Fütterung und Zucht
Fütterung der tragenden Stute
Wenn du mit deiner Stute züchten willst, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Diese sind entscheidend für eine erfolgreiche Belegung, eine komplikationslose Trächtigkeit und ein gesundes Fohlen. Grundvoraussetzung sollte natürlich ein guter Allgemeinzustand deiner Zuchtstute sein. Sie sollte möglichst normalgewichtig und körperlich fit sein.
Neben einer artgerechten Haltung ist auch eine bedarfsgerechte, auf die Phasen der Trächtigkeit angepasste Fütterung wichtig. Hier können bereits im Mutterleib wichtige Grundsteine für das Fohlen gelegt werden. Auch das Management rund um das Decken und die Geburt sowie eine optimale tierärztliche Betreuung sind wichtige Bestandteile für eine erfolgreiche Zucht.
Wäge bei gesundheitlichen Problemen deiner Stute immer in Rücksprache mit deinem Tierarzt ab, inwieweit eine Trächtigkeit sinnvoll ist. Möglicherweise könnten die Probleme deiner Stute vererbbar sein oder die Trächtigkeit sowie Geburt mit weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Stute einhergehen.
Auch bei Exterieur- oder Verhaltensmängel ist es wichtig, darüber nachzudenken, ob diese Probleme deiner Stute durch einen Hengst ausgeglichen werden können.
Sei dir als Züchter zudem bewusst, dass vor allem bei älteren, erstgebärdenden Stuten (älter als 16 Jahre) und bei sehr jungen Stuten (unter 3 Jahren) die Zeit der Trächtigkeit, der Geburt und der Laktation sehr viel von deiner Stute abverlangen.
Wird deine Stute rossig, kann die Besamung erfolgen. Die Rosseanzeichen sind je nach Stute mal ausgeprägter, mal schwächer. Deshalb ist es wichtig, deine Stute im Frühjahr gut zu beobachten, um den richtigen Zeitpunkt für die Besamung abzupassen. Der Tierarzt kann den Status des Zyklus auch per Ultraschall kontrollieren.
Wenn das Decken erfolgreich war, entwickelt sich aus dem befruchteten Ei deiner Stute innerhalb von ca. 11 Monaten ein Fohlen. Dieses wiegt bei der Geburt ca. 10% seines ausgewachsenen Gewichtes. Das Geburtsgewicht beträgt bei Großpferdefohlen also ungefähr 60 kg. Die Stute (ca. 600 kg) nimmt während der Trächtigkeit bis zur Geburt im Schnitt ca. 160 kg zu.
Fütterung der Stute vor der Empfängnis
Es gibt einige Nährstoffe, die für deine Stute bereits vor dem Decken eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählt unter anderem das Vitamin E, das zur Verbesserung der Fruchtbarkeit deiner Stute sowie zur Reifung der Eizellen beiträgt. Es sollte daher im Futter nicht fehlen.
Auch Beta-Carotin sorgt im Zusammenspiel mit dem Spurenelement Zink für die Bildung der Fruchtbarkeitshormone, welche direkt die Rosse beeinflussen. Zink ist zudem förderlich für die embryonale Entwicklung.
Der Tagesbedarf beträgt ca. 120 mg Beta-Carotin. Dies entspricht etwa 2 kg frisches Weidegras oder 2 kg Karotten (in Kombination mit Öl). Zuchtstuten haben einen erhöhten Beta-Carotin Bedarf von ca. 180 mg pro Tag, was einer Aufnahme von ca. 3 kg frisches Gras oder 3 kg Karotten entspricht.
Während der Weidesaison nimmt deine Stute somit in der Regel ausreichend Beta-Carotin über frisches Gras auf. Jedoch kann es in den Wintermonaten zu einem Mangel kommen. Der Gehalt im Heu schwankt stark und nimmt mit der Dauer der Lagerung ab. Daher ist im Heu meist nicht genügend Beta-Carotin enthalten. Dieser Mangel kann zu verspätetem oder schwachem Rosseverhalten und mangelhafter Folikelbildung bei deiner Stute führen.
In so einem Fall bietet sich die Fütterung von fruchtbarkeitsförderndem Ergänzungsfutter, z.B. Pavo Fertile, an. Dieses spezielle Zusatzfutter für Zuchtstuten fördert die Rosse deiner Stute und versorgt sie mit einer zusätzlichen Portion an Vitamin E, Beta-Carotin und weiteren Spurenelementen. Mit der optimalen Versorgung können so die Aussichten auf eine Trächtigkeit verbessert werden.
Für eine erfolgreiche Belegung ist auch der Ernährungszustand deiner Stute wichtig. Über- oder untergewichtige Stuten haben meist mehr Probleme mit dem Zyklus und der Aufnahme als normalgewichtige Stuten. Passe die Fütterung deshalb rechtzeitig an, so dass deine Stute möglichst mit Optimalgewicht in die Zuchtsaison startet.
Für Stuten, die unter Zyklusstörungen leiden, z.B. zu stark rossen, dauerrossig sind oder für einen Zyklus sehr lange benötigen, haben sich auch Kräutermischungen mit Mönchspfeffer bewährt. Die Fütterung einer entsprechenden Kräutermischung über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen ist meist ausreichend, um den Zyklus der Stute wieder zu stabilisieren.
Niederträchtige Phase (4. bis 7. Trächtigkeitsmonat)
In der frühen Phase der Trächtigkeit ändert sich der Nährstoffbedarf deiner Stute nicht. Neben dem Weidegang sollte sie qualitativ hochwertiges Heu und ein gutes Zucht-Mineralfutter bekommen. Damit ist sie während dieser Phase bereits optimal versorgt.
Achte bei der Wahl des Mineralfutters vor allem auf die Verfügbarkeit der Spurenelemente und auf den Gehalt an Calcium, Phosphor und Magnesium. Bezüglich des täglichen Bedarfs an Calcium, Phosphor und Magnesium gelten in der Gesamtration für ein 600 kg schweres Pferd folgende Richtwerte: der Calciumbedarf liegt bei 20 g, der Phosphorbedarf bei 14 g und der Magnesiumbedarf bei 6,5 g.
Bei begrenztem Weidegang kann eine zusätzliche Fütterung von Beta Carotin sinnvoll sein, weil gerade dieses Vitamin die Bildung vom Hormon Progesteron fördert. Hierdurch wird das Überleben des Embryos in der frühen Phase der Trächtigkeit unterstützt.
Solltest du Zweifel haben, ob deine tragende Stute in den ersten Monaten optimal versorgt ist, frage deinen Tierarzt oder unsere Pavo Fütterungsberatung um Rat.
Hochträchtige Phase (9. bis 11. Trächtigkeitsmonat)
Ab dem 8. Trächtigkeitsmonat beginnt die „heiße Phase“ und die Fütterung deiner Stute wird etwas aufwändiger.
Das Fohlen wächst in dieser Phase schnell und nimmt deutlich an Gewicht zu. Während dieser Wachstumsphase benötigt es deutlich mehr Nährstoffe von der Mutterstute als in der niederträchtigen Phase. So steigt der Energie- und Eiweißbedarf deiner Stute auf das 1,25- bis 1,4-fache des Erhaltungsbedarfs an.
Daher sollte deine tragende Stute neben qualitativ sehr hochwertigem Raufutter spätestens zu Beginn des 8. Trächtigkeitsmonats langsam an ein hochwertiges Zuchtfutter gewöhnt werden. Ein gutes Zuchtfutter enthält alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis und verfügt zudem über eine sehr gute Eiweißqualität. Es sollte demnach reich an essentiellen Aminosäuren sein.
Durch die Eiweißmenge und Eiweißqualität wird der Hormonhaushalt deiner Stute positiv beeinflusst. Neben einer Verbesserung der Fruchtbarkeit sind die essentiellen Aminosäuren in den letzten 3 Monaten der Trächtigkeit für die Entwicklung des Fohlens verantwortlich. Während der Laktation sorgt hochwertiges Eiweiß zudem für eine ausreichende Milchproduktion.
Auch der Bedarf deiner Stute an Mineralstoffen, die für den Knochenaufbau des Fohlens verantwortlich sind, nimmt zu. Die Richtwerte für den Calciumbedarf liegen im 9. und 10. Trächtigkeitsmonat bei ca. 37 g, für den Phosphorbedarf bei 26 g und der Magnesiumbedarf liegt bei 6,7 g. Im 11. Trächtigkeitsmonat liegt der Bedarf bei 60 g Calcium, 43 g Phosphor und 7,5 g Magnesium.
Für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bänder des heranwachsenden Fohlens sorgen die Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer. Diese sollten als gut verfügbare Mikronährstoffe dem Zuchtfutter zugefügt sein.
Der tatsächliche Bedarf deiner tragenden Stute hängt davon ab, wie die Entwicklung von Fohlen und Stute in dieser späten Phase der Trächtigkeit ist. Beobachte die Entwicklung deiner Stute deshalb genau und passe gegebenenfalls die Fütterungsmenge an.
Achte bei der Fütterung deiner hochtragenden Stute vor allem darauf, dass die Versorgung nicht den tatsächlichen Bedarf deiner Stute übersteigt. Das Fohlen könnte dann zu schnell wachsen, was wiederum eine Beeinträchtigung der Qualität des Knochenwachstums begünstigen kann. Auch der Stoffwechsel deiner Stute wird mit einer „Überfütterung“ nur unnötig belastet.
Kurz vor dem Abfohlen
Kurz vor dem Abfohlen kann es nötig sein, dass die Tagesration auf mehrere kleine Portionen verteilt werden muss, da deine Stute pro Mahlzeit nicht mehr so viel aufnehmen kann. Zudem kann es sinnvoll sein, die Ration vor dem Geburtstermin etwas zu reduzieren. Dies kann die Geburt unter Umständen erleichtern.
Vor allem die ausreichende Versorgung mit Magnesium und Selen ist nun wichtig, um frühzeitige Wehen zu verhindern und den erhöhten Magnesiumbedarf bei der Geburt zu decken. Ein Mangel an Magnesium und Selen erhöht die Gefahr, dass der Abgang der Nachgeburt ausbleibt. Eine gute Ablösung der Plazenta wird zudem durch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E unterstützt.
Das optimale Futter für Zuchtstuten - Die Pavo Podo Linie
Pavo hat seit Jahren ein erfolgreiches Konzept für tragende und laktierende Stuten sowie heranwachsende Pferde im Sortiment: das Pavo Podo Konzept. Es beruht auf wissenschaftlichen Untersuchungen und Erfahrungen von hunderten Züchtern.
„Pferdehalter und Züchter müssen darauf vertrauen können, dass sie das Beste geben, wenn sie Pavo füttern. Daran arbeiten wir kontinuierlich”, so Rob Krabbenborg, Produktmanager bei Pavo. Er ist davon überzeugt, dass die Forschung für die optimale Fütterung von Pferden eine hohe Bedeutung hat.
Gerade der Fütterung von tragenden Stuten sollte viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, da mit den Fohlen die Zukunft heranwächst. Deswegen investiert Pavo kontinuierlich in die Forschung, entwickelt daraufhin neue Produkte und passt die Rezepturen von bestehenden Produkten immer wieder neu an.
Schon seit Jahren untersucht Pavo auch zahlreiche Raufutterproben aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland, um auch hier bei Veränderungen entsprechend reagieren zu können.
„Das Futter für Pferde besteht zu einem Großteil aus Raufutter. Die Daten über die jeweiligen Anteile benötigen wir, um zu erfahren, was wir mit unseren Kraftfuttersorten ergänzen müssen. Diese Daten sind somit wichtig, damit wir von Pavo wissen, welche Inhaltsstoffe im idealen Zuchtfutter relevant sind.” so Rob Krabbenborg.
Krabbenborg kann hier ganz klar eine Tendenz beobachten: „Eine besorgniserregende Tendenz würde ich sogar sagen. Der Eiweiß- und Energiegehalt im Raufutter sinkt immer weiter. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unterliegen hohen Schwankungen. Für Freizeitpferde mit Heu ad libitum ist das nicht ganz so problematisch, für Zuchtstuten und Sportpferde hingegen schon.“
Gerade in der Phase der Hochträchtigkeit erhalten die meisten Stuten Raufutter, da die Weidesaison noch nicht begonnen hat. Krabbenborg: „Die Grundlage für ein gesundes Fohlen wird in den letzten 3 Monaten der Trächtigkeit und in den ersten beiden Monaten nach der Geburt geschaffen. Gras enthält die idealen Nährstoffe für Stuten. Aber die meisten Stuten können erst ab April wieder auf die Weide. Davor erhalten sie Raufutter.”
Das Raufutter kommt oft von Extensivflächen oder von Wiesen, die wenig bis gar nicht gedüngt werden. „Das spiegelt sich natürlich in den Nährstoffen wieder. Auch die Gräserzusammensetzung der Weiden spielt eine große Rolle, wenn es um die Nährstoffmenge und Nährstoffqualität geht. Deshalb sollten auch Pferdeweiden und Heuwiesen regelmäßig mit passendem Saatgut und Dünger gepflegt werden.“
Pavo hat schon viele wissenschaftliche Untersuchungen in Bezug auf das ideale Zuchtfutter in Auftrag gegeben. Das führte zu der Entwicklung des Pavo Podo-Konzepts. Hierbei lieferten vor allem die Ergebnisse einer ausführlichen Studie zur Vorbeugung von OC/OCD (Osteochondrose/Osteochondrose dissecans) die ausschlaggebenden Argumente. Es konnte hierbei klar gezeigt werden, dass durch eine optimierte Fütterung, vor allem mit Mineralien und Spurenelementen, die Häufigkeit von OC/OCD signifikant verringert werden kann. Aus dem Pavo Podo-Konzept heraus wurde eine komplette Futterlinie für hochtragende und laktierende Stuten, für Saugfohlen und für Jungpferde entwickelt.
Da bei Pavo neben der Qualität und Forschung auch die Erfahrungen in der Praxis wichtig ist, wurde entschieden, eine Testreihe in 6 großen Zuchtbetrieben durchzuführen. Die Ergebnisse waren verblüffend.
Bert Poppelaars, einer der teilnehmenden Züchter, ist sehr begeistert. „Unseren Fohlen ging es phantastisch, nachdem wir den tragenden Stuten Pavo PodoLac gegeben hatten. Es gab keinerlei gesundheitliche Probleme, die Fohlen haben trockene Gelenke und wachsen gleichmäßig. Dabei ist auch die Kondition der Stuten hervorragend geblieben. Das ist für uns auch genauso wichtig, denn die Stuten dürfen nicht zu sehr unter der Trächtigkeit und Laktation leiden.”
Zudem wurden die bewährten Podo Produkte durch 2 Müsli-Varianten ergänzt. Hierbei wurden altbewährte Rezepte und Konzepte mit neuen Rohwaren kombiniert, um die Fütterung von Stute, Fohlen und Jungpferd noch optimaler zu gestalten. Rob Krabbenborg ist sich sicher, dass auch in Zukunft die Produkte ständig optimiert und angepasst werden, um die Gesundheit unserer Fohlen weiterhin zu verbessern.
Hat eine Stute auch Anrecht auf „Mutterschutz“?
Klingt etwas komisch, macht aber gerade in den ersten 30 Tagen nach der Besamung tatsächlich Sinn. Hier sollte die Stute ruhig ein wenig geschont werden, denn die Gefahr einer Fruchtresorption ist in dieser Zeit hoch. Gestalte diese Zeit für deine Stute so angenehm wie möglich, gönne ihr viel Weidegang und vermeide Stress sowie zusätzliche Belastungen.
Ist die erste, schwierige Phase überstanden, kannst du deine Stute wieder wie gewohnt arbeiten und reiten. Hochleistungen oder ungewohnte Beanspruchung solltest du aber in jedem Fall vermeiden. Überlege dir im Vorfeld, ob es nicht sinnvoller ist, die Stute vor der Besamung kontrolliert abzutrainieren, um ihr während der Trächtigkeit genug Ruhe und freie Bewegung zu gönnen.
Während der gesamten Trächtigkeit sollte deine Stute die meiste Zeit des Tages auf einer Weide oder einem großzügigen Paddock (in den Wintermonaten) verbringen. Die möglichst kontinuierliche Bewegung während der Trächtigkeit ist gut für die Mutter und das ungeborene Fohlen. Dieses kann sich dadurch im Mutterleib optimal entwickeln.
Durch ausreichend Bewegung beugst du Konditions- und Muskelabbau bei der Mutterstute vor. Zudem wird der Stoffwechsel angekurbelt, das Risiko einer Kolik wird verringert und der Verdauungstrakt wird stimuliert. Auch wenn deine Stute Probleme mit angelaufenen Beinen hat, fördert Bewegung die Blutzirkulation.
Worauf sollte bei einer trächtigen Stute zusätzlich geachtet werden?
Während der Trächtigkeit nimmt deine Stute natürlich an Gewicht zu. Auch ihre Bewegungen werden etwas träger und enge Wendungen fallen ihr zunehmend schwer. Berücksichtige das im Stall und auf der Weide, vermeide Engstellen im Stall und sorge für ein optimales Management. Dies beinhaltet eine ausreichend große, trockene und gut eingestreute Box mit rutschfestem Boden, eine ausgewogene Ernährung (angepasst an den Trächtigkeitsverlauf), viel Tageslicht, frische Luft und Bewegung sowie eine optimale Versorgung durch den Tierarzt.
In den letzten Monaten vor der Geburt kann man häufig beobachten, dass das Bedürfnis der Stute nach Ruhe ansteigt und sie sich an einen ruhigen Ort zurückzieht. Überprüfe hier gegebenenfalls nochmals die Haltungsform und die Boxengröße. Das Vermeiden von Stress und Unruhe sind in dieser Zeit dann besonders wichtig.
Absolut selbstverständlich sollte die gute und gründliche Pflege der Stute sein. Durch das regelmäßige Putzen können Veränderungen oder Verletzungen sofort erkannt und behandelt werden, was gerade in der Phase der Trächtigkeit äußerst wichtig ist.
Biete deiner Stute auch nach der Geburt ausreichend Bewegung, damit sich die Gebärmutter auf natürliche Weise reinigen und regenerieren kann.
Fütterung und Gesundheit
Pferdefutter bei Zahnproblemen
Auch wenn du jeden Tag mit deinem Pferd genießt und es für dich wie ein „Geschenk“ ist, so nimm das Sprichwort „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ nicht wörtlich. Genauso wie die Hände des Menschen, so verraten auch die Zähne das ungefähre Alter des Pferdes. Außerdem sagen Pferdezähne viel über die Gesundheit deines Pferdes aus. Ein regelmäßiger Blick ins Maul ist also durchaus empfehlenswert. Dein Pferd nimmt mit den Zähnen nicht nur das Futter auf, sondern bereitet dies mit seinen gleichmäßigen Kaubewegungen sorgfältig für eine gesunde Verdauung vor. Ganz unterschiedliche Zahnprobleme sowie fehlende Zähne führen schnell zu Fütterungsproblemen – spezielles Pferdefutter ist dann gefragt.
Wie ist ein Pferdegebiss aufgebaut?
Ein gesundes und erwachsenes Pferd hat zwischen 36 und 44 Zähne im Maul, die sich im Ober- und Unterkiefer wie folgt gleichmäßig aufteilen:
12 Schneidezähne (Inzisivi)
12 vordere Backenzähne (Praemolare)
12 hintere Backenzähne (Molare)
Zwischen den Schneidezähnen und den Backenzähnen befindet sich eine große Lücke
0-4 Hengstzähne Die meisten Hengste und Wallache besitzen im Ober- und Unterkiefer je 2 Hengstzähne (Caninus). Diese sind manchmal sogar auch bei Stuten zu finden.
0-4 Wolfszähne
Wie funktioniert ein Pferdegebiss?
Der Pferdezahn hat im Alter von 6-8 Jahren seine volle Länge von bis zu 12 cm erreicht. Der Zahn wird beim Pferd im Laufe seines Lebens kontinuierlich abgerieben. Pro Jahr wird der Zahn beim Pferd um etwa 2-4 mm abgerieben und gleichzeitig aus dem Zahnfach nachgeschoben. Deswegen scheint der Zahn lebenslang zu „wachsen“. In Wirklichkeit wird allerdings durch das Herausschieben des Zahns die Wurzel entsprechend kürzer.
Pferde, die ein natürliches Fressverhalten aufweisen können, sind ca. 16 bis 18 Stunden mit Fressen und Kauen beschäftigt. Dabei werden hauptsächlich Gras oder Raufutter aufgenommen, welche mit einer vollständigen Kaubewegung über die gesamte Kaufläche hinweg gründlich zermahlt werden. Sowohl die Schneidezähne als auch die Backenzähne unterliegen so dem Prinzip von Abrieb und Nachschub. Das Gebiss wird gleichmäßig belastet und ist in Balance.
Wenn Pferdezähne beim Fressen Probleme machen
In vielen Fällen der Pferdehaltung ist das Zusammenspiel von Abrieb und Nachschub aus dem Gleichgewicht geraten. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Auch ein suboptimales Fütterungsmanagement kann einen ungleichmäßigen Zahnabrieb verursachen. Oftmals besteht die Fütterung nur aus 2-3 Mahlzeiten täglich und enthält zu wenig Raufutter bzw. Grünfutter. Die Folgen sind eine kurze Fresszeit durch Schlingen und lange Fresspausen. Hierdurch entfällt der lange, gründliche und kontinuierliche Kauprozess. Durch den verkürzten Kauschlag nutzen sich die Pferdezähne weniger, ungleichmäßiger und auch fehlerhaft ab. Es kommt zur Bildung scharfer Kanten und unregelmäßigen Oberflächen.
Wenn dein Pferd älter wird, verändern sich außerdem Form und Winkel der Schneidezähne. Zudem verschleißen die Backenzähne langsamer. Bis ins hohe Alter bleiben meistens nur noch die Wurzelreste übrig. Grobes, hartes und auch stark faserhaltiges Futter kann dann nur noch schlecht oder gar nicht mehr gekaut werden. Beim älteren Pferd kannst du auch regelmäßig beobachten, dass die Backenzähne locker sitzen und/oder größere Zahnlücken entstehen. Beides kann beim Fressen zusätzliche Probleme in den Kaubewegungen verursachen. Außerdem können sich in den Zahnlücken vergärende Futterreste ansammeln, was zu Zahnstein und Zahnfleischentzündungen führen kann.
Achte daher vor allem bei älteren Pferden besonders darauf, ob sie ihr Futter noch gut kauen und ausreichend verwerten können. Gerade Senioren haben nicht nur einen erhöhten Nährstoffbedarf, sondern leiden gleichzeitig auch häufig unter Zahnproblemen. Eine schlechte Futterverwertung kann dann schnell zu einem Mangel an Phosphor und Magnesium (Mineralstoffe), Zink und Selen (Spurenelemente) oder Vitamin B, K und C führen. Wie du alte Pferde richtig fütterst, erfährst du in unserem „Senioren-Ratgeber“.
Hinweise auf Zahnprobleme
Neben der ungleichmäßigen Abnutzung durch falsches Fütterungsmanagement können auch nicht perfekt aufeinanderpassende Zähne Störungen in der Kaubewegung verursachen und dadurch Probleme verursachen. Neben der Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten, wird auch das Fressen für dein Pferd anstrengender und das Futter kann nur sehr schlecht oder gar nicht mehr verwertet werden. Manche Zahnprobleme können rechtzeitig erkannt und behoben werden, manche sind aufgrund des Alterungsprozesses unumgänglich und entsprechen dem Lauf der Zeit. In diesen Fällen ist eine spezielle Fütterung deines Pferdes erforderlich, um seine Gesundheit erhalten zu können.
Nicht immer zeigen Pferde, ob und wo sie unter Schmerzen leiden. Dies gilt auch bei Schmerzen im Maulbereich. Beim Fressen können diese Symptome daher auch Hinweise auf Zahnprobleme sein:
Unverdautes Futter im Kot
Bildung von Heuknäulen beim Fressen, die das Pferd beim Fressen wieder ausspuckt statt herunterzuschlucken
Futter fällt grundsätzlich regelmäßig wieder aus dem Maul
Sehr langsames und bedachtes Fressen
Scheinbare Appetitlosigkeit
Schlechter Geruch aus dem Maul
Verletzungen im Pferdemaul (Zunge und Backen)
Eitriger Ausfluss aus den Nüstern
Gewichtsverlust
Schon gewusst? Nicht nur die Futterverwertung, sondern auch die Rittigkeit deines Pferdes wird durch die Qualität der Zähne beeinflusst. So können beispielsweise unerwünschte Verhaltensweisen wie gegen das Gebiss gehen, sich nicht stellen/biegen lassen oder Kopfschlagen Hinweise auf Schmerzen an den Zähnen, am Zahnfleisch, der Zunge oder der Backenschleimhaut sein.
Eine regelmäßige Zahnpflege bei Pferden ist wichtig
Lasse die Zähne deines Pferdes 1 bis 2x jährlich von einem Pferdezahnarzt oder einer Fachperson für Pferdezahnbehandlung kontrollieren. Hierdurch können Veränderungen am Gebiss und Verschlechterungen der Schneide- und Kauflächen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Auch kleine Korrekturen sind schnell gemacht und erleichtern das Fressen. So kann langfristigen Zahnproblemen vorgebeugt und die Verdauung optimal gefördert werden. Bei häufigen Kontroll-Versäumnissen können kleine Abweichungen über die Jahre zu großen Problemen heranwachsen, bis hin zu einer Störung des Kauprozesses und Verletzungen an den Weichteilen im Pferdemaul. Auch Zahnerkrankungen können nur bei regelmäßigen Kontrollen rechtzeitig erkannt und ihre Auswirkungen eingedämmt werden.
3 spezifische Zahnprobleme bei Pferden
Zahnprobleme bei Pferden sind vielfältig und treten in ganz unterschiedlichen Formen auf. Oft lassen sich kleinere Probleme, verursacht durch falsches Fütterungsmanagement oder Fehlstellungen, ganz einfach durch eine regelmäßige, jährliche pferdezahnärztliche Kontrolle beheben. Hierdurch kannst du schwerwiegende Folgen vermeiden. Es gibt jedoch auch beim Pferd Zahnerkrankungen, von denen 3 besonders häufig auftreten:
1. Karies
Auch Pferde können Karies bekommen, leiden daran aber nicht so häufig wie wir Menschen. Durch verschiedene Faktoren kommt es auf der Zahnoberfläche zu einer Demineralisierung, so dass ein oft dunkelbraunes bis schwarzes Loch auf der Zahnoberfläche entsteht. Je stärker Karies sich ausbreitet, desto schmerzhafter wird diese Zahnerkrankung, da sie auch das empfindliche Zahnbein angreifen kann.
Ursachen
Karies bei Pferden entsteht, wenn der Zahnschmelz durch Säurebildung angegriffen wird. Dies geschieht durch Bakterien, die Zucker und Kohlenhydrate aus dem Futter in Säure verstoffwechseln. Zu viel Zucker und Kohlenhydrate im Futter sorgen für eine erhöhte Säureproduktion, wodurch das Karies-Risiko steigt. Darüber hinaus kann eine fehlerhafte Mineralstoffversorgung eine Karieserkrankung begünstigen. Die Mineralstoffe Calcium, Phosphor, Magnesium sowie die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan sind für die Zähne essentiell.
Symptome
Kleine Löcher durch Karies schmerzen nicht. Größere Entzündungen können jedoch starke Schmerzen auslösen und zu einer Zahninfektion mit Eiterbildung führen.
Behandlung
Leichte Karieserkrankungen und kleine Löcher sind tragbar und beeinträchtigen dein Pferd nicht. Du kannst darüber nachdenken, den Zahn in einem frühen Stadium durch einen Tierarzt behandeln zu lassen. Dieser wird den betroffenen Zahn aufbohren und versiegeln. Breitet sich der Karies aus, muss der betroffene Zahn möglicherweise gezogen werden.
Vorbeugung
Verzichte auf stark zuckerhaltiges sowie kohlenhydratreiches Futter und füttere süße Leckerlis nur in Maßen. Mineralfuttermittel unterstützen die Mineralisierung der Zähne.
2. Parodontitis
Eine Entzündung des gesamten Zahnapparates wird als Parodontitis bezeichnet. Der Zahn bleibt dabei intakt. Aber das Gewebe um den Zahn ist erkrankt. Es kommt zu Zahnfleischentzündungen und zur Lockerung der Zähne, da das Zahnfleisch seine gesunde Kraft verliert. Schwerwiegende Parodontosen breiten sich auf den gesamten Kieferknochen des Pferdes aus und können zu Zahnverlust führen.
Ursachen
Eine Parodontitis wird von Bakterien ausgelöst, die über eine sogenannte Futtereinspeisung in den Mundraum geraten. Kleine Futterpartikel bleiben in den Zahnzwischenräumen hängen, fangen an zu gären und bieten einen Nährboden für Bakterien. Als Folge entsteht die Entzündung.
Symptome
Leichte Parodontosen werden häufig nur von einem Tierarzt nach einer gründlichen Untersuchung des Mundraumes entdeckt, da dein Pferd selten spezifische Symptome zeigt und normal fressen kann. Bei schwerwiegender Parodontitis tritt Gewichtsverlust und Mundgeruch auf. Auch Zahnfleischblutungen häufen sich im Laufe der Erkrankung.
Behandlung
Die Zahnzwischenräume werden als erstes von deinem Pferdezahnarzt gereinigt, sodass die Bakterienherde sich nicht weiter im Pferdemaul ausbreiten können. Die Entzündungen werden darüber hinaus mit speziellen Medikamenten gelindert. Es kann passieren, dass einige Zähne gezogen werden müssen, da sie im Zahnfleisch keinen Halt mehr haben.
Vorbeugung
Eine Fütterung von eingeweichtem Heu oder Heucobs verringert das Risiko, dass sich das Futter in den Zahnzwischenräumen einlagert und gärt. Regelmäßige Zahnbehandlungen und Zahnreinigungen können Parodontitis bei Pferden vorbeugen.
3. EOTRH
EOTRH steht für „Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis“ und bezeichnet eine sehr schmerzhafte Entzündung des Zahnapparates und Zahnfleisches der Schneide- und Hakenzähne. Die Erkrankung ist mit Parodontitis vergleichbar. Allerdings ist EOTRH oft schmerzvoller und kann in schwerwiegenden Fällen dazu führen, dass sich die Zahnhartsubstanz vollkommen auflöst und sich das Zahnfleisch stark zurückbildet. Vermehrt sind Pferde ab dem 15. Lebensjahr von dieser Erkrankung betroffen.
Ursachen
EOTRH ist noch eine recht neuartige Erkrankung. Die Ursachenforschung ist im vollem Gange, aber die genauen Ursachen sind weiterhin ungeklärt. Es wird die These aufgestellt, dass die Knochenhärte ein auslösender Faktor sein soll. Lange und harte Zähne drücken den Kiefer stark zusammen und lösen so die Entzündung aus. Besonders Robustpferderassen wie Islandpferde besitzen eine starke Knochenhärte und sind häufiger von EOTRH betroffen. Mechanischer Stress, z.B. durch unzureichend abgenutzte Schneidezähne, werden ebenso als mögliche Ursache gehandelt wie das Alter, eine genetische Veranlagung oder ein Calciummangel.
Symptome
EOTRH zeigt sich durch eine deutliche Zahnsteinbildung an den Schneidezähnen. Durch die Erkrankung zeigen sich bei deinem Pferd Probleme beim Fressen und ein starker Gewichtsverlust. Im Krankheitsverlauf weicht das Zahnfleisch zurück. Dadurch wirken die Zähne extrem lang und stehen in steilen Winkeln zueinander.
Behandlung
Eine genaue Untersuchung und Diagnose durch einen fachkundigen Tierarzt ist essentiell. EOTRH kann nicht vollständig geheilt werden. Aber durch das Entfernen des Zahnsteins und einer Medikamentenzugabe wird der Rückgang der Zahnhartsubstanz verlangsamt.
In einem späten Stadium der Krankheit kann es passieren, dass die Schneidezähne des Pferdes gezogen werden müssen. Für viele Pferdebesitzer ist dies ein erster Schock. Aber ohne die schmerzhaften Zähne wird es deinem Pferd deutlich besser gehen.
EOTRH ist noch recht unerforscht. Daher gibt es keine gezielten Therapiemaßnahmen.
Vorbeugung
Da die definitiven Auslöser von EOTRH bis heute nicht bekannt sind, können keine konkreten Tipps zur Vorbeugung gegeben werden. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen durch deinen Tierarzt und ein eventuelles Kürzen der Schneidezähne. Bei einer rechtzeitigen Erkennung von EOTRH können die Zähne länger erhalten bleiben.
Fütterung von Pferden mit Zahnproblemen
Gesunde Zähne sind das A und O für eine gute Futterverwertung. Sollten die Zähne deines Pferdes aufgrund von Problemen oder aber auch schlichtweg durch den Alterungsprozess in ihrer Funktionalität langfristig eingeschränkt sein, kannst du dein Pferd mit einer angepassten Fütterung sehr gut unterstützen. Hierdurch kann der gute Gesundheitszustand deines Pferdes beibehalten werden.
Leicht verdauliches Futter
Eine Hilfe für dein Pferd ist die Bereitstellung von leicht verdaulichem Futter. Expandierte Pellets und Müslisorten mit vielen gepufften Inhaltsstoffen sind aufgrund ihrer Verarbeitung leichter verdaulich. Enzyme und Mikroorganismen können bei der vergrößerten Oberfläche besser ansetzen und die aufgeschlossenen Nährstoffe schneller und einfacher aufnehmen. Die Gefahr einer Kolik ist aufgrund dieser Vorarbeit geringer als bei unbearbeitetem Futter.
Raufutter berücksichtigen
Pferde mit schlechten Zähnen und eingeschränkter Kaufunktion profitieren von einer Kombination aus schnell und langsam verdaulichen Ballaststoffen. Meistens enthält weniger grobes Heu beide Ballaststoffe. Je mehr Stängel das Heu aufweist, desto langsamer wird es verdaut. Für Pferde mit schlechten oder wenig Zähnen sind daher meist feines Heu, Heulage oder weiches Gras besser geeignet.
Wenn dein Pferd mit Zahnproblemen das Raufutter nicht mehr so gut aufnehmen kann, nutze einen hochwertigen Raufutterersatz, um seinen Gesamtbedarf decken zu können. Eine gute Empfehlung sind die entzuckerten Rübenschnitzel Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet, denn diese sind randvoll mit gesunden Ballaststoffen. Beide Rübenschnitzelprodukte werden eingeweicht gefüttert und eignen sich daher hervorragend für Pferde mit Zahnproblemen.
Empfehlung: Zur Unterstützung der Zahngesundheit ist die Fütterung von trockenem Raufutter besser, da die Zähne durch die Kaubewegungen gleichmäßiger abgenutzt werden. Biete daher deinem Pferd auch immer (zusätzlich) normales Heu an, so lange es dieses noch fressen kann und möchte. Sollte dein Pferd kein Heu als Raufutter mehr fressen können, kannst du diese Fehlmenge durch eingeweichte Heucobs ersetzen.
Kraftfutter anpassen
Bei einem schlechten Gebiss kann dein Pferd auch normales Kraftfutter nicht mehr so gut fressen. Bei einem mangelnden Kau- und Zerkleinerungsprozess erhöht sich auch das Risiko auf eine Schlundverstopfung. Vor allem für ältere Pferde ist daher das Seniormüsli Pavo 18Plus eine gute Wahl. Die kleinen Pellets in Pavo 18Plus fallen beim Einweichen problemlos auseinander und können von deinem Pferd leicht aufgenommen werden. Verteile die täglichen Futterrationen auf so viele kleine Portionen wie möglich. Hierdurch wird der Verdauungstrakt nicht unnötig belastet und dein Pferd kann sein Futter optimal verwerten.
Empfehlung: Verrühre das 18Plus Müsli als Mash mit (warmem) Wasser im Verhältnis 1:1. Du kannst das Mash außerdem mit einem eingeweichten Raufutterersatzprodukt mischen und daraus einen schmackhaften, vollwertigen Raufaser-Booster für dein Pferd zaubern. Zum Mischen eignen sich z.B. Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreBeet und/oder Pavo DailyPlus und/oder eingeweichte Pavo FibreNuggets. FibreNuggets Heucobs kannst du uneingeschränkt füttern, denn diese haben die gleiche Zusammensetzung wie hochwertiges Heu.
Fütterst du deinem Pferd neben einem Raufutterersatz kein mineralisiertes Kraftfutter oder weniger als die empfohlene Tagesmenge, dann ergänze die Ration zusätzlich mit einem Vitamin- und Mineralzusatz.
So kannst du sicherstellen, dass dein Pferd trotz Zahnprobleme mit allen Nährstoffen versorgt wird, die es braucht. Du möchtest mehr über Pferdefutter bei Zahnproblemen erfahren oder wünschst eine persönliche Beratung? Dann kontaktiere unsere Pavo Fütterungsberatung. Wir unterstützen dich gern bei der optimalen Futterzusammenstellung für dein Pferd.
Fütterung und Gesundheit
Pavo Raufutterprodukte im Überblick
Raufutter ist das natürlichste Futtermittel für Pferde. Es hält den Darm aktiv und fördert eine optimale Darmflora. Das Verdauungssystem des Pferdes ist so angelegt, dass es eigentlich kontinuierlich kleine Mengen Raufutter benötigt. Durch ständiges Kauen produziert das Pferd Speichel, der wiederum die Verdauung anregt. Bei Pferden, die wenig Raufutter oder zu große Mengen Kraftfutter in einer Mahlzeit bekommen, besteht ein großes Risiko, dass diese Pferde eine Kolik oder Magengeschwüre bekommen. Daher ist es wichtig, dass dein Pferd so viel wie möglich kauen kann. Und lange Kau- und Fresszeiten werden nun mal ausschließlich durch die Fütterung von Raufutter erzielt.
Was aber, wenn dein Pferd nicht ausreichend Raufutter aufnehmen kann? Es gibt verschiedene Gründe, warum die Raufutterration eher spärlich ausfallen könnte:
Dein Pferd hat Zahnprobleme und kann das Raufutter nicht mehr kauen.
Dein Pferd benötigt eine Zeit lang eine strukturarme Schonkost, z.B. nach einer Darm-OP.
Dein Pferd ist der Rangniedrigste in einer 24 Stunden Herdenhaltung und es gibt zu wenig Raufutterstellen.
Du hast nur Raufutter von mäßiger oder sogar schlechter Qualität.
Wodurch unterscheiden sich die Pavo Raufutterprodukte?
Pferde benötigen mindestens 1,5 % - 2,0 % ihres Körpergewichts an Raufutter (gemessen in Trockenmasse). Bei einem Trockenmassegehalt von 85 % benötigt demnach ein 600 kg schweres Pferd 12 - 14 kg Heu pro Tag, wenn es kein Gras bekommt. Das ist eine ganze Menge, die es zu ersetzen gilt, wenn diese Ration pro Tag nicht erreicht werden kann oder das natürliche Fressverhalten des Pferdes eingeschränkt ist.
Die Pavo Raufutterprodukte bieten dir eine gute Alternative für eine gesunde Raufutterfütterung deines Pferdes, wenn die bedarfsgerechte Tagesration mit „normalem“ Raufutter wie Heu, Gras und Stroh nicht erreicht werden kann.
Pavo FibreNuggets
Pavo FibreNuggets kann als hochwertiger Raufutterersatz eingesetzt werden. Die großen strukturreichen Heucobs aus 100 % Alpenweidegras fördern die Kau- und Speichelbildung deines Pferdes. FibreNuggets besteht aus einer Mischung von über 60 verschiedenen Gräsern und Kräutern. Es ist reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen. Die Heucobs sind zudem staub- und schimmelfrei. Hierdurch sind sie auch ideal für Pferde geeignet, die empfindlich auf Staub und/oder Schimmel reagieren. FibreNuggets können sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden. Sie sind eine ideale Raufutterergänzung für Pferde mit Zahnproblemen oder für Pferde in Erholungsphasen, z.B. nach einer Krankheit oder OP. Die Heucobs können entweder zusätzlich zum normalen Raufutter oder als (teilweiser) Ersatz von schlechtem Raufutter gefüttert werden.
Pavo SpeediBeet
Pavo SpeediBeet besteht aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzelflocken mit kurzer Einweichzeit ohne Zusatzstoffe, also auch ohne Melasse. Es enthält keine Stärke und nur 5 % Zucker, aber dafür viele gesunde Ballaststoffe, wie z.B. Pektin. Pektin hat eine präbiotische Wirkung, d.h. diese Ballaststoffe unterstützen das Wachstum gesunder Bakterien im Darm. Durch seine Fasern ist SpeediBeet eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Pavo SpeediBeet darf nur eingeweicht gefüttert werden. Es ist besonders gut für Pferde und Ponys geeignet, die so wenig Zucker wie möglich aufnehmen dürfen, sowie bei Konditionsrückstand, Zahnproblemen oder für Pferde, die anfällig für Magen-Darmprobleme sind. Die raufaserreichen Rübenschnitzel werden als Zusatz oder als Ersatz zum normalen Kraftfutter gefüttert.
Pavo FibreBeet
Pavo FibreBeet ist ein Mix aus Pavo SpeediBeet (Rübenschnitzeln), Luzerne und leicht verdaulichen Rohfasern aus Sojaschoten. Es enthält nur 2 % Stärke und 5 % Zucker. Die hochwertigen Eiweiße aus der Luzerne machen FibreBeet zur idealen Raufutterergänzung für (dünne) Pferde mit Zahnproblemen und für (alte) Pferde, die extra Energie und Eiweiße benötigen. Dein Pferd wird so beim Konditionsaufbau unterstützt, ohne dass es davon hitzig wird. Die raufaser- und eiweißreichen Rübenschnitzel werden als Zusatz oder als Ersatz zum normalen Kraftfutter gefüttert.
Pavo WeightLift
Pavo WeightLift ist ein Mix aus Luzerne und Reiskleie und frei von Getreide, Melasse, Soja und Rübenschnitzeln. Es ist besonders reich an Rohfasern und Proteinen. Ein großer Vorteil von WeightLift ist, dass es sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden kann. Durch den hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wird dein Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen für einen gesunden Konditionszustand und Muskelaufbau versorgt. Aufgrund des niedrigen Zuckergehalts ist Pavo WeightLift auch sehr gut für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen geeignet.
Pavo SeniorFibre
Pavo SeniorFibre ist ein luzernefreier Raufuttermix, der zudem frei von Getreide und Melasse ist. Dafür ist SeniorFibre besonders reich an kurzen, weichen Rohfasern und Proteinen. Das macht SeniorFibre zu einer leicht zu fressenden Raufuttermischung, die besonders gut für (alte) Pferde mit eingeschränkter Zahnfunktion oder für Pferde nach einer intensiven Zahnbehandlung geeignet ist. Aufgrund des sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehaltes profitieren auch Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie Cushing, PSSM oder Hufrehe von den SeniorFibre Vorteilen.
Pavo DailyPlus
Pavo DailyPlus ist ein ausgewogenes Strukturfutter, das die Kautätigkeit und die Speichelproduktion deines Pferdes anregt. Es fördert somit ein gesundes Verdauungssystem und ist für alle Pferde und Ponys geeignet. Der vitaminisierte Raufuttermix aus strukturreichen Zutaten wird unter das normale Kraftfutter gemischt, so dass die Kau- und Fresszeiten des Pferdes deutlich verlängert werden.
Pavo HayChunks
Ein ganz besonderer Snack und eine ideale Ergänzung zum täglichen Raufutter sind die Pavo HayChunks. Die Chunks werden aus hochwertigem Wiesenheu von Bergweiden aus deutschen Naturschutzgebieten hergestellt und als Rolle in der Größe einer Getränkedose gepresst. Diese Raufuttersnacks sorgen bei deinem Pferd für eine lange Beschäftigung und regen außerdem die Kautätigkeit sowie die Speichelproduktion an. Sie bieten Ablenkung für Pferde, die lange Zeiten im Stall stehen, regelmäßig im Anhänger transportiert werden, sich schnell langweilen oder anfällig für Verhaltensstörungen sind. Auch zuckerempfindliche sowie übergewichtige Pferde dürfen sich freuen, denn die HayChunks enthalten sehr wenig Zucker und Stärke. Die Snacks werden direkt aus der Hand, vom Boden, aus dem Futtertrog oder aus dem Heunetz gefüttert.
Schnell und einfach das passende Pavo Raufutterprodukt finden
Der Raufutter-Entscheidungsbaum unterstützt dich dabei, das ideale Pavo Raufutterprodukt zu finden, um dein Raufutter zu ergänzen oder (teilweise) zu ersetzen:
Fütterung und Gesundheit
Sommerekzem beim Pferd
Das Sommerekzem wird durch eine allergische Reaktion auf Stiche von Stechmücken (Gnitzen) verursacht. Um die Blutgerinnung zu hemmen und das Blutsaugen zu vereinfachen, sondern die weiblichen Stechmücken Speichel sowie ein spezielles Sekret direkt unter der Haut deines Pferdes ab. Das Speichel-Sekret-Gemisch enthält Eiweißbausteine, auf die Pferde allergisch reagieren können.
Das Sommerekzem verursacht einen unerträglichen Juckreiz, dem dein Pferd durch kräftiges Schubbern und Scheuern Abhilfe verschaffen möchte. Dies führt zu einer erheblich gestörten Hautschutzbarriere mit teilweise entzündlichen Stellen – der Jucken-Kratzen-Jucken-Teufelskreislauf beginnt!
Die Symptome des Ekzems treten überwiegend in den Sommermonaten, besonders in feucht-warmen Wetterperioden auf. Ekzem Pferde leiden meist von April bis Oktober an den Symptomen, was sich mit der Flugzeit der Mücke deckt.
Zusammengefasst können diese Symptome auftreten:
Starker Juckreiz mit Scheuern, vor allem am Schweifansatz, Mähnenkamm, Unterbauch und am Kopf
Hautausschlag (Pusteln)
Haarlose Scheuerstellen
Hautverdickungen
Schuppenbildung und Verkrustungen
Offene und blutige Scheuerstellen
Nässende und entzündliche Wunden
Sekundärinfektionen
Faktoren, die das Sommerekzem beim Pferd begünstigen
Der Hauptverursacher bleibt die allergische Reaktion auf das eiweißhaltige Sekret der Stechmücken. Begünstigt wird das Sommerekzem bei deinem Pferd aber auch durch folgende Umweltfaktoren:
Rassebedingte und erbliche Veranlagungen
Zu viel Weidegang auf zucker- und eiweißreichen Pferdeweiden
Zu eiweiß- und zuckerlastige Fütterung
Fütterung von weniger hochwertigen Kraftfuttersorten
Fehlende bedarfsgerechte Fütterung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
Fehlende bedarfsgerechte Fütterung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Darmprobleme und eine gestörte Darmfunktion
Überbelastung der Entgiftungsorgane Leber und Nieren
Aufnahme zu großer Mengen an körperfremden und belastenden Stoffen wie Toxinen, biogenen Aminen sowie Zusatzstoffen im Futter
Übergewicht kombiniert mit zu wenig Bewegung
Andauernder physischer und psychischer Stress
Die richtige Pferdefütterung spielt bei Sommerekzemen eine wichtige Rolle
Bei Pferden mit Sommerekzem wird der Stoffwechsel deutlich stärker belastet als bei gesunden Pferden. Der Organismus muss permanent gegen die Entzündungsherde in der Ekzemer-Haut ankämpfen. Der Entzündungsprozess verursacht das Absterben von Zellen und geht somit mit Gewebeschädigungen einher. Der Körper steht ständig im „Reparatur-Modus“, was wiederum den Stoffwechsel deines Pferdes stark belastet und einen erhöhten Nährstoffbedarf zur Folge hat.
Sorge daher immer für eine bedarfsgerechte Fütterung deines Ekzemer Pferdes mit einer ausreichenden Versorgung an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und essentiellen Fettsäuren, um für einen intakten Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem zu sorgen. Vor allem B-Vitamine und Vitamin A spielen für einen intakten Hautstoffwechsel eine essentielle Rolle. Dies gilt auch für einige Spurenelemente, wie Zink und Kupfer, die sowohl für die Regeneration der Haut als auch für ein intaktes Immunsystem wichtig sind.
Bis heute gibt es nicht das eine Wundermittel, um ein Sommerekzem bei Pferden zuverlässig zu heilen. Zu unterschiedlich sind die möglichen Faktoren dieser Hypersensibilität auf die Insektengifte. Hier musst du als Pferdebesitzer mehrere Wege ausprobieren, um den für dein Pferd passenden Therapieansatz zu finden.
Fest steht allerdings, dass die konsequente Einhaltung des Haltungs- und Fütterungsmanagements die Symptome des Sommerekzems lindern. Pferde mit Sommerekzem haben einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen, den Sie mit der Fütterung in jedem Fall decken sollten. Hierzu zählen vor allem:
Zink
Dieses essentielle Spurenelement spielt in der Wundheilung bei Pferden mit Ekzemen eine ganz entscheidende Rolle. Es unterstützt die Stabilität der Zellwände und fördert die Bildung neuer Hautzellen. Darüber hinaus reguliert Zink die Produktion von körpereigenen Stoffen, die entzündungshemmende und juckreizstillende Eigenschaften besitzen.
Durch offene Wunden und eine gestörte Hautbarriere kommt es zu erhöhten Zinkverlusten, welcher in jedem Fall mit der Nahrung ergänzt werden sollte. Zink kommt auch natürlich z.B. in Fischöl oder Nachtkerzenöl vor.
Kupfer
Dieses Spurenelement ist relevant für die Hautpigment-Bildung, die Blutbildung und den zellulären Energiestoffwechsel. Gerade bei einem geschwächten Hautbild und Immunsystem ist der Bedarf erhöht.
Selen
Selen ist Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, welches wiederum zur Inaktivierung schädlicher Radikale beiträgt. Selen ist somit unentbehrlich für ein gesundes und starkes Immunsystem. Durch die allergischen Hautreaktionen ist das Immunsystem bei Ekzemern kontinuierlich belastet und sollte in jedem Fall zusätzlich gestärkt werden.
Biotin, B-Vitamine und Vitamin A
Vor allem Biotin ist als das Fell-, Haut- und Hufvitamin schlechthin bekannt. Biotin und auch andere B-Vitamine sowie Vitamin A tragen zu einem normalen Hautbild bei. Auch hier ist der Bedarf bei Hautproblemen erhöht.
Ungesättigte Fettsäuren
Bereits seit langem sind die besonderen Eigenschaften von mehrfach ungesättigten Fettsäuren bekannt. Hierzu zählen vor allem der positive Effekt auf Haut und Fell deines Pferdes sowie die entzündungshemmenden Wirkungen. Besonders erwähnenswert sind hierbei die essentiellen Fettsäuren Linolsäure (LA), eine Omega-6 (n-6) Fettsäure, und α-Linolensäure (ALA), eine Omega-3 (n-3) Fettsäure.
Wichtig zu wissen: Essenzielle Fettsäuren können von deinem Pferd nicht selbst hergestellt werden und müssen somit über seine Nahrung aufgenommen werden. Ein Mangel an essenziellen Fettsäuren kann zu Hautveränderungen, Hautrissen und Sekundärinfektionen führen.
Bereits in der Vergangenheit konnte nachgewiesen werden, dass durch die Anwendung von Omega-3-fetthaltigen Cremes auf die betroffenen Hautstellen und der Supplementierung von Ölen als Zusatzfutter eine Linderung der Symptome bei Ekzemerpferden erfolgte. Neben den für Pferde weniger genießbaren Fischölen, weist beispielsweise Leinöl ein geeignetes Fettsäuremuster auf.
Tipp: Ahiflower® Öl gilt mit seinem reichhaltigen Fettäureprofil als besonders vielversprechende und schmackhafte Alternative zu Fischöl und Leinöl.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Ahiflower® Öl eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell fördert. Ahiflower® Öl ist die reichste Quelle für wichtige essentielle Omega-Fettsäuren. Es enthält einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren im idealen Verhältnis.
Vorsicht bei Eiweiß, Zucker und Stärke
Verzichte bei der Fütterung deines Ekzem Pferdes auf große Mengen Zucker oder Stärke. Die damit verbundene stark ansteigende Insulinmenge im Blut kann die Entzündungsreaktionen im Gewebe begünstigen. Daher profitieren vor allem Pferde mit Sommerekzem von einer zucker- und stärkearmen Fütterung. Erfahre mehr zum Thema Stärke im Pferdefutter in unserem Ratgeber.
Vermeide auch zu große Mengen Eiweiß in der Fütterung deines Pferdes mit Sommerekzem. Ist der Dünndarm überlastet, gelangt das Eiweiß unverdaut in den Dickdarm. Hierbei entsteht beim Aufschluss das Abbauprodukt Ammoniak, welches von der Darmwand aufgenommen und über die Entgiftungsorgane Leber und Nieren ausgeschieden werden muss. Dies führt nicht nur zu einer hohen Stoffwechselbelastung, sondern stört auch den Mineralstoffhaushalt deines Pferdes. Erfahre mehr zum Thema Eiweiß im Pferdefutter in unserem Ratgeber.
Mineralfutter und Kraftfutter für dein Pferd mit Sommerekzem
Die oben genannten Mineralstoffe gelangen über das tägliche Pferdefutter in den Organismus. Wenn dein Pferd ausschließlich Raufutter und nur wenig oder kein Kraftfutter bekommt, füttere ihm zusätzlich ein Mineralfutter, welches auch den täglichen Bedarf an Selen und Biotin ausreichend deckt, wie z.B. Pavo Vital. Das schmackhafte Mineralfutter ist außerdem mit Kupfer und Zink angereichert. Pavo Vital ist darüber hinaus melasse- und getreidefrei.
Auch Pavo DailyFit bietet eine komplette Ergänzung an wichtigen Mineralstoffen wie Kupfer, Zink und Selen. Die Briketts sind leicht zu brechen und für alle Pferde sowie Ponys geeignet.
Für mehr Vitalität und ein starkes Immunsystem eignen sich spezielle Ergänzungsfuttermittel wie Pavo Healthboost. Es enthält Vitamine, Antioxidantien sowie Präbiotika und ist mit Kupfer, Zink und Selen angereichert.
Sollte dein Ekzemer Pferd einen erhöhten Energiebedarf haben, wähle neben einer ausreichenden Versorgung von qualitativ hochwertigem Raufutter ein bedarfsgerechtes Kraftfutter mit wenig Zucker und Stärke. Hierzu eignen sich z.B. Pavo Nature´s Best oder Pavo Condition. Beide Produkte sind haferfrei, haben einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt und beinhalten alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zur Deckung des täglichen Bedarfs bei Pferden mit leichter Arbeit.
Pavo Care4Life ist eine getreide- und melassefreie Futtermischung. Mit ballaststoffreichen, natürlichen Rohstoffen und 11 wertvollen Kräutern hat dieses Futter alles, was aus ernährungsphysiologischer Sicht die Gesundheit deines Pferdes unterstützt. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Prä- und Probiotika, Hefe, Kollagen, Vitamine und Mineralstoffe in organischer Form fördern zudem das Immunsystem deines Pferdes. Ebenfalls empfehlenswert ist die getreide- und melassefreie Variante ohne Kräuter, Pavo EasyMix.
Geeignete Kräuter für Pferde mit Sommerekzem
Die positiven Eigenschaften einiger Kräuter sind allgemein bekannt. Manche Kräuter wirken sich vor allem auf das Immunsystem, das Hautbild sowie die Entgiftungsorgane aus. Gerade bei Pferden mit Sommerekzem kann sich demnach die Zugabe von speziellen Kräutermischungen, sowohl als Kur als auch dauerhaft gefüttert, positiv auswirken.
Besonders geeignet sind Kräuter wie Brennnessel, Birkenblätter, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Melisse, Salbei, Spitzwegerich oder Zinnkraut. Eine individuelle Kräutermischung für dein Pferd stellst du am besten gemeinsam mit deinem Tierheilpraktiker oder Tierarzt zusammen.
Hautprobleme auf „Leber und Nieren“ prüfen
Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Pferdes, sondern ist zusammen mit Leber und Nieren maßgeblich an der Entgiftung des Körpers beteiligt. Hautprobleme wie Ekzeme können daher auch ein Hinweis auf eine gestörte Entgiftungsfunktion des Pferdekörpers sein. Berücksichtige deshalb in der Fütterung bei Sommerekzemen auch eine Unterstützung von Leber und Nieren.
Hier können harntreibende oder bitterstoffhaltige Kräuter dazu beitragen, die Entgiftungsleistung zu optimieren und Hautprobleme zu verbessern. Hierzu zählen unter anderem Mariendistel mit ihrem hohen Gehalt an Silymarin, Artischocke, Brennnessel, Birkenblätter und Löwenzahn.
Auch die Haltung und Pflege sind bei Pferden mit Sommerekzem entscheidend
Vermeide so gut es geht den Kontakt zu den allergieauslösenden Insekten. Dies kannst du unter anderem durch folgende Maßnahmen erreichen:
Dunkelheit schützt vor Insekten
Biete deinem Pferd während der Mückensaison ausreichend Schutz. Diese Quälgeister sind gern morgens und in der Dämmerung abends, aber vor allem an windstillen Tagen, auf feuchten Weiden, in Wassernähe und am Waldrand unterwegs. Daher kann es sich in Extremsituationen auch manchmal anbieten, dein Pferd in dieser Zeit nicht ausschließlich auf einer Weide ohne Unterstand, sondern in einem dunklen (Offen)Stall zu halten.
Bedenke aber, dass eine permanente Stallhaltung nicht pferdegerecht ist und außerdem zu Atemwegsproblemen führen kann. Oberstes Ziel ist die Beseitigung jeglicher allergieauslösenden Stoffe, um das Wohlbefinden deines Pferdes wieder herzustellen.
Ekzemerdecken verwenden
Auch auf der Weide oder im Paddock kannst du dein Pferd ausreichend gegen Insektenstiche schützen. Hierzu eigenen sich entsprechende Ganzkörper-Fliegendecken inkl. Kopfteil speziell für Ekzemerpferde.
Zusätzlich kannst du dein Pferd an den freien Körperstellen oder aber auch während der deckenfreien Zeit mit wirksamen Repellentien schützen. So können auch Pferde mit Sommerekzem die Zeit an der frischen Luft ausreichend genießen.
Tipp: Die Auswahl sowie die Preisunterschiede bei Ekzemerdecken und Anti-Mückensprays sind groß und nicht alle sind für dein Pferd geeignet. Lasse dich daher vor dem Kauf fachgerecht beraten.
Stallpflege gegen Insekten
Sprühe auch den Stall mit Anti-Mückensprays oder Essig ein. Fliegengitter oder Streifenvorhänge an den Fenstern und Türen sorgen am Stall ebenfalls für eine Ruhezone ohne lästige Insekten.
Besondere Pflege für juckende, gereizte Ekzemer Haut
Denke neben der optimierten Haltung und Fütterung außerdem an die Pflege der empfindlichen Ekzemer Haut. Dies ist besonders wichtig! Wenn dein Pferd unter starkem Juckreiz leidet und sich wundscheuert, dann behandle die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit einem milden, fettenden und beruhigenden Pflegemittel. Diese Hautpflege Cremes speziell für Pferde mit Sommerekzem sollte die Regeneration der geschädigten Hautstellen unterstützen und im Idealfall auch die lästigen Insekten abwehren.
Die Behandlung mit Pflegemitteln führt unvermeidlich dazu, dass sich Krusten aus Pflegeprodukten und abgestorbenen Hautzellen bilden, welche auch die Hautporen verstopfen können. Reinige daher auch regelmäßig die betroffenen Hautstellen mit einem milden, rückfettenden Medizin-Shampoo.
Bei der Hautpflege ist das Ziel, die Hautschädigungen zu regenerieren, die Hautbarriere dauerhaft aufzubauen und zu stärken, den Juckreiz zu lindern und Insekten abzuwehren.
Wenn Stress die Psyche deines Pferdes zusätzlich belastet
Viele Ekzemer Pferde reagieren psychisch extrem heftig auf Mücken und Bremsen. Sie drehen förmlich durch und scheuern sich schon, noch bevor die Insekten gelandet und gestochen haben. Auch Stress in der Herde, keine Ruhe- oder Rückzugsmöglichkeiten, Turnieratmosphäre oder Immunkrankheiten fördern die Sensibilität auf Insektenstiche und somit die Ausprägung des Sommerekzems bei deinem Pferd. Lege daher auch ein besonderes Augenmerk darauf, dass diese zusätzlichen Allergieauslöser möglichst vermieden werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Sind Pferde sehr hochgradig allergisch, dann sind die aufgeführten Maßnahmen im Bündel zwar absolut unerlässlich, aber leider meist nicht ausreichend. Einige Insektenstiche sind unvermeidbar und können bei hoch allergischen Pferden bereits schwere Symptome wie Schwellungen, starken Juckreiz und wunde Hautstellen auslösen. In diesen Fällen kann dann eine Verabreichung von Medikamenten oder der Anwendung von anderen medizinischen Methoden erforderlich werden.
Als Therapie und zur Behandlung von Sommerekzem bei Pferden werden Corticoide („Kortison"), Antibiotika oder Antihistaminika eingesetzt. Auch Pilzimpfungen, Eigenbluttherapien und Desensibilisierungen haben sich bei der Behandlung von Sommerekzem bewährt.
Lasse dich hier ausführlich von deinem Tierarzt beraten und wende Medikamente und Arzneimittel nur im Notfall und nach fachlicher Rücksprache an. Starte hier bevorzugt mit natürlichen Heilmitteln oder homöopathischen Mitteln. Im Regelfall dürfte die Behandlung mit Medikamenten fast immer vermeidbar sein, was auch erstrebenswert ist, wenn du die Fütterung und Haltung bedarfsgerecht an deinen Ekzemer anpasst.
Sommerekzem bei Pferden – ein ganzjähriges Projekt
Häufig reagieren Pferdebesitzer erst, wenn ihr Pferd bereits erste Anzeichen des Sommerekzems zeigt. Ein wirklicher Therapieerfolg ist dann kaum mehr möglich. Handle daher vorbeugend und langfristig.
Starte bereits im Winter damit, dein Pferd ausreichend auf die nächste Mückensaison vorzubereiten. Eine Therapie und Behandlung des Sommerekzems kann nur erfolgversprechend sein, wenn die Überreaktion des Immunsystems (= Allergie) dauerhaft reguliert und das Immunsystem sowie der Stoffwechsel gestärkt werden.
Bringe daher den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes für ein gesundes Immunsystem auf Vordermann und stärke seine Entgiftungsorgane, vorwiegend die Leber. Fülle die Vitalstoffdepots deines Pferdes auf und versorge es mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vernachlässige auch in der Nebensaison nicht die Pflege der Haut deines Pferdes und nutzte dafür ausschließlich spezielle Hautpflegeprodukte. Die Haut wird dadurch nachhaltig regeneriert und die Hautschutzbarriere gestärkt – die beste Vorbereitung auf die neue Insektensaison und eine möglichst beschwerdefreie Zeit deines Pferdes trotz Sommerekzem.
Von dir als Pferdebesitzer wird in erster Linie Geduld, Ausdauer und Konsequenz in der Sommerekzem Behandlung abverlangt. Die Therapie und Behandlung des Sommerekzems kann Jahre andauern und sollte in jedem Fall ganzjährig berücksichtigt und durchgeführt werden.
Fütterung und Gesundheit
Gewicht des Pferdes zu dick oder zu dünn
Für eine optimale Gesundheit ist es wichtig, dass dein Pferd sich im Bereich des Idealgewichts befindet, also weder zu dick noch zu dünn ist, da beide Fälle gesundheitliche Folgen mit sich bringen können. Ist dein Pferd zu dick, besteht ein erhöhtes Risiko, dass es an Krankheiten wie Hufrehe, Diabetes oder EMS erkrankt. Ist dein Pferd zu dünn, kann es zu Mangelerscheinungen sowie Magen-und Darmproblemen kommen. Beginne jetzt mit dem ersten Schritt und mache dir bewusst, in welchem Zustand sich dein Pferd aktuell befindet.
Um das Gewicht deines Pferdes zu bestimmen, eignen sich spezielle Waagen für Großtiere (zum Beispiel bei deinem Tierarzt) oder aber auch Fahrzeugwaagen, wie sie beispielsweise bei Genossenschaften vorhanden sind. Hast du nicht die Möglichkeit, eine Waage nutzen zu können, stehen dir auch spezielle Maßbänder zur Verfügung, mit denen du das Gewicht deines Pferdes berechnen, bzw. messen kannst.
Allerdings ist nicht nur das Gewicht ausschlaggebend, denn die Kilos allein geben nicht immer genügend Auskunft über den körperlichen Zustand deines Pferdes. Wirf auch einen Blick auf die Körperfettwerte, die mithilfe des Fettindexes, auch Body Condition Score (BCS) oder Fat Score genannt, bestimmt werden.
Den Fettindex mit dem Body Condition Score bestimmen
Mit dem Body Condition Score ermittelst du das Verhältnis von Fettgewebe zu fettfreier Masse und vergibst dabei einen Punktwert zwischen 1 und 9, wobei 1 für „sehr mager“ und 9 für „sehr adipös“ steht. Du bewertest dabei an 6 verschiedenen Bereichen nur die Menge an gespeichertem Fett, nicht aber den Zustand der Muskelmasse oder des Fells. Auf diese Weise kann ein und dasselbe System auf alle Pferdetypen angewendet werden, angefangen bei einem ungerittenen Pony bis hin zu einem Vielseitigkeitspferd.
Bei diesem 9-Punkte-System liegt der Wert für normalgewichtige Pferde bei 5. Pferde verlieren auf natürliche Weise während der Wintermonate an Gewicht, so dass sie bedenkenlos wieder etwas zunehmen dürfen, wenn es im Frühjahr endlich wieder satte Wiesen gibt. Mache dir also keine Sorgen, falls der Fettindex deines Pferdes während des Jahres leicht schwankt.
So wird’s gemacht:
Die Durchführung des Body Condition Scorings ist ganz einfach. Um den Fettindex auswerten zu können, musst du die Fettschicht bei deinem Pferd an 6 verschiedenen Stellen ertasten.
Taste die Bereiche Nacken, Widerrist, Schulter, Rücken, Rippen und Kruppe ab und vergib dann deine Punktzahl für jede Stelle. Bei der Bewertung sind auch halbe Punkte zugelassen. In der Regel erkennst du sehr schnell, ob es sich um kleinere oder größere Fettpolster, Muskeln oder Knochen handelt. Die Fettpolster sind sehr weich und bei fortgeschrittenem Übergewicht auch „schwabbelig“. Muskeln fühlen sich eher fest und glatt an, wobei Knochen einen direkten Widerstand bieten.
Sobald du dein Scoring abgeschlossen hast, rechnest du die 6 Bewertungen von Nacken, Widerrist, Schulter, Rücken, Rippen und Kruppe zusammen und ermittelst daraus den Durchschnittswert, den sogenannten Body Condition Score. Pferde speichern ihr Fettgewebe in verschiedenen Bereichen, deshalb vermittelt der Durchschnitt der Werte eine genauere Beurteilung.
Tipp: Wiederhole das Body Condition Scoring 3 x und nehme daraus den Durchschnittswert für ein noch genaueres Messergebnis.
Das Body Condition Scoring ist eine subjektive Bewertung. Daher ist es wichtig, dass du ehrlich mit dir bist, auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht so erfreulich sein sollte.
So bewertest du die 6 Bereiche:
Pferdenacken - Widerrist
Taste am Mähnenkamm den Pferdenacken ab – schwabbelt die Oberfläche (Fett) leicht hin und her oder fühlt es sich fest an (Muskel)? Überprüfe auch, ob es wesentlich dicker wird, wenn du von der Rückseite des Kopfes hinunter zum Widerrist tastest, der nicht knöchern oder von einer Fettschicht umgeben sein sollte. Bewerte den Pferdenacken sowie den Widerrist mit einem Wert zwischen 1 und 9.
Schulter
Streiche mit deiner Hand über den Pferdehals bis zur Schulter. Hat sich vor dem Schulterblatt Fettgewebe angesammelt, gleitet deine Hand vom Hals bis zur Schulter, ohne dass du den Widerstand des Schulterblattes spürst? Bewerte die Schulter mit einem Wert zwischen 1 und 9.
Rücken
Lege nun deine Hand auf den Rücken deines Pferdes. Im Idealfall bildet deine Hand über der Wirbelsäule einen Bogen. Wenn Pferde in diesem Bereich zunehmen, dann setzt sich das Fettgewebe auf beiden Seiten der Wirbelsäule an und deine Hand bleibt flach. Bewerte den Rücken mit einem Wert zwischen 1 und 9.
Rippen
Taste nun die Seiten deines Pferdes ab. Du solltest die Rippen relativ leicht herausfühlen können. Bewerte die Rippen mit einem Wert zwischen 1 und 9.
Kruppe
Schaue dir dein Pferd – aus sicherem Abstand – von hinten an und betrachte die Kruppe. Es sollte abgerundete Hinterbacken haben. Bewerte die Kruppe mit einem Wert zwischen 1 und 9.
Bemerkung: Beurteile auch immer den individuellen Körperbau deines Pferdes. Bestimmte Pony-Rassen, wie z.B. Haflinger oder Fjordpferde, speichern übermäßiges Fett häufig in „Polstern“ hinter ihren Schultern. Achte also darauf und berücksichtige dies bei deiner Bewertung. Pferde speichern zudem nicht allzu viel Fett am Unterbauch, ziehe diesen Bereich daher nicht zur Bewertung des Gewichts heran.
Video anschauen: Wie ermittelst du den Body Condition Score deines Pferdes?
Die Skala des Body Condition Scores
1 = Extrem mager
Liegt der Body Condition Score bei 1, ist ein Pferd extrem mager bzw. stark untergewichtig. Das erkennst du an einer sehr ausgeprägten Knochenstruktur am Nacken, der Schulter und dem Widerrist, die du deutlich fühlen und sehen kannst. Auch die Dornfortsätze sowie die Rippen sind deutlich erkennbar. Ist ein Pferd extrem mager, kannst du kein Fettgewebe ertasten und die Kruppe zeichnet sich unter der Haut ab.
2 = Sehr mager
Auch bei einem sehr mageren Pferd sind die Knochen an Nacken, Schulter und am Widerrist deutlich zu ertasten. Die Dornfortsätze sowie die Kruppe sind ebenfalls fühlbar. Darüber hinaus zeichnen sich die Rippen ab und sind mit bloßem Auge gut erkennbar.
3 = Mager
Ein Pferd gilt als mager, wenn die Knochen an Nacken, Schulter und Widerrist hervorgehoben sind, aber die Knochenstruktur nicht deutlich unterscheidbar ist. Durch erste, leichte Fettpolster sind die Dornfortsätze am Rücken nicht mehr direkt fühlbar. Die Kruppe ist mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar, kann aber schnell ertastet werden. Die Rippen kannst du noch sehen und fühlen.
4 = Schlank
Bei einem schlanken Pferd sind Nacken, Schulter sowie Widerrist nicht auffällig dünn oder knöchern. Die Wirbelsäule am Rücken ist durch eine leichte Rinne erkennbar, die Dornfortsätze zeichnen sich aber nicht mehr ab. Je nach Körperbau des Pferdes zeichnet sich die Kruppe stark, bzw. weniger stark ab. Du kannst wenig Fettgewebe an allen 6 Stellen ertasten. Die Rippen des Pferdes kannst du unter der Haut noch ein wenig erkennen und erfühlen.
5 = Normalgewichtig
Ein Body Condition Score von 5 bezeichnet ein normalgewichtiges Pferd. Nacken und Schulter ergeben einen fließenden Übergang. Den Widerrist kannst du erkennen, dieser ist aber durch kleine Fettpölsterchen leicht abgerundet. Wenn du die Kruppe ertastest, fühlt sich diese leicht schwammig an. Die Rippen kannst du noch fühlen, sie sind mit bloßem Auge aber nicht mehr erkennbar.
6 = Leicht übergewichtig
Erste Fettpolster sind um den Hals, die Schulter und an den Seiten des Widerristes erkennbar. Leichte Verdickungen kannst du bei einem leicht übergewichtigen Pferd entlang der Wirbelsäule ertasten. Durch das Fettgewebe fühlt sich die Kruppe weich an. Die Rippen kannst du noch ertasten, allerdings sind erste Fetteinlagerungen, die sich schwammig und weich anfühlen, möglich.
7 = Übergewichtig
Die Fettpolster setzen sich bei einem übergewichtigen Pferd auf Höhe des Nackens, am Widerrist und hinter den Schultern ab. Das Fettgewebe kannst du erkennen und ertasten. Auch an der Wirbelsäule kannst du weiteres Fettgewebe erfühlen. Das Fettgewebe an der Kruppe fühlt sich weich an. Fettpolster lagern sich auf sowie zwischen den Rippen ab.
8 = Adipös
Die Fettpolster bei einem adipösen Pferd sind in allen 6 Bereichen sehr deutlich sichtbar. Schnell kannst du einen verdickten Hals erkennen. Am Widerrist und im Bereich direkt hinter der Schulter lagern sich Fettpolster ab. Die Verdickungen an der Wirbelsäule sind ausgeprägt und auch die Kruppe ist mit Fettgewebe aufgefüllt. Die Rippen kannst du bei einem adipösen Pferd schwer bis gar nicht ertasten.
9 = Extrem adipös
Ein Body Condition Score von 9 bezeichnet ein extrem adipöses Pferd mit vielen sichtbaren Fetteinlagerungen. Es bildet sich ein deutlicher Kamm am Nacken. Am Widerrist sowie direkt hinter der Schulter und an der Kruppe befindet sich übermäßig viel Fettgewebe, welches du sehen und ertasten kannst. Durch diese Fetteinlagerungen am gesamten Körper ist es möglich, dass die Hinterbatzen des Pferdes sogar aneinander reiben. Darüber hinaus sind die Flanken nicht mehr abgesetzt und auch auf den Rippen liegen Fettpolster, so dass du diese nicht mehr sehen oder fühlen kannst.
Wie du siehst, ist der Body Condition Score gar nicht so schwer zu ermitteln. Schnell kannst du den Fettindex deines Pferdes bestimmen und entsprechende Maßnahmen treffen. Behalte dabei immer das Wohlbefinden und die aktuelle Situation deines Pferdes im Blick. Ein Body Condition Score von 5 mag der optimale Score für viele Pferde sein – ist dein Pferd aber ein wahrer Sportler und auf Wettkämpfen unterwegs, liegt sein idealer Fettindex vielleicht eher bei 4.
Pferd auf gesunde Weise abnehmen mit das Pavo InShape Programm
Stellst du nach der Beurteilung fest, dass dein Pferd übergewichtig ist? Keine Sorge, damit bist du nicht allein, denn etwa 55% aller Freizeitpferde sind übergewichtig. Mit der Erkenntnis, dass dein Pferd ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat, ist der erste und wichtige Schritt bereits getan – jetzt heißt es „dran bleiben“! Lass dein Pferd nun auf eine verantwortungsvolle und gesunde Weise abnehmen und sorge im Anschluss dafür, dass es sein Idealgewicht auch langfristig beibehalten kann. Wie genau du dein Pferd beim Abnehmen unterstützen kannst, erfährst du in unserem umfangreichen Pavo InShape Programm. Unsere Pavo Experten bieten dir ausführliche Tipps und Tricks zu den 3 wichtigen Säulen des Abnehmprozesses: Haltung, Bewegung und Fütterung.
Tipp: Beachte beim Abnehmprozess deines Pferdes, dass der Nährstoffbedarf von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Freizeitpferde decken ihren Tagesbedarf an Nährstoffen, Vitamine und Mineralstoffen häufig bereits mit qualitativ hochwertigem Raufutter in Kombination mit einem guten Mineralfutter. Eine Zugabe von Kraftfutter würde hier nur für extra Kilos sorgen. Benötigt dein Pferd während des Abnehmprozesses aufgrund des Trainings zusätzliches Eiweiß für den Konditionsaufbau, aber wenig Energie? Dann bist du mit dem vollwertigen Spezialkraftfutter „Pavo InShape“ bereits sehr gut aufgestellt. Weitere Tipps findest du in unserem Ratgeber „10 Tipps für die Gewichtsabnahme dicker Pferde“ .
Ist dein Pferd zu dünn und hat eher einen niedrigen Body Condition Score?
Auch dann ist dein Handeln gefragt. Hochwertiges Raufutter und Mineralfutter bilden wieder die Basis einer gesunden Pferdefütterung. Das Raufutter sollte deinem Pferd im Idealfall rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Um dein dünnes Pferd zunehmen zu lassen, bietet sich auch der Zusatz eines eiweißreichen Kraftfutters sowie Raufutterzusatzproduktes an, um den Konditionsaufbau extra zu unterstützen. Wie du dein Pferd optimal und gesund auffüttern kannst, erfährst du in unserem Ratgeber„10 Tipps um dünne Pferde dicker zu bekommen“.
Bist du dir unsicher, ob dein Pferd zu wenig oder zu viel wiegt, oder ob du den Body Condition Score richtig gemessen hast? Dann lasse dich doch einfach mal von unseren Pavo Fütterungsexperten beraten.
Fütterung und Gesundheit
Schlundverstopfung beim Pferd
Schlundverstopfungen kommen bei Pferden sehr häufig vor. Bei dieser Krankheit bleibt ein Fremdkörper, meist in Form eines Futterklumpens, in der Speiseröhre des Pferdes stecken. Es handelt es sich dabei immer um einen akuten Notfall, der sofort durch einen Tierarzt behandelt werden muss.
Was ist eine Schlundverstopfung?
Leidet dein Pferd unter einer Schlundverstopfung, bleiben Futterbissen in seiner Speiseröhre stecken. Diese können sich, gegen aller Bemühen deines Pferdes, weder vor- noch zurückbewegen. Generell transportiert die Speiseröhre deines Pferdes den aufgenommenen Futterbrei mithilfe von wellenartigen Kontraktionen in den Magen. Steckt ein Fremdkörper in der Speiseröhre fest, setzen die Kontraktionen weiter fort. Dieser natürliche Mechanismus löst jedoch nicht die Blockade, sondern führt dazu, dass sich die Muskeln an der Verstopfungsstelle weiter zusammenziehen. Bei deinem Pferd führt dies zu einer Art Würgehusten, der es ihm ebenfalls nicht ermöglicht, den Futterklumpen zu lösen. Nach ca. 30 Minuten schwillt die Schleimhaut so stark an, dass sich der Durchgang weiter verschmälert.
Im Allgemeinen sprechen Tierärzte von 3 typischen Stellen für eine Schlundverstopfung: Direkt hinter dem Kehlkopf, am Eingang des Brustkorbs und an der Stelle, an der die Speiseröhre durch das Zwerchfell tritt. Befindet sich der Futterklumpen im hinteren Teil der Speiseröhre, kommt es vor, dass das Pferd erst einmal weiter frisst. So sammelt sich immer mehr Futter in der Speiseröhre an. Im schlimmsten Fall gelangen Futterstücke in die Luge deines Pferdes. Eine tödliche Lungenentzündung kann dann die Folge sein.
Eine Schlundverstopfung bei deinem Pferd erkennen
Typische Symptome für eine Schlundverstopfung sind:
Plötzliches Stoppen der Futteraufnahme
Auftreten eines starken Würgehustens
Nasenausfluss mit Futterbeimengungen
Der Kopf wird vermehrt Richtung Boden gesenkt
Eventuell Schwellungen am Hals
Vermehrtes Speicheln
Starkes Schwitzen und Panik
Welche Ursachen hat eine Schlundverstopfung beim Pferd?
Man unterscheidet 2 Arten von Schlundverstopfungen: Die primäre und die sekundäre Schlundverstopfung. Beide haben unterschiedliche Ursachen:
Primäre Schlundverstopfungen werden durch eine falsche Fütterung bzw. fehlerhafte Nahrungsaufnahme ausgelöst. Die Ursachen hierfür sind dann nicht (ausreichend) eingeweichtes Futter oder unzureichend gekaute Apfel-, Möhren-, oder weitere Obst- und Gemüsestücke, die in der Speiseröhre deines Pferdes stecken bleiben. Auch klein geschnittenes Obst und Gemüse kann die Ursache sein.
Besonders quellfähige Futtermittel sind oft die Ursache einer Schlundverstopfung. Der aufgenommene Nahrungsbrei passiert die Speiseröhre deines Pferdes normalerweise innerhalb von 10-15 Sekunden. Ist quellfähiges Futter jedoch nicht (ausreichend) eingeweicht, kann es sich in der feuchten Umgebung der Speiseröhre vollsaugen und festsetzen. Auch kleingeschnittenes oder nicht ausreichend gekautes Obst und Gemüse bleibt häufig in der Speiseröhre stecken. Besonders bei hastigen Fressern oder Pferden mit Zahnproblemen werden schnell ganze Stücke heruntergeschlungen, die in der Speiseröhre stecken bleiben.
Darüber hinaus ist es auch möglich, dass das Futter deines Pferdes im Schlundbereich stecken bleibt, wenn es nach sehr großer Anstrengung gefüttert wurde. In diesem Fall ist die Muskulatur ermüdet und nicht in der Lage, den Futterbrei in den Magen zu transportieren.
Sekundäre Schlundverstopfungen hingegen treten aufgrund einer Vorerkrankung auf. Hier kommen vor allem Erkrankungen in Frage, die direkt von der Speiseröhre ausgehen, wie z.B. Speiseröhrenverengungen.
Wie du deinem Pferd bei einer Schlundverstopfung hilfst
Bei einer Schlundverstopfung ist es sehr wichtig, dass du zunächst einmal Ruhe bewahrst und sofort deinen Tierarzt verständigst. Achte darauf, dass dein Pferd auf keinen Fall weiteres Futter oder Wasser aufnimmt. Durch sanftes Abwärtsmassieren des Schlundes kannst du versuchen, die Verstopfung selbst zu lösen. Reagiert dein Pferd hierauf jedoch panisch oder widerwillig, unterlasse die Massage und warte lieber auf deinen Tierarzt.
Ist der Tierarzt angekommen, spült dieser den Schlund mithilfe einer Nasenschlundsonde frei. Diese führt er durch die Nüstern soweit in die Speiseröhre, bis die verstopfte Stelle erreicht ist. Durch die Sonde spült er die verstopfte Stelle mit Wasser bis diese gelöst ist. Außerdem verabreicht er deinem Pferd ein krampflösendes sowie schmerzlinderndes Mittel.
Handelt es sich um eine komplizierte Schlundverstopfung, besteht die Möglichkeit, dass das Freispülen mithilfe der Nasenschlundsonde nicht erfolgreich ist. In diesem Fall ist es nötig, dein Pferd in eine Klinik zu bringen. In der Klinik wird dann unter Narkose versucht die Blockade mithilfe eines Endoskops und weiteren Spülungen zu lösen. Ist auch diese Behandlung nicht erfolgreich, muss der Fremdkörper chirurgisch entfernt werden. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine chirurgische Entfernung des Fremdkörpers nicht möglich.
Die Fütterung deines Pferdes nach einer Schlundverstopfung
Je nach Schweregrad der Schlundverstopfung kann dein Pferd mögliche Verletzungen an der Speiseröhre davontragen. Besonders beim Aufnehmen von harten Futtermitteln wie Müsli oder Pellets, kann dies sehr unangenehm für dein Pferd sein. Füttere daher vorerst nur breiige Futtermittel, wie z.B. Mash oder vollständig eingeweichte Raufutterprodukte. Stimme dich am besten mit deinem Tierarzt ab, wie lange dein Pferd mit breiigen Futtermitteln ernährt werden sollte. Dieser kann das Ausmaß der Schlundverstopfung am besten einschätzen und berät dich sicher gerne.
Schlundverstopfungen bei deinem Pferd vorbeugen
Am besten ist es natürlich, wenn eine Schlundverstopfung bei deinem Pferd gar nicht erst auftritt. Folgende vorbeugende Maßnahmen können dir dabei helfen:
1. Futter ausreichend einweichen
Fütterst du deinem Pferd ein quellfähiges Futter, ist es sehr wichtig, dass du es ausreichend einweichen lässt. Alle Stücke sollten vollständig aufgelöst und aufgequollen sein, bevor du es verfütterst.
2. Das natürliche Fressverhalten unterstützen
Pferde sind es gewohnt, den ganzen Tag mehrere kleine Portionen zu sich zu nehmen. Füttere daher das Kraftfutter in mehreren kleinen Portionen am Tag anstatt in einer großen Mahlzeit. Außerdem solltest du Raufutter immer vor dem Kraftfutter füttern, um die Kautätigkeit anzuregen und so die Speichelproduktion zu fördern. Speichel ist ein wichtiges Gleitmittel beim Transport von Futter durch die Speiseröhre bis in den Magen. Ist ausreichend Speichel vorhanden, können mögliche Verstopfungen verhindert werden.
3. Futtermittel in passenden Größen anbieten
Äpfel, Möhren und weiteres Obst und Gemüse sollten am besten als Ganzes oder in entsprechend großen Stücken gefüttert werden. Das Pferd soll zum Kauen animiert werden, nicht aber dazu verleitet werden, kleine Stücke direkt herunterzuschlucken.
4. Langsames Fressen fördern
Schlundverstopfungen entstehen besonders häufig bei hastigen Fressern, die nicht ausreichend kauen. Versuche daher das Fresstempo deines Pferdes zu verlangsamen und seine Kautätigkeit zu steigern. Viele Pferde fressen z.B. schneller, wenn sie sich von anderen Pferden gestört fühlen. Ein ruhiger Ort hilft diesen Pferden dabei, entspannter zu fressen und nicht zu „schlingen“. Zusätzlich dazu kannst du das Kraftfutter deines Pferdes mit einem Luzerne-Mix anreichern. Gib dafür einfach 1-2 Hände einer Luzernemischung zum Kraftfutter. Dies erhöht die Kautätigkeit deines Pferdes und fördert die Speichelproduktion. Auch das Füttern von Heu aus einem engmaschigen Heunetz kann die Fresszeit deines Pferdes verlangsamen.
5. Regelmäßige Kontrolle der Zähne
Eine gute Futtervorbereitung im Pferdemaul ist entscheidend bei der Vorbeugung von Schlundverstopfungen. Nur wenn dein Pferd sein Futter ausreichend kaut, kann der Futterbrei die Speiseröhre ohne Probleme passieren. Eine regelmäßige Kontrolle der Zähne (min. 1x pro Jahr) ist also unumgänglich, um die Kaufähigkeit deines Pferdes sicherzustellen.
Fütterung und Gesundheit
Das Pferd frisst Sand, Erde oder Kot
Wenn Pferde Sand, Erde und/oder Kot fressen, kann dies verschiedene Ursachen haben. In jedem Fall besteht hier ein dringender Handlungsbedarf.
Durch die übermäßige Aufnahme von Sand und Kot kann es nämlich zu unangenehmen Folgen, wie z.B. einer Kolik kommen. Daher ist es wichtig, der Ursache für dieses Verhalten deines Pferdes auf den Grund zu gehen und diese zu beheben.
Wenn Pferde Sand fressen
Wenn Pferde regelmäßig Sand oder Erde fressen, kann dies zu erheblichen Problemen im Magen-Darm-Trakt führen. Sand wirkt wie ein Schmirgelpapier auf die Schleimhäute beim Transport durch den Magen-Darm-Trakt. Hierdurch werden die Schleimhäute beschädigt, so dass es zu schmerzhaften Entzündungen kommen kann.
Im Gegensatz zum Futterbrei können Sand und Erde nicht enzymatisch oder bakteriell zersetzt werden. Sand und Erde sedimentieren und lagern sich vor allem im Dickdarm in den Darmzotten und den tiefen Windungen ab. Dadurch wird die Effektivität der Verdauung negativ beeinflusst.
Außerdem entstehen Engstellen, wodurch die Darmflora erheblich gestört wird. Alles in allem führt zu viel Sand im Darm zu Durchfall, Kotwasser, Aufgasungen, Verstopfungen und Koliken.
Warum fressen Pferde Sand oder Erde?
Aus Langeweile
Wenn Pferde auf Sandpaddocks oder abgefressenen Weiden wenig Abwechslung und keine Beschäftigung haben, kann sich diese „Unart“ entwickeln. Dein Pferd sucht sich dann eine Beschäftigung, indem es am Sand des Auslaufs knabbert oder in der Erde nach Grashalmen sucht. Oft sind Pferde betroffen, die alleine auf kleinen Ausläufen stehen und wenig Möglichkeiten haben, sich zu bewegen oder zu beschäftigen.
Tipp: Gestalte Sandpaddocks abwechslungsreich und plane sie so groß, dass sich mehrere Pferde ein Paddock teilen können. Baumstämme, Bälle oder Heu bieten zusätzliche Beschäftigung. Pflege deine Weiden so, dass genügend Aufwuchs auf den Flächen steht und wechsle die Weiden regelmäßig über die Saison. Laste dein Pferd neben der freien Bewegung auf der Weide oder dem Paddock ausreichend mental und körperlich aus, z.B. durch Reiten, Bodenarbeit oder Longieren.
Zu wenig Raufutter
Pferde haben ein hohes Kaubedürfnis. Sollte deinem Pferd über den Tag verteilt zu wenig Raufutter zur Verfügung stehen, sucht es sich Alternativen, um dieses Kaubedürfnis zu stillen, wie z.B. das Fressen von Sand. Dies geschieht zum Beispiel, wenn:
grundsätzlich die Tagesration an Heu und Stroh zu gering ist.
Pferde das Heu- und Strohangebot nicht nutzen können, wenn z.B. rangniedrige Pferde von Ranghöheren ständig von der Raufutterquelle verscheucht werden.
das Gras-Angebot zu gering ist oder das Gras zu kurz ist. Die Pferde zupfen die kurzen Halme ab, fressen zum Teil Graswurzeln mit, woran wiederum Sand und Erde haftet.
Tipp: Wiege regelmäßig das Heu ab, um sicherzustellen, dass dein Pferd auch tatsächlich ausreichend Raufutter bekommt. Die Faustregel lautet, dass ein Pferd etwa 1,5-2,0 kg Heu pro 100 kg Gewicht benötigt.
Pferde fressen auch gern zusätzlich Stroh, um ihren Rohfaserbedarf zu decken. Pferde, die auf Späne und/oder auf grasfreien Flächen stehen, sollten deshalb auch etwas gutes Futterstroh angeboten bekommen. Kümmere dich außerdem um ein gutes Weidemanagement für eine dichte und stabile Grasnarbe.
Augen auf bei der Futterplatz-Wahl
Wird im Sandpaddock das Heu vom Boden gefüttert oder befindet sich die Futterstelle auf sandigen Böden, so nimmt dein Pferd auch immer kleine Mengen Sand auf, weil es die Reste vom Boden frisst.
Tipp: Vermeide Fütterungen direkt vom Boden und sorge für einen festen, sandfreien Untergrund an den Futterstellen.
Mineralstoffmangel
In manchen Fällen kann das Sand- bzw. Erdefressen bei Pferden auch ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel sein.
Tipp: Lasse die Nährstoffwerte deines Pferdes regelmäßig überprüfen. Dies kann mittels einer Haaranalyse oder Blutprobe erfolgen. So kann ein Nährstoffmangel ausgeschlossen werden.
So kannst du testen, ob dein Pferd zu viel Sand frisst
Es gibt mit dem Sandtest eine ganz einfache Methode herauszufinden, ob dein Pferd zu viel Sand aufnimmt.
Löse dazu 5 oder 6 frische Pferdeäppel in einem 10-l-Eimer mit ausreichend Wasser auf, rühre gut um und lasse die Mischung eine Stunde stehen. Wenn sich nach einer Stunde mehr als ein Teelöffel Sand auf dem Boden des Eimers befindet, nimmt dein Pferd zu viel Sand auf.
Das Risiko einer Verstopfung oder Kolik ist dadurch deutlich erhöht. Neben der Rücksprache mit deinem Tierarzt, kann eine Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur bei der Darmreinigung unterstützen.
Flohsamen bzw. Flohsamenschalen regen durch ihr Quellvolumen auch die Verdauung an und fördern das Wachstum darmfreundlicher Bakterien. Die Schleimstoffe schützen außerdem die Darmschleimhaut deines Pferdes und helfen, die Sandablagerungen im Magen-Darm-Trakt zu binden und auszuscheiden.
Wenn Pferde Kot fressen
Das Verhalten von Kot fressen wird oft bei Fohlen beobachtet und verliert sich in den meisten Fällen mit der Zeit des Erwachsenwerdens. Bei Fohlen hat es auch durchaus einen physiologischen Sinn, denn die Fohlen nehmen über den Kot ihrer Mütter Bakterien und Mikroorganismen auf, um ihre eigene Darmflora aufzubauen und zu stabilisieren.
Wenn allerdings erwachsene Tiere ihren eigen Kot oder den von Artgenossen fressen, solltest du diesem Verhalten auf den Grund gehen. Es ist dann nicht nur eine Unart, sondern kann langfristig auch zu einem häufigeren und stärkeren Wurmbefall und gestörtem Immunsystem führen. Deshalb ist es wichtig, diese Faktoren genau zu beobachten: Wann, wieviel und welchen (eigenen oder fremden) Kot frisst dein Pferd? Versuche dann, die Ursache herausfinden, wozu folgende Aspekte zählen:
Stress und/oder Langeweile
Beide Faktoren können bei Pferden unter anderem unerwünschte Verhaltensmuster hervorrufen, wie z.B. Kot fressen. Solche Verhaltensauffälligkeiten wieder ganz in den Griff zu bekommen ist sehr schwierig, weshalb von Anfang an genügend Auslauf mit Artgenossen, ein vielseitiges Training, aber auch Ruhephasen wichtig sind.
Sollte dein Pferd Kot fressen, überprüfe die Haltung sowie die Umgebung und eliminiere Stress und Langeweile so gut es geht.
Hunger und/oder gestörte Darmflora
Beide Möglichkeiten haben im Grunde den gleichen Ursprung, nämlich eine nicht bedarfsgerechte Fütterung. Manche Pferde versuchen dies über Kotfressen auszugleichen.
In freier Natur sind Pferde durchschnittlich 16 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt. Sorge daher dafür, dass dein Pferd die meiste Zeit des Tages Raufutter oder Gras zur Verfügung steht und Futterpausen nie länger als maximal 4 Stunden andauern.
Eine Fütterung mit ausreichend Raufutter ist außerdem besonders förderlich für eine gesunde Darmflora, stillt das Kaubedürfnis und sorgt für eine stabile Magengesundheit.
Nährstoffmangel
Häufig wird Kotfressen auch mit einem Nährstoffmangel von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen in Zusammenhang gebracht. Auch wenn Kotfressen nicht immer auf einen Mineralienmangel hindeutet, sollte auf jeden Fall eine Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. Um einem Mineralien-, Spurenelement- und Vitaminmangel vorzubeugen, versorge dein Pferd jeden Tag mit der entsprechenden Menge an einem hochwertigen Mineralfutter.
Was kannst du deinem Pferd bei der Fütterung Gutes tun?
Da in vielen Fällen die Fütterung der Kern des Problems ist, solltest du diesem Thema besonders viel Beachtung schenken. Prüfe einmal ganz genau den Bedarf und die Ration deines Pferdes.
Zu welchen Zeiten und in welchen Mengen bekommt dein Pferd welches Futter? Sind die Menge und Qualität an Raufutter ausreichend? Hat dein Pferd genügend Zeit und Ruhe zum Fressen?
Oft gibt es hier schon sehr viele Ansatzpunkte zur Optimierung. Frage gerne auch einen Futterexperten um Rat oder bespreche dich mit deinem Tierarzt.
Leinsamen in Pferdefutter
Der Leinsamen ist ein großartiger Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Durch die Schleimstoffe schützt Leinsamen die Schleimhäute und sorgt für einen optimalen Transport des Futterbreis im Magen-Darm-Trakt.
Außerdem verleiht das aus den Samen stammende Öl dem Fell deines Pferdes einen prachtvollen Glanz und enthält zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren wie Linolsäure.
In Kombination mit Kleie unterstützt Leinsamen die natürliche Darmfunktion und sorgt für eine gesunde Verdauung. Dies ist ebenfalls günstig für Pferde, die Sand und/oder Kot fressen.
Futterempfehlungen
Pavo SlobberMash – das vollwertige, vitaminreiche Mash, das ganz einfach und schnell mit warmem Wasser zubereitet wird. Nach kurzer Quellzeit kannst du es handwarm verfüttern. Die Zubereitung ist aber auch mit kaltem Wasser möglich, wodurch die Schleimstoffe sich erst im Magen-Darm-Trakt entwickeln.
Dein Pferd muss getreidefrei ernährt werden? Dann ist die getreidefreie Mash-Variante Pavo GrainFreeMash eine gute Alternative.
Pavo SandClear – die Kombination aus Flohsamenschalen und Präbiotika fördert den Transport von Sand aus dem Darm und unterstützt gleichzeitig die Darmflora bei der Regeneration.
Pavo GutHealth – unterstützt mit seinen natürlichen Inhaltsstoffen die Darmflora und eine gesunde Verdauung. Es fördert den Aufbau einer stabilen Darmflora bei Stress, Futterumstellung oder Störungen im Magen-Darm-Trakt.
Fütterung und Zucht
Fohlen ohne Mutter aufziehen
Leider kommt es hin und wieder während oder nach einer Fohlengeburt zu Komplikationen. Die Stute nimmt ihr neu geborenes Fohlen nicht an oder verstirbt sogar. Dies sind zum Glück Einzelfälle.
Jedoch sollte sich jeder Züchter vor der Geburt des Fohlens einmal mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. So kannst du im Ernstfall schnell und besonnen reagieren.
Das Wichtigste in solchen Situationen ist es, Ruhe zu bewahren. So kannst du die ersten, sehr wichtigen Lebensstunden deines Fohlens gut managen. Deshalb haben wir dir in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Die kritische Phase: die ersten 24 Stunden nach der Geburt
Die ersten Lebensstunden deines Fohlens sind immer entscheidend für sein Überleben. Im Normalfall regeln die Natur und der Instinkt von Stute und Fohlen die ersten Lebensstunden. Der Mensch muss dann meist nicht mehr groß eingreifen.
Anders sieht es aus, wenn die Stute ihr Fohlen nicht annimmt oder bei bzw. nach der Geburt gestorben ist. Dann musst du deinem Fohlen über seine erste Lebenszeit helfen, ein gesundes, vitales Fohlen zu werden.
Rufe in jedem Fall deinen Tierarzt zu einer Geburt:
wenn es Komplikationen gibt,
wenn die Stute stirbt,
wenn die Stute ihr Fohlen nicht annehmen will.
Dein Tierarzt hat nicht nur das Fachwissen und die medizinische Ausstattung, sondern oft auch gute Kontakte zu Züchtern mit Biestmilch oder Ammenstuten.
Die 1. Stunde nach der Geburt:
Wichtig ist es, dein Fohlen genau zu beobachten und alle Veränderungen zu dokumentieren. Eine gute Idee sind z.B. Sprachnachrichten im Smartphone mit zusätzlichen Bildern. So kannst du deinem Tierarzt beim Eintreffen den bisherigen Verlauf genau schildern.
Etwa 60 Sekunden nach der Geburt:
sollte die Atmung deines Fohlens ruhig und regelmäßig sein,
sollte der Plus bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute liegen,
sollten die Augen geöffnet und die Schleimhäute rund um die Augen rosafarben sein.
Üblicherweise leckt die Mutterstute das Fohlen nun trocken. Bei mutterlosen Fohlen ist das deine Aufgabe. Am besten reibst du dein Fohlen kräftig mit Stroh ab. Decke es anschließend mit Stroh zu, damit es nicht auskühlt.
Optimal ist eine Umgebungstemperatur von 25°C. Wenn die Außentemperatur sehr niedrig ist, z.B. im Winter, kannst du dein Fohlen auch mit einer Decke zudecken. Kontrolliere auch regelmäßig rektal die Temperatur deines Fohlens, um sicherzustellen, dass es nicht unterkühlt. Die ideale Körpertemperatur eines jungen Fohlens liegt zwischen 37,2°C und 38,9°C.
1 bis 3 Stunden nach der Geburt:
Innerhalb von 3 Stunden muss dein Fohlen Colostrum (auch Biestmilch genannt) bekommen. Über die Biestmilch nimmt dein Fohlen die ersten Antikörper auf, die sein Immunsystem aufbauen. Außerdem führt das Colostrum deinem Fohlen erste Energie, lebenswichtige Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine zu.
Einige Züchter haben für Notfälle Colostrum von Stuten eingefroren. Dieses kann dann langsam aufgetaut, erwärmt und mit einer Flasche verfüttert werden.
Du kannst aber auch auf Colostrum-Pulver zurückgreifen, wie z.B. Pavo Colostrum. Dieses findest du auch im Pavo SOS Kit. Das Notfall-Kit versorgt dein mutterloses Fohlen in den ersten 24 Stunden nach der Geburt mit Colostrum. Es enthält aber auch die erste „normale“ Fohlenmilch sowie eine spezielle Flasche mit Nuckel. So hast du alles für den ersten Lebenstag deines Fohlens griffbereit.
Es ist grundsätzlich empfehlenswert, Colostrum oder ein SOS Kit im Stall zu haben. Wenn die Mutterstute unerwartet verstirbt oder kein Colostrum produziert, ist schnelles Handeln gefragt, um deinem Fohlen einen guten Start ins Leben bieten zu können.
Natürlich ist das Colostrum der Stute speziell auf die Bedürfnisse des Fohlens abgestimmt und ruft eine spezifischere Immunantwort beim Fohlen hervor.
Wissenschaftliche Studien haben aber ergeben, dass das Colostrum-Pulver von Pavo ebenfalls einen guten Immunglobulin-Status aufbaut. So ist dein mutterloses Fohlen in den ersten Tagen und Wochen vor Infektionen geschützt.
Zusätzlich kannst du deinem Fohlen einen extra Immun-Kick mit dem Pavo KickStart geben. Die enthaltenen Immunglobuline, Mineralien, Spurenelemente sowie Energie unterstützen dein Fohlen zusätzlich zum Colostrum. Die erste Spritze gibst du eine Stunde nach der Colostrumaufnahme ins Maul. Die zweite ungefähr 12 Stunden später.
Nach spätestens einer Stunde sollte dein Fohlen zum ersten Mal aufstehen. Du kannst dein Fohlen dabei sanft unterstützen und ihm etwas Halt geben. Es ist ganz normal, dass ein neugeborenes Fohlen am Anfang sehr wackelig auf den Beinen ist und sich schnell wieder hinlegt. Animiere dein Fohlen aber immer wieder aufzustehen, um seinen Kreislauf in Schwung zu bekommen. Bald wird es auch eigenständig gut und sicher stehen.
Nach 8 Stunden:
Innerhalb der ersten 8 Stunden nach der Geburt uriniert ein gesundes Fohlen zum ersten Mal. Nun kann der Tierarzt auch feststellen, ob dein Fohlen genügend wichtige Antikörper über das Colostrum aufgenommen hat. Eventuell ist noch eine Immuninfusion nötig. Zudem wird er das Fohlen nochmal genau untersuchen.
Biete deinem Fohlen auch immer wieder Fohlenmilch an, denn gerade die ersten Lebensstunden kosten viel Energie und Kraft. Am besten hältst du dich genau an die Vorgaben des Herstellers. Gönne deinem Fohlen aber auch immer wieder Ruhephasen.
Nach 12 bis 24 Stunden:
Achte darauf, dass das sogenannte Darmpech, also der erste Stuhlgang, binnen 24 Stunden abgeht. Der Name Darmpech kommt von der dunkelbraunen bis schwarzen Farbe. Da der erste Kot sehr hart ist, haben Fohlen, vor allem Hengstfohlen, manchmal Probleme, ihn abzusetzen.
Solltest du Probleme bemerken oder dir nicht sicher sein, ob das Darmpech schon abgegangen ist, konsultiere deinen Tierarzt. Dieser kann bei Bedarf deinem Fohlen z.B. einen Einlauf geben.
Innerhalb der ersten 12 Stunden solltest du auch die zweite Spritze von Pavo KickStart verabreichen. Dann haben die Immunglobuline noch die Möglichkeit, die Darmwand zu passieren und deinem Fohlen beim Aufbau seines Immunsystems zu helfen.
Aufzucht eines mutterlosen Fohlens: Flasche oder Ammenstute
Nachdem die ersten kritischen Stunden überstanden sind und das kleine Fohlen wohlauf ist, liegt nun eine wichtige Entscheidung vor dir:
Möchtest du dein Fohlen mit der Flasche aufziehen? Oder versuchst du eine Ammenstute zu finden, die dein verwaistes Fohlen annimmt?
Auch eine Kombination der beiden Optionen ist denkbar und in manchen Situationen sogar unumgänglich.
Eine Ammenstute ist für dein Fohlen meist die beste Lösung. Jedoch ist es nicht immer einfach, eine geeignete Stute zu finden, die das Fohlen auch annimmt.
Inzwischen gibt es regelrechte Experten für Ammenfohlen und Ammenstuten. Auch in den sozialen Netzwerken gibt es verschiedene Gruppen, in denen Ammenstuten gemeldet werden. In der Regel muss dein Fohlen mehrere hundert Kilometer zur Stute transportiert werden. Dann wird geschaut, ob die Stute das Fohlen annimmt. Dies kann gut und einfach funktionieren, aber auch gar nicht. Sollte die Stute dein Fohlen annehmen, bleibt es bis zum Absetzen bei der Stute.
Die Aufzucht per Flasche ist die zweite Möglichkeit. Hier bleibt dein Fohlen bei dir im Stall und du versorgst es mit angerührtem Fohlenmilchpulver. Gerade in der ersten Zeit ist dies ein 24-Stunden-Job. Alleine ist dies auf Dauer nicht zu stemmen, auch wenn die Häufigkeit nach und nach abnimmt. Für eine gesunde Entwicklung solltest du dein Fohlen mindestens 4 Monate mit Fohlenmilch versorgen.
Besonders wichtig ist in beiden Fällen der Kontakt zu Artgenossen. Dies gilt besonders bei Flaschenfohlen. So kann dein Fohlen vieles schnell lernen: Sozial-, Komfort-, Spiel-, Ruhe-, Bewegungs- aber vor allem auch das Ernährungsverhalten.
Schon nach der ersten Woche kannst du deinem Fohlen neben der Milch auch Raufutter und Kraftfutter anbieten. Dein Fohlen orientiert sich an den Fressgewohnheiten der Ammenstute oder der anderen Pferde und versucht, dasselbe Futter zu fressen. Dies führt dazu, dass andere Futtermittel einen immer höheren Stellenwert als die Stutenmilch oder Milchersatzprodukte aus der Flasche erhalten.
Die Fütterung deines Fohlens verändert sich also mehr und mehr von flüssiger zu fester Nahrung. Vor allem bei einer zeitaufwendigen Flaschenaufzucht hilft dir eine Gewöhnung an Kraftfutter. Dann kannst du auch eine ausgewogene Versorgung an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Baustoffen wie essentiellen Aminosäuren sicherstellen. Damit unterstützt du ein gesundes Wachstum und die Entwicklung der Knochen, Gelenke und Sehnen.
Fohlenaufzucht mit der Flasche
Falls du dich dafür entscheidest, dein Fohlen mit der Flasche großzuziehen, musst du dir über eines im Klaren sein: Für eine Flaschenaufzucht brauchst du viel Zeit, Geduld und Hilfe. In unserem Ratgeber findest du viele Tipps. Diese dienen dir zur Orientierung, ersetzen aber niemals den Rat eines Tierarztes. Es ist wichtig, dass du regelmäßig mit deinem Tierarzt Rücksprache hältst und er die Entwicklung deines Fohlens aus medizinischer Sicht begleitet.
Das Fohlen braucht in den ersten Lebenswochen Stutenmilch
Besonders in den ersten Lebenstagen ist Stutenmilch mit all ihren Nährstoffen für den besten Start ins Leben eines Fohlens essentiell.
Für mutterlose Fohlen gibt es vollwertige Alternativen zur Stutenmilch, wie z.B. Pavo FoalMilk. Sie ist der Zusammensetzung der Stutenmilch nachempfunden und deckt den täglichen Bedarf an allen Nährstoffen ab.
Es konnte gezeigt werden, dass die Entwicklung von Fohlen, die mit Pavo FoalMilk aufgezogen werden, normal verläuft. Es sind keine Defizite im Vergleich zu Fohlen festzustellen, die mit der Stutenmilch ihrer Mutter versorgt werden.
Die tägliche Trinkmenge für ein junges, neugeborenes Fohlen beträgt mindestens 10% seines Gewichts in Litern. Bei der Flaschenaufzucht fütterst du in der Regel nach einem festen Schema. Hierbei beginnst du mit ca. 18 Fütterungen, die gleichmäßig über den Tag verteilt werden, also ca. alle 1-1,5h im Schnitt. Eine genaue Anleitung findest du in den Gebrauchsinformationen des jeweiligen Fohlenmilchersatzes. Auch dein Tierarzt gibt dir sicher wertvolle Tipps.
Achte darauf, die Fohlenmilch körperwarm anzurühren und zu füttern. Gehe sowohl bei der Zubereitung als auch mit dem Equipment möglichst hygienisch vor. Halte die Saugflasche immer sauber und frei von Rückständen. Sterilisiere beides regelmäßig (z.B. in einem Sterilisator für Babyflaschen), um Infektionen und Krankheiten vorzubeugen.
Wichtig kann auch die Wahl des Wassers sein, mit welchem die Milch angerührt wird. Kommt das Wasser im Stall aus einem Brunnen, solltest du lieber Leitungswasser mitnehmen. Bei Brunnenwasser kann es hin und wieder zu Verunreinigungen oder zu hohen Gehalten an z.B. Eisen kommen.
Wenn dein Fohlen nicht trinken möchte, die Flasche nicht annimmt oder keinen ausreichenden Saugreflex hat, dann berate dich umgehend mit deinem Tierarzt. In diesen Fällen muss der Gesundheitszustand des Fohlens schnellstmöglich abgeklärt und schnell Alternativen gefunden werden. Vor allem in den ersten Lebenswochen ist die Versorgung mit Stutenmilch oder hochwertigen Stutenmilchersatzprodukten essentiell wichtig für eine gesunde Entwicklung deines Fohlens.
Tipps & Tricks zur Fütterung von Fohlenmilch mit der Flasche
Die Fohlenmilch kannst du mit einer handelsüblichen Flasche mit Sauger oder der Flasche aus dem SOS Kit verabreichen. Halte die Öffnung des Saugers zu Anfang eher klein. Wenn das Fohlen schon länger auf der Welt ist und großen Hunger hat, erweiterst du die Öffnung, indem du den Sauger etwas weiter unten aufschneidest.
Für eine optimale Fütterung, positioniere den Fohlenkopf unter deiner Achselhöhle und unterstütze den Kiefer leicht mit deiner Hand. Die Flasche bietest du dann mit der anderen Hand an. Halte die Flasche und Kopf möglichst horizontal.
WICHTIG: Du darfst den Fohlenkopf nicht zu weit nach hinten lehnen, ansonsten könnte die Milch in die Luftröhre geraten kann. Das Fohlen muss aktiv saugen.
Als Alternative zur Flasche mit Sauger gibt es spezielle Eimer mit einer künstlichen Saugzitze, die in Höhe eines Stuteneuters aufgehängt werden.
In den ersten Tagen benötigt das mutterlose Fohlen Kot von einem gesunden Pferd
Fohlen von gesunden Stuten fressen in den ersten Tagen oft den Kot ihrer Mutter. Das ist ganz normal und auch notwendig. Der Kot enthält wichtige B-Vitamine und Darmbakterien, die für den Aufbau einer gesunden Darmflora und das Immunsystem deines Fohlens essentiell sind.
Ein mutterloses Fohlen hat diese Möglichkeit nicht. Du kannst deinem Fohlen aber etwas Kot von einem anderen gesunden Pferd anbieten.
Beachte hierbei, dass das Fohlen nur maximal bis zur 3. Lebenswoche Interesse am Kotfressen zeigen sollte. Wenn das Kotfressen anhält, ist dein Handeln gefragt. In unserem Ratgeber „Das Pferd frisst Sand und Kot“ kannst du dich tiefer mit dieser Thematik beschäftigen.
Schon ab der 1. Lebenswoche kannst du Raufutter und Wasser anbieten
Ein Fohlen zeigt schon in den ersten Tagen spielerisches Interesse an Raufutter, Gras und Wasser. Deshalb kann in der Box deines Fohlens neben Stroh als Einstreu auch immer etwas Heu liegen.
Ist in der Box kein Wassertrog in der entsprechenden Höhe, kann auch immer wieder ein Wassereimer angeboten werden. Hier hilft auch der Kontakt mit Artgenossen. Dein Fohlen ahmt das richtige Verhalten nach und erlernt das eigenständige Fressen und Trinken.
Diese Eigenständigkeit ist wichtig. Schon ab dem Ende des 2. Lebensmonats reicht die Energie- und Eiweißversorgung über die Milch für eine bedarfsgerechte Versorgung und ein gesundes Wachstum allein nicht mehr aus.
Deshalb sollten Fohlen spätestens ab dem 2. Lebensmonat ein spezielles Fohlen-Kraftfutter angeboten bekommen. Wichtig sind hier vor allem ein moderater Energie- und Eiweißgehalt sowie ein abgestimmtes Verhältnis zwischen Calcium, Magnesium und Phosphor, um ein gesundes Wachstum fördern zu können. Des Weiteren benötigt dein Fohlen hochwertige Spurenelemente und Vitamine.
Mehr Informationen zur richtigen Fütterung von Fohlen findest du in unserem Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“.
Vermeide es, deinem Fohlen einen Salzleckstein anzubieten. Zu viel Salz kann für junge Fohlen schnell schädlich werden.
Ein Fohlen benötigt Kontakt zu Artgenossen
Kontakt zu den Artgenossen ist sehr wichtig. Nur wenn dein Fohlen in eine Herde integriert wird, lernt es das „Pferdsein“ mit all seinen Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Für die Entwicklung deines Fohlens wäre es absolut ideal, wenn es in einer Stuten-Fohlen-Herde mit Gleichaltrigen aufwachsen kann.
Die Stuten tragen aktiv zur Fohlenaufzucht bei, indem sie ihm ein korrektes Sozialverhalten beibringen und klare Grenzen setzen, wenn es sich ungezogen oder respektlos einem ranghöheren Pferd gegenüber benimmt.
Das Spielen mit gleichaltrigen Fohlen fördert nicht nur die Bewegung und das Spielverhalten, dein Fohlen kann dabei auch die eigenen Stärken und Schwächen austesten.
Fohlenaufzucht mit einer Ammenstute
Eine geeignete Ammenstute zu finden ist oft nicht ganz einfach. Die Stute sollte vor nicht allzu langer Zeit ihr Fohlen verloren haben. Dann ist die Chance auf Erfolg am höchsten. In seltenen Fällen können erfahrene Zuchtstuten auch ein zweites Fohlen annehmen.
Wie schon erwähnt gibt es inzwischen Experten, die gute Erfolge mit der Zusammenführung von Stuten und Fohlen erzielen und denen Ammenstuten gemeldet werden. In den sozialen Netzwerken werden auch immer wieder Ammenstuten angeboten.
Meist ist es jedoch schwierig, eine Ammenstute in der direkten Umgebung zu finden. Da der Erfolg einer Zusammenführung jedoch größer ist, wenn die Stute in ihrer gewohnten Umgebung bleibt, ist oft ein langer Transport schon in der ersten Lebenszeit nötig. Dies ist auch mit viel Stress für das junge Pferd verbunden.
Das Fohlen und die Ammenstute zusammenbringen
Wenn du eine passende Ammenstute gefunden hast, werden die Stute und dein mutterloses Fohlen vorsichtig zusammengebracht. Der Bindungsprozess zwischen Pflegemutter und Fohlen braucht sehr viel Ruhe, Feingefühl, Erfahrung und Knowhow. Bereits kleinste Fehler können den Erfolg der Zusammenführung gefährden. Deshalb solltest du dir immer den Rat eines Tierarztes oder eines Ammenexperten einholen.
Wenn die potentielle Ammenstute erst vor kurzem ihr Fohlen verloren hat und die Nachgeburt sowie das Fruchtwasser noch zur Verfügung stehen, wird das Pflegefohlen damit eingerieben. Dabei nimmt es einen bekannten Geruch an und erleichtert der Stute die Akzeptanz des Fohlens. Wenn es nicht möglich ist, das Fruchtwasser und die Nachgeburt zu nutzen, kannst du es auch mit Urin oder Stutenmilch versuchen.
Ob eine Ammenstute das Fohlen annimmt, ist oft eine Charakterfrage. Manche Stuten sind sehr liebevoll. Andere hingegen kümmern sich lieber um ihr eigenes Fohlen und verstoßen das fremde Pflegekind.
Begleite die Zusammenführung am besten für mindestens 3 Tage. So lange braucht üblicherweise die „Prägung“ von Mutterstute und Fohlen. So kannst du auch aufpassen, dass die Ammenstute nicht aggressiv wird und dein Fohlen verletzt.
Erzwinge nichts bei der Zusammenführung. Manchmal will die Chemie zwischen Ammenstute und Pflegefohlen einfach nicht stimmen. In diesem Fall kannst du es mit einer zweiten Ammenstute versuchen oder du wählst doch die Aufzucht mit der Flasche.
Wenn das Fohlen von der Ammenstute getrennt werden soll
Üblicherweise werden auch bei der Ammenaufzucht die Fohlen mit ca. 6 Monaten abgesetzt. Der genaue Zeitpunkt muss zusammen mit dem Besitzer der Stute abgestimmt werden. Es ist jedoch nicht ratsam, dein Fohlen zu früh abzusetzen (z.B. vor Vollendung des 4. Lebensmonats), um eine weitere gesunde Entwicklung nicht zu gefährden. Lass dich hierzu ebenfalls von dem betreuenden Tierarzt beraten.
Zusätzlich solltest du im Vorfeld mit dem Halter der Stute abstimmen, wie dein Fohlen auf das Absetzen vorbereitet werden soll. Ein langsames Absetzen ist für dein Fohlen, aber auch für die Stute, mit weniger Stress verbunden als ein abruptes Absetzen. Informiere dich vorab auch über die richtige Fütterung von Absetzern.
Tipps & Tricks zur Aufzucht eines mutterlosen Fohlens mit einer Ammenstute
Eine laktierende Ammenstute, die neben dem Pflegekind auch noch ihr eigenes Fohlen großzieht, muss nun Milch für 2 produzieren. Daher ist es sehr wichtig, dass die Stute in einem sehr guten Zustand ist und ihre Milchgabe optimal unterstützt wird. Pavo Podo®Lac ist ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, welches die Ammenstute mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und ihre Milchgabe unterstützt.
Wenn die Milch der Ammenstute nicht ausreicht und dein Fohlen noch zu klein ist, um ausreichend Nährstoffe über feste Nahrung aufzunehmen, dann füttere deinem Fohlen einen Stutenmilchersatz. Hierdurch kannst du vermeiden, dass durch Milchknappheit Stress oder Unruhe bei Mutter und Pflegekind entstehen. Auf diese Weise und förderst du auch ihre Zufriedenheit.
Die Fohlenaufzucht auf einem Blick
Im nachfolgenden Schema findest du alle wichtigen Punkte für die Aufzucht von neugeborenen Pferden auf einen Blick zusammengefasst. Was musst du direkt nach der Geburt und dem Verlust einer Mutterstute beachten? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn du das mutterlose Fohlen mit einer Flasche oder einer Ammenstute großziehen möchtest?
Du kannst dir das Schema hier downloaden und ausdrucken. So bist du für jede Situation gewappnet.
Das Aufziehen eines mutterlosen Fohlens, ob mit der Flasche oder mit einer Ammenstute, ist ein langer und verantwortungsvoller Prozess. Es erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, lohnt sich aber in jedem Fall.
Mit der nötigen Hilfe wird aus dem kleinen mutterlosen Fohlen ein gesundes und leistungsbereites Pferd, mit dem du viel Freude haben wirst. Ziehe dein mutterloses Fohlen unbedingt mit dem qualifizierten Rat eines Tierarztes groß. So bist du immer auf der sicheren Seite.
Du möchtest einen individuellen Fütterungsplan für dein mutterloses Fohlen, Informationen zur Fütterung deiner Ammenstute oder weitere Ratschläge für die Aufzucht von Pferden? Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern!
Fütterung und Gesundheit
Rohstoffe im Pferdefutter
Hast du dir eigentlich schon einmal diese Frage gestellt: „Warum füttere ich dieses Futter für mein Pferd?“ Hintergrund ist, dass jeder Pferdebesitzer sich sehr kritisch damit beschäftigen sollte, was das Pferd täglich zu fressen bekommt und woraus sich dieses Futter zusammensetzt. Dieses Wissen ist wichtig, um den Bedürfnissen deines Pferdes gerecht zu werden und für eine bedarfsgerechte Fütterung zu sorgen. Die Basis einer jeden Pferdefütterung sollte qualitativ hochwertiges Raufutter und ein Mineralfutter bilden. Sollte dein Pferd darüber hinaus noch einen Bedarf haben, kann die zusätzliche Fütterung eines Kraftfutters sinnvoll sein.
Aber Kraftfutter ist nicht gleich Kraftfutter. Auch die Pferdefutter Hersteller haben sich auf die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Pferde eingestellt, so dass das Angebot an Futtersorten riesig ist. Bei der Auswahl des richtigen Futters für dein Pferd solltest du folgende Anforderungen im Vorfeld klären: benötigt dein Pferd überhaupt zusätzlich ein Kraftfutter? Welche Ziele sollen mit dem Futter erreicht werden? Welchen Bedarf hat dein Pferd? Welche Rohstoffe sollen im Pferdefutter enthalten, bzw. nicht enthalten sein? Sind bei deinem Pferd gesundheitliche Probleme bekannt, die bei der Fütterung berücksichtigt werden müssen?
Leider wissen viele Pferdebesitzer viel zu wenig über die Zusammensetzung des Kraftfutters. Dabei ist gerade diese und damit die Auswahl des richtigen Futters für dein Pferd entscheidend für seine Gesundheit und seine Leistungsbereitschaft.
Du hast Fragen zur Zusammensetzung oder wünscht dir eine Futterberatung für dein Pferd? Dann nehme mit der Pavo Fütterungsberatung Kontakt auf.
Wie werden die Rohstoffe in der Zutatenliste aufgeführt?
Wie bei Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr werden auch die Zutaten im Pferdefutter in der Reihenfolge gelistet, wie sie mengenmäßig enthalten sind. Der erstgenannte Inhaltsstoff ist demnach mit dem größten Anteil enthalten und die letzten Inhaltsstoffe am geringsten. Alle Futtermittelhersteller sind verpflichtet, die Rohstoffnamen in abnehmender Reihenfolge auf der Verpackung oder dem Etikett aufzuführen.
Wie wird Kraftfutter für Pferde definiert?
Kraftfutter ist eine Mischung aus verschiedenen Inhaltsstoffen, die zusammen eine komplette Ergänzung zum Raufutter bilden. Kraftfutter (in Form von Pellets oder Müslis) werden in der Regel extra Vitamine und Mineralien zugefügt, so dass dieses unter Berücksichtigung der Fütterungsempfehlung eine vollwertige Mahlzeit für dein Pferd ergibt. Die verschiedenen Pferdefuttermittel unterscheiden sich nicht nur in der Zusammensetzung, sondern auch in der Verdaulichkeit und somit dem Nährwert.
Welche Rohstoffe werden im Pferdefutter verwendet?
Kraftfutter (Pellets oder Müslis) wird aus mehreren Rohstoffen zusammengesetzt. Als Energielieferant wird Getreide wie Hafer, Gerste, Weizen und Mais verwendet. Im Müsli findest du auch viele bearbeitete Varianten von Getreide wie gequetschter Hafer, gequetschte und gepuffte Gerste, Weizen oder Mais. Für extra Eiweiß werden meistens erhitzte Sojabohnen, Sojaschrot oder Erbsen verwendet. Als Ballaststoffquelle eignen sich Sojahüllen, getrocknetes Gras oder Luzerne sehr gut. So gut wie alle zusammengesetzten Kraftfuttersorten enthalten Vitamine und Mineralien. Im Müsli werden diese oft in Form von kleinen Körnern zugefügt.
In günstigeren Futtersorten für Pferde finden Sie auch häufig andere Rohstoffe wie Rapsschrot, Maiskleber und Palmenkernsplitter. Als Energiequelle werden oftmals günstigere und weniger schmackhafte Rohstoffe wie Tapioka (stärkereich) und Kokosschrot (fettreich) verwendet. Manchmal werden ebenfalls Rübenschnitzel und Stroh verwendet. Rübenschnitzel sind schmackhaft und nahrhaft, sollten aber grundsätzlich eingeweicht gefüttert werden, um Darmprobleme zu verhindern.
Getreide im Pferdefutter
„Ein schwer arbeitendes Pferd verdient den Hafer“ ist ein Ausdruck, der vielen bekannt sein wird. Seit jeher wurden Pferde mit dieser Getreidesorte zugefüttert. Hafer und auch anderes Getreide enthält viel Zucker und Stärke. Diese kann von Pferden in schnell verfügbare Energie umgewandelt werden. Die Verdaulichkeit der Stärke ist abhängig von der Getreidesorte. Vermeide eine Überfütterung von zucker- und stärkereichen Futtersorten, denn die Verdauungskapazitäten dieser Nährstoffe sind bei Pferden begrenzt. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Was bewirkt Zucker beim Pferd?“.
Einige Getreidesorten müssen zur optimalen Verdauung zuerst einer Hitzebehandlung unterzogen werden, bevor sie vom Pferd gut verwertet werden können. Dieser Prozess ist vergleichbar mit dem Kochen von Speisen z.B. dem Kochen von Kartoffeln. Ein Prozess, der von uns Menschen fast täglich angewandt wird. Durch das Kochen können wir die Stärke aus den Kartoffeln besser verdauen, was im rohen Zustand nicht möglich ist. Gleiches gilt auch für das Getreide im Pferdefutter: Um eine bessere Stärkeverdauung zu erzielen, werden viele Getreidesorten gequetscht, gekocht, gewalzt oder expandiert (gepufft). Ein gutes Beispiel ist Mais: Nach dem Expandieren wird aus dem Mais natürliches Popcorn und die Stärkeverdaulichkeit wird dadurch für das Pferd erheblich verbessert.
Getreide wird von den meisten Pferden gern gefressen. Es ist nahrhaft, aber leider auch sehr einseitig. Eine Ration mit ausschließlich Getreide als Pferdefutter ist daher nicht empfehlenswert. Getreide enthält viel Energie, aber auch wenig Vitamine und Mineralien. Hinzukommt, dass einige wichtige Mineralien im Getreide in einem ungeeigneten Verhältnis enthalten sind. Das ideale Calcium-Phosphor Verhältnis für ein Pferd beträgt 2:1. In Getreide ist es aber 1:2. Daher sollte eine reine Getreidefütterung grundsätzlich mit extra Vitaminen und Mineralien (Calcium) ergänzt werden.
Der Gesamt-Eiweißgehalt der meisten Getreidesorten ist in Ordnung (8-12%). Allerdings ist die Eiweiß-Zusammensetzung nicht ideal, d.h. der Anteil an essentiellen Aminosäuren ist eher gering. Aufgrund des niedrigen Gehalts an Baustoffen (Eiweiß und Mineralien) ist eine reine Getreidefütterung vor allem für aufwachsende Pferde nicht geeignet. Erfahren Sie mehr zum „Eiweißgehalt im Pferdefutter“ in unserem Ratgeber.
Hafer
Hafer ist bereits seit Generationen als das ,,Pferdegetreide‘‘ bekannt. Pferde fressen den Hafer gern. Neben viel Stärke und etwas Zucker, besitzt Hafer einen soliden Rohfaseranteil (Bast). Aufgrund dieses großen Bastes ist der Energiewert von Hafer niedriger als von anderen Getreidesorten, denn aus Rohfasern kann ein Pferd weniger Energie gewinnen als aus Stärke. Traditionell bekommen Pferde gequetschten Hafer, wobei die Hülse um den Hafer aufgebrochen wird. Dadurch können die Verdauungssäfte einfacher an die Stärke im Haferkorn gelangen.
Tipp: Wenn Ihr Pferd zu schnell und zu gierig frisst, dann vermische den Hafer mit einer Hand voll Luzerne- und/oder Strohhäckseln. Dein Pferd wird dadurch länger kauen, was der Verdauung zu Gute kommt.
Gerste
Gerste wird im Pferdefutter immer häufiger gebraucht, weil sie viel Energie enthält. Der Bast ist dünner und der Stärkegehalt höher als bei Hafer. Die Stärke von Gerste ist im Vergleich zu Hafer weniger gut verdaulich für Pferde. Daher wird Gerste meistens in eingeweichter, flockiger oder gepuffter Form gefüttert.
Weizen
Weizen ist viel einseitiger als Hafer oder Gerste. Weizen besitzt nämlich einen sehr dünnen Bast und besteht hauptsächlich aus Stärke. Hierdurch ist der Energiewert hoch, aber es sind kaum Ballaststoffe enthalten. In Kombination mit anderen Getreidesorten können Pferde sehr gut mit Weizen gefüttert werden. Von einer reinen Weizenfütterung ist abzuraten: Weizen ist zu einseitig.
Dinkel
Dinkel ist eine sehr alte Getreidesorte. Im Gegensatz zu den heutigen Gewächsen wie Weizen, Gerste und Mais, wurde Dinkel nie kultiviert. Es ist also ein sehr ursprüngliches Gewächs. Der ungepellte Dinkel fällt durch seinen hübsch geformten Bast auf. Dieser enthält wertvolle Ballaststoffe, welche die Darmfunktion stimulieren. Der Kern des Dinkels ähnelt dem Weizenkorn stark und kann vom Pferd sehr gut verwertet werden.
Mais
Mais hat einen ähnlichen Nährwert wie Weizen. Die Qualität der Stärke ist allerdings deutlich anders: Maisstärke wird viel langsamer verdaut als Stärke aus anderem Getreide. Daher sollte das Füttern von ganzen Maiskörnern vermieden werden. In gequetschter oder gepuffter Form (natürliches Popcorn) ist Mais wiederum sehr gut verdaulich.
Getreidenebenprodukte im Pferdefutter
Weizenkleie
Weizenkleie sind Hülsen vom Weizenkorn, die übrigbleiben, nachdem die Stärke zum größten Teil aus dem Korn geholt wurde. Die Stärke wird vor allem in der Lebensmittelindustrie gebraucht und die Weizenkleie vor allem in der Pferdefütterung. Weizenkleie enthält mehr Eiweiß als Getreide (16%), aber die Qualität dieses Eiweißes ist mäßig. Der Stärkegehalt ist niedrig und der Ballaststoffgehalt hoch, wodurch Weizenkleie für Pferde ungefährlich ist. Weizenkleie enthält, genau wie Getreide, wenig Mineralien und das Calcium-Phosphor Verhältnis ist ungünstig. Weizenkleie hat eine abführende Wirkung. Wenn dein Pferd an Durchfall leidet, sollte die Fütterung von Weizenkleie unbedingt vermieden werden.
Weizengrießkleie
Weizengrießkleie hat einen ähnlichen Nährwert wie Weizenkleie, mit dem Unterschied, dass Weizengrießkleie etwas mehr Eiweiß enthält. Weizengrießkleie wird gern von Pferden gefressen und im Pferdefutter genutzt.
Weizenkleber
Weizenkleber entsteht bei der Stärkegewinnung aus Weizen. Der Kleber ist eiweißreich und kann darum bei manchen Menschen eine Unverträglichkeit (Glutenintoleranz) verursachen. Bei Pferden ist dies nicht der Fall. Weizenkleber ist aufgrund seines bitteren Geschmacks im Pferdefutter nicht sehr beliebt.
Haferflockenabfallmehl
Auch Haferflockenmehl besteht aus einem Rest, der bei der Stärkegewinnung aus Haferflocken entsteht. Das Abfallmehl besteht hauptsächlich aus dem Bast des Hafers. Dieser Bast ist schwer verdaulich und liefert dem Pferd wenig Energie. Haferflocken sind ein günstiger Rohstoff und werden darum oft für energiearme Pferdefuttersorten verwendet. Haferflockenabfallmehl riecht muffig und ist vergleichbar mit dem Geruch von nassen Zeitungen. Es wird von Pferden daher nicht immer gern gefressen.
Leinsamen
Leinsamen enthalten viel Öl (30%) und sorgen für ein schönes, glänzendes Fell deines Pferdes. Leinsamen sollten niemals unbehandelt gefüttert werden, da diese im Rohzustand giftige Stoffe enthalten. Durch Hitzebehandlungen (oder durch Kochen) werden diese Stoffe aufgespalten und sind anschließend vollständig unschädlich. Sobald nach dem Abkühlen ein graues Gelee auf den Leinsamen entsteht, kannst du diesen perfekt füttern. Vermische die Leinsamen mit ein bisschen nasser Kleie oder Kraftfutter. Die Fütterung von Leinsamen eignet sich besonders als natürlicher Magenschutz, z.B. bei Pferden mit Magengeschwüren.
Sojabohnen
Sojabohnen enthalten viel Eiweiß und sehr gesundes Öl. Für Menschen gilt, dass Sojabohnen gut als Fleischersatz dienen können. Achte in der Pferdefütterung darauf, Sojabohnen nicht unbehandelt zu füttern, denn sie enthalten auch einige schädliche Stoffe. Nach der Erhitzung sind diese Stoffe vollständig unschädlich. Darum werden meistens dampferhitzte oder gepuffte Sojabohnen im Pferdefutter verarbeitet.
Pflanzliche Öle im Pferdefutter
Pflanzliche Öle werden aus Getreide oder Samen gewonnen. Bekannte Öle, die an Pferde gefüttert werden, sind Leinöl, Speiseöl und Sojaöl. Pferde können alle Öle gut verdauen. Sie liefern Energie und verhelfen zu einem prächtig glänzenden Fell. Wenn ein Kraftfutter kein zugefügtes Öl enthält, können Sie Ihrem Pferd täglich bis zu max. 300ml täglich zufüttern. Um Magen-Darmprobleme zu vermeiden, sollten Sie auf die Beigabe größerer Mengen verzichten.
Leinöl
Leinöl enthält viele ungesättigte Fettsäuren und ist sehr gesund. Es ist aber gleichzeitig auch nur begrenzt haltbar.
Speiseöl
Speiseöl ist eine Mischung aus unterschiedlichen Ölen und kann dementsprechend pro Marke in seiner Zusammensetzung verschieden sein.
Sojaöl
Dieses Öl ist sehr schmackhaft und stellt weniger Anforderungen an die Aufbewahrung als Leinöl.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl ist recht hitzestabil und stellt ebenfalls geringe Anforderungen an die Aufbewahrung.
Sonstige Nebenprodukte im Pferdefutter
Auch für die Nebenprodukte von ölhaltigen Samen gilt, dass ein oder mehrere Teile aus dem ursprünglichen Samen stammen. Aus den ölhaltigen Samen werden z.B. Leinöl, Palmöl, Kokosöl und Sojaöl gewonnen. Diese Öle sind in unserer Ernährung vor allem wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure und Linolensäure bekannt. Die Überbleibsel mit spezifischen Merkmalen werden in der Pferdefütterung verwendet. Kokosschrot und Palmenkerne können Theobromin enthalten. Dies gehört zu den verbotenen Dopingstoffen nach dem Reglement der FEI.
Luzerne
Luzerne ist sehr nährstoffreich und hat viele positive Eigenschaften. Diese Futterpflanze hat von Natur aus einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt und ist dabei besonders eiweißreich. Auch der hohe Calciumgehalt sollte nicht außer Acht gelassen werden. Raufutterprodukte aus Luzerne eigenen sich besonders gut für Pferde mit erhöhtem Eiweißbedarf, wie z.B. magere, alte Pferde oder Pferde, die nach einer Krankheit regenerieren müssen. Auch Pferde mit Stoffwechselerkrankungen, die zucker- und stärkearm, aber eiweißreich ernährt werden müssen, profitieren von Luzerne-Raufutterprodukten.
Leinmehl
Leinmehl ist ein Restprodukt aus der Leinölgewinnung. Es enthält viele Ballaststoffe und Eiweiße und wenig Öl. Leinsamen ist bei Pferdehaltern beliebt, aber auch teuer. Auf Verpackungen und in Prospekten wird oft angegeben, dass ein Nahrungsprodukt Leinöl oder sogar Leinsamen enthält. Schaue hier noch einmal genauer nach: In vielen Fällen werden nämlich nicht Leinsamen, sondern das Leinmehl verarbeitet. Dieses Leinmehl enthält zwar viele Eiweiße, aber nur wenig Öl.
Kokosschrot
Kokosschrot ist ein Restprodukt aus der Kokosölgewinnung. Es enthält viele, teils schwer verdauliche Ballaststoffe. Aufgrund des angebrannten Geruchs finden Pferde diesen Rohstoff nicht besonders schmackhaft. Kokosschrot kann Spuren von Dopingmitteln enthalten (Theobromin). Wenn du laut des Reglements der FEI an einem Turnier teilnehmen möchtest, solltest du diesen Rohstoff unbedingt vermeiden.
Palmenkerne
Auch für Palmenkerne gilt, dass wenn du laut des Reglements der FEI an einem Turnier teilnehmen möchtest, darf dein Pferd dieses Nebenprodukt nicht gefressen haben. Dieser Rohstoff kommt in den Produkten von Pavo nicht vor.
Sojaschrot
Sojaschrot ist ein Restprodukt aus der Sojaölgewinnung. Es ist hervorragend als Eiweißquelle im Pferdefutter geeignet. Eiweißreiche Rohstoffe riechen nicht besonders schmackhaft, werden aber trotzdem gut von Pferden gefressen.
Sojahüllen
Wenn neben dem Öl auch noch das Eiweiß (Schrot) aus der Sojabohne gewonnen wurde, dann bleibt nur noch die Hülle über. Diese heißen dann „Sojahüllen“. Sojahüllen sind eiweiß- und fettarm, aber ballaststoffreich. Diese Ballaststoffe werden vom Pferd sehr gut verdaut. Sojahüllen sind so gut wie geruchsneutral und werden gut von Pferden gefressen.
Wintermöhre
Wintermöhren stellen einen wahren Leckerbissen für dein Pferd dar. Sie enthalten vor allem viel Wasser. Dein Pferd wird also von ein paar Möhren am Tag nicht dick.
Neben viel Wasser und ein bisschen Zucker, enthalten Möhren natürliche Provitamine A (Betakarotin).
Futterrübe
Auch Futterrüben enthalten viel Wasser. Sorge dafür, dass die Rüben frei von Sand sind, bevor diese gefüttert werden.
Tapioka und Maniok
Tapioka und Maniok sind zwei verschiedene Namen für dieselbe Rübe. Tapioka ist reich an Stärke und wird in der menschlichen Ernährung viel für Produkte wie Krabbenbrot verwendet. Pferde schätzen den von Natur aus bitteren Geschmack nicht. Tapioka wird gelegentlich für Pferdefutter verwendet, um den Herstellungspreis zu senken, da Tapioka ein relativ günstiger Rohstoff ist.
Kartoffel
Kartoffeln wurden früher Arbeitspferden zugefüttert. Einige Pferde reagieren aber allergisch auf Kartoffeln und bekommen Probleme an den Beinen (Kartoffelekzem). Eine Fütterung von rohen Kartoffeln ist nicht empfehlenswert.
Melasse
Dieser Rohstoff sieht aus wie Sirup. Melasse ist ein Restprodukt der Zuckergewinnung für menschliche Nahrungsmittelprodukte. Melasse wird so gut wie für alle Sorten Kraftfutter gebraucht. Melasse ist ein Geschmacksverstärker, weil sie viel Zucker enthält und ist außerdem ein perfektes Mittel, um feste Pellets zu pressen. Der Zuckergehalt kann von 1 bis 7% variieren. Pferde lieben sie!
Rübenschnitzel
Rübenschnitzel sind ein Restprodukt aus der Zuckergewinnung. Sie bestehen hauptsächlich aus Ballaststoffen. Diese Ballaststoffe können Pferde sehr gut verdauen und ähneln darum den Sojahüllen. Leider dehnen sich trockene Rübenschnitzelpellets in Wasser sehr stark aus. Bis zu 6 Mal ihres eigenen Volumens! In trockener Form sind Rübenschnitzel daher gefährlich für Pferde. Die Schnitzel müssen immer erst eingeweicht werden (1 Teil Rübenschnitzel mit 4-6 Teilen Wasser), bevor sie an Pferde gefüttert werden. So vermeidest du Darmverstopfungen.
Reiskleie
Im Gegensatz zu Getreidestärke wird Stärke aus Reiskleie langsam verdaut. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Freisetzung von Glukose, was als langsam freiwerdende Energie bezeichnet wird. Dies hat außerdem einen positiven Einfluss auf einen niedrigen glykämischen Index. Dieser gibt an, inwieweit die Kohlenhydrate (Zucker und Stärke) in einem Produkt den Glukosespiegel im Blut beeinflussen. Reiskleie ist daher eine gut verdauliche und wertvolle Energiequelle für dein Pferd. Reiskleie hat neben einem hohen Energie- und Eiweißgehalt außerdem einen natürlich hohen Ölanteil, was ebenfalls eine vorteilhafte Energiequelle für dein Pferd ist.
Aus einzelnen Rohstoffen entstehen ganze Pferdefuttersorten
Bei Pavo gelangt nur die allerbeste Rohstoff-Qualität in die Futtermittel. Von der Anlieferung bis zur Endkontrolle wird stets die Qualität der Pferdefuttermittel überprüft und sichergestellt, damit das Futter für dein Pferd besonders schmackhaft und gesund ist.
Pavo weiß, dass sich Pferdebesitzer viele Gedanken darüber machen, wie sie ihr Pferd optimal versorgen können. Denn die richtige Fütterung ist für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit deines Pferdes entscheidend. Ganz gleich, ob dich dein Pferd als Freizeit- oder Sportpartner begleitet oder in der Zucht eingesetzt wird, jedes Pferd hat individuelle Bedürfnisse.
Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, steckt Pavo viel Energie in die Entwicklung neuer Produkte. Besonders im Fokus steht dabei das Raufutter und seine optimale Ergänzung. Durch die intensive Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen und Pferdehaltern kann Pavo dir so ein auf dein Pferd angepasstes Futter mit der optimalen Rohstoff-Zusammensetzung anbieten.
Welches Futter für dein Pferd geeignet ist, erfährst du in der Anwendungsübersicht oder mithilfe der Pavo Fütterungsberatung.
Fütterung und Gesundheit
Kot und Urin von Pferden
Über den Kot und Urin scheidet das Pferd die Stoffe aus dem Körper aus, die es im Magen-Darm-Trakt nicht verdauen oder nicht als Baustoffe verwenden kann. Die Nieren sind für das Ableiten der flüssigen Abfallstoffe über den Urin zuständig, während im Darm die festen Abfallstoffe zu Kot verarbeitet und dann ausgeschieden werden.
Die Nieren sind die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane des Pferdes und sorgen dafür, dass Abfallstoffe aus dem Körper entfernt werden. Der Urin ist das Produkt, das durch die Nieren aus überflüssigem Wasser und Abfallstoffen gebildet wird, hat normalerweise eine gelbliche Farbe und ist trüb.
Normalerweise kaut ein Pferd sein Futter zu Stückchen von 2mm oder kleiner. Es gelangen jedoch auch Stücke von 1 bis 3cm in den Verdauungstrakt. Weil nach dem Kauen keine Teilchen mehr zerkleinert werden, sieht man diese im Kot des Pferdes. Daran kannst du sehen wie dein Pferd frisst und trinkt. Normalerweise sollte der Kot kugelförmig und glänzend sein und auf dem Boden auseinanderfallen.
Probleme beim Äppeln – Was tun bei Durchfall, Verstopfung und Parasiten?
Pferde, die sich auf einer Weide bewegen, äppeln ca. alle 3-4 Stunden. Die Konsistenz des Kots verrät viel über den Gesundheitszustand des Pferdes. Sowohl zu dünner, wässriger Kot als auch Verstopfungen sind für Pferde nicht ideal. Durch die Beobachtung deines Pferdes kannst du schnell feststellen, wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Die häufigsten Krankheiten, die über den veränderten Kot entdeckt werden, findest du im folgenden Abschnitt.
Durchfall bei Pferden
Durchfall ist Kot mit einem erhöhten Wasseranteil, wodurch ein zusätzlicher Flüssigkeitsverlust auftritt. Am Ende des Dickdarms werden Wasser und Salze aus der Nahrung wiedergewonnen. Geschieht dieses nicht, ist der Kot flüssiger als normal und man spricht von Durchfall.
Dein Pferd kann leichten Durchfall haben, vergleichbar mit breiigem Kuhmist, der oft durch Aufregung, Nervosität, Änderung des Kraftfutters, des Weidegrases oder der Silage verursacht wird. Dieser leichte Durchfall hört meistens auf, sobald sich das Pferd wieder beruhigt hat oder die Futterration angepasst wurde.
Erste Hilfe bei Durchfall: Vermeide zu viel Weidegang und stelle bei Silagefütterung auf Heu um.
Gebe dabei viel frisches Wasser. Für eine Weile keine Äpfel, Möhren oder Zuckerrüben als Leckerchen geben. Füttere Mash oder Kleie und überprüfe den Kot auf Wurmbefall. Wenn dieser Durchfall einige Tage anhält, besteht die Gefahr der Austrocknung. Zögere dann nicht, den Tierarzt zu Rate zu ziehen.
Kotwasser bei Pferden
Ist der Kot dünn wie Wasser und das Pferd scheidet sehr häufig Kot aus, spricht man von Kotwasser. Der Schweif ist oft durchnässt und das Pferd macht einen kranken Eindruck. Ursachen können sein: Wurminfektion, verdorbenes oder gefrorenes Futter, Entzündungen des (Dick-)Darms, eine Infektion, die Einnahme von Medikamenten oder eine Vergiftung durch Pflanzen.
Erste Hilfe bei Kotwasser: Im Falle von schwerem Kotwasser ist es immer empfehlenswert, den Tierarzt zu Rate zu ziehen, da dein Pferd durch den erhöhten Verlust von Wasser austrocknen kann.
Verstopfung bei Pferden
Verstopfung ist bei Pferden eine häufig vorkommende Ursache von Koliken. Verschiedene Stellen im Verdauungstrakt sind für diese Verstopfungen anfällig. Insbesondere dort, wo der Verdauungstrakt starke Windungen hat und wo die Nahrung länger verbleibt, um verdaut zu werden.
Meistens entstehen Verstopfungen durch das Fressen von zu viel, zu schnell und zu trockenem Futter. Aber auch schlechte Zähne oder unzureichende Bewegung können Verstopfungen bei Pferden verursachen. Stuten können am Ende der Trächtigkeit anfälliger für Verstopfungen sein, die durch das schnelle Wachstum des Fohlens verursacht werden.
Erste Hilfe bei Verstopfung: Oft sind die Symptome einer Verstopfung nicht extrem, sie kann jedoch große Folgen haben. Wenn du vermutest, dass dein Pferd unter Verstopfung leidet, sorge für ausreichende Bewegung des Pferdes, uneingeschränkten und einfachen Zugang zu Trinkwasser und ziehe den Tierarzt zu Rate.
Oft wird dann ein flüssiges Paraffin verabreicht, um die Verdauung wieder in Gang zu setzen. Zudem ist es wichtig, dass du dein Pferd vorübergehend einer Diät unterziehst. Nach der vollständigen Genesung kannst du die gewohnte Ration langsam wieder aufbauen. Gebe deinem Pferd über den Tag verteilt viel Heu, ausreichend frisches Trinkwasser und sorge für tägliche Bewegung.
Parasiten im Kot
Würmer sind bei Pferden eine häufige Ursache bei Gesundheitsproblemen (unter anderem bei Koliken und Durchfall). Pferde haben oft Parasiten in sich. Diese Parasiten siedeln sich am liebsten im Verdauungstrakt an. Ein ständiger Wurmbefall kann für ein Pferd eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass Pferd regelmäßig zu entwurmen.
Die Verabreichungsmenge von Wurmkuren ist abhängig vom Gewicht des Pferdes. Wurmkuren sollten weder über- noch unterdosiert werden, um zum einen das Pferd nicht unnötig zu belasten und zum anderen den gewünschten Effekt zu erzielen. So wiegen zum Beispiel knapp 60% der Warmblutpferde deutlich über 600kg bis hin zu 700kg. Wenn du weißt, an welchen Würmern dein Pferd leidet, wähle ein Spezialpräparat. Ansonsten nutze ein Breitbandpräparat. Überlasse die Wahl der Wurmkur am besten dem Tierarzt. Außerdem ist es wichtig, den Kontakt des Pferdes mit Kot so weit wie möglich einzuschränken, indem das Paddock, die Box und die Weide regelmäßig von Kot befreit wird.
Symptome von Wurmbefall
Schlechte Verfassung
Stumpfes Fell mit langen Haaren
Verzögerter Fellwechsel
Gestörtes oder verzögertes Wachstum
Koliken
Blutarmut
Verringerter Appetit
Durchfall (oder einen Wechsel von Durchfall und Verstopfung)
Entwurmungszeiten bei Pferden
Anfang Mai (Beginn Weidezeit) gegen Rundwürmer
Ende Juni / Anfang Juli gegen Rundwürmer und Bandwürmer
Ende August / Anfang September gegen Rundwürmer
Ende Oktober / Anfang November gegen Rundwürmer, Bandwürmer und Magenasseln
Tipp: Sorge dafür, dass alle Pferde, die zusammen im Paddock oder auf der Weide laufen, gleichzeitig entwurmt werden.
Probleme beim Urinieren (Strahlen) beim Pferd
Ein gesundes Pferd setzt am Tag 3-10 Liter Urin ab, dessen Farbe Gelb ist. Das Absetzen des Urins bezeichnet man bei Pferden auch als Strahlen. Viele Pferde unterdrücken das Strahlen auf hartem Untergrund z.B. auf Betonboden. Der Grund hierfür ist, dass es vielen Pferden unangenehm ist, wenn der Urin vom harten Untergrund an den Beinen hochspritzt. Auch der Urin verrät viel über die Gesundheit des Pferdes.
Nierenprobleme
Eine nicht normal funktionierende Nierenleistung wird als Niereninsuffizienz bezeichnet, die chronisch als auch akut auftreten kann. Nierenfunktionsstörungen können unterschiedliche Auslöser haben: Kreislaufbedingte Durchblutungsstörungen (z.B. langanhaltender Durchfall), toxische Schädigung (z.B. Überdosierung von Medikamenten), erregerbedingte Schädigungen (z.B. Bakterien) oder auch durch Fütterungsfehler.
Solltest du den Verdacht haben, dass dein Pferd unter einem Nierenproblem leidet, kontaktiere bitte den Tierarzt. Mithilfe einer Blutuntersuchung lassen sich die Symptome genauer analysieren und eine geeignete Therapie für dein Pferd festlegen. Informationen zu chronischen Nierenproblemen finden du in unserem detaillierten Beitrag zu diesem Thema.
Blasenentzündung
Auch bei Pferden kann es durch aufsteigende Bakterien zu einer Entzündung der Blase kommen. Besonders bei Stuten, die einen verminderten Scheidenschluss während der Rosse oder Dauerosse haben oder durch einen Dammriss bei der Geburt, kann es zu einer Blasenentzündung kommen.
Um eine Blasenentzündung zu diagnostizieren ist eine Urinuntersuchung notwendig. Meist werden Blasenentzündungen bei Pferden, wie auch beim Menschen mit Antibiotika und Entzündungshemmern behandelt.
Harngries
Pferdeurin enthält viele Kristalle, die sich zusammen mit abgeschliffenen Epithelzellen der Blasenwand als Sediment am Grund der Blase ablagern können. Eine gewisse Menge dieses Sediments ist normal und es wird in der Regel in kleinen Mengen beim Urinieren abgegeben. Besonders bei älteren Wallachen oder sehr großrahmigen Pferden wird beobachtet, dass es hier vermehrt zu chronischen Reizungen kommt und der Harngries nicht im normalen Maße ausgeschieden wird. Der Harngries in der Blase reibt an der Blasenwand und reizt diese. Von Harngries können grundsätzlich aber alle Tiere aller Altersklassen und Geschlecht betroffen sein.
Solltest du den Verdacht auf Harngries bei deinem Pferd haben, dann ist es ratsam hier den Tierarzt zu konsultieren. Dieser wird wahrscheinlich eine Urinprobe nehmen und zusätzlich die Blase per Ultraschall untersuchen, um die Sedimentablagerungen zu prüfen.
Blasenspülungen, diuretisch wirkende Phytotherapeutika und eine Futterumstellung auf die Bedürfnisse deines Pferdes angepasst können Erleichterung bei Harngries schaffen.
Fütterung und Gesundheit
Was ist Kraftfutter für Pferde?
Anders als eine Versorgung mit Raufutter, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, gehört die Kraftfutterversorgung nicht zu den Grundbedürfnissen eines Pferdes. Kraftfutter gibt deinem Pferd, wie der Name schon sagt, eine extra Portion „Kraft“, um bestimmte Leistungen erbringen zu können. Aber nicht jedes Pferd benötigt diese Menge an Energie. Viele Pferde können ihren Erhaltungsbedarf bereits mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter decken. Wie viel Energie ein Kraftfutter deinem Pferd verleiht, kommt ganz auf die verschiedenen Inhaltsstoffe des ausgewählten Futtermittels an. Hier liegt es an dir als Pferdebesitzer herauszufinden, ob dein Pferd ein Kraftfutter benötigt und wenn ja, welches Pferdefutter den individuellen Bedürfnissen deines Pferdes am besten gerecht wird
Wann benötigt dein Pferd ein Kraftfutter?
Prinzipiell benötigt dein Pferd dann ein Kraftfutter, wenn es seinen Energiebedarf nicht mehr durch eine Fütterung von Rau- und Mineralfutter allein decken kann. Der Energie- und Nährstoffbedarf deines Pferdes kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Ein Sportpferd, das täglich Höchstleistungen erbringt, benötigt beispielsweise ein Kraftfutter mit einem höheren Energiewert als ein Freizeitpferd, das nur leicht gearbeitet wird. Der Energiebedarf eines Pferdes steigt allerdings nicht nur durch sportliche Belastungen an. Hochtragende Stuten oder heranwachsende Fohlen haben ebenfalls einen erhöhten Nährstoffbedarf, welcher durch ein passendes Zuchtfutter optimal gedeckt werden kann. Auch kann die Fütterung eines Kraftfutters sinnvoll sein, um dein Pferd an Gewicht zunehmen zu lassen. In diesem Fall ist es allerdings erst einmal empfehlenswert, die Raufutterration zu erhöhen oder gegebenenfalls durch hochwertige Raufutterersatzprodukte zu ergänzen, bevor du die Kraftfutterration für dein Pferd erhöhst. So unterstützt du den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes und stellst gleichzeitig sicher, dass sein natürliches Fressverhalten gefördert wird. Ist eine vermehrte Raufutterfütterung allein nicht zielführend, kann besonders ein eiweißreiches Aufbaufutter dazu beitragen, dein Pferd wieder in einen guten Konditionszustand zu bekommen.
Wie sieht die Zusammenstellung eines Kraftfutters aus?
Die genaue Zusammenstellung eines Kraftfutters unterscheidet sich in erster Linie durch seinen höheren Energiewert aus Bestandteilen wie Getreide, Öl oder auch Zucker vom Raufutter. Kraftfutter wird in 2 verschiedenen Formen angeboten: Als Müsli und als Pellets. Beides sind vollwertige Kraftfuttersorten, die sich hauptsächlich in ihrem Aussehen unterscheiden. Ein vollwertiges Kraftfutter ist meist angereichert mit essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, wie beispielsweise Selen, Zink und Kupfer. Zahlreiche Raufutteranalysen haben ergeben, dass Raufutter allein nicht über genügend Nährstoffe verfügt, um den Vitamin- und Mineralstoffbedarf deines Pferdes zu decken. Fütterst du deinem Pferd also gar kein oder nur wenig Kraftfutter, ist es wichtig, dass du es zusätzlich durch ein Mineralfutter mit allen lebenswichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemente versorgst.
Die genaue Zusammenstellung eines Kraftfutters sollte immer auf den jeweiligen Bedarf des Pferdes angepasst sein:
1. Kraftfutter für Freizeitpferde
Ein Kraftfutter für Freizeitpferde oder leicht arbeitende Pferde sollte über einen recht geringen Energiewert und auch einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt verfügen. Daher enthalten Futtersorten für Freizeitpferde oft eine reduzierte Menge an Getreide oder sind sogar komplett getreidefrei. Dadurch kann der leicht erhöhte Bedarf deines Freizeitpferdes optimal gedeckt werden, ohne, dass es aufgrund eines Energieüberschusses an Gewicht zunimmt. Gleichzeitig verringert sich so das Risiko auf sogenannte Wohlstandskrankheiten wie EMS, Hufrehe oder Cushing. Qualitativ hochwertige Kraftfuttersorten für Freizeitpferde enthalten außerdem oft wichtige Rohfasern, die zusätzlich für eine gesunde Verdauung deines Pferdes sorgen.
2. Kraftfutter für Sportpferde
Sportpferde haben einen höheren Bedarf an Energie als Freizeitpferde. Daher zeichnet sich auch ein Kraftfutter für Sportpferde speziell durch seinen hohen Energiewert aus. Wichtige Energieträger im Sportfutter sind meist Getreide und Öle, wie z.B. Hafer und Leinöl. Aber auch unter den einzelnen Sportfuttermitteln gibt es große Unterschiede. Die Hauptunterschiede im Futter basieren meist auf der Disziplin, der du und dein Pferd nachgehen. Während beim Springreiten in kurzer Zeit viel Energie gefordert wird, müssen Pferde im Distanzsport ihre Kraft über einen längeren Zeitraum aufteilen. Dieser Energiebedarf lässt sich durch die verschiedenen Inhaltsstoffe im Sportfutter beeinflussen. Stärkehaltiges Getreide liefert schnell verfügbare Energie, während Öle eher die Ausdauer deines Pferdes unterstützen. Daher solltest du bei der Auswahl eines Sportfutters auch immer berücksichtigen, wie dein Pferd seine Kraft einsetzen muss. Ein hochwertiges Sportfutter zeichnet sich zusätzlich durch hoch aufgeschlossene Inhaltsstoffe aus. So kann dein Pferd die Nährstoffe aus seinem Futter einfach aufnehmen und optimal verwerten.
3. Kraftfutter für trächtige Stuten
Der Nährstoffbedarf von tragenden Stuten verändert sich ca. ab dem 9. Monat der Trächtigkeit. Der Energiebedarf steigt zu diesem Zeitpunkt etwa auf das 1,25 bis 1,4-fache des Erhaltungsbedarfs an. Daher empfiehlt es sich, deine tragende Stute ab dem 9. Monat ihrer Trächtigkeit neben der Raufutterration mit einem passenden Zuchtfutter zu unterstützen. Das Kraftfutter für deine tragende Stute sollte demnach über einen hohen Energieanteil verfügen, um ihren Konditionszustand zu sichern. Außerdem steigt der Eiweißbedarf tragender Stuten im Laufe der Trächtigkeit. Eine ausreichende Menge von Eiweiß im Zuchtfutter ist besonders wichtig für die Entwicklung des Fohlens und die spätere Milchgabe der Stute. In der späten Trächtigkeit steigt zusätzlich der Calcium-, Phosphor- und Magnesiumbedarf. Besonders Magnesium sollte ein wichtiger Bestandteil deines Stutenfutters sein, da es die Knochengesundheit des ungeborenen Fohlens unterstützt. Zink, Selen und Kuper im Futter sorgen außerdem für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bänder des heranwachsenden Fohlens. Enthaltenes Vitamin E im Stutenfutter unterstützt zusätzlich die Fruchtbarkeit.
4. Kraftfutter für heranwachsende Fohlen
Heranwachsende Fohlen haben aufgrund ihres Wachstums einen besonders hohen Bedarf an Energie und speziellen Nährstoffen. Ein Futter für Fohlen sollte zunächst ausreichend Aminosäuren enthalten, da diese sehr wichtig für den Stoffwechsel während des Wachstums sind. Auch der Magnesiumgehalt und das Calcium-Phosphorverhältnis im Futter sollten auf den Bedarf eines jungen Fohlens angepasst sein. Dies ist besonders wichtig für eine gute Knochenentwicklung. Wird das Knochengerüst eines Fohlens im Wachstum ausreichend gefördert, kann das Risiko auf Krankheiten wie Osteochondrose und weiteren Knochenkrankheiten gesenkt werden. Das enthaltene Podo Konzept der Pavo Zuchtlinie unterstützt zusätzlich ein gleichmäßiges Knochenwachstum des Fohlens. Dadurch können sich Gelenke und Knochen deines Fohlens optimal entwickeln.
5. Zusammenstellung Kraftfutter für alte Pferde
Ein Kraftfutter für alte Pferde muss vielen besonderen Kriterien gerecht werden. Prinzipiell verlangsamt sich der Stoffwechsel alter Pferde mit der Zeit. Sie können ihrem Futter nicht mehr genügend Nährstoffe entnehmen, wenn diese nicht in ausreichender Menge und Qualität im Futter vorhanden sind. Ein Kraftfutter für alte Pferde sollte daher unbedingt ausreichend essentielle Eiweiße beinhalten, damit dein Senior auch im Alter sein Gewicht halten kann und fit aussieht. Um den ohnehin schon langsameren Stoffwechsel eines Seniors zu unterstützen, sollte auch der Zucker- und Stärkegehalt auf die Bedürfnisse deines alten Pferdes angepasst sein. Ein großer Faseranteil im Futter wirkt zudem unterstützend auf die Verdauung deines Seniors. Auch eine ausreichende Versorgung an essentiellen Vitaminen und Mineralien ist wichtig zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit.
Gut zu wissen: Das Pavo 18Plus Seniormüsli deckt bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung den kompletten Vitamin- und Mineralstoffbedarf deines alten Pferdes und versorgt es zusätzlich mit wichtigen Eiweißen.
6. Kraftfutter zur Unterstützung der Gesundheit
Neben den gewöhnlichen Kraftfuttersorten gibt es außerdem noch solche, die dazu dienen, die Gesundheit deines Pferdes zu unterstützen. Strukturreiche Kräutermüslis, wie z.B. Pavo Care4Life, können sich positiv auf die unterschiedlichsten Bereiche deines Pferdes auswirken. Enthaltene Kräuter wie Salbei und Fenchel unterstützen beispielsweise die Atemwege des Pferdes. Estragon und Majoran werden gerne dazu verwendet, den Verdauungstrakt des Pferdes zu unterstützen. Bei einem Kräutermüsli handelt es sich um ein vollwertiges Kraftfutter mit einem niedrigen Energie-, Zucker- und Stärkegehalt. Somit ist es das ideale Futter für leicht arbeitende Freizeitpferde oder auch bei Futterneid. Für Sportpferde, die mehr Energie benötigen lässt sich das Kräutermüsli ganz einfach zu einer Kräuterzugabe umfunktionieren. Gib hierfür eine gute Handvoll Kräutermüsli zu der üblichen Futterration deines Sportpferdes, um seine Gesundheit auf natürliche Weise zu unterstützten. Kräuter sorgen außerdem für eine extra Portion Struktur im Futter und steigen so die Kautätigkeit deines Pferdes. Dadurch ist dein Pferd besonders lange mit dem Fressen seines Kräutermüslis beschäftigt und Langeweile wird vermieden.
Auch nervöse und magenempfindliche Sportpferde können mit dem richtigen Futter unterstützt werden. Pavo Ease&Excel ist ein innovatives Sportfutter, das speziell für ein ausbalanciertes Säure-Basen-Gleichgewicht im Magen konzipiert wurde. Pavo Ease&Excel ist zudem sehr strukturreich und besteht aus vielen Rohfasern, um die empfindliche Verdauung deines Pferdes zu unterstützen. Enthaltene Prä- und Probiotika sorgen zusätzlich für ein ideales Bakteriengleichgewicht und eine gesunde Darmflora. Der hohe Energiegehalt des magenfreundlichen Sportfutters stellt außerdem sicher, dass dein empfindliches Pferd sportliche Höchstleistungen abrufen kann.
Tipp: Vermenge dein Kraftfutter mit Luzerne, um die Kautätigkeit deines Pferdes zu steigern. Die angeregte Speichelproduktion neutralisiert den sauren Magensaft und unterstützt den Magen-Darm-Trakt. So kannst du Krankheiten wie beispielsweise Magengeschwüren vorbeugen.
Wie viel Kraftfutter benötigt dein Pferd?
Wie viel Kraftfutter dein Pferd tatsächlich benötigt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Beispiele hierfür sind das Alter, die geleistete Arbeit oder der allgemeine Gesundheitszustand. Auch, wie gut dein Pferd sein Futter verwerten kann, sollte einen Einfluss auf die tägliche Fütterungsmenge haben. Manche Pferde sind sehr leichtfüttrig und nehmen schon bei einer geringen Menge an Futter zu, während andere Pferde eher schwerfüttrig sind und eine größere Portion benötigen, um ihr Gewicht zu halten. Es spricht auch nichts dagegen, die Fütterungsmenge deines Pferdes von Tag zu Tag leicht variieren zu lassen. Hat dein Pferd an einem Tag beispielsweise besonders hart trainiert, kannst du ihm ruhig eine Handvoll extra Futter in den Trog legen. Hat dein Pferd einmal kein anstrengendes Training hinter sich, kannst du die Fütterungsmenge genauso leicht nach unten korrigieren.
Gibt es ein Kraftfutter ohne Zucker?
Die schnelle und einfache Antwort auf die Frage, ob ein Kraftfutter ohne Zucker existiert ist „nein“. Jedes Pferdefutter enthält zumindest den natürlichen Zucker aus seinen Rohprodukten. Allerdings gibt es Kraftfuttersorten, die besonders zucker- und stärkearm sind und keinen künstlich zugesetzten Zucker enthalten. Künstlich zugesetzter Zucker, auch Melasse genannt, wird oft angewendet, um das Pferdefutter schmackhafter zu machen oder als Bindemittel, um z.B. Pellets zusammenzuhalten. Durchschnittlich enthalten viele Kraftfuttersorten aber sogar weniger Zucker als Heu. Pavo Nature’s Best beispielsweise hat einen Zuckergehalt von 4%. Bei Heu hingegen ist auch ein Zuckergehalt von 10% keine Seltenheit. Möchtest du dein Pferd also so zuckerarm wie möglich ernähren, solltest du darauf achten, dass seinem Kraftfutter keine Melasse zugesetzt ist. Zusätzlich kannst du den genauen Zuckergehalt deines Raufutters durch eine Raufutter Analyse bestimmen lassen und gegebenenfalls dein Raufutter wechseln.
Du bist noch unsicher, ob dein Pferd ein Kraftfutter benötigt oder weißt nicht, welches Kraftfutter das richtige für dein Pferd ist? Keine Sorge, stelle deine Fragen einfach an die Pavo Fütterungsberatung. Wir helfen dir gerne weiter!
Fütterung und Gesundheit
8 Mythen über Pferdefutter
Dank zahlreicher Forschungen konnte sich in den letzten Jahren das Wissen sowohl über den Nährstoffbedarf der Pferde als auch über die optimale Zusammensetzung des Pferdefutters verbessern. Trotz wissenschaftlicher Ergebnisse halten sich aber nach wie vor einige Mythen zum Thema Pferdefutter sehr hartnäckig. Rob Krabbenborg, Produktmanager und Ernährungsexperte bei Pavo, geht den 8 wohl bekanntesten Mythen auf den Grund.
1. Von Eiweiß im Pferdefutter bekommt mein Pferd "Beulen"
Ein Mythos! Es wurde nicht nachgewiesen, dass Beulen durch zu viel Eiweiß verursacht werden.
Sollte dein Pferd „Beulen“ haben, dann ziehe am besten deinen Tierarzt zu Rate. Solche Beulen können die Reaktion auf unterschiedliche Stoffe sein. Meist stecken Insektenstiche dahinter. Andere Gründe könnten noch sein: Dein Pferd wurde mit einem Mittel gepflegt oder gewaschen, welches es nicht verträgt; die Decke, die dein Pferd schon den ganzen Winter auf dem Rücken trägt, wurde lange Zeit nicht mehr oder noch nie gereinigt. Aber es kommen auch noch weitere Gründe in Frage, die dein Tierarzt sicher am ehesten klären kann.
Einen wissenschaftlichen Nachweis, dass ein Pferd von Eiweiß Beulen bekommt, gibt es jedoch nicht. Für dein Pferd ist Eiweiß, bzw. die Bausteine „Aminosäuren“, sogar sehr wichtig. Eiweiß ist für alle lebenswichtigen Funktionen und einen gesunden Muskelaufbau essentiell. In unserem Ratgeber „Eiweiß im Pferdefutter“ haben wir alle wichtigen Informationen zu diesem Thema für dich zusammengefasst. Sollte dein Pferd einen erhöhten Eiweißbedarf haben, wie es z.B. bei Sportpferden der Fall ist, dann achte auf ein Pferdefutter, das reich an essentiellen Aminosäuren ist. Mit solch einem eiweißreichen Spezialfutter kannst du dein Pferd beim Aufbau von Muskeln und Ausdauer positiv unterstützen.
2. Mein Pferd ist alt, daher braucht es eiweißarmes Pferdefutter
Ein Mythos! Die mit dem Eiweiß in Zusammenhang gebrachten Nierenprobleme, tauchen bei Pferden sehr selten auf.
Mit zunehmendem Alter werden Menschen, Hunde und Katzen oftmals auf eine Art Nierendiät gesetzt, da die Nieren im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so gut funktionieren. Dies bedeutet eine eiweißreduzierte Kost, welche die Nieren weniger belasten soll. Bei der Verstoffwechselung von Eiweiß in den Nieren fällt Harnstoff als Hauptabbauprodukt an.
Bei Pferden kommen jedoch Nierenprobleme nur äußerst selten vor. Frage doch einmal deinen Tierarzt, wie oft er Pferde mit Nierenproblemen behandelt? Die Antwort wird lauten: Das kommt bei Pferden fast nie vor.
Wichtig ist jedoch vor allem für ältere Pferde eine gute, ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung. Gerade im Alter können Nährstoffe oftmals nicht mehr richtig aufgenommen werden, so dass es schnell zum Muskelabbau und Abmagern kommen kann. Daher benötigen „Senioren“ eine ausreichende Zufuhr hochwertiger Eiweiße mit essentiellen Aminosäuren. Für alte Pferde ist Pavo 18Plus besonders empfehlenswert, denn es ist ein Futter mit leicht verdaulichen Raufasern und essentiellen Aminosäuren. Du hast ein älteres Pferd und möchtest mehr darüber erfahren, welchen Futterbedarf alte Pferde haben? Dann lese dazu auch unseren Ratgeber „Alte Pferde richtig füttern“.
3. Möhren und Äpfel enthalten zu viel Zucker
Ein Mythos! Eine Möhre enthält kaum Zucker. Pferde nehmen den meisten Zucker vor allem über Gras auf.
Tatsächlich besteht eine Möhre zu ca. 90% aus Wasser und bei einem Apfel gilt dasselbe. Die restlichen Bestandteile sind Ballaststoffe und eine kleine Menge an Zucker. Nehmen wir als Beispiel einmal eine große Wintermöhre mit ca. 500g: 3% dieser Möhre bestehen aus Zucker. Wenn dein Pferd diese Möhre bekommt, nimmt es somit 15g Zucker auf. Bei einem Apfel verhält es sich ähnlich, dieser enthält auch ca. 15g Zucker.
Ein Pferd nimmt jedoch mit 10kg Heu ungefähr 1kg Zucker zu sich. Wenn sich ein Pferd unbegrenzt an jungem Gras bedienen kann, so steigt die Zuckeraufnahme sogar auf bis zu 2kg Zucker/Tag.
Wenn Sie also Möhren verfüttern, so verabreicht man nicht so schnell zu viel Zucker – dann müssten Sie diese schon täglich eimerweise verfüttern. Auch Äpfel können Sie Ihrem Pferd durchaus hin und wieder füttern, aber auch hier in Maßen, denn gerade bei Äpfeln ist nicht der Zucker das Problem, sondern viel mehr die enthaltene Säure. Empfindliche Pferde können hierauf leicht mit Verdauungsproblemen und Durchfall reagieren.
4. Müsli ist ein „Extra“ im Pferdefutter
Erneut nur ein Mythos! Müsli ist ein vollwertiges Kraftfutter.
Pellets enthalten viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, wohingegen ein Müsli nur als „leckerer Snack“ für Pferde angesehen wird. Das stimmt aber so nicht. Müsli ist genauso vollwertig wie Pellets und sollte daher nicht zusätzlich und als Extra für Zwischendurch gefüttert werden. Pellets und Müsli sind beides Kraftfutterarten, welche die Aufgabe haben, dein Pferd mit Nährstoffen und Energie zu versorgen, sollte eine reine Raufütterung nicht ausreichend sein.
Sollte dein Pferd wenig Energie benötigen, dann wähle ein Struktur-Müsli mit einer besonders natürlichen Zusammensetzung, welches außerdem wenig Zucker und Stärke enthält.
5. Müsli als Pferdefutter ist gesüßt
Erneut nur ein Mythos! Müsli ist ein vollwertiges Kraftfutter.
Dem Pferdefutter wird kein Süßstoff zugesetzt. Jedoch besteht die enthaltene Melasse im Kraftfutter aus bis zu 50% Zucker. Müsli hat in der Regel sogar einen geringeren Melasse-Anteil als Pellets, bei denen die Melasse als Bindemittel eingesetzt wird.
Es gibt Pferde, die Futter mit weniger Melasse nicht so lecker und eher langweilig finden, denn sie schmecken natürlich nicht so süß. Aber jedes Pferd kann sich an den „neuen“ Geschmack gewöhnen. Bleibe daher standhaft, wenn es um die Umstellung auf ein neues Futter geht. Kennst du z.B. schon Pavo Care4Life? Dies ist eine Futtermischung mit 11 verschiedenen Kräutern. Der Anteil von Zucker und Stärke liegt bei nur 9% und es ist melasse- und haferfrei.
6. Zuckerrübenschnitzel enthalten immer viel Zucker
Ein weiterer Mythos! Unsere Zuckerrübenschnitzel Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet enthalten sogar weniger Zucker als der durchschnittliche Anteil im Heu.
Bei Rübenschnitzel gibt es 3 Sorten: normale niederländische Rübenschnitzel - geeignet für die Rinderhaltung. Diese haben einen Zuckergehalt von 10 bis 12%. Deutsche Rübenschnitzel haben einen Zuckergehalt von 15 bis 20%, sind in der Regel aber billiger als die niederländischen Rübenschnitzel. Gerade bei diesen Rübenschnitzel-Sorten sollten Sie bei der Fütterung vorsichtig sein, denn sie sind tatsächlich eine wahre Zuckerbombe. Bei der 3. Sorte handelt es sich um entzuckerte Zuckerrübenschnitzel. Hört sich kontrovers an, ist aber ernährungsphysiologisch für Pferde durchaus sinnvoll. Rübenschnitzel haben einen hohen Raufaseranteil und sind daher besonders für Pferde geeignet, die zum einen zusätzliche Energie benötigen und zum anderen Raufutter nicht mehr gut kauen und verwerten können. Die Zuckerrübenschnitzel SpeediBeet von Pavo sind zuckerreduziert und haben somit einen Zuckergehalt von höchstens 5%. Das bedeutet konkret: SpeediBeet enthält in 1kg Trockensubstanz 50g Zucker. Dieser Zucker-Anteil ist geringer als der in Heu, denn Heu hat üblicherweise ca. 80 -100g Zucker pro kg Produktmenge. Für Pferde, die zusätzlich Energie benötigen, sind die entzuckerten Rübenschnitzel Pavo FibreBeet besonders gut geeignet. Neben einem niedrigen Zucker- und Stärkeanteil sind diese Rübenschnitzel zusätzlich mit Eiweiß aus Luzerne und Soja angereichert. Wozu Pferde Zucker benötigen und wie viel sie aufnehmen können, erfährst du in unserem Ratgeber „Was bewirkt Zucker beim Pferd?“.
7. Pferde bekommen durch einen Leckstein ausreichend Salz
Ein Mythos! Pferde leiden häufig unter einem Salzmangel.
Eine gängige Meinung besagt, dass Pferde, die einen Leckstein haben, nach Bedarf Salz aufnehmen. Allerdings zeigen nur sehr wenige Pferde tatsächlich auch Interesse an einem solchen Leckstein.
Jedes Pferd sollte Zugang zu einem Leckstein haben. Das ist richtig. Achte hierbei darauf, wann der Leckstein angebraucht wurde. Dieser sollte nach 3 Monaten verbraucht sein. Lecksteine aus Meersalz oder rote Lecksteine sind eine tolle Abwechslung für dein Pferd, aber kein Muss, denn Pferde benötigen schlichtweg 40g Küchensalz ohne Jod. Der Salzbedarf bei Pferden wird in der Regel allerdings nicht durch einen Salzleckstein allein gedeckt. Betrachte daher auch die anderen Futtermittel, die dein Pferd täglich bekommt und berechne den Gesamtsalzgehalt. Das Futter von Pferden, die viel schwitzen und/oder viel harte Arbeit leisten müssen, sollte mit einer speziellen Eletrolytmischung ergänzt werden.
Pferde benötigen große Mengen an Salz und Elektrolyten. Dies gilt nicht nur bei Pferden, die schwere Arbeit leisten müssen, sondern auch im Sommer, wenn Pferde durch die hohen Temperaturen vermehrt auch ohne Arbeit schwitzen. Bei leichter Arbeit oder einem ruhigen 2-stündigen Ausritt mit 20 Minuten Trab und 5 Minuten Galopp, verliert ein Pferd schon 4 Liter Schweiß. Bei einem 4-stündigen Ausritt kommt das Pferd schon auf 10-15 Liter Schweiß, in dem viel Natrium und Kalium enthalten ist. Es benötigt dann 40 bis 60g Salz, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Wenn du Woche für Woche hart trainierst und dein Pferd bekommt zusätzlich kein Salz, so wird die Leistung rapide abnehmen.
8. Pferde benötigen immer Kraftfutter
Wieder ein Mythos! Nicht jedes Pferd benötigt zwangsläufig die Zufütterung mit Kraftfutter.
Eine gute Basis in der Pferdefütterung sollte immer das Raufutter in Ergänzung mit einem Mineralfutter darstellen. Wenn dein Pferd (z.B. bei Sportpferden) zusätzlich Energie benötigt, so ist die Zugabe eines Kraftfutters durchaus sinnvoll.
Aber wie viel Kraftfutter ein Pferd benötigt, hängt vom Training, der Raufuttermenge und -qualität sowie der Pferderasse ab. Bei einem Pony, das hauptsächlich auf der Wiese steht, ist eine Versorgung mit ausreichend Raufutter und Mineralfutter in der Regel ausreichend, um den Energie- und Nährstoffbedarf zu decken. Bei Sportpferden und „schwerfüttrigen“ Pferden hingegen ist eine Raufütterung allein oft nicht ausreichend, so dass die Beifütterung von einem bedarfsgerechten Kraftfutter erforderlich ist, um den Energieerhalt, bzw. den Leistungsaufbau unterstützen zu können. Achte bei der Auswahl des Kraftfutters für dein Pferd darauf, dass sowohl die Sorte als auch die Menge individuell an den Bedarf deines Pferdes angepasst wird. Verteile die Gesamtkraftfuttermengen auf mehrere kleine Portionen am Tag. Und bevorzuge strukturreiche Kraftfuttersorten, die außerdem die Kautätigkeit anregen und die Fresszeiten verlängern.
In unserem Ratgeber „Energie im Pferdefutter“ erfährst du mehr über eine bedarfsgerechte Versorgung für dein Pferd.
Fazit: Leider halten sich viele Mythen über Pferdefutter zu Unrecht hartnäckig in den Köpfen einiger Pferdebesitzer. Wichtig ist grundsätzlich eine bedarfsgerechte, vollwertige Ernährung mit ausreichend Raufutter als Basis, damit dein Pferd langfristig gesund bleibt. Solltest du Fragen zur Fütterung deines Pferdes haben, so steht dir das Pavo Team der Fütterungsberatung gern mit Rat und Tat zur Seite.
Fütterung und Gesundheit
Die 10 wichtigsten Inhaltsstoffe im Ergänzungsfutter für Pferde
Alle essentiellen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sollte dein Pferd täglich über sein Futter aufnehmen. Für ein gesundes Pferdeleben sind Vitalstoffe enorm wichtig. Aber es gibt immer wieder Phasen, in denen der Nährstoffbedarf besonders hoch ist und die tägliche Aufnahme über das Grundfutter nicht ausreicht.
In diesem Fall kommen dann gesunde und hochwertige Ergänzungsfutter zum Einsatz. Es gibt eine Vielzahl an Ergänzungsfuttermitteln, die deinem Pferd hochwertigen Inhaltsstoffen bestimmte Nährstoffe zuführen und für verschiedene Probleme eine Lösung bieten. Welche Probleme deines Pferdes mit welchem Ergänzungsfutter gelöst werden können, erfährst du im Pavo Ratgeber „Wie Ergänzungsfutter die Pferdegesundheit unterstützen kann“.
Inhaltsstoffe, Nährstoffe – Wo liegt der Unterschied?
Inhaltsstoff und Nährstoff: das sind 2 Begriffe, die im Sprachgebrauch oft als Synonyme verwendet werden. Das ist zwar nicht wirklich falsch, aber es gibt einen kleinen Unterschied.
Inhaltsstoffe bezeichnen in der Regel die gesamte Zusammensetzung eines Produktes. Inhaltsstoffe werden auch als Zutaten bezeichnet. In einem Pferdefutter können beispielsweise Luzerne, Dinkel, Timotheegras, Maiskeimöl und Leinsamen als Inhaltsstoffe enthalten sein.
Nährstoffe sind die verschiedenen organischen und anorganischen Bestandteile der Inhaltsstoffe, die zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels benötigt werden. Zu den Nährstoffen zählen die energieliefernden Makronährstoffe „Kohlenhydrate, Fette und Proteine“ und die Mikronährstoffe „Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente“. Viele Nährstoffe können aus anderen Nährstoffen hergestellt werden. Bei diesem Prozess verbraucht der Körper Energie. Andere Nährstoffe müssen mit der Nahrung aufgenommen werden und zählen somit zu den essentiellen Nährstoffen.
Welche Nährstoffe aus den Inhaltsstoffen sind besonders wichtig? Und wie wirken diese unterstützend im Pferdekörper?
1. Aminosäuren für Pferde
Aus Aminosäuren werden Proteine bzw. Eiweiße gebildet. Die Aminosäuren werden über die tägliche Nahrung deines Pferdes aufgenommen und bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Zum jetzigen Zeitpunkt sind etwa 20 verschiedene Aminosäuren bekannt.
Wie und wo wirken Aminosäuren?
Für den Organismus deines Pferdes sind Aminosäuren essentiell. Besonders während der intensiven Muskelaufbauphase spielen die Aminosäuren eine wichtige Rolle. Sie unterstützen den gesunden und kräftigen Aufbau von Muskelgewebe.
Aber nicht nur für den Aufbau von Muskelgewebe werden Aminosäuren benötigt. Proteine sind an vielen weiteren, körperlichen Prozessen beim Pferd beteiligt. Eiweiß wird für das Immunsystem, für das Huf- und Haarwachstum, für die Bildung von Botenstoffen im Gehirn und Nervensystem sowie für die Zellgeneration im gesamten Pferdekörper benötigt. Ohne ausreichend Aminosäuren werden zahlreiche Prozesse im Organismus gehemmt. Daher werden Aminosäuren auch als „Bausteine des Lebens“ bezeichnet.
Welche Aminosäure-Quellen gibt es?
Aminosäuren werden in 2 Gruppen eingeteilt:
Die essentiellen Aminosäuren werden vom Körper nicht selbst hergestellt. Sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Zu den essentiellen Aminosäuren zählen z.B. Lysin, Methionin, Tryptophan, Leucin, Isoleucin, Threoin, Valin, Histidin und Phenylalanin.
Die nicht-essentiellen Aminosäuren können vom Körper selbst hergestellt werden. Eine Aufnahme muss nur bedingt über die Nahrung stattfinden. Bei Beschwerden, besonderen Bedürfnissen oder Aufnahmedefiziten sollten diese dennoch zugefüttert werden. Zu den nicht-essentiellen Aminosäuren zählen u.a. (Beta-)Alanin, Glutamin, Arginin und Glycin.
Über das tägliche Raufutter nimmt dein Pferd schon einen Großteil der benötigten Aminosäuren auf. Je nach Qualität des Raufutters können Pferde 20 bis 70 % der essentiellen Aminosäuren aus dem täglichen Raufutter verdauen und nutzen. Je besser die Qualität deines Raufutters ist, desto mehr Aminosäuren gehen in den Organismus deines Pferdes über.
Raufutter mit minderwertiger Qualität, welches besonders trocken und holzig ist, schließt die Proteine stark in den Stängeln ein. Die Nährstoffe werden dann gar nicht oder nur sehr schwerfällig im Dünndarm zerlegt. Es ist demnach sehr wichtig, auf die Qualität deines Raufutters zu achten. Falls du dir über die Qualität unsicher bist, empfehlen wir dir einen Raufutter Schnelltest.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Aminosäuren
Pavo MuscleBuild enthält unter anderem die essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin, die dein Pferd bei einem schnellen Muskelaufbau und bei der Stärkung seiner Muskulatur unterstützen.
Pavo MuscleCare ist mit Beta-Alanin angereichert und sorgt für eine optimale Versorgung von steifen oder verspannten Muskeln nach einem anstrengenden Training.
Pavo ProteinPlus ist die ideale Ergänzung bei einer eiweißarmen Raufutter- und/oder Kraftfutterfütterung und einem erhöhten Proteinbedarf.
2. Biotin für Pferde
Biotin ist auch als Vitamin H bekannt, gehört aber eigentlich zu der Familie der B-Vitamine (Vitamin B7). Es ist ein wasserlösliches Vitamin, welches über die Dickdarmflora in den Organismus übergeht. In der Regel wird Biotin über die tägliche Nahrung aufgenommen. Eine schlechte Qualität des Futters kann jedoch dazu führen, dass dein Pferd zu wenig Biotin über das Futter aufnimmt. Und auch bei Hitze oder während einer trockenen Periode ist es möglich, dass deinem Pferd nicht genügend Biotin zur Verfügung steht.
Wie und wo wirkt Biotin?
Die Haut, das Fell und die Hufe deines Pferdes bestehen aus Kreatin, ein faseriges Protein. Für einen starken Aufbau von Kreatin wird Biotin benötigt. Der Pferdekörper kann Biotin nur in geringem Maße speichern. Einen Überschuss des Vitamins scheidet der Körper über den Darm aus.
Große Auswirkungen hat Biotin auf die Hufe deines Pferdes. Mangelerscheinungen sind daher dort oft als erstes erkennbar. In der Sommerzeit wirken Pferdehufe häufig brüchiger und trocken, da die Hitze den Hufen Flüssigkeit entzieht. Biotin unterstützt den Organismus deines Pferdes bei der Bildung von neuem und elastischem Hufhorn.
Biotin wirkt sich darüber hinaus positiv auf das Fellkleid und die Haut aus.
Welche Biotin-Quellen gibt es?
Ein hochwertiges Grundfutter wie Heu ist das A und O. Denn in der täglichen Ernährung finden sich meist die höchsten Anteile von Biotin. Aber auch Gras oder frisches Obst weisen oft einen hohen Wert an Biotin auf. Achte bei der täglichen Fütterung auf das richtige Verhältnis zwischen Raufutter, Weidegras, Mineralfutter und Kraftfutter. Wenn du dein Pferd überfütterst, wird die Darmflora gestört und die Synthese der Nährstoffe wird eingeschränkt.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Biotin
Pavo BiotinForte hat einen besonders hohen Biotin-Anteil und enthält zudem alle elementaren Bausteine für die Hufe wie Aminosäuren, Lecithin, Kupfer, Zink, Mangan und Schwefel.
Pavo Vital ist ein schmackhaftes, natürliches Mineralfutter, das zudem getreide- und melassefrei ist. Neben dem Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen enthält es außerdem ein Extra an Biotin und sorgt somit für eine optimale Unterstützung der Huf- und Fellgesundheit.
3. Calcium für Pferde
Der Mineralstoff Calcium ist ein essentieller Nährstoff für das gesamte Knochengerüst des Pferdes. Calcium wird auch als Mengenelement bezeichnet, da es in besonders großen Mengen im Organismus vorkommt. Pro Kilogramm Körpergewicht eines Pferdes sind bis zu 50 mg Calcium in den Knochen und im Gewebe vorzufinden.
Wie und wo wirkt Calcium?
Die größte Menge Calcium befindet sich in den Knochen und Zähnen. Der Mineralstoff sorgt im Skelett für Stabilität und Kraft. Eine kleine Menge an Calcium ist im Gewebe und Blut zu finden. Dort spielt es eine essentielle Rolle bei der Nerven- und Muskelerregbarkeit und stabilisiert die Zellmembranen im gesamten Pferdekörper. Darüber hinaus wird Calcium bei der Zellteilung benötigt.
Ein Mangel an Calcium ist bei Fohlen besonders schwerwiegend. Wenn sie bereits in den ersten Wochen nicht genügend Calcium bekommen, wird die Knochenfestigkeit beeinträchtigt und es kann zu Überbeinen, Verbiegungen oder Fehlstellungen der Gliedmaßen kommen. Auch ein Calcium-Mangel bei ausgewachsenen Pferden kann die Knochenstabilität schwächen und einen steifen Gang hervorrufen.
Welche Calcium-Quellen gibt es?
Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Fütterung von hochwertigem Raufutter versorgt dein Pferd mit ausreichend Calcium. Kräuterreiches Heu ist oftmals calciumreich, aber auch Rübenschnitzel verfügen über eine große Menge des Mineralstoffs.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Calcium
Pavo Podo®Care unterstützt dein Fohlen in den ersten Lebensmonaten mit vielen essentiellen Baustoffen für einen starken Knochenbau. Neben einem hohen Calcium-Anteil enthält das Ergänzungsfutter auch die Mineralstoffe Phosphor, Magnesium und Vitamin D im richtigen Verhältnis.
4. Glucosamin für Pferde
Glucosamin ist ein hochkonzentrierter Aminozucker, der zu den natürlichen Knorpelschutzstoffen gezählt wird. Er ist ein Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit.
Wie und wo wirkt Glucosamin?
Glucosamin ist der wichtigste Schutzstoff für Knorpel und Gelenke. Dieser wird für eine kräftige Zellstruktur der Gelenke benötigt und sorgt für die Festigkeit des Knorpels. Zusätzlich „schmiert“ es die Gelenke und trägt so zum Erhalt der optimalen Gelenkgesundheit bei. Fehlt das Glucosamin, verschleißen die Gelenke und es kann zu schwerwiegenden Folgen kommen.
Welche Glucosamin-Quellen gibt es?
Ein gesunder Pferdekörper kann Glucosamin in ausreichender Menge selbst herstellen. Wenn dein Pferd fit ist und an keiner Krankheit leidet, musst du dir zumeist keine Gedanken über Glucosamin machen.
Im Alter des Pferdes lässt die Glucosaminproduktion nach, ebenso wird die Produktion während Gelenkkrankheiten oder Entzündungen wie z.B. bei Arthrose beeinträchtigt. Auch ein erhöhter Bedarf, z.B. bei dauerhaft starker Gelenkbeanspruchung im Turniersport, kann dazu führen, dass der Pferdekörper nicht in der Lage ist, selbst ausreichend Glucosamin zu produzieren. In diesen Fällen kann die Zufütterung des Knorpelschutzstoffs sinnvoll sein. Oftmals stammt das Glucosamin in Futterergänzungen aus natürlichen Quellen wie z.B. der Grünlippmuschel.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Glucosamin
Pavo Mobility enthält Glucosamin, Chondroitin und Hyaluronsäure, die eine gute Funktion der Gelenke und Produktion der Gelenkflüssigkeit unterstützen. Dieses Ergänzungsfutter kann präventiv bei Sportpferden oder bei Pferden mit Sehnen- und Gelenkproblemen eingesetzt werden.
5. Magnesium für Pferde
Wie Calcium ist auch Magnesium ein Mengenelement und somit in besonders großer Quantität im Pferdekörper zu finden. In den Knochen beträgt der Anteil an Magnesium fast 12 %. Darüber hinaus sind Spuren des Mineralstoffes auch in den Muskeln zu finden.
Wie und wo wirkt Magnesium?
Der Mineralstoff ist an vielen Prozessen des Körpers beteiligt. So kann es für lockere Muskeln sorgen, das Nervensystem sowie die Blutkreisläufe stimulieren, den Skelettaufbau unterstützen und den Widerstand gegen Stress beeinflussen.
Nach einem anstrengenden Training sind die Muskeln oft angespannt und dein Pferd hat möglicherweise stark geschwitzt. In dieser Situation ist der Bedarf an Magnesium besonders hoch. In Stresssituationen verbraucht dein Pferd ebenfalls Magnesium. Ein Mangel an Magnesium birgt das Risiko, dass dein Pferd noch anfälliger für Stress ist. Gestresste Pferde sollten unbedingt immer ausreichend Magnesium bekommen.
Heranwachsende Fohlen benötigen neben einer ausgewogenen Menge an Calcium auch genügend Magnesium. Achte unbedingt auf das richtige Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium. Zu viel Calcium in der täglichen Ration verdrängt das Magnesium, welches dann unbenutzt über den Urin ausgeschieden wird.
Welche Magnesium-Quellen gibt es?
Die natürliche Quelle für genügend Magnesium ist Heu von sehr guter Qualität. Selten liegt der Magnesiumgehalt im Raufutter über 0,8 g pro Kilogramm. Weitere Futtermittel wie Hafer, Mais, Kleie und Zuckerrübenschnitzel besitzen einen Anteil von über 1 g Magnesium pro Kilogramm. Sollte das tägliche Grundfuttermittel nicht ausreichen, bieten sich entsprechende Ergänzungen an.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Magnesium
Pavo Eplus sorgt mit u.a. Magnesium für lockere Muskeln und optimiert die Muskelkoordination. Dein Pferd bewegt sich sichtbar geschmeidiger und kann Anstrengungen leichter aushalten.
Pavo E‘lyte versorgt dein Pferd nach starkem Schwitzen mit wichtigen Körpersalzen wie u.a. Magnesium, Natrium und Chlorid.
Pavo NervControl ist mit 3 Formen von Magnesium angereichert. Dieses Ergänzungsfutter hilft auf natürliche Weise, die innere Ruhe deines Pferdes wiederherzustellen und zu erhalten.
Pavo Podo®Care unterstützt mit 2,3 % Magnesium pro Kilogramm das gesunde Knochenwachstum bei jungen Fohlen.
6. Natrium für Pferde
Natrium ist ein Mineralstoff, der viele essentielle Funktionen im Organismus des Pferdes unterstützt. Besonders die Verbindung zwischen Natrium und Chlorid, auch als Salz (Natriumchlorid) bekannt, spielt in der Pferdefütterung eine wichtige Rolle.
Wie und wo wirkt Natrium?
Natrium zählt neben Chlor und Kalium zu den sogenannten Elektrolyten. Dies sind Körpersalze, die elementare Funktionen im Nervensystem übernehmen und an der Produktion von Enzymen sowie Hormonen beteiligt sind. Natrium ist wesentlich für den Wasserhaushalt im Organismus und für die Verteilung der Körperflüssigkeiten im Blut und Gewebe verantwortlich. Wenn Elektrolyte im Pferdekörper fehlen, können die Muskeln nicht mehr richtig arbeiten. Die Ausdauer und Leistungsfähigkeit deines Pferdes nimmt ab. Große Anstrengungen und Hitze bringen dein Pferd ins Schwitzen. Hierdurch verliert es neben Flüssigkeit und anderen Elektrolyten auch große Mengen an Natrium. Werden diese nicht wieder rechtzeitig aufgefüllt, kann dies zu einem Elektrolytmangel führen.
Welche Natrium-Quellen gibt es?
Die täglichen Futtermittel wie Raufutter enthalten kaum Salz. Eine natürliche Salzfütterung ist demnach nahezu unmöglich. Allein in Rüben und Melasse sind höhere Natriumvorkommen zu finden.
Um dein Pferd dennoch mit genügend Natrium zu versorgen, biete ihm grundsätzlich einen Salzleckstein an. Füttere deinem Pferd bei einem erhöhten Bedarf (z.B. wenn es oft und viel schwitzt) zusätzlich ein natriumreiches Ergänzungsfutter.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Natrium
Pavo E'lyte enthält neben Natrium weitere wichtige Körpersalze und unterstützt dein Pferd beim Aufbau einer Flüssigkeits- und Elektrolytreserve. Somit tritt ein Mangel an Körpersalzen weniger schnell auf. Nach der Belastung wird das Flüssigkeits-/Elektrolytgleichwicht zudem schneller wieder ausgeglichen.
7. Selen für Pferde
Selen zählt zu den Spurenelementen und wird im Pferdekörper nur in kleinen Mengen benötigt, für die Gesundheit ist es dennoch enorm wichtig. Für den Zellschutz, aber auch für starke Muskeln ist Selen essentiell.
Wie und wo wirkt Selen?
Das lebenswichtige Spurenelement Selen wird vom Pferdekörper zwar nur im Milligramm-Bereich aufgenommen, beeinflusst aber verschiedene Stoffwechselprozesse im Organismus. Es unterstützt die körpereigenen Abwehrkräfte, ist an der Bildung von Antikörpern und Botenstoffen beteiligt, stimuliert mit weiteren Vitalstoffen die Zellteilung und unterstützt die Fruchtbarkeit. Besonders die antioxidativen Eigenschaften von Selen werden geschätzt.
Ein Mangel an Selen zeigt sich durch ein schwaches Abwehrsystem, Leistungsdefiziten und Verspannungen der Muskulatur. Auch Haarbruch, eine steife Hinterhand und Sommerekzem können auf ein Defizit an Selen hinweisen.
Welche Selen-Quellen gibt es?
Selen wird kaum über das tägliche Raufutter aufgenommen. Daher ist es wichtig, Selen durch ein vollwertiges Mineralfutter oder über Futterergänzungsmittel anzubieten.
Beachte aber, dass du deinem Pferd niemals zu viel Selen zufütterst. Eine Überdosierung von mehr als 10 mg Selen pro Tag kann zu einer Vergiftung führen. Solltest du einen Mangel an Selen oder eine Überdosierung feststellen, setze dich unbedingt mit deinem Tierarzt in Verbindung.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Selen
Pavo Eplus ist mit 6 mg organischem Selen pro Kilogramm angereichert. Die antioxidativen Eigenschaften des Selens unterstützen in Zusammenarbeit mit weiteren Mineralstoffen und Vitaminen die Neutralisierung freier Radikale in den Muskeln.
8. Vitamin B für Pferde
Unter Vitamin B wird eine Gruppe aus 8 wasserlöslichen Vitaminen zusammengefasst. Dazu gehören Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pantothensäure (B5), Pyridoxin (B6), Biotin (B7), Folsäure (B9) und Cobalamin (B12). Diese Vitamine sind an verschiedenen Stoffwechselvorgängen im Pferdekörper beteiligt. Dein Pferd kann den Vitalstoff nur in geringen Mengen im Organismus speichern. Sorge daher dafür, dass dein Pferd immer mit ausreichend B-Vitaminen über die Fütterung versorgt wird.
Wie und wo wirken B-Vitamine?
Die 8 B-Vitamine sind an einer Vielzahl von Prozessen im gesamten Organismus beteiligt. So unterstützen verschiedene B-Vitamine den Kohlenhydratstoffwechsel, die Oxidations- und Reduktionsprozesse von Fettsäuren und Aminosäuren im Körper sowie die Herstellung von roten Blutkörperchen. Darüber hinaus sind einige B-Vitamine antioxidativ wirksam und unterstützen somit ein gesundes Abwehr- und Nervensystem. Stress, Nervosität, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit und ein angeschlagenes Immunsystem können Anzeichen für einen Vitamin-B-Mangel sein. Da diese Mangelerscheinungen aber unspezifisch und darüber hinaus vielfältig sind, empfehlen wir dir ein Gespräch mit deinem Tierarzt. Eine schlechte Heuqualität, eine gestörte Darmflora oder Stress können ein Defizit auslösen. Auch zu viel Kraftfutter kann der Grund für einen Vitamin-B-Mangel sein.
Welche Vitamin B Quellen gibt es?
Die artgerechte Fütterung von hochwertigem Raufutter versorgt dein Pferd mit den benötigten B-Vitaminen. Ein vollwertiges Mineralfutter enthält ebenfalls alle B-Vitamine.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Vitamin B
Pavo HealthBoost ist unter anderem mit den Vitaminen B1, B2, B6 und B12 angereichert. Mit seinem ausgeglichenen Vitamin- und Mineralstoffkomplex aktiviert es die körpereigene Abwehr, verleiht deinem Pferd zusätzliche Energie und unterstützt sein Darmgleichgewicht.
Pavo MultiVit15 ist ein vollständiger Vitaminzusatz und enthält auch die Vitamine B1, B2, B6 und B12. Es ist die richtige Unterstützung beim Fellwechsel und für ein gesundes Immunsystem.
9. Vitamin C für Pferde
Das wasserlösliche Vitamin C ist auch unter dem Namen „Ascorbinsäure“ bekannt. Pferde können Vitamin C in der Regel selbst herstellen. Das Vitamin ist für ein starkes Immunsystem und für diverse Stoffwechselvorgänge essentiell.
Wie und wo wirkt Vitamin C?
Vitamin C besitzt eine besonders starke, antioxidative Wirkung. Es unterstützt die normale Funktion des Immunsystems und neutralisiert freie Radikale im Körper. Darüber hinaus fördert Vitamin C Entgiftungsprozesse im Körper und stimuliert die Kollagenbildung für Gelenke, Knorpel, Fell und Hufe.
Ein schwerwiegender Mangel kommt selten vor. Durch bestimmte Situationen, z.B. nach Krankheiten, in einer Stresssituation oder während des Fellwechsels kann sich der Vitamin-C-Bedarf deines Pferdes erhöhen. Außerdem lässt die Eigensynthese von Vitamin C im Alter des Pferdes nach.
Welche Vitamin-C-Quellen gibt es?
Pferde können im Gegensatz zu Menschen das Vitamin C selbst im Körper herstellen, da ein spezielles Enzym die Produktion der Ascorbinsäure anregt. Über das tägliche Futter muss Vitamin C nicht aufgenommen werden, wenn dein Pferd gesund und fit ist.
Eine Zufütterung von Vitamin C kann in besonderen Situationen (Krankheiten oder bei alten Pferden) über natürliche Quellen wie Hagebutten, Fenchel oder Karotten erfolgen. Auch spezielle Ergänzungsfuttermittel versorgen dein Pferd mit Vitamin C.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Vitamin C
Pavo MultiVit15 ist ein vollständiger Vitaminzusatz und enthält 14.000 mg Vitamin C pro Kilogramm. Darüber hinaus enthält es auch die Antioxidantien Vitamin A und E.
10. Vitamin E für Pferde
Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin und gilt als starkes Antioxidans. Der Pferdekörper kann Vitamin E nicht selbst synthetisieren. Es wird über eine ausgewogene und gesunde Fütterung aufgenommen.
Wie und wo wirkt Vitamin E?
Das starke Antioxidans sorgt dafür, dass Abfallprodukte, wie freie Radikale, in den Zellen und dem Gewebe neutralisiert werden. Besonders während des Trainings ist Vitamin E essentiell, da es durch eine antioxidative Wirkung Muskelschäden oder Muskelübersäuerungen vorbeugen kann. Auch bei weiteren Entzündungen wie z.B. Arthritis wirkt Vitamin E unterstützend.
Fehlt Vitamin E im Körper, sind die Zellen nicht mehr ausreichend vor freien Radikalen geschützt. Die Antikörperbildung wird beeinträchtigt und das Immunsystem wird schwächer. Darüber hinaus kann sich ein Vitamin-E-Mangel auf die gesunde Herz- und Skelettmuskulatur auswirken. Ferner ist Vitamin E auch als Fruchtbarkeitsvitamin bekannt. Ein Mangel kann somit zu Fruchtbarkeitsstörungen führen.
Welche Vitamin-E-Quellen gibt es?
Der tägliche Vitamin-E-Bedarf wird in der Regel aus frischem Gras aufgenommen. Ein täglicher Weidegang reicht für die Versorgung demnach oft aus. Auch in Sonnenblumen-, Weizenkern- und Maiskernöl sind Spuren von Vitamin E zu finden. Öl kann in kleinen Mengen unter das Pferdefutter gemischt werden.
Pavo Ergänzungsfutter-Empfehlung mit Vitamin E
Pavo EPlus ist das Ergänzungsfutter für lockere Muskeln. Durch Vitamin E unterstützt dieses Ergänzungsfutter die gesunde Funktion der Muskeln.
Pavo MuscleCare unterstützt den Pferdekörper durch Vitamin E und weiteren Vitalstoffen bei der Neutralisierung von Abfallstoffen in den Muskeln.
Pavo Fertile ist mit dem Furchtbarkeitsvitamin E angereichert und unterstützt die Rosse und die Aufnahmefähigkeit deiner Stute.
Pavo MultiVit15 bietet deinem Pferd viele zusätzliche Vitamine z.B. während des Fellwechsels. Es enthält einen hohen Anteil des Antioxidans Vitamin E sowie Vitamin A und C.
Fütterung und Gesundheit
Wie Ergänzungsfutter die Pferdegesundheit unterstützen kann
Ob nach besonderer Anstrengung oder nach einer längeren Krankheit mit Ruhephase – es gibt verschiedene Gründe, warum Pferde einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen haben können. Deswegen greifen Pferdebesitzer oft auf Ergänzungsfutter zurück. Doch was sind Ergänzungsfuttermittel überhaupt? Wie wirken sie und bei welchen Problemen kann ein Ergänzungsfuttermittel deinem Pferd helfen?
Warum ein Ergänzungsfutter sinnvoll sein kann
Wenn dein Pferd z.B. ein stumpfes Fell, einen steifen Gang, ein nervöses Gemüt oder brüchige Hufe hat, können dies Anzeichen für einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel sein. Um diesen Mangel deines Pferdes ausgleichen zu können, empfiehlt sich das Zufüttern von Ergänzungsfuttermitteln. Mit einer gezielten Zusammensetzung unterstützt du die Pferdegesundheit – und dein Pferd erhält alle Vitamine und Mineralstoffe, die es braucht.
Es ist wichtig, dass du nicht einfach auf gut Glück oder nach Gefühl drauf los fütterst, sondern grundsätzlich Rücksprache mit deinem Tierarzt oder einem Fütterungsexperten hältst.
Mit der Zeit wird der Erfolg sichtbar
Die Zufütterung von Ergänzungsmitteln ist ein Prozess, der Zeit benötigt. Nach einmaligem Füttern wirst du noch keine direkten Veränderungen an deinem Pferd bemerken. Wenn du aber ein Ergänzungsfutter gemäß Fütterungsempfehlung optimal dosierst und über einen längeren Zeitraum verwendest, wirst du die positiven Ergebnisse an deinem Pferd erkennen können. Die verschiedenen Ergänzungsfutterarten können entweder dauerhaft oder als Kur gefüttert werden. Achte hier auf die Fütterungsempfehlung und die entsprechenden Hinweise auf der Verpackung.
Achtung: Manche Ergänzungsfuttersorten können bei nicht sachgemäßer Fütterung oder bei der Kombination von bestimmten Produkten zu Nebenwirkungen oder zur Reduzierung der Wirkung führen. Halte dich daher immer an den Rat eines Experten.
Behalte den Überblick in der Vielzahl der Ergänzungsfuttersorten
Nun fragst du dich sicherlich, wie du ein Ergänzungsfuttermittel am besten für dein Pferd einsetzen kannst und vor allem, welches Futtermittel für dein Pferd und seine „Problemchen“ geeignet ist?
Im Folgenden beantworten wir Fragen zum Nähstoffmangel, was mögliche Ursachen sind und welche Ergänzungsmittel hierbei unterstützen können.
Welche Pferdeergänzungsfutter eignen sich für Fell und Fellwechsel?
Genau wie die Haut des Menschen, schützt das Fell des Pferdes vor äußeren Einflüssen, dient zur Regulation der Körpertemperatur und übernimmt als Schutz wichtige Funktionen der Immunabwehr.
Das Fell meines Pferdes ist glanzlos und stumpf
Wichtige Nährstoffe:
Kupfer, Zink, Mangan und Aminosäuren unterstützen den gesunden Fellwuchs deines Pferdes. Außerdem benötigt dein Pferd Biotin, welches ein gesundes Wachstum und den Glanz des Fells fördert. Die Vitamine B6, B7 und B8 unterstützen den Aufbau und den Erhalt von Körperzellen. Kommt es zu einem Mangel dieser Nährstoffe, kann das Fell deines Pferdes stumpf und glanzlos erscheinen.
Mögliche Ursachen:
Nach einer Krankheit ist der Stoffwechsel deines Pferdes oft ganz durcheinander und braucht wieder seine Zeit, um in Gang zu kommen. Fellprobleme können außerdem auf Stoffwechselerkrankungen in der Leber und den Nieren oder auf Cushing hinweisen.
Unsere Empfehlung:
Nutze für dein Pferd Ergänzungsfuttermittel, die Biotin als Hauptinhaltsstoff enthalten. Besonders geeignet sind Kombinationen aus Nährstoffen, wie es z.B. beim Pavo BiotinForte der Fall ist.
Mein Pferd hat Probleme beim Fellwechsel
Wichtige Nährstoffe:
Für einen problemlosen und schnellen Fellwechsel benötigen das Immunsystem und der Stoffwechsel deines Pferdes ausreichend Energie sowie die Vitamine A, B, E und C.
Mögliche Ursachen:
Beim Fellwechsel läuft der Stoffwechsel deines Pferdes regelrecht auf Hochtouren und verbraucht sehr viel Energie. Ältere Pferde neigen häufig zu Problemen mit dem Fellwechsel, aber auch nach Krankheiten oder im Winter fehlen oft die nötigen Nährstoffe für einen reibungslosen Wechsel des Fells.
Unsere Empfehlung:
Greife auf Ergänzungsfuttermittel zurück, die ein breites Spektrum an Vitaminen aufweisen. Zu empfehlen ist z.B. Pavo MultiVit15. Dieser komplette Vitaminzusatz enthält außerdem Antioxidantien wie die Vitamine A, E und C.
Welche Pferdeergänzungsfutter eignen sich für Gelenke, Sehnen und Muskeln?
Die Gelenke und Muskeln deines Pferdes werden bei jeder Bewegung beansprucht. Je mehr Pferde im Training sind, umso höher ist der Anspruch auf ihre Gelenke, Sehnen und Muskeln. Für korrekte Bewegungen ist ein gut funktionierender Bewegungsapparat für alle Pferde essentiell wichtig.
Mein Pferd hat einen steifen Gang
Wichtige Nährstoffe:
Für einen reibungslosen Bewegungsablauf benötigen die Gelenke deines Pferdes die körpereigenen Aminosäuren Glucosamin, Chondroitin oder Hyaluronsäure. Diese Nährstoffe fördern die Produktion der Gelenkflüssigkeit und unterstützen die Gesundheit der Gelenke. Wenn dein Pferd diese Nährstoffe nicht mehr ausreichend selbst produzieren kann, wird die Gelenkgesundheit erheblich beeinträchtigt.
Mögliche Ursachen:
Dauerhaft hohe Belastungen des Gelenkapparates können zu Versteifungen in den Gelenken führen. Dies ist z.B. bei sportlichen Anstrengungen, Übergewicht oder aber auch bei zu wenig Bewegung der Fall. Im hohen Alter lässt außerdem die körpereigene Synthese der relevanten Nährstoffe nach.
Probleme mit Gelenke und Sehnen können manchmal auch erste Anzeichen für chronische Erkrankungen wie Arthrose sein. Halte hierzu am besten Rücksprache mit deinem Tierarzt.
Unsere Empfehlung:
Ein Kombi-Präparat aus Kollagen mit Glucosamin, Chondroitin und Hyaluronsäure sowie essentiellen Aminosäuren unterstützen ganzheitlich die Funktion der Gelenke deines Pferdes und sind somit am besten geeignet. Kombi-Ergänzungsfuttermittel, wie z.B. Pavo Mobility, kannst du präventiv und bei ersten Anzeichen von Gelenkbeschwerden zufüttern.
Mein Pferd leidet an verspannten und übersäuerten Muskeln
Wichtige Nährstoffe:
Beta-Alanin ist eine nicht-essentielle Aminosäure und ein Teil von Carnosin. Carnosin unterstützt die Pufferkapazität der Muskeln gegen Milchsäure. Zusätzlich sorgt Magnesium für eine geschmeidige Muskelkoordination. Antioxidantien wie Vitamin E und C helfen deinem Pferd, die Abfallstoffe in den Muskeln zu neutralisieren.
Mögliche Ursachen:
Häufig sind zu hohe Anstrengungen nach langen Ruhephasen die Ursache. Aber auch intensive Trainingstage oder Turniere können Gründe für eine Muskelübersäuerung sein.
Unsere Empfehlung:
Durch das Zufüttern von Beta-Alanin kann der Körper mehr Carnosin produzieren und so eine Übersäuerung der Muskulatur verzögern. Außerdem solltest du dein Pferd mit ausreichend Magnesium sowie Vitamin E und C versorgen.
Für Pferde und Ponys im Ausdauersport, vor und nach großen Anstrengungen sowie bei verspannten und übersäuerten Muskeln empfehlen wir Pavo Eplus mit Magnesium, Vitamin E, C und Selen.
Für die Versorgung der Muskulatur von Sportpferden nach einer großen Anstrengung und für Pferde, die zu Kreuzverschlag und Muskelübersäuerung neigen, ist Pavo MuscleCare mit Beta-Alanin, Vitamin E, C und B6 sowie Cholin besonders gut geeignet.
Der Muskelaufbau meines Pferdes läuft schleppend
Wichtige Nährstoffe:
Die Ausbildung junger Pferde sollte nie überstürzt werden, sondern fordert von dir und deinem Pferd viel Zeit und Geduld. Für einen optimalen Muskelaufbau benötigt dein Pferd essenzielle Aminosäuren, Vitamin C und Lecithin.
Mögliche Ursachen:
Wenn das Training nicht im Einklang mit der Fütterung, bzw. der Nährstoffzufuhr steht, kann es schnell zu Mangelerscheinungen und trägem oder sogar rückläufigem Muskelaufbau kommen. Dies kommt besonders häufig bei jungen Pferden vor, die gerade am Anfang ihrer Ausbildung stehen, oder bei Sportpferden, die nach einer Ruhephase wieder zu schnell ins harte Training genommen werden.
Unsere Empfehlung:
Das Futterergänzungsmittel Pavo MuscleBuild unterstützt dein Pferd beim schnellen Muskelaufbau. Es enthält essentielle Aminosäuren, Vitamin C und Lecithin. Wichtig ist aber, dass du mit deinem Pferd ausgewogen trainierst und auch neben Futterergänzungsmitteln einen optimalen Ernährungsplan zusammenstellst.
Welches Pferdeergänzungsfutter eignet sich für die Hufe?
Pferdehufe sind auf das Tragen von schweren Lasten ausgelegt und sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Bewegungsapparates. Außerdem sind sie für den Herz-Blutkreislauf des Pferdes essentiell wichtig. Die Hufe sollten daher stets gut gepflegt werden.
Die Hufe meines Pferdes sind spröde und trocken
Wichtige Nährstoffe:
Starke Pferdehufe benötigen Biotin. Dieser Nährstoff unterstützt die Bildung einer elastischen und starken Hornsubstanz. Weitere elementare Bausteine für die Hufe sind Aminosäuren, Lezithin, Kupfer, Zink, Mangan und Schwefel.
Mögliche Ursachen:
Besonders im Sommer leidet die Hufqualität. Trockene Luft und staubige Wiesen entziehen den Hufen die Feuchtigkeit und lassen diese brüchig, trocken und rissig werden. Ein zu hoher Abrieb, z.B. bei Pferden ohne Eisen, führen außerdem dazu, dass die Hufe nur mühsam und langsam nachwachsen.
Unsere Empfehlung:
Neben der äußerlichen Hufpflege kannst du diese auch von innen unterstützen. Achte bei der Wahl deines Ergänzungsfutters sowohl auf einen hohen Biotingehalt als auch auf wesentliche Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Schwefel, wie es z.B. bei Pavo BiotinForte der Fall ist.
Welches Ergänzungsfutter ist zur Unterstützung der Psyche geeignet?
Ein empfindsames, nervöses, aber auch besonders träges Pferd ist dir bestimmt schon einmal in deinem Reitalltag begegnet. Es ist oft schwer, Pferde mit diesen besonderen Charaktereigenschaften zu „händeln“ oder zu motivieren.
Mein Pferd ist sensibel, nervös oder gestresst
Wichtige Nährstoffe:
Aktive Bestandteile wie Magnesium und L-Tryptophan sind Bausteine für den Neurotransmitter Serotonin und helfen, die Signalweiterleitung im Nervensystem zu verbessern. Dadurch baut sich die Spannung im Körper schneller ab und dein Pferd lässt sich besser kontrollieren.
Mögliche Ursachen:
Sensible Pferde weisen oft einen niedrigeren Wert von Serotonin im Blut auf, so dass sie auf stressige Situationen besonders empfindsam reagieren.
Vor allem Veränderungen im Alltag deines Pferdes, wie neue Weidekammeraden, Turniere oder ein Stallwechsel, stellen eine große psychische Belastung dar. Unsere Sensibelchen reagieren dann mit Stresssymptomen wie z.B. Durchfall, Magengeschwüre oder Koliken. Sie haben Probleme damit, die innere Ruhe nach einer Veränderung wiederherzustellen.
Unsere Empfehlung:
Pavo NervControl ist ein Ergänzungsfutter, das speziell für sensible und nervöse Pferde entwickelt wurde. Es enthält wichtige Bestandteile wie Magnesium und L-Tryptophan und hilft deinem Pferd, mit Stresssituationen besser umgehen zu können. Achtung: Bitte die Karenzzeit für Turniere und Wettbewerbe im Auge behalten.
Mein Pferd ist träge
Wichtige Nährstoffe:
Ein aktives Pferd benötigt Vitalität und Energie. Die Vitamine A, D, E, B und C liefern deinem Pferd Vitalität. Die Mineralstoffe Eisen, Kupfer, Zink und Mangan versorgen dein Pferd mit Energie.
Mögliche Ursachen & Symptome:
Nach einer Krankheit, großen Anstrengungen oder bei alten Pferden kommt es schnell zu Konditionsrückständen. Das Immunsystem sowie das Darmgleichgewicht deines Pferdes sind angeschlagen und der Organismus belastet. Daran erkennst du, dass dein Pferd mehr Energie benötigt.
Unsere Empfehlung:
Unterstütze das Immunsystem und die Darmgesundheit deines Pferdes mit Präbiotika, Lecithin sowie wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, wie sie z.B. im Pavo HealthBoost enthalten sind. Wenn Pferde extra Vitamine benötigen, ist außerdem die zusätzliche Fütterung eines kompletten Vitaminzusatzes wie Pavo MultiVit 15 empfehlenswert.
Welches Pferdeergänzungsfutter eignet sich bei starkem Schwitzen?
Im Sommer und bei einem anspruchsvollem Training oder Wettkampf kann dein Pferd schnell ins Schwitzen geraten. Das Schwitzen ist normal und wichtig zur Regulierung der Körpertemperatur. Allerdings gehen hierbei neben Flüssigkeit auch viele Mineralstoffe verloren, die mit der Fütterung wieder aufgefüllt werden müssen.
Mein Pferd schwitzt besonders stark, schnell und viel
Wichtige Nährstoffe:
Der Schweiß deines Pferdes besteht zum größten Teil aus Wasser, aber auch aus Körpersalzen. Zu den Körpersalzen zählen Natrium, Kalium und Chlorid, die auch als Elektrolyte bezeichnet werden.
Mögliche Ursachen:
Warme Temperaturen oder körperliche Anstrengungen bringen dein Pferd schneller und vermehrt ins Schwitzen. Der Mangel an Elektrolyten im Körper kann dann zu Kreislaufproblemen führen. Außerdem können Flüssigkeiten nicht mehr gut im Körper gehalten werden. Dann schwitzt dein Pferd noch mehr und seine Ausdauer nimmt ab.
Unsere Empfehlung:
Wenn dein Pferd viel schwitzt, ist das Zufüttern von Elektrolyten sehr empfehlenswert. Mit Pavo E’lyte gleichst du den Verlust der Körpersalze deines Pferdes aus. Dein Pferd kann eine Flüssigkeits- und Elektrolytreserve aufbauen und der Mangel an Körpersalzen tritt weniger schnell auf.
Welches Pferdeergänzungsfutter unterstützt die Darmgesundheit?
Der Verdauungstrakt des Pferdes ist komplex und sehr empfindlich. Die Auswahl der richtigen Futtermittel sowie eine langsame Futterumstellung spielen für die Darmflora eine wichtige Rolle und haben einen großen Einfluss auf die gesamte Gesundheit deines Pferdes.
Wie unterstütze ich mein Pferd nach Krankheiten wie Immunschwäche oder Durchfall?
Wichtige Nährstoffe:
Für das Immunsystem und die Darmgesundheit ist eine ausreichende Versorgung mit Antioxidanten wie Vitamin A und C sowie Mineralstoffen wie Kupfer oder Zink wichtig. Zusätzlich können Präbiotika und Lecithin das Darmgleichgewicht unterstützen.
Mögliche Ursachen:
Die Ursachen für eine Immunschwäche oder Durchfall sind vielschichtig und können verschiedene Gründe haben. Fütterungs- und Haltungsfehler, aber auch andere Erkrankungen können das Immunsystem und die Verdauung deines Pferdes beeinträchtigen. Du solltest in akuten Fällen unbedingt deinen Tierarzt kontaktieren, denn nur sein Fachwissen hilft bei der Genesung.
Unsere Empfehlung:
Vitamine, Antioxidantien und Präbiotika können die Vitalität deines Pferdes fördern und den Darm wieder ins Gleichgewicht bringen. Pavo HealthBoost versorgt dein Pferd mit wichtigen Nährstoffen, wie z.B. den Vitaminen A, B, C, E und K und den Mineralstoffen Kupfer, Zink und Mangan. Zusätzlich unterstützt es mit Hefekulturen und Lecithin das Immunsystem und das Darmgleichgewicht.
Welches Pferdeergänzungsfutter eignet sich für Zucht & Fohlen?
Eine korrekte Fütterung ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung. Trächtige und laktierende Stuten benötigen in dieser intensiven Zeit zusätzliche Unterstützung. Fohlen, Jährlinge und junge Pferde im Wachstum sowie Deckhengste benötigen ebenfalls spezifische Nährstoffe.
Außerdem benötigen sie von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen deutlich mehr als andere Pferde, während andere Nährstoffe gerade nicht in zu großer Menge angeboten werden sollten.
Ich möchte die Fruchtbarkeit meiner Stute unterstützen
Wichtige Nährstoffe:
Besonders Vitamin E (auch bekannt als „Fruchtbarkeitsvitamin“) und Beta-Carotin sind 2 wichtige Nährstoffe, die ein fruchtbares Pferd braucht. Fortpflanzungsprobleme können ein großer Indikator für das Fehlen von Vitamin E im Pferdekörper sein.
Mögliche Ursachen:
In der Natur nehmen Pferde das Vitamin E durch ölhaltige Grashalme auf. Bei Pferden, die ihr ganzes Leben auf Weiden verbringen, kommt der Vitamin-E-Mangel eher selten vor. Eine einseitige Fütterung mit nur wenig Weidegang birgt das Risiko eines Vitamin-E-Mangels. Stuten können dann z.B. kein rossetypisches Verhalten zeigen. Auch ein vorzeitiges Absterben des Embryos kann auf einen Vitamin-E-Mangel hinweisen.
Unsere Empfehlung:
Um die Fruchtbarkeit deiner Stute zu unterstützen, empfiehlt sich ein Ergänzungsfutter mit einer hohen Konzentration an Vitamin E und Beta-Carotin wie Pavo Fertile . Es wurde speziell entwickelt, um die Fruchtbarkeit von Stuten zu unterstützen und die Rosse zu fördern. Außerdem hilft Pavo Fertile dabei, das Risiko auf ein frühes Absterben des Embryos zu verringern und unterstützt ein schnelleres Abgehen der Nachgeburt.
Ich möchte die Leistung meines Deckhengstes unterstützen
Wichtige Nährstoffe:
Bei Deckhengsten ist eine gut ausgeprägte und lockere Muskulatur wichtig. Magnesium und Antioxidantien tragen wesentlich zur Geschmeidigkeit der Muskeln bei. Außerdem gilt grundsätzlich Vitamin E als Fruchtbarkeitsvitamin und sollte bei der Fütterung eines Hengstes gerade zur Deckzeit nicht fehlen.
Mögliche Ursachen:
Ein Mangel an Vitamin E entsteht, wenn der erhöhte Bedarf bei Deckhengsten in der Fütterung nicht beachtet wird.
Unsere Empfehlung:
Um Deckhengste nach großen Anstrengungen zu unterstützen, empfehlen wir Pavo Eplus mit Magnesium, Vitamin E, C und Selen.
Das Fohlen meiner Stute soll sich optimal entwickeln
Wichtige Nährstoffe:
Fohlen haben einen erhöhten Bedarf an Calcium, Magnesium und Phosphor, den sogenannten Knochenwachstums-Nährstoffen.
Mögliche Ursachen:
Ein Mangel an den Knochenwachstums-Nährstoffen führt bei Fohlen zu schlechtem Wachstum oder sogar Knochendeformationen. Aber auch ein Überschuss oder ein falsches Verhältnis dieser Nährstoffe zueinander haben negative Folgen: das Fohlen wächst viel zu schnell, so dass sich die Knochen und die Knochenfestigkeit nicht richtig entwickeln können.
Unsere Empfehlung:
Das Wachstum der Fohlen, Jährlingen und Zweijährigen sollte durch ein spezielles Ergänzungsfutter, wie Pavo Podo®Care gefördert werden. Es unterstützt den Knochenstoffwechsel, wodurch sich das Fohlen optimal entwickeln kann. Das Geheimnis liegt im richtigen Verhältnis zwischen Calcium, Magnesium und Phosphor und in der speziellen Form, in der die Stoffe angeboten werden. Außerdem trägt Pavo Podo®Care zu einem gleichmäßigen Wachstum bei und unterstützt die Durchblutung. Dieses Fohlen-Ergänzungsfutter ist in Pelletform und als Paste erhältlich. Wenn Fohlen noch keine Pellets fressen wollen, kann die Paste ganz einfach einmal täglich mit einer Spritze über das Maul verabreicht werden.
Warum solltest du dein Pferd mit Ergänzungsmittel unterstützen?
Ergänzungsfuttermittel versorgen dein Pferd mit Nährstoffen und decken seine speziellen Bedürfnisse ab. Hierdurch können Ergänzungsfuttermittel gezielt einsetzt werden.
Ergänzungsfuttermittel haben eine hohe Konzentration an Wirkstoffen. Zudem bestehen all unsere Pavo Ergänzungsfuttermittel aus einer Basis von natürlichen Inhaltsstoffen, verzichten auf synthetische Farbstoffe, Konservierungsmittel und sind durch die Granulatform einfach zu dosieren. Aufgrund der Natürlichkeit werden die Produkte auch gut von sonst sehr wählerischen Pferden gefressen. Dann kannst du das Futterergänzungsmittel leichter unter das Grundfuttermittel mischen und die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes unterstützen.
Hast du noch Fragen zum Thema Ergänzungsfuttermittel? Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter!
Fütterung und Zucht
Fohlen auf Körung oder Auktion vorbereiten
Wenn dein Fohlen nach 11 Monaten das Licht der Welt erblickt, ist das nicht nur für die Stute ein aufregender Moment. Als neuer, stolzer Besitzer eines Fohlens stehst auch du jetzt vor neuen, spannenden Herausforderungen. Hast du dir vielleicht schon überlegt, was du später mit dem Fohlen machen möchtest? Möchtest du es behalten? Soll es später in der Zucht eingesetzt werden? Oder soll es verkauft werden, z.B. bei einer Fohlen-Auktion? Ist dein Fohlen ein Hengst, den du später auf der Körung vorstellen möchtest? Dir stehen zunächst noch alle Türen offen. Wichtig ist, dass du dir bereits im Vorfeld Gedanken machst, welchen Weg dein Fohlen gehen soll. Damit fängt die optimale Vorbereitung schon an.
Körnung und Auktion
Viele Fohlen werden für eine Auktion und/oder Körung vorbereitet. Klären wir zunächst einmal die Unterschiede zwischen den beiden Begriffen.
Körung
Auf der Körung werden junge sowie ausgebildete Hengste, die zur Zucht eingesetzt werden sollen, nach sehr konkreten Richtlinien vorgestellt, beurteilt und ausgezeichnet. Dabei werden die Hengste nach den festgelegten Rassemerkmalen der Zuchtverbände sowie in ihren Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, Schwung der Gangarten, Sprungtechnik sowie dem Körperbau, der Feststellung der Gesundheit und Zuchtfähigkeit bewertet. Im Anschluss erfolgt eine Auszeichnung, die auch mit einem Qualitätsmerkmal gleichzusetzen ist. Ist dein Hengst gekört, kann er an der Hengstleistungsprüfung teilnehmen und in das Hengstbuch eingetragen werden.
Bei einer Körung ist eine gute Vorbereitung das A und O, da die Ergebnisse der Beurteilung den Wert deines Fohlens beeinflussen. Für Züchter, die ihr Fohlen verkaufen möchten, ist das natürlich sehr wichtig. Wenn die Körentscheidung „vorläufig nicht gekört“ lautet, kannst du deinen jungen Hengst bis zur nächsten Körung weiter ausbilden und es noch einmal versuchen. „Nicht gekörte“ Hengste dürfen kein zweites Mal teilnehmen.
Wichtig: Bei einer Körung gelten gewisse Mindestaltersgrenzen. Diese unterscheiden sich je nach Zuchtverband. Die meisten Verbände lassen Junghengste ab 2 Jahren zur Körung zu.
Auktion
Eine Auktion ist ein sehr dynamischer Pferdekauf, wo du dein junges Fohlen (oder auch ein ausgewachsenes Pferd) präsentieren kannst. Interessenten können die große Auswahl an Pferden jeglicher Rasse, jeglichen Geschlecht und aus jeglicher Altersklasse begutachten und für sie bieten. Anders als bei einem „normalen“ Pferdekauf, wo du vielleicht dein Pferd im Internet für einen festen Preis anbietest, wird bei einer Auktion ein Mindest-Startpreis festgesetzt. Während der Vorstellung deines Fohlens treibt der Auktionsleiter den Preis nach oben. Käufer können dann in vorher festgelegten Beträgen höher bieten, bis kein neues Angebot mehr gemacht wird. Das Spannende: wie sich der Preis entwickelt, ist vorher nicht absehbar. Auszeichnungen, wie z.B. ein gekörter Hengst, können den Preis aber positive beeinflussen.
Pferdeauktionen sind sehr professionell organisiert und durchgeplant. Dein Fohlen oder Pferd wird im Vorfeld klinisch untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in einem Gutachten festgehalten, welches Interessenten auf der Auktion einsehen können. Neben der Präsentation deines Fohlens während der Auktion gibt es also auch immer noch ein paar „Hintergrundinformationen“ für potentielle Käufer.
Viele verschiedene Pferdezuchtverbände organisieren Auktionen in ganz Deutschland. Einige Ausbildungsställe oder private Pferdeställe organisieren auch private Auktionen, die aber genau so professionell organisiert sind, wie die Auktionen der großen Zuchtverbände. Wenn du dich für eine Auktion interessierst, solltest du im Vorfeld recherchieren, welche Richtlinien zu beachten sind. Diese können sich je nach Veranstaltung unterscheiden.
Wichtig: An Auktionen können Züchter mit ausgebildeten Pferden oder Fohlen teilnehmen. Im Spätsommer und Herbst finden oft Fohlenauktionen mit den Jungpferden aus dem aktuellen Jahrgang statt. Diese werden mit der Mutterstute gemeinsam vorgestellt, um den Stress auf der Veranstaltung für Stute und Fohlen möglichst gering zu halten. Eine konkrete Altersgrenze nach unten ist nicht genau definiert. In den Regelwerken der jeweiligen Veranstalter findest du die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Auktion.
8 Tipps zur Vorbereitung deines Fohlens auf die Körung und Auktion
Damit die Körung erfolgreich wird oder du dein Fohlen mit einem guten Preis bei einer Auktion verkaufen kannst, ist eine sehr gute Vorbereitung ganz wichtig.
1. Geduld und Zeit sind essentiell
„Das perfekte Pferd“ oder „der perfekte Zuchthengst“ – nicht selten ist so ein Satz die Motivation bei der Zucht. Diese hohen Ziele sind löblich, können aber auch großen Druck auf dich und ganz besonders auf dein junges Fohlen ausüben. Zu viel Druck löst nur Stress aus.
Ermögliche deinem Fohlen nach der Geburt eine artgerechte und gesunde „Kindheit“, die nicht schon von Beginn an durch stressige Trainingseinheiten geprägt ist. Wähle stattdessen altersgerechte Übungen für dein Fohlen, damit die Vorbereitung auch gelingt.
Darüber hinaus wird dein Pferd nicht über Nacht perfekt. Nimm dir daher auch die Zeit, um mit deinem jungen Pferd zu trainieren.
2. Definiere deine Ziele
Bevor es überhaupt mit der konkreten Vorbereitung losgeht, solltest du dir über deine Motivation Gedanken machen. Frage dich z.B. warum du deinen jungen Hengst kören möchtest. Ist deine Motivation die Zucht und Zuchterhaltung? Möchtest du den Wert durch eine Auszeichnung steigern und deinen Hengst nach der Körung verkaufen? Oder handelt es sich um eine „Liebhaberkörung“ als ganz persönlichen Ansporn? Auch bei der Auktion stehen verschiedene Motivationen im Mittelpunkt. Ist die Zucht dein Herzensprojekt und möchtest du für die Erhaltung einer bestimmten Rasse sorgen? Oder ist dir das Finanzielle wichtig?
Wenn du dir klare Ziele definierst, kannst du super auf ein konkretes Ergebnis hinarbeiten, auf das du später stolz sein kannst.
3. Informiere dich über die Voraussetzung bei einer Körung oder einer Auktion
Jeder Zuchtverband und jeder Auktionsveranstalter haben verschiedene Richtlinien definiert. Einige Punkte sind einheitlich, andere hingegen unterscheiden sich je nach Verband und Veranstalter. Überprüfe z.B. welche Dokumente du mitbringen musst, welche Voraussetzungen bei der Körung wichtig sind oder wie eine Auktion genau abläuft. Natürlich solltest du auch mögliche Gebühren recherchieren.
Informiere dich genau im Vorfeld und frage bei Unklarheiten nach, damit dein Pferd an der Körung oder Auktion teilnehmen kann.
4. Die richtige Haltung
Wenn du deine Ziele definiert hast und du das Formelle geklärt hast, geht es an die konkrete Vorbereitung, die Hand in Hand mit der Aufzucht des Fohlens zusammenhängt. Bei der Fohlenaufzucht ist die richtige Haltung natürlich immer essentiell. Gerade wenn dein Ziel eine Körung bzw. eine Auktion ist, können schon kleine Veränderungen Berge versetzen.
Ein junges Fohlen benötigt viel Auslauf, damit es sich austoben und gut entwickeln kann.Eine große, gut gepflegte Weide ist dabei das Beste für dein Fohlen. Auch ist es wichtig, dass es viel Zeit mit seiner Mutter und idealerweise mit anderen Fohlen verbringen kann. Eliminiere darüber hinaus mögliche Gefahrenquellen auf der Weide. Halte die Weide instand und prüfe diese regelmäßig auf Giftpflanzen. Vergiss dabei nicht den Check von Zäunen und Ställen. Entferne Giftpflanzen von der Weide und vermeide offene, spitze Nägel.
Werden die Nächte kälter, ist es empfehlenswert, Stute und Fohlen über Nacht im Stall zu halten. Sorge für eine saubere und warme Einstreu. Damit reduzierst du das Risiko, dass kalte Nächte die Gesundheit von Mutter und Fohlen belasten und z.B. Husten auslösen.
5. Die optimale Fütterung
Gerade die Fütterung von Fohlen und Jungpferden ist entscheidend für eine gute Entwicklung. Eine optimale Fütterung sorgt für ein gesundes und gleichmäßiges Knochenwachstum und fördert die Entwicklung des Stoffwechsels sowie des Immunsystems. Denke hierbei nicht nur an die Versorgung des Fohlens nach der Geburt, sondern auch an die Fütterung deiner Stute während der Trächtigkeit und Laktation mit einem hochwertigen Zuchtfutter (Stufe 1 der Fohlenfütterung).
Gewöhne dein Fohlen bereits ab der 4./5. Lebenswoche an Pavo Podo®Start. Die kleinen Pellets sind reich an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Eiweißen. Erhöhe die Futtermenge schrittweise auf etwa 1 kg pro Tag. Wenn dein Fohlen weniger als 1 Kilo frisst, ist eine Ergänzung mit speziellem Fohlenmineralfutter, wie Pavo Podo®Care, empfehlenswert, um dein Fohlen mit allen wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Knochenwachstum zu versorgen (Stufe 2 der Fohlenfütterung).
Tipp: Wenn dein Fohlen sein Kraftfutter gut frisst, kannst du zusätzlich eine kleine Handvoll (ca. 50 g) Pavo MultiVit15 unter sein Futter mischen. Diese Ergänzung enthält die 15 wichtigsten Vitamine für Pferde und sorgt für das gewisse Extra an Fellglanz und Vitalität.
Ab dem 6. Monat findet in der Regel die Trennung von Mutter und Fohlen statt. Stelle deinen Absetzer dann auf Pavo Podo®Grow um. Der Nährstoffbedarf dieses Kraftfutters ist optimal auf die Entwicklung von Jungpferden bis zum 3. Lebensjahr abgestimmt (Stufe 3 der Fohlenfütterung).
Möchtest du mehr wissen über die optimale Fütterung von jungen Fohlen und Absetzern? Dann erfahre mehr in unserem ausführlichen Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“.
6. Die Entwurmung
Junge Fohlen sind besonders häufig vom sogenannten Spulwurm betroffen. Die Larven des Wurmes werden unbemerkt über das Futter aufgenommen und können sowohl in die Lunge wandern als auch den Darm belasten und sich dort einnisten. In der Lunge lösen die Larven starken Husten und Nasenausfluss aus, im Darm Durchfall oder Verstopfungen. Begleitende Symptome wie Lustlosigkeit, Fieber, Fellprobleme oder Koliken treten bei betroffenen Fohlen mit Würmern häufig auf.
Eine optimaler Entwurmungsplan ist daher ganz wichtig. Informiere dich am besten bei deinem Tierarzt, der dir genaue Empfehlungen und Tipps geben kann.
Tipp von Linda van den Wollenberg, Internistin für Pferde beim Gesundheitsdienst für Tiere (Gezondheidsdienst voor Dieren GD): „Fohlen sind nicht so resistent gegen Wurminfektionen. Deswegen ist es ratsam, Fohlen im ersten Lebensjahr regelmäßig zu entwurmen. Eine Untersuchung der Pferdeäpfel, die bei ausgewachsenen Pferden üblich ist, ist dabei nicht notwendig. Darüber hinaus ist es wichtig, dass kleine Fohlen im „sensiblen“ Alter auf sauberem Land weiden. Das heißt, dass Fohlen am besten auf Weiden stehen, die gemäht sind oder seit längerer Zeit nicht für Pferde genutzt wurden. Tägliches Abäppeln der Weiden ist ebenfalls empfehlenswert. Würmer wie Strongyliden (einschließlich des roten Blutwurms) und Bandwürmer treten besonders häufig auf ungepflegten Weiden auf. Spulwurminfektionen sind auch im Stall zu finden, daher ist eine gute Stallhygiene ebenfalls essentiell.“
GD hat einen groben Zeitplan für die optimalen Entwurmungskuren erstellt. Aber Achtung – der Plan ist keine garantierte Richtlinie, denn je nach Entwicklung deines Fohlens kann sich der Plan unterscheiden. Besprich den richtigen Entwurmungsplan immer direkt mit deinem Tierarzt.
Alter des Fohlens
Würmer
Wirkstoff Wurmkur
3 Monate
Spulwurm
Pyrantel / Fenbendazol
5 bis 6 Monate (vor dem Absetzen)
Spulwurm & Strongyliden
Auswahl Wirkstoff auf Basis der Mistuntersuchung
ca. 9 Monate (Ende September)
Strongyliden + evtl. Bandwurm
Ivermectin, Praziquantel
12 Monate (vor der Weidesaison)
Strongyliden
Ivermectin, Moxidectin
Tipp: Hat dein Fohlen bereits eine Wurminfektion überstanden, gesundheitlich ist es aber noch etwas schwach? Dann unterstütze das junge Fohlen 2 bis 3 Wochen mit etwa 100 g Pavo HealthBoost täglich.
7. Die Fellpflege
Nicht erst, wenn der große Tag der Körung oder Auktion bevorsteht sollte die Fellpflege auf dem Programm stehen. Achte darauf, dass sowohl bei der Stute als auch dem Fohlen das Fell immer schön glänzt, die Hufe gut aussehen und Mähne und Schweif gepflegt sind. Aber natürlich gibst du dir am Tag der Auktion oder Körung noch mal richtig viel Mühe, damit dein Fohlen noch schöner glänzt als es sowieso immer tut – und alle sehen: du hast das schönste Fohlen!
Eine eingeflochtene Mähne ist bei Körungen und je nach Alter der Vorstellung deines Pferdes auch bei Auktionen eine Voraussetzung.
8. Üben, üben, üben
Übung macht den Meister und eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das ist hier auch nicht anders. Simuliere viele neue, ungewohnte Situationen, damit dein Fohlen bei der Körung bzw. bei der Auktion möglichst relaxed ist.
Beginne Zuhause und übe auf der Wiese. Klappen Zuhause die Übungen sehr gut, weite deinen Radius aus und übe an fremden Stellen, vielleicht auch mit „Publikum“, bestehend aus deinen Stallfreunden. Nutze eine benachbarte Reithalle oder einen Stall in deiner Umgebung, wenn es möglich ist.
Lebt dein Fohlen mit anderen Fohlen und Pferden zusammen, wird Trennungsangst sicherlich ein großes Thema sein. Gewöhne es daher daran, auch mal länger von seinen Freunden getrennt zu sein.
Der Transport ist ein weiterer Knackpunkt. Der Pferdeanhänger ist für einige Fohlen ein großes, gruseliges Etwas. Aber mit einer guten und spielerischen Gewöhnung ist auch der Anhänger nicht mehr so schlimm. Du kannst dein Fohlen z.B. für ein paar Minuten in den Anhänger stellen. Sobald dein Fohlen seine Angst davor verloren hat und ruhig steht, wage den nächsten Schritt, indem du den Motor deines Wagens anstellst und später auch eine Runde mit Anhänger fährst. Bis der Transport für kleine Pferde Routine wird, dauert es seine Zeit. Aber mit viel Geduld lernt dein Fohlen, dass von einem Anhänger keine Gefahr ausgeht.
Viel Erfolg bei deiner anstehenden Körung oder Auktion!
Fütterung und Gesundheit
Öl in der Pferdefütterung
Die Futterration eines Pferdes mit Öl zu ergänzen ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Viele Pferdebesitzer greifen zu bekannten Ölsorten wie z.B. Leinöl, Schwarzkümmelöl oder auch Reiskeimöl, um den Gesundheitszustand ihres Pferdes bestmöglich zu unterstützen. Jedoch ist Öl in der Pferdefütterung nicht gleich Öl. Wie auch andere Futtermittel, verfügt jede Ölsorte über ein ganz individuelles Fettmuster sowie Eigenschaften, die unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen. Das bedeutet wiederum, dass nicht jedes Öl für jedes Pferd gleichermaßen gut geeignet ist. Informiere dich daher vorab, wann Öl eine sinnvolle Ergänzung in der Fütterung darstellt, welches Öl für dein Pferd am besten geeignet ist und wie viel es von diesem Öl benötigt.
Was ist Öl überhaupt?
Bei Ölen und Fetten handelt es sich um pure Energieträger, die weder Eiweiße noch Kohlenhydrate enthalten. Der Unterschied zwischen Ölen und Fetten liegt vor allem in ihrem Schmelzpunkt. Öle sind bei Raumtemperatur flüssig, während Fette fest sind. Zudem sind Fette (mit Ausnahme von Kokos- und Palmfett) tierischen Ursprungs und enthalten überwiegend langkettige, gesättigte Fettsäuren. Diese können von deinem Pferd jedoch kaum verdaut werden und sollten daher nicht in den Futtertrog gelangen. Öle hingegen verfügen über einen hohen Anteil an einfach bis mehrfach gesättigten Fettsäuren. Besonders die Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 sind essentiell für dein Pferd und unterstützen zahlreiche Körperprozesse. Mit Ausnahme von Fischöl sind Öle pflanzlicher Herkunft und werden von Pferden gern gefressen.
Warum dein Pferd Öl benötigt
Für seine Gesunderhaltung benötigt dein Pferd vor allem wichtige Omega-Fettsäuren. Der Pferdekörper kann diese jedoch nicht selbst herstellen, weswegen es wichtig ist, dass sie über die Nahrung zugeführt werden. Bekommt dein Pferd zu wenig Omega-Fettsäuren, erkennst du dies beispielsweise an einem stumpfen Fell, einem geschwächten Immunsystem, Abgeschlagenheit oder generellem Unwohlsein.
Über einige Futtermittel, wie z.B. Getreide, enthält dein Pferd bereits eine gewisse Menge Öl pro Tag. Hafer beispielsweise verfügt über einen Öl-Anteil von ca. 5%. Fütterst du deinem Pferd also täglich 2 kg Hafer, erhält es gleichzeitig auch 100 ml Öl. Getreidesorten verfügen jedoch einzig über einen hohen Omega-6, nicht aber über einen hohen Omega-3-Gehalt. Im Überschuss, bzw. im falschen Verhältnis zu Omega-3, können Omega-6-Fettsäuren sogar entzündungsfördernd wirken und der Gesundheit deines Pferdes eher schaden als nutzen. Ergänze daher eine getreidereiche Futterration immer mit einem Omega-3-reichen Öl, um den hohen Omega-6-Fettsäuren-Gehalt auszugleichen.
Im richtigen Verhältnis von 3:1 weisen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren folgende Vorteile auf:
Glänzendes Fell
Starke Haut
Entzündungshemmende Wirkung
Positive Wirkung auf die Atemwege
Träger für fettlösliche Vitamine (A, D, E, K)
Die Verdauung von Öl bei Pferden
Sicherlich hast du auch schon einmal diesen Satz gehört: „Pferde haben keine Gallenblase und können daher auch kein Öl verdauen.“
Hierbei handelt es sich um eine sehr verbreitete Annahme, die jedoch nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es ist richtig, dass Pferde keine Gallenblase besitzen. Jedoch haben Pferde nur deshalb keine Gallenblase, da sie diese für ihre spezielle Ernährungsphilosophie nicht benötigen. Pferde ernähren sich von Natur aus überwiegend fettarm und nehmen den ganzen Tag über sehr faserreiche Futtermittel, wie z.B. Heu oder Gras auf. Um diese Nahrung optimal zu verdauen, bedarf es keiner großen Menge an Gallenflüssigkeit, die in einer Gallenblase gelagert werden müsste. Die vergleichsweise geringe Menge an Galle, die dein Pferd für das Verdauen von Ölen braucht, speichert es in der Leber. Hier ist genug Gallensäure vorhanden, um die aufgenommen Öle so zu verarbeiten, dass sie gut verstoffwechselt werden können. Laut Meyer & Coenen verfügen Pferde mit ca. 3 kg Gallensaft je 100 kg Körpergewicht täglich sogar über eine gute Fettverdauungskapazität.
Darüber hinaus kann sich eine Fütterung von Ölen auch positiv auf den Verdauungstrakt deines Pferdes auswirken. Verfügt dein Pferd beispielsweise über einen hohen Energiebedarf, ist es nötig, diesen durch ausreichend Raufutter in Kombination mit einem Kraftfutter zu decken. Energiereiche Kraftfuttersorten beinhalten meist Getreide, wie z.B. Hafer, und verfügen somit über einen hohen Stärkegehalt als Energielieferant. Die Verdauungskapazität von Stärke bei Pferden ist jedoch begrenzt. Eine langfristige Fütterung von zu viel Stärke kann den Verdauungstrakt belasten und zu ernsten gesundheitlichen Folgen, wie z.B. Hufrehe führen. Ersetzt du nun einen Teil des Kraftfutters durch ein energiereiches Öl, kannst du die Stärkezufuhr in der Futterration deines Pferdes reduzieren und den empfindlichen Verdauungstrakt entlasten. Beachte dabei jedoch, dass auch die Verdauungskapazität von Ölen bei Pferden begrenzt ist. Wird zu viel Öl gefüttert, können die Darmsonden verkleben, was eine gute Verstoffwechselung des Futters erschwert. Füttere deinem Pferd daher langfristig nie mehr als 200-250 ml Öl pro Tag. Für Pferde mit einem hohen Energiebedarf, wie z.B. Sportpferde, ist eine Kombination aus Stärke und Ölen als Energiequellen ideal geeignet, um optimale Leistungen zu erzielen
Welches Öl eignet sich für dein Pferd?
Für Pferde eignen sich viele unterschiedliche Ölsorten. Berücksichtige bei der Auswahl des Öls für dein Pferd auch immer die gesamte Futterration sowie seine individuellen Bedürfnisse.
Leinöl
Leinöl ist das wohl bekannteste Öl für Pferde. Es verfügt über einen relativ hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und ist so in der Lage, einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren in der Fütterung auszugleichen. Außerdem sorgt es für ein glänzendes Fell und kann deinem Pferd besonders im Fellwechsel zugutekommen. Zu beachten ist jedoch die relativ kurze Haltbarkeit. Ist das Leinöl angebrochen, sollte es innerhalb von 6-8 Wochen verbraucht werden.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl wird oft aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ausgewählt. Insbesondere zeigt es positive Wirkungen auf die Atemwege, bei Hautproblemen und bei Allergien. Jedoch kann Schwarzkümmelöl in hoher Dosierung zu Nebenwirkung im Magen-Darm-Trakt deines Pferdes führen und beispielsweise Durchfall verursachen. Achte daher darauf, deinem Pferd (600 kg) nicht mehr als 15 ml Schwarzkümmelöl pro Tag zu füttern.
Reiskeimöl
Reiskeimöl verfügt über einen hohen Anteil an Gamma-Oryzanol. Dieses regt den Stoffwechsel zur Muskelbildung an, weswegen Reiskeimöl vor allem für Sportpferde sehr beliebt ist. Der genaue Anteil an Gamma-Oryzanol ist abhängig von der jeweiligen Reiskeimöl-Sorte.
Fischöl
Fischöl ist besonders wegen seinem hohen Omega-3-Fettsäure-Gehalt sehr beliebt. Eine weitere Besonderheit ist außerdem, dass Fischöl die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA enthält, welche von Natur aus entzündungshemmend wirken. Bei anderen Ölen muss der Stoffwechsel deines Pferdes die aufgenommenen Fettsäuren erst in diese Form umwandeln. Allerdings empfinden viele Pferde das stark riechende Öl als ungenießbar und rühren ihr Futter nicht mehr an, sobald es mit Fischöl angereichert ist.
Ahifloweröl
Ahifloweröl ist ein neues Öl in der Pferdeernährung und verfügt von Natur aus über weitaus mehr Omega-3-Fettsäuren als andere Pflanzen- und Samenöle. Darüber hinaus bietet es alle gesundheitlichen Vorteile von Fisch-, Oliven-, und Leinöl in nur einer Pflanze. Im Gegensatz zu Fischöl, ist Ahifloweröl pflanzlichen Ursprungs und wird von Pferden sehr gern gefressen.
Ahiflower bildet den Hauptbestandteil im neuen Pflanzenöl Pavo OmegaFit. Dieses besitzt außerdem die einzigartige entzündungshemmende Omega-6-Fettsäure GLA (Gamma-Linolensäure). Die Omega-3 sowie Omega-6-Fettsäuren in Pavo OmegaFit sind im idealen Fettsäureverhältnis (3:1) enthalten und unterstützen den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes. Zudem wirkt Pavo OmegaFit positiv auf Haut und Fell, Mobilität und Gelenke, Atmung, Immunsystem und die (Muskel-)Regeneration.
Woran erkennst du ein qualitativ hochwertiges Öl für Pferde?
Ein hochwertiges Öl für dein Pferd sollte in erster Linie immer kaltgepresst sein. Die Herstellung kaltgepresster Öle erfolgt deutlich schonender als die von raffinierten Ölen. So wird sichergestellt, dass die wertvollen Inhaltsstoffe, wie Vitamine und essentielle Fettsäuren, im Öl bestmöglich erhalten bleiben. Ein weiterer wichtiger Indikator für die Hochwertigkeit eines Öls ist das Fettsäuremuster, also das Mengenverhältnis der verschiedenen Fettsäuren in einem Öl. Bei einem hochwertigen Öl sollte der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in jedem Fall über dem Omega-6-Fettsäuren-Gehalt liegen. Idealerweise beträgt das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren im Öl 3:1.
Das passende Öl für dein Pferd optimal dosieren
Öl enthält doppelt so viel Energie wie Stärke, weswegen es schnell zu einem Energieüberschuss kommen kann, wenn zu viel Öl gefüttert wird. Dieser Energieüberschuss kann beispielsweise Übergewicht verursachen oder auch dazu führen, dass dein Pferd schwerer zu händeln ist. Passe die Ölmenge daher immer auf den individuellen Bedarf deines Pferdes an und miss das Öl genau ab, bevor du es über das Futter gibst.
Viele Futtermittelhersteller bieten ihr Öl bereits in Verpackungen an, die auf den ml genau dosierbar sind.
Leinöl eignet sich vor allem gut als Energielieferant für dein Pferd. Hier genügen bereits 40 ml pro Tag für ein 600 kg schweres Pferd. Ahifloweröl (Pavo OmegaFit) unterstützt besonders den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes. Füttere hierzu einfach 30 ml pro Tag für ein 600 kg schweres Pferd. Hat dein Pferd einen hohen Energiebedarf, empfiehlt sich auch eine Kombination aus beiden Ölen. Hat dein Pferd einen niedrigen bis mittleren Energiebedarf, genügt die Zugabe von Ahifloweröl, um dein Pferd mit den essentiellen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren zu versorgen.
Grundsätzlich kann Öl dauerhaft gefüttert werden. Beginnst du jedoch gerade erst mit der Ölfütterung ist es sehr wichtig, den Verdauungstrakt deines Pferdes langsam an das Öl zu gewöhnen. Starte hierfür mit einer kleinen Menge pro Tag und steigere diese täglich um ein paar ml, bis die gewünschte Menge erreicht ist. Zudem ist es sinnvoll, die tägliche Ölmenge über alle Mahlzeiten am Tag zu verteilen. Dies zeigt eine effektivere Wirkung als die Fütterung der kompletten Menge in nur einer Mahlzeit. Fütterst du ein Kraftfutter, welches schon sehr energiereich ist, bzw. bereits Öle enthält, ist ein zusätzliches Öl zur Energiebereitstellung nicht erforderlich. Jedoch kann eine kleine Menge eines gesundheitsfördernden Öls, wie z.B. Ahifloweröl, vorteilhaft sein, den allgemeinen Zustand deines Pferdes zu unterstützen und es mit den wichtigen Omega-Fettsäuren zu versorgen. Achte dabei auch immer auf das richtige Omega-3 zu Omega-6 Fettsäureverhältnis von 3:1 und gleiche einen hohen Omega-6-Gehalt durch ein Omega-3 reiches Öl aus.
Hast du noch weitere Fragen zu Ölen in der Pferdefütterung oder wünschst du eine persönliche Beratung? Dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten sind gern für dich da.
Fütterung und Gesundheit
Islandpferde - das Rasseportrait der besonderen Gangpferde
Der Inselstaat Island hoch im Norden ist bekannt für endlose Landschaften, Vulkane, Geysire und für eine ganz besondere Pferderasse: den Islandpferden. Seit Jahrhunderten ist das Islandpferd auf der Insel beheimatet. Aber auch in Deutschland und ganz Europa gilt das kleine Pferd als ein beliebtes, gutmütiges und robustes Gangpferd. Die Rasse ist einzigartig und stellt daher auch ganz besondere Ansprüche an seine Fütterung und Haltung.
Die Geschichte des Islandpferdes
Die Geschichte der Islandpferde liest sich wie ein faszinierendes Märchen aus längst vergangenen Zeiten. Vor fast tausend Jahren brachten nordische Wikinger die ersten Pferde zwischen 800 und 900 nach Christus auf die Insel. Man vermutet, dass ihre Vorfahren die sogenannten "Celtic Ponys" aus England, Schottland und Irland waren, die sich auf Island vermehrten. Die Wikinger arbeiteten gemeinsam mit ihren Pferden auf dem Feld und nutzten sie außerdem zur Fortbewegung durch die hügeligen Landschaften der Insel. So entwickelte sich im Laufe der Zeit die einzigartige Rasse der Islandpferde, wie wir sie heute kennen.
Die raue Natur Islands prägt das Leben der Islandpferde. Hier sind starker Wind und Regen keine Seltenheit. Doch die Islandpferde haben sich schnell an dieses robuste Klima angepasst. Mit ihrem dicken Fell und ihren üppigen Mähnen trotzen sie Schnee, Regen und Wind. Es sind zähe und widerstandsfähige Robustpferde, die mit den Herausforderungen der Natur mühelos umgehen können.
Bis heute besteht ein striktes Importverbot von Pferden nach Island. Einmal die Insel verlassen, dürfen die Pferde nicht mehr zurückkehren. So werden heute nur diejenigen als "Islandpferde" anerkannt, die von reinen Islandlinien abstammen. Es ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Reinheit und Authentizität dieser Pferderasse.
Dennoch haben sich die Islandpferde ihren Weg in andere Länder gebahnt, darunter auch Deutschland. Erst nach dem zweiten Weltkrieg kamen die Islandpferde in größerer Zahl nach Deutschland. Hier eroberten sie schnell die Herzen der Menschen und wurden zu einer der populärsten Pferderassen. Die kleinen Pferde mit einem Stockmaß von 130 bis 150 cm bezaubern nicht nur durch ihre kompakte Größe, sondern auch durch ihre faszinierenden Farb- und Mustervarianten.
In Deutschland werden Islandpferde nicht nur als Freizeitpartner geschätzt, sondern sie zeigen auch ihr Können im Sport. Ihr freundliches Wesen, ihre Trittsicherheit und ihre robuste Natur machen sie zu vielseitigen Begleitern.
Islandpferde sind erst mit 7 Jahren vollständig ausgewachsen und zählen somit zu den Spätentwicklern. Sie werden daher meistens erst ab dem 4. oder 5. Lebensjahr eingeritten. Im Vergleich beginnt die Ausbildung bei Warmblutpferden oft schon mit 3 Jahren.
Islandpferde zählen zu einer sehr langlebigen Pferderasse. Es ist nicht selten, dass ein Isländer weit über 30 Jahre alt wird. Mit einem entsprechend guten Gesundheitszustand kann er auch sehr lange ohne Probleme geritten werden. Dein Isländer begleitet dich somit einen Großteil deines Lebens, so dass du mit ihm gemeinsam eine sehr lange und schöne Zeit erleben kannst.
Der besondere Gang der Isländer: der Tölt
Islandpferde gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Gangpferden. Neben den üblichen Gangarten Schritt, Trab und Galopp beherrschen fast alle Isländer den sogenannten Tölt, einen sehr bequemen Gang im Viertakt. Vergleichbar ist dieser Gang mit dem Schritt. Allerdings tragen nur 1 Bein oder 2 Beine das Pferd während der Schrittfolge. Dabei wird das Vorderbein hoch angehoben. Der Tölt ist als Gangart genetisch veranlagt. Ein erfahrener Reiter kann den Tölt trainieren und perfektionieren. Inzwischen gehören Gangpferdeturniere zum festen Hochleistungssport der Pferde.
Der Pass – ein weiterer besonderer Gang der Isländer
Der Pass wird auch Rennpass genannt, da er sehr spektakulär ist und überwiegend im schnellen Renntempo geritten wird. Eine Geschwindigkeit von 45 km/h ist bei gut ausgebildeten Islandpferden keine Seltenheit. Der Pass enthält eine gut sichtbare Schwebephase. In dieser Phase berührt kein Huf den Boden. Es ergibt sich ein Zweitakt und die Beinpaare der gleichen Seite berühren fast synchron den Boden. Genau wie der Tölt ist der Pass ein sehr erschütterungsfreier Gang und eine beliebte Disziplin während Gangpferdeprüfungen oder Turnieren.
Islandpferde haben besondere Ansprüche an die Fütterung
Die Fütterung von Islandpferden
Auch wenn Islandpferde zu den Robustpferden gehören, so stellen sie dennoch hohe Ansprüche an ihre Fütterung. Oftmals benötigen Isländer energie- und eiweißarmes Futter, haben aber einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralien. Daher ist es eine echte Herausforderung, dein Islandpferd mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Rohfasern zu versorgen.
Seetang
Auf Island fressen Pferde vor allem im Winter angeschwemmten Seetang, um ihren Nährstoffbedarf decken zu können. Seetang enthält eine breite Palette von Vitaminen und Mineralien. Darunter Jod, Eisen und Calcium.
Der Tang enthält auch Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin E, Magnesium, Kupfer, Selen, Zink und Omega-3-Fettsäuren. Es gibt viele verschiedene Arten von Algen, so dass der Gehalt je nach Algenart und Wachstumsbedingungen variieren kann.
Die wertvollen Inhaltsstoffe unterstützen nicht nur ein glänzendes Fell, eine gesunde Haut und starke Hufe, sondern fördern die Gesunderhaltung der kleinen Inselpferde.
Vorsicht ist allerdings geboten bei einer zusätzlichen Fütterung von Algen. Die meisten Kraft- und Ergänzungsfuttermittel decken bereits den Bedarf deines Pferdes an Jod, Eisen, Calcium, Vitamin B12, Vitamin D, Vitamin E, Magnesium, Kupfer, Selen und Zink. Eine zusätzliche Zufuhr dieser Nährstoffe durch Algen kann zu einem Ungleichgewicht führen.
Daher ist eine ausgewogene und bedarfsgerechte Futterration für deinen Isländer wichtiger, als nur die zusätzliche Fütterung von Algen allein.
Fressen Isländer wirklich Fisch? Ja, aber nur in den harten Wintermonaten auf Island. Wenn die Nahrungssuche auf den Weideflächen schwerer wird und die dicke Schneedecke Flechten, Moos und Gras verdeckt, gehen viele Herden auf die Futtersuche am Meer und an den Flüssen. Einige Pferdebesitzer auf Island füttern ihren Pferden dann auch aktiv Fisch zu.
Islandpferde fressen Dorsch und Hering, um ihren Bedarf an Nährstoffen auch im Winter zu decken. In der Pferdewelt ist dieses Verhalten einzigartig, da Pferde in der Regel reine Pflanzenfresser sind. Der Fisch stammt oft aus Fischabfällen der einheimischen Fischer, welche in Fässern oder Tonnen auf den Weiden der Isländer angeboten werden. Aufgrund der effizienteren Fischverarbeitung bleibt weniger Abfall übrig. Die Islandpferde gleichen daher dieses Defizit durch die Aufnahme von Seetang aus, welcher an den Stränden angeschwemmt wird.
Schwefel
Schwefel ist ein Nährstoff, der bei der Fütterung von Islandpferden häufig zur Sprache kommt. Schwefel ist unerlässlich für die Bildung von Disulfidbindungen in Kreatin, das z.B. für den Huf wichtig ist. Schwefel wird meist über schwefelhaltige Aminosäuren, wie Cystein und Methionin, aber auch über B-Vitamine wie Thiamin und Biotin, über das Futter zugeführt.
Ein Schwefelmangel kommt bei Pferden selten vor. Studien zeigen, dass der Schwefelbedarf eines Pferdes durch eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Protein gedeckt wird (Quelle: Equine applied and clinical nutrition).
Um den Schwefelbedarf deines Islandpferdes zu decken, ist es daher wichtig, ein Futter zu wählen, das eine hochwertige Proteinquelle enthält. Es ist dann nicht mehr nötig, zusätzlichen Schwefel hinzuzufügen. Auch hier ist das Ziel, eine ausgewogene Futterration zu erhalten.
Raufutter
Unabhängig von der Pferderasse sollte die Basis einer guten Fütterung immer qualitativ hochwertiges Raufutter bilden. Pferde sind Pflanzenfresser und benötigen verdauliche Rohfasern. Diese tragen zu einer gesunden Verdauung bei.
Der Nährstoffgehalt des Raufutters ist jedoch oft ein unbekannter Faktor. Das stellt in der gesunden Fütterung von Islandpferden eine große Herausforderung dar. Sie benötigen oft wenig Energie und Eiweiß, haben aber einen erhöhten Vitamin- und Mineralienbedarf.
Du bist dir bei deiner Heuqualität unsicher? Dann ist die Durchführung einer Raufutter-Analyse empfehlenswert, um Informationen über Trockenmasse, Energie, Protein und Zucker zu erhalten. Oft ist es auch möglich, eine erweiterte Analyse durchführen zu lassen, die Auskunft über den Mineralstoffgehalt gibt. Die Ergebnisse ermöglichen es dir, das restliche Futter optimal auf das Raufutter und somit den Bedarf deines Isländers abzustimmen.
Achte auch immer auf die Qualität des Raufutters. Es sollte natürlich frei von Staub, Schimmel und Pilzsporen sein.
Zucker und Stärke
Alle Pferde benötigen Zucker, da dieser im Körper in Glukose umgewandelt wird. Glukose ist eine wichtige Energiequelle insbesondere für die Muskeln und das Gehirn. Es stimmt jedoch, dass Islandpferde nur sehr wenig Zucker und Stärke im Futter brauchen. Wie viel Zucker und Stärke dein Isländer im Futter braucht, hängt unter anderem davon ab, wie viel Zucker es über sein Raufutter aufnimmt und wie hoch sein Leistungsniveau ist.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie dein Pferd die gespeicherte Energie aus dem Futter für die Muskelarbeit nutzen kann:
1. Aerober Energiestoffwechsel - benötigt Sauerstoff.
Diese Form des Energiestoffwechsels erfolgt langsam und versorgt dein Pferd mit Energie für Schritt, langsamen Trab und Galopp. Dies wird oft als Ausdauerleistung bezeichnet und verbrennt sowohl Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) als auch Fett. Das ist zum Beispiel bei einem Islandpferd der Fall, das im Schritt oder leichten Trab in den Wald geht. Es wird keinen hohen Bedarf an Zucker und Stärke haben, da es wahrscheinlich seine Energiespeicher in den Muskeln nicht nutzen muss.
2. Anaerober Energiestoffwechsel - benötigt keinen Sauerstoff.
Bei diesem Energiestoffwechsel wird die Energie sehr schnell umgewandelt. Nur Glukose (Zucker) und Glykogen (gespeicherte Glukose) können in Energie umgewandelt werden. Das bedeutet, dass deinem Pferd diese Energie nur für einen kurzen Zeitraum zur Verfügung steht. Dies kommt zum Tragen, wenn dein Pferd explosive und schwere Arbeit erbringen muss, z.B. bei einer kurzfristigen und intensiven Leistung wie dem Sprint oder starkem Tölt.
Als Abfallprodukt entsteht Milchsäure. Kann diese nicht ausreichend schnell abgeführt werden, kann es zur Übersäuerung mit starken Muskelschmerzen kommen. Bei intensivem Training kann es daher sinnvoll sein, leicht verdauliche Zucker und Stärke über das Futter zuzuführen, damit dein Pferd seine Energiespeicher schnell auffüllen kann.
Vitamine und Mineralien
Islandpferde haben einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vor allem das dichte Fell und die lange Mähne benötigen eine extra Portion an Nährstoffen, wie z.B. Biotin, damit die Haarpracht auch im vollen Glanz erstrahlen kann.
Angesichts des rauen Wetters auf Island benötigen die kleinen Pferde zudem gute Abwehrkräfte. Daher ist besonders der Bedarf an immunstärkenden Nährstoffen wie Zink, Kupfer und Selen erhöht, die in ausreichender Menge mit der täglichen Fütterung aufgenommen werden müssen.
Zusammenfassend ist wichtig, dass dein Islandpferd ein Futter und/oder ein Vitamin- und Mineralstoffzusatz erhält, das in der richtigen Dosierung genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.
Es ist oft nicht sinnvoll, nur einzelne Präparate zu mischen, da die Wechselwirkung und Aufnahme der verschiedenen Nährstoffe komplex sind. Dies kann dann sogar zu einem Nährstoff-Ungleichgewicht bei deinem Pferd führen. Unsere Pavo Futterexperten beraten dich gern zur Fütterung deines Isländers.
Das Futterangebot der Isländer auf Island und in Deutschland im Vergleich
Das Leben sowie die Fütterung der Islandpferde auf der Insel und auf dem europäischen Festland sind grundverschieden. Auf Island ist das Futterangebot mit seinen wenigen Grünflächen eher karg.
In Deutschland sind die Weiden hingegen sehr reichhaltig. Nicht selten setzen die Isländer hier schon im Sommer zu viel Speck an, den sie auch über die Wintermonate nicht mehr loswerden. In der folgenden Tabelle geben wir dir einen Überblick zum Futterangebot auf Island und in Deutschland.
Island
Deutschland
Weide
Auf Island gibt es wenige „echte“ Grünflächen und oft ist das Gras karg sowie nährstoffarm. Dafür knabbern Islandpferde gerne Moos, Flechten und Kräuter, mit denen sie alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen.
Freilebende Islandpferde auf Island sind bis zu 16 Stunden mit der Futtersuche beschäftigt und scharren im Winter ihr Futter auf Weideflächen unter einer dichten Schneedecke frei.
Weideflächen zeichnen sich in Deutschland durch eine große und reichhaltige Grasfläche aus, die voller Eiweiße und Fruktan ist. Karge Weiden mit spärlichem Grasbewuchs sind in Deutschland ebenfalls zu finden. Dieser Weidetyp ist für leichtfuttrige Pferde mit einem niedrigeren Energiebedarf optimal.
Die Frühlings- und Sommermonate ist die typische „Weidezeit“ für Pferde in Deutschland. Aber auch im Herbst und Winter stellen einige Pferdebesitzer ihre robusten Pferde auf die Weide. Üblicherweise ist das Nährstoffangebot auf den Winterweiden karger als in den Sommermonaten.
Raufutter
Bei Bedarf füttern Pferdebesitzer im Winter und auch in den Sommermonaten auf Island Raufutter hinzu, um das Gewicht der Pferde zu erhalten. Dieses Raufutter besteht oftmals aus trockenem und energiearmem Heu oder Stroh.
Raufutter ist bei uns die Grundlage der Pferdefütterung. Etwa 70% bis 100% der täglichen Fütterung besteht aus strukturreichem und natürlichem Raufutter. Die bekanntesten Raufuttersorten in Deutschland sind Gras, Heu und Heulage.
Die Qualität des Raufutters ist in Deutschland je nach Region und Art des Futters unterschiedlich. Daher wird dies auch häufig mit Raufutterersatzprodukten ergänzt.
Kraftfutter
Auf Island bekommen die Pferde selten bis nie Kraftfutter neben dem Grundfuttermittel. Nur manche Sportpferde bekommen während der Ausbildung ein Kraftfutter, welches einen niedrigen Energie- und Eiweißwert, dafür aber einen hohen Mineralstoffwert aufweist.
Pferde mit großem Bewegungsdrang oder Sportpferde bekommen in Deutschland energie- und eiweißreiches Kraftfutter aus Getreide oder Müsli.
Handelsübliche Kraftfuttersorten mit viel Energie und Eiweiß belasten allerdings den Organismus und sind für Isländer nicht geeignet. Daher sollte bei Bedarf das Futter mit einem Kraftfutter für Islandpferde ergänzt werden.
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
Aufgrund der rauen Wetterbindungen auf Island benötigen Isländer ein starkes Immunsystem. Daher ist der Bedarf an immunstärkenden Nährstoffen wie Zink, Kupfer, Selen, Schwefel und Biotin bei Islandpferden erhöht. Biotin wirkt sich darüber hinaus auch auf den Haut-, Horn- und Fellstoffwechsel aus.
Ihren Bedarf an Nährstoffe nehmen Isländer durch ihr Grundfutter auf. Besonders die isländischen Flechten, Kräuter und Moose sind sehr nährstoffreich.
Über das Raufutter und Weidegras nehmen Pferde bereits Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Der tägliche Bedarf kann aber mit unserem wenig artenreichen Raufutter allein nicht gedeckt werden, so dass die Ergänzung mit einem vollwertigen Mineralfutter wichtig ist.
Sollte ein besonderer Nährstoffbedarf bestehen, ist die zusätzliche Fütterung eines speziellen Ergänzungsfuttermittels empfehlenswert.
Typische Erkrankungen von Islandpferden in Deutschland
Islandpferde sind sehr robuste Pferde, die an raue Wetterbedingungen gewöhnt sind. Wind, Regen und Schnee machen deinem Isländer nichts aus. Dein Pferd kann daher in Deutschland das ganze Jahr im Freien gehalten werden, solange du ihm eine gute Unterstellmöglichkeit bietest.
Aufgrund ihrer Isolation auf der Insel gibt es nur wenige Krankheiten, die sich in der Zuchtgeschichte der Pferde zeigen. Die Einfuhr von Pferden nach Island ist streng verboten. Dadurch sind typische Pferdekrankheiten auf der Insel kaum bekannt.
Eine Einfuhr von Pferden aus dem europäischen Festland wäre fatal und könnte den Bestand der Islandpferde stark gefährden. Die Isländer auf Island kennen Tierärzte nur flüchtig und werden gegen typische Krankheiten oder Influenzaviren nicht geimpft.
Importierte Islandpferde werden in Deutschland regelmäßig mit verschiedenen Krankheiten konfrontiert. Das Immunsystem behauptet sich zwar gegen schlechte Wetterbedingungen, aber eine Abwehrform gegen Viren und Bakterien ist bei Isländern weniger ausgeprägt.
Zu den häufigsten Krankheiten, an denen Isländer leiden, zählen u.a. typische Pferdekrankheiten wie Sommerekzem und Hufrehe, die auf Island nicht bekannt sind. Auch sogenannte Wohlstandskrankheiten, wie EMS, entwickeln sich bei Isländern nur auf dem europäischen Festland.
EMS – Das Equine Metabolische Syndrom bei Islandpferden
Definition
EMS wird auch als Equines Metabolisches Syndrom bezeichnet und ist eine typische Wohlstandskrankheit. Diese Krankheit betrifft das endokrine System des Pferdes, also die Hormondrüse. Die Pferde leiden dabei zumeist an Übergewicht und Fettdepots am Mähnenkamm, über den Augen und an der Kruppe.
Ursachen und Auslöser
Ursache ist häufig eine viel zu energiereiche Fütterung ohne entsprechende körperliche Aktivität, so dass es zu einem erheblichen Energieüberschuss im Organismus des Pferdes kommt und der Stoffwechsel entgleist. Isländer leiden bei falschen Fütterungsbedingungen öfter unter EMS, da sie in ihrer Heimat ausschließlich karges und energiearmes Futter gewöhnt sind. In Deutschland aber weisen die Weiden und Futtermittel eher einen hohen Anteil an Energie auf. Besonders Kraftfutter ist davon betroffen, aber auch Raufutter mit ungünstiger Zusammensetzung kann zu viel Energie und Eiweiß enthalten.
Empfehlungen
Durch eine langsame Futterumstellung, die besser auf die Bedürfnisse von Isländern abgestimmt ist, sowie mehr Bewegung mit einer ausgewogenen Gewichtsreduktion kann das EMS langfristig gut therapiert werden. Achte dabei auf energie- und eiweißarme Futtermittel. Dies betrifft sowohl das tägliche Raufutter als auch das Mineralfutter und Kraftfutter. Wenn du dir über die Qualität und den Energiegehalt deines Raufutters unsicher bist, kannst du auch einen Raufutter-Schnelltest durchführen.
Hufrehe bei Islandpferden
Definition
Hufrehe ist eine Erkrankung der Hufe. Hierbei entzündet sich die Huflederhaut zwischen Hufbein und Hornkapsel. Ein fühliger Gang, Lahmheit und warme Hufe können die ersten Symptome dieser Entzündung sein.
Ursachen und Auslöser
Die Ursachen der Hufrehe sind vielfältig. Bei Islandpferden wird aber angenommen, dass fehlerhafte Fütterungsbedingungen die Erkrankung auslösen. Der Körper der Isländer ist große Mengen an Zucker sowie Stärke nicht gewöhnt und eine Überfütterung belastet den Organismus des Pferdes so stark, dass es zu Stoffwechselstörungen und Hufrehe kommen kann.
Empfehlungen
Beuge Hufrehe bei Islandpferden vor, in dem du die Fütterung an den tatsächlichen Erhaltungsbedarf anpasst. Dieser ist bei Islandpferden in der Regel recht gering. Dazu eignet sich eine ausgewogene Fütterung von hochwertigem Raufutter und wenig bis kein Kraftfutter.
Achte bei einer reinen Raufütterung auch auf den Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ergänze daher das Raufutter mit einem Mineralfutter.
Hufrehe sollte jedoch umgehend von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden.
Sommerekzem bei Islandpferden
Definition
Das Sommerekzem ist eine allergische und juckende Hautkrankheit. Wenn dein Pferd an einem Sommerekzem leidet, scheuert und schubbert es sich stark. Überall scheint es zu jucken und zu kratzen. Dieses Verhalten kann zu schweren Hautverletzungen und entzündbaren Wunden führen.
Ursachen und Auslöser
Ein Sommerekzem wird von Insektenstichen ausgelöst. Während eines Stichs sondert die weibliche Stechmücke ein Sekret mit Eiweißbausteinen ab. Auf dieses Sekret reagieren sensible Pferde mit starken, allergischen Reaktionen.
Dass vor allem Islandpferde an dieser Hautkrankheit leiden, liegt an ihrer historischen Herkunft: Durch die rauen Wetterbedingungen auf Island verirren sich kaum Stechmücken oder andere stechende Insekten auf die Insel, von Sommerekzemen sind auf Island also kaum Pferde betroffen.
Auch eine eiweiß- und zuckerhaltige Fütterung kann das Sommerekzem bei Islandpferden begünstigen, da eine Überfütterung auch das Immunsystem überbelastet. Darüber hinaus wird angenommen, dass ein fehlerhaftes Weidemanagement oder Reaktionen auf Impfungen das Sommerekzem bei Islandpferden auslösen.
In den ersten Generationen der Isländer auf dem europäischen Festland galt das Sommerekzem als eine Krankheit, die besonders viele Pferde betraf. Heute hat sich diese Situation normalisiert. Die Veranlagung für ein Sommerekzem kann weitervererbt werden.
Empfehlungen
Mit Ekzemerdecken und einem kühlen, dunklem Unterstand bietest du deinen Islandpferden bereits einen guten Schutz vor Insekten. Es ist essentiell, den Juckreiz bei einem Sommerekzem mit speziellen Pflegemitteln zu lindern. Lass dich auch einmal von deinem Tierarzt zur optimalen Behandlung für dein Pferd beraten. Ekzemer-Pferde besitzen einen erhöhten Bedarf an Zink, Kupfer und Selen.
COPD/Husten bei Islandpferden
Definition
Die chronisch-obstruktive Bronchitis wird oft als COPD (Chronic-Obstructive Pulmonary Disease) abgekürzt. COPD ist eine langwierige Erkrankung der Atemwege des Pferdes mit starkem Husten und Schleimbildung in den Bronchien. Dabei wird die natürliche Reinigungsfähigkeit der Lunge gestört. Die vermehrte Schleimbildung kann im Laufe der Krankheit die Atemwege verengen und verstopfen.
Ursachen und Auslöser
COPD entsteht durch eine unbehandelte Bronchitis, die sich in den Atemwegen und Schleimhäuten festsetzt. Auch Staub, Fremdkörper und Allergene können die Lungen belasten und eine Bronchitis auslösen. Die Fremdkörper belasten die empfindlichen Lungen der Islandpferde, die auf Island frische Luft und wenig Staubbildung gewöhnt sind.
Empfehlungen
Wenn dein Islandpferd an einer Hustenerkrankung leidet, ist eine schnelle und konstante Behandlung durch einen Tierarzt essentiell. Mit einem qualitativ hochwertigen und staubfreien Raufutter kannst du die Staubbelastung bereits im Vorfeld eindämmen und das Risiko von Husten und Bronchitis verringern. Auch bei einer Offenstallhaltung ist die Staubbelastung durch die Einstreu und Heu geringer.
Spat bei Islandpferden
Definition
Spat wird auch Knochenspat genannt und ist eine Form der Arthrose. Diese entzündliche Krankheit betrifft die Sprunggelenke der Hinterhand des Pferdes und führt zu einer Knorpelrückbildung. Dies lässt die Gelenke degenerativ verschleißen. Im Laufe eines unbehandelten Spats können die Gelenke versteifen und die Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt.
Ursachen und Auslöser
Islandpferde erkranken häufiger an Spat. Dies liegt an einer angeborenen Fehlstellung der Hintergliedmaße, die einige Islandpferde haben. Ein Islandpferd mit einer Fehlstellung entwickelt aber nicht zwingend Spat.
Empfehlungen
Pferde, die an Spat erkranken, können nicht mehr geheilt werden. Ein Tierarzt muss Spat unbedingt untersuchen und therapieren. Mit einer ausgewogenen Fütterung ohne Übergewicht und ausreichend Bewegung kannst du trotz Spat noch viel Freude an deinem Islandpferd haben.
EOTRH bei Islandpferden
Definition
EOTRH ist die Abkürzung von Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis und bezeichnet eine schmerzhafte Zahnkrankheit der Schneide- und Hakenzähne. Erste Anzeichen dieser Krankheit sind Probleme beim Fressen, starkes Abnehmen und eine deutliche Zahnsteinbildung an den Schneidezähnen. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, wirken die Zähne durch das Zurückweichen des Zahnfleisches extrem lang und stehen im steilem Winkel zueinander. In der Regel sind Pferde ab dem 15. Lebensjahr von EOTRH betroffen.
Ursachen und Auslöser
Durch die Reinzucht der Islandpferde wird angenommen, dass diese Krankheit erblich bedingt ist. Auch die Knochenhärte von Robustpferderassen wird als mögliche Ursache genannt. Lange und harte Zähne wirken auf den gesamten Kiefer starken Druck aus und sollen so die Erkrankung auslösen. Bis heute ist diese Erkrankung noch recht unerforscht und die genauen Ursachen sind ungeklärt.
Empfehlungen
Durch ein regelmäßiges Prüfen und eventuelles Kürzen der Schneidezähne durch einen fachkundigen Tierarzt kann EOTRH vorgebeugt werden. Darüber hinaus bekommen Pferde mit Zahnproblemen spezielles Futter, das auch mit einer eingeschränkten Kaufunktion aufgenommen werden kann. Eingeweichtes (Rau-)Futter ist für Pferde mit Zahnproblemen besonders empfehlenswert.
Fütterung und Zucht
Fütterung von Hengsten während der Decksaison
Ein positives Körurteil, die zu absolvierende Leistungsprüfung und der anschließende Deck- und Sporteinsatz stellen Hengste und Hengsthalter vor große Aufgaben. Nicht nur die Vererbungsqualität, sondern auch der Phänotyp, der Eindruck und die Leistung der Hengste sind mit entscheidend für die Einsatzfrequenz. Ein Hengst in Topform mit guten Leistungen und sehr guten Nachkommen wird eher die kommenden Pferdegenerationen mitbestimmen als ein Hengst der seiner Form hinterherläuft.
Wenn dein Hengst im Frühjahr täglich „abgesamt“ wird, im Training steht und die Turniersaison startet, so ist dies für ihn eine zusätzliche körperliche und psychische Belastung. Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es eines individuell auf den jeweiligen Hengst abgestimmtes Management. Dies geht von der Haltung und Pflege über die Bewegung sowie das Training bis hin zur Fütterung. Steigt die Leistungsanforderung, so steigt auch der Nährstoffbedarf deines Hengstes.
Diese Nährstoffe sollten in der Fütterung von Deckhengsten nicht fehlen
Hengste haben speziell in der Decksaison einen höheren Energie- und Eiweißbedarf. Dieser orientiert sich an der Deckfrequenz, der Trainingsintensität, dem sportlichen Einsatz sowie den individuellen Bedürfnissen deines Hengstes.
Durchschnittlich ist während der Zuchtsaison der Energiebedarf um maximal 50% und der Erhaltungsbedarf um maximal 25% erhöht. Der Bedarf an Eiweißen steigt ähnlich wie bei hochtragenden oder laktierenden Stuten auf das 3- bis 4-fache des Erhaltungsbedarfs. Hier solltest du jedoch vor allem auf eine adäquate Menge an essentiellen Aminosäuren achten. Diese können sowohl die Libido als auch die Spermienqualität positiv beeinflussen.
Aber auch die Versorgung an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen muss der Leistung deines Hengstes angepasst sein, um langfristig seine Gesundheit zu fördern. Eine gute Qualität des Raufutters und die Zufütterung eines bedarfsgerechten Kraftfutters sind also unerlässlich, um eine optimale Versorgung deines Deckhengstes zu gewährleisten.
Außerhalb der Decksaison ist der Bedarf dem Leistungs- und Erhaltungsbedarf entsprechend. Um eine Überversorgung zu vermeiden, solltest du die Fütterung nach der Zuchtsaison erneut an die veränderten Bedürfnisse anpassen. Übergewicht kann sich negativ auf die Zuchtleistung auswirken. Daher ist bei Hengsten eine regelmäßige Gewichtskontrolle mit einem Body Condition Score von 5 bis 6 anzustreben.
Raufutter
Wie immer bildet Raufutter auch bei Deckhengsten die Basis der Fütterung. Daher sollte 1,5 kg bis 2 kg Heu oder Heulage pro 100 kg Körpergewicht und pro Tag der Hauptbestandteil der Futterration sein. Vor allem die Qualität des Raufutters ist hierbei entscheidend. Je hochwertiger, sprich je mehr Nährstoffe das Heu hat, desto weniger Kraftfutter benötigt dein Hengst zusätzlich.
Daher empfiehlt es sich besonders bei Zuchtpferden, egal ob Deckhengste oder Zuchtstuten, regelmäßige Raufutteranalysen durchzuführen. Diese Analysenwerte dienen als Grundlage zur Berechnung der zu ergänzenden Ration. Das Kraftfutter kann so individuell an das Raufutter angepasst werden. Damit kannst du sowohl eine Unter- als auch Überversorgung vermeiden.
Die Ergebnisse der Raufutteranalysen zeigen seit Jahren, dass vor allem die Eiweiß- und Energiewerte sowie die Mikronährstoffe im Heu immer weiter zurückgehen.
Während im Jahr 2020 noch im Schnitt 9,5% Rohprotein im Heu enthalten waren, waren es im Jahr 2022 nur noch 8,4%. Ähnlich sieht es auch bei den Energiewerten aus. Die Ursachen hierfür sind beispielsweise, dass die Heuwiesen immer weniger gedüngt werden und das Heu immer später gemäht wird. Gerade das „naturbelasse“ Heu enthält weniger Nährstoffe, die vor allem für Hengste in der Decksaison wichtig sind.
Die Fütterung von ausreichend Raufutter bietet außerdem die Basis für eine gesunde Darmflora. So wird die Bildung körpereigener B-Vitamine sichergestellt. Durch die B-Vitamine, Folsäure, Vitamin B6 und B12 erhöht sich auch die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien.
Eiweiß
Da die Eiweißgehalte (essentielle Aminosäuren) im Heu den Bedarf deines Hengstes während der Decksaison nicht decken können, sollte ein Kraftfutter mit hochwertigen Proteinquellen und Proteingehalten von min. 14% zum Einsatz kommen.
Als Proteinquelle ist z.B. Soja von Vorteil, da es ein für Pferde optimales Aminosäuremuster enthält. Dies bedeutet, dass Soja die wichtigsten essentiellen Aminosäuren in einem optimalen Verhältnis enthält. Vor allem die Aminosäuren Methionin und Cystein scheinen für die Zuchtleistung wichtig zu sein.
Generell sind Eiweiße, bzw. die essentiellen Aminosäuren, verantwortlich für alle lebenswichtigen Funktionen und einen gesunden Muskelaufbau.
Neben dem Futter für Zuchtstuten können Hengste, je nach sportlicher Leistung, auch hochwertiges Sportfutter wie z.B. Pavo Performance erhalten. Der Vorteil beim Sportfutter ist, dass es nach der Decksaison nicht komplett umgestellt, sondern nur in der Menge reduziert werden muss.
Sollte die Menge an Eiweiß und Energie auch bei diesen hochwertigen Sportfuttermitteln nicht ausreichen, empfiehlt sich der Einsatz von Pavo TopSport. Hierbei handelt es sich um ein Müsli-Topping. Es unterstützt mit 18% verdaulichem Rohprotein und 13 MJ verdaulicher Energie deinen Hengst ideal in der Decksaison.
Vitamine und Mineralstoffe
Achte auch für die Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit deines Hengstes auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Qualitativ hochwertiges Mineralfutter mit einer guten Bioverfügbarkeit, insbesondere von den Spurenelementen, stellt eine optimale Versorgung deines Hengstes sicher. Die Versorgungsempfehlungen liegen dabei auch hier im Bereich von hochtragenden und laktierenden Stuten.
In allen Pavo Kraftfuttersorten sind bereits angepasste Mengen an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen in hochwertiger Qualität enthalten. Zusätzliches Mineralfutter muss nur ergänzt werden, wenn die angegebene Futtermenge pro Tag unterschritten wird. Dies ist aber bei Hengsten während der Decksaison selten der Fall.
Bei Deckhengsten spielen vor allem die Spurenelemente Zink und Selen eine entscheidende Rolle. Diese haben direkt und indirekt eine Auswirkung auf die Spermaqualität. Dabei ist nicht nur die Menge der Spurenelemente, sondern vor allem ihre biologische Verfügbarkeit entscheidend. Vor allem organisch gebundene Spurenelemente sollten hier gewählt werden.
Auch bei den Vitaminen und Mineralien geht es nicht um möglichst hohe Mengen, sondern um die adäquate Deckung des Bedarfs. Große Calciummengen können z.B. die Resorption der Spurenelemente hemmen und sich so kontraproduktiv auf die Samenqualität auswirken.
Eine wichtige Rolle spielen zudem die stress- und muskelrelevanten Nährstoffe. Hierbei sind vor allem Magnesium und die essentiellen Aminosäuren Lysin und Tryptophan zu nennen. Sie unterstützen deinen Hengst beim Muskelstoffwechsel und helfen ihm, in stressigen Situationen gelassen bleiben zu können.
Öl in der Fütterung
Für die Samenbildung benötigen Deckhengste auch essentielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese liefern z.B. Leinsaat oder die Ahiflower®.
Vor allem das Öl der Ahiflower® in Pavo OmegaFit ist reich an den wichtigsten Omega-3- und -6-Fettsäuren. Es bietet demnach eine optimale Ergänzung der Ration.
Die essentiellen, mehrfach ungesättigten Fette werden, zusammen mit einer ausreichend vorhandenen Zinkversorgung, zur Bildung von Prostaglandin benötigt. Bei Prostaglandinen handelt es sich um ein Gewebshormon mit vielfältigen Eigenschaften. Sie sind für viele Prozesse im Fortpflanzungszyklus sowohl bei Stuten als auch Hengsten verantwortlich. Sie beeinflussen zudem das Verhalten sowie den Nervenstoffwechsel, regulieren die Entzündungssubstanzen im Körper, erweitern die Gefäße und sorgen für ein stabiles Immunsystem.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sorgen für eine gute Grundlage beim Aufbau der Zellmembran und somit auch für gesunde und strapazierfähige Spermien.
Erfahrene Hengste, die in Ruhe abgesamt werden, verlieren hierbei nicht unbedingt viel an Gewicht und benötigen somit auch keine zusätzliche Energie. Junge, unerfahrene Hengste sind zu Beginn ihrer Karriere allerdings oft noch sehr aufgeregt und ihre Hormone spielen verrückt. Diese Aufregung kostet den Jungspunden viel Kraft und Energie, wodurch sie leicht abmagern und in den Flanken einfallen können. Öle sind dann eine sehr gute Energiequelle und Sorgen für schönen Glanz im Fell.
Anfang Oktober 2014 gab es auf der EWEN 2014 in Leipzig einen interessanten Vortrag über die Fütterung von Hengsten (Rodriques et al, Proceedings of the 7th Equine Workshop on Equine Nutrition 2014). Die Forscher interessierten sich vor allem für den Einfluss der Ernährung auf die Qualität des Spermas. In einer Untersuchung mit 10 Hengsten wurde überprüft, ob sich das Hinzufügen von 150ml Leinöl zu der Tagesration positiv auf die Qualität des Spermas auswirkt. Die Forscher fanden heraus, dass nach dem Auftauen des Spermas, die Spermaqualität der Hengste, denen Leinöl mit ihrer Tagesration verabreicht wurde, erheblich besser war. Der positive Effekt wird vor allem den Omega-3-Fettsäuren zugeschrieben, die einen wichtigen Beitrag zur Flexibilität der Spermamembran leisten.
Antioxidanten / Beta-Carotin
Pferde, die eine erhöhte Leistung erbringen oder viel Stress haben, benötigen mehr Energie aus Fetten, Ölen, Stärke und Glucose. Dadurch ist die Gefahr einer Zellschädigung durch freie Radikale sowie durch oxidativen Stress in den Zellen erhöht. Gerade jetzt ist die Fütterung von Antioxidantien wie Vitamin E und C, Selen und sekundären Pflanzenstoffen wichtig.
Antioxidantien „fangen“ freie Radikale und schützen so die Zellen vor Schädigungen. Sie helfen bei der Bekämpfung von entzündlichen Prozessen und fördern die Immunabwehr, Muskulatur sowie die Entgiftungsorgane. Aber sie sind vor allem auch für die Fruchtbarkeit ein wichtiger Helfer.
Vitamin E und Beta-Carotin leisten z.B. einen wichtigen Beitrag in der Zyklussteuerung, Spermabildung und Spermaqualität. Deshalb sollte gerade hier auf eine ausreichende und bedarfsgerechte Fütterung geachtet werden.
Natürlicherweise kommen Vitamin E und Beta-Carotin/Vitamin A in größeren Mengen vor allem in jungem Gras vor. Aber auch im Heu sind sie enthalten. Die individuellen Schwankungen sind jedoch aufgrund der Gräserzusammensetzung oder Lagerdauer sehr hoch.
Im Durchschnitt sind in Gras oder Heu ca. 50 mg je kg bzw. 100 mg je kg Vitamin E enthalten. Der Bedarf für ein 600 kg schweres Pferd im Erhaltungsbedarf liegt bei ca. 600 mg. Der Bedarf ist also mit 12 kg jungem Gras oder 6 kg Heu gedeckt.
Bei Leistungs- und Zuchtpferden kann der Vitamin E Bedarf jedoch auf bis zu 400 mg je 100 kg Körpergewicht ansteigen. Dementsprechend muss in diesem Fall Vitamin E in der Ration ergänzt werden. In hochwertigen Kraft- und Mineralfuttersorten sind in der Regel sowohl Vitamin E als auch Beta-Carotin/Vitamin A ausreichend und in guter Qualität enthalten.
Mit guter Fütterung erfolgreich in der Zucht
Dein Deckhengst hat während der Decksaison die primäre Aufgabe, Samen für die Bedeckung der Zuchtstuten zu liefern. Dafür wird er regelmäßig abgesamt. Je Samenerguss gibt er ca. 6 Mio. Spermien ab. Dementsprechend müssen in der Spermiogenese ständig neue Spermien reifen. Bei der Spermiogenese handelt es sich um einen hormonell gesteuerten Stoffwechselvorgang in den Keimzellen. Für diesen Prozess benötigt dein Hengst neben Energie auch die richtigen Nährstoffe.
Gutes Futter = Gutes Sperma = Gute Fortpflanzung
Eine ausgewogene, bedarfsgerechte und hochwertige Fütterung trägt unter anderem zur Förderung der Libido und zur Spermaqualität bei. Hier kannst du als Hengsthalter direkt Einfluss nehmen und sorgst zusätzlich für die langfristige Gesunderhaltung deines Pferdes.
Du hast noch Fragen, wie du deinen Hengst speziell in der Decksaison mit allen wichtigen Nährstoffen vorsorgen kannst? Dann steht dir die Pavo Fütterungsberatung gern beratend zur Seite.
Fütterung und Gesundheit
Pferdefutter im Winter ohne Weidegang
Spätestens mit Herbstbeginn sinkt der Nährstoffgehalt des Grases auf den Pferdeweiden. Grund dafür ist, dass das Gras durch die zunehmende Kälte und Feuchtigkeit wesentlich wasserreicher und rohfaserärmer wird, aber auch weniger Zucker, Eiweiß und Vitamine enthält. Somit bietet die Weide nicht mehr ausreichend Nährstoffe, um dein Pferd im Winter optimal zu versorgen. Deswegen ist es wichtig, dass du dich bereits vor Beginn der kalten Jahreszeit über geeignetes Pferdefutter informierst, damit dein Pferd gesund und gestärkt durch den Winter kommt. Außerdem hat dein Pferd in den Herbst- und Wintermonaten mit verschiedenen Faktoren zu kämpfen, wie z.B. einem erhöhten Energiebedarf, dem Fellwechsel oder diversen Bewegungseinschränkungen, die du mit der richtigen Wahl des Futters positiv unterstützen kannst.
Sobald die Außentemperatur sinkt, setzt bei deinem Pferd der Fellwechsel ein. Dabei wird das leichte Sommerfell langsam und stetig durch das dicke und wärmende Winterfell ersetzt. Für diesen Vorgang benötigt dein Pferd viel Energie, denn die Energiereserven und Nährstoffe werden jetzt teilweise für den Fellwechsel gebraucht. Außerdem benötigt dein Pferd aufgrund der kalten Temperaturen vermehrt Energie, um die eigene Körpertemperatur auch bei niedrigen Temperaturen konstant zu halten. Deswegen ist es wichtig, dass dein Pferd bereits zu Beginn der Wintermonate über einen ausreichend gefüllten Energie- und Nährstoffspeicher verfügt, um die Voraussetzung für die Entwicklung eines kräftigen Winterfells zu erfüllen. Gleichzeitig beugst du der Gefahr einer Unterversorgung bei deinem Pferd vor.
Üblicherweise verbringt dein Pferd im Winter viel mehr Zeit in Ruhephasen oder im Stall und bewegt sich dadurch auch weniger bzw. kann sich nur eingeschränkt bewegen. Das ist grundsätzlich ok für dein Pferd, da dieses Verhalten in seinem Urinstinkt verankert ist. So wurde bei Wildpferden beobachtet, dass diese sich im Winter viel weniger bewegen, um möglichst viel Energie zu sparen. Trotzdem ist es wichtig, dass dein Pferd im Stall nicht einrostet und trotz Kälte ausreichend bewegt wird. Denn durch die eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit kann es gleichzeitig zu Einschränkungen im Magen-Darm-Trakt deines Pferdes kommen. Zusätzlich trinken die meisten Pferde in der kalten Jahreszeit auch weniger Wasser, was in Kombination mit dem Bewegungsmangel zu Verstopfungskoliken führen kann. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du das richtige Pferdefutter für dein Pferd wählen, damit es eine ausreichende Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen hat, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Achte auf diese Inhaltsstoffe bei der Fütterung im Winter
Sowohl im Sommer als auch im Winter solltest du deinem Pferd ausreichend Heu von guter Qualität zur Verfügung zu stellen.
Wie bereits erwähnt, kann es in den kalten Tagen eher zu Problemen im Magen-Darm-Trakt oder sogar zu Koliken kommen. Wenn aber dein Pferd auch im Winter mit hochwertigem Raufutter versorgt ist, dann reduzierst du die Wahrscheinlichkeit von Magen-Darm-Problemen.
Die Basis einer guten Pferdefütterung besteht grundsätzlich aus Raufutter ergänzt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn du deinem Pferd ein Mineralfutter fütterst, dann achte dabei auf einen möglichst hohen Vitamingehalt in organischer Form. In Hinblick auf den energiezehrenden Fellwechsel kannst du zusätzlich ein Ergänzungsfutter mit hohem Gehalt an Biotin, Zink und Kupfer wählen. Sollte der Energiebedarf deines Pferdes über eine reine Heufütterung hinausgehen, so bietet sich eine bedarfsgerechte Ergänzung mit einem Kraftfutter an.
Auch eine zusätzliche Fütterung von Leinsamen ist förderlich für die Verdauung deines Pferdes und hat außerdem einen positiven Effekt auf die Gesundheit von Hufen und Fell. Kleie unterstützt ebenfalls die Darmaktivitäten deines Pferdes und verringert die Wahrscheinlichkeit von Verstopfungskoliken.
6 Tipps für extreme Kälte
1. Verhindere das Einfrieren des Trinkwassers
Das Wichtigste, worauf du bei kaltem Wetter achten musst, ist das Wasser. Sorge dafür, dass dein Pferd immer Wasser zum Trinken hat. Prüfe mindestens zweimal am Tag, ob noch genügend Wasser vorhanden ist und ob die Leitungen oder der Wassertrog nicht eingefroren sind.
2. Ausreichend Raufutter zur Verfügung stellen
Pferde halten sich hauptsächlich durch Fressen warm. Stelle also bei kalten Temperaturen sicher, dass dein Pferd genug zu fressen hat und gib ihm extra Raufutter, wenn die Temperatur unter -10⁰C fällt.
3. Einen Unterstand bereitstellen
Wenn dein Pferd rund um die Uhr draußen ist, ist ein Unterstand auf der Wiese die perfekte Lösung. Auf diese Weise kann sich dein Pferd aussuchen, wo es stehen möchte. Aber auch Gebäude oder ein Waldrand können deinem Pferd bei schlechtem Wetter Schutz bieten.
4. Decke dein Pferd (zusätzlich) ein
Pferde, die geschoren sind oder älter sind, brauchen eher Schutz vor der Kälte als gesunde Pferde mit einem dicken Winterfell. Eine (zusätzliche) Decke kann da helfen.
5. Verwöhne dein Pferd mit einer schönen warmen Mahlzeit
Was kann bei kaltem Wetter besser sein als ein schönes warmes Getränk? Wenn du dein Pferd verwöhnen willst, bereite eine schöne Mahlzeit mit warmem Wasser zu. Zum Beispiel Pavo FibreBeet (Mix aus Superfasern aus SpeediBeet und Luzerne), Pavo FibreNuggets (Heucobs) oder einem Pavo Mash. Dein Pferd erhält dabei auch zusätzliche Rohfasern für eine gute Verdauung – eine Win-Win-Situation!
6. Bieten einen weichen Untergrund im Falle einer Hufrehe
Pferde, die Hufrehe haben (oder dazu neigen), sind bei kaltem Wetter besonders empfindlich. Achte also auf eine weiche Oberfläche und achte vor allem auf den Zucker-/Stärkegehalt Im Kraftfutter. Biete zusätzlich zum Kraftfutter ausreichend zuckerarmes Raufutter an, zum Beispiel Pavo SpeediBeet.
Die richtige Auswahl des Pferdefutters für den Winter
Es existiert nicht DAS richtige Pferdefutter für die Wintermonate, das du gedankenlos allen Pferden füttern kannst. Jedes Pferd hat seine ganz besonderen Bedürfnisse beim Futter, die es zu beachten gilt. Manche Pferde haben Unverträglichkeiten, die man bei der Futterauswahl berücksichtigen muss. Außerdem sind Pferde kleine Feinschmecker und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Letztendlich weißt du am besten, welche Sorte Pferdefutter für dein Pferd genau richtig ist.
Im Folgenden bieten wir dir eine Übersicht gängiger Pavo Pferdefuttersorten, die den Bedürfnissen eines Pferdes im Winter gerecht werden und erklären dir, was das Besondere an dem jeweiligen Futter ist. Dann kannst du das optimale Winter(ergänzungs)futter für dein Pferd auswählen und es ausreichend mit allen Nährstoffen versorgen, auch wenn kein Weidegang möglich ist.
Im Folgenden bieten wir dir eine Übersicht gängiger Pavo Pferdefuttersorten, die den Bedürfnissen eines Pferdes im Winter gerecht werden und erklären dir, was das Besondere an dem jeweiligen Futter ist. Dann kannst du das optimale Winter(ergänzungs)futter für dein Pferd auswählen und es ausreichend mit allen Nährstoffen versorgen, auch wenn kein Weidegang möglich ist.
Pavo SlobberMash
Beim Pavo SlobberMash handelt es sich um ein vollwertiges Mashfutter, das reich an Vitaminen und insbesondere reich an Vitamin C ist. Zusätzlich enthält es einen hohen Anteil an Leinsamen sowie Kleie zur Unterstützung des Fellwechsels.
Pavo SlobberMash wird mit heißem Wasser zubereitet und ist sofort verzehrfertig, was dein Pferd zum einen von Innen aufwärmt und zum anderen für eine extra Portion Flüssigkeitsaufnahme sorgt. Das warme Mash ist leicht verdaulich und ein abwechslungsreicher Leckerbissen für dein Pferd.
Pavo Care4Life
Das Besondere an Pavo Care4Life sind die 11 verschiedenen Kräuter, u.a. Calendula und Echinacea, welche die Gesundheit deines Pferdes in den Wintermonaten unterstützen und eine gute Alternative zum fehlenden Weidegang bieten. Weitere Informationen zu den Kräutern in Pavo Care4Life findest du hier.
Außerdem enthält Pavo Care4Life weitere Vitamine und Mineralstoffe in organischer Form und verzichtet dabei komplett auf Melasse und Hafer!
Pavo Vital Mineralfutter
Ein gutes Raufutter bildet die Grundlage jeder Futterration, jedoch enthalten Raufuttersorten alleine nicht ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das Pavo Vital Mineralfutter bildet hier eine gute Ergänzung, wenn dein Pferd kein oder nur sehr wenig Kraftfutter pro Tag bekommt.
Pavo Vital besteht aus 100% natürlichen Zutaten, deckt den Tagesbedarf an Selen und enthält eine extra Portion Biotin, was die Huf- und Fellgesundheit deines Pferdes optimal unterstützt.
Außerdem ist der Stärke und Zuckergehalt sehr gering und Pavo Vital Mineralfutter ist frei von Getreide und Melasse.
Pavo BiotinForte
Pavo BiotinForte ist ein Ergänzungsfutter mit einer hohen Konzentration an Biotin sowie weiteren Spurenelementen, Mineralien Zink, Kupfer, Lezithin, Schwefel und essentiellen Aminosäuren.
Dadurch sorgt Pavo BiotinForte für ein gesundes Haarkleid, unterstützt dein Pferd beim Fellwechsel und bei spröden oder brüchigen Hufen.
Pavo HealthBoost
Das Ergänzungsfutter Pavo HealthBoost stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte deines Pferdes und unterstützt zusätzlich das Darmgleichgewicht. Außerdem enthält es ebenfalls alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Pavo HealthBoost eignet sich vor allem dann, wenn sich dein Pferd nach Konditionsrückstand erholen soll oder du die Abwehrkräfte deines Pferdes stärken möchtest.
Pavo MultiVit15
Das Ergänzungsfutter Pavo MultiVit 15 enthält ein breites Spektrum an Vitaminen, wie z.B. Vitamin A, E und C, sowie weitere Antioxidantien zur Stärkung des Abwehrsystems und der Vitalität deines Pferdes.
Es eignet sich optimal für Pferde, die Probleme mit dem Fellwechsel haben, denn Pavo MultiVit 15 fördert einen schnellen Haarwechsel und ein glänzendes Fell.
Solltest du weitere Fragen dazu haben, welche Pavo Futtersorten in den Wintermonaten am besten geeignet sind für dein Pferd oder falls du dir deine Auswahl der Pavo Futtersorte einfach nur von einem Profi bestätigen lassen möchtest, dann kannst du dich mit der Pavo Fütterungsberatung in Verbindung setzen. Wir helfen dir gerne weiter und beantworten dir alle offenen Fragen. Des Weiteren hast du die Möglichkeit, den Pavo Fütterungskompass online zu nutzen, um dir direkt eine Futtermittelempfehlung auswerten zu lassen.
Fütterung und Gesundheit
Energie im Futter für Freizeitpferde
Der Energiebedarf deines Pferdes ist ein sehr individueller Faktor. Er ist unter anderem abhängig von Trainingshäufigkeit, Trainingsdauer, Trainingsintensität, Alter und Gewicht. Freizeitpferde können ihren Grundenergiebedarf meistens schon durch eine Fütterung von ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter decken. Anders als Hochleistungssportpferde, benötigen sie nicht immer die Zugabe eines Kraftfutters. Zu entscheiden, ob dein Freizeitpferd zur Deckung seines Energiebedarfs ein Kraftfutter benötigt, ist allerdings nicht immer einfach. Um diese Entscheidung treffen zu können, musst du zunächst den genauen Energiebedarf deines Pferdes bestimmen. Kennst du diesen Bedarf, kannst du das optimale Fütterungskonzept für dein Freizeitpferd wählen. Für die Gesundheit deines Pferdes ist es sehr wichtig, die richtige Menge an Energie zu füttern. Erhält es z.B. zu viel Energie, steigt das Risiko auf ernstzunehmende Wohlstandskrankheiten.
Den Energiebedarf deines Freizeitpferdes bestimmen
Grundsätzlich hat ein 600 kg schweres Freizeitpferd, welches nur leicht gearbeitet wird, einen Energiebedarf von ca. 91 Mj vE (verdauliche Energie). Verständlicherweise wirst du dich nun vermutlich fragen: Was genau definiert denn „leichte Arbeit“? Und welches ist dann jetzt das richtige Futter für mein Pferd? Als Antwort auf diese Fragen wurde der Pavo Energy Level Plan entwickelt. Das Pavo Energy Level hilft dir, den individuellen Energiebedarf deines Freizeitpferdes zu bestimmen und zeigt dir zusätzlich, welche Futtersorten optimal für diesen Bedarf geeignet sind. Der Pavo Energy Level Plan besteht aus 3 Stufen:
Energy Level Low
Energy Level Medium
Energy Level High
Energy Level Medium und Energy Level High beziehen sich hauptsächlich die Trainingsintensität von Sportpferden. Für dich und dein Freizeitpferd ist jedoch besonders interessant herauszufinden, ob ihr auf Energy Level Low trainiert oder vielleicht sogar darunterliegt. Energy Level Low beschreibt leichte Arbeit und bedeutet wöchentlich mindestens 3-4 Trainingseinheiten mit durchschnittlich 30-60 Minuten pro Tag, davon ca. 48% Schritt, 48% Trab und 2% Galopp. Das Training umfasst alle bewussten Bewegungen, wie z.B. auch das Longieren oder das Spazierengehen. Ob du mit deinem Pferd auf Energy Level Low trainierst, kannst du ganz einfach anhand weniger Schritte bestimmen. Miss hierfür eine Woche lang, wie viele Minuten du dein Pferd im Schritt reitest, trabst und galoppierst. Teile diese Werte dann durch 7, um die durchschnittliche Trainingsdauer pro Tag zu erhalten. Rechnest du diese Minuten dann in Prozentzahlen um, kannst du sie einfach mit der Pavo Energy Level Übersicht vergleichen.
Ein Wochentrainingsplan auf Energy Level Low könnte beispielsweise so aussehen:
Vergleichst du nun die prozentuale Auswertung dieses Trainingsplans mit den prozentualen Angaben des Pavo Energy Level Plans, erfährst du, ob sie den Werten von Energy Level Low entsprechen. Mit einer durchschnittlich täglichen Trainingsdauer von 31,6 Minuten liegt dieser Trainingsplan knapp über der Mindesttrainingsdauer für Energy Level Low. Pferde, die auf diesem Niveau trainieren, haben einen leicht erhöhten Bedarf an Energie, welcher problemlos durch eine angepasste Fütterung gedeckt werden kann.
Trainierst du mit deinem Pferd weniger als in Energy Level Low angegeben? Dann hat es vermutlich auch keinen erhöhten Energiebedarf. Würdest du deinem Pferd nun zusätzlich ein Kraftfutter füttern, würde es mehr Energie erhalten, als es eigentlich benötigt. Je nach Höhe des Kalorienüberschusses, führt dies zu einem leichten bis starkem Übergewicht. Die zusätzlichen Kilos belasten dann die Gelenke deines Pferdes und steigern zudem das Risiko auf Krankheiten wie Hufrehe, EMS und Diabetes. Im Falle eines geringen Bedarfs genügt es demnach, dein Freizeitpferd mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter zu versorgen, um seinen Energiebedarf zu decken. Möchtest du deinem Pferd doch ein kleines Extra in den Futtertrog legen, um beispielsweise Futterneid zu vermeiden, eignen sich sehr energiearme Müslis wie das Care4Life Kräutermüsli oder das EasyMix Müsli ohne Kräuter, die zudem kein Getreide und keine Melasse enthalten.
Du trainierst mit deinem Pferd intensiver, als in Energy Level Low angegeben? Dann sieh dir unseren Ratgeber „Energie im Futter für Sportpferde“ an, um das passende Futter für dein Pferd zu finden.
Das passende Fütterungskonzept für dein Freizeitpferd
Dein Freizeitpferd leistet leichte Arbeit auf Energy Level Low und hat somit einen geringen Energiebedarf. Damit dein Pferd nun durch sein Futter genau so viel Energie enthält, wie es benötigt, ist es wichtig, seine Futterration auf eine geringe Energiezufuhr auszulegen. Betrachte daher die gesamte Fütterung deines Freizeitpferdes, um das passende Fütterungskonzept wählen zu können.
Raufutter ist die Basis
Eine ausreichende Fütterung von Raufutter ist essentiell wichtig für die Gesundheit aller Pferde. Die Futterration deines Freizeitpferdes sollte daher immer zu 70% bis 100% aus hochwertigem Raufutter bestehen. Durch das Kauen von Raufutter produziert dein Pferd Speichel. Dieser Speichel hilft nicht nur, das aufgenommene Futter in den Magen zu befördern, sondern neutralisiert zusätzlich den sauren Magensaft und fördert die Zufriedenheit. Dieser Prozess kann vorbeugend auf ernsthafte Magenprobleme, wie z.B. Magengeschwüre, wirken. Außerdem dienen die Ballaststoffe aus dem Raufutter den gesunden Bakterien im Dickdarm und Blinddarm deines Pferdes als Nahrung. Somit sorgt eine ausreichende Raufutterversorgung für eine gesunde Darmflora. Spare daher nie an Raufutter für dein Pferd, ganz gleich ob Freizeit- oder Sportpferd.
Energiearmes Kraftfutter als Ergänzung
Trainiert dein Pferd auf Energy Level Low, benötigt es neben dem Raufutter ein energiearmes Kraftfutter, welches seinen leicht erhöhten Bedarf deckt. Ein Blick auf die Nährstoffe zeigt dir, welche Futtersorten für dein Freizeitpferd geeignet sind:
Geringer Eiweißgehalt: Pferde, die auf Energy Level Low trainieren, haben keinen erhöhten Bedarf an Eiweißen. Demnach eignen sich Futtersorten mit geringem Eiweißgehalt ideal für dein gesundes Freizeitpferd. Zählt dein Pferd jedoch bereits zu den Senioren, benötigt es zusätzliche Eiweiße für den Konditionserhalt. Hier eignen sich eiweißreiche Müslis, die speziell auf den Bedarf von älteren Pferden abgestimmt sind. Auch sehr dünne Pferde im Konditionsaufbau können von einer eiweißreichen Fütterung profitieren. Achte bei einer eiweißreichen Fütterung immer darauf, die Eiweißzufuhr an den individuellen Bedarf deines Pferdes anzupassen. Zu viel Eiweiß im Futter kann bei deinem Pferd Überschuss führen und die Nieren sowie die Leber belasten.
Wenig Zucker und Stärke: Zucker und Stärke liefern schnell verfügbare Energie und sind daher vor allem im Futter für Spring- und Rennpferde relevant. Für dein Freizeitpferd genügt bereits ein zucker- und stärkearmes Pferdefutter, um seinen geringen Bedarf an Energie zu decken. Erhält dein Freizeitpferd zu viel Zucker und Stärke, kann dies seinen empfindlichen Verdauungstrakt sogar durcheinanderbringen und so Krankheiten wie z.B. Hufrehe begünstigen.
Wenig Fette und Öle: Fette und Öle erhöhen den Energieanteil im Pferdefutter und sind daher vor allem für Sportpferde relevant. Dein Freizeitpferd benötigt demnach kein Extra an Fetten und Ölen in seinem Futter. Einzig in besonderen Situation, wie z.B. dem Fellwechsel, kann es sinnvoll sein, dein Pferd mit einem Öl zu unterstützen. Bei einer Fütterung von Öl ist es generell sehr wichtig, eine Gesamtmenge von 500 ml pro Tag nicht zu überschreiten. Wird diese Menge langfristig überschritten, kann dies den Darm und die Leber deines Pferdes belasten.
Der Pavo Energy Level Plan hilft
Damit du nicht jede Kraftfuttersorte genau auf ihren Energiegehalt und ihre Inhaltsstoffe prüfen musst, wurde der Pavo Energy Level Plan entwickelt. Alle Pavo Kraftfuttersorten verfügen über abgebildete Sterne auf den einzelnen Futtersäcken, welche jeweils ein Energy Level repräsentieren. Hierbei zeigt 1 Stern das Energy Level Low, 2 Sterne das Energy Level Medium und 3 Sterne das Energy Level High. Die Energiewerte basieren auf internationalen Richtlinien der NRC und CVB. Trainierst du mit deinem Pferd also auf Energy Level Low, eignen sich alle Futtersorten mit einem Stern auf dem Futtersack. Die Kraftfuttermenge kannst du einfach der Fütterungsempfehlung der einzelnen Sorten entnehmen. Fütterst du deinem Pferd weniger Kraftfutter pro Tag als der Hersteller empfiehlt, ist außerdem die Zugabe eines Mineralfutters wichtig, um es mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Futterergänzungen bei erhöhtem Nährstoffbedarf
Fellprobleme: Fellprobleme können dazu führen, dass der Nährstoffbedarf deines Pferdes ansteigt. Besonders der Fellwechsel verlangt gleich 2-mal im Jahr sehr viel Energie von deinem Pferd. Ergänzungsfuttermittel mit extra Vitaminen, wie z.B. Pavo MultiVit 15, können dein Freizeitpferd in dieser Phase mit hilfreichen Nährstoffen versorgen. Die enthaltenen Vitamine in Pavo MultiVit15 unterstützen zahlreiche Körperfunktionen deines Pferdes, sorgen für einen schnellen Fellwechsel und helfen bei einer strapazierten Haut.
Magen-Darm-Probleme: Pferde haben von Natur aus einen sehr empfindlichen Magen-Darm-Trakt. Bekannte Probleme, wie z.B. Kotwasser und Durchfall, können bereits durch kleine Futterumstellungen, Stallwechsel oder Stress ausgelöst werden. Verdauungsprobleme sind generell auf ein Ungleichgewicht der Darmbakterien zurückzuführen. Um dieses Gleichgewicht wieder in Einklang zu bringen, eignen sich bestimmte Ergänzungsfuttermittel. Pavo GutHealth z.B. enthält pektinreiche Apfel- und Rübenschnitzel, sowie wertvolle Prä- und Probiotika. In Kombination mit weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen, hilft Pavo GutHealth eine stabile Bakterienpopulation im Darm aufzubauen und so ein gesundes Verdauungssystem zu erhalten.
Hufprobleme: Gerade im Sommer, wenn es draußen trockener wird, haben viele Pferde Probleme mit brüchigen Hufen. Um die Hufqualität zu verbessern, benötigt dein Pferd zusätzlich zu einer entsprechenden Hufpflege wichtige Nährstoffe. Futterergänzungen können in diesem Fall die Lösung sein. Pavo BiotinForte enthält zusätzlich zu Biotin außerdem Kupfer, Zink und wichtige Aminosäuren, die eine optimale Hufqualität unterstützen. Auch das Fell deines Pferdes aus profitiert von dieser wertvollen Nährstoffkombination.
Fütterung und Gesundheit
Glucosamine - wenn Gelenke und Sehnen bei Pferden Probleme machen
Immer wieder kann es passieren, dass Pferde an Gelenkbeschwerden leiden. Empfindliche Gelenke, sportliche Belastung oder ein hohes Alter sind nur einige mögliche Gründe für Probleme mit Sehnen und Gelenken beim Pferd. Gelenkbeschwerden gehen oft mit Schmerzen und Entzündungen einher, vermindern die Lebensqualität und bedeuten Stress für dein Pferd. Wenn du bemerkst, dass dein Pferd Gelenkprobleme hat, dann ziehe am besten sofort deinen Tierarzt zu Rate. Er kann eine genaue Diagnose stellen und die entsprechende Therapie beginnen.
Du kannst jedoch die Gelenkgesundheit mit natürlichen Stoffen, wie Glucosaminen, unterstützen und damit auch möglichen Gelenkproblemen vorbeugen.
Mehr Lebensqualität durch gesunde Gelenke
Im Körper verbinden die Gelenke die Knochen miteinander und schaffen Beweglichkeit. Gelenke sind auf eine andauernde Bewegung ausgelegt. Der Knorpel übernimmt dabei die Rolle des Schutzpolsters und Stoßdämpfers. Durch die dünne Knorpelschicht und die Synovia (Gelenkflüssigkeit) reiben die Gelenkteile nicht direkt aneinander und sind so vor einer vorzeitigen und zu starken Abnutzung geschützt. Zudem garantiert die Gelenkflüssigkeit als „Schmiere“ den reibungslosen Bewegungsablauf. Im Laufe eines Pferdelebens nutzen sich Knorpel und Gelenkflüssigkeit ab. Der Körper verfügt aber über Mechanismen, um beides auch wieder neu aufbauen zu können. Es finden also kontinuierliche Ab- und Aufbauprozesse im Gelenk statt.
Bei deinem Pferd entstehen Gelenkschmerzen, wenn der Abbauprozess im Gelenk nicht mehr durch die Aufbaumechanismen kompensiert werden kann. Ein Grund können fehlende Nährstoffe für die Nachbildung von Knorpel und Gelenkflüssigkeit sein. Vor allem Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente und Glykosaminoglykane unterstützen diesen Aufbauprozess.
Auch eine fehlende Bewegung kann den Abrieb im Gelenk und damit die Entstehung von Gelenkschmerzen fördern. Was sich unlogisch anhört, hat einen einfachen Hintergrund: Bei fehlender Bewegung wird die Gelenkflüssigkeit dick und zähflüssig. Dadurch lässt die Schmierwirkung nach und die Abnutzung wird gefördert. Die häufigste Ursache von Gelenkschmerzen sind Veränderungen im Bänder-, Muskel-, Sehnen- oder Knochenapparat, so dass die Gelenkteile nicht mehr direkt ineinandergreifen. Hier entstehen Reibungspunkte, die den Knorpel zusätzlich zum natürlichen Prozess abbauen. Im Extremfall reibt dann irgendwann Knochen an Knochen. Dieser gesamte Prozess ist sehr schmerzhaft und führt über kurz oder lang zu steifen Gelenken, deutlichen Lahmheiten bis hin zur Bewegungsunfähigkeit.
Wann genau dein Pferd erste Beschwerden und Schmerzen zeigt, ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Pferde zeigen sehr früh an, dass im Bewegungsapparat etwas nicht stimmt, andere erst, wenn es bereits schwerwiegende Probleme hat. Egal wie weit fortgeschritten der Prozess ist, eine langwierige, meist aufwendige Therapie ist unumgänglich, um deinem Pferd eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Wie in vielen Fällen gilt auch beim Bewegungsapparat von Pferden: Vorbeugen ist besser als Nachsorgen. Ein zufriedenes Pferd gibt es nur mit gesunden, schmerzfreien Gelenken, denn nur dann fühlt sich dein Pferd beim Reiten oder beim Herumtollen auf der Weide wohl. Die richtige Haltung und ein gesundes Maß an Bewegung sind dafür essentiell. Aber auch mit der richtigen Fütterung kannst du die Gesunderhaltung von Knorpel und Gelenkflüssigkeit unterstützen.
In der Natur finden sich besondere Stoffe, die Gelenkbeschwerden vorbeugen. Diese Stoffe fasst man unter dem Begriff „Glykosaminoglykane“ zusammen. Die Glykosaminoglykane werden auch als „GAGs“ bezeichnet und stellen die wichtigsten Substanzen in der Gelenkflüssigkeit dar. Bekannt als Knorpelschutzstoffe wirken sie gesundheitsfördernd und unterstützend auf den Heilungsprozess.
Aber Achtung: Diese Stoffe können vorbeugend und als Begleitung zur Therapie eingesetzt werden. Sie ersetzen aber niemals die Fachbehandlung durch einen Tierarzt. Wenn dein Pferd Anzeichen von Gelenkproblemen hat, solltest du unbedingt zuerst mit deinem Tierarzt sprechen.
Dennoch sind die GAGs bekannte und sehr nützliche Helfer, wenn es Probleme mit den Gelenken deines Pferdes gibt. Sie stellen das Gleichgewicht des Gelenkstoffwechsels wieder her und sorgen so für eine permanente Geschmeidigkeit in den Gelenken.
Die natürlichen Glykosaminoglykane
Zu den natürlichen Knorpelschutzstoffen zählen Hyaluronsäure, Methylsulfonylmethan (kurz: MSM), Chondroitin und Glucosamin.
Die Hyaluronsäure bildet die Basis der Gelenkflüssigkeit und sorgt für eine gleitende Konsistenz. Am bekanntesten ist die Behandlung mit einer Injektion in das betroffene Gelenk. Mittlerweile gibt es aber auch Bindungsformen der Hyaluronsäure, die wasserlöslich oder an spezielle Träger gebunden sind. So können sie über das Futter aufgenommen, vom Stoffwechsel einfach verarbeitet und direkt in die betroffenen Gelenke transportiert werden.
Der körpereigene Schwefelstoff Methylsulfonylmethan (MSM) unterstützt die Bildung der GAGs und aktiviert Vitalstoffe im Körper. Es kann schnell über den Dünndarm deines Pferdes aufgenommen und an den benötigten Stellen verarbeitet werden. Bei Gelenkproblemen wird Schwefel vor allem deshalb eingesetzt, weil es unter anderem am Aufbau von Kollagen beteiligt ist und für den Knorpelaufbau benötigt wird. Dennoch ist von unbedarften MSM-Beifütterungen abzuraten. Durch die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein, welche reichlich in Leinsamen, Bierhefe, Soja, aber auch in Weidegras enthalten sind, ist der Bedarf an Schwefel beim Pferd in der Regel gut gedeckt. Wird dauerhaft zu viel Schwefel aufgenommen, kann es zu Magenreizungen, Durchfall und Blähungen, aber auch zu Vergiftungserscheinungen kommen. Deshalb sollte MSM nie über eine längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden.
Das Chondroitinsulfat ist ein wichtiger Nährstoff für den Knorpelaufbau. Der Gelenknährstoff ist eine natürliche Zuckerverbindung, die der Körper produziert und für ein gesundes Gelenk benötigt.
Neben dem Chondroitin zählt das Glucosamin zum wichtigsten Nährstoff für die Knorpelbildung. Das Glucosamin kommt – ebenso wie das Chondroitin – in der Gelenkflüssigkeit, dem Bindegewebe sowie dem Knorpel vor und wird vom Körper selbst produziert. Durch ein fortgeschrittenes Alter, dauerhaft hoher Belastung oder intensive, sportliche Anstrengung kann die Produktion beeinträchtigt werden. Dem Körper fehlt dann der wichtige Nährstoff, worunter die Gelenkgesundheit leidet.
Glucosamin als wichtiger Nährstoff für gesunde Pferdegelenke
Der Nährstoff Glucosamin ist ein natürlicher Baustein, dem viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden.
Glucosamin unterstützt die Regenerierung der Gelenke. Allerdings solltest du dich nicht vollkommen auf Glucosamine verlassen. Eine kontinuierliche Bewegung und bedarfsgerechte, kräuterreiche Fütterung deines Pferdes sind für die Gelenkgesundheit genauso wichtig.
Was ist Glucosamin eigentlich?
Auch bekannt als Knorpelschutzstoff handelt es sich bei Glucosamin um einen natürlichen Aminozucker, der vor allem die Gleit- und Dämpfschichten in den Gelenken herstellt und erhält. Das Glucosamin ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Zellstruktur in den Knorpelzellen und sorgt für die Festigkeit und Elastizität des Knorpels. Glucosamin bindet auch große Mengen an Wasser, wodurch die Gelenkflüssigkeit ihre Konsistenz behält und sorgt so für ein geschmeidiges Gelenk. Als wichtigster Grundbaustoff der Knorpelschicht trägt Glucosamin zum Erhalt der Gelenkgesundheit bei und gewährleistet die Knorpelerneuerung im Körper.
Welche Eigenschaften besitzt das Glucosamin?
Glucosamin hat vor allem eine präventive Wirkung, da es beim natürlichen Aufbauprozess des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit beteiligt ist. Es ist somit der wichtigste Stoff für die Gelenkgesundheit deines Pferdes. Der optimale Einsatz von Glucosamin mindert auch die Gefahr einer fortschreitenden Knorpelschädigung.
Dem Glucosamin werden zudem entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben. Aufgrund der Struktur ist es in der Lage, schnell an den Wirkort zu gelangen und wird zügig resorbiert.
Woher kommt das Glucosamin?
In natürlicher Form kommt Glucosamin im Bindegewebe, im Knorpel und in der Gelenkflüssigkeit beim Pferd vor. Der Nährstoff wird für die Produktion von körpereigenen Glykosaminoglykanen benötigt. Wenn der Körper aufgrund des Alters, durch Verletzungen oder eine hohe Belastung nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Glucosamin selbst zu produzieren, kannst du auf entsprechende Präparate zurückgreifen.
Der Einsatz von Glucosamin bei Pferden
Glucosamine können, durch ihre positiven Eigenschaften bei der Knorpelerneuerung und durch ihren Beitrag zur Gelenkgesundheit, sowohl präventiv als auch zur Unterstützung einer Therapie eingesetzt werden. Besonders bei Sportpferden, älteren Pferden, bei Pferden mit einem sensiblen Bewegungsapparat oder Pferden mit hoher Belastung, ist eine vorsorgliche Ergänzung mit Glucosamin sinnvoll. Der Nährstoff unterstützt die Regeneration der Gelenke, Sehnen, Knorpel und Bänder. Beachte jedoch die Dosierungsempfehlungen, denn auch hier gilt: Eine zu hohe Dosierung oder eine Gabe über einen zu langen Zeitraum können mehr schaden als nützen. Besprich dich am besten mit deinem Tierarzt, ob ein Einsatz von Glucosamin bei deinem Pferd sinnvoll ist.
Zeigt dein Pferd Gelenkbeschwerden oder hat Arthrose, ist eine Futterergänzung mit Glucosamin ebenfalls empfehlenswert. Die beschriebenen Eigenschaften können dabei helfen, die Gelenkschmerzen zu lindern und die Knorpelerneuerung anzukurbeln. Jedoch ist zu beachten, dass Verbesserungen der Gelenkgesundheit nicht sofort erkennbar sind, sondern der Prozess eine längere Zeit benötigt. Oft tritt eine sichtliche Verbesserung frühestens nach 3-4 Monaten ein. Die Verbesserung der Gelenkgesundheit ist ein langsamer Prozess, bei dem du und dein Pferd viel Geduld benötigen.
Da Glucosamine aus natürlichen und tierischen Stoffen hergestellt werden, besitzen die Präparate einen starken und charakteristischen Geruch. Bei wählerischen Pferden kann es passieren, dass das Glucosamin-Pulver oder -Granulat nicht gut angenommen wird.
Tipp: Vermeng das Pulver oder Granulat gut mit dem Kraftfutter und gib eventuell einen Schuss Öl dazu, damit es besser gebunden und von deinem Pferd nicht aussortiert werden kann. Hierdurch wird auch der typische Geruch abgemildert.
Besonders geeignet sind auch auf Gelenke und Mobilität abgestimmte Ergänzungsfutterfertigmischungen, wie z.B. Pavo Mobility. Dies enthält die wichtigsten Gelenksubstanzen wie Glucosamin, Hyaluronsäure, Chondroitin und MSM (Schwefel) im richtigen Verhältnis. Pavo Mobility wurde speziell für bewegliche Gelenke entwickelt und kann als Kur oder zur präventiven Dauerfütterung angewendet werden.
Fütterung und Gesundheit
Ponys richtig füttern
Die richtige Fütterung von Ponys kann eine echte Herausforderung sein. Sie sind oftmals sehr leichtfuttrig, benötigen für ihre Gesunderhaltung aber dennoch eine ausreichende Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders sehr robuste Ponyrassen wie Islandpferde, Fjordpferde und Shetlandponys stammen aus Regionen, in denen ein karges, aber vitalstoffreiches Futterangebot herrscht. Nur weil diese Ponys in der Lage waren mit wenig Futter auszukommen, überlebten sie die kalten Wintermonate. Um ihren täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken, ernährten sie sich neben Gras außerdem von nährstoffreichem Moos, Kräutern und Flechten. So waren sie in der Lage, alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen, ohne dabei in einen Energieüberschuss zu geraten. Unsere hiesigen Wiesen und das daraus resultierende Raufutter sind jedoch lange nicht so nährstoffreich wie das Futterangebot in den Ursprungsländern der Ponys. Daher müssten die Ponys eigentlich eine viel größere Menge unseres Futterangebots aufnehmen, um ihren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Diese vermehrte Futteraufnahme führt bei den leichtfuttrigen Ponys jedoch schnell zu Übergewicht. In der artgerechten Fütterung von Ponys ist demnach die optimale Deckung des niedrigen Futter- aber gleichzeitig hohen Vitamin- und Mineralstoffbedarfs entscheidend.
Hochwertiges Raufutter als Grundlage in der Pony Fütterung
Wie viel Kilo Heu braucht ein Pony pro Tag?
Raufutter ist die Grundlage in der Fütterung eines jeden Equiden - ungeachtet ob Pferd oder Pony. Dein Pony benötigt die hochwertigen Fasern für zahlreiche wichtige Körperfunktionen sowie für eine gesunde, funktionierende Darmflora. Grundsätzlich benötigt ein Pony ca. 1,5 kg Heu pro 100 kg seines Idealkörpergewichts. Bei einem 300 kg schweren Pony entspricht das ca. 4,5 kg Heu pro Tag. Darüber hinaus ist es für die Magen-Darm-Gesundheit deines Ponys sehr wichtig, keine längeren Fresspausen einzulegen. Dies ist zurückzuführen auf die Magensäure, welche kontinuierlich produziert wird. Wird diese nicht durch Raufutter „gepuffert“, kann sie die Magenwand angreifen. Ernsthafte Krankheiten wie z.B. Magengeschwüre können die Folge sein. Viele Fütterungsberater empfehlen für Pferde daher einen 24/7 Zugang zu Raufutter. Für leichtfuttrige Ponys, die zu Übergewicht neigen, ist Raufutter ad libitum jedoch nicht immer geeignet, da sie so mehr Energie aufnehmen als sie eigentlich verbrauchen. Das folgenschwere Fazit: Übergewicht.
Gehört auch dein Pony zu den sehr Leichfuttrigen ist es sinnvoll, das Heu abzuwiegen und es, wenn möglich, über mehrere kleine Tagesportionen zu verteilen. Mit diesem Raufuttermanagement erhält dein Pony oder Shetty keine übermäßigen Heumengen und gleichzeitig werden lange Fresspausen vermieden. Auch das Füttern von Heu aus engmaschigen Heunetzen verlängert die Fresszeit und sorgt dafür, dass dein Pony sein Raufutter nicht so schnell „verschlingt“.
Um einen noch besseren Überblick über die Nährwertzufuhr zu bekommen, kannst du dein Raufutter außerdem auf seine Inhaltsstoffe testen lassen. Viele Pony Besitzer achten verstärkt auf eine zuckerreduzierte Ernährung, vergessen dabei jedoch, dass auch Heu Zucker enthält. Je nach Raufuttersorte kann der Zuckergehalt sogar bis zu 20% betragen - das ist mehr, als in den meisten Kraftfuttersorten enthalten ist. Sollte eine Raufutteranalyse ergeben, dass dein Heu über einen zu hohen Zuckergehalt verfügt, wechsele lieber zu einer zuckerärmeren Sorte. Ist dies aktuell nicht möglich, kannst du dein Heu z.B. durch zuckerarme Raufutterersatzprodukte ergänzen, um die Zuckerzufuhr durch das Raufutter gering zu halten. Alternativ kannst du dein Heu auch mit Stroh strecken, um die Zuckerzufuhr zu reduzieren. Achte hierbei jedoch unbedingt darauf, nur geringfügig Stroh unter das Heu zu mischen und es auf keinen Fall komplett zu ersetzen. Ernsthafte Koliken könnten die Folge einer Fütterung von zu viel Stroh sein.
Der Weidegang bei Ponys
Eine 24/7 Haltung auf einer satten Weide ist für Ponys oft nicht ideal. Sehr reichhaltiges Gras lässt die leichtfuttrigen Ponys schnell zu dick werden. Begrenze daher besonders im Sommer und im Frühling, wenn das Gras sehr reichhaltig ist, den Weidegang deines Ponys. Diese Begrenzung kann je nach Belieben zeitlich oder räumlich erfolgen. Beispielsweise kannst du dich dafür entscheiden, dein Pony nur für eine bestimmte Zeit auf die Weide zu lassen. Alternativ ist es auch möglich, ein bestimmtes Stück Weide abzutrennen, welches dein Pony genüsslich abgrasen darf. Ist der Weidegang beendet, kannst du dein Pony gemeinsam mit anderen leichtfuttrigen Pferden auf einem großen Paddock halten und zuckerreduziertes Raufutter zur Verfügung stellen.
Kraftfutter für Ponys
Wann benötigt dein Pony ein Kraftfutter? Ganz einfach: Wenn es seinen Energiebedarf nicht mehr durch eine reine Raufutterfütterung decken kann. Dieser Fall tritt jedoch in den meisten Fällen nur bei Sportponys auf. Freizeitponys genügt oft bereits eine Fütterung aus ausrechend Raufutter und hochwertigem Mineralfutter. Ein energiereiches Kraftfutter könnte unter Umständen zu überschüssigen Kilos führen und deinem Pony so eher schaden als nutzen. Jedoch gibt es auch viele leichte Kraftfuttersorten, die speziell für einen niedrigen Energiebedarf ausgelegt sind. Diese versorgen dein Pony mit notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen, ohne zu viel Energie zu liefern. Bist du dir unsicher, wie hoch der aktuelle Energiebedarf deines Ponys ist? Der Pavo Energy Level Plan hilft dir weiter.
Vitamin- und Mineralstoffversorgung deines Ponys
Freizeitponys haben grundsätzlich einen niedrigen Futterbedarf. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch ihr Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gering ist. Füttere neben Raufutter immer ein hochwertiges Mineralfutter zur Gesunderhaltung, wenn du kein oder wenig Kraftfutter fütterst. Generell gilt: Fütterst du deinem Pony weniger als 0,75 kg mineralisiertes Kraftfutter pro Tag, ist die Zugabe eines Mineralfutters erforderlich, um seinen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.
Die Gefahr von Übergewicht bei Ponys
Viele Ponyrassen tendieren dazu, schnell überschüssige Kilos anzusammeln, wenn ihre Fütterung nicht optimal eingestellt ist. Diese extra Kilos erscheinen im ersten Moment zwar süß - können für dein Pony jedoch einige gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Wohlstandskrankheiten wie EMS, Hufrehe, Cushing oder Diabetes (Insulinresistenz) können ernsthafte Folgen von Übergewicht sein. Zusätzliche Kilos belasten zudem die Gelenke, erschweren deinem Pferd das Fortbewegen und nehmen ihm so ein Stück von seiner Lebensqualität. Achte daher stets kritisch auf den aktuellen Konditionszustand deines Ponys und passe die Fütterung sofort an, wenn du merkst, dass es an Gewicht zulegt.
Bei der Fütterung von übergewichtigen Ponys mit einer Stoffwechselerkrankung ist es zudem ratsam, auf Getreide und Melasse in der Futterration zu verzichten. Hier eignet sich getreide- und melassefreies Mineralfutter sowie energie- und zuckerarmes Raufutter. Wird dein stoffwechselerkranktes Pony leicht gearbeitet oder tendiert zu starkem Futterneid, ergänze sein Futter mit einem energiearmen, aber strukturreichen Müsli, wie z.B. Care4Life Kräutermüsli oder EasyMix Müsli ohne Getreide und Melasse.
Denk bei der Gesamtenergie auch an die Auswahl von Pferdeleckerlis, denn auch hier ist Vorsicht geboten. Möchtest du dein Pferd hin und wieder mit einem Apfel, einer Möhre oder gesunden Pferdeleckerlis verwöhnen, ist dies völlig in Ordnung. Jedoch gilt auch für Ponys: Leckereien nur in Maßen genießen.
Das Training von Ponys
In freier Wildbahn sind Ponys den ganzen Tag unterwegs - sie bewegen sich durch riesige Landsstriche und sind kontinuierlich auf Nahrungssuche. Auch heutzutage darf die Bewegung deines Ponys nicht zu kurz kommen, um es gesund zu erhalten. Lange, ruhige Bewegungen können hier schon helfen, den Konditionszustand zu erhalten bzw. Gewicht zu verlieren. Auch regelmäßiges Training auf dem Reitplatz, Bodenarbeit oder Spaziergänge, bzw. Ausritte fördern dein Pony und bringen Abwechslung in euren Alltag. Du suchst nach einem Trainingsplan, der deinem Pony bei der Gewichtsabnahme hilft? Das Pavo InShape Programm liefert dir wertvolle Tipps zum Training, der Fütterung und der Haltung von übergewichtigen Ponys.
Dein Pony soll Muskeln aufbauen? Dann ist, neben dem entsprechenden Training die bedarfsgerechte Fütterung von hochwertigem Eiweiß bzw Aminosäurenempfehlenswert. Hierfür eignen sich z.B. muskelaufbauende Ergänzungsfuttermittel oder auch Sojaextraktionsschrot
Die Fütterung von alten Ponys
Im Alter verändert sich der Vitamin- und Mineralstoffbedarf deines Ponys. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und es benötigt mehr Energie für zahlreiche Körperprozesse. Besonders im Winter tendieren viele Ponys dazu, einzufallen. In diesem Fall benötigen sie eine Fütterung, die ausreichend Energie und Eiweiße liefert. Hier ist es in erster Linie ratsam, die Raufuttermenge zu erhöhen und gegebenenfalls ein eiweißreiches Raufutterersatzprodukt zuzufüttern. Auch ein Kraftfutter speziell für alte Pferde versorgt deinen Senior mit wichtigen Nährstoffen und hält ihn auch im Alter fit.
Du hast weitere Fragen zur Fütterung deines Ponys? Dann kontaktiere unsere Pavo Fütterungsberatung! Wir helfen dir gern weiter.
Fütterung und Gesundheit
Der Energiebedarf von Pferden
Der Energiebedarf deines Pferdes ist abhängig von individuellen Faktoren wie Training, Alter und Gewicht. Um seinen Grundbedarf und den Bedarf bei leichter Arbeit zu decken, ist in der Regel bereits eine gesunde Basisfütterung mit hochwertigem Raufutter ausreichend. Steigt jedoch der Energiebedarf deines Pferdes, z.B. durch Training, kann es nötig sein, die Basisfütterung mit einem geeigneten Kraftfutter zu ergänzen. Achte hierbei darauf, ein Kraftfutter zu wählen, welches dem genauen Energiebedarf deines Pferdes entspricht. Ein unpassender Energiewert im Futter kann bei deinem Pferd nicht nur zu Unwohlsein und Leistungsverlust führen, sondern auch das Risiko auf ernstzunehmende Krankheiten wie Hufrehe, EMS und Diabetes erhöhen. Aber woher weißt du, ob dein Pferd neben Raufutter auch noch ein Kraftfutter benötigt und falls ja, welches Kraftfutter das richtige ist? Indem du den genauen Energiebedarf deines Pferdes kennst. Denn erst dann kannst du die Fütterung bedarfsgerecht anpassen.
Den Energiebedarf deines Pferdes bestimmen
Jedes Pferd hat einen unterschiedlichen Energiebedarf. Während Sportpferde schwere Arbeit verrichten und deutlich mehr Energie benötigen, genügt Freizeitpferden oftmals ein leichtes Kraftfutter zur Konditionserhaltung. Damit du den Energiebedarf deines Pferdes ganz einfach mit dem passenden Futtermittel decken kannst, wurde der Pavo Energy Level Plan entwickelt. Dieser Plan bezieht sich auf das Trainingsprogramm deines Pferdes bei mindestens 3-4 Trainingseinheiten pro Woche und durchschnittlich 30-60 Minuten Training. Das Energy Level deines Pferdes lässt sich in 4 einfachen Schritten bestimmen:
1. Miss eine Woche lang, wie viele Minuten du dein Pferd jeweils im Schritt reitest, trabst und galoppierst.
2. Addiere die einzelnen Werte und teile sie anschließend durch 7 Tage, um die durchschnittliche tägliche Arbeit zu erhalten.
3. Rechne die durchschnittliche tägliche Arbeit mit Hilfe der gesamten von Minuten in Prozentzahlen um.
4.Wähle dein Energy Level.
Energy Level Low (1 Stern)
Das niedrigste Energy Level bildet das Energy Level Low. Zu Energy Level Low zählen meist Freizeitpferde, die nur leichte Arbeit verrichten. Ein möglicher Trainingsplan auf diesem Level könnte wie folgt aussehen:
Ø 53 Minuten Training pro Tag
25 Min Schritt
25 Min Trab
3 Min Galopp
ca. 47,2%
ca. 47,2%
ca. 5,7%
4-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 15 Minuten Warm- und Trockenreiten, 10 Minuten Schritt, 25 Minuten Traben und 3 Minuten Galopp pro Tag.
Für Pferde, die auf Energy Level Low trainieren, ist eine Fütterung mit ausreichend hochwertigem Raufutter, einem energiearmen Kraftfutter und Mineralfutter empfehlenswert.
Das Energy Level der Pavo Futtersorten erkennst du ganz einfach anhand der Anzahl der Sterne auf den einzelnen Futtersäcken. Pavo Kraftfuttersorten mit Energy Level Low verfügen z.B. über einen Stern auf den entsprechenden Futtersäcken. Eine höhere Anzahl an Sternen auf den Pavo Futtersäcken bedeutet keineswegs einen Unterschied in der Qualität des Futters, sondern lediglich einen Anstieg des Energiewerts. Die Energiewerte der Futtersorten basieren auf den internationalen Energierichtlinien der NRC und CVB.
Du trainierst mit deinem Pferd deutlich weniger als in Energy Level 1 angegeben und es besteht zudem kein erhöhter Nährstoffbedarf, z.B. aufgrund von Trächtigkeit oder zunehmendem Alter? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Pferd zusätzlich gar kein Kraftfutter benötigt. In diesem Fall ist es ausreichend, es mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter zu versorgen, um seinen Energiebedarf zu decken.
Energy Level Medium (2 Sterne)
Das zweite Energy Level wird bezeichnet als Energy Level Medium. Hierzu zählen vor allem Pferde, die mittelschwere Arbeit verrichten. Ein wöchentliches Trainingsprogramm auf Energy Level Medium könnte demzufolge so aussehen:
Ø 60 Minuten Training pro Tag
14 Min Schritt
34 Min Trab
12 Min Galopp
ca. 23,3%
ca. 56,7%
ca. 20%
4-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 14 Minuten Schritt, 34 Minuten Trab und 12 Minuten Galopp pro Tag.
Auch die Basis der Fütterung von Pferden auf Energy Level Medium sollte immer aus hochwertigem Raufutter bestehen. Zudem benötigen sie die Zugabe eines energiereicheren Kraftfutters, um ihren erhöhten Bedarf an Energy zu decken. Pavo Futtersorten mit Energy Level Medium erkennst du an 2 abgebildeten Sternen auf den jeweiligen Futtersäcken.
Energy Level High (3 Sterne)
Das höchste Energy Level bildet das Energy Level High. Pferde, die auf Energy Level High trainieren, zählen zu den echten Spitzensportlern. Ein Wochentrainingsplan auf diesem Niveau könnte beispielswiese so aufgestellt sein:
Ø 60 Minuten Training pro Tag
14 Min Schritt
23 Min Trab
23 Min Galopp
ca. 23,3%
ca. 38,3%
ca. 38,3%
5-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 14 Minuten Schritt, 23 Minuten Trab und 23 Minuten Galopp pro Tag.
Pferde, die auf Energy Level High arbeiten, haben den höchsten Bedarf an Energie. Aber auch hier bildet hochwertiges Raufutter immer die Fütterungsgrundlage. Zudem benötigen diese Hochleistungssportler ein sehr energiereiches Kraftfutter, welches ihren erhöhten Bedarf deckt und sie bei anstrengendsten Leistungen optimal unterstützt. Bist du auf der Suche nach einem Pferdefutter mit Energy Level High? Dann eignen sich Pavo Kraftfuttersorten mit 3 Sternen auf dem jeweiligen Futtersack.
Die Folgen einer nicht bedarfsgerechten Energiezufuhr
Der Energiebedarf eines Pferdes ist sehr individuell. Daher sollte auch die Energiezufuhr deines Pferdes individuell betrachtet werden. Führst du deinem Pferd einen Energiewert zu, welcher nicht seinen Bedürfnissen entspricht, kann dies ernsthafte Folgen haben.
Szenario 1: Dein Pferd erhält zu wenig Energie
Erhält dein Pferd durch die Fütterung weniger Energie, als es eigentlich benötigt, entsteht ein Defizit. Dieses Energiedefizit führt dann dazu, dass dein Pferd zu wenig Nährstoffe erhält und an Gewicht verliert. Bleibt dieses Energiedefizit konstant, wird dein Pferd immer dünner, bis es irgendwann ein ernsthaftes Untergewicht erreicht. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Pferd aufgrund der geringen Energie- und Nährstoffzufuhr im Training nicht mehr ausreichend belastbar ist. Dies kann sich beispielsweise in Schwäche oder Abgeschlagenheit äußern. Gerade für Pferde auf Energy Level 2 und 3 ist ein zu niedriger Energiewert unbedingt zu vermeiden, damit sie ihre Aufgaben im Training optimal bewältigen können. Versorge dein Pferd daher immer mit ausreichend hochwertigem Raufutter und passe sein Kraftfutter stets an seinen Energiebedarf an.
Szenario 2: Dein Pferd erhält zu viel Energie
Versorgst du dein Pferd mit mehr Energie als es verbraucht, entsteht ein Überschuss. Dieser Energieüberschuss führt in erster Linie dazu, dass dein Pferd an Gewicht zulegt. Je nachdem, wie hoch dieser Energieüberschuss ist, entsteht ein leichtes bis starkes Übergewicht bei deinem Pferd. Diese extra Kilos belasten die Gelenke sowie Knochen deines Pferdes und erschweren es ihm, sich fortzubewegen. Außerdem begünstigt Übergewicht die Entstehung ernsthafter Erkrankungen wie Hufrehe, EMS oder Diabetes. Gerade Pferde, die zu Energy Level 1 gehören, enthalten oft durch die zusätzliche Fütterung eines Kraftfutters mehr Energie, als sie eigentlich benötigen. Daher ist es sehr wichtig, das Training deines Pferdes kritisch zu beurteilen und abzuwägen, ob dein Pferd überhaupt ein Kraftfutter benötigt und wenn ja, welches das richtige Kraftfutter in eurer Situation ist. Hier hilft dir der Pavo Energy Level Plan, das richtige Kraftfutter für dein Pferd zu finden. Die Menge des Kraftfutters ist dann abhängig von Trainingsintensität, Trainingshäufigkeit, Gewicht und Qualität des Raufutters. Beachte hierzu gerne die Fütterungsempfehlung der jeweiligen Futtermittel.
Fütterungstipp für optimale Leistungen
,,Stimme das Kraftfutter deines Pferdes individuell auf seinen Energiebedarf ab, um es optimal zu unterstützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren." Dr. Patricia Sitzenstock
Welche Rohstoffe im Pferdefutter beeinflussen den Energiegehalt?
Unterschiedliche Rohstoffe im Pferdefutter liefern verschieden hohe Energiewerte. Futtermittel mit einem hohen Energiewert verfügen beispielsweise meist über mehr Zucker und Stärke, die zudem schnell verfügbare Energie liefern. Darüber hinaus gibt es weitere Rohstoffe, die einen großen Einfluss auf den Energiewert eines Kraftfutters haben.
Rohstoffe mit hohem Energiegehalt
Getreide
Getreide ist nach wie vor ein wichtiger Energielieferant im Pferdefutter mit einem hohen Stärkeanteil. Die energiereichsten Getreidesorten sind Gerste, Mais und Hafer. Gerste liefert deinem Pferd ca. 11,9 MJ Energie pro Kilogramm, Mais ca. 12,8 MJ/Kg und Hafer ca. 10,5 MJ/Kg. Demnach sind Gerste und Mais die größten Energielieferanten für dein Pferd. Allerdings sind beide Sorten in unbehandelter Form sehr schwer verdaulich für Pferde. Werden diese unbehandelt verfüttert, können sie zu Verdauungsproblemen, wie z.B. Koliken führen und langfristig sogar die Entstehung von Krankheiten, wie Hufrehe begünstigen. Aus diesem Grund werden Gerste und Mais aufgeschlossen, bevor sie ins Kraftfutter gelangen. Mögliche Formen das Aufschließens sind beispielsweise das hydrothermische Behandeln, bei dem die Körner zu Flocken weiterverarbeitet werden, oder das Puffen. Anders als Gerste und Mais, ist Hafer auch in seiner naturbelassenen Form eine bekömmliche Getreidesorte, die deinem Pferd schnell verfügbare Energie liefert. Bei (älteren) Pferden mit Zahnproblemen empfiehlt sich eine Fütterung von gequetschtem Hafer. Enthält ein Futtermittel folglich also große Mengen an Hafer, Mais und/oder Gerste (in gepuffter oder geflockter Form), verfügt es auch über einen hohen Energiewert. Diese eignen sich dann besonders für Sportpferde, die mittlere bis schwere Arbeit verrichten. Freizeitpferde hingegen können ihren Energiebedarf meist auch mit einer getreidefreien Fütterung decken.
Reiskleie
Reiskleie ist von Natur aus getreidefrei und eine leicht verdauliche Stärke-Quelle mit langsam freiwerdender Energie. Durch die allmähliche Freisetzung von Glukose (Energie) ist der glykämische Index bei Reiskleie niedrig. Der glykämische Index gibt an, wie schnell der Glukosespiegel bei der Aufnahme von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke) im Blut ansteigt. Zudem ist Reiskleie ein sehr ölhaltiges und eiweißreiches Produkt. Daher ist es vor allem für Pferde geeignet, die einen erhöhten Energiebedarf haben, wie z.B. Sportpferde, ältere Pferde oder laktierende Zuchtstuten.
Öle
Auch Öle, wie z.B. Leinsamenöl oder Sojaöl sind gute Energielieferanten für Pferde. Öl wird häufig als „saubere Energiequelle“ bezeichnet, da es keine Abfallstoffe wie beispielsweise Milchsäure hervorruft. Daher ist Öl vor allem im Sportpferdefutter ein wichtiger Zusatz, der besonders bei ausdauernden Sportarten sehr beliebt ist. Als schöner Nebeneffekt sorgt Öl im Futter außerdem für ein glänzendes Pferdefell.
Sojabohnen
Soja wird im Pferdefutter meist in geschroteter oder gepuffter Form verwendet. Unbehandelt dürfen Sojabohnen aufgrund ihrer Toxine nicht an Pferde verfüttert werden. Soja ist in erster Linie eine hochwertige Eiweißquelle, von der vor allem Sportpferde profitieren. Aufgrund der höheren Muskelbelastung benötigen Pferde im Spitzensport mehr Eiweiß, weswegen häufig größere Mengen an Soja in Futtermitteln für Sportpferde verwendet werden. Auch bei einer Fütterung von Eiweiß ist es empfehlenswert, dein Pferd so bedarfsgerecht wie möglich zu füttern, da ein Eiweißüberschuss die Leber und die Nieren belasten kann.
Rohstoffe mit niedrigem Energiegehalt
Kräuter
Kräuter haben einen niedrigen Gehalt an Energie, da sie sehr zucker- und stärkearm sind. Dafür fördern sie die Gesundheit deines Pferdes auf ganz natürliche Weise und schmecken ihm zudem sehr gut. Beliebte Kräuter im Pferdefutter sind z.B. Fenchel, Rosmarin und Salbei. Getrocknete Kräuter werden oftmals im Futter für Freizeitpferde verwendet, da sie die Kautätigkeit steigern und so eine gesunde Verdauung fördern. Kräuter eignen sich allerdings nicht nur für Freizeitpferde – auch Sportpferde können von der natürlichen Wirkung gesunder Kräuter und Heilpflanzen profitieren.
Luzerne
Luzerne ist generell sehr zucker- und stärkearm, verfügt jedoch über einen hohen Eiweißgehalt. In Futtersorten für Freizeitpferde kommt sie dadurch hauptsächlich zur Steigerung der Kautätigkeit zum Einsatz. Als alleiniges Futtermittel eignet sich Luzerne aufgrund des hohen Eiweißgehalts für Freizeitpferde nicht. Möchtest du jedoch die Fresszeit deines Pferdes verlängern, eignen sich hier besonders Luzernemischungen, die mit weiteren Raufuttersorten angereichert sind. Für Sportpferde und dünne, alte Pferde mit hohem Eiweißbedarf eignet sich eine Fütterung mit Luzerne-Raufutterprodukten hingegen sehr gut, um beispielsweise ihren Konditionszustand aufrechtzuerhalten.
Wie wir Menschen es aus unserer Ernährung kennen, gilt auch im Pferdefutter: Die Menge ist entscheidend! Enthält dein Pferdefutter beispielsweise eine kleine Menge Getreide, bedeutet dies nicht gleich, dass es Unmengen an Energie liefert und für dein Freizeitpferd nicht in Frage kommt. Viele Pferde fressen sehr gern Getreide und freuen sich über diesen kleinen Leckerbissen im Futter. Bist du dir über den genauen Energiewert einer Futtersorte unsicher? Dann kannst du dich ganz einfach am Pavo Energy Level orientieren, um das passende Futter für dein Pferd zu finden.
Gern helfen dir auch unsere Pavo Fütterungsexperten persönlich weiter.
Fütterung und Gesundheit
Dein Pferd in jedem Alter optimal versorgt
Im Laufe seines Lebens durchläuft dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Die 1. Entwicklungsphase startet bereits als ungeborenes Fohlen im Bauch der tragenden Stute. Weiter geht es als frischgeborenes Fohlen, über zum Absetzer, zum Jährling, zum ausgewachsenen Pferd, bis schließlich hin zum Senior. Mit dem Übergang in die nächste Entwicklungsphase verändert sich gleichzeitig auch der Nährstoffbedarf deines Pferdes. Um dein Pferd in jeder Lebensphase gesund und fit zu halten, ist es dann nötig, die Fütterung auf seine aktuellen Bedürfnisse anzupassen.
Aber was sollte dein Pferd eigentlich fressen, um seinen Bedarf an bestimmten Nährstoffen optimal zu decken? Ungeachtet der jeweiligen Entwicklungsphase bildet hochwertiges Raufutter immer die Grundlage jeder gesunden Pferdefütterung. Stelle also sicher, dass deinem Pferd mindestens 1,5% seines Körpergewichts an Raufutter pro Tag zur Verfügung steht. So unterstützt du sein Wohlbefinden, eine gesunde Verdauung und förderst ein natürliches Fressverhalten.
Der Nährstoffbedarf deines Pferdes in den verschiedenen Lebensphasen
In jeder Lebens- und Entwicklungsphase benötigt dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Nährstoffen für seine Gesunderhaltung. Hinterfrage also gut, in welcher Phase dein Pferd sich aktuell befindet, sodass du die Fütterung und Haltung optimal an seinen jeweiligen Bedarf anpassen kannst.
1. Ungeborenes Fohlen
Für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bändern benötigt ein ungeborenes Fohlen vor allem ausreichend Zink, Selen und Kupfer. Jedoch sind auch Calcium, Phosphor und Magnesium im richtigen Verhältnis entscheidend für eine gute Knochenentwicklung. Da die Nährstoffversorgung des ungeborenen Fohlens über die tragende Stute erfolgt, ist ein spezielles Zuchtstutenfutter nötig, um es mit genau diesen Nährstoffen zu versorgen. Füttere dieses ab dem 9. Trächtigkeitsmonat, um die Entwicklung deines ungeborenen Fohlens optimal zu unterstützen.
2. Neugeborenes Fohlen
Ist dein Fohlen gerade geboren, besitzt es zunächst keine eigenen Antikörper. Diese erhält es erst durch das Trinken der ersten Stutenmilch (Biestmilch oder auch Colostrum genannt). Daher ist es für einen guten Start ins Leben sehr wichtig, dass dein Fohlen diese Erstmilch so schnell wie möglich, spätestens aber innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Geburt aufnimmt.
Neugeborene Fohlen benötigen vor allem viel Eiweiß für ihr Wachstum. Für eine gute Knochenentwicklung ist außerdem eine ausreichende Versorgung an Kupfer, Zink, Mangan und Magnesium entscheidend. Das Beste für junge Fohlen ist die Muttermilch, so dass Fohlen sich gern so lange wie möglich an Muttis Milchbar bedienen sollten. Sobald es beginnt, sich für Kraftfutter zu interessieren, kannst du einen eiweißreichen Fohlenstarter füttern. Achte bei der Wahl des Fohlenfutters darauf, dass die enthaltenen Mineralstoffe organisch gebunden sind, sodass sie optimal von deinem Fohlen verstoffwechselt werden können.
3. Absetzer/Jährling
Ein Absetzer, bzw. ein Jährling benötigt nahezu dieselben Nährstoffe wie ein neugeborenes Fohlen. Für den weiteren Wachstumsprozess ist jedoch vor allem eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren entscheidend. Auch ein optimales Calcium-Phosphor-Magnesium-Verhältnis von 7:5:1 im Pferdefutter ist wichtig, um eine gute Knochenentwicklung zu gewährleisten. Hierdurch wird besonders in jungen Jahren der Grundstein für ein gesundes Knochengerüst gelegt. Die Basis der Futterration für dein 2-3-jähriges Pferd bildet zudem immer ausreichend hochwertiges Raufutter. Ein Kraftfutter speziell für junge Pferde versorgt es zusätzlich mit allen Nährstoffen, die es für seine weitere Entwicklung benötigt.
Dein Fohlen ist eher leichtfuttrig und kann seinen Energiebedarf bereits durch ausreichend Raufutter decken? Dann füttere zusätzlich zum Raufutter dennoch ein Mineralfutter speziell für Absetzer und Jährlinge, so dass dein Junior ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt wird.
Auch interessant: Durch eine optimale Nährstoffversorgung lässt sich sogar das Risiko auf ernste Erkrankungen, wie z.B. OC/OCD reduzieren. Auch regelmäßige Bewegung kann die Entwicklung deines jungen Pferdes positiv beeinflussen.
4. Ausgewachsenes Pferd
Ist dein Pferd mit ca. 3 Jahren ausgewachsen, kann mit dem Einreiten gestartet werden. Zu Beginn dieser Phase benötigt dein Pferd kaum zusätzliche Energie. Ganz im Gegenteil: Ein Energieüberschuss könnte dein Pferd beim Einreiten unnötig hitzig werden lassen und das gesamte Training erschweren. Für den Muskelaufbau ist jedoch eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren notwendig. Füttere daher das eiweißreiche Aufzuchtfutter zunächst weiter, um die Eiweißversorgung sicherzustellen ohne zu viel Energie zuzuführen.
Starten die ersten arbeitsintensiveren Phasen, eignen sich leichte Kraftfuttersorten mit einem niedrigem Energiewert. Auch für Pferde, die später im Turniersport gehen sollen, genügt zunächst ein leichtes Kraftfutter, um den Energiebedarf zu decken.
Ist die erste Arbeitsphase – das Einreiten – geschafft, hängt der Nährstoffbedarf deines Pferdes sehr stark von der weiteren Trainingsintensität und Trainingshäufigkeit ab. Eine grobe Unterscheidung ist hier die Einteilung zwischen Freizeitpferd, Sportpferd und Zuchtpferd:
Freizeitpferd
Freizeitpferde benötigen für ihre Gesunderhaltung in erster Linie eine optimale Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders eine ausreichende Zufuhr von Zink und Selen ist sehr wichtig, da beide Mineralstoffe in unseren hiesigen Gräsern nicht ausreichend vorhanden sind. Um dein Pferd bestmöglich mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, die es benötigt, eignet sich ein Mineralfutter. Ein hochwertiges Mineralfutter erkennst du daran, dass es über eine gut verwertbare Mineralstoffquelle verfügt. Dies ist zum Beispiel bei organischen Mineralfuttern oder Mineralfuttersorten mit Intellibond Spurenelementen der Fall. Anorganische Mineralien hingegen können von deinem Pferd teilweise nicht aufgenommen werden, so dass sie unverwertbar wieder ausgeschieden werden.
Die meisten Freizeitpferde können ihren Nährstoffbedarf bereits durch qualitativ hochwertiges Raufutter in ausreichender Menge in Kombination mit einem guten Mineralfutter decken. Hat dein Freizeitpferd jedoch einen erhöhten Energiebedarf, z.B., weil du es mehrmals pro Woche leicht arbeitest, kannst du ein Kraftfutter mit niedrigem Energiewert füttern. Fütterst du deinem Pferd mindestens 1,5 kg einer mineralisierten Kraftfuttersorte pro Tag, ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht mehr erforderlich. Das Kraftfutter versorgt dein Pferd dann mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die es benötigt.
Gut zu wissen: Alle Pavo Kraftfuttersorten sind vollmineralisiert. Bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht notwendig.
Sportpferd
Sportpferde verfügen über einen moderaten bzw. hohen Energiebedarf. Um diesen zu decken benötigen sie, neben ausreichend Raufutter, ein energiereiches Kraftfutter. Damit dein Sportpferd seine Aufgaben problemlos meistern kann, ist besonders die richtige Energiequelle im Futter entscheidend. Die richtige Wahl dazu ist in erster Linie von eurer Disziplin abhängig: Leistet dein Pferd eher ausdauernde Aufgaben, wie z.B. im Distanzreiten? Dann eignet sich eine langsam freiwerdende Energiequelle, wie z.B. Öl oder Gerste. Oder benötigt dein Pferd schnell verfügbare Energie für explosionsartige Leistungen, wie z.B. im Rennsport oder beim Springen? Dann ist Hafer als Energielieferant eher empfehlenswert.
Anders als Freizeitpferde beanspruchen Sportpferde ihre Muskulatur nahezu täglich besonders stark. Um ihre Muskeln leistungsfähig zu erhalten, benötigen sie eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe. So ist beispielsweise eine ausreichende Zufuhr an natürlichem Vitamin E und Selen entscheidend für die Versorgung der Muskulatur. Essentielle Aminosäuren sorgen zusätzlich für einen guten Muskelstoffwechsel. Für die Muskelentspannung und Regenration nach der Arbeit benötigt dein Sportpferd außerdem ausreichend Magnesium. Ein Kraftfutter für dein Sportpferd sollte also die richtige Energiequelle für eure Disziplin, ausreichend Vitamin E und Selen, Magnesium sowie ausreichend hochwertiges Eiweiß enthalten.
Die Zugabe eines Mineralfutters ist für Sportpferde meist nicht erforderlich, da sie in der Regel mehr als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag erhalten. Merkst du jedoch, dass dein Pferd unter Muskelverspannungen leidet oder nach dem Training schnell übersäuert, können spezielle Ergänzungsfuttermittel helfen, den Abtransport von Abfallstoffen aus den Muskeln zu beschleunigen. Wenn dein Sportpferd nach dem Training stark geschwitzt hat, achte darauf, die lebenswichtigen Körpersalze wieder aufzufüllen. Hierfür eignet sich Elektrolyte in Pellet- oder in Flüssigform.
Zuchtpferd
Eine Zuchtstute kann bis zur Hochträchtigkeit ihrem Grundbedarf gerecht gefüttert werden. Erst ab der Hochträchtigkeit, also ab dem 9. Monat, steigt der Nährstoffbedarf der tragenden Stute. In dieser Phase benötigt sie vor allem essentielle Aminosäuren, die sich positiv auf ihren Hormonhaushalt auswirken. Die hochwertigen Eiweiße beeinflussen außerdem die Entwicklung des ungeborenen Fohlens und unterstützen die Milchproduktion während der Laktation. Eine ausreichende Versorgung an Magnesium und Selen schützt die Stute zudem vor frühzeitigen Wehen.
Die Fütterung eines Deckhengstes basiert in erster Linie auf seinem Energiebedarf. Wird dein Deckhengst z.B. noch im Sport geritten, benötigt er ein hochwertiges Sportfutter mit ausreichend Proteinen für die Deckung seines Energiebedarfs und eine optimale Nährstoffversorgung. Wird dein Deckhengst nicht oder nur freizeitmäßig geritten, benötigt er kaum zusätzliche Energie, jedoch ausreichend hochwertige Aminosäuren. Essentielle Fettsäuren, wie z.B. Leinöl, fördern zudem die Samenbildung. Eine ausreichende Versorgung an Vitamin E unterstützt zusätzlich die Fruchtbarkeit deines Deckhengstes und sollte vor allem während der Decksaison sichergestellt werden.
5. Altes Pferd
Auch bei deinem Senior entscheidet der Energiebedarf über die genaue Gesamtfutterration. Wird dein altes Pferd noch leicht geritten oder darf es seinen Ruhestand auf der Weide genießen? Wenn du deinen Senior noch regelmäßig trainierst, benötigt es neben ausreichend Raufutter eventuell auch ein Spezialfutter für alte Pferde, um es optimal mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen.
Wusstest du, dass der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen bei alten Pferden auch steigt, auch wenn sie sich bereits im Ruhestand befinden? Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels benötigen sie beispielsweise größere Mengen der Spurenelemente Zink, Mangan und Selen für ihre Gesunderhaltung. Auch Calcium, Phosphor und Magnesium werden vermehrt für den Knochenstoffwechsel benötigt. Zudem haben alte Pferde einen höheren Bedarf an Energie und Eiweißen für den Konditionserhalt sowie Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren. Ein Futter speziell für alte Pferde berücksichtigt genau diese Bedürfnisse deines Seniors und versorgt ihn mit den Nährstoffen, die er für einen zufriedenen Ruhestand benötigt.
Achte bei der Fütterung deines alten Pferdes außerdem besonders darauf, dass es auch genügend Rohfasern aufnimmt, die für seine gesunde Verdauung und Versorgung essentiell wichtig sind. Hat dein Senior z.B. Gebiss-, oder Zahnprobleme, ist es möglich, dass er nicht mehr genügend Raufutter aufnehmen bzw. dieses unzureichend für den weiteren Verdauungsprozess vorbereiten kann. In diesem Fall eignen sich Raufutterersatzprodukte zum Einweichen, um die Versorgung mit den wichtigen Rohfasern sicherzustellen.
Du hast weitere Fragen zur Fütterung deines Pferdes in verschiedenen Lebens- und Entwicklungsphasen oder eine andere, persönliche Fütterungsfrage? Dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten helfen dir gern weiter.