Fütterung und Gesundheit
Giftige Pflanzen für Pferde
Das A und O für die Gesunderhaltung von Pferden ist eine pferdegerechte Umgebung sowie die Nutzung einer guten Weide. Die Wiesen und Weiden bieten Pferden Lebensraum und dienen ebenso als Grundlage für die Fütterung. Jedoch wachsen hier manchmal nicht nur Pflanzen, die gesund sind, sondern es gibt auch einige, die für Pferde große Gefahren mit sich bringen. Durch diese sogenannten „Giftpflanzen“ können Symptome wie Verdauungsprobleme, Schwellungen, Hautreizungen bis hin zum Tod ausgelöst werden.
Aktuell gibt es ungefähr 80 mitteleuropäische Pflanzengattungen (die einzelnen Arten nicht mit dazu gerechnet), die für Pferde giftig sind. Es ist wichtig, dass du mit den Namen und dem Aussehen von Giftpflanzen vertraut bist, so dass du diese erkennen und dein Pferd vor dem Kontakt oder dem Verzehr schützen kannst.
Giftpfanzen Lexikon für Pferde
Wir haben eine ausführliche Liste mit Giftpfanzen zum ausdrucken und nachschlagen findest du hier. Die meisten Pfanzen in der Übersicht sind mit einem Bild dargestellt, damit du die Pfanzen auch erkennen kannst.
Druck dir einfach de Liste aus und lege Sie zu dir in den Stall.
Diese Pflanzen sind für Pferde besonders gefährlich
Meist enthalten Giftpflanzen sogenannte Bitterstoffe, dank dieser die Pferde in der Regel aus eigenem Instinkt einen großen Bogen um diese Pflanzen machen und sie nicht fressen. Hier entscheidet der Geschmack, so dass meistens Pferde diese Pflanzen nicht fressen möchten. Aber auf diesen natürlichen Instinkt bei Pferden solltest du dich lieber nicht verlassen. Häufig verlieren nämlich einige Giftpflanzen den bitteren Geschmack, wenn sie getrocknet sind, bzw. entwickeln diesen erst, wenn sie „ausgewachsen“ sind. Schon ein abgeknickter Teil der Giftpflanze kann somit schnell zur Gefahr für Pferde werden.
Zwar verlieren viele Pflanzen nach der Trocknung an Intensität ihrer Toxizität, jedoch reagieren Pferde wesentlich empfindlicher bereits auf kleinste Mengen an Giftstoffen als z.B. andere Tiere. Hierdurch sind bei Pferden bereits sehr geringe Konzentrationen ausreichend, um erste Vergiftungsanzeichen hervorzurufen.
Pflanzengift – was ist das
Mit Pflanzengiften sind Inhaltsstoffe gemeint, die beim Verzehr giftig sind. Ausschlaggebend für die Toxizität der verschiedenen Inhaltsstoffe in einer Pflanze ist die Konzentration, bzw. der Giftgehalt (enthaltene Menge). Der Giftgehalt kann variieren und hängt z.B. von der Witterung, der Vegetationsperiode, der Sonneneinstrahlung, der Düngung und der Bodenkonsistenz ab.
Pflanzengifte werden durch ihre zwei Hauptstoffe Alkaloide und Enzyme sowie den weiteren Stoffgruppen wie Hormone, Nitrate, Oxalsäure, Saponine, Terpene und Terpenderivate, unterschieden.
Nachfolgend findest du eine Übersicht der häufigsten und gefährlichsten Giftpflanzen, die auf unseren heimischen Wiesen und Weiden vorkommen können. Viele Pflanzen sind nicht direkt als Giftpflanze erkennbar, so dass ein erfahrenes Auge wichtig ist.
Adlerfarn
Du findest den Adlerfarn in Mitteleuropa häufig an Waldrändern und belichteten Wäldern. Er enthält hohe Anteile von Blausäureblycoside und Thiaminasen, durch die beim Pferd das Vitamin B1 im Körper zerstört wird. Daraus resultiert ein Mangel, der eine Ataxie oder die Störung des zentralen Nervensystems zur Folge haben kann. Des Weiteren können die im Adlerfarn enthaltenen Glycoside krebserregend sein.
Bei einem ausgewachsenen gesunden Pferd wäre die Aufnahme von Adlerfarn von ca. 2kg täglich über einen Monat tödlich.
Bergahorn
Der Bergahorn findet sich meist in höhergelegenen Wäldern und Almen und der Feldahorn ist hingegen im Tiefland in Wäldern und Hecken beheimatet. Hierbei kann schon eine sehr geringe Dosis hochgiftig für Pferde sein. Zudem ist Ahorn häufig auch Auslöser für die Weidemyopathie bei Pferden. Beim Ahorn gilt, dass die Samen einen höheren toxischen Gehalt haben als die Blätter. Aber die frischen Keimlinge des Ahornsamens gelten als besonders giftig und enthalten den meisten Giftanteil, so dass gerade im Frühjahr und Herbst hier besondere Vorsicht geboten ist. Merkmale einer Vergiftung durch den Verzehr von Ahorn können folgende Symptome sein: Schwitzen, Muskelzittern, Krämpfe und Koliken sowie dunkler Urin.
Bereits bei einer Menge von 165 bis 8.000 Samen oder 500g Ahornlaub treten beim Pferd die ersten Vergiftungsanzeichen auf. Bei den Keimlingen gibt es keine genauen Angaben, jedoch scheint hier bereits der Verzehr von geringen Mengen ausreichend zu sein.
Blauer Eisenhut
Der blaue Eisenhut gilt als die giftigste Pflanze in Mitteleuropa. Die Giftstoffe, allen voran das Alkaloid Aconitin, ist in allen Teilen der Pflanze enthalten. Die Giftpflanze ist als Zierpflanze in Gärten und Parks sowie auf feuchten Weiden zu finden. Die Vergiftung mit Blauem Eisenhut hat starken Speichelfluss, erweiterte Pupillen, Unruhe, Durchfall, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, aufsteigende Lähmung mit Lähmung von Gesichtsmuskeln und Zunge zur Folge. Todesursache bei Pferden ist hier in der Regel das Versagen des Kreislaufes oder die Atemlähmung.
Schon bei dem Verzehr von ein paar Gramm treten beim Pferd Vergiftungserscheinungen auf und die Menge von 100-200g der frischen Pflanzenteile wirkt tödlich.
Eibe
Eiben sind häufig an Waldrändern, Waldwegen und als Gartenhecken zu finden. Die Eibe ist eine der giftigsten Pflanzen für Pferde überhaupt. Hierbei enthalten Samen, Nadeln, Holz und Rinde die giftige Substanz Taxin. Diese ist selbst in kleinsten Mengen hochgiftig. Vergiftungssymptome hierbei sind: beschleunigter Puls, Taumeln, Krämpfe, weißer Schaum vorm Mund, Blasenentzündung, Herz- Kreislaufkollaps.
Bereits eine Dosis von 100-200g führt bei einem Pferd nach ca. 5 Minuten zum Tod!
Fingerhut (Roter Fingerhut)
Der rote Fingerhut gehört zu den Wegerichgewächsen und wächst verbreitet in lichten Wäldern und Gebirgslagen oder auch als Zierpflanze in Gärten und Parkanlagen. Die Pflanze enthält in allen Pflanzenteilen unter anderem den Giftstoff Digitalis in hoher Konzentration. Bereits der Verzehr von wenigen Blüten kann zur Vergiftung und zum Tode führen. Symptome hierbei sind u.a. blutiger Durchfall, Benommenheit, hoher Blutdruck und Herzrhythmusstörungen.
Beim Findergut können bereits 25g der getrockneten und 100 bis 200g der frischen Blätter zum Tod eines Pferdes führen.
Gefleckter Schierling
Der Gefleckte Schierling wächst auf Brachland, an Wegen, auf Äckern und auch in Gärten. In der Pflanze ist das Gift Coniin in allen Teilen enthalten. Beim Verzehr kann es beim Pferd zu Muskelschwäche, erhöhtem Puls, Lähmungen und Krämpfen kommen.
Die Menge von 3-5kg kann für ein Pferd tödlich sein.
Goldregen
Bei uns wächst der Goldregen fast nur angepflanzt in Gärten und Parks. Enthalten sind als Giftstoffe die Alkaloide Cytisin, Laburnin, Laburnamin, N-Methylcytisin, die auch in getrocknetem Zustand toxisch sind. Als Symptome bei einer Vergiftung durch Goldregen hat das Pferd Schweißausbrüche, zittert und atmet schwer, hat einen hohen Blutdruck und einen schnelleren Puls.
Eine Menge von 250-300g der Samen kann beim Verzehr für Pferde zum Tod führen.
Herbstzeitlose
Bei der Herbstzeitlose handelt es sich um eine Pflanze, die feuchte Weiden und Wiesen als Standort bevorzugt. Wie auch beim Jakobskreuzkraut, ist auch die Herbstzeitlose noch im trockenen Zustand (Samen) giftig. Colchicin ist das enthaltene Gift und dies ist dem bekannten Arsen sehr ähnlich. Diese Pflanze ist äußerst giftig. Nach dem Verzehr dieser Giftpflanze treten folgende Symptome auf: Nahrungsverweigerung, Schwitzen, extremer Speichelfluss, Koliken und blutiger Durchfall, Kreislaufstörungen und Lähmungserscheinungen.
Die tödliche Menge der Herbstzeitlose für Pferde wird mit 1,2 bis 3kg angegeben.
Jakobskreuzkraut
Waldränder, Wege, Brachflächen oder Industrieflächen sind der hauptsächliche Lebensraum dieses Krautes. Jakobskreuzkraut wächst sehr gut auf einem tonhaltigen Boden, der zudem noch mit Stickstoff angereichert ist. Es kommt inzwischen sehr häufig auf Pferdeweiden vor und breitet sich immer mehr aus. Dieser Pflanze ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, da sie auch nach dem Trocknen ihre Toxizität nicht verliert, dafür jedoch ihren bitteren Geschmack. So wird sie von Pferden im Heu oder der Heulage einfach mitgefressen. Wenn das Pferd die Pflanze erst einmal aufgenommen hat, ist die Schädigung der Leber eines der Hauptsymptome. Zusätzlich leiden die meisten Pferde unter Apathie, depressiven Verstimmungen und/oder Appetit- und Gewichtsverlust. Ausschlaggebend können hierbei bereits kleine Mengen sein, die über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden.
Jakobskraut kann durch die Aufnahme von kleinen Ponys mit 4kg frischer und 0,5kg trockener Pflanze und bei einem Großpferd bei 14kg frischem und 2kg trockenem Kraut tödlich sein. Die genaue Menge richtet sich immer nach dem Gewicht und des Gesundheitszustandes des Pferdes.
Johanniskraut
Diese Pflanze findet sich überwiegend an Waldrändern und auf feuchten Wiesen. Johanniskraut enthält direkt mehrere giftige Stoffe, die beim Verzehr toxisch wirken. Gerbstoffe, ätherische Öle und phototoxisches Hypericin können beim Verzehr Schwellungen, Entzündungen an Haut, Kinn oder Lippen sowie Unruhe hervorrufen.
Bei Johanniskraut liegt die geschätzte Menge für eine gefährliche Aufnahme bei ca. 0,5% der Körpermasse des Pferdes.
Robinie (Scheinakazie)
Der Robinie sollte ein besonderes Augenmerk geschenkt werden, denn das Holz dieser stark giftigen Pflanze wurde wegen seiner Beständigkeit lange Zeit für Stallgebäude und Weidepflöcke verwendet. Sie wächst häufig in Laubmischwäldern und auf mittelmäßig nährstoffreichen Sand- und Lehmböden. Die in der Robinie enthaltenen Giftstoffe sind toxische Eiweiße, Robin, Phasin und toxische Glykoside. Die giftigen Stoffe sind in Blättern, Früchten und insbesondere der Rinde enthalten – lediglich die Blüten sind giftfrei. Die Symptome dieser Giftpflanze sind Speichelfluss, Unruhe und danach Teilnahmslosigkeit, erhöhter Puls, erweiterte Pupillen, gelbe Schleimhäute, Magen- und Darmentzündungen mit Krämpfen, Störung des Gleichgewichts, krampfartiges Zucken und Schädigung von Leber und Nieren.
Schwarzes Bilsenkraut, Schwarze Tollkirsche („Belladonna“) und Stechapfel
Diese Nachtschattengewächse sind für Pferde hochgiftig. Es sind sogenannte Alkaloide (u.a. Atropin und Scopolamin) enthalten, die eine gefährliche Giftwirkung entfalten können. Schon bei der Aufnahme einer geringen Dosis kann dies zu weiten Pupillen, trockenen Schleimhäuten, Schluckstörungen, Sehstörungen, beschleunigtem Puls, Unruhe und Krämpfen führen. Sie führen zu Lähmungen im zentralen Nervensystem und wirken in höherer Konzentration durch Atem- oder Muskelstillstand tödlich.
Wie kannst du dein Pferd vor giftigen Pflanzen schützen?
Die beste Sicherheitsvorkehrung ist zuerst einmal, dass du dein Pferd nicht auf fremden und unbekannten Weiden und Wiesen grasen lässt, ohne dass du diese im Vorfeld genau inspiziert hast. Um dein Pferd vor dem Verzehr von Giftpflanzen zu schützen, solltest du seinen Aufenthaltsort möglichst genau beobachten und bei dem Bemerken von giftigen Pflanzen, diese umgehend entfernen. Denk auch daran, dass sich immer wieder mal giftige Pflanzen auf deine Weide „verirren“ können. Da ist ein einmaliger Weidecheck nicht ausreichend – er sollte stattdessen regelmäßig wiederholt werden. Halte daher beim täglichen Abäppeln der Weide am besten nicht nur die Pferdeäpfel im Blick, sondern lasse deinen Blick insgesamt über die Weide und den Weiderand schweifen. Auch beim Füttern solltest du darauf achten, das Heu und die Silage gut auf Giftpflanzen zu untersuchen, denn verschiedene Pflanzen können beim Verzehr auch im getrockneten Zustand zu einer Gefahr für Pferde werden.
Beim Bewirtschaften der Pferdeweide sollte diese vor dem Mähen noch einmal besonders gut abgesucht werden, denn einige der giftigen Pflanzen verbreiten gerade hierdurch ihre Samen. Wenn du eine giftige Pflanze entdeckst, so sollte diese am besten mit der Wurzel ausgestochen werden. Speziell beim Jakobskreuzkraut solltest du darauf achten, die ausgegrabenen Pflanze nicht in der Nähe der Weide liegen zu lassen, dieses Kraut breitet sich rasend schnell aus. Am besten direkt in einen großen Müllsack packen und in der Mülltonne entsorgen.
Tipp: Wenn du giftige Pflanzen entsorgst, so nutze sicherheitshalber Handschuhe, denn die giftigen Stoffe könnten auch über offene Wunden, Schleimhäute oder über die Haut in deinen Körper gelangen und so auch für Menschen giftig werden.
Achte während eines Ausrittes darauf, dass dein Pferd nicht im Vorbeigehen an unbekannten Pflanzen rupft. Gerade in diesem Arbeitszustand sind Pferde zu sehr abgelenkt und wählen daher weniger selektiv, bzw. instinktiv ihr Futter aus. Daher sollte ein „eben Naschen“ unbedingt vermieden werden.
Auch Ziergärten können zur großen Gefahr für Pferde werden, so dass du dein Pferd dort nicht unbeaufsichtigt grasen lassen solltest. Denn neben unseren heimischen Pflanzen gibt es viele exotische Giftpflanzen, die speziell für Vorgärten und Häuser angedacht sind, weil sie besonders hübsch aussehen. Gerade bei exotischen Pflanzen ist die genaue Toxizität aber oftmals unbekannt.
Was ist zu tun, wenn dein Pferd doch einmal eine Giftpflanze gefressen hat?
Leider sind Vergiftungen durch Pflanzen bei Pferden keine Seltenheit. Hierbei kann es aufgrund der Menge und der Art des Giftstoffes zu den verschiedensten Vergiftungserscheinungen kommen. Bei einer akut auftretenden Vergiftung reagiert ein Pferd in der Regel sofort nach Verzehr des giftigen Stoffes mit den entsprechenden Symptomen. Wohingegen bei einer chronischen Vergiftung der Giftstoff im Körper angesammelt wird und die Krankheitsanzeichen erst nach und nach sichtbar werden. Die Auswirkungen von Pflanzengift können bei Pferden also sofort oder aber auch erst nach Tagen bzw. Monaten auftreten. Dies ist natürlich besonders tückisch, weil so ein Rückschluss auf die tatsächliche Ursache nur schwer möglich ist.
Wenn du siehst oder davon ausgehst, dass dein Pferd eine Giftpflanze gefressen hat, solltest du unverzüglich deinen Tierarzt informieren. Wichtig für die Diagnose und Behandlung ist es, wenn du weißt, welche Pflanze und wieviel davon dein Pferd ungefähr gefressen hat oder haben könnte. Der Tierarzt kann dies dann sicherlich auch schnell der entsprechenden Symptomatik deines Pferdes (z.B. Atemnot, Zittern, Koliken, starker Speichelfluss, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen) zuordnen und mit der wichtigen Behandlung starten.
Informiere dich regelmäßig über Giftpflanzen bei Pferden und habe ein Bild der Pflanze vor Augen, so dass du diese schnell identifizieren und entfernen kannst. Achte darauf, was dein Pferd frisst. Sollte dir diese Pflanze unbekannt sein, dann informiere dich darüber, ob es sich um eine ungiftige oder giftige Pflanze handelt. Wenn du nicht sicher bist, dann hole dir am besten den Rat deines Tierarztes oder einer anderen Fachperson ein.
Fütterung und Gesundheit
Der Unterschied zwischen Heu, Heulage und Silage
Die Basis einer guten Pferdefütterung ist Raufutter in ausreichender Menge und guter Qualität. Neben frischem Weidegras gibt es auch Heu, Heulage und Silage als Raufuttersorten für Pferde. Aber was sind denn genau die Unterschiede? Und woher weißt du, welches Raufutter für dein Pferd am besten geeignet ist?
Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. Lagermöglichkeiten, Gesundheitszustand deines Pferdes oder Fütterungsziele. Die wichtigste Entscheidungsgrundlage sollte natürlich der individuelle Bedarf sowie die Verträglichkeit deines Pferdes auf das ausgewählte Raufutter sein.
Heu
Heu ist die Bezeichnung für gemähte, getrocknete Gräser und Kräuter, sprich Grünfutter konserviert durch Trocknung. Als Stroh hingegen bezeichnet man die trockenen Halme von Getreide, Leguminosen und Ölpflanzen nach dem Dreschen (Entnahme der Samen). Der Unterschied zwischen Stroh und Heu liegt demnach in der verarbeiteten Pflanzenart und ist auch durch die Farbe zu erkennen. Während Stroh eher goldgelb ist, ist Heu durch die getrockneten Gräser und Kräuter grün.
Der erste Heuschnitt erfolgt in der Regel Anfang / Mitte Juni, wenn der Großteil der Gräser blüht. Dann enthalten sie die größte Menge an verdaulichen Nährstoffen. Bei der Heugewinnung wird durch den Wasserentzug (Trocknung) die Konservierung der Gräser erzielt. Für eine gute Lagerfähigkeit des Heus sollte die Restfeuchte bei max. 15% liegen. Hierbei gilt: je geringer die Restfeuchte, umso besser die Qualität des Heus. Das Heu kann besser gelagert werden und bietet so ein minimales Risiko auf Schimmel oder andere Mikroorganismen.
Die Trockenphase nach dem Mähen auf dem Feld liegt im Schnitt bei ca. 3-4 Tagen. Während dieser Trocknung wird das Heu regelmäßig gewendet, damit es von allen Seiten gleichmäßig trocknen kann. Regenfälle, durch die das Heu nass wird, gilt es wenn möglich zu vermeiden, so steigen Qualität und Lagerfähigkeit.
Ist durch die Trocknung eine Restfeuchte von höchstens 15% erreicht, wird das Heu in kleine Ballen oder große Rund- bzw. Quadrantballen gepresst und eingeholt. Die Ballen werden nicht in Folie gewickelt, sondern von Netzen oder Bändern gehalten. Jetzt folgt die Ruhephase. Das Heu lagert hierbei ca. 6-8 Wochen und sollte in dieser Zeit nicht verfüttert werden. In dieser Phase tritt nämlich die Keimruhe ein, in der sich eventuell bestehende Mikroorganismen verkapseln und absterben.
Heu sollte immer trocken und luftig gelagert werden. Ein luftdurchlässiger Unterboden unterstützt eine gute Zirkulation. Wird das Heu zu fest und zu dicht in großen Mengen gelagert, entsteht leicht Feuchtigkeit und Schimmel kann sich entwickeln.
Ein 600kg schweres Pferd benötigt ca. 9-12kg Raufutter (Trockenmasse). Der Trockenmassegehalt von Heu liegt bei ca. 85%. Bei der Fütterung mit Heu bedeutet dies, dass dein Pferd täglich ca. 12-14kg Heu braucht, wenn es kein Gras bekommt.
Heulage
Heulage wird ebenso wie Heu aus jungem Gras gewonnen. Die Trockenphase ist jedoch kürzer, da das Heu zur Herstellung von Heulage mit einem höheren Restfeuchtegehalt (40-50%) geerntet werden kann. Das Heu wird gepresst und luftdicht in Wickelfolie verpackt. Hierdurch wird das Gras milchsauer vergoren und haltbar gemacht.
Gerade für allergische, atemwegskranke oder staubempfindliche Pferde ist die Fütterung von Heulage eine gute Alternative zu Heu. Durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt ist der Staub besser gebunden und wird so während des Fressens von deinem Pferd nicht eingeatmet. Bei einer reinen Heufütterung müsste das Heu sonst vor dem Füttern gewässert werden. Dies ist jedoch gerade in den Wintermonaten oder bei der Fütterung von vielen Pferden häufig ein Problem.
In der Regel wird Heulage von Pferden gern gefressen, aber nicht von allen gleich gut vertragen. Gib deinem Pferd bei der Umstellung von Heu auf eine Fütterung mit Heulage ausreichend Zeit, damit sich der Verdauungstrakt deines Pferdes auch langsam an das neue Raufutter gewöhnen kann.
Absolut wichtig ist eine gute Qualität der Heulage. Der pH-Wert sollte mindestens bei 4,2% liegen, da dann fäulniserregende Keime und krankheitserregende Clostridien absterben. Durch Fehlgärungen oder Lufteintritt können sich in der Heulage Säuren, Hefen oder auch Schimmelpilze entwickeln. Diese würden bei einem Verzehr zur Störung des sensiblen Verdauungstraktes deines Pferdes führen und die empfindliche Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Die Ballen können aufgrund der luftdichten Verpackung auch im freien gelagert werden.
Vor der Fütterung solltest du die Heulage immer gut kontrollieren, aufschütten und den geöffneten Heulageballen innerhalb weniger Tage aufbrauchen. Eine schimmelige, verschmutzte oder sogar stark riechende Heulage bitte niemals verfüttern.
Bei Heulage muss die Futtermenge für dein Pferd angepasst werden, da diese im Vergleich zu Heu einen niedrigeren Trockensubstanzgehalt hat. Der Trockenmassegehalt von Heulage liegt bei 50-60%. Ein ca. 600kg schweres Pferd benötigt demnach täglich ca. 17-21kg, wenn es kein Gras bekommt.
Silage
Silage ist ebenso wie Heulage milchsauer vergoren und wird dadurch konserviert. Das Gras wird nach dem Mähen bereits bei einem Restfeuchtegehalt von 55-65% gepresst und luftdicht verpackt.
Bei der sogenannten Silierung wird dem Gras der Sauerstoff durch die Tätigkeit von Mikroorganismen entzogen. Es entsteht ein anaerobes Milieu. Milchsäurebakterien sind die erforderlichen Bakterien für die Silierung. Jedoch können auch Essigsäure, Alkohol oder Buttersäure entstehen – bekannt als Gärfutterschädlinge. Das Geheimnis einer guten Konservierung liegt in der raschen Entwicklung der Milchsäurebilder und somit einer schnellen Einsäuerung.
Bei der Vergärung von Silage als proteinhaltiges Futtermittel durch Bakterien, Pilzen oder Hefen kommt es außerdem zur Bildung Biogener Amine. Diese können Auslöser für Durchfall, Blähungen, Koliken oder Herzkreislaufkrankheiten sein. Um dem entgegen zu wirken, baut dein Pferd die Biogenen Amine über die Leber wieder ab. Bei einer dauerhaften Silage Fütterung, kann es hierdurch jedoch zu einer Leberüberlastung kommen. Diese wiederum kann eine Störung des Immunsystems, Hormonstörungen, Wachstumsdepressionen oder einen gestörten Muskelaufbau zur Folge haben.
Bei Silage und Heulage handelt es sich um ein „saures“ Futter. Damit der Organismus deines Pferdes nicht übersäuert und seine körpereigenen Natriumcarbonatreserven (diese wirken einer Übersäuerung entgegen) aufgebraucht werden, benötigt dein Pferd zusätzlich Mineralstoffe und Spurenelemente.
Wie bei jedem Futter, ist auch bei Silage die Qualität entscheidend. Durch einen zu geringen Pressdruck können aufgrund der hohen Feuchtigkeit z.B. verschiedene Keime überleben und sich vermehren. Wird der Silageballen beschädigt, so tritt Luftsauerstoff ein und es entwickeln sich Hefen und aerobe Bakterien. Diese bauen die Milchsäure ab und der pH-Wert steigt. Bei einem erhöhten pH-Wert (über 4,2) besteht die Gefahr einer Vergiftung durch Clostridien. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die das Gift Botulin produzieren. Durch Botulin wird die Signalübertragung der Nervenzellen gehemmt und eine muskellähmende Wirkung tritt ein. Beim Pferd äußert sich der sogenannte Botulismus durch Lähmungen und Koliken.
Achte bei der Lagerung von Silageballen auf einen festen, geraden Untergrund, sonst könnten die Ballen leicht verrutschen und die Folie beschädigen. Die Ballen können aufgrund der luftdichten Verpackung auch im freien gelagert werden. Auch hier gilt: vor dem Füttern kontrollieren und eine verdorbene Silage auf keinen Fall mehr verfüttern.
Der Trockenmassegehalt liegt bei Silage nur bei 35-45%. Für ein ca. 600kg schweres Pferd würdest du somit ca. 22-30kg Silage am Tag benötigen. Eine Silagefütterung ist bei Pferden allerdings nicht üblich und aufgrund des hohen Säuregehalts auch nicht empfehlenswert.
Was ist für dein Pferd am besten geeignet? Heu, Heulage oder Silage?
Heu, Heulage und Silage sind Grünfutterkonserven für dein Pferd. Heu wird allein durch Trocknung konserviert, Heulage und Silage hingegen durch Milchsäuregärung.
Gutes Heu ist und bleibt die beste Grundlage für die gesunde Fütterung deines Pferdes. Heulage bietet jedoch speziell für Allergiker, Pferden mit Atemwegserkrankungen und staubempfindlichen Pferden eine gute Alternative. Da es sich bei Silage um ein sehr saures Futter handelt, die viele Gefahren für die Gesundheit deines Pferdes mit sich bringen kann, ist es für die Pferdefütterung weniger geeignet. Wäge daher bei der Entscheidung für Silage gut zwischen den tatsächlichen Vorteilen und den möglichen Risiken für dein Pferd ab.
Eine einwandfreie Qualität ist das A und O in der Pferdefütterung und somit Grundlage jeder Fütterungsentscheidung. Die Qualität kann sich aber auch im Laufe der Lagerzeit durch verschiedene Einflüsse verschlechtern. Prüfe daher vor jeder Fütterung die Qualität und schüttele das Raufutter für dein Pferd gut auf.
Das Wohlbefinden und die Bedürfnisse deines Pferdes sowie die Gewährleistung einer optimalen Nährstoffaufnahme stehen immer an erster Stelle. Bedenke dabei, dass sich die Bedürfnisse deines Pferdes im Laufe seines Lebens auch verändern können. Wenn es z.B. im Alter Probleme mit der Atmung bekommt, kann eine Umstellung auf Heulage sinnvoll sein, auch wenn es sein ganzes Leben lang immer Heu bekommen hat. Andere Pferde haben hin und wieder Probleme mit Durchfall. Hier kann die Fütterung von Heu, mit einem höheren Trockenmassegehalt als Heulage, dein Pferd dabei unterstützen, die natürliche Darmfunktion wieder zu stärken. Viele Pferdebesitzer füttern während der akuten Durchfallphase dann Heu und stellen später wieder langsam auf Heulage um.
Raufutter ist die Basis einer guten Pferdefütterung
Die Basis einer jeden guten Pferdefütterung bietet das Raufutter. Dein Pferd benötigt 1,5-2% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse) pro Tag. Heu ist der ideale Energielieferant für dein Pferd. Es ist sehr rohfaserreich, unterstützt die Darmgesundheit und sorgt so für eine gute Verdauung.
Um eine gesunde Futterration für dein Pferd zusammenstellen zu können, ist es wichtig zu wissen, wieviel Energie, Eiweiß und Zucker dein Raufutter beinhaltet.
Mit einer Raufutteranalyse kannst du dein Raufutter schnell und einfach auf diese 3 Werte testen lassen. So kannst du besser entscheiden, ob Raufutter als Alleinfuttermittel in Kombination mit Mineralfutter für dein Pferd ausreichend ist oder du dieses gezielt mit dem passenden Kraftfutter ergänzen solltest.
Raufutterersatz
Was aber, wenn dein Pferd das Raufutter nicht mehr gut fressen und optimal verwerten kann? Denn dazu sind gute Zähne mit einer guten Mahlfunktion eine wichtige Voraussetzung. Andernfalls kann das Raufutter nicht ausreichend zerkleinert und hinuntergeschluckt werden. Dies erkennst du daran, dass dein Pferd das Raufutter erst gar nicht anrührt oder es dieses zwar fressen möchte, aber am Ende nur als Röllchen wieder ausspucken kann. Wenn du eine schlechte Raufutterqualität ausschließen kannst, dann stelle dir doch einfach einmal folgende Fragen: Wann hat der Pferdezahnarzt das letzte Mal einen Blick in das Maul deines Pferdes geworfen? Hat dein Pferd vielleicht Probleme mit den Zähnen, z.B. Haken auf den Zähnen? Hat es eine Kieferfehlstellung, so dass die Mahlfunktion nicht optimal durchgeführt werden kann? Fehlen ihm bereits wichtige Zähne? Oder gehört dein Pferd schon zu den Senioren und kann daher nicht mehr richtig kauen? Lass die Zähne auf jeden Fall regelmäßig von einem Fachtierarzt prüfen. So bist zu zum einen gut im Bilde, was die Zahn- und Kiefergesundheit deines Pferdes angeht, und zum anderen kannst du eine Futterverweigerung durch Schmerzen ausschließen.
Für eine gute Verdauung benötigen Pferde Raufutter. Wenn sie dieses nicht mehr aufnehmen können, gibt es Raufutterersatz-Produkte, wie z.B. Heucobs. Diese haben einen ähnlichen Effekt wie Raufutter und können deinem Pferd als Alternative angeboten werden. Neben Heucobs sind auch zusatzstofffreie, melassefreie und entzuckerte Rübenschnitzel sowie eiweißreiche Luzerne-Reiskleie-Pellets eine gesunde Alternative zu Raufutter. Sie enthalten viele gesunde Ballaststoffe wie Pektin. Pektin hat eine präbiotische Wirkung, d.h. diese Ballaststoffe unterstützen das Wachstum gesunder Bakterien im Darm. Durch diese Fasern sind Rübenschnitzel eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Sie sind für dein Pferd leicht zu kauen und unterstützen eine optimale Darmfunktion. Mit hochwertigen Eiweißen und leicht verdaulichen Rohfasern angereicherte Rübenschnitzel unterstützen vor allem Pferde und Ponys mit Konditionsrückstand und sind außerdem ideal für Pferde mit Stoffwechselproblemen geeignet.
Auch Pferde, die keinen oder nur wenig Weidegang bekommen und bei denen das Raufutterangebot begrenzt ist, benötigen unbedingt eine Raufutterergänzung. In großen Pensionsställen tritt dieser Fall nicht zu selten ein. Wenn dein Pferd dann auch noch aus irgendwelchen Gründen auf Spänen statt auf Stroh stehen muss, werden die Raufutteraufnahme und auch die Beschäftigung weiter eingeschränkt. Als Pferdebesitzer solltest du dich in diesem Fall auch nach einem entsprechenden Ersatz umschauen. Mit der zusätzlichen Fütterung eines ausgewogenen Strukturfutters oder speziellen Raufuttersnacks wird die Kautätigkeit deines Pferdes stimuliert und die Speichelproduktion angeregt. Eine ausreichende Speichelproduktion ist essentiell wichtig für ein gesundes Verdauungssystem. Zusätzlich bekommt dein Pferd eine artgerechte Beschäftigung und Langeweile, aus der sich Fehlverhalten entwickeln kann, wird vorgebeugt. In der freien Natur sind Pferde nämlich bis zu 16 Stunden mit der Futteraufnahme beschäftigt.
Dein Pferd benötigt zusätzliche Raufasern und Eiweiße, z.B. zum Muskel- und Konditionserhalt oder zur Regeneration nach einer Krankheit? Dann ist ein Raufuttermix aus Rohfasern und extra Eiweiß eine sehr gute Wahl für dein Pferd.
Bleib wählerisch und aufmerksam, um die Bedürfnisse deines Pferdes genau zu erkennen und danach zu handeln. Wenn du Hilfe bei der Berechnung der Raufuttermenge oder Tipps für ein abgestimmtes Ergänzungsfutter benötigst, dann unterstützen wir dich in der Pavo Fütterungsberatung jederzeit gern.
Fütterung und Gesundheit
Was ist der Unterschied zwischen Pavo SpeediBeet und FibreBeet?
Manchmal ist es erforderlich, in der Pferdefütterung Raufutter zu ergänzen oder (teilweise) zu ersetzen. Dies kann beispielsweise bei Raufutter von mäßiger Qualität, bei Pferden mit Zahnproblemen oder bei mageren Pferden der Fall sein. Zu den Pavo Raufutterprodukten gehören auch Rübenschnitzel. Diese bieten eine sichere Möglichkeit, extra Rohfasern zu ergänzen und eine gesunde Darmflora zu unterstützen. Hierbei hast du die Wahl zwischen 2 Raufutterprodukten auf Zuckerrübenbasis:
Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet.
Auf den ersten Blick sind sich die beiden Produkte sehr ähnlich. Sie bestehen aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzeln und müssen vor dem Füttern in Wasser eingeweicht werden. Neben den Gemeinsamkeiten gibt es aber auch wesentliche Merkmale, die beide Raufutterprodukte grundlegend voneinander unterscheiden. Aber wo genau liegt der Unterschied zwischen Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet?
Pavo SpeediBeet: Für eine gesunde Darmflora
Pavo SpeediBeet sind entzuckerte, melassefreie Zuckerrübenschnitzel ohne Zusatzstoffe in Flockenform mit kurzer Einweichzeit. Sie führen deinem Pferd zusätzliche Superfasern und Energie zu.
SpeediBeet enthält keine Stärke, nur 5% Zucker und viele gesunde Ballaststoffe wie Pektin. Pektin besitzt eine präbiotische Wirkung und unterstützt das Wachstum gesunder Bakterien im Darm. SpeediBeet ist eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Hierdurch sind die Rübenschnitzel leicht verdaulich und besonders für Pferde mit einer empfindlichen Darmflora geeignet. Auch Pferde, die Probleme mit Durchfall, Kotwasser oder Kolik haben, profitieren von diesem Raufutterersatz. Die Rübenschnitzel sind zudem sehr gut geeignet für (ältere) Pferde mit schlechten Zähnen und für Pferde, bei denen der Stärke- und Zuckergehalt im Futter so niedrig wie möglich sein soll.
Zubereitung von SpeediBeet
Pavo SpeediBeet wird in Flocken angeboten, die in einem patentierten Fertigungsverfahren, dem sogenannten Mikronisieren, zu einem Raufuttermittel mit sehr kurzer Einweichzeit hergestellt werden.
Weiche die Rübenschnitzelflocken vor dem Füttern 10 Minuten in (lau)warmem Wasser oder 20 Minuten in kaltem Wasser ein. Mische dazu 1 Teil SpeediBeet mit 3 Teilen Wasser und lasse die Zuckerrübenschnitzel aufquellen.
SpeediBeet darf nur eingeweicht verfüttert werden. Sorge daher dafür, dass du die angebrochene Packung sicher aufbewahrst, sodass neugierige Pferde keinen Zugang zu den trockenen Zuckerrübenschnitzeln haben.
Fütterungsempfehlung von SpeediBeet
Verwende als festen Bestandteil einer täglichen Futterration von Pavo SpeediBeet pro Tag etwa 30 bis 50 g Zuckerrübenschnitzel je 100 kg Körpergewicht deines Pferdes. Wenn du Pavo SpeediBeet als (teilweisen) Raufutterersatz fütterst (z.B. für Senioren mit Kauproblemen), kannst du die tägliche Futterration auf maximal 400 g je 100 kg Körpergewicht erhöhen.
Die Angaben beziehen sich auf SpeediBeet im trockenen Zustand. Passe die Fütterung immer an den tatsächlichen Energieverbrauch deines Pferdes an.
Wenn du Pavo SpeediBeet zum ersten Mal verfütterst, solltest du dein Pferd langsam und schrittweise an das Raufutter heranführen. Aufgrund des niedrigen Zuckergehalts müssen sich Pferde oft erst an den Geschmack gewöhnen.
Tipp: Mische SpeediBeet in den ersten Tagen mit deinem normalen Kraftfutter oder füge ein Pavo Mash hinzu. Nach einigen Tagen kannst du dies, wenn gewünscht, reduzieren.
Pavo FibreBeet: Die beste Unterstützung beim Konditionsaufbau
Pavo FibreBeet ist die eiweißreiche Variante von SpeediBeet. Es besteht zu 50% aus SpeediBeet und ist zusätzlich mit Eiweißen aus Luzerne (30%) und leicht verdaulichen Sojaschalen (18%) angereichert.
Dieser Raufutterersatz ist somit ideal für Pferde, die zusätzliche Energie und Eiweiße benötigen. FibreBeet passt perfekt in den Fütterungsplan von (Sport-)Pferden mit geringer oder schwacher Bemuskelung sowie von (älteren) Pferden, die zu dünn sind und auf gesunde Weise an Gewicht zunehmen müssen. Die hochwertigen Proteine aus der Luzerne unterstützen dein Pferd beim Konditions- und Muskelaufbau. Zudem hat Pavo FibreBeet einen sehr geringen Zucker- und Stärkegehalt und ist getreidefrei.
Zubereitung von FibreBeet
Weiche den FibreBeet Rübenschnitzelmix vor der Fütterung entweder 15 Minuten in warmem Wasser oder 45 Minuten in kaltem Wasser ein. Mische dazu 1 Teil Pavo FibreBeet mit 3 Teilen Wasser.
Auch Pavo FibreBeet darf nur eingeweicht verfüttert werden. Achte daher darauf, die angebrochene Verpackung sicher aufzubewahren.
Fütterungsempfehlung von FibreBeet
Füttere täglich 100 g FibreBeet je 100 g Körpergewicht deines Pferdes. Du kannst die Raufutterration von Pavo FibreBeet auf maximal 1 kg je 100 kg Körpergewicht deines Pferdes erhöhen, wenn dein Pferd viel Gewicht zunehmen soll.
Die Angaben beziehen sich auf FibreBeet im trockenen Zustand. Passe die Fütterung immer an den tatsächlichen Energieverbrauch deines Pferdes an.
Während Pferde sich an den Geschmack von Pavo SpeediBeet erst gewöhnen müssen, finden sie FibreBeet in der Regel auf Anhieb sehr lecker. Dies liegt daran, dass FibreBeet eine kleine Menge Boxhornklee enthält, welches den meisten Pferden besonders gut schmeckt.
Pavo FibreBeet & Pavo SpeediBeet im direkten Vergleich
In der folgenden Tabelle findest du die wesentlichen Merkmale beider Produkte übersichtlich zusammengefasst.
Pavo SpeediBeet
Pavo FibreBeet
Inhaltsstoffe
Entzuckerte Zuckerrübenschnitzel
Entzuckerte Zuckerrübenschnitzel (SpeediBeet), Luzerne, Sojaschalen, Leinsamen, Zuckerrohrmelasse, Boxhornklee
Form
Flocken
Pellets
Kategorie
Raufutter
Raufutter
Merkmale
Melassefrei, stärkefrei, sehr niedriger Zuckergehalt, getreidefrei
Eiweißreich, sehr niedriger Zucker- und Stärkegehalt, getreidefrei
Zucker
5,0 %
5,0 %
Stärke
0,0 %
3,0 %
Rohfaser
16,0 %
22,0 %
Rohprotein
8,3 %
11,0 %
Unterstützt
Eine gesunde Magen-Darm-Funktion
Den Konditions- und Muskelaufbau sowie die Gewichtszunahme
Geeignet für
Pferde mit einer empfindlichen Darmflora, Zahnproblemen und/oder Pferde, die empfindlich auf Zucker reagieren
(Alte) Pferde mit Konditionsrückstand und/oder geringer Bemuskelung, die an Gewicht zunehmen müssen
Fütterungshinweis
Darf nur eingeweicht gefüttert werden
Darf nur eingeweicht gefüttert werden
Fütterungsempfehlung pro Tag
30-50 g/100 kg Körpergewicht, max. 400 g/100 kg Körpergewicht
100 g/100 kg Körpergewicht, max. 1.000 g/100 kg Körpergewicht
Zubereitung
1 Teil Pavo SpeediBeet mit 3 Teilen Wasser für 10 Minuten in (lau)warmem oder 20 Minuten in kaltem Wasser einweichen
1 Teil Pavo FibreBeet mit 3 Teilen Wasser für 15 Minuten in warmem oder 45 Minuten in kaltem Wasser einweichen
Tipp:
Sowohl SpeediBeet als auch FibreBeet sind gesunde Raufutterprodukte. Beide können bei älteren Pferden ideal mit Pavo 18Plus ergänzt werden und ergeben so eine vollwertige Senioren-Futterration. Ist dein Pferd zu dünn? Dann ist Pavo FibreBeet die bessere Wahl.
Wichtig:
Pavo SpeediBeet und FibreBeet fallen in die Kategorie Raufutter und enthalten keine zugefügten Vitamine und Mineralstoffe. Wenn du zusätzlich zu dem übrigen Raufutter ausschließlich SpeediBeet und/oder FibreBeet fütterst, ist die Ergänzung mit einem Mineralfutter empfehlenswert.
Was sind überhaupt entzuckerte Rübenschnitzel?
Zuckerrübenschnitzel sind ein wertvolles Nebenprodukt, welches bei der Verarbeitung von Zuckerrüben zu Zucker entsteht. Bei diesem Verarbeitungsprozess wird zunächst der zuckerhaltige Rohsaft aus den Rüben gewonnen, welcher anschließend für die weitere Zuckerproduktion benötigt wird. Der übrig gebliebene Anteil der Rüben wird dann in kleine Schnitzel geschnitten und mit Hilfe von heißem Wasser weitestgehend entzuckert. Entzuckerte Rübenschnitzel verfügen über einen Zuckergehalt von ca. 5%. Einige Hersteller fügen ihren Rübenschnitzeln allerdings anschließend eine große Menge an Melasse hinzu, was den Zuckergehalt wieder auf bis zu 20% ansteigen lassen kann. Diese Schnitzel nennt man auch „Melasseschnitzel“. Aufgrund des hohen Zuckergehalts finden Pferde diese Melasseschnitzel viel schmackhafter, weshalb sie oftmals schwerfüttrigen und sehr wählerischen Pferden gefüttert werden.
Bist du aber auf der Suche nach Rübenschnitzeln für dein zuckerempfindliches oder übergewichtiges Pferd, sind melassefreie Rübenschnitzel mit einem Zuckergehalt von ca. 5% zu empfehlen.
Übrigens: Zu viel Zucker in der Pferdefütterung kann langfristig den sensiblen Verdauungstrakt deines Pferdes stören und zu gesundheitlichen Problemen führen. Achte daher immer auf ein ausgeglichenes Zuckerverhältnis in der Tagesration für dein Pferd.
Allgemeine Vorteile von Rübenschnitzeln für Pferde
Essentielle Fasern unterstützen die Darmgesundheit:
Rübenschnitzel sind sehr faserreich, was sich positiv auf den Verdauungstrakt deines Pferdes auswirkt. Bei Fasern in Rübenschnitzeln handelt es sich um unverdauliche Kohlenhydrate, wie den präbiotisch wirkenden Ballaststoff Pektin, die das Wachstum der gesunden Darmbakterien fördern und ihnen als Nahrungsgrundlage dienen. Hierdurch können die aufgenommenen Nährstoffe effizienter verdaut werden. Eine Fütterung von entzuckerten Rübenschnitzeln kann somit eine optimale Darmgesundheit unterstützen.
Niedriger Zucker- und Stärkegehalt:
Besonders entzuckerte Rübenschnitzel mit keinem oder einem sehr geringen Anteil an Melasse sind ideal für zuckerempfindliche Pferde, die z.B. unter EMS, Hufrehe oder Cushing leiden. Auch für alte Pferde, die Probleme mit dem Verstoffwechseln von Zucker und Stärke haben, sind Rübenschnitzel eine ideale Quelle and langsam freiwerdender Energie. So bleiben sie in einem guten Konditionszustand oder können durch eine Kombination aus Rübenschnitzeln und Eiweißen sogar an Gewicht zulegen.
Leicht zu fressen bei Zahnproblemen:
Rübenschnitzel für Pferde werden vor der Fütterung eingeweicht, was sie in eine wohlschmeckende und leicht zu kauende Mahlzeit verwandelt. Besonders für Pferde mit Zahnproblemen oder kurz nach einer Zahn-OP ist dies ideal, um dennoch essentielle Fasern aufzunehmen, wenn das Kauen von Heu noch schwerfällt.
Nachteile von Rübenschnitzeln
Neben den vielen positiven Aspekten weisen die Rübenschnitzel auch einen Nachteil auf: Rübenschnitzel müssen vor der Fütterung unbedingt eingeweicht werden. In warmem bis heißem Wasser weichen viele Rübenschnitzel zwar innerhalb weniger Minuten auf, allerdings verfügt nicht jeder Stall über einen Zugang zu heißem Wasser. Die Einweichzeit mit kaltem Wasser ist jedoch deutlich länger. Dauert dir das Einweichen der Rübenschnitzel in kaltem Wasser zu lange, kannst du gegebenenfalls einen Wasserkocher an deinem Stall platzieren. Durch das heiße (nicht kochende) Wasser beschleunigst du den Einweichprozess und dein Pferd erhält zudem einen warmen Leckerbissen. Achte in diesem Fall allerdings darauf, dass die Rübenschnitzel ausreichend abgekühlt sind, bevor du sie an dein Pferd verfütterst.
Du benötigst eine Beratung, welcher Raufutterersatz für dein Pferd am besten geeignet ist? Dann nimm für deine individuelle und kostenlose Fütterungsberatung Kontakt mit unseren Experten auf. Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter und beantwortet dir alle deine Fragen.
Fütterung und Gesundheit
Kolikarten beim Pferd
Als Kolik bezeichnet man ganz allgemein alle Schmerzen in der Bauchhöhle des Pferdes. Es handelt sich also um einen Sammelbegriff für unterschiedliche Symptome und Schmerzen, jedoch nicht für nur eine spezielle Krankheit.
Die häufigsten Kolik Probleme beim Pferd sind Blähungen, Krämpfe, Verstopfungen, Verschlingungen und Verschluss vom Dickdarm. Aber auch Koliken im Magen und Dünndarm können auftreten. Pferde zeigen auf verschiedene Weise, dass sie akut an einer Kolik leiden.
Egal wie deutlich und ausgeprägt die Kolikanzeichen sind, es ist immer zügiges Handeln erforderlich. Eine Kolik kann schnell lebensbedrohlich werden, auch wenn es im ersten Anschein milde Symptome sind. Deshalb muss umgehend dein Tierarzt verständigt werden, wenn der Verdacht einer Kolik besteht.
Symptome einer Kolik bei Pferden
Leidet dein Pferd an einer Kolik, zeigt es dies durch unterschiedlichste Symptome. Dies können allgemeine Kolik- oder Schmerzsymptome sein, aber auch von der Art der Kolik abhängen. Wie deutlich dein Pferd die Symptome zeigt, ist dabei individuell unterschiedlich. Meist zeigen Pferde auch nicht nur ein Symptom, sondern mehrere aus der folgenden Liste:
Kolik Symptome in der Übersicht
Starke Unruhe
Häufiges Scharren
Starkes Schwitzen
Zum Bauch schauen und unter den Bauch treten
Häufiges Wälzen
Wiederholtes Hinlegen und Aufstehen
Aufblähen des Bauches
Apathisches Verhalten
Kreislaufprobleme, erhöhter Puls oder gerötete Schleimhäute
Stoßweiser Atem, aufgerissene Augen und ein trockenes Maul
Keine Ausscheidungen (vor allem Kot aber auch Harn)
Keine Futteraufnahme
Häufiges Flehmen
Zeigt dein Pferd eines der aufgeführten Symptome und verhält sich plötzlich anders, rufe zeitnah einen Tierarzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Kolik ist dann sehr hoch und es ist Eile geboten. Dabei ist es egal, ob die Symptome nur leicht oder schwer sind. Die Ausprägung der Symptome ist nämlich nicht unbedingt ein Hinweis darauf, ob es sich um eine leichte oder schwere Kolik handelt.
Kolikarten bei Pferden
Wir unterscheiden im Wesentlichen 7 Kolikarten. Meist ist der Dickdarm betroffen, aber auch Dünndarm-, Blinddarm oder Magenkoliken sind möglich. Für den Pferdehalter ist es oft nicht eindeutig zu erkennen, um welche Kolik es sich handelt. Daher muss eine Diagnose durch den Tierarzt gestellt werden und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
1. Gaskolik
Gaskolik ist die häufigste Diagnose bei einem Kolikverdacht. Durch eine übermäßige Gasansammlung in einem oder mehreren Teilen des Verdauungstraktes dehnt sich der Darm stark aus, was starke Schmerzen verursacht.
In erster Linie wird die Gaskolik durch blähende Futtermittel wie Rasenschnitt, Rüben, Klee, in der Sonne gelagertes Grünfutter, weiches Brot, Mais oder Kartoffeln ausgelöst. Aber auch mit Pilzen und Bakterien verkeimte Futtermittel können lebensgefährlich werden.
2. Verstopfungskolik
Bei einer Verstopfungskolik kommt es zu einem Futterstau im Darm, wodurch der Darminhalt nicht mehr normal weitertransportiert und nicht mehr regulär ausgeschieden werden kann. Hält eine Verstopfung lange an, können Darmteile absterben, was die Heilungschancen drastisch reduziert und einen operativen Eingriff unumgänglich macht.
Ursachen sind eine verminderte Wasseraufnahme, zu wenig Bewegung oder Fehler in der Fütterung. Aber auch Wetterumschwünge und Krankheiten, wie fiebriger Infekt oder starker Parasitenbefall, können möglichen Ursachen für eine Verstopfungskolik sein.
Natürliche Engpässe im Darm können ebenfalls eine Verstopfung hervorrufen. Auch Fettgeschwulste (Liposome), die sich am Gekröse sammeln und den Dünndarm einschnüren, sind mögliche Auslöser. Als Gekröse bezeichnet man das Netzgewebe, an dem der Dünndarm in vielen Windungen in der Bauchhöhle aufgehängt ist.
Vorsicht: Verstopfungskoliken können sich manchmal über mehrere Tage ziehen und verlaufen dann eher mild. Es gibt Phasen, in denen dein Pferd keine Beschwerden zeigt. Daher ist es auch bei milden Symptomen immer notwendig, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.
3. Krampfkolik
Krampfkoliken sind durch starke Krämpfe im Magen-Darm-Bereich gekennzeichnet, die durch eine schubweise sehr starke Darmtätigkeit hervorgerufen wird. Diese Krämpfe sind sehr schmerzhaft. Durch entsprechende Medikamente kann deinem Pferd in der Regel schnell geholfen werden. Ursachen sind unter anderem Stress, Fütterungsfehler, schlecht gekautes Futter oder starker Wurmbefall.
4. Sandkolik
Bei einer Sandkolik lagert sich über längere Zeit Sand in den Darmschlingen ab und wird nicht weiter transportiert. Dadurch wird das Darmvolumen verkleinert. Das Darmmilieu verändert sich und der Futterbrei wird nicht mehr richtig verstoffwechselt. Im weiteren Verlauf können vor allem große Sandmengen dazu führen, dass sich der Darm verdreht oder verstopft.
Sandkoliken entstehen, wenn Pferde auf stark abgefressenen Weiden viel Erde und Sand aufnehmen. Kommen Pferde „hungrig“ auf Sandausläufe oder haben keine Beschäftigung, kann es auch zur vermehrten Sandaufnahme kommen, was wiederum Sandkoliken begünstigt.
5. Darmdrehung, Darmverschlingung und Darmeinklemmung
Der Darm deines Pferdes liegt nahezu frei in der Bauchhöhle. Ist er ungleichmäßig gefüllt, in Teilstücken aufgegast oder überladen, können sich die einzelnen Darmschlingen leicht um sich selbst drehen oder um umliegende Organe schlingen.
Der Darm kann sich aber auch in Lücken in der Bauchmuskulatur oder in andere unnatürliche Öffnungen in der Bauchhöhle einklemmen. Bei Hengsten kann ein Abrutschen des Darms in den Hodensack verantwortlich sein.
Der Futterbrei staut sich an diesen Stellen und der Darm verstopft. In allen Fällen ist schnelles Handeln erforderlich, da die lebensgefährliche Situation eine Operation erfordert.
Merke: Durch möglichst kurze Fresspausen, ausreichend Raufutter und hygienisch einwandfreies Futter kann eine Darmverdrehung oder Darmverschlingung vermieden werden.
6. Darmverschluss
Ein Darmverschluss ist die schwerste Kolikform und absolut lebensbedrohlich. Meist durch Verstopfungen, Darmdrehungen, Darmverschlingungen oder Darmeinklemmungen ausgelöst kommt es zu einem vollständigen Verschluss des Darmes. Eine schnell eingeleitete tierärztliche Behandlung ist essentiell.
7. Magenüberladung
Eine Magenüberladung beim Pferd kann verschiedene Ursachen haben. Man unterscheidet zwei Varianten.
Hat das Pferd zu viel gärendes oder quellendes Futter gefressen, spricht man von einer primären Magenüberladung. Das Futter kann den Magen nicht in der normalen Geschwindigkeit passieren, sammelt sich an und der Magen deines Pferdes überdehnt sich.
Stauen sich Speichel, Futterreste und Sekrete aus dem Dünndarm in den Magen zurück, handelt es sich um die sekundäre Variante. Dann liegt beispielsweise ein Darmverschluss vor, der Darminhalt wird nicht weiter transportiert.
Eine Magenüberladung führt zu heftigen Schmerzen und Koliken beim Pferd. Manche Pferde speicheln, strecken den Hals vor und versuchen zu würgen. Der Magen drückt auf das Zwerchfell, das Pferd hat Probleme mit der Atmung und der Kreislauf ist geschwächt.
Warnung: Eine Magenüberladung ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Dein Pferd benötigt auf der Stelle tierärztliche Versorgung! Im schlimmsten Fall kann der Magen durch die Überdehnung reißen. Der Futterbrei ergießt sich dann in den Bauchraum und infiziert die Organe, was zum Tod führt.
Ursachen für Koliken bei Pferden
Die Ursachen für Koliken sind so vielfältig wie ihre Symptome. Oft sind es Fütterungs- und Haltungsfehler. Aber auch Wetterumschwünge, ein angegriffenes Immunsystem, Krankheiten wie Parasitenbefall, Infekte oder individuelle Faktoren spielen eine Rolle.
Diese Fütterungsfehler können Koliken hervorrufen:
Raufutter: Zu geringe Mengen an Heu/Heulage. Zu viel Stroh, Silage, Kontamination mit Giftpflanzen.
Grünfutter: Zu große Mengen junges Gras, Klee, Äpfel oder auch frisches Brot.
Wasser: Zu geringe Wasseraufnahme oder verunreinigtes Wasser.
Futtermittel: Verdorbenes Futter, häufiger oder plötzlicher Futterwechsel.
Management: Zu große Kraftfuttermengen pro Mahlzeit, Giftpflanzen auf der Weide.
Um Koliken vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit und das Wohlergehen deines Pferdes zu fördern, solltest du diese Fütterungsfehler dringend vermeiden.
Meist sind es schon kleine Stellschrauben, die eine deutliche Verbesserung des Futtermanagements bringen. Solltest du hier Fragen haben, wende dich gerne an unsere Experten in der Fütterungsberatung.
Behandlung von Koliken bei Pferden
Sofortmaßnahmen bei einer Kolik
Auch wenn du bei deinem Pferd nur leichtes Unwohlsein bemerkst und erste Anzeichen einer Kolik vermutest, dann rufe umgehend deinen Tierarzt an. Gerade bei einer Kolik kann der Zeitraum bis zur ersten Behandlung entscheidend für den Heilungsprozess sein.
Halte bis zum Eintreffen deines Tierarztes auch schon mal die PAT-Werte im Blick, also die Werte von Puls, Atmung und Temperatur. Im Idealfall kennst du die Normalwerte deines Pferdes, wenn es gesund ist. Ansonsten kannst du diese Werte als Richtwerte für gesunde, ausgewachsene Pferde nehmen:
28 - 40 Pulsschläge pro Minute
8 - 16 Atemzüge pro Minute
37 - 38,2°C Körpertemperatur
Sorge außerdem für diese Maßnahmen:
Lasse dein Pferd bis zum Eintreffen des Tierarztes nicht fressen und trinken.
Bewegung kann krampflösend wirken und Schmerzen verringern. Führe dein Pferd hierzu vorsichtig im Schritt, um den Kreislauf aufrechtzuerhalten.
Will sich dein Pferd wälzen, lasse es zu. Achte aber darauf, dass es sich dabei nicht verletzen kann und motiviere es, wieder aufzustehen.
Wenn dein Pferd stark geschwitzt hat, lege ihm eine Abschwitzdecke auf, damit es nicht auskühlt.
Beobachte, ob und wie dein Pferd Kot und Harn ablässt.
Für den Notfall: Halte schon mal einen Hänger für einen eventuellen Transport in die Klinik bereit.
Zur Unterstützung kannst du nach Absprache mit dem Tierarzt deinem Pferd Pavo IntestoFin geben. Die enthaltenen Kräuter sind eine Erste-Hilfe bei Verdauungsproblemen.
Ganz wichtig: Bleibe selbst ruhig und achte auch auf dich. Dein Pferd hat große Schmerzen, wenn es eine Kolik hat und kann unberechenbar sein. Sei beim Umgang mit deinem Pferd vorsichtig und auf unerwartetes Verhalten vorbereitet.
Ist dein Tierarzt eingetroffen, wird er dein Pferd sorgfältig untersuchen, dich zur Fütterung, Haltung und besonderen Ereignissen befragen sowie mit dir das weitere Vorgehen besprechen.
Je nach Kolikart und Schwere der Erkrankung bedarf es unterschiedlicher Behandlungsmethoden. Bei einer leichten Kolik genügt deinem Pferd eventuell bereits eine krampflösende Spritze in Kombination mit leichter Bewegung, die Eingabe von Öl über eine Nasen-Schlund-Sonde oder eine rektale Behandlung.
Sollte die Problematik gravierend sein oder die Kolik trotz Behandlung nicht abklingen, könnten jedoch ein Klinikaufenthalt und eventuell sogar eine Operation unumgänglich sein.
Fütterung nach einer Kolik
Eine feste Futterregel nach einer Kolik gibt es natürlich nicht, da jedes Pferd individuell ist. Die Futteranpassung für dein Pferd richtet sich nach der Ursache und Behandlung der Kolik. Wichtig ist, dass der Verdauungstrakt langsam wieder an Nahrung gewöhnt wird, vor allem wenn dein Pferd mehr als 12 Stunden ohne Nahrung war.
Zum Start empfiehlt sich der Einsatz von Mash, z.B. Pavo SlobberMash, erst flüssiger, dann immer fester sowie ein hochwertiges Mineralfutter. Auch Futteröle, wie z.B. Leinöl können sinnvoll sein.
Je nach tierärztlicher Empfehlung kann dann nach einigen Tagen das Mash mit Kraftfutter verschnitten werden. Auch der Einsatz von aufgekochtem Leinsamen oder Goldleinsamen kann sinnvoll sein. Das Heu sollte nicht zu grob in seiner Struktur sein, Stroh zunächst ganz vermieden werden.
Nach und nach kann auf die vorherige Fütterung umgestellt werden. Falls die Fütterung jedoch Auslöser für die Kolik war, sollte die Fütterung genau überprüft und angepasst werden. Konsultiere hier auf jeden Fall Fütterungsexperten, die dich dabei unterstützen.
Um weitere Koliken zu vermeiden, kann in regelmäßigen Abständen (2-3-mal pro Woche) Mash oder Leinsamen gefüttert werden.
Tipps zur Mashfütterung:
Achte bei Mash vor allem auf das Calcium-Phosphor-Verhältnis, welches ungefähr bei 2:1 liegen sollte.
Übergieße dein Mash nie mit kochendem Wasser. Das kann die enthaltenen Inhaltstoffe, z.B. die Vitamine, verändern.
Nutze lauwarmes Wasser, wenn die Schleimstoffe des Mashs im Magen wirken sollen. Und nutze kaltes Wasser, wenn sich die Schleimstoffe im Darm entfalten sollen.
Neigt dein Pferd dazu, zu wenig zu trinken, bereite deinem Pferd täglich ein flüssiges, lauwarmes Mash zu.
2 Besonderheiten beim Anfüttern nach einer Kolik beim Pferd
Anfüttern nach einer Sandkolik:
Solltest du den Verdacht haben, dass dein Pferd zu viel Sand frisst, kannst du ein Ergänzungsfutter mit Flohsamen z.B. Pavo SandClear füttern. Flohsamen haben die Eigenschaft, Wasser zu binden und Schleimstoffe zu bilden.
Die Schleimstoffe nehmen den Sand aus den Darmwindungen auf und befördern sie zum Enddarm. Durch die hohe Wasserbindekapazität wird das überschüssige Wasser, das durch zu viel Sand im Darm entsteht, gebunden und so Kotwasser vermieden. Auch die Erhöhung der Raufuttermenge auf 2,5% des Körpergewichts deines Pferdes sind eine Möglichkeit.
Anfüttern nach einer Kolik bei Wetterumschwung:
Diese Kolikart entsteht oftmals durch eine Überbelastung des Kreislaufes, was zu einer reduzierten Wasseraufnahme und verringerten Magen-Darm-Tätigkeit beim Pferd führt. Achte in diesem Fall darauf, deinem Pferd hochwertige, leicht verdauliche Raufutterprodukte in kleinen Portionen mehrmals täglich anzubieten. Auch der Einsatz von flüssigem Mash oder das präventive Füttern von Pavo IntestoFin sind eine gute Möglichkeit, dein Pferd bei Wetterumschwüngen zu unterstützen.
Dein Pferd nach einer Kolik reiten
Wann du dein Pferd nach der Kolik wieder reiten und trainieren kannst, hängt in erster Linie von der Schwere sowie der Behandlungsmethode und dem Behandlungsverlauf ab. Von deinem Tierarzt oder der Pferdeklink gibt es in der Regel neben einem Fütterungsplan auch einen Trainingsplan.
Nach Kolik-Operationen dauert es oft lange bis man mit dem Training beginnt. Nach leichten Koliken, die zu Hause behandelt und kuriert werden, könntest du nach 1-2 Tagen wieder mit dem Training starten.
Meist beginnt man mit leichter Bewegung an der Longe und wechselt dann zu einem leichten Training unter dem Reiter. Gehe das Training aber zunächst ganz ruhig an und baue die Einheiten sowie den Schweregrad Tag für Tag langsam auf, bis du dein normales Pensum wieder erreicht hast.
Erwarte in den ersten Wochen aber nicht zu viel und achte auf die Signale deines Pferdes. Wirkt es noch schlapp und müde, dann reicht auch ein gemütlicher Ausritt.
Wichtig: Halte im Zweifel immer Rücksprache mit deinem Tierarzt, um den langfristigen Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden und um einen Rückschlag zu vermeiden.
So beugst du einer Kolik bei Pferden vor
Um Koliken vorzubeugen, ist eine gut durchdachte, bedarfsgerechte Fütterung essentiell. Pro Tag sollte dein Pferd 1,5-2 kg Raufutter je 100 kg Körpergewicht in einwandfreier hygienischer Qualität bekommen. Wiege das Heu ab, da man sich mit der Menge immer wieder verschätzt.
Bei Weidegang mit genügend Aufwuchs kann das Heu entsprechend reduziert werden. Bei entsprechender Leistung können zudem ein hoch aufgeschlossenes Strukturmüsli oder Pellets mit Strukturhäcksel auf mehrere Portionen verteilt gefüttert werden.
Sollte dein Pferd keine mittlere bis schwere Arbeit verrichten, reicht neben Heu in der Regel ein hochwertiges Mineralfutter. Bei Bedarf kann Mash oder auch kalt gepresstes Öl, wie z.B. Leinöl oder Ahiflower-Öl gefüttert werden.
Ab und zu ein Leckerli als Belohnung und Obst oder Gemüse in Maßen sind völlig in Ordnung, solange alles hygienisch einwandfrei ist.
Solltest du dir bei der Fütterung deines Pferdes unsicher sein oder Fragen haben, melde dich gerne bei unserer Fütterungsberatung.
Neben der bedarfsgerechten Fütterung stehen vor allem die Hygiene beim Futter und das Haltungsmanagement bei der Kolikprävention im Vordergrund.
Dazu gehören: Einwandfrei hygienisches Futter und Wasser, regelmäßige Kontrolle von Wasser und Futter, Ausmerzen von Giftpflanzen auf Weiden und Grünflächen, langsame Futterumstellung, mehrstündige freie Bewegung, regelmäßiges Entwurmen und vieles mehr. Die wichtigsten Punkte haben wir hier zusammengefasst:
Angefaultes, vergorenes oder stark verschmutztes Saft- und Raufutter sollte nicht gefüttert werden.
Kein Fallobst und kein frisches Brot füttern.
Kein kurz gehäckseltes Heu, Gras oder Stroh füttern.
Frisches Heu lange genug vor der Fütterung ablagern (mindestens 6 Wochen).
Ideal ist ein ständiger Zugang zu Raufutter, falls es das Gewicht deines Pferdes und das Management zulässt.
Immer Heu vor dem Kraftfutter füttern, um den Magen-Darmtrakt deines Pferdes optimal zu unterstützen.
Regelmäßige Fütterung von kleinen Portionen mindestens 3-mal pro Tag.
Kraftfutterwechsel nur wenn unbedingt nötig und dann lange Übergangszeit einplanen.
Kraftfutter muss kühl, dunkel und für Schadnager unzugänglich gelagert werden und hygienisch einwandfrei sein.
Eingeweichtes Futter wie Mash, Heucobs und Rübenschnitzel sollten nur so lange wie nötig vor der Fütterung eingeweicht werden und nicht in der Sonne stehen.
Fresspausen sollten nicht länger als 4 Stunden sein.
Heu und Weiden müssen frei von Giftpflanzen sein.
Immer ausreichend Wasser zu Verfügung stellen (ein Pferd braucht ca. 50 Liter pro Tag).
Mindestens 2-mal täglich die Tränke auf Sauberkeit und Hygiene kontrollieren.
Bei Brunnenwasser regelmäßige Analyse des Wassers durchführen lassen.
Zahnkontrollen (mind. 1x jährlich).
Nicht zu lange auf abgefressenen Weiden stehen lassen (vermehrte Sand- / Erdaufnahme).
Regelmäßige Kotproben und bei Bedarf Entwurmung.
Ausreichende Bewegung.
Je nach Kolikart gibt es auch spezielle Möglichkeiten, um der Entstehung der Kolik entgegenzuwirken. Vor allem die Entstehung von Gaskoliken kannst du durch ein gutes Fütterungsmanagement vermeiden. Blähendes Futter wie sehr junges Grünfutter, viele Leguminosen wie Klee oder Luzerne in der Ration, Kohl oder zu viel Obst oder Fallobst und frisches Brot können schnell gefährliche Gase im Magen Darm-Trakt bilden.
Verstopfungskoliken beugst du durch hochwertige Rohfaser und ggf. ordnungsgemäß eingeweichte Rübenschnitzel, ausreichende Wasseraufnahme und gutes Gesundheitsmanagement vor.
Sandkoliken können durch gepflegte Ausläufe und Weiden in Kombination mit der Fütterung von genügend Rohfaser und Flohsamenschalenprodukten umgangen werden.
Warum sollte eine Futterumstellung bei deinem Pferd über einen längeren Zeitraum erfolgen? Grund hierfür ist vor allem die Funktionsweise des Magen-Darm-Traktes bei Pferden. Bakterien kümmern sich um die Nährstoffverwertung im Futter. Nicht nur die Anzahl, sondern auch die Diversität der Bakterien hängt von der Futterzusammenstellung ab.
Ist die eine Bakterienart für das Raufutter oder das Gras verantwortlich, kümmert sich die andere Art um das Kraftfutter. Ändert sich nun die Zusammensetzung oder das Verhältnis der Futtersorten, muss sich auch die Bakterien-Vielfalt auf die neue Situation einstellen.
Und dies benötigt Zeit! Sorge daher für einen ausreichend großen Zeitraum bei einer Futterumstellung und vermeide plötzliche Veränderungen. Dies gilt auch für das Anweiden.
Fütterung und Zucht
Fütterung von Fohlen und Absetzern
Wenn dein Fohlen nach ca. 11 Monaten endlich das Licht der Welt erblickt, beginnt die erste spannende Phase im Leben eines Pferdes. Bei der Geburt wiegt dein Fohlen ca. 10% seines ausgewachsenen Gewichtes.
Es muss in den nächsten Jahren also deutlich an Gewicht zulegen, gleichmäßig wachsen und viel lernen.
Begleite dein Fohlen auf diesem Weg und unterstütze seine Entwicklung mit einer bedarfsgerechten Aufzucht sowie einer optimalen Fütterung.
Vor allem in den ersten Stunden nach der Geburt spielt die Ernährung eine ganz entscheidende Rolle. Wenn Fohlen geboren werden, besitzen sie kein funktionierendes Immunsystem. Dies baut sich erst im Laufe der nächsten 2 Wochen auf.
Um in der Zwischenzeit gegen natürliche Keime und Bakterien, aber auch gegen Krankheitserreger, gewappnet zu sein, ist es besonders wichtig, dass dein Fohlen so schnell wie möglich nach der Geburt das Kolostrum erhält. Als Kolostrum bzw. Biestmilch wird die erste Milch bezeichnet, die deine Stute gibt. Sie enthält eine hohe Konzentration an Antikörpern, wodurch dein Fohlen die sogenannte passive Immunität erwirbt.
Das bedeutet, dass dein Fohlen durch die Antikörper der Mutter vor Krankheitserregern geschützt ist. Außerdem hat es durch das Kolostrum die Möglichkeit, ein eigenes Immunsystem aufzubauen.
Achte daher darauf, dass dein Fohlen diese Milch innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Geburt aufnehmen kann. Die Antikörperkonzentration in der Milch sinkt schnell, so dass diese nach 4 bis 8 Stunden nur noch 10 - 20% des Anfangswertes aufweist.
Ist es nicht spannend zu sehen, welche Fortschritte Fohlen vor allem in den ersten 24 Stunden machen? Da Pferde Fluchttiere sind und dieses Verhalten nach wie vor noch fest verankert ist, ist es für dein Fohlen sehr wichtig, so schnell wie möglich fliehen zu können.
Hier einmal ein Entwicklungs-Schnelldurchlauf des ersten Lebenstages eines gesunden Fohlens:
Entwicklung eines gesunden Fohlens
< 1-2 Stunden
Aufstehen / Stehen
< 2-4 Stunden
Trinken
< 4 Stunden
Fortbewegung in allen 3 Gangarten
< 8 Stunden
Verdauung inkl. Urinieren
< 12 Stunden
Routinierte Flüssigkeitsaufnahme
< 12-24 Stunden
Abtreiben des Mekoniums (Darmpechs)
Was kannst du tun, wenn dein Fohlen nach der Geburt nicht trinken kann?
Die Aufnahme des Kolostrums ist für dein Fohlen essentiell. Dennoch gibt es hin und wieder Situationen, in denen das Fohlen von selbst kein Kolostrum aufnimmt. Gründe hierfür können sein:
Dein Fohlen trinkt nicht ausreichend, ist zu schwach zum Trinken oder steht nicht auf.
Die Mutterstute lässt dein Fohlen nicht trinken, ist selbst zu schwach, um aufzustehen oder ist im schlimmsten Fall verstorben.
In diesen Fällen solltest du unverzüglich deinen Tierarzt verständigen. Zusammen könnt ihr verschiedene Möglichkeiten in Erwägung ziehen. Hierbei spielt die Ausgangssituation immer eine entscheidende Rolle.
Mögliche Maßnahmen, um dein Fohlen schnellstmöglich mit Antikörpern zu versorgen:
Mögliche Maßnahmen, um dein Fohlen schnellstmöglich mit Antikörpern zu versorgen:
Antikörper-Schnelltest, um den Status zu bestimmen.
Eingefrorenes Kolostrum einsetzen, das aufgetaut und über eine Flasche gefüttert wird.
Kolostrumpulver, welches angerührt und über eine Flasche gefüttert wird, z.B. Pavo Colostrum.
Das Immunsystem deines Fohlens zusätzlich unterstützen, z.B. mit der Pavo KickStart Immunpaste für Fohlen.
Transfusion von Antikörpern direkt über die Blutbahn.
Vor allem, wenn dein Fohlen älter als 12 Stunden ist, ist die Transfusion von Antikörpern über die Blutbahn die einzige Möglichkeit. Ab diesem Zeitfenster können Antiköper die Darmschranke nämlich nur noch unzureichend passieren.
Nach den erfolgten Erstmaßnahmen kann der Immunstatus deines Fohlens durch den Antikörper-Schnelltest weiter im Auge behalten werden, damit bei Bedarf erneut eingegriffen werden kann. Trotz Startschwierigkeiten gelingt es häufig, auch diese Fohlen innerhalb weniger Tage zu stabilisieren und ihnen einen guten zweiten Start zu ermöglichen.
Sollte die Mutterstute verstorben sein, gibt es auch die Möglichkeit, eine sogenannte Ammenstute zu suchen. Inzwischen gibt es in Deutschland ein gutes Netzwerk und regelrechte Experten in Sachen Ammenstute, auch unterstützt durch die sozialen Medien. Je schneller hier agiert wird, desto höher ist die Chance, dass Fohlen und Stute zusammenfinden.
Wenn Fohlen die Welt entdecken – die Zeit bis zum Absetzen
Die Entwicklung deines Fohlens in den ersten 3 Monaten verläuft besonders schnell. Es legt täglich an Gewicht zu und wächst kontinuierlich. Deshalb werden in dieser Phase auch viele Nährstoffe benötigt. Hierbei spielen vor allem Energie, Eiweiß, Mineralien und Spurelemente eine wichtige Rolle.
Die Stutenmilch ist in der Menge und Zusammensetzung genau darauf ausgelegt. So wird dein Fohlen möglichst optimal versorgt.
Jedoch kann die Stute nur das weitergeben, was sie selbst aufnimmt. Wird die Stute nicht bedarfsgerecht gefüttert, versucht der Körper erstmal die Qualität der Milch aufrecht zu erhalten, was eine Unterversorgung der Stute nach sich zieht.
Darum ist es in dieser Phase extrem wichtig, die Stute bedarfsgerecht zu versorgen. Füttere deine Stute mit Zuchtstutenfutter, z.B. PodoLac als Pellets oder Müsli, um sowohl dein Fohlen über die Milch als auch die Stute selbst optimal zu ernähren.
Bereits ab den ersten Lebenswochen kannst du beobachten, dass dein Fohlen auf spielerische Weise versucht, seine Mutter beim Fressen nachzuahmen. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um dein Fohlen ganz langsam an ein Fohlen-Kraftfutter zu gewöhnen. Nach und nach stellt sich so der Stoffwechsel deines Fohlens von Milch auf die ballastreiche Fütterung mit Heu, Stroh und Kraftfutter um. Dieser instinktive Wechsel ist für Fohlen sehr wichtig, denn bereits ab dem 3. Monat ist die Muttermilch nicht mehr ausreichend, um dein Fohlen adäquat versorgen zu können.
Mit einem hochwertigen Fohlenfutter gewährleistest du eine dauerhaft optimale Versorgung mit Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Achte bei der Wahl deshalb auf hoch aufgeschlossene Rohwaren, Energiewerte um 10 - 11 MJ, Eiweißgehalte um die 16% und die Bioverfügbarkeit der Spurenelemente. Ein kleiner Anteil an Laktose im Fohlenfutter unterstützt nicht nur die Schmackhaftigkeit, es erleichtert auch die Umstellung von Milch auf Kraftfutter.
Mit dem Pavo Podo®System stellst du zudem sicher, dass die Menge der Mineralien genau aufeinander abgestimmt ist, um ein gesundes Knochenwachstum zu gewährleisten. Ein guter Fohlenstarter unterstützt dein Fohlen bei einem gesunden Wachstum der Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenke.
Gerade in den ersten 2 Wochen, wenn sich das Immunsystems deines Fohlens noch entwickeln muss, kann es vorkommen, dass es hin und wieder auch ein wenig Kot von seiner Mutter frisst. Sei in diesem Fall ganz unbesorgt und unterbinde dieses Verhalten nicht. Dein Fohlen nimmt hiermit wichtige B-Vitamine und Darmbakterien auf. Die Ansiedlung von Mikroorganismen im Blind- und Dickdarm ist sehr wichtig, um die Fermentation im Darmtrakt deines Fohlens in Gang zu bringen.
Achte nur darauf, dass du dein Fohlen rechtzeitig entwurmst. Empfehlung: am 10. Lebenstag zum ersten Mal entwurmen.
Fütterungstipps für Fohlen bis zum Absetzen
Fohlen lernen in den ersten Monaten instinktiv. Aber auch durch Nachahmung der Mutter sowie durch die Erziehung anderer Stuten und Fohlen lernen sie die wichtigsten Basics für ein Leben als Jungpferd. Über die Muttermilch wird dein Fohlen in den ersten Monaten mit allen Nährstoffen versorgt und gewöhnt sich nach und nach an neue Nahrungsquellen wie Heu, Stroh und Kraftfutter.
Durch den Sozialverband in der Herde wird nicht nur das Verhalten geschult. Fohlen lernen hier auch selektives Fressen und das „Erkennen“ von Giftpflanzen.
Hier ein paar Tipps, um dein Fohlen in den ersten Monaten optimal zu unterstützen:
Täglicher Weidegang, am besten mit mehreren Stuten und Fohlen, sollte fester Bestandteil in den ersten Monaten sein. Dies fördert das Sozialverhalten, einen gesunden und stabilen Bewegungsapparat und die gesamte Entwicklung deines Fohlens. Sorge dabei für eine „kindersichere“ Weide mit breiten Bändern als Abgrenzung statt schmaler Litzen.
Uneingeschränkter Zugang zu Raufutter ist Pflicht. Fohlen beginnen bereits früh mit dem „Knabbern“ und fördern somit ihr Immunsystem und ihre Entwicklung.
Unterstütze dein Fohlen sobald es zu fressen beginnt mit Pavo Podo®Care. Die darin enthaltenen Mineralien legen einen wichtigen Grundstein für eine gesunde Knochenentwicklung.
Sobald dein Fohlen anfängt, sich für Kraftfutter zu interessieren, starte mit einem vollwertigen Fohlenfutter, z.B. Pavo Podo®Start oder Pavo Podo®Junior. Hierdurch wird die Nährstoffversorgung deines Fohlens optimal gesichert.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Start:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
1. Monat
0,45kg/Tag
0,9kg/Tag
2. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
3. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
4. Monat
0,90kg/Tag
1,8kg/Tag
5. Monat
1,05kg/Tag
2,1kg/Tag
6. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
7. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Junior:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
1. Monat
0,45kg/Tag
0,9kg/Tag
2. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
3. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
4. Monat
0,90kg/Tag
1,8kg/Tag
5. Monat
1,05kg/Tag
2,1kg/Tag
6. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
7. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
Wie du dein Fohlen nach dem Absetzen richtig fütterst
In der freien Wildbahn bleiben Fohlen in der Regel ein Jahr bei der Stute, wobei sich Stute und Fohlen ab dem 4 Monat immer wieder für kurze Zeit trennen. Dadurch geschieht das Absetzen nach und nach. In der heutigen Pferdezucht ist dieser lange Absetzprozess nicht ohne Weiteres umsetzbar.
In der Regel werden Fohlen hier zwischen ihrem 5. und 7. Lebensmonat abgesetzt. Ein früheres Absetzen ist nicht zu empfehlen und sollte nur im äußersten Notfall geschehen. Erst ab dem 4. Lebensmonat erlernen Fohlen eine gewisse Selbständigkeit und Unabhängigkeit von ihrer Mutter. Auch sind sie in der Regel dann schon an Kraftfutter gewöhnt, so dass der vollständige Milchentzug nach dem Absetzen den Kleinen nicht so schwerfällt.
Sei dir darüber bewusst, dass das Absetzen sowohl für dein Fohlen als auch für die Stute in erster Linie Stress bedeutet. Bereite dein Fohlen daher auf diesen Zeitpunkt optimal vor, um das Absetzen so schonend wie möglich zu gestalten.
Für die körperliche und psychische Entwicklung deines Fohlens ist ein mehrstufiges Absetzverfahren ideal. Hierdurch ist der Stress für beide geringer, als beim abrupten Absetzen. Dafür trennst du Mutter und Absetzer schrittweise voneinander. Reduziere nach und nach den Kontakt zwischen den beiden, bis du das Fohlen endgültig von der Stute trennst.
Sorge dafür, dass dein Fohlen zusammen mit anderen Fohlen abgesetzt wird. So ist dein Fohlen nicht alleine, hat Sozialkontakt und lernt seine neuen Freunde kennen.
Stress und Verlustängste äußern sich bei Absetzern oft in Unruhe und Appetitlosigkeit. Daher kann es in den ersten Tagen nach dem Absetzen erst einmal zu Gewichtsverlust kommen. Gib deinem Fohlen hier einfach etwas Zeit und Ruhe, um die neue Lebenssituation annehmen zu können. Unterstützend kannst du bei ganz unruhigen Fohlen kurzfristig Pavo BeChill einsetzen, um den Stress zu reduzieren.
In der gesamten Fohlenentwicklung sollte ein gleichmäßiges, kontinuierliches und nicht zu schnelles Wachstum angestrebt werden. Diese Aufzuchtsweise reduziert das Risiko für das Entstehen von Knochenproblemen.
Fütterungstipps für Absetzer
Mindestens 12 Stunden Weidegang pro Tag, damit eine positive Entwicklung von Knochen und Gelenken gefördert wird. Ideal ist eine Gruppenhaltung mit anderen Fohlen im Lauf- oder Offenstall. Diese fördert das natürliche Fressverhalten, stärkt soziales Verhalten sowie das Immunsystem.
Raufutter sollte auch bei Weidegang immer zur Verfügung stehen, da so die Wahrscheinlichkeit von Dysbalancen im Darm reduziert wird.
Der Fohlenstarter und die Muttermilch sollten durch ein hochwertiges Aufzuchtfutter für Jungpferde ersetzt werden. Hierzu eignen sich Pavo Podo®Grow oder Pavo Podo®Junior.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Grow:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
8. bis 11. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
12. bis 18. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
Ab dem 18. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
Ab dem 30. Monat langsam zur Fütterung für ausgewachsene Pferde wechseln.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Junior:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
8. bis 17. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
18. bis 30. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
Ab dem 30. Monat langsam zur Fütterung für ausgewachsene Pferde wechseln.
Es ist natürlich schön, die Entwicklung seines Fohlens von Anfang an miterleben zu können. Wenn du wenig Erfahrung in der Fohlenaufzucht hast oder dir unsicher bist, kannst du dich gern mit der Pavo Fütterungsberatung in Verbindung setzen. Wir kennen uns aus und unterstützen dich bei der optimalen Fütterung und Haltung deines Fohlens. Erfahre auch mehr zur richtigen Fütterung und Haltung von Fohlen in unserem Gratis Handbuch für Fohlen.
Das Pavo Podo®Fütterungskonzept für Fohlen und Absetzer
Studien und Untersuchungen haben belegt, dass Fohlen, Absetzer und Jungpferde einen besonderen Bedarf an Nährstoffen haben. Dies hängt mit dem Wachstum und den dafür speziell benötigten Nährstoffen zusammen. Zudem ist das Verhältnis der einzelnen Nährstoffe zueinander wichtig, nicht nur die absolute Menge. Wichtig sind vor allem Calcium, Phosphor und Magnesium. Aber auch essentielle Aminosäuren und Spurenelemente sind entscheidend für ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum. Der Energiegehalt sollte eher moderat sein, so dass die Fohlen nicht zu schnell wachsen.
Daher haben wir bei Pavo die Produkte Pavo Podo®Start, Pavo Podo®Grow und Pavo Podo®Junior so konzipiert, dass sie für die Aufzucht jeweils als Alleinfuttermittel eingesetzt werden. Sie enthalten alle nötigen Nährstoffe in definierter Menge, um dein Fohlen optimal zu unterstützen sowie ein langsames, gleichmäßiges und gesundes Wachstum zu fördern. Jedes Pavo Aufzuchtfutter enthält unter anderem organisch gebundene Spurenelemente, die auf den Bedarf der jeweiligen Altersgruppen abgestimmt sind.
Wenn die Produkte entsprechend unserer Fütterungsempfehlungen gefüttert werden, ist auch kein zusätzliches Mineralfutter nötig. Fütterst du neben hochwertigem Raufutter eine geringere Menge oder gar kein Kraftfutter, benötigt dein Fohlen ein spezielles Fohlen-Mineralfutter.
Beachte bei der Umstellung von Futtersorten auch bei Fohlen und Absetzern eine Übergangsphase von 3-4 Wochen, in der das neue Futter langsam eingeführt wird. Zudem sollte das Futter nicht direkt zu einer neuen Phase gewechselt werden. Füttere daher nach dem Absetzen ruhig den Fohlenstarter noch etwas weiter. Alternativ fütterst du von Anfang an Podo®Junior.
Gleiches gilt beim Anreiten. Hier kannst du in der ersten Zeit ruhig bei Pavo Podo®Grow oder Pavo®Junior bleiben und erst bei steigender Arbeitsintensität das Futter umstellen. So hat dein Pferd nicht mehrere Umstellungen zur gleichen Zeit.
Was ist das Besondere an Podo®?
Podo® ist ein einzigartiger Mineralstoffkomplex. Das Geheimnis liegt nicht nur in der richtigen Menge, sondern im richtigen Verhältnis der essenziellen Mineralstoffe und Spurenelemente zueinander. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Stoffe in optimaler Form enthalten sind und somit vom Körper ideal aufgenommen und verwertet werden können.Erfahre in unserem Ratgeber mehr zum Pavo Podo® Konzept.
Text: Pavo Podo®: wissenschaftlich bewährtes Konzept für starke Knochen – Pavo Ratgeber
Das Wirkungsprinzip von Podo® basiert auf folgenden Prozessen:
Aktivierung des Stoffwechsels
Verbesserung der Calciumeinlagerung in den wachsenden Knochen
Unterstützung eines gesunden Knorpelwachstums
Unsere Pavo Podo® Produkte für Fohlen, Absetzer und Jungpferde:
Pavo Podo®Start
Extra kleine Pellets für junge Fohlen ab der 3. Lebenswoche bis zum 8 Lebensmonat (Fohlenstarter)
Reich an hochwertigen Eiweißen
Versorgt junge Fohlen mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen
Ermöglicht einen problemlosen Übergang von der Stutenmilch zu fester Nahrung
Hoher Magnesiumgehalt. Enthält außerdem Kupfer, Zink und Mangan in organisch gebundener Form zur Unterstützung der Knochenentwicklung
Pavo Podo®Grow
Pellets für Jungpferde ab dem 8. Lebensmonat bis zum 3. Lebensjahr
Mit zusätzlichen essentiellen Aminosäuren
Optimales Verhältnis von Magnesium, Calcium und Phosphor für heranwachsende Pferde
Unterstützt eine optimale Entwicklung der Gelenke und Sehnen
Pavo Podo®Junior
Vollwertiges Müsli für Fohlen ab der 3. Lebenswoche und Jungpferde bis 3 Jahren
Fördert ein gleichmäßiges Wachstum und einen gesunden Muskelaufbau
Reich an Ballaststoffen zur Unterstützung der Verdauung
Hoher Energie- und Proteingehalt
Pavo Podo®Care
Vollwertiges Müsli für Fohlen ab der 3. Lebenswoche und Jungpferde bis 3 Jahren
Fördert ein gleichmäßiges Wachstum und einen gesunden Muskelaufbau
Reich an Ballaststoffen zur Unterstützung der Verdauung
Hoher Energie- und Proteingehalt
Durch eine optimale Fütterung von Fohlen das Risiko auf OC/OCD verringern
Im Zeitraum von März 2009 bis September 2011 hat Pavo eine groß angelegte Studie zum Thema OC/OCD durchgeführt. Die Untersuchung wurde 2011 durch den Gesundheitsdienst für Tiere (Deventer) in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Veterinärmedizin in Utrecht durchgeführt.
Kernfrage der Studie: Ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit einer OC/OCD-Erkrankung zu verringern, wenn junge Fohlen im ersten Lebensjahr ein Nahrungsergänzungsmittel erhalten?
Die Studie wurde unterteilt in:
Studie 1: 63 Warmblutfohlen von Geburt bis zum Alter von 5 Monaten
Studie 2: 52 Warmblutfohlen im Alter von 5 bis 12 Monaten
Die Fohlen waren auf 6 unterschiedlichen Pferdehöfen zu Hause. In jedem Betrieb bekam die eine Hälfte der Fohlen eine Nahrungsergänzung, die andere Hälfte nicht. Die Fohlen wurden geröntgt und auf OC/OCD untersucht. Da bei der Entstehung von OC/OCD mehr Faktoren als nur die Fütterung eine Rolle spielen, können die Ergebnisse nur den Teil der Ernährung und Bewegung abbilden.
Zusammenfassend sind die Ergebnisse der gesamten OC/OCD-Studie:
Eine Zusatzfütterung einer Nahrungsergänzung verringert die Wahrscheinlichkeit von Osteochondrose um einen Faktor 4 bei einem Alter von 12 Monaten.
Bewegung verringert ebenfalls die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von OC/OCD.
Alle ausführlichen Wegbnisse findest du hier. Wer Pferde züchtet, weiß, dass eine korrekte Fütterung die Grundlage für eine gesunde Entwicklung ist. Vor allem Fohlen, Jährlinge und junge Pferde benötigen im Wachstum spezifische Nährstoffe. Von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen benötigen sie deutlich mehr als erwachsene Pferde. Andere Nährstoffe dürfen wiederrum nicht in zu großer Menge angeboten werden.
Sorge dich daher gut um dein Fohlen. Dann wirst du auch viel Freude mit ihm haben – es wartet schließlich eine lange gemeinsame Zeit auf euch.
Fütterung und Gesundheit
Müsli oder Pellets für Pferde
Im Gegensatz zu den einfachen Pellets wird Müsli schnell als „natürlicher“ und „gesünder“ wahrgenommen. Aber stimmt diese Aussage? Ist ein Müsli denn überhaupt ein vollwertiges Kraftfutter? Oder haben diese Eigenschaften nur Pellets? Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Müsli und Pellets? Haben diese beiden Kraftfuttermittel für Pferde auch Gemeinsamkeiten? Und hat das Eine wirklich mehr Vorteile als das Andere?
Eins sei vorweggenommen: So unterschiedlich sind Müsli und Pellets gar nicht!
Was ist ein Müsli für Pferde?
Das typische Pferdemüsli ist seit etwa den 80er Jahren auf dem Markt, besteht meist aus einer Mischung von verschiedenen Getreidesorten und wird mit weiteren Rohstoffen, wie getrocknetem Gemüse, Luzerne oder Leinsamen gemischt. Das Müsli ist ein Mischfutter und wird zu der Kategorie des Kraftfutters gezählt. Es hat somit die Eigenschaft, den Energiebedarf deines Pferdes zu decken und gilt als vollwertiges Kraftfutter. Viele Müslis sind darüber hinaus vollständig vitaminisiert und mineralisiert, so dass ein zusätzliches Mineralfutter nur erforderlich ist, wenn dein Pferd weniger Kraftfutter erhält, als der Hersteller empfiehlt.
Ein Pferdemüsli ist meist schön bunt, vielfältig und sehr strukturreich. Die Rohstoffe werden höchstens zerkleinert, aber nicht gehäckselt oder gepresst. Daher kannst du die Inhaltsstoffe auch noch gut sehen, wenn du dir mal eine Handvoll Müsli ansiehst – je nach Müslisorte sind mitunter Getreideflocken, Dinkel, Apfelflocken oder Maisstückchen genau zu erkennen.
Vorteile von Müsli
Die Inhaltsstoffe eines Pferdemüslis kommen überwiegend in natürlicher Form zerkleinert vor, so dass du die Grundstruktur noch gut erkennen kannst. Daher kannst du dir schon fast allein durch den Blick auf die bunte Futtermischung einen guten ersten Eindruck zu den Zutaten des Müslis machen.
Die Struktur von Pferdemüsli ist rau und grob. Diese Strukturform unterstützt sehr gut die Kautätigkeit und somit den Speichelfluss deines Pferdes.
Das Pferdemüsli ist besonders vielfältig. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen, Strukturen und Zusammensetzungen (vitaminisiert, zuckerreduziert oder reich an essentiellen Aminosäuren). So kannst du dir das richtige Müsli für den Bedarf deines Pferdes aussuchen.
Die verschiedenen Kraftfuttersorten als Müsli von Pavo
Pavo Cerevit ist ein haferfreies Basismüsli, enthält dafür aber schmackhafte Gersten- und Maisflocken. Es versorgt dein Pferd auch mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Wenn du mit deinem Pferd auf Freizeit- oder Basissportniveau arbeitest und es neben dem Raufutter zusätzliche Energie benötigt, eignet sich besonders das Pavo Nature’s Best. Dieses schmackhafte Müsli enthält als ballaststoffreiche Grundlage das gutriechende Timothee Gras. Dieses Gras verleiht dem Müsli noch mehr Struktur und sorgt für eine gesunde Darmfunktion. Nature’s Best ist haferfrei und enthält wenig Zucker und Stärke.
Ist dein Pferd zu dick und soll durch eine Optimierung der Fütterung, Haltung und des Trainings ein paar Pfunde verlieren, ohne dass Muskelmasse abgebaut wird? Dann empfehlen wir dir neben ausreichend Raufutter ein vollwertiges, getreidefreies Kraftfutter mit einem niedrigen Energie-, Zucker- und Stärkegehalt, aber mit einem hohen Eiweißgehalt. Extra Eiweiß verhindert den Muskelabbau und fördert zusätzlich die Muskelregeneration nach getaner Arbeit. Tipps zum effektiven Abnehmen findest du außerdem in unserem Pavo InShape Programm – das komplette Abnehmprogramm für Pferde. Basierend auf den 3 Komponenten „Fütterung, Haltung und Bewegung“ hilft dir dieses Programm, dein Pferd auf eine gesunde und verantwortungsvolle Weise abnehmen zu lassen.
Ist dein Pferd eher der sportliche Typ, eignet sich spezielles Sportmüsli. Auch hier hast du die Wahl zwischen vielfältigen Futtermischungen. Für Power und Kondition in verschiedenen Disziplinen ist Pavo SportsFit zu empfehlen. Die Stärke und Öle im Müsli dienen als Energiequelle. Zusätzlich ist das Müsli mit Vitamin E, Selen und Antioxidantien angereichert. Benötigt dein Pferd mehr Power und schnell verfügbare Energie, eignet sich das Sportmüsli Pavo TripleP.
Und zu guter Letzt kannst du natürlich auch deinen rüstigen Senior mit einem ausgewogenen Müsli verwöhnen. Pavo 18Plus ist speziell auf die Bedürfnisse eines älter werdenden Pferdes zugeschnitten. Es enthält essentielle Aminosäuren zum Muskel- und Konditionserhalt, Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren sowie Antioxidantien, die den Organismus deines Seniors optimal unterstützen. Darüber hinaus ist der Zucker- und Stärkegehalt des Müslis an die Bedürfnisse von älteren Pferden angepasst.
Besondere Müsli-Arten
Neben den klassischen Pferdemüslis gibt es auch besondere Müsli-Arten:
Pavo Care4Life ist ein strukturreiches, vollwertiges Kräutermüsli mit vielen natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen. 11 verschiedene Kräuter unterstützten die Gesundheit und steigern das Wohlbefinden deines Pferdes. Das Care4Life Kräutermüsli ist komplett getreide-, melasse- und haferfrei und hat einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Das Kräutermüsli ist daher auch optimal für stoffwechselkranke und zuckerempfindliche Pferde geeignet.
Pavo EasyMix ist ein ballaststoffreiches Müsli ohne Getreide und Melasse. Es enthält nur einen sehr geringen Zucker-, Stärke- und Energieanteil. Aus diesem Grund ist Pavo EasyMix für alle Freizeitpferde geeignet, besonders aber für zuckerempfindliche und leichtfuttrige Pferde, die außerdem getreidefrei ernährt werden müssen. Im Unterschied zu Care4Life enthält dieses Müsli keine Kräuter.
Pavo DailyPlus ist ein ausgewogenes Strukturfutter, welches du optimal mit der normalen Kraftfutterration vermengen kannst. Es stimuliert die Kautätigkeit, verlängert die Fresszeiten der Kraftfuttermahlzeit und fördert zudem ein gesundes Verdauungssystem.
Nachteile von Müsli
Die Herstellung von Pferdemüsli ist in der Regel sehr aufwendig und somit zeitintensiver. Die Getreideflocken werden hydrothermisch aufgeschlossen, gewalzt, mikronisiert und gepoppt, damit ein optimaler Stärkeaufschluss gewährleistet ist und dein Pferd die Stärke gut verdauen kann. Diese besondere Herstellungsweise führt allerdings auch dazu, dass Pferdemüslis in der Regel teurer sind als normale Pellets.
Die große Oberfläche, die Frische der Rohstoffe sowie der höhere Feuchtigkeitsanteil können zudem anfälliger für Milben, Schimmelpilze und Bakterien sein. Daher werden Müslis während der Herstellung konserviert. Oftmals wird dafür Melasse genutzt. Wird das Müsli konserviert, hat das Müsli ungefähr die gleiche Haltbarkeit wie Pellets. Ganz unbehandeltes Müsli hat eine deutlich niedrigere Haltbarkeit und sollte daher zeitnah gefüttert werden. Achte dabei unbedingt auf die Lagerungs- und Fütterungsvorschläge auf der Verpackung des Müslis. Die richtige Lagerung von Pferdemüsli sehr wichtig. Bewahre die Box oder den Futtersack mit dem Müsli an einem trockenen Ort auf.
Was sind Pellets für Pferde?
Die klassischen Pellets, die eigentlich so gut wie jeder Reiter kennt, sind schon etwas länger auf dem Markt: Etwa seit 1950 werden Pellets produziert und angeboten. Dabei handelt es sich um gepresstes, sogenanntes „pelletiertes“ Pferdefutter.
Die Grundrohstoffe für Pellets sind in der Regel Getreide und Heu. Je nach Herstellung werden dann noch weitere Rohstoffe hinzugegeben. Wie beim Müsli auch, kann die Zusammensetzung auch bei den Pellets sehr vielfältig sein. Vitamine, Mineralien, getrocknetes Gemüse sowie Antioxidantien und flüssige Rohstoffe wie Öle oder Melasse – das alles kann in den Pellets enthalten sein. Die Futtermasse mit den Grundrohstoffen und weiteren Nährstoffen wird bei der Herstellung unter starkem Druck erhitzt, verdichtet und geknetet. Diese Masse wird dann zu den kleinen, länglichen Pellets gepresst und gebrochen. Einige vollwertige Kraftfuttermittel werden häufig in Pelletform angeboten, aber auch bei Ergänzungsfutter und Mineralfutter sind Pellets nicht unüblich.
Eine Zeit lang hatten Pellets einen schlechteren Ruf. Viele Pferdebesitzer gingen davon aus, dass alles in die Pellets gemischt wird und dass die starke Pressung das Risiko einer Schlundverstopfung erhöht. Die heutigen Qualitäts- und Produktionsstandards sind aber sehr fortschrittlich. Bei Qualitätsfuttermitteln werden nur hochwertige Rohstoffe verwendet und die Pressung der Pellets ist auf die Verdauung der Pferde abgestimmt.
Vorteile von Pellets
Die Herstellung von Pellets unterscheidet sich in großem Maße von der Herstellung von Müsli. Pellets können einfach und schnell produziert werden. Der zeit- und kostenintensive Faktor fällt bei der Produktion größtenteils weg. Pellets sind daher im Vergleich preisgünstiger als Pferdemüsli.
Die gepressten Pellets nehmen zudem weniger Platz ein. So enthält eine Futterschaufel etwa 1,2 kg Pellets, während eine Futterschaufel Müsli nur etwa 0,8 kg enthält. Die Lagerung von Pellets im Stall ist unproblematisch. Zudem kannst du eine etwas größere Menge an Futtermittel aufbewahren. Die Staubentwicklung ist sehr gering, da die Pellets gepresst sind.
Pellets eignen sich optimal für die Kraftfuttergrundversorgung und können als vollwertiges Futtermittel eingesetzt werden. Angereichertes Pellets versorgen dein Pferd zudem mit allen benötigten Vitaminen und Mineralstoffen. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Kraftfutterpellets, die für verschiedene Rassen oder Bedürfnisse geeignet sind.
Die verschiedenen Kraftfuttersorten in Pelletform von Pavo
Für die optimale Basisversorgung an Kraftfutter eignet sich Pavo BasicPlus. Die 5 mm großen Basispellets enthalten alle essentiellen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das Kraftfutter ist besonders für Pferde geeignet, die nur leichte Arbeit verrichten. Die Pellets versorgen dein Pferd mit ausreichend Nährstoffen und Energie.
Pavo Condition sind strukturreiche Basispellets für alle Pferde. Sie versorgen dein Pferd mit allen essentiellen Nährstoffen, sind dabei aber vollkommen haferfrei. Auch der niedrige Zucker- und Stärkegehalt sorgt dafür, dass dein Pferd vom Kraftfutter nicht hitzig wird, wenn es z.B. noch jung ist und gerade mit leichtem Training startet oder nur leicht arbeitet.
Robustpferderassen wie Isländer oder Shetlandponys haben einen ganz anderen Energie- und Nährstoffbedarf und benötigen daher weniger Kraftfutter. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ist gleichzeitig sehr hoch. Speziell für diese Bedürfnisse wurde das Kraftfutter Pavo Liga entwickelt. Der Energiegehalt ist sehr gering, dafür sind die Pellets mineralisiert und vitaminisiert.
Nachteile von Pellets
Die Pellets werden mit starker Hitze produziert. Bei nicht sachgemäßer Herstellung birgt dies das Risiko, dass einige Nährstoffe, Vitamine und Mineralien verloren gehen.
Genau das schränkt auch die Vielfältigkeit der Pellets ein. Zwar gibt es hier viele verschiedene Produkte für die Bedürfnisse deines Pferdes, allerdings können durch die Hitze während der Herstellung nicht alle Rohstoffe verwendet werden.
Die Oberfläche der Pellets ist sehr glatt und gepresst. Anders als bei einem strukturreichen Raufutter kauen Pferde Pellets weniger, so dass die Speichelbildung weniger angeregt wird. Zu viel Kraftfutter kombiniert mit zu wenig Raufutter kann den Verdauungstrakt deines Pferdes beeinträchtigen. Passe daher grundsätzlich die Menge des Kraftfutters dem Energiebedarf deines Pferdes an.
Müsli oder Pellets für dein Pferd – alles auf einen Blick
So unterschiedlich Müsli und Pellets im Vergleich aussehen, so ähnlich sind sie sich doch. Wir haben dir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Müsli
Pellets
Rohstoffe
Grundrohstoffe: Getreide, Heu. Weitere Rohstoffe können je nach Bedarf hinzugefügt werden.
Grundrohstoffe: Getreide, Heu. Weitere Rohstoffe können je nach Bedarf hinzugefügt werden.
Energie
Als vollwertiges Kraftfutter deckt Müsli den Energiebedarf deines Pferdes. Der Bedarf sollte aber im Einzelfall je nach Pferd und Produkt entschieden werden.
Als vollwertiges Kraftfutter decken Pellets den Energiebedarf deines Pferdes. Der Bedarf sollte aber im Einzelfall je nach Pferd und Produkt entschieden werden.
Herstellung
Die Rohstoffe werden zerkleinert, hydrothermisch aufgeschlossen, gewalzt, mikronisiert und gepoppt, bleiben in ihrer Grundform aber erhalten.
Die Rohstoffe werden unter starkem Druck erhitzt, verdichtet und geknetet. Die entstandene Masse wird dann zu Pellets gepresst.
Struktur
Strukturreich, Rohstoffe des Müslis sind leicht zu erkennen.
Gepresst und glatt. Pellets sehen ähnlich aus, Rohstoffe sind nicht mehr zu erkennen.
Kautätigkeit und Speichelproduktion
Strukturreiches Müsli fördert die Kautätigkeit und Speichelproduktion stark: ca. 900 Kaubewegungen pro kg.
Gepresste Pellets unterstützen die Kautätigkeit und Speichelproduktion weniger: ca. 600 Kaubewegungen pro kg.
Preis
Die Herstellung ist aufwendig, daher sind Pferdemüslis oft teurer.
Durch eine wenig aufwendige Herstellung sind Pellets kostengünstiger.
Müsli und Pellets haben somit auch viele Gemeinsamkeiten und nur wenige Unterschiede, denn beide sind vom Grundrohstoff fast gleich. Der wesentliche Unterschied liegt vor allem in der Herstellung. Die Entscheidung für das passende Kraftfutter liegt also ganz bei dir. Entscheide dich bei der Auswahl nicht allein nach den Kriterien „Müsli oder Pellets“, sondern in erster Linie nach dem Bedarf und den Anforderungen deines Pferdes an sein Futter. Was benötigt dein Pferd? Bestimmte Inhaltsstoffe? Viel Energie? Wenig Zucker und Stärke? Informiere dich über die vielfältige Auswahl und entscheide dich dann. Beachte, dass die Fütterung eines Pferdes in erster Linie aus hochwertigem Raufutter bestehen sollte. Wird der Bedarf deines Pferdes mit Raufutter und Mineralfutter allein nicht gedeckt, wird dieser mit dem passenden Kraftfutter angereichert.
Dein Pferd sollte sein Futter auch gerne fressen. So kannst du ihm ganz einfach etwas Gutes tun. Müsli oder Pellets – das ist, ganz einfach gesagt, auch Geschmackssache!
Hast du noch Fragen zu Müsli, Pellets und Kraftfutter oder bist du dir nicht sicher, welches Futter für dein Pferd am besten geeignet ist? Dann kontaktiere ganz unverbindlich und kostenlos unsere Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten beraten dich umfassend und können dir wertvolle Tipps zur bedarfsgerechten Fütterung deines Pferdes geben.
Fütterung und Gesundheit
Luzerne in der Pferdefütterung
Luzerne, oder auch Alfalfa genannt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen, die ausschließlich als Futterpflanze angebaut wird. Sie wurde bereits 500 vor Christus in Persien zur Pferdefütterung eingesetzt.
Die Luzerne gehört zur Gruppe der Leguminosen aus der Familie der kleeartigen Futtergewächse. Das Besondere an Leguminosen sind die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln. Diese sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden.
Diese einzigartige Eigenschaft macht sie nicht nur zu einer hervorragenden Haupt-, Zwischen- oder Vorfrucht, beispielsweise vor dem Anbau von Getreide, sondern trägt auch zur Förderung des Bodenlebens bei. Durch ihre Durchwurzelung lockert Luzerne den Boden auf und unterstützt die Bildung von Humus. Luzerne ist außerdem relativ anspruchslos und sehr trockentolerant. Dies macht sie zu einer guten Alternative zu anderen Ackergrasarten in trockenen Regionen.
Luzerne ist eine äußerst beliebte und vielseitig einsetzbare Futterpflanze. Neben einem hohen Ertrag, liefert die Luzerne hohe Mengen an Eiweiß mit gutem Aminosäuremuster. Sie ist außerdem reich an Calcium, bringt viel Struktur und Rohfaser in die Ration und ist zudem energie-, zucker- und stärkearm.
Man unterscheidet zwischen den Luzernestängeln und den Blättern der Luzerne. Die Stängel sind etwas nährstoffärmer, haben dafür aber einen deutlich höheren Rohfasergehalt. Die Blätter sind meist als Luzernemehl in Pellets gepresst. Sie sind nährstoffreicher, haben dafür aber einen niedrigeren Rohfasergehalt als die Stängel.
In der Pferdefütterung steht Luzerne als Futterpflanze immer mal wieder in der Kritik. Der hohe Eiweißgehalt kann, vor allem bei unbedachter und übermäßiger Fütterung, auch gesundheitliche Probleme hervorrufen. Zudem werden die eher harten, meist grob gehäckselten Luzernestängel in verschiedenen Lese-Artikeln verdächtigt, Magenprobleme zu begünstigen.
Da wir in vielen Pavo Futtersorten Luzerne einsetzen, möchten wir näher auf die Besonderheiten von Luzerne in der Pferdefütterung eingehen. Dabei fassen wir die unterschiedlichen wissenschaftlichen Ergebnisse kurz zusammen.
Anbau und Verarbeitung von Luzerne
Der Anbau von Luzerne ist vergleichsmäßig einfach. Nach der Ernte wird Luzerne durch die Konservierung jedoch etwas komplizierter in der Handhabung. Durch die dicken Stängel ist die Sonnentrocknung der Luzerne sehr langwierig und bedarf langer Gutwetterperioden.
Die leichten Blätter hingegen trocknen sehr schnell. Sie fallen beim mechanischen Wenden ab und sind für die Futtergewinnung dann leider verloren.
Die Silierung von Luzerne ist noch schwieriger, denn die Nährstoffe und Eigenschaften der Luzerne machen es den Milchsäurebakterien sehr schwer, das Futter vernünftig zu konservieren.
Luzerne wird für den Einsatz in der Pferdefütterung daher ausschließlich künstlich getrocknet. Dazu wird die Luzerne, je nachdem welche Eigenschaften sie haben soll, im frühen, mittleren oder späten Wachstumsstadium und in einer definierten Schnittlänge geerntet.
Um wetterunabhängig ernten zu können, wird die Luzerne anschließend in einen Heißlufttrockner innerhalb kurzer Zeit bei hohen Temperaturen getrocknet. So bleiben die Nährstoffe weitestgehend erhalten und die Luzerne hat eine gleichbleibende Qualität.
Auch hier trocknen die Blätter natürlich viel schneller als die dicken, harten Stängel. Die Blätter zerfallen meist in kleine Teile, was auch zu einer gewissen Staubbildung führt. Um die Luzernehäcksel staubfrei zu bekommen, werden deshalb die Blätter von den Stängeln abgesiebt. Die abgesiebten Blätter werden fein zermahlen und als Luzernegrünmehl zu Pellets weiterverarbeitet.
Da sie viele wertvolle Nährstoffe wie Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthält, ist Luzernegrünmehl neben den Häcksel auch eine wichtige Komponente für die Futtermittelindustrie.
Um die positiven Eigenschaften von Häcksel und Grünmehl zu vereinen, werden oft beide Komponenten in einem Futtermittel eingesetzt.
Besonderheiten von Luzerne in der Pferdefütterung
Die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Luzerne sind vor allem, dass sie eiweiß-, faser- und calciumreich sowie stärke- und zuckerarm ist. Dies macht sie zu einer beliebten Komponente im Kraft- und Raufutter.
Außerdem werden durch die Luzerne die Kautätigkeit und die Speichelproduktion deines Pferdes angeregt. Zudem wird die Fresszeit durch die Beimischung von Luzerne deutlich verlängert. Dies fördert das natürliche Fressverhalten und sorgt gleichzeitig für eine gesunde Verdauung.
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen bestehende Rationen durch Luzerne aufgewertet werden können, wie z.B. als Ergänzung zu eiweißarmem Heu, als Strukturkomponenten zu Pellets, Müsli sowie Getreide oder zur Auffütterung von dünnen und alten Pferden.
Es gibt aber auch Pferde, die aufgrund des hohen Eiweißgehaltes keine oder nur geringe Mengen an Luzerne erhalten sollten.
Kontrovers diskutiert wird auch der Einsatz von Luzerne bei Pferden mit empfindlichem Magen bzw. zur Prävention von Magenschleimhautreizungen und Magengeschwüren. In vielen Studien wird Luzerne in diesen Fällen empfohlen, in manchen auch kritisch betrachtet.
Die wichtigsten Eigenschaften von Luzerne
Niedriger Zucker- und Stärkegehalt
Luzerne zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie sehr zucker- und stärkearm ist. Die Futterpflanze enthält einen Zuckeranteil von ca. 3%. Im Vergleich dazu sind in Heu meist bis zu 10% Zucker enthalten.
Allerdings kann in verarbeiteter Luzerne, also in Luzernepellets oder bei Luzernemischungen, auch Melasse zugesetzt werden. Deshalb solltest du hier auf den deklarierten Zuckergehalt achten.
Hoher Eiweißgehalt
Der sehr hohe Eiweißgehalt von bis zu 20% und der hohe Gehalt an essentiellen Aminosäuren sind die nächste auffallende Eigenschaft der Luzerne. Besonders die Aminosäure Lysin ist hier hochdosiert enthalten.
Behalte zu Beginn der Weidesaison die Luzernezufuhr gut im Auge, damit dein Pferd durch die Kombination aus jungem Gras und Luzerne keine Überversorgung an Eiweißen erhält.
Hoher Calcium- und niedriger Phosphorgehalt, viele Spurenelemente und Vitamine
Luzerne enthält einen hohen Anteil an Calcium mit einem für Pferde eher ungünstigen Calcium-Phosphorverhältnis von 4:1. Zu viel Calcium in der Pferdefütterung kann die Aufnahme anderer Nährstoffe beeinflussen. Calcium hat eine antagonistische (gegensätzliche) Wirkung auf die Verwertung von Magnesium, Kupfer, Phosphor, Zink, Mangan und Selen.
Da in einer durchschnittlichen Pferdefutterration, vor allem bei Getreidefütterung, jedoch oft zu viel Phosphor enthalten ist, kann der Einsatz von Luzerne auch dazu beitragen, dass das optimale Calcium-Phosphorverhältnis von 2:1 in der Gesamtration annähernd erreicht werden kann.
Positiv erwähnenswert sind auch die hohen Gehalte von wichtigen Spurenelementen wie Mangan, Zink, Kobalt und Schwefel. Zudem ist Luzerne reichhaltig an Vitamin E, A und D und den B-Vitaminen Thiamin, Riboflavin, Pantothensäure, Biotin und Folsäure.
Kritisch zu sehen ist jedoch der hohe Eisengehalt in Luzerne. Pferde nehmen in der Regel eher zu viel Eisen auf. Der Einsatz eines Futtermittels mit zusätzlich hohen Gehalten kann die negativen Folgen von einem Eisenüberschuss zusätzlich begünstigen. Eisen ist hoch reaktiv und kann dadurch die Verstoffwechslung anderer Mengen- und Spurenelemente behindern.
Aus diesem Grund solltest du auf die Fütterung von reinem Luzerneheu oder auf den übermäßigen Einsatz von Luzerne in der Ration verzichten.
Unterstützung der Magengesundheit
Luzerne ist sehr struktur- und faserreich. Mischt du sie zum Kraft- oder Mineralfutter deines Pferdes, wird seine Fresszeit verlängert und die Speichelproduktion angeregt. Der vermehrte Speichelfluss deines Pferdes wirkt neutralisierend auf den sauren Magensaft. So kann das Wohlbefinden deines Pferdes gesteigert und die Magengesundheit unterstützt werden. Wichtig ist hier jedoch, dass dein Pferd gute Zähne hat und die Luzerne auch gut kaut.
Luzerne – für wen eignet sie sich?
Vor allem Pferde mit einem erhöhten Eiweißbedarf oder mit Problemen im Magen-Darm-Bereich profitieren vom Einsatz von Luzerne. Deshalb eignet sie sich vor allem als Ergänzung bei Zucht- und Sportpferden, bei Pferden mit zu geringem Gewicht und bei Pferden, die im Magen und Darm unterstützt werden sollen. Je nachdem, ob Luzernestängel oder Luzernemehl eingesetzt wird, kannst du gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Pferde-Leistungsgruppen eingehen.
Luzerne für Zucht- und Sportpferde
Einen erhöhten Eiweißbedarf, vor allem an essentiellen Aminosäuren, benötigen zum Beispiel hochtragende Stuten, heranwachsende Fohlen, Deckhengste und Sportpferde. Hier kann Luzerne eine gute Ergänzung der Ration sein, um den hohen Eiweißbedarf zu decken. Die wichtigsten essentiellen Aminosäuren sind in Luzernen in guter Menge verfügbar. So kann Luzerne dazu beitragen, dass genügend Milch und Sperma produziert, die Muskulatur und das Gewicht aufgebaut sowie erhalten und die Leistung erbracht werden kann.
Luzerne für zu dünne, magere und ältere Pferde
Dünne, magere und ältere Pferde profitieren ebenfalls von den positiven Eigenschaften der Luzerne. Ersetzt du z.B. einen Teil des Heus durch Luzerne, wird die Ration durch einen höheren Eiweiß- und niedrigeren Zucker- und Stärkegehalt aufgewertet. Vor allem durch Eiweiß können Pferde wieder Muskelmasse aufbauen und an Gewicht zulegen.
Auch die positive Wirkung auf die Magen-Darm-Gesundheit ist bei dünnen, mageren oder alten Pferden ein wichtiger Pluspunkt für den Einsatz von Luzernen. Gerade bei älteren Pferden ist aber extrem wichtig, dass die Pferde gute Zähne haben, um die harten Luzernestängel entsprechend kauen zu können. Ist dies nicht der Fall, kann gegebenenfalls auf (eingeweichte) Luzernecobs zurückgegriffen werden.
Luzerne für Freizeitpferde und leichtfuttrige Pferde
Für Freizeitpferde und leicht arbeitende Pferde ist eine Fütterung von großen Luzernemengen nicht zu empfehlen, da es für ihren geringen Bedarf zu eiweißreich ist.
Für Freizeitpferde eignet sich Luzerne daher eher als geringe Kraftfutterzugabe zur Anregung der Kautätigkeit und zur Verlängerung der Fresszeit. Pferde fressen deutlich länger an ihrer Kraftfutter- oder Mineralfutterration, wenn sie mit Luzerne angereichert wird. Um hier den Eiweißgehalt möglichst gering zu halten, kannst du deinem Pferd Luzernemischungen füttern, die mit anderen Raufuttersorten angereichert sind.
Luzerne für Pferde mit Stoffwechselproblemen
Durch ihren niedrigen Zucker- und Stärkegehalt scheint Luzerne ein ideales Futter für vorbelastete Pferde mit Hufrehe, EMS, Cushing oder PSSM zu sein. Gerade bei PSSM kann Luzerne ein guter Eiweißlieferant sein. Bei anderen Stoffwechselerkrankungen kommt es stark auf den Body Condition Score an, ob zusätzliches Eiweiß sinnvoll sein kann.
Gerade bei zu dünnen Pferden mit Stoffwechselproblemen kann Luzerne eine gute Ergänzung sein, jedoch mit Maß. Eine Fütterung von großen Mengen an Luzerne würde den ohnehin schon empfindlichen Organismus deines Pferdes noch mehr belasten.
Deshalb solltest du für dein empfindliches Pferd auf eine Fütterung von Luzerne als alleiniges Futtermittel verzichten. Alternativ kannst du einen Luzernemix wählen, den du deinem Pferd einfach unter sein Mineral- oder Kraftfutter mischt, um seine Kautätigkeit zu steigern.
Luzerne für Magen- und Darmpferde
Zahlreiche Studien belegen einen positiven Effekt der Fütterung von Luzerne bei Magen- und Darmproblemen. Besonders die Pufferkapazität der Luzerne durch die Erhöhung der Kautätigkeit und den hohen Calciumgehalt scheinen die Magengesundheit nachhaltig zu fördern. Da Pferde mit Verdauungsproblemen oft auch Schwierigkeiten haben, ihr Gewicht zu halten, hilft der erhöhte Proteingehalt der Luzerne zusätzlich bei der Gewichtszunahme. Wichtig ist auch hier, dass die Pferde die Luzerne gut kauen und nicht zu sehr schlingen.
Jedoch gibt es auch einige wenige Studien, die aufgrund der Ergebnisse die Fütterung von Luzerne bei Magenproblemen kritisch bewerten. Darauf werfen wir in diesem Ratgeber auch noch einen genaueren Blick.
Wie viel Luzerne kannst du deinem Pferd füttern?
Die richtige Dosierung ist entscheidend, wenn es um die Fütterung von Luzerne geht. Je nach Quelle und Eiweißbedarf der Pferde geht man durchschnittlich von einer täglichen Menge von 0,1 kg bis 0,5 kg pro 100 kg Körpergewicht und Tag aus.
Im Mischfutter wird der Anteil an Luzerne spezifisch auf die jeweilige Pferdegruppe abgestimmt. Dabei wird der hohe Calciumgehalt der Luzerne durch andere Futterbestandteile ausgeglichen.
Bei der eigenständigen Zufütterung ist es wichtig, sich an die Fütterungsempfehlungen der Hersteller zu halten. So kannst du einer Eiweiß- und Calciumüberversorgung und dadurch einer übermäßigen Belastung von Leber und Niere vorbeugen.
Die eiweißreiche Luzerne ist zucker- und stärkearm und findet daher oft als Zusatz in den stärkereduzierten und getreidefreien Müslisorten ihren Einsatz. Luzerne ist daher eine wertvolle, strukturreiche Ergänzung in der Pferdefütterung.
Voraussetzung: Die Luzerne wird in bedarfsgerechten Mengen und im richtigen Verhältnis zu anderen Futterbestandteilen angeboten.
Fütterungsempfehlung von Luzerne
Wie viel Luzerne du deinem Pferd füttern kannst, ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise dem Eiweißgehalt deines Raufutters bzw. der gesamten Ration, dem Bedarf deines Pferdes oder auch davon, was du durch eine Fütterung von Luzerne erzielen möchtest.
Möchtest du z.B. einzig die Kautätigkeit deines Pferdes anregen, um seine Verdauung zu unterstützen? Dann genügen 1-2 Hände Luzerne pro Mahlzeit.
Oder möchtest du deinem Pferd mehr Eiweiß zuführen? Dann kannst du deinem ca. 600 kg schweren Pferd 1,5 - 3 kg Luzerne, im Idealfall Luzernemehlpellets, pro Tag füttern. Achte auch hier immer darauf, den hohen Calciumgehalt zu kompensieren, damit dein Pferd alle essentiellen Nährstoffe optimal aufnehmen kann.
Gut zu wissen: In einigen Strukturkraftfuttersorten ist bereits ein Anteil an Luzerne enthalten. Dies hat den Vorteil, dass dein Pferd zusätzlich mit wertvollen Fasern versorgt wird und sein Futter länger kauen muss. In diesen Kraftfuttersorten ist der hohe Calciumgehalt meist schon durch andere Futtermittel ausgeglichen. Daher brauchst du dir keine Sorgen über ein ungünstiges Calcium-Phosphor-Verhältnis machen, sollte Luzerne in deinem Kraftfutter enthalten sein.
Kritik an der Luzernefütterung
Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, ob Luzerne im Magen-Darmtrakt des Pferdes auch problematisch sein kann. Aufgrund der Studienergebnisse bewerten manche Fachleute den Einsatz von Luzernen kritisch. Worum es in den Studien geht und für welche Pferde Luzerne nicht zu empfehlen sind, wollen wir hier näher beleuchten.
In einer Studie aus dem Jahr 2016 haben Wissenschaftler von der Universität Halle-Wittenberg entdeckt, dass die Probandenpferde nach einer Luzernefütterung am Magenausgang Schleimhautschäden aufwiesen. Diese Studie war der maßgebliche Ausschlag für eine kontroverse Diskussion der Fütterung von Luzernen. Wichtig ist jedoch, dass man die Hintergründe der Studie genau betrachtet:
Hier wurden Absetzer untersucht, die bereits vor Beginn der Studie zu 84% Läsionen der Magenschleimhaut aufwiesen. Dies scheint bei Absetzern durchaus eine realistische Größenordnung zu sein.
Ein Drittel der Fohlen bekamen eine große tägliche Menge (4,3 kg) Luzernehäcksel, ein Drittel Luzernepellets und das dritte Drittel lediglich Heu.
Nach einem 14-tägigen Versuchszeitraum hatten 100% der Fohlen aus der Luzernehäckselgruppe Magenprobleme, jedoch vor allem am Magenausgang. Daraus schlossen die Autoren, dass die Probleme möglicherweise auf die mechanische Reizung der groben und scharfkantigen Luzernehäcksel zurückzuführen sind. Wer schon einmal Luzernehäcksel in der Hand hatte, kann sich diese Erklärung auch vorstellen.
Kritisch hinterfragen muss man jedoch die Verallgemeinerung der Ergebnisse. Absetzer haben noch ihr Milchgebiss, wodurch fraglich ist, inwieweit die Häcksel gut gekaut werden konnten. Zudem ist das Absetzen selbst sehr stressig, wodurch das Fressverhalten oft auch verändert ist. Die große Menge an Häckseln kann ebenso einen negativen Einfluss auf das Kauverhalten haben, wie auch die Häckselgröße.
Die Wahl der Probanden war also nicht optimal, was zugegebenermaßen bei Pferden auch schwierig ist. Jedoch sollte man aufgrund der oben angeführten Bedenken nicht generell die Fütterung von Luzernehäckseln verteufeln.
Bei Pferden mit gutem Gebiss und normalem Fressverhalten ist bisher nicht bewiesen und auch nicht davon auszugehen, dass es dieselben Probleme gibt wie in der oben erwähnten Studie. Zahngesunde Pferde haben bei der Fütterung von Häckseln durch die Erhöhung der Kautätigkeit und der Speichelproduktion einen deutlichen Vorteil gegenüber Luzernepellets.
Absolut ungeeignet sind Luzernehäcksel jedoch für Pferde mit eingeschränkter Kaufunktion, für Fohlen und Absetzer oder bei Zahnproblemen wie es beispielsweise bei EOTRH der Fall ist. Hier kann allerdings auf (eingeweichte) Luzernepellets zurückgegriffen werden.
Warum setzen wir bei Pavo auf Luzerne in der Pferdefütterung?
Der hohe Eiweißgehalt mit gutem Aminosäuremuster in Kombination mit der Steigerung der Kautätigkeit und der Speichelproduktion sowie der Verlängerung der Fresszeit macht Luzerne zu einem hervorragenden Futtermittel für Pferde.
Sie wird lokal von Vertragslandwirten produziert und verarbeitet, so dass die Transportwege zum Werk nur kurz sind. Und genau deshalb setzt Pavo auch in vielen Futtermittel auf diese Pflanze. Durch den engen Kontakt zu den Produzenten können wir auf die Qualität und den Produktionsprozess großen Einfluss nehmen und erhalten genau das Produkt, das wir für unsere Futtermittel benötigen.
Bei der Entwicklung eines Futtermittels wird immer genau definiert, für welche Pferdegruppe das Produkt sein soll. Dabei wird auch entschieden, ob und wenn ja in welcher Form die Luzerne im Produkt enthalten sein soll – als Häcksel oder als Pellets.
In Produkten, die für Senioren sind, werden zum Beispiel Luzernepellets eingesetzt, da wir hier davon ausgehen, dass die Zahnqualität nicht mehr optimal ist. In Sportfuttermitteln oder in getreidefreien Produkten sind eher Luzernehäcksel enthalten.
Alternativ zu Luzerne setzt Pavo Timothee-Gras als Rohfaserkomponente ein. Dies hat ebenfalls einen sehr geringen Zucker- und Stärkegehalt, jedoch deutlich weniger Eiweiß. Die Struktur regt ebenfalls zum Kauen an, jedoch nicht im selben Maß wie Luzerne, da die Timothee-Gras-Fasern weicher sind.
Welche Pavo Futtersorten enthalten Luzerne?
In den meisten Pavo-Produkten (Pellets, Müsli, Raufutterersatzprodukte, Ergänzungsfutter) ist Luzerne enthalten. Die Menge der eingesetzten Luzerne hängt dabei stark von dem jeweiligen Produkt ab.
Bei den Zusatzfuttermitteln ist die Luzerne die Hauptkomponente, während bei TopSport lediglich ein geringer Anteil an Luzerne zugesetzt wird.
Es gibt lediglich wenige Ausnahmen ohne Luzerne, wie z.B. SlobberMash, GrainFreeMash, FibreNuggets, SpeediBeet, ReVital, Podo®Grow, RiceBran, Hafer und Schwarzhafer sowie die flüssigen Ergänzungsfuttermittel.
Warum enthalten so viele Pavo Produkte Luzerne?
Luzerne kann den Eiweißgehalt des Pferdefutters aufwerten, wovon die meisten Pferde profitieren. Durch die essentiellen Aminosäuren wird die Ration deutlich aufgewertet und der Einsatz von anderen Eiweißquellen kann reduziert werden.
In den uns zur Verfügung stehenden Raufutteranalysen wird seit Jahren deutlich, dass der Eiweißgehalt in Heu immer geringer wird. Deshalb ist eine zusätzliche Eiweißquelle aus einer hochwertigen Rohfaser eine sinnvolle Ergänzung.
Um eine bedarfsgerechte Eiweißfütterung zu gewährleisten, wird bei der Konzeption des Futters darauf geachtet, dass der Gesamteiweißgehalt der Zielgruppe entsprechend angepasst ist. So kann bei Sport- und Zuchtpferden neben Sojaextraktionsschrot auch Luzerne als hochwertige Eiweißquelle mit hohem Rohfaseranteil eingesetzt werden, um den erhöhten Eiweißbedarf pferdegerecht zu decken.
Bei Freizeitpferden wird die Luzerne vornehmlich für die Verlängerung der Fresszeit und die Erhöhung der Kaufrequenz eingesetzt.
Pferde mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt profitieren vor allem von der Pufferwirkung der Luzerne, in Kombination mit dem erhöhten Eiweißgehalt.
Luzerne in Pavo-Müslis
Pavo setzt Luzernehäcksel als Rohfaserkomponente bei fast allen Müslis ein, da sie die Kautätigkeit deutlich steigern und die Fresszeit verlängern. So müssen auch geringe Kraftfuttermengen ordentlich gekaut werden. Dies steigert die Zufriedenheit und regt zudem die Speichelproduktion an, wovon die Magengesundheit profitiert.
Luzerne in Pavo Pellets
Bei Pellets werden gemahlene Luzernehäcksel oder Luzernegrünmehl eingesetzt und zusammen mit den anderen Komponenten zu Pellets gepresst. Der Rohfasergehalt wird durch den Einsatz von Luzerne auch hier gesteigert. Jedoch fällt der positive Effekt der Steigerung der Kau- und Speicheltätigkeit und der Fresszeitverlängerung in diesem Fall weg. Deshalb empfehlen wir die Pellets mit ein bis zwei Händen einer Luzernemischung, z.B. DailyPlus zu ergänzen, um diesen Effekt wieder zu haben.
Luzerne in Pavo Ergänzungsfuttermitteln
Im Ergänzungsfutter ist Luzerne der Hauptträger für die Wirkstoffkomponenten. Sie hält das Produkt zusammen, sorgt für eine gute Pelletqualität und macht die Ergänzungsfuttermittel schmackhaft.
Raufutterersatzprodukte mit Luzerne
In Zeiten von Heumangel und schlechter Heuqualität kann es nötig sein, dass ein Teil der täglichen Raufuttermenge von 1,5 kg je 100 kg Körpergewicht durch Raufutterersatzprodukte abgedeckt werden muss. Reine Luzerne eignet sich aufgrund des hohen Calciumgehalts nicht als alleiniger Raufutterersatz. Deshalb ist es sinnvoll, eine Mischung aus Luzerne und anderen Rohfaserprodukten als Raufutterersatz zu wählen.
Für Pferde im Erhaltungsbedarf oder zu dicke Pferde eignen sich eher melassefreie Heucobs oder zuckerreduzierte Rübenschnitzel.
Achte bei der reinen Raufutterfütterung auch immer darauf, dass dein Pferd genügend Mineralien, Spurenelemente und Vitamine bekommt.
Welche Luzerneart wird im Pavo Futter verwendet und warum?
Luzerne wird generell in 2 verschiedenen Arten in unseren Futtermitteln verwendet: Luzernehäcksel und Luzernepellets.
Je nachdem, welchen Zweck die Luzerne im Futter haben soll, werden Luzernehäcksel, Luzernepellets oder beides kombiniert eingesetzt. Durch eine auf das jeweilige Futter angepasste Komposition können die Nährstoffgehalte entsprechend eingestellt werden. Die meisten Produkte enthalten Luzernehäcksel oder beides.
Das Seniormüsli Pavo 18Plus enthält aufgrund der angenommenen reduzierten Kaufähigkeit alter Pferde nur Luzernepellets.
In den Pellets kommt es ebenfalls darauf an, was die Luzerne im Futter erreichen soll. Entweder werden gemahlene Luzernehäcksel oder direkt das Luzernegrünmehl mit einem hohen Blattanteil und damit mehr Nährstoffen und weniger Rohfasern eingesetzt.
Fütterung und Gesundheit
Natürliches Fressverhalten des Pferdes
Pferde sind reine Pflanzenfresser, die sich in der Natur hauptsächlich von Gräsern und Kräutern ernähren. Der enthaltene Rohfaseranteil sorgt für eine natürliche Sättigung, eine lange Kautätigkeit und eine gleichmäßige Abnutzung der Zähne. Wenn sich für Pferde die Gelegenheit ergibt, werden zur Abwechslung auch gern mal Laub, Sträucher, Obst oder Samen mit auf den Speiseplan gesetzt.
Wenn Pferde nur an Fressen denken entspricht dies ihrer Natur
Pferde sind Dauerfresser, die sich am liebsten den ganzen Tag mit Fressen beschäftigen. Hinzu kommt, dass selbst hochwertige pflanzliche Kost niemals so konzentriert an Nährstoffen ist wie tierische Kost. Aus diesem Grund benötigen Pferde auch eine verhältnismäßig große und voluminöse Futtermenge, um ihr Körpergewicht bei normaler Aktivität zu erhalten, bzw. zu erhöhen. In der freien Natur verbringen sie daher bis zu 16 Stunden am Tag mit Fressen. Pferde haben einen kleinen Magen und ein sehr störanfälliges Verdauungssystem, welches auf die ständige Aufnahme von Futter ausgelegt ist. Um Magen-Darm-Beschwerden, aber auch Verhaltensauffälligkeiten bei deinem Pferd zu vermeiden, sollte dein Pferd keine langen Fresspausen (mehr als 4 Stunden ohne Futter) einlegen und ihm täglich mind. 1-1,5% seines Körpergewichts an Raufutter zur Verfügung stellen.
Pferde sind beim Fressen trotzdem wählerisch
Pferde gehen beim Fressen und Kauen sehr sorgfältig vor: Gräser und Kräuter werden akribisch ausgewählt und selektiert. Pferde berühren die Futtergräser als erstes mit ihren beweglichen Lippen, um diese dann mit ihren breiten Schneidezähnen unter kurzem Kopfdruck nach hinten-oben abzubeißen. Die Feinmotorik der Kopfgelenke ist dabei äußerst präzise und ermöglicht eine geschickte Abbeiß- und Rupfbewegung. Je mehr Weidefläche deinem Pferd zur Verfügung steht und je artenreicher der Grasbewuchs ist, desto wählerischer geht das Pferd auch beim Fressen vor. Es ist wirklich erstaunlich, wie graziös Pferde um weniger beliebte Gräser herumfressen können. Weniger schmackhafte Pflanzen lassen die Pferde geschickt seitlich aus dem Maul herausfallen – ohne dabei auch nur einen echten Leckerbissen zu verschwenden. Dieses Phänomen kennst du sicherlich auch, wenn du deinem Pferd z.B. einmal ein nicht schmackhaftes Zusatzpulver unter ein leckeres Müsli mischen willst: Müsli weg – Zusatzpulver da; was für sensible und gleichzeitig schlaue sanfte Riesen!
Die natürlichen Fress- und Ruhezeiten beim Pferd
Das Fressverhalten bei Pferden ist ein sehr spannendes Thema, welches auch viele Wissenschaftler immer wieder beschäftigt. Fakt ist: je besser wir unsere Pferde kennen und je besser wir unsere Haltungsbedingungen an die natürlichen Bedürfnisse der Pferde anpassen können, desto zufriedener und einfacher wird der Umgang mit ihnen. Im durchschnittlichen Tagesablauf halten Pferde mehrere Fress-, Schlaf- und Ruhezeiten ein. Hierbei werden in der Regel 2-3 kürzere sowie 2 längere Fressperioden integriert. Routine ist den Pferden als Gewohnheitstiere dabei sehr wichtig. Sorge daher für einen geregelten Tagesablauf deines Pferdes.
Wie wichtig ist die Förderung eines natürlichen Fressverhaltens bei Pferden?
Für Pferde bedeutet „Fressen“ nicht nur allein Deckung ihres täglichen Nährstoffbedarfs. Viel mehr trägt die Art und Dauer der Futteraufnahme maßgeblich zu einem gesunden psychischen Wohlbefinden des Pferdes bei.
Fresszufriedenheit wird über die Dauer und Anzahl der Kauschläge reguliert
Das natürliche Sättigungsgefühl wird beim Pferd nicht über den Magenfülldruck, sondern über die Anzahl der Kauschläge reguliert. Je mehr und länger ein Pferd kauen muss, um seine Futterration zu erreichen, desto zufriedener und ausgeglichener ist es. Daher ist es besonders wichtig, den Hauptbedarf deines Pferdes über Raufutter (Gras, Heu und auch Stroh) zu decken. Ein normales Warmblutpferd mit gesunden Zähnen benötigt durchschnittlich 40 Minuten und mehr als 5.000 Kauschläge, um 1kg Heu zu fressen. Beim Strohfressen liegen ähnliche, sogar etwas höhere Werte vor. Im Vergleich: wird das Pferd überwiegend mit Kraftfutter versorgt, benötigt es pro Portion nur noch knapp 10 Minuten mit weniger als 800 Kauschläge. Dies bedeutet, dass Pferde, deren Energiebedarf überwiegend durch Kraftfutter gedeckt wird, keinesfalls zufrieden sind. Pferde, die in einer reinen Stallhaltung mit wenig Raufutter und wenig bis keiner Stroheinstreu gehalten werden, können aufgrund mangelnder Beschäftigung und Kautätigkeit sogar ernsthafte psychische Probleme mit Verhaltensstörungen wie Koppen, Weben oder Resignation entwickeln.
Untersuchung zur Verlängerung der Fresszeit beim Pferd
Von Oktober 2013 bis Januar 2014 führten Studenten der Universität van Hall Larenstein, eine Untersuchung in Wageningen durch. Untersucht wurde der Einfluss von Pavo DailyPlus und Pavo SpeediBeet auf die Fresszeit der Kraftfutter Mahlzeit bei Pferden und Ponys. Bei Pavo DailyPlus handelt es sich um ein ausgewogenes Strukturfutter mit einem Rohfaseranteil von 27%, das die Kautätigkeit und den Speichelfluss deines Pferdes anregt. Es ist getreide- sowie melassefrei und damit auch für empfindliche Pferde gut geeignet. Pavo SpeediBeet sind entzuckerte Rübenschnitzel mit gesunden Ballaststoffen und einem Rohfasergehalt von 16%.
Die Untersuchung:
Insgesamt nahmen 54 Pferde an der Untersuchung teil.
Zuerst wurde bei allen Pferden die Dauer der Fresszeit von 1 kg Kraftfutter notiert. Danach bekam jedes Pferd 3 unterschiedliche Fütterungsmengen.
Fütterungsmenge 1: 0,8 kg Kraftfutter + 0,2 kg SpeediBeet + 1,0 Liter Wasser
Fütterungsmenge 2: 0,8 kg Kraftfutter + 0,2 kg DailyPlus
Fütterungsmenge 3: 0,8 kg Kraftfutter + 0,1 kg SpeediBeet + 0,1 kg DailyPlus + 0,5 Liter Wasser
Auf Basis der Trockensubstanz waren alle Fütterungsmengen gleich.
Das Resultat:
Durchschnittlich benötigten die Pferde 7,2 Minuten, um 1kg Kraftfutter zu fressen. Die Kraftfuttermahlzeiten bestanden aus Pellets, Müsli oder einer Kombination aus beidem.
Durch das Zufügen von Pavo SpeediBeet wurde bei gleicher Trockensubstanzaufnahme die Fresszeit auf 10,7 Minuten (48% Zunahme) verlängert.
Das beste Resultat wurde durch das Zufügen von Pavo DailyPlus oder einer Kombination von Pavo DailyPlus und SpeediBeet erreicht (11,7 und 11,8 Minuten)
Das bedeutet eine Verlängerung der Fresszeit von 63%.
Die untenstehende Tabelle spiegelt die verschiedenen Fresszeiten wieder:
Fütterung 0 = Wie viel Zeit benötigen Pferde zum Fressen mit normalen Kraftfutter?
Fütterung 1-3 = Wie viel Zeit benötigen Pferde zum Fressen, wenn ein Teil des Kraftfutters durch Pavo SpeediBeet und/oder Pavo Daily Plus ersetzt wird?
Fütterung
0
1
2
3
Anzahl untersuchte Pferde
54
54
54
54
Kraftfutter in kg
1,0
0,8
0,8
0,8
SpeediBeet in kg
0
0,2
0
0,1
DailyPlus in kg
0
0
0,2
0,1
Durchschnittliche Fresszeit in Minuten
4,7
10,7
11,7
11,8
Gesamt Fresszeit in Minuten
389
577
633
635
Steigerung der Fresszeit in %
0
48
63
63
Aus der Untersuchung geht hervor, dass Pferde, denen ein Raufutter zur Kraftfuttermahlzeit gefüttert wird, deutlich länger kauen. In dieser Untersuchung waren es Pavo DailyPlus und Pavo SpeediBeet.
Die Erklärung hierfür ist, dass Pferde deutlich länger kauen müssen, um die komplette Kraftfuttermahlzeit aufzufressen. Für Pferde hat dies 2 positive Auswirkungen auf die Verdauung:
Durch mehr Kaubewegungen wird die Speichelproduktion angeregt.
Durch die längere Fresszeit gelangt das Futter gleichmäßiger in den Verdauungstrakt des Pferdes.
Tipps für die Verlängerung der Fresszeit bei deinem Pferd
Möchtest du deinem Pferd zu mehr Ausgeglichenheit und einer besseren Verdauung verhelfen, ist die Verlängerung der Fresszeit eine sinnvolle Maßnahme. Diese Tipps helfen dir dabei, die Kautätigkeit deines Pferdes zu erhöhen:
Raufutter vor Kraftfutter füttern
Bei der Fütterung von Raufutter wird die Speichelproduktion sowie die gesamte Verdauung angeregt. Wird das Raufutter vor dem Kraftfutter gefüttert, kann der Darm deines Pferdes das Kraftfutter besser verdauen und auch aufgenommene Nährstoffe leichter verwerten. Außerdem kauen viele Pferde ihr Kraftfutter besser, wenn sie vorher Raufutter erhalten haben. Sie sind dann weniger gierig und fressen gelassener.
Verwende Slowfeeder und errichte mehrere Futterstellen
Durch einen Slowfeeder, wie z.B. einem Heunetz, einem Heuring, oder einem Heukorb, wird die Fresszeit deines Pferdes verlangsamt. Die Fresszeit kann zudem noch weiter verlängert werden, wenn du mehrere Futterstellen an verschiedenen Orten errichtest: z.B. könnte ein großes Heunetz in einer Ecke des Paddocks aufgehängt werden, ein kleineres an einer Stelle weiter weg, usw. Die zusätzliche Bewegung durch das Hin-, und Herwandern zwischen den verschiedenen Futterstellen verlangsamt die Fresszeit und regt zusätzlich die Verdauung an. Als zusätzliche Herausforderung können auch strukturreiche Raufutter-Snacks, wie z.B. Pavo HayChunks in einem Heunetz versteckt werden, um die Fresszeit deines Pferdes weiter zu verlangsamen.
Strukturfutter zum Kraftfutter/Mineralfutter geben
Je mehr Rohfasern die Futterration deines Pferdes enthält, desto länger muss es kauen. Benötigt dein Pferd ein Kraftfutter, kannst du hier bereits eine ballaststoffeiche Sorte wählen, um die Kauschläge zu erhöhen. Darüber hinaus kannst du eine strukturreiche Raufuttermischung, wie z.B. Pavo DailyPlus, zum Kraftfutter bzw. Mineralfutter mischen. So ergänzt du die Futterration deines Pferdes um gesunde Ballaststoffe und verlängerst die Fresszeit ca. um das Dreifache.
Kraftfutter mit eingeweichtem Raufutter vermischen
Du kannst das Kraftfutter nicht nur mit einem Raufuttermix, sondern auch mit Raufuttersorten zum Einweichen mischen. Dieser „Futterbrei“ eignet sich besonders gut für alte Pferde oder Pferde mit schlechten Zähnen. Pavo FibreNuggets, Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet sind Raufuttersorten zum Einweichen, die sich gut als Ergänzung zum Kraftfutter eignen. Produkttipp: Pavo WeightLift sind eiweiß- und ballaststoffreiche Raufutterpellets für magere, alte Pferde zur Erhaltung einer gesunden Kondition. Die kleinen Pellets können sowohl eingeweicht als auch trocken gefüttert werden.
Hindernisse in den Futtertrog legen
Auch Hindernisse im Futtertrog, wie z.B. Steine, können die Fresszeit deines Pferdes verlangsamen. Achte jedoch darauf, dass du große, runde Steine wählst, damit dein Pferd diese nicht versehentlich mit dem Futter aufnimmt. Verwende zudem mehrere große Steine, damit dein Pferd öfter damit beschäftigt ist, die Hindernisse zu bewegen und nicht einfach einen Stein an den Rand des Futtertrogs schiebt. Oft wird als Hindernis auch ein handelsüblicher Leckstein verwendet. Dies ist jedoch eher nicht empfehlenswert, da so mit jeder Mahlzeit auch die Salzzufuhr erhöht wird.
Auch die Körperhaltung des Pferdes beim Fressen ist wichtig
Die natürliche Futteraufnahme erfolgt in erster Linie am Boden (Weidegras fressen), so dass sich das Pferd dabei ständig vorwärtsbewegt. Hierdurch legt es bei 16 Stunden Fresszeit gut und gern 15 bis 20km Wegstrecke zurück. Die Schrittbewegung des Pferdes regt dabei die Darmmotorik an und sorgt somit für eine gesunde Verdauung.
Durch das abgesenkte Fressen dehnt sich das Nackenrückenband und die Wirbelsäule wölbt sich auf. Die Rumpfbewegungen beim Grasen traktiert sanft die Wirbelgelenke, was Verspannungen der Nackenmuskulatur verringern kann. Sorge dafür, dass dein Pferd sein Futter überwiegend durch eine abgesenkte Haltung (idealerweise direkt vom Boden) fressen kann. Nur bei dieser Körperhaltung stehen Ober- und Unterkiefer genau übereinander und können gleichmäßig abgenutzt werden. Vermeide daher hoch aufgesetzte Futtertröge oder Heunetze.
Der natürliche und vor allem gleichmäßige Zahnabrieb wird zum einen durch die gesenkte Haltung und das Rupfen des Grases gefördert – und zum anderen durch die Futterart. Während beim Rupfen die vorderen Schneidezähne im Einsatz sind, sorgt das Kauen von lang- und grob faserigen Raufutter für einen vollen Mahlausschlag der Backenzähne. Lasse die Zähne deines Pferdes am besten regelmäßig (alle 1-2 Jahre) durch einen Pferdezahnarzt überprüfen.
Bei einem natürlichen Fressverhalten dienen die tiefe Kopfhaltung und das mehrfache Abschlucken durch lange Kautätigkeiten außerdem dazu, dass das Luftsacksekret leicht abfließen kann. Der Luftsack ist beim Pferd eine Erweiterung der Verbindung zwischen Mittelohr und Rachenraum. Sollte sich hier Schleim ansammeln, der nicht abfließen kann, kann dies Entzündungen verursachen.
So kannst du das natürliche Fressverhalten deines Pferdes fördern
Ein natürliches Fressverhalten fördert bei Pferden nicht nur die Zufriedenheit und ein mentales Wohlbefinden, sondern außerdem eine körperliche Gesunderhaltung. Daher ist es besonders empfehlenswert, dieses Verhalten deines Pferdes mittels einer angepassten Pferdehaltung zu fördern.
Täglicher Weidegang
Das Grasen kommt dem natürlichen Fressverhalten deines Pferdes am nächsten. Es kümmert sich selbst um seine Nahrungsaufnahme, kann hierbei selbst seine Fress- und Ruhezeiten bestimmen und ist außerdem ständig in Bewegung. Förder diesen Haltungstyp und ermögliche deinem Pferd den Zugang zu einer Weide mit ausreichend Gras, bevorzugt mindestens 5 Stunden täglich.
Raufutter ist neben Gras das A und O in der Pferdefütterung
Berücksichtige im Futterplan eine ausreichende Menge an Raufutter. Dies benötigt das Pferd für eine gesunde Verdauung. Raufutter ist aber auch ein idealer „Zeitvertreib“ und fördert eine gesunde Kautätigkeit. Wenn dein Pferd Probleme mit der Raufutteraufnahme hat, ist es wichtig, diese Fehlmenge durch einen Raufutterersatz auszugleichen. Sollte dein Pferd zusätzlich Kraftfutter benötigen, so wähle am besten ein Kraftfutter mit hohem Rohfaseranteil, wie z.B. das Pavo Nature´s Best.
Bei eingeschränktem Weidegang regelmäßig kleine Futterrationen füttern
Teile die rohfaserhaltige Gesamtfuttermenge deines Pferdes in mehrere kleine Portionen am Tag ein, um den Magen deines Pferdes immer ein wenig gefüllt zu halten. Dein Pferd erhält somit auch mehr Beschäftigung. Auf diese Weise wird das natürliche Fressverhalten deines Pferdes am besten nachempfunden, sollte ein ausreichend langer täglicher Weidegang nicht möglich sein.
Regelmäßige Fütterungszeiten einführen
Pferde brauchen eine Regelmäßigkeit, denn sie leben nach ihrer „inneren Uhr“. Wenn das Verdauungssystem deines Pferdes immer einer gleichen Belastung ausgesetzt ist, minimiert sich das Kolik-Risiko. Plane daher für dein Pferd einen geregelten und vor allem gleichmäßigen Tagesablauf bzgl. der Fütterung und Bewegung.
Ruhige Umgebung während des Fressens schaffen
Wenn Pferde unruhig sind oder immer wieder beim Fressen gestört werden, liegt der Fokus des Pferdes nicht mehr beim Fressen, sondern in der Beobachtung der Umgebung. Dies ist für ein natürliches Fressverhalten nicht förderlich. Dein Pferd sollte daher in Ruhe und ungestört fressen können. Ein gemächliches Fressen fördert eine erhöhte Kautätigkeit und schafft somit ein zufriedenes und ausgeglichenes Pferd.
Tipps für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen
Den Weidegang begrenzen
Leidet dein Pferd an einer Stoffwechselerkrankung wie EMS, Hufrehe, Diabetes oder Cushing, empfiehlt es sich den Weidegang zu begrenzen. Je nach Tageszeit, Jahreszeit und Wachstumsphase der Pflanze enthält das Gras auf der Weide unterschiedlich viel Fruktan. Bei Fruktan handelt es sich um einen Mehrfachzucker, welcher der Pflanze als Energiezwischenspeicher dient. Das bedeutet, dass überschüssige Energie, die kurzzeitig nicht für das Wachstum eingesetzt werden kann, in der Pflanze zwischengelagert wird. Frisst dein empfindliches Pferd Gras mit einem hohem Fruktangehalt, kann es schnell zum Fruktan-Überschuss kommen. Dieser kann beispielsweise einen Reheschub zur Folge haben. Um den Organismus stoffwechselerkrankter Pferde nicht zusätzlich zu belasten, sollten sie also so wenig Fruktan wie möglich aufnehmen.
Für lange Fresszeiten sorgen
Du fütterst dein Raufutter bereits in kleinen Portionen über den Tag verteilt? Prima! Darüber hinaus kannst du die oben beschriebenen Tipps verwenden, um die Fresszeit deines Pferdes weiter zu verlängern.
Nährwertgehalte des Raufutters testen lassen
Bei erkrankten oder anfälligen Pferden kann es sinnvoll sein, die Nährwertgehalte des Raufutters analysieren zu lassen. So erhältst du einen genauen Überblick darüber, wie viel Zucker, Eiweiß und Energie dein Pferd über das Raufutter aufnimmt. Sind die Nährwerte zu hoch, empfiehlt es sich das Raufutter zu wechseln. Viele Raufutter-Tests liefern innerhalb weniger Tage Ergebnisse einschließlich einer umfassenden Fütterungsberatung.
Kraftfutter sehr sorgfältig auswählen
Ist neben Raufutter die Fütterung eines Kraftfutters erforderlich, empfehlen sich getreide- und melassefreie Kräutermüslis mit einem hohen Strukturanteil, wie z.B. das Pavo Care4Life. Die 11 verschiedenen Kräuter im Müsli unterstützen das Immunsystem deines Pferdes, ohne seinen empfindlichen Organismus zu belasten. Ein hoher Anteil an Struktur sorgt gleichzeitig für lange Fresszeiten und ausgiebiges Kauen. Hierdurch eignet sich dieses vollwertige Kräutermüsli auch optimal bei Futterneid.
Fütterung und Gesundheit
Mineralfutter für Pferde: wichtig zur Erhaltung der Gesundheit
Eine gute und vor allem vollwertige Futterversorgung für dein Pferd ist das A und O für seine Gesunderhaltung. Vor allem wenn Pferde ausschließlich Raufutter, sehr wenig oder gar kein Kraftfutter bekommen, ist eine Ergänzung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen essentiell. Ein eventueller Mangel an z.B. Calcium oder Magnesium könnte die Entstehung von Knochen-, Zahn- und Muskelproblemen begünstigen.
Was ist ein Mineralfutter für Pferde und woraus sollte es bestehen?
Ein Mineralfutter zählt zu den sogenannten Ergänzungsfuttermitteln und enthält alle Vitamine und Mineralstoffe, die dein Pferd täglich benötigt. Die Nährstoffzufuhr einer Futterration mit wenig Kraftfutter oder ausschließlich Raufutter kann mit einem Mineralfutter wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Die enthaltenen Mineralstoffe, insbesondere Spurenelemente, sollten idealerweise in natürlicher Form (nicht synthetisch hergestellt) enthalten sein, damit die entsprechende Bioverfügbarkeit (Verwertbarkeit) sichergestellt wird. Als natürlicher Ausgleich und zur zusätzlichen Beschäftigung deines Pferdes bieten sich auch die Verwendung von Salzlecksteinen an, da diese bis zu 10% Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten.
Du erhältst von jedem Hersteller Informationen über Zusammensetzung, Nährstoffgehalt, Fütterungsempfehlungen und die Kosten für ein Mineralfutter, so dass du hier entscheiden kannst, welches das passende Zusatzfutter für dein Pferd ist.
Woran erkennst du ein gutes Mineralfutter?
Achte bei der Auswahl des Ergänzungsfutters darauf, dass diesem keine Aroma- bzw. Süßstoffe zur Geschmacksverbesserung hinzugefügt wurden. Dies kann sich langfristig negativ auf den Stoffwechsel auswirken. Ebenso sollten nicht unbedingt Traubenzucker, Weizen oder Soja einen Großteil des Mineralfutters ausmachen, da diese bei empfindlichen Pferden zu Allergien führen können.
Welche Vitamine und Mineralstoffe gibt es in der Pferdefütterung und wofür sind sie zuständig?
Mineralstoffe
Mengenelemente (Stoffe, die Pferde in größeren Mengen benötigen):
Die Mengenelemente gehören zu den Mineralstoffen. Sie sind an sehr vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und tragen auch wesentlich zum Aufbau und Erhalt der Knochen, den Zähnen und der Muskelfunktion bei. Zu den wichtigsten Mineralstoffen zählen: Calcium, Phosphor, Magnesium, Chlor, Kalium und Natrium
Spurenelemente (Stoffe, die Pferde nur in geringen Mengen benötigen):
Auch die Spurenelemente gehören zu den Mineralstoffen. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf und sind ebenfalls an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt, z.B. bei der Bildung vom roten Blutfarbstoff oder bei hormonellen Prozessen. Zu den wichtigsten Spurenelementen zählen: Eisen, Kupfer, Mangan, Zink, Jod und Selen. Anders als die meisten Mengenelemente, können bestimmte Spurenelemente von deinem Pferd nicht allein durch seine Raufutterration aufgenommen werden. Daher ist es umso wichtiger, diese durch ein gutes Mineralfutter zu ergänzen, wenn dein Pferd kein oder wenig Kraftfutter enthält.
Vitamine (fettlösliche und wasserlösliche Vitamine):
Vitamine sind die optimale Unterstützung für dein Pferd. Insbesondere der Stoffwechsel, die Nervenfunktionen und das Immunsystem können dank der Vitamine gut funktionieren. Die wichtigsten Vitamine sind: A, D, E und K als fettlösliche Vitamine und H, B1, B2, B6 und B12 als wasserlösliche Vitamine.
Wann und warum benötigen Pferde ein Mineralfutter?
Ein gutes Raufutter ist immer die Grundlage bei der Pferdefütterung. Aber ohne die Ergänzung eines hochwertigen, angepassten Mineralfutters erhält ein Pferd zu wenig Nährstoffe für seine Gesunderhaltung. Die Erklärung liegt auf der Hand: Raufutter enthält im Gegensatz zum Mineralfutter für Pferde nicht genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das liegt auch daran, dass Weiden heutzutage häufig stark abgenutzt sind sowie intensiven Düngungen ausgesetzt werden.
Bekommt dein Pferd täglich weniger als 1,5 kg Kraftfutter, so solltest du den Nährstoffbedarf durch ein Zusatzfutter mit Mineralstoffen und Vitaminen ergänzen.
Wie hoch ist der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bei Pferden?
Der Bedarf eines jeden Pferdes ist anders, da auch die Haltungs- und Bewegungsbedingungen stark variieren können. Ein Jungpferd im Wachstum hat einen höheren Nährstoffbedarf als ein ausgewachsenes Pferd – und ein Sportpferd wieder mehr als ein Freizeitpferd. Um hier die optimale Menge und Zusammensetzung des Mineralfutters zu ermitteln, sollte der Bedarf individuell berechnet und an die weitere Nahrung angepasst werden.
Berechnungsgrundlage: gesundes Pferd mit 600kg
Element
Täglicher Bedarf OHNE Arbeit
Täglicher Bedarf MIT Arbeit
Calcium
20,88g
+48%
Phosphor
16,44g
Magnesium
6,72g
+30%
Natrium
3,96g
+360%
Kalium
17,64g
+120%
Chlor
1,92g
+90%
Eisen
0,51g
Kupfer
0,13g
Zink
0,51g
+24%
Mangan
0,51g
Selen
0,0013g
Jod
0,0019g
Vitamin A
0,00048g
+60%
Vitamin D
0,000108g
Vitamin E
0,64g
+120%
Vitamin B1
0,036g
Vitamin B2
0,024g
Biotin
0,0026g
Entsprechend der Angaben der GfE 2014 // Empfehlung zur Erhaltung des Pferdes
Welche Auswirkungen hat ein Nährstoffmangel bei deinem Pferd?
Wenn dein Pferd an einem Nährstoffmangel leidet, kann es vielfältige Symptome aufweisen, die jedoch meist nicht eindeutig zu bewerten sind. Liegt eine Vermutung für einen Nährstoffdefizit vor, kann eine Blut- oder Urinuntersuchung im Labor Klarheit bringen. In der Pavo Fütterungsberatung erreichen uns besonders häufig Fragen zu einem Mangel der Nährstoffe Selen, Zink, Mangan, Chrom und Eisen:
Das Spurenelement Selen ist eines der wichtigsten Nährstoffe für dein Pferd. Es ist ein Bestandteil vieler Proteine, die für den Stoffwechsel bei Pferden verantwortlich sind. Ein Selenmangel ist beim Pferd äußerlich nur schwierig zu erkennen. Häufige Anzeichen sind beispielsweise eine gehemmte Infektionsabwehr, verstärkte Allergieneigung, oder der Einbruch der Leistungsfähigkeit. Zudem kann ein Selenmangel die Funktionsfähigkeit der Muskulatur bei Pferden stark beeinträchtigen.
Ebenfalls wichtig für den Stoffwechsel deines Pferdes ist eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Zink. Bei einem Zinkmangel lassen sich unter anderem Symptome wie eine höhere Infektionsanfälligkeit, Leistungsdefizite und Hautirritationen beobachten. Langfristig wirkt sich ein Zinkmangel bei deinem Pferd vor allem negativ auf das Immunsystem und den Leberstoffwechsel aus.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff für zahlreiche Prozesse im Körper deines Pferdes ist das Spurenelement Mangan. Dieses spielt beispielsweise beim Energie, Mineral- und Fettstoffwechsel eine wichtige Rolle. Zudem ist es für den Abbau von Stress mitverantwortlich. Ein Manganmangel äußert sich durch viele verschiedene Anzeichen, wie beispielsweise Muskelverspannungen, ein steifer Gang und Rittigkeitsprobleme. Neben möglichen Knorpelschäden, zählen auch die Leistungsschwäche des Pferdes und eine hohe Infektanfälligkeit zu den Folgen eines Defizits des Spurenelements Mangan.
Chrom ist ein weiteres essentielles Spurenelement, das insbesondere als Baustein des Insulintoleranzfaktors eine entscheidende Rolle spielt. Ein Chrommangel trägt dazu bei, die Zuckertoleranz beim Pferd herabzusetzen, sodass Diabetes entstehen kann. Die klassischen Anzeichen für einen Chrommangel sind Müdigkeit, Nervosität und Gereiztheit. Darüber hinaus können noch weitere Symptome, die auf eine Insulinintoleranz hinweisen, auftreten.
Leidet dein Pferd unter einem Mangel der oben genannten Nährstoffe, so kann dieser oft durch eine optimierte Fütterung ausgeglichen werden. Hierzu genügt meist die Ergänzung der Futterration mit einem hochwertigen Mineralfutter. Ein Mangel, der im Normalfall jedoch nicht durch eine Unterversorgung zustande kommt, ist der Eisenmangel. Sollte dein Pferd unter einem Eisenmangel leiden, liegt die Ursache wahrscheinlich bei einem parasitären Befall oder einem Magengeschwür. Eine Unterversorgung mit Eisen ist nur sehr selten, da dein Pferd seinen Eisenbedarf in der Regel bereits durch sein Raufutter abdecken kann. Besprich dich in diesem Fall am besten mit deinem Tierarzt, um einen geeigneten Behandlungsplan für dein Pferd zu entwerfen.
Was ist das Besondere an einem Mineralfutter von Pavo?
Die Auswahl der Produkte auf dem Markt ist riesig und die Entscheidung, welches Mineralfutter das Richtige für das Pferd ist, fällt vielen Pferdebesitzern schwer.
Pavo Vital
Pavo Vital ist ein sehr schmackhaftes, getreide- und melassefreies Mineralfutter aus 100% natürlichen Zutaten mit einem niedrigem Zucker- und Stärkegehalt in Pelletform. Es enthält den Tagesbedarf an Selen und ein Extra an Biotin für eine optimale Unterstützung der Huf- und Fellgesundheit. Dagegen ist der Gehalt an Vitamin A bewusst niedriger gehalten, zudem ist dem Mineralfutter kein Eisen zugefügt. Diese beiden Nährstoffe stehen Pferden durch die Raufutter- und Grasversorgung bereits ausreichend zur Verfügung. Hierdurch wird eine Überdosierung vermieden. Die gesunde und schmackhafte Basis dieses Mineralfutters bietet Timotheegras und Luzernen.
Pavo DailyFit
Pavo DailyFit ist ein getreidefreies Mineralfutter in Brikettform mit einem niedrigen Stärkegehalt. Die Briketts sind sehr leicht zu dosieren und können ganz einfach aus der Hand gefüttert werden. Sie bestehen aus 100% natürlichen Zutaten und sind angereichert mit wertvollen Blüten und Kräutern: Weißdorn, Löwenzahn, Ringelblume und Brennnessel fördern den Gesundheitszustand und das natürliche Fressverhalten deines Pferdes. Die DailyFit Mineralbriketts sind luzernefrei. Timotheegras und Graspellets sorgen hier für eine natürliche grüne Farbe und einen leckeren Geschmack. Außerdem enthält Pavo DailyFit Bierhefe, welche sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes auswirkt. Wie Pavo Vital, hat auch Pavo DailyFit einen niedrigen Vitamin A Gehalt und es wurde kein Eisen hinzugefügt, um eine Nährstoff-Überdosierung dieser beiden Nährstoffe zu vermeiden.
Beide Pavo Mineralfuttersorten bieten eine optimale Verfügbarkeit dank der Intellibond® Spurenelemente. Dieses patentierte Verfahren sorgt dafür, dass die hochkonzentrierten Spurenelemente sich nicht vorzeitig durch den Speichel des Pferdes auflösen und somit keinen unangenehmen Geschmack hervorrufen. So nimmt dein Pferd auch die Intellibond® Spurenelemente gut auf und kann diese optimal verdauen.
Pavo Vital und Pavo DailyFit sind ideal für alle Pferde und Ponys, die neben dem Raufutter kein oder nur wenig Kraftfutter bekommen. Beide Mineralfutter versorgen dein Pferd mit genau den Nährstoffen, die es täglich benötigt. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Sorten liegt hauptsächlich in der Form (Pellets vs. Briketts). Außerdem enthält Pavo DailyFit im Gegensatz zu Pavo Vital eine kleine Menge Melasse. Möchtest du dein Pferd also komplett getreide- und melassefrei ernähren, ist Pavo Vital die richtige Wahl. Möchtest du dein Pferd durch sein Mineralfutter zusätzlich mit wertvollen Nährstoffen aus Kräutern, Blüten und Bierhefe versorgen, ist Pavo DailyFit das passende Mineralfutter für dich.
Wie du siehst, ist es nicht einfach, das richtige Mineralfutter zu finden. Sei wählerisch und informiere dich genau, welche Inhaltsstoffe in welchem Mineralfuttermittel stecken. Denn nach wie vor gilt: das Zusatzfutter und seine Inhaltsstoffe müssen auf dein Pferd und seine Bedürfnisse abgestimmt sein! Lasse dich persönlich von unseren Futterexperten zum Thema „optimale Zusatzversorgung“ beraten. Auch bei einer Analyse deines Heus bzw. Raufutters stehen wir dir gern mit Rat und Tat zur Seite.
Fütterung und Gesundheit
18Plus bei einer 30jährigen Stute
Mein Name ist Tiny und ich bin die stolze Besitzerin einer 30-jährigen Stute namens Furi.
Furi ist schon lange keine 18 mehr, aber sie fühlt sich überhaupt nicht so. Sie ist eine temperamentvolle „junge“ Dame mit einem wachen Geist. Aber leider macht der Körper nicht mehr so mit. Besonders ein Problem versuche ich immer zu vermeiden: das schnelle Abnehmen und Abmagern meines 18+ Mädchens.
Vor allem im Winter ist das Halten des Gewichts oft schwierig. Furi steht rund um die Uhr mit einer kleinen Herde auf der Weide, macht mit mir nur noch kleine Ausritte in den Wald (höchstens 1x wöchentlich) und wird 2x jährlich vom Pferdezahnarzt untersucht. Das ist kein übertriebener Luxus, denn sie hat kaum noch Zähne und ein sehr schlechtes Gebiss. Sie bekommt daher neben ihrer täglichen Portion Heu auch eine große Menge melassefreier Rübenschnitzel. Außerdem erhält sie ergänzend ein Müsli. In ihrer Fütterung habe ich die Vitamine und Mineralien vermisst. Da das Angebot mittlerweile fast unüberschaubar ist, weiß man oft gar nicht, was das eigene Pferd, wenn es schon älter ist, wirklich braucht. Ich war daher schon ganz neugierig auf das 18Plus von Pavo. Wir haben dieses Futter jetzt fast 2 Monate ausprobiert.
Bei Furi wurde übrigens vor 2 Jahren PPID (Cushing) diagnostiziert und auch das hat einen großen Einfluss auf ihren Gesundheitszustand, wie z.B. auf das Immunsystem. Auch ihr Fellwechsel verläuft nur langsam, weshalb sie bei kühler und nasser Witterung eine Decke braucht und zusätzliche Energie in Form von Futter bekommt, damit sie nicht friert. Ich habe etwas gewartet mit dem Verfüttern von Pavo 18Plus, da ich gerade die Medikamentendosis für Furi erhöht hatte und daher sicher sein wollte, dass es bei der Umstellung keine Wechselwirkung gab. Furi hat in der letzten Zeit ihre Ration Rübenschnitzel 2x täglich erhalten und dazu 1 kg 18Plus pro Tag.
Meine ersten Erfahrungen mit Pavo 18Plus
Was fällt auf, wenn ich den ersten Sack öffne? Ein appetitlich aussehendes und lecker riechendes Müsli! Am liebsten würde ich mir ein Schälchen holen und es mir mit etwas Joghurt selbst zu Gemüte führen. Wenn man hineingreift, wirkt es etwas ölhaltig, aber auf keinen Fall zu fettig. Meine allererste Frage, ob Furi das Futter trocken herunterbekommt, wird damit schon sofort beantwortet. Furi verteilt nämlich normalerweise ihr Futter in einem Umkreis von 5 Metern von der Futterstelle, damit alle etwas davon haben. Außerdem bereiten ihr aufgrund ihres schlechten Gebisses manche Pellets oder Müslisorten Schwierigkeiten. Die erste Ration, die trocken verfüttert wurde, hat Furi begeistert aufgenommen! Sie schlabbert nicht und frisst alles genüsslich auf. Die Premiere mit der Brei-Variante (zubereitet mit warmem Wasser) ist ebenfalls ein voller Erfolg. Das Produkt sieht auch im nassen Zustand noch appetitlich aus. Das ist schon ein ganz klarer Pluspunkt!
Ich bereite Pavo 18Plus jeden Tag vorher zu und vermische es in einem großen Behälter zusammen mit den Rübenschnitzeln. Die empfohlene Wassermenge habe ich jedoch angepasst, da 18Plus offensichtlich eine Menge Wasser aufsaugt. Und ich möchte selbstverständlich nicht riskieren, dass die Rübenschnitzel nicht ausreichend einweichen. Das 18Plus hält sich auch nach einem Tag Einweichzeit noch immer gut. Ein Vorteil für mich ist zudem, dass ich Furi ganz problemlos jederzeit eine Extraration geben kann, egal ob trocken oder eingeweicht.
Mein Fazit zu Pavo 18Plus
In Bezug auf das Ergebnis nach einer dauerhaften Fütterung von 2 Monaten, brauchen Furi und ich nicht viel Worte zu verlieren: 18Plus hat den Test mit Bravour bestanden! Sie sieht gut aus, fühlt sich wohl in ihrer Haut und das sogar in der Winterzeit! Ich werde 18Plus auf jeden Fall weiterhin füttern.
Fütterung und Gesundheit
Pavo Care4Life - das vollwertige Kräutermüsli
Kräuter waren schon immer ein fester Bestandteil einer natürlichen Pferdefütterung, denn sie bringen eine Vielzahl an positiven Eigenschaften mit sich. Für Pferde sind Kräuter daher nicht nur schmackhaft, sondern unterstützen außerdem ihre Gesundheit. So fördern Kräuter z.B. eine gesunde Verdauung sowie das Immunsystem und sorgen außerdem für eine extra Portion Struktur im Futter. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kräuter ab einem Anteil von 3% getrockneten Kräutern im Futter die Gesundheit deines Pferdes positiv beeinflussen können. Unterstütze daher die Gesundheit deines Pferdes ganz einfach auf natürliche Weise, indem du verschiedene hochwertige Kräuter auf seinen Speiseplan setzt.
Pavo Care4Life – Kräutermüsli mit 11 verschiedenen Kräutern
Pavo Care4Life ist ein vollwertiges melasse-, hafer- und getreidefreies Müsli mit 11 verschiedenen Kräutern (3,7%). Besonders futterempfindliche Pferde profitieren von diesem Müsli: ein gesunder Stoffwechsel wird gefördert, ohne den Organismus zusätzlich zu belasten.
Durch den sehr niedrigen Gehalt an Zucker und Stärke eignet sich Pavo Care4Life auch besonders gut für leichtfüttrige, übergewichtige und stoffwechselerkrankte Pferde und Ponys. Darüber hinaus enthält es Präbiotika aus Pektin. Diese unverdaulichen Ballaststoffe unterstützen die guten Darmbakterien und fördern somit einen geregelten Verdauungsprozess. Die enthaltenen Omega-3 und 6-Fettsäuren haben eine positive Wirkung auf den Fell- und Hautstoffwechsel deines Pferdes. Care4Life ist natürlich GMO-frei und enthält auch alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in organischer Form, die dein Pferd täglich benötigt.
Pavo Care4Life ist sehr strukturreich und sorgt somit dafür, dass dein Pferd besonders ausgiebig kauen muss. Durch das lange Kauen wird die Fresszeit deutlich verlängert und die Speichelproduktion angeregt, was den sauren Magensaft neutralisiert. So kann eine gesunde Verdauung effektiv gefördert werden.
Welche Wirkung haben die einzelnen Kräuter?
Pavo Care4Life enthält 11 verschiedene Kräuter: Brennnessel, Echinacea, Estragon, Fenchel, Koriander, Löwenzahn, Majoran, Petersilie, Ringelblume, Rosmarin und Salbei. Jedes Kraut hat seine ganz individuelle Wirkung zur Unterstützung der Pferdegesundheit.
Die Brennnessel (Urtica dioica) findet vor allem in Form wohltuender Tees in der Küche ihren Platz. Sie enthält wertvolle ätherische Öle, sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und ist reich an den Vitaminen B, C und K. Der Anteil an Vitamin C ist in der Brennnessel oft sogar höher als in einigen Zitrusfrüchten. Auch Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen sind in den Blättern der Brennnessel enthalten. Wir Menschen verbinden mit der Brennnessel oft nur eine reizende Wirkung auf der Haut, dabei tragen viele ihrer Inhaltsstoffe zur Unterstützung der Gesundheit bei. Beispielsweise regt die Brennnessel den Hautstoffwechsel an und hilft so, allergische Reaktionen zu reduzieren. Sogar ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann durch die Brennnessel auf natürliche Weise gesenkt werden. Der hohe Eisenanteil wirkt sich positiv auf die Nieren aus und hilft, Wassereinlagerungen aus dem Körper zu leiten. Auch der Verdauungstrakt deines Pferdes kann positiv durch die Brennnessel beeinflusst werden.
Echinacea (Echinacea purpurea), auch roter Sonnenhut genannt, ist eine ursprünglich aus Amerika stammende Pflanze. Hierzulande trifft man sie häufig in der Apotheke an. Wie auch in der Brennnessel, enthält die Echinacea Flavonoide und ätherische Öle. Die komplette Pflanze, also Stängel, Blätter und Blüten, kann für natürliche Zwecke verwendet werden. Echinacea trägt dazu bei, den Pferdekörper zu entsäuern. Außerdem fördert sie die Abwehrkräfte und wirkt entzündungshemmend.
Estragon (Artemisia dracunculus) kommt häufig beim Würzen von Speisen zum Einsatz.Darüber hinaus enthält es viele ätherische Ölverbindungen, Cumarine, Zink und Gerbstoffe. Estragon wird eine antibakterielle, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Die enthaltenen Bitterstoffe unterstützen zusätzlich die gesunde Verdauung des Pferdes.
Fenchel (Foeniculum vulgare) ist sehr bekannt als duftendes Küchengewürz. Es verfügt über ätherische und fette Öle sowie Flavonoide. Die Knolle des Fenchels enthält Vitamin A, E und K. Auch Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und das Spurenelement Mangan sind im Fenchel enthalten. Fenchel liefert also eine ganze Bandbreite an Vitaminen und Mineralien. Als Heilpflanze ist Fenchel bekannt für seine antibakterielle Wirkung und unterstützt außerdem das Herz-Kreislaufsystem. Darüber hinaus hat Fenchel eine beruhigende Wirkung, welche sich positiv auf die Schleimhäute von Magen und Darm und auf verschleimte auswirkt.
Auch der Geschmack vom Koriander (Coriandrum sativum) ist den meisten wohlbekannt. Er enthält unter anderem ätherische Öle und Flavonoide. Damit gilt er als antibakteriell und anregend auf die Ausscheidungsorgane des Pferdes. Durch seine speichelfördernde Wirkung stärkt Koriander zusätzlich den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes. Koriander unterstützt außerdem den Zellstoffwechsel.
Bekannt aus dem eigenen Garten und unseren Pferdeweiden: der Löwenzahn (Taraxacum officinale). Zu seinen Inhaltsstoffen zählen Flavonoide, Bitterstoffe und reichlich Vitamin B, C und E. Auch Omega-3-Fettsäuren und Mineralien wie Calcium und Eisen sind im Löwenzahn enthalten. Diese breite Facette an Inhaltsstoffen macht auch diesen Wildwuchs zu einer wahren Superpflanze. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Magen-Darm-Gesundheit aus, indem die Verdauungssäfte im Magen angeregt werden. Somit können Abfallstoffe schneller ausgeschieden werden. Allgemein kann die Wirkung des Löwenzahns als antibakteriell, entzündungshemmend und Glukose regulierend beschrieben werden.
Zu den Inhaltsstoffen des Majorans (Origanum Majorana) zählen ätherische Öle, Bitterstoffe und Flavonoide. Außerdem sind Vitamin C und Zink enthalten. Majoran ist somit nicht nur ein aromatisches Küchenkraut. Es überzeugt in erster Linie durch seine antibakterielle, entzündungshemmende und auch beruhigende Wirkung. Beim Pferd ist unter anderem der Verdauungstrakt ein Hauptanwendungsgebiet von Majoran. Seine krampflösende und entspannende Wirkung trägt dazu bei, eine gesunde Verdauung auf natürliche Art zu unterstützen.
Einen kleinen Petersilie-Strauch (Petroselinum crispum) haben die leidenschaftlichen Köche unter uns wahrscheinlich sogar selbst in der Küche oder im Garten. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen ätherische Öle, Flavonoide und Vitamin C. Petersilie wirkt sich dank seiner krampflösenden und blähungshemmenden Wirkung positiv auf den Verdauungstrakt deines Pferdes aus. Seine harntreibende Wirkung regt die Nieren an und hilft somit beim Ausleiten von Giftstoffen.
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist durch ihre pflegende Wirkung auf der Haut eher als Wundheilmittel bekannt. Aber auch als Heilpflanze weist die Ringelblume viele positive Eigenschaften auf. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen ätherische Öle und Bitterstoffe sowie Flavonoide. Generell hat die Ringelblume eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Bei Pferden profitieren daher besonders die Schleimhäute von Magen und Darm von der Kraft der Ringelblume.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ebenfalls ein beliebtes Gewürz aus der Küche und ist hauptsächlich im Mittelmeerraum heimisch. Zu den Inhaltsstoffen des Rosmarins zählen ätherische Öle und Gerbstoffe. Generell wirkt er antibakteriell, entzündungshemmend und anregend. Rosmarin fördert unter anderem die Durchblutung und stabilisiert so den Kreislauf. Eine gesteigerte Durchblutungsleistung wirkt sich wiederum positiv auf den Zellstoffwechsel deines Pferdes aus, was dazu beiträgt, dass Abfallstoffe einfacher ausgeschieden werden.
Die Wirkung des Salbeis (Salvia officinalis) ist in seinen filzigen Blättern zu finden. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Zink und Vitamine. Salbei ist besonders bekannt durch seine antibakterielle, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem wird ihm auch eine schweißhemmende Wirkung nachgesagt. Der Name „Salbei“ kommt übrigens von „salvare“, was „heilen“ bedeutet. Die entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Pflanze kommen besonders Pferde mit Atemwegserkrankungen, wie z.B. chronischem Husten oder Entzündungen der Schleimhäute zu Gute. Salbei regt zusätzlich die Nieren an und wirkt sich positiv auf die Magen-Darm Gesundheit des Pferdes aus, indem es dazu beiträgt, der Entwicklung von Darmparasiten vorzubeugen.
Pavo Care4Life und ein handelsübliches Müsli im Vergleich
Pavo Care4Life unterscheidet sich vor allem durch den hohen Gehalt an wertvollen getrockneten Kräutern (3,7%) von einem handelsüblichen Müsli. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kräuter ab einem Gehalt von 3% im Futter nachweislich den Gesundheitszustand deines Pferdes fördern können. Auch der sehr niedrige Zucker- und Stärkegehalt im Care4Life ist ein Vorteil gegenüber einem handelsüblichen Müsli. Die Kräuter machen das Care4Life Müsli besonders strukturreich, so dass dein Pferd deutlich länger kauen muss. Durch ausgiebiges Kauen wird die Speichelproduktion deines Pferdes angeregt, was den sauren Magensaft neutralisiert. Die Neutralisierung des Magensafts hilft, Magengeschwüren vorzubeugen. Dazu enthält Pavo Care4Life wertvolle Präbiotika, die ein gesundes Gleichgewicht der Darmbakterien fördern.
Die Nährstoffe pro kg Kraftfutter im Vergleich
Element pro kg Futter
Pavo Care4Life
Handelsübliches
Müsli
Calcium
1,4 %
1,2 %
Phosphor
0,4 %
0,4 %
Magnesium
0,7 %
0,5 %
Natrium
0,8 %
0,4 %
Kalium
1,3 %
1,3 %
Eisen
150 mg
90 mg
Kupfer
80 mg
40 mg
Zink
250 mg
160 mg
Mangan
150 mg
80 mg
Selen
0,9 mg
0,46 mg
Jod
1,5 mg
0,91 mg
Vitamin A
32.000 IE
9.488 IE
Vitamin D3
3.600 IE
2.226 IE
Vitamin E
600 mg
202 IE
Vitamin K3
6 mg
3 mg
Vitamin B1
50 mg
15 mg
Vitamin B2
40 mg
15 mg
Vitamin B6
20 mg
10 mg
Vitamin B12
500 mcg
152 mcg
Biotin
500 mcg
253 mcg
Pavo Care4Life ist im Gegensatz zu einem handelsüblichen Müsli deutlich höher vitaminisiert und mineralisiert, so dass dein Pferd bereits mit einer vergleichsweise geringen Menge Kraftfutter mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in organischer Form versorgt wird, die es täglich benötigt.
Interessant zu wissen: Fütterst du das strukturreiche Care4Life gemäß Fütterungsempfehlung, ist dein Pferd trotz der geringen Menge aufgrund der verlängerten Fresszeit genauso lange mit seiner Portion beschäftigt, wie mit 2 kg handelsüblichem Kraftfutter.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die Fütterungsmenge ist deutlich geringer. Darum ist Pavo Care4Life pro Tagesration demnach auch preislich ca. 50% günstiger als ein handelsübliches Müsli.
Futtermenge im Vergleich pro Tagesration
Fütterung bei Leichter Arbeit
Fütterungsempfehlung für ein Großpferd
Care4Life Kräutermüsli
1 kg
Handelsübliches Müsli
2,4 kg
Für welche Pferde & Ponys ist Pavo Care4Life geeignet?
Pavo Care4Life ist grundsätzlich für alle Pferde und Ponys geeignet, die neben der Versorgung mit ausreichend qualitativ hochwertigem Raufutter zusätzlich ein Kraftfutter benötigen. Aufgrund des sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalts eignet sich Pavo Care4Life besonders auch für Pferde und Ponys, die leichtfüttrig sind oder zu Übergewicht neigen. Auch Pferde, die an einer Stoffwechselerkrankung wie Hufrehe, Cushing oder EMS leiden, profitieren vom niedrigen Zucker- und Stärkegehalt von Pavo Care4Life. Pferde, die keine oder nur leichte Arbeit leisten, werden dank des niedrigen Energie- aber hohen Nährstoffgehalts bereits durch eine vergleichsweise geringe Futtermenge optimal mit allen essentiellen Nährstoffen versorgt. Aufgrund des hohen Strukturanteils sowie der Präbiotika im Kräutermüsli fördert Care4Life eine gesunde Verdauung und ist somit auch ideal für magenempfindliche Pferde. Zudem muss dein Pferd ausgiebig kauen, was die Fresszeiten deutlich verlängert. Daher eignet sich Pavo Care4Life auch optimal bei Futterneid oder für Pferde, die sonst kein Kraftfutter bekommen, während die anderen Pferde im Stall gefüttert werden.
Warum kann ein getreide- und melassefreies Kraftfutter sinnvoll sein?
Besonders zuckerempfindliche und stoffwechselerkrankte Pferde benötigen häufig eine Fütterung ohne Getreide und Melasse, um einen gesunden Verdauungsprozess zu fördern. Getreide und Melasse enthalten viel Zucker und Stärke und sind keine typischen Zutaten in der Pferdeernährung. In der freien Wildbahn ernähren sich Pferde nämlich hauptsächlich von Gräsern, Blüten, Blättern und Kräutern. Stärkehaltiges Getreide kommt in dieser natürlichen Ernährung eher selten vor, weswegen auch noch heute der Verdauungstrakt eines Pferdes nicht auf das Verarbeiten großer Mengen Zucker und Stärke ausgelegt ist. Stärke wird vom Pferd idealerweise im Magen und im vorderen Dünndarm verdaut. Wird die Verdauungskapazität an Stärke im Dünndarm jedoch überschritten, gelangt das (teilweise) nicht vollständig verdaute Getreide in den Dickdarm. Im Dickdarm stört es dann das Gleichgewicht der Darmbakterien. Der Dickdarm arbeitet daraufhin weniger effizient, was gesundheitliche Folgen wie Kotwasser, Durchfall oder sogar Gaskoliken begünstigen kann. Die Hauptaufgabe der Dickdarm-Mikroorganismen ist die Verdauung der faserhaltigen Ballaststoffe. Diese werden dann in ihre verdaulichen Bestandteile Pektin, Cellulose, und Hemicellulose umgewandelt. Wird dieser Prozess dauerhaft durch einen zu hohen Anteil an Zucker und Stärke im Futter gestört, kann dies zu langfristigen Probleme wie Schleimhautreitzungen, Hufrehe oder Stoffwechselproblemen führen.
Dein empfindliches Pferd benötigt neben der Fütterung von qualitativ hochwertigem Raufutter zusätzlich ein Kraftfutter? Dann entscheide dich am besten für eine Futtersorte ohne Getreide und Melasse. Somit kannst du sichergehen, dass die Menge an Zucker und Stärke, die dein Pferd durch sein Kraftfutter aufnimmt, möglichst niedrig gehalten wird.
Fertiges Kräutermüsli oder selbst gemacht?
Wenn du Kräuter für das eigene Pferd selbst sammeln, vorzubereiten und anschließend füttern möchtest. Gibt es hierbei einige Faktoren, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Die erste Frage, die du dir beim Kräuter sammeln immer stellen solltest ist: „Handelt es sich bei der frisch gepflückten Pflanze wirklich um eine Heilpflanze oder könnte es sich womöglich doch um eine Giftpflanze handeln?“ Selbst für geübte Kräutersammler ist dies manchmal schwer zu unterscheiden. Prüfe daher deine gepflückten Pflanzen sehr genau und sorgfältig, bevor du sie deinem Pferd fütterst, um seine Gesundheit nicht zu gefährden. Achte bei deinen selbst gesammelten Kräutern auch auf die Kombinationen, die du deinem Pferd anbieten möchtest. Bestimmte Pflanzen können in Kombination mit anderen Pflanzen Wechselwirkungen verursachen und somit die eigentlich erhoffte Wirkung beeinflussen.
Beim Kauf eines fertigen Kräutermüslis achtet der Hersteller bereits sehr genau darauf, dass alle Kräuter in Menge und Kombination gut aufeinander abgestimmt sind und sich in ihren Wirkungen ideal ergänzen. Zudem ist zu 100% sichergestellt, dass keine Giftpflanzen in der Mischung enthalten sind. Bist du also kein waschechter Experte der Pflanzenkunde und möchtest deinem Pferd mehr als ein Heilkraut füttern? Dann bist du mit einem fertigen Kräutermüsli, dass auch schnell und sicher ohne lange Vorbereitungszeit gefüttert werden kann, sehr gut aufgestellt.
Worauf du beim Kauf eines vollwertigen Kräutermüslis achten solltest
Dein Pferd benötigt ein Kraftfutter und du möchtest die Fütterung zusätzlich mit Kräutern verfeinern? Beides kannst du mit nur EINEM Produkt, wie z.B. Care4Life, erreichen. Wichtig ist: bei deinem ausgewählten Produkt muss es sich auch wirklich um ein vollwertiges Kraftfutter und nicht nur um eine Kräuterzugabe handeln. Auf den ersten Blick sind sich beide zwar sehr ähnlich, in ihrer Anwendung zeigen sie aber klare Unterschiede:
Kräutermischungen sind Ergänzungen zur herkömmlichen Futterration. Sie werden oft kurweise gegeben und sind zudem nicht immer für eine dauerhafte Fütterung geeignet. Kräutermischungen können sinnvoll sein, wenn dein Pferd einen kurzzeitig erhöhten Bedarf an Nährstoffen hat, beispielsweise bei einem geschwächten Immunsystem.
Ein vollwertiges Kräutermüsli bildet eine vollständige Kraftfutter Mahlzeit und enthält zudem alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die dein Pferd täglich benötigt. Nur wenn du weniger als die empfohlene Tagesmenge fütterst, ist die Ergänzung mit einem Mineralfutter nötig. Care4Life besteht aus einer sorgfältigen Auswahl an wertvollen Kräutern, kombiniert mit Luzerne und Energieträgern wie Soja oder Öl. Es kann dauerhaft gefüttert werden und unterstützt somit ganzheitlich die Gesundheit deines Pferdes.
Schon gewusst? Wissenschaftliche Studien belegen, dass ab einer Menge von 3% getrockneter Kräuter im Futter eine positive Wirkung auf die Pferdegesundheit erzielt werden kann. Der Trockenkräuteranteil in Pavo Care4Life beträgt 3,7%.
Auch interessant: Um einen Gesamtkräuteranteil von 3,7% (37 g pro kg) im Care4Life Müsli erreichen zu können, wird die 10-fache Menge an frischen Pflanzen (370 g pro kg) eingesetzt.
Fütterung und Gesundheit
Vitamin- und Mineralstoffbedarf alter Pferde
Eine ausreichende Versorgung von essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist wichtig für die Gesunderhaltung aller Pferde, egal welchen Alters. Der genaue Bedarf pro Pferd hängt dabei von verschiedenen individuellen Faktoren ab, wie z.B. Alter, Rasse, Arbeitsintensität, Gesundheitszustand und dem Stoffwechsel.
Steigt der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen mit zunehmendem Alter deines Pferdes?
Das Alter allein sollte hierbei nicht unbedingt der ausschlaggebende Faktor sein, denn nicht jedes älter werdende Pferd hat sofort einen erhöhten Bedarf. Es liegt eher am Zusammenspiel der unterschiedlichen Faktoren. Ob bei deinem alten Pferd wirklich ein erhöhter Vitamin- und Mineralstoffbedarf vorliegt, sollte immer individuell und bedarfsgerecht für dein Pferd festgestellt werden. Die Gesellschaft für Ernährungspsychologie geht auch bei alten Pferden vom Erhaltungsbedarf aus.
Einige Studien belegen allerdings, dass die Phosphorverdaulichkeit bei alten Pferden eingeschränkt ist. Achte daher besonders auf ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor Verhältnis von 2:1 in der Gesamtration aus Raufutter und Kraftfutter.
Außerdem weisen alte Pferde häufig einen Mangel an Spurenelementen auf, insbesondere an Zink und Selen, aber auch an Kupfer, Mangan und Kobalt. Auch der Bedarf an Vitaminen, besonders Vitamin A, B und E, scheint sich mit zunehmendem Alter deines Pferdes zu erhöhen. Woran dies liegt, ist noch nicht abschließend geklärt. Es handelt sich vielmehr häufig um Erfahrungswerte.
Man kann davon ausgehen, dass die Verlangsamung des Stoffwechsels bei älteren Pferden dabei eine Rolle spielt. Im Vergleich zu jüngeren Pferden benötigen ältere Pferde länger, um die gleiche Menge an Nährstoffen aus dem aufgenommenen Futter zu verwerten. Der Futterbrei verbleibt jedoch auch im Alter nicht länger im Magen-Darm-Trakt, weswegen weniger Nährstoffe aus dem Futter verwertet werden können.
Zusätzlich dazu benötigt der Stoffwechsel deines alten Pferdes vor allem für die Verwertung von schlecht zugänglichen Eiweißquellen viel Energie. Erhält die Ration deines Seniors nun also nicht genügend essentielle Eiweiße von guter Qualität, verliert es an Gewicht. Daher solltest du bei deinem alten Pferd auch immer den Eiweiß- sowie Energiebedarf berücksichtigen, um den Konditions- und Muskelerhalt zu sichern.
Achte außerdem darauf, dass die Futterration deines alten Pferdes hochaufgeschlossene Kohlenhydratquellen enthält. Um unbehandelte Gerste oder Mais zu verwerten, muss der Stoffwechsel deines Pferdes viel Energie aufwenden und kann dennoch nur ca. die Hälfte der Nährstoffe daraus verdauen. Ist der Mais im Futter aber beispielsweise gepufft, kann dein altes Pferd ihn optimal verstoffwechseln.
Wichtig zu wissen: Auch eine Überversorgung an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
So erkennst du einen erhöhten Vitamin-Mineralstoffbedarf beim Pferd
Es gibt verschiedenen Methoden, einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bei deinem älteren Pferd zu erkennen:
Augenmerk: Schau dir den Zustand deines Seniors genau an und beurteile ihn kritisch. Ist er etwas zu dünn? Hat er glanzloses, mattes Fell? Wirkt er antriebslos? Dies könnten erste Anzeichen auf einen erhöhten Bedarf sein.
Ist dein Senior aber topfit und sieht gut aus, kannst davon ausgehen, dass du mit deiner bisherigen Fütterung gut aufgestellt bist. Achte allerdings darauf, die Fütterungsempfehlung des Herstellers an Mineral- und Kraftfutter nicht zu überschreiten. Achte auch auf eine konstant gute Qualität des Raufutters.
Die Beurteilung nach Augenmerk ist eine rein subjektive Annahme und damit nicht die sicherste Methode, um einen erhöhten Nährstoffbedarf zu erkennen.
Body Condition Score: Mit dem Body Condition Score ermittelst du das Verhältnis von Fettgewebe zu fettfreier Masse und vergibst dabei einen Punktwert zwischen 1 und 9. Der Punktwert 1 steht hierbei für „sehr mager“ und 9 für „sehr adipös". An 6 verschiedenen Bereichen bewertest du nur die Menge an gespeichertem Fett, nicht aber den Zustand der Muskelmasse oder des Fells. Auf diese Weise kannst du ein und dasselbe System auf alle Pferdetypen anwenden.
Blutanalyse: Eine Blutanalyse ist die gängigste Methode, um einen Vitamin- und Mineralstoffmangel bei deinem Senior festzustellen. Du kannst sie ganz einfach von deinem Tierarzt durchführen lassen und bekommst dann die Ergebnisse aus dem Labor. Zusammen mit deinem Tierarzt könnt ihr dann schauen, ob ein Mangel vorliegt.
Wichtig ist, dass man nicht nur die einzelnen Werte betrachtet, da es auch Wechselwirkungen zwischen einzelnen Elementen gibt. Deshalb solltest Du die Auswertung unbedingt einem Profi überlassen.
Haarmineralanalyse: Bei einer Haarmineralanalyse werden deinem Pferd Haare entnommen und auf ihren Nährstoffgehalt analysiert. Diese werden dann mit sogenannten Normwerten verglichen, um einen eventuellen Mangel festzustellen. Bei Normwerten handelt es sich allerdings immer um Durchschnittswerte anstelle von Idealwerten.
Die Problematik bei der Verwendung von Durchschnittswerten ist jedoch, dass hier auch Pferde eingeschlossen sein können, welche einen Vitamin- und Mineralstoffmangel aufweisen. Es handelt sich beim Durchschnittswert also nicht um die Menge an Vitaminen und Mineralien, über die dein Pferd idealerweise verfügen sollte, sondern nur über die Menge, die unterschiedliche Pferde durchschnittlich aufgewiesen haben.
Werden nun die Ergebnisse deines Pferdes mit diesen Durchschnittswerten verglichen, könnte ein eventueller Mangel also trotzdem nicht hinreichend festgestellt werden. Eine Haarmineralanalyse ist daher nicht optimal geeignet, um einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen bei deinem Pferd festzustellen.
Genaue Berechnung der Futterration: Eine genaue Berechnung der Futterration, z.B. nach den Nährstoffangaben der Gesellschaft für Ernährungspsychologie, erfordert die Durchführung einer aufwendigen und sorgfältigen Kalkulation. Du benötigst detaillierte Kenntnisse über den genauen Nährstoffgehalt der gesamten Futterration deines Pferdes. Hierzu gehören nicht nur das Kraftfutter, sondern auch alle Futterergänzungen und das Raufutter (also Heu, Gras oder Heulage).
Den Nährstoffgehalt deines Raufutters kannst du durch eine Raufutter-Analyse ermitteln. Wenn du alle Werte kennst, lässt sich die Zusammenstellung der täglichen Futterration für dein Pferd am besten berechnen.
So deckst du den (erhöhten) Nährstoffbedarf deines alten Pferdes
Hast du einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen bei deinem alten Pferd festgestellt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen optimal zu decken. Meistens ist eine Anpassung der aktuellen Fütterung deines Seniors schon der Schlüssel zum Erfolg. Welche Futterzusammenstellung zu deinem Pferd passt, hängt auch davon ab, wie es aktuell gefüttert wird.
Fütterungstyp 1: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, ein Mineralfutter sowie eventuell Kraftfutter und sieht fit aus?
Gehört dein Senior zu Typ 1, liegt höchstwahrscheinlich kein erhöhter Nährstoffbedarf vor. Er ist mit seiner aktuellen Fütterung bereits optimal versorgt. Möchtest du trotzdem auf Nummer sichergehen? Dann bitte einfach deinen Tierarzt, eine Blutanalyse durchzuführen.
Fütterungstyp 2: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, kein Mineralfutter und wenig bzw. kein Kraftfutter?
Erhält dein Senior nur Raufutter und wenig oder kein Kraftfutter, ist eine Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen unbedingt erforderlich, um seinen täglichen Bedarf decken zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, liegt höchstwahrscheinlich ein Mangel an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen vor.
Wichtig: Dies bedeutet jedoch nicht gleich, dass dein Pferd auch einen erhöhten Bedarf aufweist, sondern lediglich, dass bereits der Grundbedarf nicht ausreichend gedeckt wird.
Durch die Ergänzung der Futterration mit einem hochwertigen Mineralfutter stellst du sicher, dass dein Pferd alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis erhält. Ein gutes Mineralfutter erkennst du außerdem daran, dass die Mineralstoffe und Spurenelemente in organisch gebundener Form vorliegen und keine unnötigen Zusätze enthalten sind.
Lass von deinem Tierarzt eventuell eine Blutanalyse durchführen, um genauere Informationen über den Vitamin- und Nährstoffbedarf deines Seniorpferdes zu erfahren.
Fütterungstyp 3: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, ein hochwertiges Mineralfutter, aber kein Kraftfutter und sieht nicht fit aus?
In diesem Fall könnte ein erhöhter Nährstoffbedarf vorliegen. Ein erhöhter Bedarf bei alten Pferden wird meist durch einen verlangsamten Stoffwechsel und der hiermit verbundenen schlechteren Futterverwertung hervorgerufen. Ergänzt du bei einem erhöhten Nährstoffbedarf nur Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, könnte dein Senior trotzdem an Gewicht verlieren und demnach nicht fit aussehen.
In diesem Fall ist es empfehlenswert, ein eiweißreiches Seniorenmüsli zu füttern. Die hochwertige Zusammensetzung sorgt für den Konditions- und Muskelerhalt und ist speziell auf die Bedürfnisse älter werdender Pferde abgestimmt. Das Seniormüsli Pavo 18Plus verfügt zudem über ein angepasstes Calcium-Phosphor Verhältnis, erhöhte Mengen an Vitamin A, B und E sowie extra Eiweiß. So wird der Gesundheitszustand unterstützt, während dein Pferd zusätzlich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.
Interessant zu wissen: Wird die Fütterungsempfehlung von Pavo 18Plus eingehalten, ist dein Senior bereits ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt und benötigt kein zusätzliches Mineralfutter. Fütterst du weniger Kraftfutter als die angegebene Fütterungsempfehlung, dann ergänze die Ration mit einem Mineralfutter, um den Gesamttagesbedarf zu decken. Unsere Empfehlung: Pavo Vital (Pellets) oder Pavo DailyFit (Brikett).
Fütterung 4: Dein Senior erhält neben ausreichend Raufutter auch Kraftfutter und Mineralfutter, sieht aber trotzdem nicht fit aus?
Gehört dein altes Pferd zu dem Typ 4, ist es erst einmal sinnvoll, einen Blick auf die gesamte Futterration und das Fressverhalten zu werfen. Hat dein Senior vielleicht Zahnprobleme oder kann aus einem anderen Grund nicht mehr gut kauen? Dann ist es möglich, dass dein Pferd die aufgenommenen Rohfasern nicht mehr effizient aufschließen und verwerten kann.
In diesem Fall solltest du die lebenswichtige Raufutterration mit Raufutterersatzprodukten ergänzen, um deinen Senior mit leicht verwertbaren Rohfasern zu versorgen. Viele Raufutterprodukte können auch eingeweicht gefüttert werden.
Um 100% sicherzugehen, wie die Nährstoffbedürfnisse deines Seniors aussehen, kannst du deinen Tierarzt bitten, eine Blutanalyse durchzuführen. Nach Feststellung eines erhöhten Bedarfs kommt es dann auf die richtige Auswahl der Futtermittel und Ergänzungen an. Gern berät dich unsere Pavo Fütterungsberatung zum optimalen Fütterungskonzept deines alten Pferdes.
Wie sinnvoll ist die Fütterung eines speziellen Seniormineralfutters?
Viele Hersteller bieten neben einem gewöhnlichen Mineralfutter ein spezielles Seniormineralfutter an. Ein Seniormineralfutter für alte Pferde kann sinnvoll sein, wenn neben Vitaminen und Mineralstoffen auch Aminosäuren enthalten sind. Andernfalls müsste immer eine aminosäurehaltige Komponente zum Mineralfutter dazu gefüttert werden, um allen Bedürfnissen deines alten Pferdes optimal gerecht zu werden.
Sind in dem von dir ausgewählten Seniormineralfutter nur Vitamine und Mineralstoffe erhöht? Dann bist du mit einem gewöhnlichen aber hochwertigen Mineralfutter in Kombination mit einem eiweißreichen Seniormüsli besser beraten. So können nicht nur alle Bedürfnisse deines Seniors optimal gedeckt werden, sondern es besteht auch kein Risiko einer Überversorgung.
Vermeide unbedingt einen Überschuss an Vitaminen und Mineralien
Die gängigen Mineralfutter sind in ihrer Zusammensetzung auf die durchschnittlichen Nährstoffwerte von Heu angepasst. Behalte daher auch bei einer bedarfsgerechten Mineralfutter-Fütterung mögliche Über- und Unterversorgungen bei deinem Pferd im Blick. Tipp: Lasse dein Heu regelmäßig auf seinen Nährstoffgehalt analysieren.
Achte bei einer Fütterung mit Mineralfutter darauf, nie mehr zu füttern, als der Hersteller vorschreibt. Einige Mineralfuttersorten sind hochmineralisiert, weswegen du auch nur eine geringe Menge Mineralfutter pro Tag benötigst.
Fütterst du mehr als die angegebene Menge, besteht die Gefahr, dass du deinem Pferd eine toxische Menge an bestimmten Nährstoffen zuführst. Erschwerend kommt hinzu, dass eine toxische Verabreichung nicht immer gleich erkennbar ist.
Die Folgen einer Überfütterung an Selen beispielsweise zeigen sich meist erst nach einem halben bis dreiviertel Jahr. Eine chronische Selenvergiftung betrifft besonders die Hufe. Es kommt zu Lahmheit sowie Rötung und Schwellung des Kronsaums. Anschließend zieht sich eine Hornkluft über den ganzen Huf bis zur Lederhaut, was sogar das Ablösen des Hufes zur Folge haben kann. Dieser Prozess ist hochgradig schmerzhaft für dein Pferd und sollte natürlich unbedingt vermieden werden.
Zu welchem Zeitpunkt ein erhöhter Bedarf an Vitaminen Mineralstoffen und Spurenelementen bei alten Pferden entsteht, kann somit nicht pauschal bestimmt werden. Daher solltest du immer auf den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes achten. Stellst du oder dein Tierarzt einen erhöhten Bedarf fest, dann achte darauf, nicht nur Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente anzupassen, sondern auch essentielle Aminosäuren. Diese sind wichtig für die Konditions- und Muskelerhaltung alter Pferde.
Fütterung und Gesundheit
Natürliche und artgerechte Pferdefütterung
Wenn wir an Wildpferde denken, sehen wir schnell große Herden und eine riesige Freiheit vor uns. In der freien Wildbahn wird die Pferdeernährung nicht von Menschenhand beeinflusst, sondern die Pferde sind selbst dafür verantwortlich, ihren täglichen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu decken. Vor allem die Artenvielfalt der Natur sowie die Saisonalität prägen den Speiseplan der Wildpferde: wildes Moos, Gras, Flechten oder Kräuter gehören bevorzugt auf ihren Speiseplan.
Heutzutage gibt es echte, völlig wildlebende Pferde in der freien Natur nur noch selten. Wir Menschen haben die besonderen Eigenschaften der Pferde erkannt und sie im Laufe der Zeit domestiziert. So wurden Pferde Arbeitstiere, Lastentiere und schließlich wertvolle Freunde und Freizeitbegleiter. Auch die Fütterung der Pferde veränderte sich, denn während Arbeitstiere viel schnell verfügbare Energie brauchten, benötigen unsere Freizeitbegleiter heute oft weniger Energie. Der Bedarf an Raufutter sowie Vitaminen und Mineralstoffen ist aber nahezu gleich geblieben. Wie sieht denn dann eine artgerechte und natürliche Pferdefütterung in der heutigen Zeit aus und wie kannst du diese am besten an die Bedürfnisse und Lebensumstände deines Pferdes anpassen?
Der Speiseplan – was du von Wildpferden über eine natürliche Fütterung lernen kannst
Die Domestizierung der Pferde änderte zwar ihre Lebensweise, aber eine wichtige Tatsache veränderte sich nicht: die Verdauungsphysiologie des Pferdes. Dein Pferd hat heute noch fast 1 zu 1 den gleichen Verdauungsmechanismus wie seine freilebenden Vorfahren.
Wenn du deinem Pferd also eine selbstständige Futtersuche ermöglichen würdest, sähe sein Speiseplan ähnlich wie der eines Wildpferdes aus. Die Ernährung wäre demnach sehr artenvielfältig und dein Pferd würde seinen täglichen Bedarf durch eine genaue Selektion decken. Wildpferde wissen auch instinktiv, was sie fressen dürfen und was nicht und machen daher z.B. um Giftpflanzen in der Regel immer einen großen Bogen.
Je nach Lebensraum und Jahreszeit unterscheidet sich die Futterzusammenstellung, aber strukturreiches Futter wie Gräser, Flechten, getrocknetes Gras oder Blätter bilden immer die Grundlage. Bis zu 18 Stunden am Tag ziehen die Wildpferde von Futterstelle zu Futterstelle und sind somit fast den ganzen Tag mit der Nahrungssuche und dem Kauen beschäftigt – das ist das natürlichste Fressverhalten der Pferde. Auch Kräuter, die vereinzelt zwischen dem wilden Gras wachsen, sind wichtige Nährstoffquellen für Wildpferde. Obst, Gemüse oder andere stärke- und zuckerreiche Nahrungsmittel sind für Wildpferde nur Glücksfälle, die daher nur sehr selten auf dem Speiseplan stehen.
Die kälteren Monate bilden noch eine Besonderheit: Frost & Schnee erschweren erheblich die Nahrungssuche sowie das Nahrungsangebot. Damit es zu keinem Energie- und Nährstoffmangel kommt, suchen die Wildpferde in den Monaten kurz vor dem Winter besonders nährstoff- und energiereiche Gräser und Kräuter, um so ihren „Winterspeck“ anzusetzen. Diese zusätzlichen Fettpolster sind wichtige Reserven während der harten Winter. Bis zum Frühling sind die Fettreserven dann wieder verbraucht. Ein ganzjähriges Übergewicht ist daher in der freien Wildbahn fast vollkommen unbekannt.
Es ist demnach der Natur entsprechend und auch wichtig für den gesunden Stoffwechsel, wenn dein Pferd über den Winter etwas abnimmt, um dann „leicht rippig“ wieder in den Frühling zu starten.
Wie sich die Fütterung von Pferden im Laufe der Jahre verändert hat
Vor tausenden von Jahren fingen Menschen damit an, die Kraft der wilden Pferde zu schätzen und sie zu zähmen. Sie wurden vor Kutschen gespannt oder waren Helfer auf dem Acker. Auch zu dieser Zeit waren Gras und Heu die Grundnahrungsmittel für Pferde. Ihr hoher Energiebedarf wurde vor allem durch Hafer (oder auch andere Getreidesorten) gedeckt. Vorteil von Hafer ist der hohe Energiewert, der dem Pferd schnell zur Verfügung steht, da die enthaltene Stärke leichter verdaulich ist.
Die Rolle des Pferdes änderte sich während der Industrialisierung. Maschinen und Motoren ersetzten die meisten ihrer Aufgaben. Dennoch konnten wir Menschen nicht auf das Zusammenleben mit unseren Pferden verzichten. Daher sind Pferde heutzutage nur noch selten „echte“ Arbeitstiere, sondern vor allem wichtige Freizeitbegleiter, Sportpartner und Freunde. Auch das Wissen über das Verdauungssystem des Pferdes ist heute deutlich ausgeprägter als früher.
Besonders eine Fütterung mit natürlichem Pferdefutter angepasst an den tatsächlichen Energiebedarf unterstützt optimal die Gesundheit deines Pferdes und kommt dem Speiseplan in der freien Wildbahn am nächsten.
Was steht dir heute zur gesunden Fütterung deines Pferdes zur Verfügung?
Weide
Das natürlichste Pferdefutter für dein Pferd ist das frische Gras auf einer gut gepflegten Pferdeweide. Zwar sind unsere Pferdeweiden vielleicht nicht ganz so artenreich wie die weiten Wiesen und Steppen in der freien Wildbahn, aber dennoch kommen sie dem Speiseplan der Wildpferde sehr nahe. Auf einigen Weiden finden sich sogar vereinzelte Kräuter und Pflanzen für eine ganz besondere Nährstoffzufuhr. Überprüfe deine Pferdeweide dennoch regelmäßig auf die bekannten Giftpflanzen. Zwar schlummert in jedem Pferd immer noch ein Wildpferd, aber die Instinkte, giftige Pflanzen zu selektieren, sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher.
Weidegras ist zudem ein „unerschöpfliches“ Futtermittel. Bei einer guten Pflege kannst du deinem Pferd fast das gesamte Jahr über genügend Weidegras bieten.
Zwar ist der Wasser- und Vitamingehalt im Weidegras vorteilhaft, dafür ist aber das Risiko eines zu hohen Fruktangehaltes (besonders in den kälteren und sonnigen Monaten) größer. Fruktan in zu großen Mengen belastet die Verdauung und kann die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Durchfall, Diabetes, Hufrehe, EMS oder Cushing begünstigen. Auch wird durch Fruktan bereits viel Energie aufgenommen. Fehlt die entsprechende Bewegung, kann es schnell zu Übergewicht kommen.
Raufutter
Raufutter ist das wichtigste Futtermittel für dein Pferd und unterstützt eine gesunde Verdauung. Der hohe Rohfaseranteil sorgt für ausgiebiges Kauen, fördert den Speichelfluss und verlängert die Fresszeiten. Auch die Darmbakterien benötigen die faserreichen Ballaststoffe für ihr Wachstum und ihre Aktivität. Raufutter zählt somit zu dem Grund- und Hauptfuttermittel für dein Pferd, an dem du niemals sparen solltest: die tägliche Fütterung sollte zu rund 70% bis 100% aus Raufutter bestehen.
Achte hierbei auf gutes und qualitativ hochwertiges Heu. Bist du dir nicht sicher, ob dein Raufutter hochwertig ist und dein Pferd optimal versorgt? Dann führe doch schnell, einfach und günstig den Pavo Raufutter-Schnelltest durch. Ist dein Heu nicht optimal oder in ausreichender Menge für dein Pferd verfügbar? Dann ist es durchaus empfehlenswert, zusätzlich Raufutterersatzprodukte zu füttern, damit du den täglichen Bedarf deines Pferdes an Raufutter decken kannst.
Neben klassischem Heu eignet sich auch Heulage zur Raufutter-Fütterung. Dies ist vor allem empfehlenswert, wenn dein Pferd Allergiker ist oder Atemwegsprobleme hat.
Kraftfutter
Kraftfutter kannst du deinem Pferd entweder als Pellets oder Müsli beifüttern. Es bietet vor allem eine wertvolle Ergänzung für Pferde, die ihren Energie- und Nährstoffbedarf über Raufutter allein nicht ausreichend decken können, wie es z.B. oft bei Sportpferden, Zuchtstuten oder Fohlen/Absetzern der Fall ist.
Berücksichtige bei der Kraftfutter-Auswahl den tatsächlichen Energiebedarf deines Pferdes und verteile die Tagesration auf mehrere kleinere Portionen. Zu viel Kraftfutter belastet nicht nur die Verdauung deines Pferdes, sondern führt auch schnell zu Übergewicht. Sollte dein Pferd in diesem Fall dennoch ein Kraftfutter benötigen, z.B. zur Beschäftigung während die anderen Pferde gefüttert werden, dann wähle hier bevorzugt ein energiearmes Strukturmüsli, das für eine verlängerte Fresszeit sorgt.
Mineralfutter
Pferde in der freien Wildbahn nehmen ihren Tagesbedarf an Vitalstoffen über das vielfältige Futterangebot von Moos, Flechten und Kräutern auf. Dies ist heute aufgrund dem begrenzten Weidegang und der geringen Artenvielfalt des Grases nicht mehr gewährleistet, so dass du dein Pferd unterstützen solltest. Wenn dein Pferd also ausschließlich Raufutter oder sehr wenig bis gar kein mineralisiertes Kraftfutter bekommt, ist eine Ergänzung wichtig. Ein vollwertiges Mineralfutter versorgt dein Pferd mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die es täglich braucht.Möchtest du das natürliche Fressverhalten deines Pferdes zusätzlich unterstützen, kannst du ebenfalls ein Mineralfutter wählen, welches mit Blüten und Kräutern angereichert ist. So wird dein Pferd nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, sondern du förderst auch gleichzeitig sein Wohlbefinden.
Für welchen Pferdetypen ist welche Fütterungsweise ideal?
Welche Fütterung zu deinem Pferd am besten passt, hängt auch davon ab, welchen Bedarf dein Pferd hat, wie es gehalten wird und welche Leistungen es erbringen muss. Wird dein Pferd wenig bewegt oder ist es ein Sportpferd? Wird es im Offenstall gehalten oder steht es überwiegend in der Box? Ist dein Pferd noch jung und aktiv oder bereits ein Senior? Das alles können Faktoren sein, die eine gesunde und artgerechte Pferdefütterung beeinflussen.
Nur eine sehr wichtige Tatsache bleibt bei jeder Haltungs- und Trainingsform gleich: Raufutter ist immer die Grundlage einer natürlichen und artgerechten Pferdefütterung und sollte circa 70% bis 100% ausmachen, d.h. dein Pferd benötigt 1,5% bis 2,0% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). Bekommt dein Pferd nur Raufutter und kein oder nur sehr wenig Kraftfutter, ist eine Ergänzung des Raufutters mit einem vollwertigen Mineralfutter empfehlenswert. Ob dein Pferd zusätzlich ein Kraftfutter benötigt, hängt dann von seinem Bedarf ab. Die Zugabe eines Mineralfutters kann entfallen, wenn dein Pferd ein mineralisiertes Kraftfutter gemäß Fütterungsempfehlung bekommt.
Auch die Art, wie du deinem Pferd das Futter anbietest, ist entscheidend. Die Fütterung in Bodennähe sorgt für eine natürliche Körperhaltung. Das Ganze kannst du noch optimieren, indem du deinem Pferd die Möglichkeit bietest, sein Futter „in Bewegung“ zu fressen. Ideale Umstände bietet hier natürlich die Weidehaltung. Aber auch bei begrenztem Weidegang kannst du den Bewegungsdrang deines Pferdes positiv beeinflussen, indem du durch verschiedene Futterstellen und einer Trennung von Wasserstelle und Raufutter für lange Laufwege sorgst. Vermeide außerdem lange Fresspausen (mehr als 4 Stunden). Idealerweise hat dein Pferd den ganzen Tag Zugang zu Raufutter. Zu lange Fresspausen mit zu wenig Raufutter sowie Bewegung auf leerem Magen fördern die Entstehung von Magengeschwüren.
Fütterungsbeispiele basierend auf den Energiebedarf deines Pferdes
Je nach Energiebedarf variiert auch der Ernährungsplan deines Pferdes. Sportpferde oder hochtragende Stuten benötigen z.B. mehr Energie, um ihren Erhaltungsbedarf zu decken als ein Pferd, welches freizeitmäßig geritten wird. Du bist dir unsicher, wie der aktuelle Energiebedarf deines Pferdes aussieht? Der Pavo Energy Level Plan hilft dir weiter. Ausgehend von der Arbeitsintensität deines Pferdes könnte sein Ernährungsplan wie folgt aussehen:
Ausgebend von
einem 600kg
schweren Warmblut
Raufutter
Kraftfutter
Mineralfutter
Keine bis wenig Arbeit
Ca. 10 kg Heu pro Tag,
verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.
Nicht zwingend erforderlich. In arbeitsintensiveren Phasen kann eine kleine Menge an energiearmem Kraftfutter gefüttert werden.
Bei einer reinen Raufutterfütterung, ca. 100 g pro Tag.
Niedriger Energiebedarf
Ca. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.
Ca. 2,5 kg energiearmes Kraftfutter pro Tag, aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten. Beachte: Die Fütterungsmenge kann je Intensität und Häufigkeit des Trainings stark variieren.
Nicht erforderlich, wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird. Wird weniger als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag gefüttert, ist die Futterration durch ein Mineralfutter zu ergänzen.
Moderater Energiebedarf
Min. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.
Ca. 2 kg energiereiches Kraftfutter pro Tag, aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten.
Nicht erforderlich, wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird.
Hoher Energiebedarf
Min. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.
Je nach Intensität und Häufigkeit des Trainings, ca. 2-3 kg sehr energiereiches Kraftfutter pro Tag, aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten.
Nicht erforderlich, wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird.
Boxenhaltung vs. Offenstallhaltung
Pferde in Boxenhaltung
Auch die Haltung hat einen großen Einfluss auf den Gesundheitszustand deines Pferdes. Wenn dein Pferd wenig oder sogar gar keinen Weide- oder Paddockgang hat, steht neben einer artgerechten Fütterung vor allem auch die Beschäftigung im Mittelpunkt. Pferde sind Lauftiere und haben somit, vor allem bei der Futteraufnahme, einen instinktiven Bewegungsdrang. Wird dieser nicht ausreichend gestillt, kann es schnell zu Verhaltensstörungen im Stall kommen. Sorge daher dafür, dass dein Pferd idealerweise rund um die Uhr Raufutter fressen kann – und somit in seiner natürlichsten Form beschäftigt wird. Je strukturreicher das Rau- und Zusatzfutter ist, desto besser – denn das verlängert die Fresszeiten und bietet deinem Pferd auch in der Box wichtige Beschäftigung. Die Fresszeiten kannst du auch mit ein paar ganz einfachen Tricks verlängern: verwende für das Raufutter engmaschige Heunetze, verwöhne dein Pferd hin und wieder mit gesunden Raufuttersnacks, vermenge dein normales Kraftfutter mit Kräutern oder rohfaserhaltigen Futtersorten und verteile das Raufutter – je nach Boxengröße – an verschiedenen Stellen in der Box. Dein Pferd benötigt kein Kraftfutter, ist aber neidisch, wenn die anderen Pferde im Stall gefüttert werden? Dann gönne ihm doch eine Portion energiearmes, aber rohfaserhaltiges Kräutermüsli. Hiervon benötigst du nur eine geringe Menge bei dennoch langer Fresszeit. Wenn ein Freigang nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, dann laste dein Pferd am besten täglich körperlich und/oder mental aus, indem du dich intensiv und abwechslungsreich mit ihm beschäftigst. Da darf es mal Longieren, Freilaufen in der Halle, Bodenarbeit, Dressurarbeit, der Ausritt in den Wald oder einfach mal das volle Wellness-Verwöhn-Programm sein – deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Pferde in Offenstall- oder Weidehaltung
Die Weidehaltung ist für dein Pferd sehr ursprünglich und natürlich. Es hat 24-Stunden Zugang zu Futter, viel Bewegung im Freien und eine Auswahl an verschiedenen Futter- und Wasserstellen. Achte bei einem dauerhaften Weidegang nur darauf, dass dein Pferd nicht zu viel Zucker aufnimmt oder übergewichtig wird. Beides kann die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe, EMS, Diabetes und Cushing begünstigen. Sollte dein Pferd also Probleme mit einem 24-Stunden-Weidegang bekommen, solltest du diesen besser begrenzen. Falls das in der Herde schwierig umsetzbar ist, probiere doch einfach einmal aus, wie sich dein Pferd mit einem Maulkorb anstellt. Ist das Grasangebot begrenzt, ergänze dieses mit Raufutter. Ein Pferd hat immer einen Bedarf von 1,5% bis 2,0% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse)! In jedem Fall ist eine Mineralisierung auch bei einer reinen Weidehaltung mit scheinbar sattgrünem Gras erforderlich, um den täglichen Bedarf deines Pferdes an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. Kraftfutter ist nur erforderlich, wenn dein Pferd zusätzliche Energie benötigt, weil es z.B. viel gearbeitet wird.
Freizeitpferde vs. Sportpferde
Freizeitpferde
Eine ausgewogene Grundfütterung von Gras, Heu, Raufutterersatzprodukten bei Bedarf und der entsprechenden Mineralisierung ist bei den meisten Freizeitpferden bereits ausreichend, um ihren täglichen Bedarf vollständig zu decken. Sorge dafür, dass dein Pferd immer Zugang zu Raufutter hat oder verteile die Rationen gleichmäßig über den Tag. Vermeide in jedem Fall Fresspausen länger als 4 Stunden. Kraftfutter ist nur notwendig und sinnvoll, wenn dein Pferd zusätzliche Nährstoffe und Energie benötigt. Das kann z.B. zum Konditionserhalt bei alten Pferden oder zum Erhalt der Muskulatur während des Abnehmens der Fall sein. Achte bei der Auswahl des Kraftfutters auf einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt, wie es oft auch bei Kräutermüslis der Fall ist. Eine gute Alternative zu Kraftfutter, um dein dünnes Pferd mit ausreichend Eiweiß zur Regeneration für einen gesunden Konditionszustand zu versorgen, können Raufutterpellets sein, die reich an Aminosäuren sind. Je nach Zahngesundheit deines Pferdes kannst du diese sowohl eingeweicht als auch trocken wie ein Kraftfutter füttern.
Sportpferde
Sportpferde sind wirkliche Hochleistungssportler. Genau deshalb benötigen sie auch viel Energie in der Vorbereitung, während dem Training und in der Turniersaison. Auch bei Sportpferden sollte die Grundfütterung aus Raufutter bestehen. Dies unterstützt eine gesunde Verdauung und fördert die Ausgeglichenheit deines Pferdes. Aufgrund des hohen Energiebedarfs von Sportpferden, ist eine reine Raufutter-Fütterung in der Regel nicht ausreichend, um diesen Bedarf zu decken. Damit dein Pferd Spitzenleistungen erbringen kann, ist eine zusätzliche Fütterung von Kraftfutter für Sportpferde empfehlenswert.
Hast du noch Fragen zur artgerechten Pferdeernährung oder bist dir unsicher, wie du dein Pferd so natürlich und gesund wie möglich füttern kannst? Dann lasse dich doch ganz unverbindlich von unseren Pavo Fütterungsexperten beraten. Wir unterstützen dich gern bei der idealen Zusammenstellung des Speiseplans für dein Pferd.
Fütterung und Gesundheit
Alte Pferde richtig füttern
Mit steigendem Alter verändert sich der Nährstoffbedarf deines Pferdes. Zwar sinken in der Regel bei einem gesunden Senior der Grundumsatz und der Energiebedarf, jedoch steigt gleichzeitig der Bedarf an essentiellen Nährstoffen, wie hochwertige Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit dein Pferd bis ins hohe Alter fit und vital bleibt, solltest du daher nicht nur für eine gute Haltung und für genügend Bewegung sorgen, sondern außerdem die Fütterung individuell auf die Bedürfnisse deines Seniors abstimmen.
„Die optimale Zusammensetzung des Futters richtet sich nach dem Gesundheitszustand, dem Körpergewicht und dem Stoffwechsel des jeweiligen Pferdes", sagt Dr. Ingrid Vervuert, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik der Universität Leipzig.
Ein Seniorenfutter sollte deshalb auf die speziellen Probleme alter Pferde abgestimmt sein. „Es kompensiert zum Beispiel eine niedrige Futteraufnahme aufgrund von Zahnproblemen, Gewichtsverlust oder altersbedingten Stoffwechselproblemen“, weiß die Expertin.
In der Regel ist ein Seniorfutter für Pferde ab ca. 18 Jahren sinnvoll. Doch wichtiger als das Alter ist der Allgemein- und Gesundheitszustand des älter werdenden Pferdes.
Ab wann ist denn ein Pferd „alt“?
Ein Pferd kann bereits als „alt“ bezeichnet werden, wenn es die 20er Jahresmarke erreicht hat. In Menschenjahre gerechnet ist es dann nämlich schon 60 Jahre.
Aufgrund einer optimierten und bedarfsgerechten Fütterung mit Raufutter und Kraftfutter steigt der Anteil an Pferden, die weit über 20 Jahre oder sogar über 30 Jahre alt werden.
Woran erkennst du, dass dein Pferd alt wird?
Wird dein Pferd älter, verändert sich auch sein Aussehen. Diese äußeren Veränderungen sind Anzeichen dafür, dass dein Pferd eine seniorengerechte Unterstützung benötigt.
Absenken des Rückens
Abbau der Muskulatur
Gewichtsabnahme
Schlaffere, oft auch trockenere Haut
Vor allem im Gesicht ergraut das Fell deines Pferdes
Schlechter, bzw. länger andauernder Fellwechsel
Entstehung typischer „Alterskrankheiten“ wie Zahnprobleme, verschlechterte Verdauung, Cushing (PPID) oder Hufrehe
Im späteren Altersstadium: Die Augen werden trüber und es bilden sich über den Augen immer tiefer werdende Kuhlen
Warum benötigt dein Senior besondere Aufmerksamkeit?
Mit dem Alter werden nicht nur die äußerlichen Merkmale sichtbar, sondern dein Pferd kann auch anfälliger für bestimmte Krankheiten aufgrund eines schwächeren Immunsystems werden. Dies ist besonders dann geschwächt, wenn der erhöhte Bedarf an Vitalstoffen nicht ausreichend gedeckt ist. Ist dein Senior erstmal erkrankt, so erholt er sich deutlich langsamer von seiner Krankheit als es früher der Fall war.
Die Fütterung mit einer bedarfsgerechten Versorgung kann einen wesentlichen Beitrag zur Regeneration, bzw. Gesunderhaltung deines alten Pferdes beitragen.
Worauf solltest du bei der Fütterung älterer Pferde achten?
Ältere Pferde haben einen höheren Bedarf an hochwertigen Eiweißen mit essentiellen Aminosäuren sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dies liegt unter anderem daran, dass Senioren ihr Futter sowie zusätzlich benötigte Futterzusätze schlechter verwerten können. Daher muss die Art und Menge der Nahrung an diese Umstände angepasst werden. Auch ein veränderter Hormonhaushalt und der verlangsamte Stoffwechsel tragen dazu bei, dass die Nährstoffe im Futter schlechter verdaut und aufgenommen werden können.
Das Futter sollte daher eine gute Bioverfügbarkeit haben und leicht verdaulich sein. Hierbei ist also wichtig, dass die Nährstoffe möglichst hoch aufgeschlossen sind und somit vom Körper leicht aufgenommen und verwertet werden können. Gleichzeitig ist eine ausreichende Menge an Ballaststoffen im Futter für eine gesunde Verdauung essentiell.
Wie ändert sich der Bedarf älterer Pferde beim Futter?
Gras
In den Sommermonaten ist ein regelmäßiger Weidegang ein wichtiger Bestandteil in der Seniorenfütterung. Pferde mit Zahnproblemen können Gras meistens besser fressen als Heu oder Heulage, weil es weicher ist.
Außerdem regt die freie Bewegung auf der Weide das allgemeine Wohlbefinden deines Pferdes an. „Wenn genügend Gras vorhanden ist und alte Pferde in Ruhe fressen können, ist ein 24-Stunden-Weidegang von Frühjahr bis Herbst ideal", sagt Dr. Ingrid Vervuert. Einzige Ausnahme: Stark übergewichtige Pferde und Pferde mit Stoffwechselkrankheiten wie Hufrehe oder Cushing (PPID).
Raufutter oder Raufutterersatz
Wie viel Raufutter oder Raufutterersatz dein Pferd benötigt, hängt vom Grasangebot, dem Gesundheitszustand und dem Körpergewicht deines Pferdes ab.
Als Faustregel gilt: Alte Pferde brauchen mindestens 1,5 bis 2% ihres Körpergewichtes an Raufutter. Ein 600 kg schweres Pferd benötigt demnach 9 bis 12 kg Heu, Heulage oder eine dementsprechende Menge Raufutterersatz pro Tag.
Beachte hierbei, dass der Energie-, Eiweiß- und Zuckergehalt im Raufutter erheblich schwanken kann. Die Qualität deines Raufutters kannst du auch ganz einfach, schnell und günstig mit dem Pavo Raufutter Schnelltest analysieren lassen.
„Je eher im Jahr das Heu oder die Heulage geerntet wurde, desto höher ist in der Regel der Energiegehalt", hält Dr. Ingrid Vervuert fest. Auch der Eiweißgehalt ist in jüngerem Gras höher. Vorsicht ist vor allem beim Zuckergehalt des Heus geboten. Um diesen möglichst niedrig zu halten, wird empfohlen, das Heu nicht ganz jung zu ernten und den Schnittzeitpunkt eher in den Morgen zu verlegen, nach möglichst milden Nächten.
Auch bis ins hohe Alter hinein, sofern die Futteraufnahme dies zulässt, sollte der Hauptbedarf der Energieversorgung durch hochwertiges Raufutter gedeckt werden.
Tipp: Sollte dein Pferd kein oder nur sehr wenig Kraftfutter neben der Raufutterversorgung bekommen, ist der Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sehr wichtig. Der Bedarf kann, unabhängig vom Alter, in der Regel nicht ausschließlich über Gras, Heu oder Stroh gedeckt werden. Hier empfehlen wir dir Pavo DailyFit oder Pavo Vital als tägliches Ergänzungsfuttermittel.
Kraftfutter
Älter werdende Pferde können die Nährstoffe in der Nahrung aufgrund von Zahnproblemen oder eventuell wegen einer geringeren Sekretion von Verdauungsenzymen häufig nur noch reduziert ausnutzen. Dadurch verlieren sie auch an Körpermasse (Gewicht und Muskulatur). In diesen Fällen kann der Erhaltungsbedarf an Energie und Protein um 10-20% erhöht werden.
Alte Pferde, die zu dünn sind oder dazu neigen, Körpermasse abzubauen, benötigen daher häufig ein spezielles Senior Kraftfutter. Dr. Ingrid Vervuert empfiehlt thermisch aufgeschlossenes Getreide, hochwertige Pflanzenöle, Sojaextraktionsschrot sowie Kartoffel- oder Erbsenflocken. „Diese Futtermittel sind für alte Pferde besonders gut geeignet, weil sie leicht verdaulich sind und hochwertige Protein- und Energiequellen darstellen", sagt die Fachtierärztin. Diese Anforderungen sind zum Beispiel im Pavo18Plus Seniormüsli berücksichtigt, das sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden kann.
Tipp: Wenn dein Senior den Futterbrei nur ungern frisst, gib einfach ein paar klein geraspelte Karotten- oder Apfelstücke dazu. Eine andere Möglichkeit, um den Futterbrei geschmacklich etwas aufzupeppen, ist die Zugabe einer kleinen Menge Mash. Frisst dein Pferd immer noch schlecht, versuche es zur Not mit ca. 50 ml Apfelsaft zum Futterbrei.
Dein Senior mag kein eingeweichtes Futter und besitzt noch eine ausreichende Zahnfunktion? Dann kannst du ihm auch einen eiweißreichen Raufuttermix als gesunde Alternative zum eingeweichten Futter anbieten.
Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer
Seniorenpferde haben einen höheren Bedarf an den Spurenelementen Zink, Selen und Kupfer.
Zink spielt beim Haar- und Hautstoffwechsel eine große Rolle und ist wichtig für das Immunsystem.
Selen ist Teil des Muskelstoffwechsels, schützt die Körperzellen und fördert das Zellwachstum. Hierdurch wird z.B. Gewichtsverlust verhindert.
Kupfer spielt eine Rolle bei der Synthese von Eiweißen für Sehnen und Knorpel sowie bei der Pigmentierung der Haare.
Vitamin C, B und K
Vitamin C können gesunde Pferde ausreichend selbst herstellen. Mit steigendem Alter funktioniert dieser Stoffwechselprozess aber immer weniger optimal, so dass eine zusätzliche Fütterung von Vitamin C erforderlich wird.
Aufgrund der verringerten Aufnahmefähigkeit von Raufutter und Ballaststoffen werden die Darmbakterien nicht zur Bildung von Vitamin B und K stimuliert. Mit extra Ballaststoffen im Pferdefutter, z.B. mit SpeediBeet, FibreBeet oder WeightLift kannst du die Bildung dieser essentiellen Vitamine anregen.
Mineralstoffe Calcium, Natrium und Phosphor
Bei der Futterration ist vor allem das richtige Verhältnis von Calcium und Phosphor entscheidend. Einige Studien belegen, dass die Phosphorverdaulichkeit bei älteren Pferden eingeschränkt ist. Daher ist ein ausbalanciertes Calcium-Phosphor-Verhältnis von 2:1 in der Gesamtration aus Raufutter und Kraftfutter besonders wichtig.
Füttere deinem Senior bei vermehrtem Schwitzen eine ausreichende Menge an Natrium. Hierdurch wird der Elektrolythaushalt ausgeglichen und der osmotische Druck in den Zellen stabil gehalten.
Wenn dein Pferd plötzlich anfälliger für Infektionen wird, starke Probleme mit dem Fellwechsel hat oder sehr schlapp wirkt, lasse es am besten von deinem Tierarzt untersuchen. Vielleicht fehlt ihm ein wichtiger Nährstoff, den du über die Fütterung gezielt ergänzen kannst.
Du bist dir unsicher bei der Futterzusammenstellung deines Seniors? Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter.
8 Fütterungstipps für ältere Pferde
Um das Wohlbefinden deines älteren Pferdes zu steigern, ist eine bedarfsgerechte Fütterung sehr wichtig. Worauf solltest du in der Fütterung deines Seniors am besten achten?
Achte auf einen höheren Anteil an Rohprotein und zusätzliche Aminosäuren (Lysin, Methionin und Tryptophan) zur Erhaltung des Körpergewichts und der Muskulatur.
Achte auf einen niedrigen Anteil an Zucker und Stärke, um Stoffwechselproblemen vorzubeugen (z.B. Cushing/PPID, Hufrehe, Diabetes usw.).
Achte auf einen höheren Öl-Anteil als gut verfügbare Energiequelle.
Achte auf die Zufuhr von ausreichend Vitamin C und E zur Stärkung des Immunsystems.
Achte auf organisch gebundene Spurenelemente für eine optimale Aufnahme.
Achte auf zusätzliche Omega 3- und 6-Fettsäuren im richtigen Verhältnis von 3:1 zur Unterstützung des Immunsystems und eines glänzenden Fells.
Achte auf ein angepasstes Calcium-Phosphor-Verhältnis von 2:1 im Hinblick auf eine eingeschränkte Phosphorverdaulichkeit.
Achte auf ausreichend hochwertige Rohfasern zur Unterstützung der Verdauung.
Außerdem sollte das Futter auch die folgenden 3 Bedingungen erfüllen:
Besonders schmackhaft.
Leicht zu kauen und zu schlucken.
Staubfrei.
Pavo Futterempfehlungen für alte Pferde:
Pavo 18Plus
Ab einem Alter von ca. 18 Jahren verändert sich der Organismus deines Pferdes und somit auch seine Bedürfnisse. Der Stoffwechsel wird langsamer und die Verdauung arbeitet weniger effizient. Oft bemerkt man diese Veränderung nicht sofort, denn viele Pferde können auch im fortgeschrittenen Alter noch Top-Leistungen erbringen.
Der Organismus braucht jedoch beispielsweise mehr Proteine, um die Kondition der Muskeln zu erhalten. Auch können Zucker und Stärke weniger gut verwertet werden.
Pavo 18Plus ist ein schmackhaftes Seniormüsli und deckt optimal die Nährstoffbedürfnisse älterer Pferde, ohne den Organismus unnötig zu belasten.
In dem Moment, in dem du die äußere Veränderung wahrnimmst, ist der Prozess bereits fortgeschritten. Fange daher rechtzeitig mit der richtigen Fütterung deines älter werdenden Pferdes an. Sollte dein Seniorpferd trotz der Kraftfutterration zusätzliches Eiweiß benötigen, kannst du diesen erhöhten Bedarf auch durch einen konzentrierten Eiweiß-Booster oder ein natürliches Eiweiß-Topping decken.
Pavo SpeediBeet
Pavo SpeediBeet besteht aus hochwertigen Rohfasern (melassefreie Rübenschnitzelflocken) mit präbiotischem Effekt. SpeediBeet hat einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen, hauptsächlich Pektin. Hierdurch sind die Rohfasern noch leichter verdaulich als die von Heu. Die präbiotische Wirkung der Pektine unterstützt das Wachstum der gesunden Darmbakterien und verbessert somit die Verdauung.
Die schnell einweichenden Rübenschnitzelflocken kannst du bereits nach 10 Minuten Einweichzeit in (lau)warmem Wasser verfüttern. Achtung: Pavo SpeediBeet darf nur vollständig eingeweicht im Verhältnis 1 zu 3 (1 Teil SpeediBeet + 3 Teile Wasser) verfüttert werden.
In Kombination mit Pavo 18Plus bietet SpeediBeet eine vollwertige Mahlzeit für jeden Tag. Fütterst du deinem Pferd ausschließlich SpeediBeet und Raufutter, dann ist die Zugabe eines Mineralfutters empfehlenswert, wie z.B. Pavo DailyFit (Briketts) oder Pavo Vital (Pellets).
Pavo FibreBeet
Pavo FibreBeet wurde speziell für (alte) Pferde und Ponys mit Konditionsrückstand (Gewichts- und Muskelverlust) entwickelt. Es ist eine schmackhafte und sorgfältig zusammengesetzte Kombination aus SpeediBeet (melassefreie Rübenschnitzelflocken), Luzerne und leicht verdaulichen Rohfasern aus Sojaschoten. Auch dieser Rübenschnitzelmix darf nur eingeweicht im Verhältnis 1 zu 3 (1 Teil FibreBeet + 3 Teile Wasser) gefüttert werden, hat aber ebenfalls eine kurze Einweichzeit.
Wenn dein Senior zu dünn ist und Schwierigkeiten hat, an Gewicht zuzulegen, ergibt Pavo FibreBeet in Kombination mit Pavo 18Plus eine optimale Unterstützung, um dein Pferd wieder in einen guten Konditionszustand zu bekommen.
Fütterst du deinem Pferd zur normalen Raufutterration nur Pavo FibreBeet? Dann ist eine Ergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen empfehlenswert, z.B. mit Pavo DailyFit (Briketts) oder Pavo Vital (Pellets).
Pavo WeightLift
Pavo WeightLift sind Raufutterpellets und wurden speziell zur Regeneration bei Konditionsrückstand (Gewichts- und Muskelverlust) von mageren, untergewichtigen oder alten Pferden entwickelt. Die Pellets sind besonders reich an Eiweiß, das aus Luzerne und Reiskleie gewonnen wird. WeightLift ist soja- und getreidefrei sowie besonders zucker- und stärkearm. Es kann sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden.
Pavo SeniorFibre
Pavo SeniorFibre ist eine leicht zu fressende, kurzfaserige Raufuttermischung, die extra Protein und Präbiotika enthält. SeniorFibre ist getreide-, melasse- und luzernefrei und hat einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt.
Der gesunde Raufuttermix wird trocken gefüttert. Daher ist SeniorFibre für alte Pferde mit eingeschränkter Zahnfunktion geeignet, die noch ausreichend kauen können. Auch Pferde nach einer Kolik oder mit Magen-Darm-Problemen profitieren von den kurzen und weichen Fasern in SeniorFibre.
Pavo FibreNuggets
Diese strukturreichen Heucobs aus 100% Weidegras fördern die Kau- und Speichelbildung deines Pferdes und sind ein hochwertiger Raufutterersatz. Ideal für alte Pferde, die Zahnprobleme oder sonstige Probleme mit der Heu-Aufnahme haben. Die Heucobs können sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden. Zudem sind FibreNuggets reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen.
Pavo SlobberMash
Pavo SlobberMash kann als Ergänzung verabreicht werden und ist ein sehr schmackhaftes Kraftfutter, das mit warmem Wasser (ca. 40 Grad) angerührt wird. Durch den hohen Anteil an reinen Leinsamen und zusätzlichem Vitamin C fördert SlobberMash die Darmfunktion für eine gesunde Verdauung. Es ist daher besonders für ältere Pferde geeignet.
Pavo GrainFreeMash
Dies ist die getreidefreie Variante von SlobberMash. Dein altes Pferd muss getreidefrei sowie energie-, zucker- und stärkearm ernährt werden? Dann ist GrainFreeMash als schmackhafter, warmer Leckerbissen eine gute Wahl. Es enthält einen hohen Anteil an Rohfasern und Präbiotika zur Unterstützung einer gesunden Verdauung.
GrainFreeMash kann sowohl mit kaltem als auch mit warmem Wasser (ca. 40 Grad) zubereitet werden. Es eignet sich für dein Pferd somit ganzjährig als zusätzliche Flüssigkeitsquelle.
Worauf solltest du bei der Haltung von älteren Pferden achten?
Überprüfe parallel zur Qualität des Grundfutters auch die Haltungsbedingungen und das Management. Dazu zählen:
Jährliche Zahnkontrolle: Wenn du feststellst, dass dein Pferd nicht mehr so schnell frisst wie früher, das Heu in kleinen Röllchen wieder ausspuckt oder Gewicht verliert, leidet es höchstwahrscheinlich unter Zahnproblemen.
Eine Fütterung von möglichst vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt. Hierdurch wird der Verdauungstrakt nicht unnötig belastet und eine bessere Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe unterstützt.
Ausreichend freie Bewegung und frische Luft sowie ein möglichst stressfreier Sozialkontakt zu Artgenossen. Dies fördert nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch das Wohlbefinden deines Pferdes.
Es ist häufig zu beobachten, dass gerade Senioren irgendwann in der Gruppenhaltung so rangniedrig werden, dass sie nicht mehr in Ruhe ihr Heu fressen können. In diesem Fall ist es ratsam, dein Pferd in einer Seniorenherde zu integrieren oder ihn separat zu füttern.
Ausreichend Zeit und Ruhe beim Fressen bieten, da die verlangsamte Futteraufnahme berücksichtigt werden muss.
Auch die hygienisch einwandfreie Qualität und die Darreichungsform des Trinkwassers sind wichtig. Viele alte Pferde trinken aufgrund von Zahnproblemen lieber aus großen Bottichen als aus Selbsttränken. Außerdem bevorzugen sie bei kalten Temperaturen lauwarmes Wasser.
Beobachte im Winter den Gesundheitszustand deines Seniors besonders gut. Viele ältere Pferde benötigen bei kalter oder nasser Witterung eine Decke und eine Extraportion Energie über das Futter.
Welche Probleme treten besonders häufig bei alten Pferden auf?
Der Prozess des Älterwerdens zeigt sich bei jedem Pferd anders und hängt stark von den Fütterungs- und Haltungsbedingungen, aber auch von der Genetik, der sportlichen Belastung sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes ab.
Manche Pferde haben bereits mit 16 Jahren erste altersbedingte Probleme, andere Pferde erst mit 24. Deshalb solltest du dein Pferd genau beobachten, Probleme analysieren und rechtzeitig deinen Tierarzt mit einbeziehen. So können altersbedingte Probleme und Erkrankungen früh erkannt und behandelt werden. Am häufigsten sind das:
Arthrosen in den Gelenken.
Zahnprobleme wie stark abgenutzte, lockere oder fehlende Zähne.
Veränderte Leber- und Nierenfunktionen.
Veränderungen im Hormonhaushaltes, welches sich durch PPID oder Hufrehe äußern können.
Begrenzt ist das Leben, aber unendlich ist die Erinnerung
Jedes Leben ist endlich – auch das deines Pferdes. Bleibe daher immer ein verantwortungsbewusster Pferdebesitzer und erkenne, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem das Leben deinem Pferd keine Freude mehr bereitet. Auch wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist, so bleibt dein Pferd mit all seinen wunderbaren Erinnerungen an eure gemeinsame Zeit für immer in deinem Herzen.
Fütterung und Gesundheit
Nature´s Best mit Timotheegras und weniger Getreide
In der Natur hat ein Pferd einen ganz eigenen Tagesrhythmus. Dieser richtet sich vor allem nach der Nahrungsverfügbarkeit, denn Pferde verbringen einen großen Teil ihres Tages mit Fressen und der Suche nach Gräsern, Kräutern, Mineralstoffen und natürlich Wasser.
Wenn Sie regelmäßig reiten, egal ob Freizeit- oder Basissport, oder auch ab und zu an einem Turnier teilnehmen, benötigt Ihr Pferd hierzu ausreichend Energie. Getreide bildet seit jeher die Grundlage in der Pferdefütterung. Es ist voller Stärke, die im Körper in Zucker umgewandelt wird. Der Zucker liefert dann die notwendige, schnell verfügbare Energie, wenn ein Pferd hohe Leistungen erbringen soll. Allerdings kann eine (Über-)Fütterung mit zu viel Zucker und Stärke bei vielen Pferden zu Problemen führen. Eine Fütterung auf eine möglichst natürliche Art und Weise wird daher für Pferdebesitzer immer wichtiger, nicht nur um den Grundbedürfnissen der Pferde gerecht zu werden, sondern vor allem auch um eine ausgeglichene Balance zwischen Energiezufuhr und den individuellen Bedarf des Pferdes zu schaffen. Gerade für Pferde und Ponys, die wenig Zucker und Stärke benötigen und für den Freizeitbedarf oder den Basissport trainiert werden, wurde Pavo Nature´s Best entwickelt.
Neue Rezeptur für unseren Klassiker Nature´s Best
Auf eine hohe Nachfrage nach Kraftfutter mit einem niedrigen Zucker- und Stärkegehalt hat Pavo bereits 2006 reagiert und das Müsli Nature’s Best entwickelt. Das Produkt hatte seinerzeit bereits einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt und war strukturreich, so dass die Kautätigkeit beim Pferd angeregt wurde. Getreide wie Gerste und Mais wurden zum Teil durch Dinkel ersetzt und das Müsli hatte einen stark reduzierten Melasseanteil aufzuweisen.
Pavo hat nun diese bereits sehr natürliche Zusammensetzung noch einmal weiterentwickelt. Unser gesundes Struktur-Müsli enthält jetzt noch weniger Getreide und stattdessen Timotheegras als Grundlage. Dieses äußerst ballaststoffreiche Gras hat einen wunderbaren Kräuterduft und hat im Vergleich zu anderen Grassorten einen minimalen Fruchtzuckergehalt. Hierdurch bekommt Nature´s Best auch noch mehr Struktur für eine gesunde Darmfunktion. Der Mineral- und Vitamingehalt wurde nach den neuesten Studien auf die Inhaltsstoffe von Raufaser angepasst.
Was genau steckt in Nature´s Best?
In Bezug auf die Gesundheit des Pferdes macht die Wissenschaft auf dem Gebiet des Pferdefutters immer mehr Entdeckungen. Zudem zeigt die jahrelange Überwachung von Raufutterproben, dass der Proteingehalt dramatisch sinkt. Ein Proteinmangel wirkt sich negativ auf den Muskelaufbau aus. Grund genug für uns, die Rezeptur des beliebten Müslis Nature’s Best erneut zu überprüfen. Unser Ernährungsexperte Rob Krabbenborg: „Getreide, das von Natur aus überhaupt nicht in der Pferdeernährung vorkommt, ist voller Stärke. Wir wollten ein Produkt mit anderen, besseren raufutterartigen Rohstoffen, wodurch wir den Getreideanteil noch weiter senken und damit den Stärkegehalt reduzieren können. Aber wir wollten die Mängel, die durch das immer energieärmere Raufutter entstehen, trotzdem auffangen. Das ist uns gelungen. Wir sind jetzt bei lediglich 2% Zucker und nur 16% Stärke."
Der enthaltene Leinsamen fördert zudem durch die enthaltenen Schleimstoffe und ungesättigten Fettsäuren die Verdauung und sorgt für ein glänzendes Fell. Da Leinsamen Blausäure und andere schwer verdauliche Substanzen enthält, wird der Samen im Pavo Nature´s Best extrudiert, d.h. er wird einer hohen Temperatur und einem hohen Druck ausgesetzt. Die extrudierte Leinsaat muss nicht mehr aufgekocht werden, wodurch alle Vorteile und wertvollen Inhaltsstoffe des Leinsamens enthalten bleiben. Der wohl wichtigste und wertvollste Inhaltsstoff im Leinsamen sind die Omega-3-Fettsäuren.
Warum wurde die Zusammensetzung geändert?
Der Rolle von Zucker und Stärke in der Pferdefütterung wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Zu viel davon kann zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen, denn viele Pferde reagieren äußerst empfindlich auf ein Zuviel dieser Nährstoffe. Das kann von launenhaftem Verhalten, dünnem Kot über Koliksymptome bis hin zu Hufrehe reichen. Es gibt auch Pferde mit Erkrankungen wie Diabetes, PPID (Cushing) oder anderen Stoffwechselerkrankungen, die eine zuckerarme Ernährung fordern.
Das neue Nature´s Best enthält daher noch weniger Weizen als zuvor. Zudem enthält es Dinkel, ein ballaststoffreiches Urgetreide, was von Natur aus einen geringeren Stärkeanteil hat.
Zwar können Zucker und Stärke schnell verdaut werden, aber ist der Anteil pro Ration zu hoch, ist die Zeit im Dünndarm meist nicht ausreichend, um den Zucker und die Stärke komplett zu verdauen.
Und genau aus diesen Gründen haben wir Pavo Nature´s Best an diese veränderten Bedürfnisse von Pferden angepasst.
Timotheegras als Grundlage des Strukturmüslis
Timothee (offizieller Name: Timotheegras) ist eine Grassorte mit sehr guten Nährstoffwerten für Pferde. Es hat von Natur aus einen sehr niedrigen Fruchtzuckergehalt. Leider ist Timothee als Gras für Pferdeweiden nicht besonders gut geeignet, da es nicht sehr beständig gegen das kurze Abgrasen von Pferden ist.
Die noch recht unbekannte Grassorte schmeckt den Pferden jedoch sehr gut und liefert gesunde Ballaststoffe. Um den stärkehaltigen Getreideanteil reduzieren zu können, wurde dieser nun durch das für Pferde wertvolle Timotheegras ersetzt.
Timotheegras wird kaum angebaut. Produktionsgras besteht hauptsächlich aus dem englischen Weidelgras, das eine wichtige Proteinquelle für die Milchproduktion von Kühen darstellt. Diese Grassorte ist für Pferde allerdings weniger gut geeignet. Um einen ausreichenden Vorrat an Timotheegras gewährleisten zu können, lässt Pavo über 100 Hektar dieses Grases im niederländischen Zeeland anbauen. Im Gegensatz zu Luzerne ist Timotheegras nicht gemahlen, sodass die Struktur erhalten bleibt. Dadurch wird die Kautätigkeit angeregt, was wiederum für eine bessere Speichelproduktion sorgt. Eine gute Einspeichelung des Futterbreis ist für eine gesunde Verdauung von Pferden sehr wichtig.
Für welche Pferde ist Nature`s Best geeignet?
Unser gesundes Müsli ist für alle Pferde und Ponys geeignet, die wenig Energie, Zucker und Stärke benötigen. Ob das Raufutter bei Ihrem Pferd neben Mineralfutter ergänzt werden muss, hängt ganz von der Rasse, dem Pferdetyp, dem Alter und der Belastung ab. Hier gilt es als Pferdebesitzer, das Verhalten und den körperlichen Zustand Ihres Pferdes zu beachten, um eine optimale Fütterung zu gewährleisten.
Ist Nature´s Best für Sportpferde geeignet?
Absolut! Dieses gesunde Müsli ist sehr gut für junge Sportpferde geeignet und für Pferde, die haferfrei gefüttert werden müssen. Sollte bei Ihrem Pferd der Muskelaufbau, die Muskelregeneration sowie die Ausdauer-Steigerung im Vordergrund stehen, ist der Umstieg auf ein spezielles Futter für Sportpferde, wie z.B. das Pavo TopSport, empfehlenswert.
Es stellt sich einmal mehr heraus, dass eine bedarfsgerechte, vollwertige Ernährung mit ausreichend Raufutter die Basis ist, damit Ihr Pferd langfristig gesund bleibt. Es ist daher wichtig, dass Sie sowohl den Nährstoffbedarf Ihres Pferdes als auch den Nährstoffgehalt in den Futtermitteln kennen, die Ihr Pferd täglich aufnimmt. Nur so können Sie langfristig für eine ausgeglichene Balance zwischen Energiezufuhr und Energiebedarf bei Ihrem Pferd sorgen und sowohl einer Überfütterung als auch einem Mangel vorbeugen.
Sie haben Fragen zur Fütterung Ihres Pferdes oder zu unseren Pavo Futtersorten? Dann kontaktieren Sie unsere Pavo Fütterungsberatung. Wir verhelfen Ihrem Pferd gern zu einer bedarfsgerechten Fütterung.
Fütterung und Training
Pferdefutter bei Weidegang anpassen
Von Mai bis September/Oktober ist typischerweise die „Weidegang-Jahreszeit“ für Pferde. Wenn die kalten und nassen Wintermonate überwunden sind, starten die Pferdebesitzer mit der Bewirtschaftung ihrer Pferdeweiden.
Nach der Erholungsphase im Winter, die sehr wichtig für die Regeneration von Gras und Boden ist, stehen dann die Beurteilung der Grasnarbe und eine eventuelle Boden Probennahme an. Anschließend werden die Weiden entsprechend nachgesät und gedüngt.
Sobald die Nachsaat ausreichend gekeimt, eine widerstandfähige Grasnarbe entstanden und ausreichend Aufwuchs auf den Weiden ist, kann die Weidesaison meist Anfang/Mitte Mai starten.
Die Wiesen dienen dann den Pferden als wichtige natürliche Futterquelle. Außerdem sorgt der regelmäßige Weidegang für ausreichend arttypische Bewegung, ist ein wichtiger Erholungsbereich und fördert bei Herdenhaltung das soziale Verhalten.
Damit dein Pferd eine unbeschwerte Weidesaison genießen kann, solltest du dir genügend Zeit zum richtigen Anweiden nehmen, um die Verdauungsorgane deines Pferdes langsam an das frische Gras zu gewöhnen.
Dein Pferd benötigt im Dickdarm andere Bakterienstämme für das Verdauen von frischem Weidegras als für Heu. Die neue Bakterienzusammensetzung im Pferdedarm kann sich selbst bilden und etablieren. Jedoch benötigt dein Pferd dafür ausreichend Zeit und ein gezieltes Fütterungsmanagement.
Wichtigster Punkt beim Anweiden: Lasse dein Pferd nie „hungrig“ auf die Weide, sondern füttere vor dem Weidegang eine normale Portion Heu. Damit ist im Magen-Darm-Trakt viel Rohfaser und dein Pferd frisst weniger hastig.
Starte mit deinem Pferd am ersten Tag mit maximal 10 bis 15 Minuten frischem Gras. Steigere diese Zeit dann jeden zweiten Tag um weitere 5 Minuten. So stellt sich die Darmflora langsam um und die richtigen Darmbakterien können sich aufbauen.
Sobald dein Pferd 30 Minuten grast, können die Fresszeiten um 15 bis 30 Minuten alle 2 bis 3 Tage gesteigert werden, bis die gewünschte Weidezeit erreicht ist.
Gut zu wissen: Schon das kurze Anweiden sollte auf geeigneten Grünflächen erfolgen. Aus hygienischen Gründen ist das Grasen auf Randstreifen von z.B. Straßen nicht empfehlenswert. Auch zu kurzes Gras ist besonders für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen nicht geeignet.
Neben dem korrekten Anweiden ist es außerdem unbedingt notwendig, die Fütterung deines Pferdes dem Weidegang anzupassen. So kannst du bei deinem Pferd Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen aber auch Nährstoffmängel vorbeugen. Da sich der Nährstoffgehalt des Grases im Laufe des Jahres immer wieder ändert, muss auch in der Weidesaison die Fütterung entsprechend überprüft und gegebenenfalls an die veränderten Bedürfnisse deines Pferdes angepasst werden.
Benötigt dein Pferd zum Beispiel zu Beginn der Weidesaison nur Mineralfutter, so kann sich dies im Laufe der Weidesaison – und besonders zum Ende hin – verändern. Dann wird auch das Gras oft nährstoff- und energieärmer.
Wie immer gilt auch während der Weidesaison: Behalte dein Pferd gut im Auge und reagiere, sobald du Veränderungen wie Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, stumpfes Fell, zu viel oder zu wenig Energie bemerkst.
Was du bei einer Fütterung bei Weidegang berücksichtigen solltest
Egal wie lange dein Pferd auf der Weide steht, Mineralfutter und Raufutter sind in jedem Fall die Basis, auch bei 24h Weidegang.
Ob dein Pferd zusätzlich auch noch Kraftfutter benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Beschaffenheit der Pferdeweide, die Weidedauer, das Wetter und der individuelle Bedarf deines Pferdes bilden hier den Rahmen.
Bevor du dich fragst, welches Pferdefutter für dein Pferd während der Weidesaison geeignet ist, solltest du dir deshalb einmal über diese Punkte Gedanken machen.
Größe und Beurteilung der Pferdeweide
Mit der Beschaffenheit, dem Management und der Größe deiner Weide steht und fällt, ob und wieviel Futter dein Pferd neben dem Gras benötigt. Prinzipiell sollten Pferde auf Weiden grasen, die gut gepflegt und bedarfsgerecht gedüngt sind und eine geeignete Gräserzusammensetzung sowie eine dichte Grasnarbe aufweisen.
Wichtig ist auch, dass die Weiden Zeit bekommen, sich zu erholen, zwischendurch immer wieder gemulcht und Giftpflanzen entfernt werden. Versuche, deine Weiden so gut wie möglich zu bewirtschaften und zu pflegen.
Wichtig ist in jedem Fall, die Qualität der Weide und des Aufwuchses zu beurteilen:
Steht viel Gras auf der Weide?
Wie hoch steht das Gras?
Ist die Grasnarbe sehr dicht?
Von diesen 3 Fragen hängt ab, wie viele Nährstoffe das Gras enthält und wieviel Gras dein Pferd pro Stunde aufnimmt.
Generell kannst du davon ausgehen, dass junges, grünes Gras den höchsten Energie- und Eiweißgehalt aufweist, aber auch den höchsten Zuckergehalt hat.
Je länger und „trockener“ das Gras wird und je näher es an der Blüte ist, desto weniger Energie, Eiweiß und Zucker sind enthalten.
Je nachdem, welche Pferde du auf die Weiden stellen möchtest und je nach Beschaffenheit, Jahreszeit und Aufwuchs, eignen sich die Weiden mehr oder weniger, bzw. muss mehr oder weniger zugefüttert werden. Deshalb hier 3 Beispiele:
1. Weidetyp A – Weide am Anfang der Saison
Saftig grüne Grasweiden zu Beginn der Weidesaison sind besonders für Pferde geeignet, die einen höheren Bedarf an Eiweiß und Energie haben. Dies sind zum Beispiel Hochleistungssport- oder Zuchtpferde. Aber auch ältere oder schwerfuttrige Pferde ohne Vorerkrankungen profitieren von diesem Weidetypen.
Je nach sportlicher Leistung bzw. Trächtigkeitsstatus muss hier sogar zusätzlich Kraftfutter gefüttert werden. Bei den meisten anderen Pferden, denen dieser Weidetyp als 24-Stunden-Fütterung zur Verfügung steht, ist – neben der Zugabe von Mineralfutter – keine weitere zusätzliche Fütterung nötig.
Im Gegenteil: Achte bei einer saftigen Weide unbedingt darauf, dass dein Pferd bei einem 24-Stunden-Weidegang nicht zu dick wird oder es zu Problemen mit der Verdauung kommt. Handle hier rechtzeitig, indem du den Weidegang, bzw. die Grasaufnahme einschränkst.
2. Weidetyp B – Weiden mit hohem Gras vor der Blüte und weniger dichter Grasnarbe
Für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht eignen sich dagegen eher Weiden mit weniger dichter Grasnarbe und einem Grasaufwuchs, der kurz vor der Blüte steht. Hier ist das Gras deutlich nährstoffärmer. Die Pferde können länger auf die Weide als bei saftigem, kurzem Gras. Werden auf solche Weiden Pferde mit erhöhtem Nährstoffbedarf gehalten, muss in der Regel die Fütterung aus dem Winter weitestgehend beibehalten werden.
3. Weidetyp C – kurzes Gras
Bei stark beweideten Flächen oder zu vielen Pferden auf einer Weide kann der vorhandene Aufwuchs schnell abgefressen sein und Kahlstellen entstehen. Im ersten Blick würde man dann vermuten, dass solche Weiden für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht zu bevorzugen sind. Dem ist jedoch nicht so! Das Grasangebot ist zwar begrenzt, jedoch findet gerade im kurzen Gras bei entsprechender Witterung viel Photosynthese statt, weshalb viel Zucker in die Pflanzen eingelagert wird.
Relevant ist auch, wie viele Pferde sich eine Weidefläche teilen müssen. Eventuell sind bei kleinen Weideflächen ohne Umtriebsmöglichkeit oder zu vielen Pferden pro Weide saftig grüne Wiesen schnell abgegrast. In diesem Fall sollte dann früher zugefüttert werden. Stehen große Weideflächen für weniger Pferde zur Verfügung, muss man im Hinterkopf behalten, dass der Nährstoffgehalt der Weide im Laufe des Jahres abnimmt.
Dauer des Weideaufenthaltes
Grasende Pferde sind zufriedene Pferde! Daher solltest du die Weidesaison für die naturnahe Ernährung, Bewegung und Beschäftigung deines Pferdes ausnutzen. Im Idealfall sind Pferde in der Weidesaison mindesten 10 Stunden auf der Weide.
Jedoch müssen dafür die Weiden gepflegt sein, mit gutem Aufwuchs und der Möglichkeit, den Weiden Pflege- und Erholungsphasen zu geben. Andernfalls schadet ein zu langer täglicher Weidegang der Grasnarbe, fördert Unkräuter und sorgt für Unzufriedenheit bei den Pferden.
Wichtig ist in jedem Fall eine stabile Herde über die gesamte Weidesaison, um Unruhe und ständige Rangordnungsstreitigkeiten zu vermeiden. Dadurch wird nicht nur das Wohlbefinden der Pferde gestärkt, es entstehen auch weniger Verletzungen.
Bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht oder sonstigen Vorerkrankungen sollte die Weidezeit entsprechend verringert werden. Auch wenn es Pferden und Besitzern schwerfällt, ist es für die Gesundheit nötig, hier regulierend einzugreifen. Wenn möglich, ist eine separate Herde mit Pferden, deren Weidezeit eingeschränkt ist, von Vorteil. So ist es weniger stressig, wenn die Pferde zurück in den Stall oder auf das Paddock müssen.
Weidegang mit Fressbremse?
Viele Pferdebesitzer mit zu dicken Pferden greifen zu einer Fressbremse, wenn es auf die Weide geht oder sie aufgrund der Haltungsform nicht die Möglichkeit haben, den Weidegang zu begrenzen.
Eine Fressbremse erinnert auf den ersten Blick zunächst einmal an einen großen Maulkorb. Sie hindert dein Pferd nicht vollständig an der Nahrungsaufnahme, sondern erschwert diese lediglich.
Mehrere Studien belegen, dass die Grasaufnahme durch eine Fressbremse um ca. 30 bis 80% reduziert wird. Dies hat den großen Vorteil, dass dein Pferd trotz gleichbleibender Weidezeit weniger energiereiches Gras aufnehmen kann. Vor allem für Pferde, die schnell an Gewicht zunehmen, ist eine Fressbremse geeignet. Auf diese Weise dürfen sie die lange Weidezeit „auskosten“, ohne dabei zu viel Energie und Zucker aufzunehmen.
Allerdings weist der Weidegang mit Fressbremse auch einige Nachteile auf, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Beispielsweise schränkt eine Fressbremse die sozialen Kontakte deines Pferdes stark ein. Beim Spielen und auch beim gegenseitigen Knabbern oder Kraulen mit den Artgenossen ist die Fressbremse störend.
Pferde können auch sehr gestresst reagieren und sich an dem „Fremdkörper“ stören, was dem Wohlbefinden zusätzlich schadet. Sitzt die Fressbremse zudem nicht passgenau, kann es schnell zu Scheuerstellen am Kopf kommen. In manchen Fällen erschwert eine Fressbremse deinem Pferd außerdem die Wasseraufnahme.
Entscheidest du dich also für einen Weidegang mit Fressbremse, dann achte im Vorfeld unbedingt darauf, dass diese auch gut sitzt. Dein Pferd sollte trotz Fressbremse in der Lage sein, ausreichend Wasser aufzunehmen.
Beobachte außerdem auch die Nahrungsaufnahme deines Pferdes, nachdem du die Fressbremse wieder abnimmst. Manche Pferde tendieren nämlich dazu, die eingeschränkte Fütterung „aufholen“ zu wollen und beginnen zu schlingen, sobald die Fressbremse abgezogen wird.
Als Alternative zum Weidegang mit Fressbremse eignet sich auch die räumliche Eingrenzung deiner Pferdeweide für die Pferde, die nicht uneingeschränkt fressen sollen. Mit mobilen Weidezäunen kannst du ganz einfach einen Bereich abtrennen, der unbeschwert abgegrast werden darf. So verlierst du nicht die Kontrolle über die Grasaufnahme und dein Pferd kann seine Zeit auf der Weide dennoch in vollen Zügen genießen. Das abgetrennte Stück sollte natürlich dennoch ausreichend Platz für die jeweilige Anzahl an Pferden bieten.
Welches Pferdefutter ist bei Weidegang am besten geeignet?
Wieviel Gras frisst dein Pferd pro Stunde?
Bevor du dich fragst, welches Pferdefutter für dein Pferd während der Weidesaison geeignet ist, solltest du dir auch darüber bewusstwerden, wie viel Gras dein Pferd beim Weiden aufnimmt.
Man geht davon aus, dass ein Pferd von 600 kg, auf einer Weide mit gutem Aufwuchs und dichter Grasnarbe, ungefähr 3 bis 5 kg Gras pro Stunde frisst.
Um diese Menge mit Rau- und Kraftfutter vergleichen zu können, bezieht man sich bei allen Futtermitteln auf die Trockenmasse. Die Trockenmasse als Rechengröße ist der Anteil des Futtermittels, dem das Wasser entzogen wurde. Somit kannst du auch die Nährstoffgehalte von Weidegras und Heu miteinander vergleichen.
Da Weidegras zu ca. 85% aus Wasser besteht, liegt die Trockenmasse von 1 kg frischem Gras bei ca. 150 g. Dein Pferd nimmt also pro Stunde zwischen 450 g und 750 g Trockenmasse an Gras auf. Bei einem täglichen Weidegang von 5 Stunden ergeben sich also durchschnittlich 3 kg Trockenmasse, welches dein Pferd bereits durch den Weidegang aufnimmt.
Gerade bei jungem, nahrhaftem Gras ist dies viel Energie und Eiweiß, welches dein Pferd schon durch die Weide bekommt. Deshalb ist ratsam, die Grasration bei der Berechnung der zusätzlichen Futterration entsprechend mit einfließen zu lassen.
Worauf du bei frischem, jungem Weidegras achten solltest
So schön eine grüne und saftige Wiese aussieht, so bringt das reichhaltige Gras auch seine Herausforderungen mit sich. Besonders junges und kurzes Gras hat einen hohen Zuckergehalt (Fruktan), was in zu großen Mengen den Stoffwechsel deines Pferdes belasten kann.
Ein hoher Zuckeranteil im Futter kann vor allem bei zuckerempfindlichen Pferden die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Durchfall, Diabetes, Hufrehe, EMS oder Cushing begünstigen.
Durch den hohen Energie- und Eiweißgehalt von jungem Gras kann zudem bei hohen Fressmengen die Balance zwischen Energie-Aufnahme und tatsächlichem Energie-Bedarf schnell aus den Fugen geraten. Die Folge ist Übergewicht, welche langfristig gesundheitlichen Probleme mit sich bringen kann.
Hat dein Pferd schnell ein paar Kilos zu viel auf den Rippen? Dann sorge rechtzeitig für eine Anpassung der Fütterung, Haltung und Bewegung – die 3 wichtigen Säulen für ein gesundes Gewicht deines Pferdes.
Begrenze z.B. die Weidezeit auf maximal 4 Stunden pro Tag, passe die Heumenge entsprechend an und reduziere das Kraftfutter auf ein Minimum, bzw. greife nur auf ein Mineralfutter zurück.
Pferdefutter in Abstimmung zum Weidegras wählen
Bei Pferden und Ponys mit erhöhtem Bedarf, z.B. bei sportlicher Leistung oder bei kurzen Weidephasen und wenig Aufwuchs, kannst du dein Pferd mit einem angepassten Kraftfutter zusätzlich unterstützen.
Wichtig ist, das Kraftfutter entsprechend des Bedarfs und unter Berücksichtigung des Weidefutters auszuwählen. Was das Gras schon enthält, musst du mit dem Kraftfutter nicht mehr zufüttern.
Für Pferde bei leichter Arbeit eignet sich als Ergänzung während der Weidesaison am besten ein zuckerarmes Kraftfutter mit hohem Rohfaseranteil, welches zudem ein niedriges Energie- und Eiweißniveau hat. Bei Sportpferden mit mittlerer und schwerer Arbeit sollte ein entsprechendes Sportpferdefutter gefüttert werden.
Mineralfutter – ein wichtiger Ganzjahreszusatz
Durch extensive Weidehaltung, fehlendes Weidemanagement, ungeeignete Grassaaten und durch intensive Nutzung sind die Böden auf Pferdeweiden oft mineralstoffärmer und auch artenärmer geworden.
Der Boden bekommt oft nicht die Menge an Nährstoffen zurück, die die Pflanze ihm entzieht. Bei Mineralstoff- und Spurenelementmängeln im Boden kann die Pflanze nicht genügend dieser Nährstoffe einlagern, bzw. es ist ein Ungleichgewicht dieser Nährstoffe in der Pflanze enthalten. Unsere Pferde nehmen in diesen Fällen deutlich weniger Mineralien und Spurenelemente über die Pflanze auf.
Ein Beispiel, das man immer häufiger in Heuproben sieht, sind hohe Calciumgehalte bei sehr niedrigen Phosphorwerten.
Daher ist es wichtig, sowohl im Sommer bei Weidehaltung als auch im Winter bei Heufütterung, dein Pferd mit ausreichend Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu versorgen, um den täglichen Bedarf zu decken.
Dies kann ein reines Mineralfutter sein, aber auch ein mineralisiertes Kraftfutter. Achte bei der Wahl darauf, ob dein Pferd zusätzliches Kraftfutter benötigt und ab welcher täglichen Menge die Mineralversorgung gewährleistet ist.
Wenn kein Kraftfutter nötig ist, sind Pavo Vital (Pellets) oder Pavo DailyFit (Briketts) besonders empfehlenswert. Hierbei handelt es sich um getreidefreies Mineralfutter aus 100% natürlichen Zutaten. Es versorgt dein Pferd genau mit den Mikronährstoffen, die es täglich benötigt.
Pavo Vital enthält alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine im optimalen Verhältnis. Es kann von deinem Pferd gut aufgeschlossen werden, ist frei von Melasse sowie Getreide und hat einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Die Zusammensetzung eignet sich für alle Pferde und Ponys, auch bei Stoffwechselempfindlichkeit, Übergewicht oder Unverträglichkeiten. 100 g Pellets täglich decken den gesamten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen eines Großpferdes. Für ein Pony genügen bereits 50 g Pavo Vital Pellets pro Tag.
Pavo DailyFit liefert deinem Pferd auch alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente sowie Vitamine. Es enthält zusätzlich wertvolle Nährstoffe aus Bierhefe, Kräutern und Blüten, die das allgemeine Wohlbefinden fördern. Die handliche Brikettform ermöglicht dir eine sehr einfache Fütterungsweise.
Du kannst das schmackhafte Brikett deinem Pferd einfach auf der Weide, im Offenstall oder beim Putzen aus der Hand füttern. Mit nur einem Brikett pro Tag für ein Großpferd und einem halben Brikett täglich für ein Pony deckst du den kompletten Vitamin- und Mineralstoffbedarf.
Zusätzlich zu der täglichen Dosis Mineralien, Spurenelemente und Vitamine sollte dein Pferd auch jederzeit Zugang zu einem Salzleckstein (auch auf der Weide) und frischem Wasser haben, an dem sich dein Pferd nach Belieben bedienen kann.
Wenn doch Kraftfutter benötigt wird
Besonders empfehlenswert bei leichter Arbeit ist Pavo Nature‘s Best. Das ballaststoffreiche Müsli mit hohem Strukturanteil ist für alle Pferde und Ponys geeignet, die wenig Energie, Zucker und Stärke benötigen. Dieses Struktur-Müsli enthält wenig Getreide und stattdessen Timotheegras als Grundlage. Timothee ist eine Grassorte mit sehr guten Nährstoffwerten für Pferde. Es hat von Natur aus einen sehr niedrigen Fruchtzuckergehalt. Zudem sind alle Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthalten. Solltest du mit der täglichen Menge unter der Fütterungsempfehlung bleiben, füttere noch die halbe Menge eines Mineralfutters zu.
Pferdeweiden sind oft wenig artenvielfältig. Pavo Care4Life ist ein energiearmes, vollwertiges Kräutermüsli mit besonders niedrigem Zucker- und Stärkegehalt. Es ist mit 11 verschiedenen Kräutern angereichert, welche die Gesundheit deines Pferdes auf ganz natürliche Weise unterstützen.
Da dieses Kräutermüsli frei von Getreide, Melasse und Hafer ist, eignet es sich auch für leichtfuttrige sowie stoffwechselerkrankte Pferde. Schon eine kleine Menge des Müslis versorgt dein Pferd mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in organischer Form, die es täglich benötigt. Die hochwertigen Rohfasern und die grobe Struktur regen die Kautätigkeit deines Pferdes an und sorgen so für einen guten Speichelfluss sowie lange Fresszeiten.
Weitere Pavo Fütterungsempfehlungen
Pferde sollten nie hungrig auf die Weide gestellt werden, um hastiges und maßloses Fressen zu vermeiden. Da innerhalb der ersten Stunde die Nahrungsaufnahme im Verhältnis am größten ist, besteht hier die Gefahr, den Darm mit Zucker, insbesondere Fruktanen, zu überladen.
Gerade in den ersten Wochen kann dadurch die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsproblemen, Stoffwechselentgleisungen und Hufreheschüben steigen. Füttere daher deinem Pferd vor dem Weidegang eine normale Portion Raufutter oder Raufutterersatz. Diese Fütterungsweise bietet deinem Pferd eine ausgewogene Menge an Raufutter und verringert gleichzeitig die Futteraufnahme von frischem Gras auf der Weide.
Die Geschwindigkeit, mit der das aufgenommene Gras den Darm dann passiert, verlangsamt sich. Hierdurch bleibt mehr Zeit für die Absorption des aufgenommenen Zuckers im Dünndarm. Dies kann das Risiko auf Verdauungsprobleme reduzieren.
Was passiert im Herbst und Winter?
Zu Beginn der Herbstmonate werden die Nächte länger und kühler. Oft ist es tagsüber aber noch sonnig und warm. Die Weiden sind kurz gefressen und warten auf eine Pause. Durch die Wetterveränderungen und die Graslänge verändert sich wieder die Zusammensetzung des Grases.
Aber was passiert konkret mit dem Gras im Herbst und Winter und worauf solltest du achten?
Der Fruktananteil im Gras steigt
Ab September/Oktober wächst das Gras auf der Weide langsamer und stellt sich auf die kalte Jahreszeit um. Zudem ist das Gras auf den Weiden oft kurz gefressen, wodurch die Pflanze wieder viel Energie ins Wachstum steckt. Bei kalten Nächten und schönen sonnigen Herbsttagen wird deshalb wieder viel Zucker in der Pflanze einspeichert, der Fruktananteil im Gras steigt also stark an.
Vor allem in den frühen, kalten Morgenstunden ist der Fruktangehalt im Gras am höchsten. Eine erhöhte Fruktanaufnahme belastet jeden Pferdeorganismus und kann bei gefährdeten Pferden sogar eine Hufrehe auslösen. Lasse daher dein Pferd lieber erst ab dem späten Vormittag, wenn die Sonne schon etwas kräftiger ist, auf die Weide und biete ihm in der weidefreien Zeit ausreichend hochwertiges und fruktanarmes Raufutter an.
Auch der Energie- und der Eiweißgehalt im Gras ist wieder deutlich höher als im Sommer, was in der Fütterung berücksichtigt werden sollte.
Das Gras wird karger und weniger
Im späten Herbst und über den Winter wächst das Gras kaum bis gar nicht. Da Pferde das Gras mit Ihren Zähnen sehr kurz abfressen können, ist die Weide dann an vielen Stellen besonders karg und kahl. Dem winterlichen Gras fehlt es außerdem an wichtigen Nährstoffen.
Spätestens jetzt müssen die Pferde wieder alle Nährstoffe aus Raufutter, Mineralfutter und Kraftfutter erhalten. Hier gilt wieder der Richtwert von 1,5 kg Raufutter je 100 kg Körpergewicht und Tag. Gerade bei schwerfuttrigen oder älteren Pferden ist es ratsam bereits Anfang September genügend Raufutter, bzw. Raufutterersatz, und Kraftfutter zur Verfügung zu stellen, um mit einer guten Basis in den Winter zu gehen.
Schon gewusst? Mit einer an die veränderten Bedingungen angepassten, bedarfsgerechten Fütterung unterstützt du gleichzeitig auch das Immunsystem deines Pferdes.
Die Witterungsbedingungen ändern sich
Pferde vertragen kältere Temperaturen und Frost viel besser als lange Hitzeperioden. Sie können durch eine hervorragende Thermoregulation Kälte sehr gut kompensieren, z.B. durch dickeres Fell.
Stelle daher dein Pferd für eine artgerechte Haltung und die Gesunderhaltung auch im Herbst und Winter auf ein großes Paddock oder eine Winterweide. Biete deinem Pferd aber – genauso wie im Sommer auch – eine Unterstellmöglichkeit. Besonders wenn es regnet und der Wind durch alle Ecken pfeift, sollte dein Pferd nicht völlig ungeschützt stehen müssen. Ein winddichter Unterstand mit einem stabilen Dach ist optimal. Halte auch den Unterstand stets trocken und sauber.
Vor allem alte, dünne und kranke Pferde können Probleme mit der Thermoregulation haben. In diesen Fällen kann das Eindecken mit einer Regen- und/oder gefütterten Winterdecke empfehlenswert sein. Achte beim Kauf einer geeigneten Decke darauf, dass diese dein Pferd nicht nur vor Kälte und Nässe schützt, sondern außerdem atmungsaktiv und thermoregulierend ist.
Muss dein Pferd allerdings nach einer guten Weidesaison ein paar Kilos abspecken, kannst du ruhig auf eine Decke verzichten. Durch den Ausgleich von Kälte wird viel Energie benötigt und dein Pferd nimmt ganz automatisch ab.
Denke daran, dass bei Frost auch die Tränken und Wasserstellen zufrieren können, so dass deinem Pferd eventuell nicht genügend Wasser zur Verfügung steht. Bequem sind hier natürlich beheizte Tränken. Alternativ müsstest du die Wasserstellen regelmäßig prüfen und von der Eisschicht befreien.
Fütterung und Gesundheit
Verhaltensstörungen bei Pferden
Statt entspannt auf der Weide zu grasen, rennt dein Pferd auf dem Paddock auf und ab? Oder es wetzt seine Zähne an den Gitterstäben? Wenn diese oder andere untypischen Verhaltensweisen selten und unregelmäßig auftauchen, ist das per se nichts Schlimmes. Ein wiederholtes Koppen, Gitterwetzen oder weitere Verhaltensanomalien sollten jedoch beobachtet und mit den richtigen Maßnahmen frühzeitig therapiert werden.
Verhaltensstörungen entstehen oft durch einen falschen Umgang mit dem Pferd oder durch eine nicht artgerechte Haltung.
Im Herzen ist jedes Pferd immer noch ein Wildpferd. Auch wenn es sich an Menschen gewöhnt hat und gerne in seiner Nähe ist, benötigt es die Freiheit, frische Luft, Beschäftigung und Abwechslung genauso wie einst seine freilebenden Vorfahren. Eine stabile Herdensituation, genügend Raufutter und lange, stressfreie Fresszeiten sind essentiell für ein ausgeglichenes Pferd. Pferde sind nämlich gut und gern den ganzen Tag nur mit ihrer Nahrungsaufnahme beschäftigt. Wird dieses natürliche Fressverhalten von Pferden dauerhaft nicht gestillt, können sich leicht Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, welche in der freien Wildbahn nicht bekannt sind. In der Fachliteratur werden diese als Untugend oder Stereotypien bezeichnet. Je sensibler dein Pferd ist, desto schneller können Verhaltensstörungen auftreten.
Wie werden Verhaltensstörungen behandelt?
Verhaltensanomalien sind in der Regel Störungen im Verhalten des Pferdes. Jede Behandlung setzt als erstes bei den Fütterungs- und Haltungsbedingungen an. Bereits durch kleine Veränderungen können einige Stereotypien abgewöhnt oder eingedämmt werden. Ideal ist eine pferdegerechte Haltung in einem Offenstall mit viel Abwechslung, Kontakt zu anderen Pferden und Weidegang.
Versorge dein Pferd außerdem täglich mit ausreichend Raufutter, an welches es immer wieder knabbern kann und somit mehr oder weniger den gesamten Tag beschäftigt ist. Nur durch Kauen wird Speichel produziert. Dies fördert nicht nur die Gesundheit deines Pferdes, sondern auch seine Zufriedenheit. In einer pferdegerechten Haltung ist Raufutter daher essentiell wichtig. Biete deinem Pferd mindestens 12 Stunden am Tag die Möglichkeit, Raufutter zu fressen. Wenn dein Pferd keinen uneingeschränkten Zugang zu Raufutter haben kann, z.B. weil nicht ausreichend Raufuttermengen zur Verfügung stehen, dann ergänze die Menge mit entsprechenden Raufutterersatzprodukten.
Besonders die Pavo HayChunks sind ideal für Pferde, die Verhaltensstörungen zeigen oder sich schnell langweilen. Die HayChunks sind gepresste Rollen aus deutschem Wiesenheu, die dein Pferd für einen längeren Zeitraum beschäftigen. Lege am besten 1 bis 3 Chunks auf den Boden, in den Futtertrog oder in ein Heunetz. Du kannst die Snacks dabei auch in der normalen Heuration verstecken. Je schwieriger du es deinem Pferd machst, desto mehr ist dein Pferd abgelenkt. Langeweile und Verhaltensstörungen können so reduziert werden.
Auch Futterzusätze speziell für nervöse, sensible und gestresste Pferde können deinem Pferd helfen, sich zu entspannen. Hierbei gibt es Ergänzungen, wie Pavo BeChill, die schnell wirksam vor bestimmten Situationen gefüttert werden können. Dies kann der Fall sein, wenn dein Pferd z.B. beim Transport, Tierarzt oder Hufschmied besonders viel Stress erlebt. Ist dein Pferd generell nervös, ängstlich oder schreckhaft? Dann hilft ihm sicherlich eine Ergänzung, wie Pavo NervControl, die dauerhaft die innere Ruhe deines Pferdes wieder herstellt und erhält.
Nicht alle Anomalien können durch eine Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen komplett therapiert werden. Aber Pferd und Reiter können lernen, mit den „Macken“ richtig umzugehen und falsche Haltungsweisen oder Stresssituationen zu vermeiden.
Die meisten Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich im Fressverhalten, Sozialverhalten, Komfortverhalten oder im Bewegungsablauf mit verschiedenen Symptomen und Ursachen.
Fressverhaltensstörungen bei Pferden
Macken und Verhaltensstörungen, die das Fressverhalten des Pferdes beeinflussen, treten am häufigsten auf. Oftmals sind Ursachen oder Auslöser dieser fehlerhaften Verhaltensweisen auf die tägliche Fütterung oder Haltung zurückzuführen.
Koppen
Wenn dein Pferd koppt, setzt es die Schneidezähne auf einen waagerechten Gegenstand ab, wie z.B. auf eine Mauer, den Zaunbalken oder den Futtertrog in der Box. Dies wird als „Aufsatzkopper“ bezeichnet. Diese Pferde haben häufig ein oder zwei Lieblingsstellen, an die sie sich zum Koppen zurückziehen.
Durch eine Anspannung der Unterhalsmuskulatur wird der Schlundkopf geöffnet und das Pferd zieht Luft in die Speiseröhre. Dabei entsteht der sogenannte Kopperton, ein röhrendes und charakteristisches Geräusch. Das Pferd schluckt dabei Luft, allerdings landet nur ein geringer Anteil im Magen. Ein Großteil der Luft entweicht beim wiederholten entspannen der Muskulatur. Daher ist das Risiko von Koliken durch Luft in der Bauchhöhle bei koppenden Pferden nicht höher als bei Pferden, die diese Verhaltensstörung nicht vorweisen.
Ein Aufsatzkopper nutzt seine Schneidezähne schnell ab. Auch die Halsmuskulatur wird durch Koppen verstärkt. Beides sollte durch einen Tierarzt beobachtet werden, beeinträchtigt in der Regel die Leistungsfähigkeit deines Pferdes aber nicht.
Auch sogenannte Freikopper gibt es. Das Pferd benötigt dann keine Hilfsmittel, sondern spannt die Halsmuskulatur mittels einer Kopfbewegung, die an ein Nicken erinnert, an. Freikopper sind recht selten.
Sowohl Fohlen, ausgewachsene, fitte Pferde als auch alte Pferde können mit den Koppen anfangen.
Auslöser & Ursachen
Viele verschiedene Untersuchungen und Studien haben belegt, dass es eine genetische Veranlagung zum Koppen gibt. Koppen kann also vererbbar sein. Aus diesem Grund werden koppende Pferde auch nicht zur Zucht eingesetzt. Diese Veranlagung im Erbgut bedeutet aber nicht automatisch, dass ein Pferd auch mit dem Koppen beginnt. Oft ist der Auslöser eine Kombination aus der erblichen Veranlagung und äußerlichen Einflüssen.
Zu den äußerlichen Einflüssen zählen u.a. eine schlechte Haltung, unangemessenes Training, ständiger Turnierdruck oder ein traumatisches Erlebnis, wie z.B. das Auseinanderreißen einer intakten Herde. Diese Erlebnisse versetzen ein Pferd in eine stressige Phase. Um den Stress abzubauen, fangen manche Pferde mit dem Koppen an.
Auch ein falsches Verhältnis von Raufutter und Kraftfutter kann ein Auslöser dieser Verhaltensstörung sein. Hat ein Pferd zu lange Fresspausen und wenig Beschäftigung, gerät sein natürliches Verhalten aus den Fugen. Dies wird bei anfälligen oder sensiblen Pferden mit Koppen verdrängt.
Wenn Pferde mit dem Koppen angefangen haben, zeigen sie diese Verhaltensstörung manchmal dann auch bei freudiger Erregung, wie z.B. vor dem Fressen oder beim Putzen.
Dass Koppen ansteckend ist oder durch Nachahmung im Stall entsteht, ist ein Irrglaube. In einer pferdegerechten Haltung fangen Pferde in der Regel nicht mit dem Koppen an. Wenn aber ein Stressfaktor im Stall vorliegt, können auch mehrere Pferde diese Verhaltensstörung zeigen. Nur selten machen Pferde ihren koppenden Stallnachbarn nach.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Sobald dein Pferd mit dem Koppen angefangen hat, erweist sich eine Therapie als schwierig. Es ist kaum möglich, das Koppen komplett abzugewöhnen. Nur durch eine artgerechte Haltung kann das Koppen leicht reduziert werden.
Von einem Kopperriemen ist abzuraten. Dieses Produkt verspricht eine Abgewöhnung, verursacht aber nur noch mehr Stress. Eine zwanghafte Unterdrückung ohne tatsächliche Ursachenbehebung verstärkt nur das Bedürfnis des Koppens.
Wenn dein Pferd koppt, ist dies kein Weltuntergang. Ermögliche deinem Pferd eine stressfreie Haltung und lerne, mit dieser Verhaltensstörung umzugehen. Behalte auch die Gesundheit deines koppenden Pferdes im Blick. Regelmäßige Checks des Tierarztes sind bei koppenden Pferden enorm wichtig.
Vorbeugung
Nur bei guten Haltungsbedingungen mit genügend Abwechslung und wenig Stress wird das Risiko des Koppens bei anfälligen Pferden eingedämmt.
Krippen- oder Gitterwetzen
Bei Krippen- oder Gitterwetzen wird es laut im Stall. Das Pferd setzt dabei die Schneidezähne auf die eisernen Gitterstäbe oder auf dem hölzernen Krippenrand ab und schabt diese hin und her. Wetzen kommt hin und wieder vor und deutet daraufhin, dass dein Pferd nach Aufmerksamkeit oder Futter buhlt. Nur wenn dieses Verhalten regelmäßig auftritt und dein Pferd zu einem „Gewohnheitswetzer“ wird, spricht man von einer Verhaltensstörung. Diese kann allerdings schwerwiegende, gesundheitliche Folgen haben. Der gesamte Mundraum des Pferdes wird beim Wetzen in Mitleidenschaft gezogen: Die Schneidezähne werden stark abgenutzt, es besteht das Risiko von Zahnverlust und starken Zahnfleischblutungen sowie -entzündungen. Wenn dein Pferd wetzt, empfiehlt sich eine Rücksprache mit deinem Tierarzt für eine optimale Behandlung des gesamten Mundraums.
Auslöser & Ursachen
Eine falsche Haltung und Fütterung sind Auslöser für das Krippenwetzen. Wenn dein Pferd sich in der Box langweilt und seine Fresspausen zu lang sind, sucht es sich andere Beschäftigungen. Dazu zählt auch das Wetzen.
Freudige Ereignisse, wie die tägliche Fütterung, können das Wetzen bestärken. Wenn die Krippe gefüllt wird, fühlt sich dein Pferd bestätigt und die Verhaltensstörung wird verstärkt. Und auch wenn du dein Pferd ansprichst, wird es das Wetzen als positives Verhalten erlernen.
Ein Pferd kann das Wetzen von seinen Artgenossen erlernen. Daher ist es essentiell, deinem Pferd das Wetzen schnell abzugewöhnen, sobald es damit angefangen hat.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Wenn dein Pferd durch Wetzen nach Aufmerksamkeit buhlt, solltest du es ignorieren. Dies funktioniert nur, wenn du alle Tiere im Stall gleichbehandelst. Wenn du z.B. ein Pferd bei der Fütterung auslässt, weil es mit den Schneidezähnen schabt, wird es nur unter Stress gesetzt. Ein positiver Lerneffekt setzt dabei nicht ein.
Vorbeugung
Eine Offenstallhaltung mit Weidegang ist für ein wetzendes Pferd die beste Haltungsmethode. Wenn eine Offenstallhaltung nicht möglich ist, kannst du im Stall durch Spielzeug für Abwechslung sorgen. Hänge z.B. ein Knabberholz aus Haselnussbaum- oder Birkenholz in den Stall. So werden auch die Kautätigkeit und die Speichelproduktion deines Pferdes angeregt.
Zungenspiel
Das Zungenspiel zeigt sich bei Pferden in vielen verschiedenen Varianten. Manche Pferde strecken einfach nur die Zunge für einen längeren Zeitraum heraus, andere hingegen beschäftigen sich stundenlang mit ihrer Zunge und verdrehen diese. Die Bewegungen sehen lustig aus, deuten aber auf eine Verhaltensanomalie hin. Diese sogenannten Zungenfehler beeinträchtigen die Gesundheit deines Pferdes in der Regel nicht.
Auslöser & Ursachen
Die Auslöser eines Zungenspiels sind unspezifisch und vielfältig. Oftmals provozieren Mängel in der Haltung, ein stressiges Training oder Langeweile auf der Weide das Zungenspiel. Darüber hinaus kann das Zungenspiel eine Reaktion auf den unliebsamen Stallnachbar in der Box sein. Dein Pferd versucht durch ein Zungenspiel einen hohen Stresspegel abzubauen, wenn es keine anderen Beschäftigungen oder Ablenkungen im Stall findet.
Ein Zungenspiel lässt sich auch in der Fütterungsphase erkennen. Wenn dein Pferd nicht ausreichend mit Raufutter versorgt ist, zeigt es seine freudige Erwartung während der Fütterung unter Umständen mit dem Rausstrecken der Zunge.
Fohlen erlernen das Zungenspiel von der Mutterstute. In den ersten Lebensmonaten ist dieses Verhalten keine Anomalie, sollte aber dennoch beobachtet werden.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Die Abgewöhnung des Zungenspiels ist sehr schwierig. Wenn Pferde bereits mit dem Zungenspiel angefangen haben, strecken sie oft aus Gewohnheit in Leerlaufzeiten auf der Weide oder im Stall ihre Zunge heraus. Solange die Gesundheit deines Pferdes nicht beeinträchtigt wird und das Zungenspiel nicht überhandnimmt, kannst du diese „Macke“ deines Pferdes akzeptieren.
Eine artgerechte Fütterung und tägliche Abwechslung können das Zungenspiel eindämmen. Senke auch unnötige Stressfaktoren im Alltag.
Verständige deinen Tierarzt, wenn dein Pferd permanent mit der Zunge spielt. Es ist durchaus möglich, dass dein Pferd so auf Schmerzen im HNO-Bereich aufmerksam machen möchte.
Vorbeugung
Damit dein Pferd erst gar nicht mit dem Zungenspiel anfängt, solltest du ihm von Beginn an eine pferdegerechte Haltung, wenig Stress und viel Beschäftigung im Alltag durch Weidegang sowie Kontakt zu anderen Pferden bieten.
Bewegungsverhaltensstörungen bei Pferden
Verhaltungsstörungen im Bewegungsablauf deines Pferdes zeigen sich durch Anomalien im täglichen Verhalten. Dazu zählen unter anderem das Weben oder das laute und wiederholte Scharren der Vorder- oder Hinterbeine.
Weben
Das Weben ist eine Verhaltensstörung, die bei vielen verschiedenen Tieren auftreten kann, die in menschlicher Obhut leben. In der freien Wildbahn kommt das Weben nicht vor.
Beim Weben tritt das Pferd stundenlang von einem Vorderbein auf das Andere. Im gleichbleibenden Rhythmus wird dabei der Kopf von links nach rechts geschwungen. Der Kopf befindet sich dabei entweder in einer Aufrechtstellung oder wird leicht zu den Hufen gesenkt. Die Vorderbeine werden abwechselnd mit Gewicht belastet. Es kann passieren, dass die Vorderbeine bis zu 1,75 Meter auseinandergespreizt werden. Bei extremen Webern werden die Beine angehoben und es kann zu Verletzungen kommen, indem sich das Pferd selbst am Kopf trifft. Das Weben tritt selten auch in Verbindung mit anderen Verhaltensstörungen, wie z.B. dem Gitterwetzen oder dem Zungenspiel, auf.
Im Grunde kann jedes Pferd anfangen zu Weben. Allerdings neigen Vollblüter eher zu dieser Verhaltensstörung. Weben ist nicht ansteckend und nur überaus selten ahmen Stallgenossen diese Anomalie nach. Bleibe aufmerksam, wenn mehrere Pferde im Stall diese Verhaltensanomalie zeigen. Häufig liegt dann ein allgemeiner Haltungsfehler vor, welcher alle Pferde unter Stress setzt.
Es ist wichtig, die Gelenke eines webenden Pferdes zu beobachten und durch einen Tierarzt regelmäßig untersuchen zu lassen. Es lässt sich aber feststellen, dass das Weben nicht übermäßig krank macht, die Gelenke verschleißt oder das Risiko einer Arthrose erhöht.
Auslöser & Ursachen
Die Ursachen des Webens finden sich in der Haltung der Pferde. Besonders fehlende Bewegungsmöglichkeiten, stundenlanges Stehen in engen Boxen, ein fehlender Kontakt zu anderen Pferden sowie lange Fresspausen erhöhen den Stresspegel und die Langeweile. Um sich die Zeit zu vertreiben und den Stress zu senken, fangen manche Pferde mit dem Weben an.
Sobald dein Pferd das Weben „gelernt“ hat, wird dein Pferd womöglich bei jeder Abwechslung, vor der Fütterung oder bei dem Putzen mit dem Weben anfangen.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Deinem webenden Pferd kannst du am besten durch eine Offenstallhaltung helfen. Diese Haltung ermöglicht viel Abwechslung und Freiheit. Ein Weidegang stimuliert den Bewegungsdrang des Pferdes. Ist eine Offenstallhaltung nicht möglich, gilt es, deinem Pferd einen täglichen und ausgewogenen Weidegang zu bieten.
Trotz der Verbesserung der Haltungsbedingungen kann es sein, dass das Weben nicht immer komplett abklingt.
Vorbeugung
Eine artgerechte Haltung mit genügend Weidegang, viele Raufutterstellen und Kontakt zu Artgenossen begrenzt das Risiko des Webens und unterstützt die Gelassenheit eines Pferdes.
Scharren
Scharren ist in der Natur normal. Pferde scharren mit den Vorderbeinen zur Futtersuche oder vor dem Liegen, um den Untergrund zu überprüfen. Auch auf der Weide oder in der Box kommt es von Mal zu Mal vor, dass dein Pferd scharrt. Sobald Scharren aber zur Gewohnheit wird, zählt es zu einer Verhaltensstörung.
Auslöser & Ursachen
Das Scharren ist oftmals ein Zeichen von Ungeduld, Nervosität, Stress oder Bewegungsdrang. Besonders nach einem langen Aufenthalt in der Box gibt dein Pferd mit Scharren zu verstehen, dass es Bewegung und Abwechslung braucht, sich in einer langen Fresspause langweilt oder unter Stress steht.
Ein ausgeglichenes Pferd mit genügend Bewegungsfreiheit scharrt in der Regel nicht.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Wenn dein Pferd mit den Scharren beginnt, solltest du es ignorieren, auch wenn es dir möglicherweise schwerfällt. Wenn du das Scharren bewusst oder unbewusst durch Aufmerksamkeit oder einem Leckerli belohnst, wird dieses Verhalten nur verstärkt und positiv bestätigt.
Vorbeugung
Dein Pferd benötigt täglich einen langen Weidegang, um den Bewegungsdrang zu befriedigen. Eine Haltung in der Box unterstützt diese Verhaltensstörung. Ideal ist eine Offenstallhaltung. Wenn dies nicht möglich ist, stimuliere den Bewegungsdrang deines Pferdes mit ausreichend Weidegang.
Sozialverhaltensstörungen bei Pferden
Sozialverhaltensstörungen sind seelisch und oftmals tief verankert. Sie zeigen sich in Kontakt mit Menschen oder in der Herde. Durch eine artgerechte Haltung, viel Ruhe und Geduld können diese Verhaltensstörungen behandelt werden.
Aggressivität
Ein natürliches Dominanzverhalten und leichte Aggressivität zwischen Artgenossen in dynamischen Herden sind auch in der Natur normal. Dies stellt nämlich ein Kommunikationsmittel unter den Pferden dar und ist für eine harmonische Herdenstruktur enorm wichtig. Sobald es aber zu abnormen Formen wie das ständige Schnappen, Zwicken und Treten nach Pferden oder Menschen kommt, spricht man von einer schwerwiegenden Verhaltensstörung.
Auslöser & Ursachen
Aggressivität bei Pferden hat oft psychische Ursachen. Schlechte Erfahrungen, oft durch Menschen verursacht, die nicht wissen, wie sie mit dem Pferd umzugehen haben und fehlende Fluchtmöglichkeiten machen das Pferd aggressiv. Ein Pferd, welches durch Menschen oder Artgenossen in die Ecke gedrängt wird und nicht fliehen kann, wird zum Angriff übergehen.
Auch schmerzhafte Krankheiten oder Verletzungen, die nicht erkannt und behandelt werden, können einige Pferde aggressiv machen. Daher solltest du bei einer erhöhten aggressiven Verhaltensweise deinen Tierarzt verständigen und dein Pferd untersuchen lassen.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Pferde, die aggressive Anomalien zeigen, sollten nur von erfahrenen Reitern oder Pferdetrainern mit viel Geduld therapiert werden. Es gilt nun, das Verhalten zu korrigieren, das Pferd angemessen zu maßregeln und konsequent mit dem Pferd umzugehen. Unerfahrene Reiter können schnell Fehler machen und die Aggressivität unterstützen statt sie zu verbessern.
Vorbeugung
Eine frühe Sozialisation von Fohlen an Menschen ist unentbehrlich und die beste Prävention von aggressiven Verhaltensweisen. Die Ausbildung von Fohlen spielt eine Schlüsselrolle und prägt das Sozialverhalten des Pferdes von Geburt an. Versäumnisse und falsche Ausbildungsweisen von Jungpferden unterstützen ein aggressives Verhalten.. Sollte dein Pferd aggressives Verhalten durch Futterneid zeigen, ist es eine gute Idee, seine Fresszeiten zu verlängern. Wähle hier bevorzugt sehr strukturreiche Müsli Sorten, wie z.B. Pavo Care4Life mit Kräutern oder Pavo EasyMix ohne Kräuter. Diese erhöhen nicht nur die Kautätigkeit sowie die Speichelproduktion deines Pferdes, sondern fördern zudem seine Zufriedenheit.
Selbstverletzung
Verletzungen passieren im Pferdealltag immer mal wieder. Sobald dein Pferd ständig an Verletzungen leidet und sich aktiv selbst weitere Wunden durch das Reiben an scharfen Kanten zufügt, liegt eine ernsthafte Verhaltensstörung vor. Diese Verletzungen müssen unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden, damit sich diese nicht entzünden.
Auslöser & Ursachen
Ein selbstverletzendes Verhalten hat oft seelische Ursachen und Auslöser. Permanenter Stress durch eine falsche Haltung, wenig Bewegung und lange Fresspausen bringen die seelische Gesundheit deines Pferdes aus dem Gleichgewicht. Besonders sensible Pferde versuchen dann den Stress durch ein selbstverletzendes Verhalten abzubauen und machen gleichzeitig so auf sich aufmerksam.
Darüber hinaus kann starker Druck in Wettbewerbs- oder Turniersituationen, welcher ein Reiter auf das Pferd ausübt, seelischen Stress und somit eine Verhaltensstörung fördern.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Entferne als erstes alle scharfen Kanten und Nägel im Stall und auf der Weide, sodass sich dein Pferd nicht weiter verletzen kann.
Ein Pferd, das an einem krankhaften selbstverletzenden Verhalten leidet, benötigt viel Ruhe und wenig Stress. Eine verständnisvolle Pflege von dem Reiter ist enorm wichtig. Setze dein Pferd nicht weiter unter Druck und verzichte auf Wettbewerbe und Turniere. Eine Abwechslung im Alltag ist essentiell, z.B. durch eine ruhige Bodenarbeit mit deinem Pferd. Die Behandlung dieser Verhaltensstörung benötigt viel Zeit und Geduld. Je nach Pferd kann die Behandlung auch einen sehr langen Zeitraum einnehmen.
Vorbeugung
Nur eine pferdegerechte Haltung kann ein selbstverletzendes Verhalten unterbinden. Überfordere dein Pferd nicht, setze es in Wettbewerbssituationen nicht unter Druck und sorge für eine stressfreie Umgebung, vor allem bei nervösen Pferden.
Komfortverhaltensstörungen bei Pferden
Komfortverhaltensstörungen zeigen sich durch kleine „Macken“ oder „Ticks“ des Pferdes. Dabei schlägt es z.B. ständig mit dem Schweif oder schüttelt seinen Kopf. Es ist möglich, dass diese Verhaltensanomalien ihren Anfang in einer Krankheit genommen haben und nach der Heilung als „Gewohnheit“ geblieben sind. In jedem Fall sollten Komfortverhaltensstörungen von einem Tierarzt untersucht werden, um Krankheiten oder Allergien auszuschließen.
Schweifscheuern
Der Schweif des Pferdes besitzt viele Aufgaben: Er schützt die Harnröhre und den Anus, dient zur Kommunikation, vertreibt Insekten und spielt während dem Reiten eine Rolle bei der Balance. Dass der Schweif geschlagen und bewegt wird, ist in der Natur eine ganz normale Verhaltensweise.
Problematisch wird es erst, wenn dein Pferd permanent mit dem Schweif schlägt. Das Fellkleid am Schweif wirkt als Folge stumpf. Wenn der Schweif selten in einer Ruheposition steht, solltest du unbedingt einen Tierarzt verständigen. Denn ein Schweifschlagen, Schweifreiben oder Schweifwetzen kann auf eine Hautkrankheit wie z.B. ein Parasitenbefall oder auf ein Sommerekzem hinweisen. Auch Kotwasser und ein schleppender Fellwechsel oder Fellprobleme an der Hinterhand rufen eine erhöhte Aktivität des Schweifes hervor.
Kann dein Tierarzt ausschließen, dass dein Pferd an keiner Krankheit leidet, liegt eine Verhaltensstörung vor.
Auslöser & Ursachen
Das krankhafte Schweifschlagen wird oftmals durch stressige Situationen ausgelöst, die in deinem Pferd Unbehagen auslösen. Auch ständige Nervosität oder Angst kann ein starkes Schweifschlagen auslösen.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Schon eine leichte Optimierung der Haltungsbedingungen ermöglicht deinem Pferd die Abgewöhnung des Schweifschlagens. Vermeide Stress und biete deinem Pferd auf der Weide Auslauf.
Vorbeugung
Situationen, in denen dein Pferd Unbehagen und Nervosität zeigt, sollten schnell erkannt und vermieden werden.
Headshaking
Ein Zucken oder Schlagen des Kopfes ohne erkennbaren Reiz wird als Headshaking (Kopfschütteln) bezeichnet. Die Symptome sind sehr vielfältig.
In der Regel ist das Headshaking eine natürliche Verhaltensweise. Damit vertreiben Pferde Insekten und andere Störfaktoren am Kopf. Sobald aber der Reiz fehlt, wird vom sogenannten Headshaking Syndrom gesprochen. Dies ist ein noch recht neues und wenig erforschtes Syndrom. Dabei wird zwischen einer Stereotypie, also einer Verhaltensstörung und einem gesundheitlichen Problem unterschieden.
Verständige deinen Tierarzt, sobald du das Kopfschütteln ohne ersichtlichen Grund bei deinem Pferd beobachtest. Dieser wird dein Pferd auf Allergien oder Entzündungen an der Nasenschleimhaut untersuchen.
Orthopädische Ursachen wie OCD können Headshaking verursachen. Daneben kann auch eine starke Sonnenstrahlung bei lichtempfindlichen Pferden diese Störung auslösen. Sollte es keine medizinischen Ursachen für das Headshaking geben, handelt es sich womöglich im eine Komfortverhaltensstörung. Da das Krankheitsbild des Syndroms sehr komplex ist, ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt enorm wichtig.
Auslöser & Ursachen
Die Verhaltensstörung wird durch falsche Haltungsbedingungen und Arbeitsfehlern ausgelöst. Durch das zwanghafte Headshaking kommuniziert das Pferd Ärger, Wut, Angst oder Stress.
Wenn dein Pferd überfordert und unter Druck gesetzt wird, einen monotonen Alltag durchlebt oder im Training falsch behandelt wird, kann sich das Headshaking entwickeln. Auch eine falsche Ausrüstung wie z.B. ein zu enger Sattel birgt das Risiko auf die Entstehung dieser Verhaltensstörung.
Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten
Überprüfe die Situation deines Pferdes und gehe auf Ursachenforschung. Wenn das Headshaking durch eine falsche Ausrüstung entstanden ist, tausche diese schnellstmöglich aus. Darüber hinaus ist eine Optimierung der Haltungsbedingung die beste Möglichkeit, deinem Pferd das Headshaking abzugewöhnen. Biete deinem Pferd viel Bewegung und begegne ihm während des Trainings mit Respekt und Verständnis.
Das chronische Headshaking kann nicht immer vollständig therapiert werden. Aber in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt und Geduld lernst du, mit dieser kleinen „Macke“ deines Pferdes umzugehen, sodass du dein Pferd weiterhin mit Spaß reiten kannst.
Vorbeugung
Nur eine pferdegerechte Haltung an der frischen Luft, ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Kontakt zu den Artgenossen stellt eine optimale Prävention dar.
Fütterung und Gesundheit
Mash für Pferde
Schon die alten Reitmeister rührten Mash für ihre Pferde an und wussten die Vorteile dieses besonderen Futtermittels zu schätzen. Auch heute sind die meisten Pferde völlig verrückt nach diesem warmen, breiigen Futter. Kennst du das auch? Kaum ist das Mash serviert, ist es auch schon wieder weg, nämlich bis zum letzten Rest leergefuttert.
Mash ist bei Pferden einfach beliebt. Aber in welchen Situationen ist das „Schlabber-Futter“ nicht nur ein willkommener, abwechslungsreicher Leckerbissen, sondern auch richtig sinnvoll? Zum Beispiel während oder nach anstrengenden Turnieren, an sehr heißen Tagen, im Alter oder bei Zahnproblemen. Auch während des Fellwechsels oder im Winter kann Mash dein Pferd eine wertvolle Nährstoffkombination bieten. Sogar nach Krankheiten ist Mash ein optimales Futtermittel: es fördert die Regeneration und unterstützt die Darmfunktion. Aber was macht Mash denn jetzt so besonders?
Was ist Mash überhaupt?
Mash ist ein spezielles Futtermittel, dass je nach Zusammensetzung zu Kraftfutter bzw. Ergänzungsfutter gezählt wird. Traditionell besteht Mash aus Kleie, Leinsamen und weiteren Zutaten. Die Mischung wird mit warmem Wasser angerührt und als schmackhafter Brei an dein Pferd gefüttert.
Welche Inhaltsstoffe sind in Mash enthalten?
Mash kombiniert viele verschiedene Vitalstoffe. Die enthaltenen Leinsamen unterstützen den Fellwechsel und verleihen dem Fell deines Pferdes einen gesunden Glanz. Sie liefern zusätzlich Schleimstoffe, welche die Darmwand vor Reizen schützen können. Kleie unterstützt die allgemeine Darmgesundheit und hilft dem gesamten Verdauungstrakt dabei, „in Schwung“ zu bleiben.
Angereicherte Mash-Sorten enthalten zudem einen vollwertigen Vitamin-Mineralstoff-Spurenelement-Komplex, wie z.B. Biotin, Vitamin A, D3 und E, Magnesium, Kupfer, Eisen und Zink.
Warum wird Mash gefüttert?
Die Gründe zur Fütterung von Mash sind vielseitig – genauso wie seine Inhaltsstoffe. Mash wird oft zur Unterstützung der Darmfunktion und einer gesunden Verdauung gefüttert. Vor allem der hohe Gehalt an Leinsamen und Weizenkleie trägt zur allgemeinen Darmgesundheit bei. Die Inhaltsstoffe sind leicht verdaulich und werden sehr gut vom Dünndarm resorbiert. Auch Pferde, die Probleme mit Kotwasser und Durchfall haben, können von den positiven Eigenschaften profitieren.
Die Fütterung von Mash ist zudem für Pferde empfehlenswert, die sich nach einer Krankheit schnell regenerieren müssen oder grundsätzlich schlecht fressen. Pferde fressen den warmen Leckerbissen nämlich sehr gern. Gleichzeitig unterstützt Mash den Regenerationsprozess. Zum Beispiel ist Mash eins der ersten Futtersorten, welche du deinem Pferd nach einer überstandenen Kolik oder Operation anbieten kannst.
Hat dein Pferd beim Turnier wieder Höchstleistungen erbracht und sich körperlich stark verausgabt? Dann hat es sich auf jeden Fall einen gesunden, warmen Leckerbissen für eine schnelle Regeneration verdient. Das warme Kraftfutter versorgt dein Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen und fördert seine Flüssigkeitsaufnahme – harte Arbeit muss schließlich angemessen belohnt werden.
Der gesunde Nährstoffmix im Mash mit seinem hohen Anteil an reinem Leinsamen verleiht deinem Pferd nicht nur einen herrlichen Glanz, sondern unterstützt es zudem beim Fellwechsel.
Die breiige Konsistenz von Mash bietet aber noch einen weiteren, ganz entschiedenen Vorteil: Senioren haben es bekanntlich schwerer, festes und trockenes Futter optimal aufzunehmen. Kommen Zahnprobleme hinzu, wird es umso schwerer, die Kondition alter Pferde aufrecht zu erhalten. Die breiige Konsistenz eines vollwertigen Senioren-Mashfutters ist nicht nur schmackhaft, sondern kann auch mit einem schlechten Gebiss einfach „weggeschleckt“ werden. Ein Highlight für jeden Senior!
Mash ist auch sehr gut zur Fütterung bei Pferden geeignet, die grundsätzlich (zu) wenig trinken oder stark schwitzen, denn es wird mit Wasser zubereitet und fördert somit zusätzlich die Flüssigkeitsaufnahme.
Wie wird Mash zubereitet?
Mash wird in der Regel einfach und schnell mit heißem Wasser zubereitet und anschließend handwarm gefüttert.
Rühre 1 Teil Mash einfach mit 1 Teil warmem, nicht kochendem Wasser an. Das Wasser sollte nicht kochend übergossen werden, da sonst die nicht hitzebeständigen Vitamine zerstört werden.
Rühre die Mischung einmal kräftig durch und lasse diese anschließend etwas abkühlen.
Sobald der Brei handwarm ist, kannst du diesen deinem Pferd als warmen Leckerbissen servieren.
Tipp: Mash kann zudem auch mit gesunden Kräutern verfeinert werden.
Wie oft wird Mash gefüttert?
Üblicherweise wird Mash ergänzend oder statt der üblichen Kraftfutterration gefüttert. Beachte für die passende Dosierung am besten die Hinweise auf der Verpackung.
Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass du bestimmte Mash-Futtersorten nicht täglich füttern solltest? Dies liegt an der phosphorhaltigen Weizenkleie, die oft eins der Hauptzutaten von Mash ist. Wenn viel Kleie gefressen wird, wird gleichzeitig viel Phosphor aufgenommen – zu viel Phosphor hemmt allerdings die Aufnahme von Calcium. Calcium ist unter anderem ein essentieller Baustoff für starke Knochen.
In Bezug auf die Fütterungsempfehlungen kannst du dich aber auf die Hinweise des Herstellers verlassen. Gibt dieser an, dass sein Mash auch täglich (als Kraftfutterersatz) gefüttert werden kann, kannst du davon ausgehen, dass es nicht nur vitaminisiert, sondern zusätzlich mit Calcium angereichert wurde. Es gibt z.B. auch Kraftfutter speziell für alte Pferde, welches sowohl trocken als auch eingeweicht dauerhaft gefüttert werden kann.
Grundsätzlich gilt: Fütterst du deinem Pferd außer Raufutter nur sehr wenig oder gar kein Kraftfutter, ist die Zugabe eines vollwertigen Mineralfutters wichtig.
Welche Mash-Produkte gibt es?
Welches Mash du deinem Pferd anbieten möchtest, kommt ganz auf die Bedürfnisse deines Pferdes an. Wähle bei Pavo Pferdefutter zwischen 3 Sorten:
Pavo SlobberMash ist ein warmer Leckerbissen. Das vollwertige, vitaminreiche Kraftfutter kannst du ganz einfach mit heißem Wasser anrühren und lauwarm verfüttern. Da die Inhaltsstoffe bereits optimal verarbeitet sind, muss das Mash nicht lange ziehen. Der hohe Anteil an Leinsamen verleiht dem Fell deines Pferdes einen tollen Glanz. Die Weizenkleie unterstützt eine gesunde Verdauung. Da auch Calcium ein wichtiger Bestandteil von Pavo SlobberMash ist, kannst du den leckeren Brei regelmäßig anbieten. SlobberMash darf nur eingeweicht gefüttert werden!
Pavo GrainFreeMash ist ein getreide- und melassefreies Mash mit einem sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Im Vergleich zu herkömmlichen Mash-Sorten ist dieser Gehalt deutlich geringer. Dieses faserreiche Mash ist daher besonders für Pferde geeignet, die zu Übergewicht neigen, getreidefrei ernährt werden müssen oder empfindlich auf Zucker und Stärke reagieren.
Pavo 18Plus ist ein Spezialfutter für deinen Senior ab 18 Jahren. Das schmackhafte Müsli ist mit Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren angereichert, enthält ein optimales Calcium-Phosphorverhältnis sowie Antioxidantien und unterstützt somit das Immunsystem. Zudem ist der Zucker- und Stärkegehalt an den Bedarf älterer Pferde angepasst. Das Müsli kannst du sowohl trocken als auch eingeweicht als Mash füttern.
Pavo 18Plus kann zudem sehr gut mit feuchten Raufutterprodukten wie z.B. Pavo FibreBeet, Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreNuggets kombiniert werden – ideal für Pferde mit Zahnproblemen, die Kraftfutter und Raufutter nicht mehr gut fressen können.
Kann Mash auch selbst zubereitet werden?
Ja, Mash kannst du auch selbst herstellen. Die Grundzutaten Leinsamen, Weizenkleie und Hafer kannst du im Drogeriemarkt, Reformhäusern oder im landwirtschaftlichen Fachhandel erwerben. Achte dabei auf unbehandelte und natürliche Zutaten ohne Zusatzstoffe.
Mash selber machen ist zwar einfach, aber auch zeitintensiv und kann schnell teuer werden. Im selbstgemachtem Mash ist das Calcium-Phosphor-Verhältnis unausgeglichen, da die Anreicherung im optimalem Verhältnis fehlt. Achte daher darauf, deinem Pferd das selbstgemachte Futter nicht zu häufig anzubieten.
Eine schöne Idee ist selbstgemachtes Mash aber bestimmt.
Grundrezept Mash
Für ein Pferd von etwa 600 kg benötigst du:
70 g Leinsamen
250 g Weizenkleie
250 g geschroteter Hafer
1 l heißes Wasser
Beachte: Braune Leinsamen müssen vorher immer noch einmal gekocht werden. Alternativ kannst du goldene Leinsamen kaufen.
Zubereitung:
Koche die Leinsamen mit 1 l Wasser 30 Minuten lang auf. Dabei gelegentlich umrühren.
Lasse die Leinsamen mit etwas Sud auf etwa 40°C bis 50°C abkühlen.
Gib die Weizenkleie und den Hafer in einen großen Eimer. Schütte anschließend die warmen, feuchten Leinsamen dazu und vermische die Masse.
Lasse den Brei nun bis zu 30 Minuten quellen.
Rühre den Mash kräftig durch und achte darauf, dass er nicht zu flüssig wird. Zur Not musst du noch ein bisschen Flüssigkeit abschütten. Ist der Brei zu fest, kannst du noch ein wenig lauwarmes Wasser hinzugeben.
Deinen selbstgemachten Mash kannst du jetzt nach Belieben und Geschmack gesund verfeinern. Kräuter, Honig, Bierhefe oder ein Teelöffel Salz sind perfekte Ergänzungen und machen das Mash noch schmackhafter.
Und fertig ist das selbstgemachte Mash! Jetzt kannst du den Leckerbissen lauwarm oder auch kalt füttern.
Fütterung und Gesundheit
Lebererkrankung beim Pferd
Die Leber ist des Pferdes größtes Verdauungsorgan. Sie besteht aus zwei Hälften und wiegt bei einem normalen Warmblutpferd ca. 5kg. Anatomisch setzt sich die Leber des Pferdes aus den Leberlappen, den Leberbälkchen und den Leberzellen (Hepatozyten) zusammen. Die Leber besitzt zwei Zugänge: Die Leberarterie transportiert mit Sauerstoff angereichertes Blut vom Herzen kommend, während die Pfortader Blut mit Nährstoffen aus dem Magen-Darm-Trakt, Milz-Abbauprodukte sowie Hormone der Bauspeicheldrüse zur Leber transportiert.
Die wichtigsten Aufgaben einer Pferdeleber
Die Leber ist maßgeblich am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten beteiligt. Außerdem ist sie ein wichtiges Reservedepot für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Erst in der Leber können durch die Zusammenarbeit und Produktion verschiedener Proteine, Enzyme und Hormone, die meisten Nährstoffe verwertet und für den Organismus zur Verfügung gestellt werden.
Neben der Aufgabe im Fett-Kohlenhydratstoffwechsel übernimmt die Pferdeleber außerdem eine ganz entscheidende Funktion als Entgiftungsorgan. Die Leber kann Medikamente, toxische Verbindungen und über das Futter aufgenommene Gifte bis zu einem gewissen Maß abbauen, so dass die Abbauprodukte dann über die Nieren ausgeschieden werden können.
Wie die Pferdeleber sich selbst zu helfen weiß
Die Leber des Pferdes hat ein enorm großes Regenerationsvermögen. Trotz Überbelastung zeigt sie lange keine signifikant erkennbaren Symptome. Erst wenn mehr als 70-80 % der Leber nicht mehr funktionieren, werden klinische Symptome sichtbar. Dies sind für das Pferd Fluch und Segen zugleich, denn durch diese Fähigkeit der Pferdeleber ist es für Besitzer oft sehr schwierig, eine Lebererkrankung bei ihrem Pferd frühzeitig zu erkennen.
Lebererkrankungen bei Pferden nehmen zu
Leider kommen Lebererkrankungen bei Pferden immer häufiger vor. Dies wird vor allem mit dem Vormarsch der für Pferde hochgiftigen Jakobskreuzkraut Pflanze in Verbindung gebracht.
Die Leber kann durch die Aufnahme von giftigen Stoffen, wie sie beispielsweise im Jakobskreuzkraut zu finden sind, aber auch durch Infektionen, Bakterien oder Parasiten, schwer geschädigt werden. Bei einer geschädigten Leber steigen die Konzentration der Leberenzyme im Blut und die Konzentration, der nicht von der Leber herausgefilterten Abfallstoffe wie Bilirubin. Aus diesem Grund kann die Diagnose einer Lebererkrankung auch am eindeutigsten über die sogenannten Leberwerte im Blutbild ermittelt werden. Die Ursache kann allein über das Blutbild in den meisten Fällen jedoch nicht ermittelt werden.
Zum Beispiel Gamma GT und alkalische Phosphatase (ALP) steigen vor allem bei Problemen im Abtransport der Giftstoffe, während ein erhöhter Gehalt von GLDH, LDH und AST (GOT) auf eine Schädigung der Leberzellen selbst hinweist. Doch nicht alle Enzyme nehmen im gleichen Maße zu bzw. ab und somit kann die Geschwindigkeit dieser Veränderung allein nicht auf den Grad der Leberschädigung hinweisen. Ist beispielsweise allein der LDH-Wert deines Pferdes erhöht, ist dies zunächst von geringer Aussagekraft für den aktuellen Gesundheitsstatus der Leber. Allerdings kann eine Aufteilung des LDH-Werts in die Leberisoenzyme LDH 3 und LDH 4 helfen, eine genauere Diagnose über die Lebergesundheit deines Pferdes zu stellen. Da diese Methode jedoch sehr kostenintensiv ist, betrachten viele Tierärzte meist die Enzyme AST und Gamma GT. Mithilfe des Gamma GT Werts lässt sich eine deutliche Aussage über den Zustand der Leber deines Pferdes treffen, da er proportional zum Ausmaß der Leberschädigung verläuft. Das bedeutet: je höher der Gamma GT Wert, desto höher der Grad der Lebererkrankung. Außerdem ist das Enzym GLDH zu betrachten. Ein erhöhter GLDH Wert im Blut ist immer ein Hinweis auf eine schwere Schädigung der Leber und somit von großer Bedeutung. Achte bei einer Blutentnahme zusätzlich darauf, dass das Serum innerhalb von 24 Stunden ausgewertet wird. Die Leberwerte haben nur eine sehr kurze Halbwertzeit.
Weist dein Pferd erhöhte Leberwerte auf, ist es in jedem Fall sehr wichtig, die genaue Ursache festzustellen, um eine vollständige Heilung zu erzielen. Dein Tierarzt hilft dir sicher gerne bei der Spurensuche und unterstützt dich mit seiner Anamnese, relevante Anhaltspunkte zur aktuellen Haltung und Fütterung zu finden.
Lebererkrankungen bei Pferden frühzeitig erkennen
Da die Pferdeleber über einen hohen Kompensations- und Regenerationsmechanismus verfügt, ist eine frühzeitige Diagnose oft schwierig. Erhöhte Leberwerte sind erst im fortgeschrittenen Stadium einer Lebererkrankung im Blut nachweisbar.
Erste Anzeichen deuten nicht direkt auf eine Lebererkrankung deines Pferdes hin. Genauso gut könnten diese auch Anzeichen einer anderen Krankheit abbilden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass du dein Pferd aufmerksam beobachtest und Veränderungen kritisch bewertest. Die Symptome der Leberkrankheiten bei Pferden entsprechen der Schwere des Leberschadens. Ziehe daher bei folgenden Symptomen auch immer eine Lebererkrankung deines Pferdes in Betracht:
Verhaltensänderungen:
Appetitlosigkeit
Trägheit und Mattheit
Apathisches Verhalten
Leistungsschwäche
Lichtempfindlichkeit
Aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen
Körperliche Veränderungen:
Beschwerden des Bewegungsapparates, Ataxie
Muskelabbau
Abmagerung
Haut- und Haarprobleme
Vermehrtes Schwitzen
Temperaturanstieg
Beschleunigter Puls ohne Anstrengung
Kolikartige Schmerzen
Verstopfung
Gelbverfärbung der Augenschleimhäute
Kleine punktförmige Blutungen auf Nick- und Schleimhäute
Dunkel verfärbter Urin (eventuell mit Blut im Urin)
Ziehe beim Verdacht auf eine Lebererkrankung sofort deinen Tierarzt zu Rate. Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Lebererkrankung unterschieden:
Primäre Lebererkrankung: Die Pferdeleber ist direkt betroffen, z.B. bei einem Parasitenbefall.
Sekundäre Lebererkrankung: Die Erkrankung der Pferdeleber tritt in Folge einer Krankheit auf, z.B. bei Hufrehe, Vergiftungen oder Infektionen.
Mögliche Ursachen von Lebererkrankungen
Verzehr giftiger Pflanzen, allen voran das Jakobskreuzkraut
Schimmelpilze oder Bakterien in qualitativ schlechtem Kraftfutter, Heu oder Stroh
Fütterungsfehler: Nur selten liegt eine Mangelerscheinung vor. Häufiger ist die Ursache eine Überversorgung (zu proteinreiches Futter, zu viel synthetisches Mineralfutter).
Schwermetalle, z.B. alte rostige Trinkwasser-Bleirohre
Holzschutzmittel oder Weichmacher
Farben und Lacke sowie Formaldehyd in Späne-Einstreu
Parasiten oder Leberegel
Infektionserkrankungen
Tumore
Medikamente
Überdüngte oder mit Pestiziden behandelte Weiden
Leberkrankheiten bei Pferden stehen auch oft im Zusammenhang mit Erkrankungen des Magen- Darm-Trakts. Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan und kann durch weitere Erkrankungen des Organismus somit auch stark in seiner Funktion in Mitleidenschaft gezogen werden.
Außerdem haben auch Stress, Überlastung oder Infektionen einen direkten Einfluss auf die Leber des Pferdes. Hier entstehen hochreaktive Radikale (schädliche Stoffe), die mithilfe der Leber in unschädliche Stoffe umgewandelt werden müssen. Dies kann die Leber langfristig belasten und folglich zu Leberproblemen führen. Achte daher immer darauf, den Tagesablauf deines Pferdes möglichst stressfrei zu gestalten und es artgerecht zu halten.
Behandlung von Lebererkrankungen beim Pferd
Halte alle leberschädigenden Stoffe von deinem Pferd fern, um es langfristig vor Erkrankungen zu schützen. Berücksichtige hierfür folgende Checkliste:
Kontrolliere regelmäßig die Weiden und Paddocks, damit diese stets frei von Giftpflanzen sind. Die gängigsten Giftpflanzen sind: Jakobskreuzkraut, Bergahorn, Sumpfschachtelhalm oder Herbstzeitlose.
Kraftfutter und Raufutter müssen stets in einem schimmelfreien Zustand sein.
Vermeide eine Überdosierung von synthetischem Mineralfutter und wähle bevorzugt ein natürliches Vitamin- und Mineralfutter.
Vermeide sowohl eine Überfütterung als auch einen radikalen Futterentzug (wie es manchmal bei Hufrehe empfohlen wird) bei deinem Pferd. Beides kann zur Bildung einer Fettleber führen.
Reduziere den Eiweiß- und Fettgehalt im Futter und sorge dabei für ausreichendes Raufutter als Basisfütterung.
Verwende für die Trinkwasserversorgung keine alten Bleirohre.
Vorsicht bei Futter- oder Wassereimern: schwarze Mörteleimer enthalten oft Weichmacher.
Entwurme dein Pferd regelmäßig.
Verzichte auf chemische Holzschutzmittel, Farben und Lacke für Pferdeboxen oder Weide- und Paddockzäune.
Sollte dein Pferd Medikamente bekommen, lies sorgfältig den Beipackzettel und informiere dich bei deinem Tierarzt über mögliche Nebenwirkungen.
Bewirtschafte deine Weiden „pferdefreundlich“ und verzichte auf Pestizide. Lies dazu auch unseren Ratgeber „Pferdeweiden richtig bewirtschaften.“
Kräuter können die Leber zusätzlich unterstützen
Bestimmte Kräuter unterstützen ganz besonders die Leberfunktion. Dabei wird durch sogenannte Bitterstoffe der Gallenfluss erhalten und angeregt. Bitterstoffe sind z.B. in Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn enthalten. Insbesondere Mariendistel (mit hohem Gehalt an Silymarin) und Artischocke sind als bitterstoffreiche „Leberkräuter“ bekannt. Mariendistel beeinflusst den Zellstoffwechsel der Leber. Artischocke regt den Gallenfluss an.
Eine Unterstützung der Leber durch eine bitterstoffreiche Kräutermischung kann ganzjährlich erfolgen. Besonders zur Zeit des Fellwechsels bietet sich eine Kur von 6-8 Wochen an. Dein Pferd wird es dir danken!
Bei allen Maßnahmen und Behandlungen von Lebererkrankungen bei Pferden gilt: Nur die Beseitigung der Ursachen kann zum dauerhaften Erfolg führen.
Fütterung und Gesundheit
Flohsamen in der Pferdefütterung
Soll ich meinem Pferd Flohsamen füttern? Eine Frage, die du dir vielleicht auch schon gestellt hast. Pferde, die ihr Heu vom sandigen Boden fressen oder auf kurzgefressenen Weiden grasen, nehmen mit dem Futter auch immer Sand und Erde auf. Beides lagert sich im Magen-Darmtrakt der Pferde ab und kann über längere Zeit zur Reizung der Darmschleimhaut führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Verstopfungen oder Koliken. In beiden Fällen kann eine Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur helfen.
Was sind Flohsamen?
Flohsamen sind die Samen einer bis zu 10cm hohen Pflanze aus der Gruppe der Wegeriche. Der botanische Name lautet Plantago ovata. In Indien und Pakistan, wo der Samen hauptsächlich angebaut wird, wird er schon lange als Heilmittel in der Naturheilkunde Ayurveda benutzt. Der Name ist angelehnt an das Verhalten der Samen. Sind die reif, springen sie im hohen Bogen aus den Schoten und können dabei leicht mit Flöhen verwechselt werden.
Warum sind Flohsamen und Flohsamenschalen gut fürs Pferd?
Flohsamenschalen werden traditionell zur Unterstützung des Verdauungsapparates bei Pferden eingesetzt. Das Besondere an Flohsamen sind ihre Eigenschaften in der Schleimbildung und ihre hohe Quelleigenschaft. Die in den Flohsamenschalen enthaltenen pflanzlichen Ballaststoffe sind in der Lage, mehr als das 50-fache an Wasser zu binden. Dadurch nimmt das Volumen des Nahrungsbreis im Darm zu. Es entsteht Druck auf die Darmwand, die Peristaltik wird angeregt und löst schließlich den Darmentleerungsreflex aus.
Die Ballaststoffe der Flohsamen wirken sich positiv auf die Darmflora aus, weil sie das Wachstum darmfreundlicher Bakterien fördern. Ihre Schleimstoffe schützen zudem die Darmschleimhaut des Pferdes und helfen, Sandablagerungen im Magen-Darm-Trakt zu binden und auszuscheiden.
Die Schalen der Flohsamen sind sehr ballaststoffreich. Je nachdem, wie gut die Qualität der Flohsamenschalen ist, enthalten 100g von ihnen rund 70-90g Ballaststoffe. Zum Vergleich: Ein Lebensmittel, das mehr als 6g Ballaststoff pro 100g enthält, wird als ballaststoffreich bezeichnet. Im Darm quellen die Ballaststoffe auf und regen die Verdauung an. Dabei können sie schädliche Substanzen binden und mit der Nahrung ausscheiden. Ballaststoffe bilden den Nährboden für positive Darmbakterien und unterstützen so eine gesunde Darmflora.
Einsatzmöglichkeiten von Flohsamen und Flohsamenschalen beim Pferd
Bei Kotwasser und Durchfall können ganze Flohsamen trocken beigefüttert helfen, Flüssigkeit aufzusaugen und die Stuhlkonsistenz zu regulieren.
Bei Verstopfungskoliken können sowohl Flohsamen als auch Flohsamenschalen in aufgequollener Form Schmierstoffe in den Darm bringen. Das erhöhte Volumen regt idealerweise die Verdauung an.
Abgelagerte Stoffe im Darm können sich an den Schleim binden und so abtransportiert werden. Zum Beispiel, wenn Pferde Sand und Erde gefressen haben.
Eine begleitende Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur kann ebenfalls positiv dazu beitragen, den Darm deines Pferdes zu reinigen und zu schützen.
Flohsamen oder Flohsamenschalen – was ist besser für dein Pferd?
Wenn du dich für die Fütterung von Flohsamen entscheidest, hast du immer noch die Wahl zwischen dem ganzen geschlossenen Samen oder der Schale. Da die Wirkung ähnlich ist, kann beides gefüttert werden. Flohsamen haben im Vergleich zu den Schalen einen höheren Nährwert, Flohsamenschalen schleimen mehr.
Flohsamen:
Da Flohsamen im Magen weniger stark quellen, können sie sowohl trocken als auch nass/feucht gefüttert werden. Sie sind energiereicher, da sie Öl enthalten. Bei leichtfüttrigen oder stoffwechselkranken Pferden solltest du dies bei der Fütterung beachten und nicht zu große Mengen an Flohsamen beifüttern. Flohsamen gelten als sanftere Variante, um Sand aus dem Darm zu bekommen.
Die Nährwertangaben für 100g Flohsamen:
Brennwert 88 kJ
Kalorien 21 kcal
Fett 0,6 g
Kohlenhydrate 1,7 g
Protein 2,4 g
Ballaststoffe 84 g
Flohsamenschalen:
Flohsamenschalen sind weniger gehaltvoll. Es ist ganz wichtig, sie vor dem Füttern einzuweichen. Trocken verfüttert würden sie dem Magen zu viel Flüssigkeit entziehen. Die Empfehlungen der Hersteller, wieviel Wasser auf wieviel Flohsamenschalen kommen, variiert. Lese hierzu aufmerksam die Fütterungsempfehlung des Herstellers. Ein grober Richtwert ist: 50g Flohsamenschalen binden 1 Liter Wasser.
Flohsamenschalen werden von Pferdebesitzern häufig lieber gefüttert, weil sie weniger Aufwand und Schmutz bedeuten. Manche Pferde fressen die Schalen auch lieber als die Samen.
So fütterst du Flohsamenschalen richtig:
Vor dem Füttern sollten die Flohsamenschalen etwa 30 Minuten eingeweicht werden. Wenn die Masse eine kleisterähnliche Konsistenz hat, ist sie perfekt. Häufig wird doch unterschätzt, wieviel Wasser die Flohsamenschalen zum Quellen benötigen.
Gefahren für Pferde bei der Fütterung von Flohsamen
Wer Flohsamen verfüttert, muss dafür sorgen, dass dem Pferd ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Um ganz sicher zu gehen, dass dein Pferd wirklich genügend Flüssigkeit aufnimmt, kannst du die Flohsamen auch als Mash verfüttern. In dieser Form enthält das Futter bereits eine bestimmte Wassermenge.
Achtung: Es kann zu Verstopfungskoliken kommen, wenn die Flohsamen mit zu wenig Wasser eingeweicht werden und dadurch zu viel Wasser aus dem Futterbrei binden.
Tipp: Empfindliche Pferde könnten negativ auf die erhöhte Energie und Ölmenge der Flohsamen reagieren. Wenn die Samen in größeren Mengen gefüttert werden, kannst du entweder auf die Schalen zurückgreifen oder die Menge des Kraftfutters reduzieren.
Fütterung und Gesundheit
Arthrose beim Pferd
Bei unklaren Lahmheiten ist die Diagnose Arthrose sehr gefürchtet, vor allem weil man lange davon ausging, dass Arthrose nicht heilbar bzw. nicht gut therapierbar ist. Inzwischen weiß man jedoch um die Regenerationsfähigkeit von Knorpeln und Knochen durch ihre ständigen Umbauprozesse. Bei einer ausreichenden Nährstoffversorgung kann, wenn noch etwas Knorpelmaterial vorhanden ist und nicht mehr Material abgetragen als aufgebaut wird, das Fortschreiten der Arthrose verzögert und sogar gestoppt werden. Wichtig ist hier immer eine frühzeitige Diagnose durch den Tierarzt, eine geeignete Therapie und ein bedarfsgerechter Fütterungsplan.
Aber was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff Arthrose und wie kannst du deinem Pferd unterstützend helfen?
Arthrosen werden in der Medizin als „chronisch-degenerative Gelenkerkrankungen“ bezeichnet. Das bedeutet: Sie bestehen über längere Zeit und gehen mit einem irreversiblen Umbau der natürlichen Gelenkstrukturen einher. Es handelt sich also meist um einen Gelenksverschleiß oder eine Gelenksabnutzung, jedoch können auch Gelenkzubildungen (Spat, Schale, Kissing Spines) gemeint sein. Zu Beginn der Erkrankung sind oft keine augenscheinlichen Symptome erkennbar. Die Pferde sind vielleicht etwas weniger arbeitswillig oder brauchen ein bisschen länger, um ganz locker zu werden. Erst wenn eine Arthritis, also eine Gelenksentzündung entsteht, gehen die meisten Pferde deutlich lahm oder sind in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt.
Um die Entstehung von Arthrosen genau einordnen zu können, erläutern wir kurz den Aufbau, die Funktion und die Bestandteile von Gelenken:
Ein Gelenk ermöglicht, zusammen mit Sehnen, Bändern und Muskeln, die Bewegung von Knochen und damit die Bewegung deines Pferdes. Es wird aus zwei oder mehr Knochen gebildet, deren äußere Konturen genau zueinander passen. Die Teile sind so geformt, dass die Bewegung zwischen ihnen leicht und reibungslos vonstattengeht. Um diese perfekte und leichtgängige Bewegung zusätzlich zu erleichtern, sind die Knochenbereiche im Gelenk mit gleitfähigem Knorpel überzogen. Diese elastische Knorpel-Gelschicht sorgt auch für einen geschmeidigen und geräuschlosen Bewegungsablauf der Gelenke und Knochen. Das Knorpelgewebe gehört zu den Stütz- und Bindegewebsarten.
Zusätzlich ist das Gelenk mit einer Gleitsubstanz gefüllt, die als Synovia (Gelenkschmiere) bezeichnet wird. Diese zähflüssige, honigfarbene Gelenkschmiere funktioniert wie Getriebeöl. Damit sie nicht ausläuft, ist das Gelenk rundum von einer Kapsel umgeben. Für die mechanische Festigkeit von Gelenken sorgen die Bänder. Sie halten die Knochen in der richtigen Position und müssen in der Bewegung des Pferdes daher erhebliche Kräfte aushalten.
Durch vielfältige Ursachen, z.B. chronische oder akute Überbelastungen, Entzündungen oder Trauma kann dieses komplizierte Gefüge gestört werden. Zuerst wird das kollagene Netzwerk des Knorpels beschädigt, welches die Knorpelzellen zu reparieren versucht. Ist die Schädigung langanhaltend und höher als die Bildung von neuem Knorpelgewebe, kommt es zum Knorpelverlust, welcher dann den Prozess der degenerativen Arthrose einleitet.
Durch den Abbau des Knorpels reiben immer größere Knochenteile aufeinander. Es entsteht eine fortschreitende Entzündung. Diese zieht Knochenwucherungen nach sich, sowohl auf der Gleitfläche des Gelenks als auch an seinem Rand.
Im weiteren Verlauf können die Bänder in den Entzündungsprozess einbezogen werden und die Gelenkschmiere verändert sich krankhaft. Sie wird dünnflüssig und ist daher weniger effektiv.
Diese Veränderungen sind ausgesprochen schmerzhaft. Zu Beginn einer Arthrose siehst du am Gangbild bzw. an den Bewegungen deines Pferdes wenig. Oft sind es nur eine kurzfristige Unklarheit im Gang, das schwerfälligere Aufstehen oder das mühselige Drehen auf engem Raum. Je fortgeschrittener die Erkrankung jedoch ist, desto schmerzhafter wird es für dein Pferd.
Ursachen von Arthrose bei Pferden
Durch die Belastung des Bewegungsapparates finden als natürlicher Prozess abbauende Vorgänge statt. Daher sind häufiger ältere Pferde von Arthrose betroffen. Aber auch jüngere Pferde bleiben nicht immer von einer Arthrose verschont. Dieser Abbauprozess kann durch eine unangemessene, zu hohe oder zu intensive Arbeitsbelastung und unzureichendes Aufwärmen beschleunigt werden.
Eine Arthrosebildung kann aber auch fütterungsbedingte Ursachen haben. Fehlen in der Nährstoffversorgung deines Pferdes Bestandteile, die für die Bildung von Hyaluronsäure oder Kollagen wichtig sind, kann sich das Knorpelgewebe nur unzureichend reparieren, bzw. regenerieren.
Auch eine zu intensive Fohlen- und Jungpferdeaufzucht mit zu wenig Mineralstoffen und Spurenelementen kann schon den Grundstein für eine spätere Arthrose-Erkrankung bilden. Daher ist eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr in jedem Alter für eine gesunde Knochen- und Gelenkentwicklung für dein Pferd essentiell.
Den Ursachen zusammengefasst auf der Spur:
Gelenkentzündungen (wie z.B. eine akute Arthritis in den Fesselgelenken), die nicht oder unzureichend behandelt wurden.
Fehler im Haltungsmanagement, z.B. unzureichende Hufpflege, Fehlstellungen, falsches Reiten, zu starke Belastung durch den Reiter, Muskelverspannungen oder ungeeignete Bodenbeschaffenheiten. Die Folgen können zu einseitige Belastungen der Gelenke sein.
Auch die Genetik kann bei der Entwicklung von Arthrose beim Pferd eine Rolle spielen. Zum Beispiel sind einige Rassen eher für Fehlstellungen bekannt als andere.
Verletzungen im gesamten Bewegungsapparat wie Knochenbrüche oder Bänderrisse, die zu Überlastungen, bzw. einseitiger Belastung der Gelenke führen.
Eine zu frühe und zu starke Belastung von Jungpferden. Diese Aspekte können bereits den Grundstein für Gelenkerkrankungen setzen, die sich schleichend in den Gelenken verfestigen.
Eine zu frühe, fehlerhafte und zu starke Belastung nach Verletzungen des Bewegungsapparates belastet die Gelenke und kann das Risiko von Arthrose erhöhen.
Übergewicht belastet ebenfalls die Gelenke und kann langfristig eine schmerzhafte Entzündung auslösen.
Falsches Fütterungsmanagement von Fohlen, Jungpferden, erwachsenen Pferden und alten Pferden. Fehlen deinem Pferd Nährstoffe, wird der Regenerationsprozess der Knochen und Gelenke gestört, was die Entwicklung einer Arthrose begünstigt.
Symptome der Arthrose sind:
Gallen an den Gelenken oder schwammige Gelenke.
Steifheit: in der Bewegung sind die Gelenke stark eingeschränkt.
Lahmen, vor allem während des Entzündungsprozesses.
Dein Pferd benötigt einige Zeit zum Einlaufen und lahmt ggf. bei den ersten Schritten.
Unwilligkeit, sich zu bewegen, weil die Schmerzen in den Gelenken groß sind.
Häufiges Stolpern und Bewegungen, die nicht zum normalen Bewegungsablauf passen.
Die Gelenke fühlen sich warm an und sind geschwollen.
Spat bei Pferden
Diverse entzündliche und chronische Erkrankungen am Sprunggelenk des Pferdes werden als Spat bezeichnet. Die entzündliche Erkrankung ist auch als Knochenspat bekannt und wird allgemein der Arthrose zugeordnet.
Starke Belastungen begünstigen die Entstehung von Spat. Daher leiden häufig Sportpferde und ältere Pferde an der chronischen Entzündung. Aber auch Pferde mit einer angeborenen Fehlstellung der Hinterbeine gehören zu einer Risikogruppe, was z.B. bei Islandpferden häufiger der Fall ist. Eine angeborene Fehlstellung löst jedoch nicht automatisch Spat oder Arthrose aus. Wichtig ist, dass diese Fehlstellung während des Trainings und im Fütterungs- sowie Haltungsmanagement beachtet wird.
Die Symptome von Spat bei Pferden sind mit denen der Arthrose vergleichbar. Jedoch ist bei Spat nur das Sprunggelenk betroffen. Erste Anzeichen für Spat können sein, dass dein Pferd häufig seine Hinterbeine entlastet und diese auch nicht mehr so stark anwinkeln kann. Der Bewegungsablauf von Pferden mit Spat ist wenig geschmeidig, dafür eher steif. Die Steifheit wird besonders nach langer Stehzeit sichtbar, z.B. wenn dein Pferd gerade aus der Box kommt. Bei einer leichten Form läuft sich dein Pferd oft schon nach 10 bis 20 Minuten ein. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung verstärken sich die Symptome von Spat, so dass vor allem Bewegungen der Hinterhand stark schmerzen.
Genau wie die Arthrose sollte auch beim Verdacht einer Sprunggelenkserkrankung im ersten Schritt dein Tierarzt hinzugezogen werden. Der Tierarzt wird dein Pferd eingehend untersuchen und dann einen geeigneten Therapieplan erstellen. Die Therapiemöglichkeiten sind mit denen der Arthrose vergleichbar. Oft kann hierbei auch dein Hufschmied unterstützen. Besprich dich zu einem möglichen Korrekturbeschlag daher am besten zusammen mit deinem Tierarzt und Hufschmied.
Fütterungstipps zur Unterstützung von Pferden mit Arthrose
Neben den allgemeinmedizinischen Ansätzen zur Therapie von Arthrosen bei Pferden gibt es auch zahlreiche alternative Methoden, die zur Schmerzlinderung und Steigerung des Wohlbefindens deines Pferdes beitragen können.
Ernährung: Die Ernährung deines Pferdes spielt sowohl in Hinblick auf die Prävention als auch auf die Begleitung der Therapie durch deinen Tierarzt eine große Rolle. Achte hierbei vor allem auf eine bedarfs- und leistungsgerechte Fütterung deines Pferdes und sorge für ein gutes Gewichtsmanagement. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Nährstoffen können den Entwicklungs- und Regenerationsprozess der Knochen und Gelenke negativ beeinflussen. Eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen im richtigen Verhältnis sorgen für eine gesunde Entwicklung der Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder. Unterstütze die Produktion von Gelenkflüssigkeit daher am besten mit speziellem Ergänzungsfutter.
Gerade ältere Pferde haben einen anderen Futteranspruch als jüngere Pferde. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Alte Pferde richtig füttern“.
Hat dein Pferd ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, sollte es unbedingt abspecken. Übergewicht ist eine zusätzliche Belastung für den gesamten Bewegungsapparat deines Pferdes. Unser Pavo InShape Programm kann dich und dein Pferd beim gesunden und verantwortungsvollen Abnehmen unterstützen. Du erhältst essentielle Tipps für die 3 Säulen des Abnehmens: Fütterung, Haltung und Bewegung.
Setze dich gern mit unserer Pavo Fütterungsberatung in Verbindung, wenn du beim Erstellen eines vollwertigen Fütterungsplans für dein Pferd Unterstützung benötigst.
Mineralien und Spurenelemente: Die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Magnesium im richtigen Verhältnis sorgen schon beim Jungpferd für eine stabile Bildung von Knochen und Knorpeln. Aber auch bei ausgewachsenen und älteren Pferden ist eine bedarfsgerechte Zufuhr wichtig, da der Auf- und Abbauprozess ein Leben lang anhält und unterstützt werden muss.
Vor allem die Spurenelemente Kupfer, Mangan und Zink sind für eine ausreichende (Neu-)Bildung von Knorpel unerlässlich. Auch Schwefel spielt hierbei eine Rolle. Der Bedarf wird aber in der Regel über schwefelhaltige Aminosäuren abgedeckt. Du kannst ansonsten auch MSM in Maßen zufüttern. MSM ist die Abkürzung für die organische Schwefelverbindung Methylsulfonylmethan (auch Dimethylsulfon genannt).
Antioxidantien und natürliche Entzündungshemmer: Mit einer gezielten Fütterung von Antioxidantien und entzündungshemmenden Wirkstoffen kannst du den Verlauf der Arthrose nachhaltig beeinflussen. In den Gelenken können freie Radikale entstehen, die das umliegende Gewebe negativ beeinflussen und sogar schädigen können. Darum ist eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien wie Vitamin C und E sowie den Spurenelementen Selen und Zink empfehlenswert. Sinnvoll können auch der Einsatz von hochwertigen Ölen (z.B. OmegaFit) mit hohen Gehalten von Omega-3-Fettsäuren, neuseeländischer Grünlippmuschel, Ingwer, Kurkuma oder Teufelskralle sein. Ihnen wird ein positiver Effekt auf Entzündungen in den Gelenken nachgesagt, der in einigen Fällen auch wissenschaftlich belegt werden kann.
Chondroprotektive Substanzen: Für die Regeneration des Knorpels im Gelenk benötigt dein Pferd Glykosaminoglykane sowie Mangan und Kupfer. Glykosaminoglykane können über Muschelextrakte wie z.B. von der neuseeländischen Grünlippmuschel oder über die Komponenten Chondroitinsulfat, Glucosamin oder Hyaluronsäure zugeführt werden. Diese Bausteine unterstützen den Neubau, so dass mehr neues kollagenes Gewebe und Synovia (Gelenkschmiere) produziert als abgebaut wird. Hierdurch wird das betroffene Gelenk stabilisiert und die Regeneration der noch vorhandenen Knorpelzellen unterstützt.
Kräuter: Kräuter können auf natürliche Weise eine Entzündung in den Gelenken mildern. So können Schmerzen gelindert werden, die Durchblutung verbessert sich und der Abtransport von Giftstoffen wird gefördert. Gut verträgliche Gelenkkräuter sind z.B. Weidenrinde, Ulmenspierkraut, Teufelskralle, Huflattich, Beinwell, Goldrute, Kurkuma und Ingwer. Auch bei gelenkempfindlichen Pferden ist es generell empfehlenswert, vorbeugend gelenkwirksame Kräutermischungen zu füttern. Wenn du dir bei Kräutermischungen oder anderen homöopathischen Arzneimitteln nicht sicher bist, wende dich am besten an einen erfahrenen Therapeuten. Die Behandlung kann dann individuell auf dein Pferd abgestimmt und dosiert werden.
Haltungstipps für Pferde mit Arthrose
Um deinem Pferd mit Arthrose den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten und positiv der Gelenkkrankheit entgegen zu wirken, sind folgende Tipps empfehlenswert:
Für Arthrose Pferde ist ein schützender, trockener Unterstand bei nasskaltem Wetter ganz besonders wichtig. Auch das Eindecken mit einer geeigneten Decke kann Pferden mit Arthrose helfen. Gerade bei nasskalten Wetterverhältnissen ist die Durchblutung des Bindegewebes und der Muskulatur deutlich schlechter, was die Schmerzen verstärken kann.
Nutze Wärme, um den Schmerz an den Gelenken zu lindern.
Auch wenn Bewegung für dein Pferd schmerzhaft ist, so ist sie dennoch sehr wichtig, um die Durchblutung aufrecht zu erhalten und das Knorpelgewebe mit Nährstoffen zu versorgen. Ein offener Weidestall oder viel Weidegang ermöglichen deinem Pferd freie Bewegung ohne enge Wendungen.
Durch zusätzliches leichtes Training mit angepassten Bewegungseinheiten werden die Gelenke natürlich geschmiert und der Kreislauf des Pferdes wird angeregt. Wärme dein Pferd hierfür im Schritt mindestens 10 bis 15 Minuten auf. Vermeide abrupte Wendungen, Richtungswechsel, Stopps und Spins. Auf eine anstrengende Arbeit mit Cavaletti und Sprünge solltest du verzichten.
Deinem (älteren) Pferd tut die Gesellschaft von einer ruhigen, homogenen, friedlichen Gruppe gut. So hat dein Pferd weiterhin Bewegung und wichtige Sozialkontakte.
Alte und kranke Pferde steigen in der Rangfolge der Herde oft ab. Sie müssen daher nach Bedarf über Nacht ihre eigene Box oder ihren eigenen Auslauf haben, damit sie in Ruhe liegen und fressen können.
Eine weiche Einstreu auf rutschfestem Untergrund wird empfohlen.
Holprige Weiden, gefrorener Matsch und tiefer Morast schaden jedem Pferd – einem Arthrosepatienten jedoch besonders. Sorge daher für eine intakte sowie geschlossene Grasnarbe und bewirtschafte die Pferdeweide optimal.
Vorsicht bei der Hufpflege: Die Beine lassen sich aus Schmerz oft nicht mehr so hochnehmen wie früher. Nimm darauf unbedingt Rücksicht und besprich dies auch mit deinem Hufschmied.
Dein Pferd mit Arthrose reiten
Wurde bei deinem Pferd Arthrose diagnostiziert bedeutet das nicht gleich, dass du es nicht mehr reiten kannst. Stimme deinen Trainingsplan und die Intensität aber am besten mit deinem Tierarzt ab. Vor allem eine lange Aufwärmphase im Schritt ist sehr wichtig, um die Produktion von Gelenkflüssigkeit zu unterstützen. Enge Wendungen und einseitige Belastungen sind für Pferde mit Arthrose jedoch tabu. Fokussiere dich beim Training lieber auf gerade Linien und große Bögen. Wie eingeschränkt dein Pferd in der Bewegung ist, hängt vom aktuellen Grad der Erkrankung ab. Bist du dir unsicher, welche Übungen für dein Pferd in seiner aktuellen gesundheitlichen Situation geeignet und sinnvoll sind? Dann frag am besten deinen Tierarzt um Rat.
Auch die Bodenbeschaffenheit beim Reiten von Arthrose-Pferden ist sehr wichtig. Hier empfehlen sich besonders federnde, ebene Böden. Vermeide daher tiefe oder rutschige Böden mit vielen Stolperfallen. Ist es einmal doch unumgänglich und du musst mit deinem Pferd einen unebenen, harten Boden überqueren, z.B. beim Ausreiten, dann passe das Tempo entsprechend an und reite besonders vorsichtig.
Grundsätzlich ist es ratsam, ein Pferd mit der Diagnose Arthrose nicht einfach „wegzustellen“, sondern es auch weiterhin mit angemessener Arbeit und anderer Abwechslung sinnvoll zu beschäftigen. Vermeide totale Boxenruhe und sorge für ausreichend freie, gleichmäßige Bewegung. So kannst du die Lebensqualität deines Pferdes bestmöglich erhalten.
Solange dein Pferd noch sichtbar Freude am Leben zeigt und Anteil an seiner Umwelt nimmt, kann es mit seiner Arthrose gut zurechtkommen. Eine schmerzhafte Steifheit am Morgen kann durch eine möglichst bewegungsintensive Haltung (Weide im Sommer, Auslauf im Winter) positiv beeinflusst werden.
Allerdings solltest du auch immer wieder kritisch fragen, inwieweit der Grad der Lahmheit deines Pferdes ein tierschutzgerechtes Pferdeleben mit ausreichend Lebensqualität zulässt. Um dies beurteilen zu können, stimme dich eng mit deinem Tierarzt und vertrauten Reiterfreunden ab und entscheide dann im Sinne deines Pferdes.
Fütterung und Gesundheit
Was du über Zucker in der Pferdefütterung wissen solltest
Bei Zucker denkt man in erster Linie an Glukose, Fruktose und Rohrzucker. Diese Zuckerarten zeichnen sich durch ihren süßen Geschmack aus. Zucker ist vor allem eine schnell verfügbare Energiequelle für dein Pferd. Gerade Glukose und Fruktose werden früh im Dünndarm verstoffwechselt, da sie sehr kurzkettig sind und stehen deinem Pferd schnell zur Aufrechterhaltung seiner Körperfunktionen, aber auch für eine gute Leistung, zur Verfügung. Ebenso spielt Zucker für eine gute Funktion des Gehirns und des Nervensystems eine wichtige und notwendige Rolle.
Zu viel Zucker kann jedoch den Organismus deines Pferdes stark belasten und Krankheiten auslösen.
Zusammensetzung von Zucker
Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für Pferde und zählt zur Stoffklasse der Kohlenhydrate. Kohlenhydrate sind aus Zuckermolekülen aufgebaut und werden anhand der Länge ihrer Molekülketten in 3 Gruppen unterschieden:
Monosaccharide: Das sind Einfachzucker, d.h. sie sind die kleinsten Zuckereinheiten, welche die Grundbausteine der komplexeren Kohlenhydrate bilden. Zu den Monosacchariden gehören z.B. Glucose und Fruktose.
Disaccharide: Das sind Zweifachzucker, die durch die Verknüpfung zweier Monosaccharide entstehen. Sie können auch wieder in ihre Einfachzuckerbausteine zerlegt werden. Beispiele für Disaccharide sind Saccharose (Rohrzucker), Maltose (Malzzucker) und Laktose.
Polysaccharide: Das sind Mehrfachzucker, die aus einer langen Kette von Einfach- und Zweifachzuckern gebildet werden. Die bekanntesten Beispiele für Polysaccharide sind Stärke sowie Cellulose, Hemicellulose, Pektin und Lignin.
Auch Rohfasern zählen chemisch gesehen zu den Kohlenhydraten und gehören zu den Polysacchariden. Als Rohfasern gelten Stoffe, die in bestimmten Laugen und Säuren unlöslich sind, wie z.B. Cellulose, Hemicellulose, Pektin und Lignin. Rohfaserhaltige Futtermittel sollten bei Pferden den Großteil ihrer Ernährung ausmachen. Dazu gehören vor allem Heu, Luzerne, Gras, Rübenschnitzel sowie weitere Faserträger.
Kohlenhydrate sind maßgebliche Bestandteile aller Pflanzen und bilden daher die große Gruppe der Naturstoffe. Bei der Photosynthese und unter Einfluss von Sonnenlicht bilden die Pflanzen ihre Energie- und Wachstumsträger, die in verschiedenen Formen von Kohlehydraten eingelagert oder zwischengespeichert werden. Samen, bzw. Getreidekörner enthalten beispielsweise überwiegend Stärke als Kohlenhydrat, während im Gras die Energie häufig in Form von Fruktan eingespeichert wird. Da die in der Natur vorkommenden Kohlenhydrate überwiegend pflanzlichen Ursprungs sind, bilden sie auch den Hauptbestandteil in der Nahrung von Pferden.
Kohlenhydrate werden in Nicht-Struktur- und Struktur-Kohlenhydrate eingeteilt
Zu den Nicht-Struktur-Kohlenhydraten gehören sämtliche Zuckerverbindungen aus Einfach- und Zweifachzuckerverbindungen, wie z.B. Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Saccharose (Rohrzucker) sowie die Mehrfachzuckerverbindung Stärke. Diese Kohlenhydrate dienen dem Organismus zum Energiegewinn oder sind Energiespeicherstoffe.
Die Verdauung von Nicht-Struktur-Kohlenhydraten erfolgt bei einer ausgewogenen Ernährung bei Pferden überwiegend im Dünndarm. Sie werden daher als „dünndarmverdaulich“ bezeichnet.
Vor allem Einfach- und Zweifachzuckerverbindungen sowie Stärke sorgen aufgrund ihrer schnellen/leichten Verdaulichkeit für einen schnelleren Anstieg des Blutzuckerspiegels und Insulingehalts in Blut.
Struktur-Kohlenhydrate haben ihren Namen zurecht, denn sie zählen zu den Rohfasern, bilden das Gerüst aller pflanzlichen Zellwände und machen somit einen Großteil des Fasermaterials der Pflanze aus. Je älter und größer die Pflanze ist, desto höher ist ihr Anteil an Struktur-Kohlenhydraten. Zu den Struktur-Kohlenhydraten gehören z.B. Cellulose, Hemicellulose und Lignin.
Die Rohfasern zählen zu den langsam fermentierbaren Kohlenhydraten. Ihre Verdauung erfolgt bei einer ausgewogenen Fütterung bei Pferden ausschließlich im Dickdarm. Rohfasern sind die Grundnahrung deines Pferdes, aus denen es blutzuckerunabhängig einen Großteil seiner Energie gewinnt. Zudem sorgen Rohfasern für ein gesundes Verdauungssystem.
Eine Zwischenstufe im Grad der Verdaulichkeit nehmen die schnell fermentierbaren Kohlenhydrate ein. Hierzu zählen unter anderem die Pektine. Diese werden im letzten Teil des Dünndarms und im Dickdarm durch Bakterien verdaut. Sie haben eine verdauungsfördernde Wirkung und belasten nicht den Blutzucker.
So funktioniert der Kohlenhydratstoffwechsel des Pferdes
Je nach Struktur sind die Kohlenhydrate unterschiedlich schnell verdaulich. Der Verdauungstrakt deines Pferdes ist so ausgerichtet, dass die leichter und schneller verdaulichen Nicht-Struktur-Kohlenhydrate im Magen und Dünndarm bearbeitet werden. Die schwer verdaulichen Struktur-Kohlenhydrate werden von den Bakterienkulturen im Dickdarm verarbeitet. Bei diesem Bakterien-Fermentationsprozess entstehen kleinere Substanzen und Moleküle, die dann von der Dickdarmwand aufgenommen und in den Blutkreislauf abgegeben werden können. Die verschiedenen Bakterienstämme sind hoch spezialisiert auf die verschiedenen Kohlenhydrate, die im Dickdarm ankommen. Je nach der Zusammensetzung des Futters ändert sich auch die Zusammensetzung der Bakterienflora im Darm.
Die Verdauung von Nicht-Struktur-Kohlenhydraten beim Pferd
Grundsätzlich dient Zucker der Energieversorgung des Pferdes. Im Stoffwechsel werden Kohlenhydrate in Form von Einfachzucker transportiert und als Glykogen bis zur Nutzung zwischengespeichert. Der Blutzuckerspiegel wird über das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon „Insulin“ reguliert.
Bei Einfachzucker wie Glukose und Fruktose ist die Molekülgröße bereits so klein, dass sie im Dünndarm des Pferdes nicht weiter aufgespalten werden müssen. Sie können von der Darmwand direkt aufgenommen werden und gelangen somit direkt in die Blutbahn. Die meisten Pferdefutter-Sorten bestehen weniger aus Einfachzuckern, sondern haben eher Stärke als Hauptkomponente. Stärke muss zunächst durch den Speichel und später im Dünndarm des Pferdes durch das körpereigene Enzym „Amylase“ in Einfachzucker abgebaut werden, bevor es die Darmwand passieren kann.
Zucker gehören in der Pferdenahrung zu den „leichtverdaulichen Kohlenhydraten“ und sorgt somit kurzfristig für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Ein hoher Blutzuckerspiegel erzeugt eine schnelle Ausschüttung von Insulin, welches die Leber-, Muskel- und Fettzellen dazu veranlasst, den Überschuss an Zucker im Blut aufzunehmen und als Glykogen zu speichern.
Die Verdauung von Struktur-Kohlenhydraten beim Pferd
Strukturbildende Kohlenhydrate fördern bereits im Maul die Kautätigkeit und somit die Speichelproduktion deines Pferdes, was auch einen positiven Einfluss auf die Verdauung im Magen hat. Struktur-Kohlenhydrate selbst passieren den Magen und Dünndarm weitgehend unverändert und werden erst im Dickdarm durch Mikroorganismen verdaut. Hierdurch entstehen kurzkettige Fettsäuren, die über die Dickdarmwand aufgenommen werden und dem Pferd ebenfalls als Energie zur Verfügung stehen. Überschüssige Energie kann vom Körper gespeichert werden und diesem, je nach Speicherart, schneller oder langsamer wieder zur Verfügung gestellt werden. Der Dickdarm ist auf die mikrobielle Verdauung dieser pflanzlichen Strukturstoffe ausgelegt. Durch eine rohfaserreiche Pferdefütterung, welche gleichzeitig arm an leichtverdaulichen Kohlenhydraten ist, steigt der Blutzuckerspiegel deutlich langsamer an.
Berechnung von Zucker und Stärke im Pferdefutter
Zucker liefert auf der einen Seite schnelle Energie, kann aber bei zu hohen Mengen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Durch die kurze Zeitspanne, die Zucker im Dünndarm verdaut werden kann, ist die maximale Aufnahmekapazität von Zucker und Stärke beim Pferd auf max. 1 g je kg Körpergewicht begrenzt. Es ist daher wichtig, die richtige Menge und das Verhältnis in der gesamten Futterration im Auge zu behalten. Schaue nicht nur auf die Zusammensetzung des Kraftfutters, sondern lasse regelmäßig auch das Raufutter hinsichtlich des Zuckergehalts überprüfen. Es geht um die Gesamtmenge an Zucker, die dein Pferd täglich aufnimmt.
Aber weißt du ganz genau, was du deinem Pferd täglich fütterst? Und wie viel von welchem Futter? Um deinem Pferd ein ausgewogenes, bedarfsgerechtes Verhältnis von Struktur- und Nicht-Struktur-Kohlenhydraten anbieten zu können, ist es wichtig, die genauen Mengen an Raufutter und Kraftfutter mit den jeweiligen Inhaltsstoffen zu kennen. Der tatsächliche Bedarf deines Pferdes ist von vielen Faktoren, wie Alter, Rasse, Haltungsform und Leistung abhängig. Du benötigst Unterstützung bei der Bedarfsermittlung für dein Pferd? Die Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter. Gerade bei zu dicken Pferden oder Pferden mit Stoffwechselproblemen sollte die Fütterung mit zuckerreichen Futtersorten drastisch reduziert werden.
Getreide: Hafer, Gerste und Mais
Getreide enthält, je nach Sorte aber auch je nach Witterung im Erntejahr unterschiedliche Zuckergehalte: Hafer 1,73% im Durchschnitt, Mais 3,10% und Wintergerste 6,8%. Verglichen mit Heu, welches im Schnitt 11,5% Zucker hat, ist es verhältnismäßig wenig. Jedoch kommt beim Getreide auch der relativ hohe Gehalt an Stärke dazu. Die Stärke kann auch in Zucker umgewandelt werden und für einen Anstieg des Insulinspiegels sorgen.
Gras
Frisches Gras ist sehr zuckerhaltig und reich an Zuckerverbindungen, deren Aufnahme insulinabhängig ist. Mit 1 kg frischem Gras nimmt dein Pferd etwa 16 bis 20 g Zucker auf. Dies entspricht einer Menge von 3-6 Zuckerwürfeln. Bekommt dein Pferd einen ganztägigen Weidegang, nimmt es in dieser Zeit ca. 40 kg Gras auf, was ungefähr einer Menge von ca. 1 kg reinem Zucker entspricht. Allerdings kann die Zuckermenge, die dein Pferd durch das Gras aufnimmt, je nach Jahreszeit, Tageszeit und Außentemperatur variieren. Ein weiterer Faktor, der beim Gras berücksichtigt werden muss, ist sein Fruktangehalt. Fruktan gehört zu den langkettigen Kohlenhydraten und steht der Pflanze als kurzzeitiger Energiespeicher zur Verfügung. Der Gehalt in den Pflanzen ist in erster Linie von den Temperaturen, dem Pflanzenwachstum sowie den Lichtverhältnissen abhängig. Auch zu große Fruktanmengen gelangen unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm und können den empfindlichen Verdauungstrakt deines Pferdes durcheinanderbringen. Langfristig kann dies sogar zu gesundheitlichen Folgen wie Hufrehe führen. Achte daher immer auch auf die Außentemperaturen und die Tageszeit, wenn du den Weidegang deines Pferdes planst. Auch typische Hochleistungsgräser, wie sie für Kuhwiesen verwendet werden, sind für die Pferdefütterung ungeeignet. Verwende für deine Pferdeweide bevorzugt spezielle Grassamen für Pferde. Verwende für deine Pferdeweide bevorzugt spezielle Grassamen für Pferde.
Heu
Heu und auch überständiges Gras enthalten weniger Zuckerverbindungen als Frischgras. Aber auch im Heu ist Zucker enthalten. Ein Zuckergehalt von 10% im Heu ist keine Seltenheit und ist vor allem auch von der Grassorte abhängig. Pferde benötigen durchschnittlich 1,5-2,0 % ihres Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). So benötigt ein 600 kg schweres, normalgewichtiges Pferd rund 9-12 kg Raufutter am Tag, damit es mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist.
Probleme bei Zuckerüberschuss im Pferdefutter
Obwohl Einfachzucker im Dünndarm schnell verdaut werden können, ist es doch möglich, dass die Ration zu hohe Anteile an Einfach- und Mehrfachucker enthält. In diesem Fall reicht die Zeit im Dünndarm meist nicht aus, um den Zucker komplett zu verdauen. Der unverdaute Teil gelangt dann in den Dickdarm und kann dort nicht mehr richtig aufgenommen werden. Dies kann den Organismus aus dem Gleichgewicht bringen. Die Dickdarm-Bakterienflora ist nicht auf die Verarbeitung großer Zuckermengen ausgerichtet, so dass es zur Übersäuerung im Dickdarm kommt. Das saure Milieu verursacht ein Absterben der Bakterienkultur. Die giftigen Bestandteile der abgestorbenen Bakterien gelangen über die Darmwand in den Blutkreislauf, was gesundheitliche Probleme für dein Pferd zur Folge haben kann.
Ein nicht bedarfsgerechter, zu hoher Anteil an Zucker oder Stärke kann auf längere Sicht daher zu folgenden Problemen führen:
Kotwasser, Durchfall und Koliken
Zu viel Zucker im Dickdarm stört die Darmflora. Auch eine zu schnelle Futterumstellung kann das bakterielle Gleichgewicht stören, wenn die Darmflora nicht ausreichend Zeit bekommt, sich auf neue Futterzusammensetzungen einzustellen. In beiden Fällen arbeitet der Dickdarm dann weniger effizient, so dass es zu Kotwasser, Durchfällen oder sogar zu Koliken wie z.B. einer Gaskolik kommen kann.
Übergewicht
Ein klassisches Symptom von zu viel Zucker ist Übergewicht. Zucker stellt eine große Energiequelle dar, selten werden unsere Freizeitpferde aber ausreichend bewegt. Der Zucker setzt schnell an und macht dein Pferd dick. Ein paar wenige Kilos sind erstmal kein Weltuntergang: Mit einer Haltungs- sowie Fütterungsanpassung und einem ausgewogenen Training unterstützt du dein Pferd, die Kilos schnell wieder abspecken. Triffst du aber keine Maßnahmen, wenn dein Pferd zu dick ist, kann Übergewicht Stoffwechselkrankheiten wie z.B. EMS, Diabetes oder Hufrehe auslösen.
EMS (Equine Metabolisches Syndrom)
Als Folge von starkem Übergewicht wird bei Pferden immer häufiger das Equine Metabolische Syndrom festgestellt. Auch eine langfristig zu hohe Aufnahme an Zucker kann Übergewicht hervorrufen, den Stoffwechsel des Pferdes durcheinanderbringen und EMS auslösen. EMS ist eine schwerwiegende Stoffwechselerkrankung, die häufig mit großem Symptomkomplex auftritt: Hufrehe, Diabetes sowie unnatürlich starke Fettablagerungen an z.B. dem Mähnenkamm oder über den Augen sind typisch für EMS.
Diabetes (Insulinresistenz)
Zucker wird im Dünndarm verdaut. Der Einfachzucker Glucose kann die Darmschranke passieren und so vom Blut aufgenommen werden. Über die Blutbahnen gelangt die Glucose in die unterschiedlichsten Zellen, um dort Energie zu liefern. Das Signal, welche Zellen Glucose benötigen, wird über das Hormon Insulin gegeben, welches vom Körper in entsprechenden Mengen produziert wird. Ist viel Glucose im Blut, produziert der Körper auch viel Insulin.
Bei einer ausgewogenen und gesunden Zuckeraufnahme entstehen keine Probleme. Ist der Blutzuckerspiegel jedoch durch eine große und regelmäßige Zuckeraufnahme kontinuierlich besonders hoch, wird dauerhaft viel Insulin in der Bauchspeicheldrüse produziert, so dass der gesamte Stoffwechsel überbelastet wird. Als Folge dieser übermäßigen Insulinproduktion sind die Zellen nicht mehr sensibel auf den Botenstoff Insulin, so dass die Glucose nicht mehr erkennen kann, welche Zellen Energie benötigen. Die Folge ist ein immer höherer Blutzuckerwert mit immer höheren Insulinausschüttungen. Dies führt langfristig zu einer Diabetes. Diabetes bei Pferden sollte unbedingt von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden.
Hufrehe
Bei einer Hufrehe entsteht eine starke Entzündung in der Verbindungsschicht zwischen Hornkapsel und Hufbein. Für ein Pferd ist Hufrehe besonders schmerzhaft und sollte auf jeden Fall vom Tierarzt untersucht und behandelt werden. Die Auslöser von Hufreheschüben sind vielfältig und bis heute noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch, dass Hufrehe in den meisten Fällen auf eine Stoffwechselentgleisung, z.B. durch übermäßige Fruktanaufnahme oder durch Erkrankungen wie EMS, Insulinresistenz oder PPID (Cushing) zurückzuführen ist.
PPID (Equines Cushing Syndrom)
PPID, auch bekannt als Equines Cushing Syndrom, bezeichnet eine Hormonstörung, die besonders bei älteren Pferden ab den 15. Lebensjahr auftritt. Bei Cushing funktioniert die Hirnanhangsdrüse nicht mehr richtig und sie gibt zu viele Hormone in den Organismus ab. Das hormonelle Ungleichgewicht stört viele Prozesse im Pferdekörper wie z.B. den gesunden Fellwechsel sowie die Abwehrkräfte. Die Ursachenforschung von Cushing steht noch am Anfang, allerdings gehen einige Tiermediziner davon aus, dass eine zuckerhaltige Fütterung bei älteren Pferden die Hormonstörung auslösen, bzw. verschlimmern kann.
5 Tipps für ein ausgewogenes Zuckerverhältnis
Raufutter ist die Futtergrundlage
Generell sollte das Futter für alle Pferde, aber vor allem für zu dicke Pferde, in erster Linie auf Raufutter basieren. Achte beim Heu darauf, dass es spät geschnitten wurde (1. Schnitt), strohig im Griff ist und viele Blütenstände enthält. Das grob stengelige Heu hat in der Regel einen niedrigen Zuckergehalt. Wenn du dir unsicher bist, wie viel Zucker in deinem Raufutter enthalten ist, kannst du auch einen Raufutter-Schnelltest durchführen.
Passe den Weidegang deines Pferdes an
Der Zuckergehalt im jungen Gras ist oftmals erhöht. Wenn dein Pferd auf der Wiese zu viel frisches Gras frisst und somit zu Übergewicht neigt, bietet sich ein begrenzter Weidegang in „Portionen“ an. Du kannst auch über die Nutzung eines Maulkorbs nachdenken, um die Aufnahmemengen von zuckerhaltigem Gras zu reduzieren. Gib deinem Pferd vor dem Weidegang noch eine Portion Raufutter. Hierdurch geht es schon gut gesättigt auf die Weide und frisst das Gras weniger gierig.
Beurteile die Kraftfutterzufuhr deines PferdesSorge für eine bedarfsgerechte Fütterung von Kraftfutter und verzichte auf eine große Kraftfutterzufuhr, wenn dein Pferd diese zusätzliche Energie nicht benötigt. Sollte dein Pferd neben Raufutter und Mineralfutter doch zusätzliche Energie durch Kraftfutter benötigen, greife hier bevorzugt zu zuckerärmeren Futtersorten. Auch zu Beginn der Weidesaison empfiehlt es sich, die aktuelle Kraftfuttermenge einmal kritisch zu hinterfragen und sie direkt an den Weidegang anzupassen. Viele Pferde nehmen durch das nährstoffreiche Gras bereits viel Energie auf, weswegen sie während der Weidesaison deutlich weniger Kraftfutter benötigen.
Biete Leckerlis nur in Maßen an
Leckerlis wie frisches Obst oder spezielle Pferdeleckerlis sind oft zuckerhaltig und sollten daher nur in geringen Mengen gefüttert werden. Wenn dein Pferd weniger Zucker aufnehmen soll, dann verzichte lieber auf zuckerhaltige Leckerlis oder biete in Maßen gesunde, zuckerarme Leckerlis als schmackhafte Belohnung an.
Bewege dein Pferd regelmäßig
Halte dein Pferd außerdem auf „Trab“, um den Kohlenhydratstoffwechsel anzuregen und bei deinem Pferd ein gesundes Idealgewicht beibehalten zu können. Schon 30 Minuten stramm traben täglich können helfen, den Zuckerstoffwechsel ordentlich in Schwung zu bringen.
Faustregel: Vermeide ein Überangebot von energiereicher Ernährung und sorge stets dafür, dass das Futterangebot an die Grundbedürfnisse deines Pferdes angepasst wird.
Pavo Produkte mit niedrigem Zuckergehalt:
Pavo FibreNuggets
Die Heucobs können als hochwertiger Raufutterersatz eingesetzt werden. Die kräuterreichen Weidegrasbrocken fördern die Kau- und Speichelbildung des Pferdes. Der Zuckergehalt beträgt 7,8%. FibreNuggets sind reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen. Dieser Heuersatz ist melasse- und getreidefrei und ist somit nicht nur für Pferde geeignet, die Probleme mit der Raufutteraufnahme haben, sondern auch für zuckerempfindliche Pferde.
Pavo Speedibeet
Das sind Zuckerrübenschnitzel mit kurzer Einweichzeit. Zuckerrüben als Futtersorte mit wenig Zucker? Klingt verrückt, oder? Pavo SpeediBeet besteht allerdings aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzel ohne Zusatzstoffe, also auch ohne Melasse. Es enthält nur 5% Zucker und viele gesunde Ballaststoffe wie Pektin. Es sorgt für eine langsam freiwerdende Energie und einen optimalen Feuchtigkeitsvorrat im Verdauungstrakt des Pferdes. Somit ist es ideal geeignet für Pferde und Ponys mit Konditionsrückständen oder einem schlechten Gebiss, die so wenig wie möglich an Zucker aufnehmen sollen.
Pavo FibreBeet
Diese Zuckerrübenschnitzel sind zusätzlich mit Eiweißen aus Luzerne und Soja angereichert. Ideal für zuckerempfindliche Pferde, die extra Energie und Proteine benötigen. Genau wie SpeediBeet besteht FibreBeet aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzeln. Es enthält nur 5% Zucker.
Pavo HayChunks
Pavo HayChunks sind Raufuttersnacks aus hochwertigem Wiesenheu von Bergweiden aus deutschen Naturschutzgebieten. Die Chunks werden in feste Rollen in der Größe einer Getränkedose gepresst und sind eine ideale Ergänzung zum täglichen Raufutter und ein gesunder Snack als besondere Beschäftigung für dein Pferd. Die Chunks können einfach unter die Heuration gemischt oder in einem kleinen Heunetz gefüttert werden. Pavo HayChunks haben einen niedrigen Zuckergehalt und sind daher sehr gut für zuckerempfindliche und/oder übergewichtige Pferde geeignet.
Pavo Care4Life
Dieses vollwertige, strukturreiche Kräutermüsli ist mit 11 verschiedenen Kräutern angereichert und enthält einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Außerdem enthält es kein Getreide oder Getreideerzeugnisse und ist melasse- und haferfrei. Pavo Care4Life ist geeignet für Pferde, die Probleme mit dem Kohlenhydrat-Stoffwechsel haben oder getreidefrei ernährt werden müssen. Selbst geringe Mengen versorgen dein Pferd mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Durch die grobe Struktur wird dein Pferd zum Kauen angeregt. So sorgt das Müsli für eine ausgiebige Fresszeit.
Pavo InShape
Pavo InShape ist ein vollständig vitaminisiertes Müsli mit natürlichen Antioxidantien. Das Müsli wurde im Rahmen des Pavo InShape Programms speziell für übergewichtige Pferde und Ponys entwickelt. Das Müsli unterstützt als wichtige Fütterungskomponente dein Pferd beim gesunden und verantwortungsvollen Abnehmen. Pavo InShape ist getreidefrei und hat einen sehr niedrigen Zuckergehalt von nur 4%.
Pavo Nature's Best
Pavo Nature's Best ist vollwertiges Müsli und eine ideale Ergänzung für Pferde, denen Gras und/oder Heu als Energiequelle nicht ausreichen. Es enthält pro Tagesration alle wichtigen Vitamin- und Mineralstoffe bei einem geringen Getreidegehalt ohne Hafer. Der Gehalt an Zucker ist mit 2% geringer als bei vielen anderen Müslisorten.
Pavo Vital
Pavo Vital ist ein ausgewogenes Mineralfutter für Pferde und Ponys, die neben ihrem Raufutter kein oder nur wenig Kraftfutter erhalten. Mit einer schmackhaften, gesunden & natürlichen Basis aus Timotheegras und Luzerne. Pavo Vital ist getreide- und melassefrei.
Für eine optimale Verfügbarkeit gehen wir mit Pavo einen neuen Weg und nutzen IntelliBond® Spurenelemente. Das patentierte Verfahren macht die hochkonzentrierten Spurenelemente geschmacksneutral, da sie sich nicht vorzeitig durch den Speichel auflösen. Dadurch werden die Intellibond® Spurenelemente gut von Pferden aufgenommen und optimal verdaut.
Pavo DailyFit
Die getreidefreien Briketts sind ein tägliches Ergänzungsfutter mit Vitaminen und Mineralstoffen zu einer Futterration mit ausreichend Raufutter und keinem bis wenig Kraftfutter. Dank der verbesserten Rezeptur ist Pavo DailyFit nun noch zuckerärmer. Ein DailyFit Brikett enthält 7,5% Zucker.
Pavo Healthy Treats
Viele Reiter greifen auf Pferdeleckerlis zurück, wenn sie ihren Pferden auch mal zwischendurch etwas Gutes tun wollen. Die meisten Pferdeleckerlis sind für Pferde sehr lecker, enthalten aber auch viel Zucker. Daher haben wir unsere Pavo Healthy Treats entwickelt: gesunde und schmackhafte Leckerlis ohne künstliche Zusatzstoffe und Getreide. Der Zuckergehalt ist sehr niedrig, sodass du dein Pferd zwischendurch mit einem leckeren Leckerli belohnen kannst. Die Healthy Treats eignen sich auch optimal für Pferde mit Stoffwechselproblemen oder Übergewicht. Unsere gesunden Pferdeleckerlis kannst du in den Geschmacksrichtungen Apfel, Karotte, Brennnessel, Leinsamen und rote Beete kaufen.
Bist du dir noch nicht ganz sicher, welche Futtermittel mit wenig Zucker du deinem Pferd anbieten möchtest? Unsere Pavo Futterberatung hilft dir gern weiter und kann dich ganz individuell beraten!
Fütterung und Zucht
Vorbereitungen für das Abfohlen
Deine Stute ist hochtragend und ihr wartet gemeinsam auf die Geburt. In dieser spannenden Zeit kommen bei Neuzüchtern viele Fragen auf: Wie lange sind Stuten in der Regel überhaupt tragend? Wie kannst du deine Stute und dich selbst am besten auf die bevorstehende Geburt des Fohlens vorbereiten? Woher weißt du, dass es bald soweit ist? Und was genau passiert während der Geburt?
In unserem Ratgeber haben wir für dich alle wichtigen Informationen zusammengefasst, damit du dich auf den großen Tag und die Zeit danach gut vorbereiten kannst.
Wie lange tragen Stuten?
Die Trächtigkeit bei Stuten dauert im Schnitt 336 Tage. Daher wird der errechnete Geburtstermin auf 11 Monate nach der letzten Besamung angesetzt. Die tatsächliche Tragedauer variiert aber zwischen 320 und 355 Tagen. Die längste bekannte Trächtigkeit betrug sogar 446 Tage.
Du kannst also davon ausgehen, dass die Trächtigkeitsdauer deiner Stute um 2-3 Wochen abweichen kann. Dies ist auch völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Sollte deine Stute jedoch mehr als 3 Wochen übertragen, dann bitte deinen Tierarzt, die Stute zu untersuchen. Eine Geburtseinleitung, wie das beim Menschen durchaus üblich ist, ist bei Pferden zwar möglich, wird aber nur im äußersten Notfall durchgeführt, da sie sehr viele Risiken mit sich bringt.
Der Geburtstermin ist von mehreren Faktoren wie der Jahreszeit, der Rasse sowie dem Geschlecht oder dem Gewicht des Fohlens abhängig. So tragen z.B. Stuten, die früh im Jahr ein Fohlen bekommen, tendenziell länger als Stuten, die im Frühsommer abfohlen sollen. Zudem gibt es auch Hinweise, dass Dürreperioden während der Trächtigkeit oder Nährstoffmängel die Dauer der Trächtigkeit verlängern.
Es entscheidet also auch die Natur, wann deine Stute das Fohlen zur Welt bringen wird. Ein altes Sprichwort sagt: „Das Fohlen bestimmt den Tag, die Stute die Stunde der Geburt.“ Und das ist tatsächlich in der Regel der Fall. Fohlen mussten in freier Wildbahn bei der Geburt „reif“ sein, d.h. eine gute Lungenfunktion haben und schnell auf den Beinen stehen. Nur dann hatten sie eine realistische Überlebenschance. Dies ist bis heute so geblieben.
Die Stute bestimmt jedoch die Urzeit der Geburt. Sie kann den Geburtsprozess hinauszögern, bis sie ganz ungestört ist. Deshalb kommen die meisten Fohlen zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens zur Welt.
Wichtige Vorbereitungen auf die Fohlengeburt
Die meisten Stuten gebären ihr Fohlen in ihrer Box, da dies ihr bekanntes, geschütztes Umfeld ist. Damit der Stute genügend Platz zur Verfügung steht, sollte die Abfohlbox mindestens eine Größe von (2,3 x Widerristhöhe)2 haben. Für ein Großpferd bedeutet dies eine Boxengröße von 15-20 m².
Rechenbeispiel:
2,3 x 1,70 m = 3,91 m
3,91 m x 3,91 m = 15,29 m²
Wenn deine Stute für die Geburt in eine größere Box umziehen soll, ist es ratsam, sie bereits einige Wochen vor der Geburt umzustellen. Hierdurch vermeidest du unnötigen Stress und bietest ihr genügend Zeit für die Eingewöhnung. Auch muss sich das Immunsystem deiner trächtigen Stute auf das neue Umfeld einstellen. Sowohl für sich selbst als auch später für ihr Fohlen kann deine Stute über das Kolostrum dann auch die richtigen Antikörper bereitstellen.
Achte auf eine besonders gute Hygiene im Stall und auf der Weide, sobald der Geburtstermin näher rückt oder deine Stute erste Geburtssignale zeigt. Die Boxen sollten dann täglich gründlich gemistet und die Weide sowie das Paddock regelmäßig abgeäppelt werden. Als Einstreu empfiehlt sich eine Schicht Sägespäne, die mit einer dicken Strohschicht bedeckt wird. So kann der Urin gut gebunden werden, damit deine Stute und ihr Fohlen nicht ausrutschen und eine weiche Unterlage haben.
Deine tragende Stute sollte in den letzten 14 Tagen der Trächtigkeit auch zusätzlich entwurmt werden. Damit wird eine Übertragung von Wurmlarven über die Muttermilch unterbunden. Impfungen sollten in den gewohnten Abständen und nach Absprache mit deinem Tierarzt gerade auch während der Trächtigkeit erfolgen.
Es ist für tragende Stuten sehr wichtig, sich bis zum Geburtstermin mehrere Stunden am Tag frei bewegen zu können, am besten auf der Weide oder auf großen Sandpaddocks. Das fördert die Durchblutung, die Verdauung und die Beweglichkeit. Der Kreislauf bleibt im Schwung und deine Stute bekommt ausreichend Abwechslung. Bewegung an der frischen Luft wirkt sich zudem positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus. Boxenruhe hingegen sorgt für Langeweile, Aggression, Muskelabbau und Kreislaufprobleme. Außerdem benötigt deine Stute eine gute körperliche Kondition für eine leichte Geburt.
Kontakt zu anderen Pferden ist auch für die tragende Stute unerlässlich, wobei Weidegruppen mit tragenden Stuten optimal sind. Die Gruppe hat ein ähnliches Aktivitätsniveau und ähnliche Bedürfnisse. Daher kommt es meist zu weniger Komplikationen als bei gemischten Gruppen.
Spätestens im 7. Trächtigkeitsmonat sollten die Gruppen zusammengeführt werden, um die Rangordnungsfrage zu klären, bevor einzelne Tiere nicht mehr beweglich genug sind. Diese Gruppe kann dann auch später, wenn die Fohlen geboren sind, beibehalten werden. So unterstützen sich die Stuten gegenseitig bei der Aufzucht der Fohlen.
Stelle dir bereits einige Wochen vor dem Geburtstermin eine Kiste mit den Dingen bereit, die du für eine Geburt benötigst. So weißt du während der Geburt genau, wo was zu finden ist. Wichtig ist auch eine Notfall-Liste mit Telefonnummern deines Tierarztes und ggf. auch von Bekannten, die dir bei der Geburt helfen könnten und abrufbereit sind.
10 Dinge, die du bei der Geburt benötigen könntest:
Schweif-Bandage
Einmalhandschuhe
Fieberthermometer
Jodtinktur oder Blau-Spray vom Tierarzt
Nabelbinde falls die Nabelschnur nicht selbst reißt
Abschwitzdecke für den Fall, dass deine Stute stark geschwitzt hat
Eimer warmes Wasser
Schere, Handtücher und Seife
Notfallpackung Fohlenmilch und Kolostrum (Biestmilch), Babyflaschen mit Sauger (Pavo SOS-Kit)
Immunsystem-Booster (Pavo KickStart)
Gerade beim ersten eigenen Fohlen ist es auch ratsam, einen erfahrenen Züchter an der Seite zu haben. Durch die Erfahrung werden Probleme schnell erkannt, so dass auch der Tierarzt rechtzeitig zur Hilfe gerufen wird.
Vorbereitungen der Stute auf das Abfohlen
Zur Sicherheit und für einen optimalen Lebensstart des Fohlens kannst du auch deine Stute auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Sollte deine Stute Hufeisen tragen, ist es ratsam diese aus Sicherheitsgründen einige Wochen vor der Geburt abzunehmen. So kann das Fohlen vor eventuellen Verletzungen geschützt werden.
Wenn deine Stute zum ersten Mal ein Fohlen austrägt, dann gewöhne sie bereits vor der Geburt an Berührungen an ihrem Gesäuge. So kommt es seltener zu Komplikationen, wenn das Fohlen bei der Mutter trinken möchte.
Die Geburt des Fohlens kündigt sich an – Überwachung des Geburtstermins
Behalte deine Stute gut im Auge, wenn der berechnete Geburtstermin näher rückt. Die Geburt kündigt sich mit unterschiedlichen Anzeichen bereits einige Tage zuvor an. Dies ist von Stute zu Stute unterschiedlich, weswegen gerade bei Erstlingsfohlen eine gute Überwachung nötig ist. Folgende Signale kündigen die Geburt des Fohlens an:
Die Beckenbänder fallen ein
Das Euter deiner Stute füllt sich kurz vor der Geburt langsam mit Milch, wird größer und wärmer
Es erscheinen Milchtropfen (Harz) an den Zitzenspitzen
Unruhigeres Verhalten, Scharren und schwankender Gang
Die Scheidenöffnung ist gerötet, geschwollen und wirkt verlängert
Vermehrtes Schwitzen der Stute
Zudem gibt es verschiedene technische Hilfsmittel, um die Überwachung des Geburtstermins zu erleichtern. Hierzu gehören unter anderem Kamerasysteme in den Boxen, die entweder vom Züchter oder von Externen überwacht werden, Überwachungssysteme für Körperfeuchte und Körpertemperatur, Birthalarm-Gurte sowie Scheidenkontrollsysteme. Welches System zu dir und deiner Stute passt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Alles hat Vor- und Nachteile. Sprich am besten mit deinem Tierarzt oder tausche dich mit erfahrenen Züchtern aus.
Was passiert während des Abfohlens?
Die meisten Stuten warten mit der Geburt, bis niemand mehr in ihrer Nähe ist und sie sich ganz in Ruhe auf die Geburt konzentrieren können. Wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist, ist es deshalb extrem wichtig, die Stute nicht zu stören. Stündliche Kontrollen, Störungen, laute Geräusche, Licht ein- und ausschalten können dazu führen, dass deine Stute die Geburt abbricht, was ein Risiko für sie und das Fohlen bedeuten kann.
Bewährt haben sich für die Überwachung der Geburt Kameras und ein Nachtlicht im Stall, das bereits einige Tage vor der Geburt angeschaltet sein sollte. So kann deiner Stute die Ruhe und Sicherheit gegeben werden, die sie für die Geburt braucht. Gleichzeitig kannst du dennoch schnell eingreifen, sobald es nötig wird.
Die Geburt eines Fohlens kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
1. Öffnungs-Stadium
Deine Stute wird jetzt langsam unruhiger, sie hat bereits Wehen, der Geburtskanal öffnet sich langsam und der innere Muttermund entspannt sich. Sie schaut öfter auf ihren Bauch, stampft auf und flehmt häufig. Meist beginnt deine Stute zu schwitzen und setzt häufiger kleinere Mengen Kot und Urin ab.
In dieser Phase sollte deine Stute nicht zu sehr gestört werden. Die Wehen treiben das Fohlen in den Geburtskanal, die Fruchtblase platzt und es tritt Fruchtwasser aus. Dies sind die Zeichen für den Übergang zur 2. Geburtsphase, dem Austreibungs-Stadium.
2. Austreibungs-Stadium
In der zweiten Phase legt sich deine Stute meist hin. Die Presswehen sind durch das Zusammenziehen der Bauchmuskulatur jetzt deutlich zu erkennen. Dies dauert im Schnitt 10 bis 30 Minuten, selten bis zu 60 Minuten.
Kurz nach dem Abgang des Fruchtwassers erscheint die bläulich-weiße Eihaut und dann, leicht versetzt, die Hufe (Hufsole nach unten). Liegt das Fohlen richtig, sind bald die Karpalgelenke und die Nüstern zu sehen. Wenn der Kopf und die Schultern durch den Geburtskanal sind, kommt der Körper des Fohlens sehr schnell nach.
Sobald das Fohlen geboren ist, steht die Mutter meist auf, zerbeißt die Eihülle und leckt diese vom Fohlen ab. Das ist ein sehr wichtiger Prozess, der maßgeblich für die Beziehung zwischen Mutter und Fohlen ist. Des Weiteren regt dieser Vorgang den Kreislauf des Fohlens durch eine Massage der mütterlichen Zunge an.
Sollte die Eihülle das Maul und die Nüstern des Fohlens bedecken und deine Stute kann dies nicht allein entfernen, ist ein Eingreifen nötig, um dem neugeborenen Fohlen ein freies Atmen zu ermöglichen.
Die Nabelschnur reißt ganz alleine an der Stelle, die die Natur dafür vorgesehen hat. Ein Durchtrennen der Nabelschnur sollte nur im äußersten Notfall erfolgen. Ist die Nabelschnur gerissen, sollte sie beim Fohlen auf Blutungen untersucht und mit einer Jodlösung gründlich desinfiziert werden. Dafür kann die Jodlösung großzügig über den Nabel geträufelt werden. Die Desinfektion sollte aufgrund des großen Infektionsrisikos nach einigen Stunden und in den nächsten Tagen wiederholt werden.
Nach kurzer Zeit wird das Fohlen versuchen aufzustehen und nach dem Euter der Stute suchen. Hierbei kannst du das Fohlen unterstützen, indem du es vorsichtig in Richtung Euter schiebst, sobald es auf den eigenen Beinen steht.
In der Austreibungsphase kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Beispiele dafür sind das Stocken des Geburtsvorgangs, Anzeichen für eine Fehllage des Fohlens, Probleme bei der Geburt aufgrund der Größe des Fohlens oder die Austreibungsphase dauert länger als 60 Minuten.
Gerade unerfahrene Züchter sollten im Zweifel immer sofort den Tierarzt anrufen. Erfahrene Züchter können vaginal ertasten, ob das Fohlen richtig liegt und die Stute bei der Austreibung unterstützen. Dies erfordert aber jahrelange Übung, perfektes Timing und viel Geschick. Deshalb rufen auch sie im Zweifel den Tierarzt zu Hilfe.
3. Nachgeburts-Stadium
Für das Absetzen der Nachgeburt sind sogenannte Nachwehen nötig. Innerhalb von 30 Minuten bis maximal 2 Stunden nach der Geburt gehen so die Eihäute, Plazenta, Membranen und die Reste der Nabelschnur ab. Sollte deine Stute Probleme mit der Nachgeburt haben, kontaktiere umgehend den Tierarzt. Ist die Nachgeburt nicht vollständig, kann das zu schwerwiegenden Problemen bei der Mutterstute führen.
Eihäute und Nachgeburt sollten vom Tierarzt auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Verbliebenes Gewebe in der Gebärmutter kann zu lebensbedrohlichen Entzündungen führen. Ist der Tierarzt nicht direkt zur Geburt nötig, bewahre alles in einem Eimer auf, bis der Tierarzt am nächsten Morgen das Fohlen untersucht.
Sobald das Fohlen getrunken hat, seinen ersten Stuhlgang gehabt hat, die Nachgeburt bei der Stute abgegangen ist und beide einen ruhigen Eindruck machen, gönne ihnen etwas Ruhe und Zeit zur Erholung.
Mögliche Komplikationen nach dem Abfohlen
Die Stute hat keine oder zu wenig Milch
Immer wieder kommt es vor, dass Stuten direkt nach der Geburt zu wenig oder keine Milch geben. Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben, von gesundheitlichen Problemen über eine zu schnelle Geburt bis hin zu genetischen Dispositionen. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Fohlen schnell zusätzliche Biestmilch erhält, um genügend Antikörper aufzunehmen.
Die erste Milch, die sogenannte Biestmilch, ist besonders wertvoll für das Fohlen, weil sie eine hohe Konzentration an Antikörpern enthält, die das Fohlen für seinen Immunschutz benötigt.
Wichtig zu wissen: Fohlen werden ohne Antikörper geboren. Sorge darum unbedingt dafür, dass das Fohlen diese Milch auch bekommt und trinken kann. Hier gibt es neben dem Saugen bei der Mutter 2 Möglichkeiten: Eingefrorene Biestmilch von einer anderen Stute oder Ersatzbiestmilch in Pulverform, z.B. Pavo Colostrum, das angerührt werden muss. Beides wird dann über eine Flasche und einen speziellen Sauger dem Fohlen angeboten.
Hat das Fohlen genügend Biestmilch erhalten, deine Stute hat aber immer noch zu wenig Milch, kannst du auf Milchpulver (Pavo FoalMilk) zurückgreifen. Hier kann auch der Einsatz eines zusätzlichen Immunboosters (Pavo KickStart) sehr gut unterstützen.
Die Stute lässt das Fohlen nicht trinken
Vor allem für junge Stuten, die ihr erstes Fohlen bekommen haben, ist das Saugen ungewohnt und eventuell unangenehm. Das Euter ist prall, spannt und ist sehr empfindlich. Deshalb kann es dazu kommen, dass sie ihr Fohlen nicht trinken lässt, sich wegdreht und sogar nach ihrem Fohlen tritt. Versuche in diesem Fall deine Stute zuerst ganz vorsichtig etwas zu melken, um Spannung vom Gesäuge zu nehmen. Sollte dies nicht gelingen, verständige deinen Tierarzt und biete dem Fohlen Ersatz-Kolostrum an.
Das Fohlen ist lebensschwach
Nach einer anstrengenden Geburt oder Komplikationen kommt es immer wieder vor, dass Fohlen lebensschwach geboren werden, d.h. ihnen fehlt die Kraft und Energie aufzustehen, das Atmen fällt schwer und sie wirken letargisch. In diesem Fall muss dringend ein Tierarzt den Gesundheitszustand und die Vitalfunktionen überprüfen und gegebenenfalls das Fohlen behandeln. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann hier unterstützend auch ein Immunbooster eingesetzt werden. Er versorgt das Fohlen mit zusätzlichen Antikörpern, einem Energiekick und den wichtigsten Vitaminen und Spurenelementen.
Das Fohlen will nicht stehen
Wenn das Fohlen ziemlich groß ist, hat es oft Mühe, aufzustehen. Biete ihm in diesem Fall einfach etwas Unterstützung an, so dass es seine langen Beine besser sortieren kann. Das Stehen fördert die Durchblutung und das Fohlen kann bei der Mutter trinken. Bleibt das Fohlen dennoch liegen, muss die Stute gemolken werden, denn das Fohlen sollte seine Biestmilch so schnell wie möglich, auf jeden Fall innerhalb der ersten 12 Stunden, bekommen.
Die Stute leidet an Kolik
Manche Stuten bekommen nach der Geburt eine Kolik. Die Gebärmutter schrumpft zu schnell, was starke Krämpfe verursachen kann. Hier sollte auf jeden Fall umgehend der Tierarzt gerufen werden. Wird deine Stute zu wild und unkontrolliert, kann es gegebenenfalls nötig werden, das Fohlen kurzfristig, zum eigenen Schutz, von der Stute zu trennen.
Die Stute verstirbt nach der Geburt
In seltenen Fällen sind die Komplikationen so schwerwiegend, dass die Stute während oder kurz nach der Geburt verstirbt. In diesem Fall sollte das Fohlen umgehend mit Ersatzbiestmilch versorgt werden, falls es diese noch nicht aufgenommen hat. Stelle zudem auch Fohlenmilchpulver für die Anschlussversorgung bereit. Im Idealfall wird eine Ammenstute für das Fohlen gefunden, die es als ihr Fohlen annimmt. Inzwischen gibt es ein gutes Netzwerk über die sozialen Medien und richtige Ammenstuten-Experten in Deutschland, die bei der Vermittlung von Stuten und Fohlen helfen können.
Die erste Zeit nach dem Abfohlen
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Die Stute und das Fohlen müssen nicht lange ausschließlich in ihrer Box verweilen, achte aber in den ersten Tagen darauf, dass es direkt um sie herum nicht zu laut und unruhig ist.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Stute und Fohlen müssen sich kennen lernen. Das Fohlen beginnt auch schon, seine neue Umgebung erkunden. Sorge dafür, dass es nicht zu hektisch und laut ist und die beiden nach wie vor etwas Ruhe haben.
Bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt können agile und fitte Fohlen zusammen mit ihrer Mutter auf die Weide. Anfangs alleine auf ein kleineres Stück, um nach ein bis zwei Wochen in eine Stuten-Fohlenherde integriert zu werden. Idealerweise ist es die selbe Stutengruppe, die bereits vor der Geburt zusammen war. So ist das soziale Gefüge bereits geklärt.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Stuten produzieren während der ersten 3 Laktationsmonate täglich ca. 3% ihres Körpergewichts an Milch, um ihre Fohlen zu versorgen. Das sind bei einem Warmblut ca. 18 l Milch pro Tag. Da die Milch sehr reich an Energie, Proteinen, Vitaminen und vor allem den Mineralien Calcium, Phosphor und Magnesium ist, hat deine Stute einen deutlich höheren Energie- und Nährstoffbedarf.
Der Energiebedarf steigt im Vergleich zur Erhaltung um das Doppelte. Der Eiweißbedarf steigt sogar, je nach Aminosäuren-Zusammensetzung, um das 3,5-fache an. Das ist allein durch Raufutter nicht zu erzielen. Daher benötigt deine Stute auch nach der Geburt, wie bereits in der Hochträchtigkeit, ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, wie z.B. Pavo Podo® Lac als Pellets oder Müsli.
Nach dem 3. Laktationsmonat nimmt auch der Nährstoffgehalt in der Milch langsam wieder ab, so dass du die Menge des Zuchtstutenfutters ebenfalls reduzieren kannst. Achte hier auf die Angaben des Herstellers.
Manche Stuten verlieren in den ersten Laktationsmonaten deutlich an Gewicht, auch wenn die Fütterung optimal ist. Meist geben diese Stuten extrem viel oder sehr hochwertige Milch. Das Ergebnis ist eine magere Stute und ein kräftiges Fohlen. In diesem Fall solltest du bei den ersten Anzeichen reagieren und deine Ration überprüfen. Eventuell macht auch eine Raufutteranalyse Sinn.
Werden die vorgegebenen Mengen des Stutenfutters eingehalten, kannst du versuchen das Stutenfutter über 2 Wochen nach und nach durch ein Sportfutter, z.B. Pavo AllSports oder Pavo Performance zu ersetzen. Energie- und Proteingehalt sind hier ebenfalls hoch. Jedoch wird die Milchproduktion weniger angekurbelt. So kann sich deine Stute erholen und regenerieren.
Bringt diese Veränderung keine Verbesserung, kannst du auch auf Faserprodukte, wie Pavo FibreBeet, zurückgreifen. Sorge für einen langsamen Übergang (über 2 Wochen) und starte parallel bei deinem Fohlen mit der Zufütterung von Podo® Start, Podo® Junior oder Podo® Care. Das Podo®Care Ergänzungsfutter ist in Pelletform oder als Paste erhältlich. Die Paste ist besonders empfehlenswert, wenn Fohlen noch keine Pellets fressen wollen.
Ab wann und wie du dein Fohlen optimal versorgst, erfährst du im ausführlichen Pavo Ratgeber „Fohlen und Absetzer richtig füttern“.
Solltest du dir bei der Fütterung deiner Stute oder deinem Fohlen unsicher sein, kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten beraten dich individuell und stehen dir gern mit Rat und Tat zur Seite.
Gesundheit der Stute und des Fohlens
Um die Regeneration deiner Stute und deren Gebärmutter zu fördern, sollte sie möglichst schnell nach der Geburt ausreichend freie Bewegung an der frischen Luft bekommen. Dadurch wird die Gebärmutter natürlich gereinigt, die gedehnte Haut bildet sich schnell zurück und geburtsbedingte Blockaden sowie Verspannungen lösen sich schneller.
Um eine Euterentzündung frühzeitig zu erkennen, überprüfe regelmäßig das Gesäuge. Anzeichen für eine Entzündung sind ein heißes, sehr geschwollenes Euter, Berührungen sind schmerzhaft für die Stute, sie lässt das Fohlen nur unwillig trinken oder es wird nicht genügend Milch produziert. Beim Verdacht einer Euterentzündung, kontaktiere schnellstmöglich deinen Tierarzt.
Besprich auch den Impf- und Entwurmungsplan für Fohlen und Stute mit deinem Tierarzt. Es ist ratsam, das Fohlen zwischen dem 4. und 8. Tag zu entwurmen. Dies sollte dann nach 4-6 Wochen wiederholt werden. Danach kannst du nach einem normalen Entwurmungsplan verfahren. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Wurmspritze für Fohlen geeignet ist.
Bewegung und Herdenanschluss
Stute und Fohlen können bereits 1-2 Tage nach der Geburt auf die Weide. Erst alleine auf eine kleinere Weide, dann im Herdenverband. Achte darauf, dass der Zaun gut zu sehen ist und verwende am besten breite Strombänder.
Auch wenn gerade die ganz jungen Fohlen sich kaum von der Mutterstute entfernen, kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen das Fohlen abgelenkt ist und der Stute doch nicht folgt. Deshalb ist es am Anfang sinnvoll, wenn eine Person die Stute führt und eine zweite Person von hinten die Wege absichert, um gegebenenfalls das Fohlen wieder auf den richtigen Weg zu lenken. Hier ist vor allem Ruhe angesagt.
Auch wenn Fohlen schon möglichst früh an das Halfter gewöhnt werden sollten, ist doch von einem Führen der Fohlen in den ersten Wochen abzusehen. Wird über den Strick am Halfter zu viel Druck aufgebaut, kann dies das Fohlen schnell aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern.
Wenn die Bindung zwischen Mutter und Fohlen ausreichend gefestigt ist, können beide mit der restlichen Stuten-Fohlen-Herde zusammengeführt werden. Dies ist in der Regel bereits nach ca. 3-4 Tagen der Fall.
Wenn dein Fohlen in der Herde auf der Weide geboren wurde, z.B. weil alle Stuten im Offenstall mit Weidegang gehalten werden, stellt sich diese Frage nicht. In diesem Fall wird das neue Herdenmitglied meist direkt in den Herdenverbund aufgenommen. Instinktiv wird die Stute in den ersten Tagen erfahrungsgemäß dennoch kein anderes Pferd an ihr Fohlen heranlassen.
Fütterung und Gesundheit
Getreidefreie Pferdefütterung
In freier Natur ernähren sich Pferde hauptsächlich von Kräutern, Gras, Moos und auch gerne mal von schmackhaftem Fallobst, um ihren täglichen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu decken. Energie- und stärkehaltiges Getreide steht eher selten auf ihrem Speiseplan für eine natürliche und ausgewogene Ernährung. Auch der Verdauungstrakt des Pferdes ist eher nicht auf das Verarbeiten großer Mengen Getreide ausgelegt. Zudem benötigen unsere Freizeitpferde meist keine zusätzliche Energie in Form von Getreide, da ihr Bedarf oft bereits über eine getreidefreie (Raufutter-)Fütterung gedeckt werden kann. Wieso ist Getreide also so gängig in der Pferdefütterung und wann solltest du doch besser darauf verzichten?
Was genau ist Getreide?
Als Getreide definiert man Pflanzenarten, deren Früchte als Körner bezeichnet werden. Die gängigsten Getreidesorten in der Pferdefütterung sind Hafer, Gerste und Mais. Aber auch Dinkel wird in der heutigen Zeit gerne gefüttert. Eine besondere Form von Getreide, die auch in der Pferdefütterung Verwendung findet, ist die Weizenkleie. Diese wird häufig im Mash verwendet und sorgt unter anderem für eine schleimige Konsistenz, die bei Pferden sehr beliebt ist und auch einen gesunden Magen-Darmtrakt unterstützt.
Getreide zeichnet sich besonders durch seinen hohen Gehalt an schnell verfügbarer Energie in Form von Stärke aus. Daher wird die Anwendung von Getreide in der Pferdefütterung auch auf die Zeit zurückgeführt, in denen Pferde noch hart auf Feldern gearbeitet und Pflüge gezogen haben. Dementsprechend benötigten sie natürlich auch eine große Menge an schnell verfügbarer Energie, welche sie durch stärkehaltiges Getreide bekamen.
Futterart
Frische Karotten**
Heu*
Deutsches Weidegras
Hafer**
Wintergerste*
Mais*
Stärkegehalt in %
0,38%
1,76%
ca. 4,0%
39,07%
53,00%
62,18%
Quellen: *Supplemente für die Tierernährung (2014), **Equine Applied an Clinical Nutrition (2013)
In der Tabelle wird der Unterschied im Stärkegehalt zwischen getreidehaltigen Futtersorten und der natürlichen Fütterungskomponente „Gras“ sehr deutlich. Da Pferde in freier Wildbahn sich hauptsächlich von stärkearmen Gras ernähren, ist auch der natürliche Magen-Darmprozess des Pferdes auf das Verdauen faserreicher Futtermittel ausgelegt. Stärkehaltige Körner können Pferde hingegen nur begrenzt verdauen und sollten daher nicht in großen Mengen gefüttert werden. Mit knapp 40% Stärke ist Hafer das bekömmlichste Getreide für Pferde.
Die Vorteile einer getreidefreien Pferdefütterung
Die Vorteile einer getreidefreien Pferdefütterung sind besonders für empfindliche Pferde vielfältig:
1. Du fütterst dein Pferd auf eine natürliche und artgerechte Weise
Eine getreidefreie Fütterung liegt in der Natur des Pferdes. Bleibt die Fütterung so naturbelassen wie möglich, ist es auch wahrscheinlicher, dass du den Bedürfnissen deines Pferdes besser gerecht werden kannst. Die meisten Pferde können ihren Bedarf an Energie, Mineralstoffen und Vitaminen bereits durch ausreichend hochwertiges Raufutter und ein gutes Mineralfutter decken. Welche individuellen Bedürfnisse dein Pferd hat, hängt allerdings immer von seinem Energiebedarf ab. Dein Pferd wird gar nicht oder nur leicht gearbeitet und hat somit einen eher niedrigen Energiebedarf? Dann profitiert dein Pferd höchstwahrscheinlich von einer getreidefreien Fütterung.
2. Du verringerst die Zufuhr an Zucker & Stärke
Getreide liefert schnell verfügbare Energie aus Stärke. Wintergerste beispielsweise hat einen Stärkegehalt von 53% und einen Zuckergehalt von ca. 7%. Verzichtest du auf getreidehaltige Komponenten in der Pferdefütterung, reduzierst du auch die Zufuhr an Zucker und Stärke erheblich. Dies schont vor allem den Verdauungstrakt und den Organismus empfindlicher Pferde und Ponys. Auch zu dicke Pferde profitieren von einer getreidefreien Fütterung, da ihnen keine überschüssige Energie zugeführt wird, welche für extra Kilos sorgen könnten. Benötigen diese Pferde dennoch zusätzlich ein Kraftfutter, empfehlen sich besonders getreidefreie Müslis oder Pellets.
3. Du verringerst den Energiewert in der Futterration
Kennst du den genauen Energiebedarf deines Pferdes? Viele Pferde, die im Freizeitbereich oder im Basissport aktiv sind, haben lediglich einen geringen Bedarf an zusätzlicher Energie. Dieser kann häufig bereits durch ausreichend Raufutter und, falls nötig, einem energiearmen Kraftfutter gedeckt werden. Fütterst du deinem Pferd ein Futter mit einem zu hohem Energiewert, begünstigt dies die Entstehung von Übergewicht und lässt dein Pferd im Training zusätzlich unnötig hitzig werden. Einer der größten Energielieferanten im Pferdefutter ist Getreide. Verzichtest du auf Getreide in der Futterration, reduzierst du so schon ganz einfach die Energiezufuhr für dein Pferd. Manche Pferdebesitzer beschreiben außerdem, dass ihr Pferd allein von Hafer energischer wird, andere Getreidesorten aber gut verträgt. Speziell für diese Pferde gibt es Pferdefuttersorten ohne Hafer, aber dafür mit einer anderen schmackhaften Getreidesorte, wie z.B. Dinkel, an. Reagiert dein Pferd jedoch sehr empfindlich auf Zucker und Stärke, ist es ratsam, sein Pferdefutter komplett getreidefrei zu halten.
4. Du schonst den Verdauungstrakt deines (empfindlichen) Pferdes
Der höhere Stärkegehalt von Getreide kann besonders empfindlichen Pferden und Ponys Probleme bei der Verdauung bereiten. Getreide wird im Idealfall im Magen und im vorderen Dünndarm des Pferdes verdaut. Die Verdauungskapazität von Stärke (Getreide) im Dünndarm ist beim Pferd allerdings sehr begrenzt. Wird diese Kapazität überschritten, gelangt das nicht vollständig verdaute Getreide vom Dünndarm in den Dickdarm. Dort bringt es dann das Gleichgewicht der Darmbakterien durcheinander, deren Aufgabe es eigentlich ist, die Fasern des Raufutters aufzuspalten. Wird dieser Prozess gestört, kann es beispielsweise zu Gaskoliken oder Durchfall kommen. Eine langfristige Störung dieses Verdauungsprozesses kann sogar Krankheiten wie fütterungsbedingte Hufrehe zur Folge haben. Verzichtest du auf Getreide in der Futterration deines empfindlichen Pferdes, verringerst du somit also nicht nur den Verdauungstrakt, sondern auch das Risiko auf sehr ernstzunehmende Krankheiten.
5. Du entlastest den Organismus deines (empfindlichen) Pferdes
Wird der Verdauungstrakt empfindlicher Pferde geschont, wird gleichzeitig auch der gesamte Organismus entlastet. Da der Verdauungstrakt bei Pferden sehr empfindlich ist, hat dieser einen großen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden. Bei einer getreidefreien Fütterung kann sich beispielswiese der Dickdarm darauf konzentrieren, die Fasern des essentiellen Raufutters aufzuspalten und somit zu einer gesunden Verdauung und einem zufriedeneren Pferd beitragen.
Für welche Pferde ist eine getreidefreie Ernährung geeignet?
Eine getreidefreie Ernährung eignet sich in erster Linie besonders für stoffwechselerkrankte Pferde mit z.B. Cushing, EMS, Diabetes und Hufrehe. Auch Pferde mit Magen-Darm-Problemen, wie beispielsweise Magengeschwüren und Durchfall profitieren von einer getreidefreien Ernährung, da ihr empfindlicher Verdauungstrakt so nicht zusätzlich durch stärkehaltiges Getreide belastet wird. Außerdem gibt es Pferde, die allergisch auf Getreide oder einzelne Getreidekomponenten reagieren. Diese Pferde benötigen dann ebenfalls eine Ernährung bestehend aus getreidefreiem Pferdefutter, um allergischen Reaktionen vorzubeugen.
Neben Pferden, die krankheitsbedingt getreidefrei ernährt werden sollten, empfiehlt sich auch eine getreidearme Fütterung für zu dicke Pferde und leicht arbeitende Freizeitpferde. Sie brauchen meist keine zusätzliche Energie und sind bereits mit ausreichend Raufutter von guter Qualität und einem getreidefreien Mineralfutter optimal versorgt. So erhält dein Pferd genügend Energie für seinen Konditionserhalt und wird dank des getreidefreien Mineralfutters mit allen nötigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. Sollte der Bedarf deines übergewichtigen Pferdes nicht durch Rau- und Mineralfutter gedeckt sein, benötigt es meist keine zusätzliche Energie, sondern eher eine Kraftfutterergänzung mit bestimmten Nährstoffen, wie z.B. essentiellen Aminosäuren für den Konditions- und Muskelerhalt. Als Zusatz zum Raufutter oder bei Futterneid eigenen sich auch getreidefreie Kraftfuttersorten, die besonders rohfaserhaltig sind. Diese fördern ebenfalls ausgiebiges Kauen und lange Fresszeiten. Dadurch ist dein Pferd trotz vergleichsweise kleinen Portionen lange mit seinem Futter beschäftigt. Außerdem unterstützt die erhöhte Speichelproduktion den Magen, da der vermehrte Speichelfluss den sauren Magensaft neutralisieren kann. Dies beugt beispielsweise der Entstehung von Magengeschwüren vor. Achte auch bei dicken Pferden auf einen sehr niedrigen Gehalt an Zucker und Stärke, sollte zusätzlich ein Kraftfutter nötig sein.
Benötigt dein Freizeitpferd zusätzlich zum Raufutter ein getreidefreies Kraftfutter?
Fütterungsbeispiel: Pferd mit niedrigem Energiebedarf in gutem Konditionszustand
Dein Freizeitpferd benötigt eigentlich nur Raufutter und eine Zugabe an Vitaminen und Mineralien, soll aber doch ein wenig Futter bekommen, um beispielsweise Futterneid zu vermeiden? Hier eignen sich getreidefreie und strukturreiche Müslis für dein Pferd, wie das Pavo Care4Life Kräutermüsli oder das Pavo EasyMix Müsli. Ein strukturreiches Futter sorgt dafür, dass dein Pferd lange mit dem Kauen seines Futters beschäftigt ist. Dies vermeidet nicht nur den Futterneid, sondern stärkt gleichzeitig auch die Magen-Darm-Gesundheit, da der erhöhte Speichelfluss den sauren Magensaft neutralisiert. So können Krankheiten, wie beispielsweise Magengeschwüren vorgebeugt werden. Die in dem getreidefreien Müsli enthaltenden Kräuter unterstützen zusätzlich das Immunsystem sowie das Wohlbefinden und sind außerdem sehr schmackhaft für dein Pferd. Alternativ kannst du deinem Pferd natürlich auch getreidefreie Pellets anbieten.
Produkttipp: Du möchtest dein Pferd dennoch hin und wieder mit einem warmen Leckerbissen verwöhnen? Dann ist unser GrainFreeMash mit wenig Kalorien genau das Richtige für deinen Feinschmecker. Dieses Mash ist nicht nur getreide- und melassefrei, sondern zudem auch noch energie-, zucker- und stärkearm. Der hohe Rohfaseranteil unterstützt außerdem eine gesunde Verdauung.
Fütterungsbeispiel: Zu dickes Freizeitpferd im Training
Dein Freizeitpferd soll abnehmen, aber gleichzeitig nicht an Muskelmasse verlieren? Ein getreidefreies Kraftfutter kann es hierbei unterstützen. Achte bei der Wahl des Futters darauf, dass du eine getreidefreie Futtersorte mit einem niedrigen Energie- aber hohen Eiweißgehalt wählst, wie das getreidefreie Müsli Pavo InShape. Durch die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren kannst du sicherstellen, dass dein Pferd beim Training nicht an Muskelmasse, sondern an Fett verliert. Das kannst du in etwa damit vergleichen, dass wir Menschen einen Proteinshake trinken, wenn wir (plötzlich) anfangen mehr Sport zu treiben. Bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung wird dein Pferd zusätzlich mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt.
Getreidefrei und dennoch Energie zuführen – geht das?
Hast du das Gefühl, dass es deinem Pferd ohne Getreide an Kraft fehlt? Auch ohne Getreide kannst du deinem Pferd wertvolle Energie zuführen. Gib doch zum Kraftfutter beispielsweise 1x täglich noch einen Schuss hochwertiges, kaltgepresstes Pflanzenöl dazu:
Leinöl ist bekannt für seine positive Wirkung auf das Fell und die Verdauung. Daher wird Leinöl auch häufig während des Fellwechsels eingesetzt.
Reiskeimöl hat einen hohen Anteil an Gamma-Oryzonal und unterstützt somit den Stoffwechsel der Muskelbildung, weswegen es besonders gut für Sportpferde geeignet ist.
Hanföl wirkt unterstützend auf das Immunsystem und auf das Fell des Pferdes. Außerdem ist es reich an ungesättigten Fettsäuren und verfügt über ein sehr gutes Verhältnis an Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren.
Ahifloweröl enthält Omega-3 sowie Omega-6-Fettsäuren im idealen Fettsäureverhältnis (3:1) und unterstützen den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes. Zudem wirkt es positiv auf Haut und Fell, Mobilität und Gelenke, Atmung, Immunsystem und die (Muskel-)Regeneration.
Entscheidest du dich für einen Futterzusatz mit Öl, solltest du darauf achten, dass du auch dieses in Maßen verwendest, da auch eine übermäßige Zugabe an Öl, den Verdauungsprozess deines Pferdes stören kann.
Tipp: Getreidefreie Energie zufüttern und dabei auch noch die Fresszeit verlängern – geht das auch? Na klar! Wie wäre es z.B. mit eiweißreichen Raufutterprodukten auf Basis von Luzerne und Reiskleie mit einem Schuss Leinsamenöl? Diese sind zucker- und stärkearm und unterstützen magere, ältere und stoffwechselkrankte Pferde bei der Regeneration sowie dem Erhalt eines gesunden Konditionszustandes. Wenn du auf Luzerne in der Pferdefütterung verzichten möchtest, dann ist Pavo SeniorFibre eine gute Alternative. SeniorFibre ist ein getreide-, melasse- und luzernefreier Raufuttermix mit extra Eiweiß und besonders für (alte) Pferde mit eingeschränkter Zahnfunktion geeignet.
Für welche Pferde kann eine Fütterung mit Getreide dennoch sinnvoll sein?
Trotz allem ist eine Fütterung von Getreide sinnvoll für Pferde, die schnell verfügbare Energie benötigen und intensive sportliche Leistungen erbringen. Dies trifft natürlich besonders auf Sportpferde zu, die in den höheren Klassen aktiv sind. Auch bei Pferden, die mittel und schwer gearbeitet werden, ist eine Zugabe von Getreide sinnvoll, um den erhöhten Bedarf an Energie effizient zu decken. Besonders Hafer ist für hart arbeitende Pferde geeignet, da er für gesunde Pferde leicht verdaulich ist und ausreichend Energie liefert.
Manche Getreidesorten können dein Pferd außerdem in bestimmten Situationen unterstützen. Möchtest du beispielsweise die Verdauung fördern, eignet sich Mash mit Weizenkleie. Weizenkleie wirkt leicht abführend und wird daher gerne zur Vorbeugung von Koliken gefüttert. Zusätzlich enthält Weizenkleie viele Mineralstoffe und ist besonders reich an Phosphor und Magnesium. Als alleiniges Kraftfutter ist Weizenkleie jedoch nicht geeignet, da der hohe Phosphorgehalt schnell einen Phosphorüberschuss begünstigen kann. Ein Phosphorüberschuss wiederum fördert die Bildung von unangenehmen Darmsteinen bei deinem Pferd. Füttere daher nie mehr als 1 kg Weizenkleie pro Tag.
Zur Orientierung: Bei einem vollwertigem Mash liegt die Fütterungsempfehlung für ein 600 kg schweres Pferd bei ca. 1,2 kg Mash pro Tag. Beträgt der Gehalt an Weizenkleie nun 400-500 g, kannst du das Mash sogar täglich ganz unbedenklich füttern. Achte hierbei am besten immer zuerst auf die Fütterungsempfehlung des Herstellers.
Worauf du bei einer Fütterung mit Getreide achten solltest
Du kannst deinem Pferd unbedenklich eine bestimmte Menge an Getreide füttern, wenn dein Pferd die enthaltene Energie benötigt, gesund ist und nicht empfindlich auf Zucker und Stärke reagiert. Folgende Punkte sollten bei einer Fütterung mit Getreide jedoch nicht außer Acht gelassen werden:
Die Basis einer gesunden Fütterung bildet immer ein hochwertiges Raufutter in Kombination mit einem Mineralfutter – entweder als schmackhafte Pellets oder in Brikettform.
Füttere nur getreidehaltige Futtersorten, wenn tatsächlich Bedarf besteht.
Verteile das Kraftfutter auf mehrere kleine Portionen am Tag, um den Verdauungstrakt deines Pferdes zu schonen.
Achte bei einer reinen Getreidefütterung darauf, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu ergänzen und für einen Phosphorausgleich zu sorgen.
Beachte immer zuerst die Fütterungsempfehlung des Herstellers.
In einer natürlichen Fütterung von Pferden kommt Getreide in der Regel nicht vor. Daher kommt eine rohfaserreiche, getreidefreie Fütterung dem Ursprung deines Pferdes am nächsten und ist auch am besten an sein Verdauungssystem angepasst. Ob dein Pferd dennoch neben Raufutter und Mineralfutter noch zusätzliche Energie, z.B. durch getreidehaltiges Kraftfutter oder reinen Hafer, benötigt, hängt vom individuellen Bedarf sowie seiner Beanspruchung ab. Dein Pferd benötigt eher eine langsam freiwerdende Energiequelle und muss getreidefrei ernährt werden? Auch hierfür gibt es passende Futtermittel oder Toppings. Du bist dir unsicher, ob für dein Pferd ein getreidehaltiges oder getreidefreies Kraftfutter besser geeignet ist?
Dann nimm Kontakt mit unserer Pavo Fütterungsberatung auf und lass dich ganz unverbindlich von unseren Experten beraten.