Die Mauke wird oft auch als Fesselekzem bezeichnet und gehört zu den ekzemartigen Hauterkrankungen. Es handelt sich um eine Entzündung der Haut in der Fesselbeuge, meist an den Hinterbeinen.
Alle Pferderassen können von Mauke betroffen sein. Allerdings sind Pferde mit langem Fesselbehang oder Pferde deren Füße nicht pigmentiert sind (mit weißem Abzeichen), anfälliger für Mauke.
Oft zeigen Pferde die ersten Mauke Symptome im Frühjahr und Herbst zur Fellwechselzeit, was für eine nährstoff- und stoffwechselbedingte Erkrankung spricht.
Mögliche Auslöser für Mauke beim Pferd
Mauke kann durch innere und äußere Faktoren verursacht werden. Sie beginnt in den meisten Fällen ganz plötzlich und hält sich dann aber auch sehr hartnäckig.
Äußere Faktoren
- Parasiten
- Bakterien
- Pilze
- In Kombination mit u.a. Feuchtigkeit, Schmutz und Sonnenlicht
Heutzutage treten Hautparasiten, Pilze und Bakterien bei Pferden wesentlich seltener auf als dies früher der Fall war, weil die Hygieneverhältnisse besser sind, die Ställe eine geringere Besatzdichte aufweisen und sich die Qualität des Futters verbessert hat. Im Optimalfall ist die Haut deines Pferdes gegen diese „Eindringlinge“ geschützt.
Wenn das Immunsystem deines Pferdes aber geschwächt ist, können die Parasiten (wie z.B. Milben, Haarlinge usw.), Bakterien und Pilze die Haut angreifen. Meist wird bei Pferden mit Mauke ein zusätzlicher Befall mit Hautmilben diagnostiziert.
Zwar sind Parasiten, Bakterien und Pilze meist nicht der Hauptauslöser für Mauke. Jedoch steht ihnen quasi die Tür zum Blutkreislauf des Pferdes offen, wenn die Fesseln deines Pferdes bereits offene Wunden und Krusten aufweisen. Zu empfehlen ist dann auf jeden Fall eine Behandlung, damit die Ausbreitung eingedämmt werden kann.
Feuchtigkeit, Schutz und Sonnenlicht/Wärme sind dann in Kombination mit Parasiten, Bakterien und Pilzen nicht förderlich, weil diese ein schnelleres Ausbreiten ermöglichen. Es bleibt zu erwähnen, dass Matsch und Feuchtigkeit ein gesundes Pferd nicht negativ beeinflussen und mangelnde Hygiene nicht als alleiniger Auslöser für Mauke gesehen werden kann.
Innere Faktoren sind immer häufiger die Ursache von Mauke
- Stress
- Entgiftungsstörungen
- Nährstoffmangel und Überfütterung
Stress und psychische Belastungen
Die Haut zeigt nach außen wie es deinem Pferd im Inneren geht. Das ist auch bei uns Menschen oft nicht anders. Stresssituationen oder belastende Veränderungen können sich in der Pferdehaut widerspiegeln. So kann z.B. ein Stallwechsel, lange Transportzeiten, Turniere oder eine neue Pferdegruppe eine solch stressige Situation für dein Pferd darstellen.
Meist kommt zur belastenden Situation auch noch eine Herausforderung für das Immunsystem hinzu, weil andere Standorte auch ein anderes keimbedingtes Umfeld darstellen. Durch die geänderte Grundsituation können Pferde oft nicht so schnell ihre Immunantwort anpassen und reagieren über die Haut.
Entgiftungsstörungen, die mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen
Die Haut deines Pferdes ist sein größtes Organ. Liegen Darmstörungen oder Störungen der Entgiftungsorgane Leber und Nieren vor, wird die Haut als Entgiftungsorgan überbelastet, was zu Hautschädigungen und Ekzemen führen kann. Daher ist es empfehlenswert, die Eiweiß-, Zucker- und Stärkezufuhr in der Futterration deines Pferdes zu reduzieren, um den Stoffwechsel und die Entgiftungsorgane zu entlasten.
Nährstoffmangel bei gleichzeitiger Überfütterung
Neben einer mangelnden Entgiftungsfähigkeit des Körpers spielt vor allem eine nicht bedarfsgerechte Fütterung eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf einer Mauke.
Eine Überfütterung mit zu viel Eiweiß, Zucker und Stärke bei mangelnder Mineralisierung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen kann Mauke beim Pferd begünstigen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei einem möglichen Mangel an den für die Haut relevanten Nährstoffen wie Zink, Selen, Vitamin A und B-Vitaminen.
Auch schlechte Futterqualitäten von Raufutter und Kraftfutter sowie die Kontamination mit zu vielen Zusatzstoffen im Futter können zu einer Überbelastung der stoffwechselentgiftenden Organe führen.
Im Allgemeinen werden Hautprobleme innerlich aufgrund eines geschwächten Immunsystems verursacht. Ein geschwächtes Immunsystem steht auch im Zusammenhang mit der Balance der Darmflora. Man kann die Haut auch als eine Verlängerung des Darms betrachten.
Verlauf von Mauke beim Pferd
Zu Beginn kommt es in und um die Fesselbeuge zur Bildung von Bläschen und Knötchen, die sich dann zu blutigem Schorf entwickeln.
Im Anfangsstadium sind nur die obersten Hautschichten betroffen und die gerötete Haut kann mit eitrigen Krusten bedeckt sein. Wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet, werden auch die Krusten größer und können tiefere Hautschichten angreifen. Wenn sich dein Pferd bewegt, kann es bei Belastung immer wieder dazu kommen, dass die Krusten aufreißen und bluten, was zu tiefen Furchen führen kann. Dies ist für dein Pferd sehr schmerzhaft.
Mauke kann auch chronisch werden und ohne medizinische Behandlung zu Lahmheit führen.
Von Schwielen- oder Warzenmauke spricht man, wenn die Mauke im Zuge einer zu geringen Versorgung die obersten Hautschichten komplett zerstört und sich dadurch Schwielen oder Warzen bilden. Wird die Mauke nicht behandelt, dann werden die obersten Schichten der Pferdehaut komplett zerstört und es bildet sich durch den ständigen Entzündungsreiz Granulationsgewebe.
Zusammenfassend kann Mauke in verschiedene Formen unterschieden werden:
- Das Anfangsstadium erkennst du an einer leichten Rötung der Haut im Bereich der Fesselbeuge.
- Nun beginnt die Haut leicht warm und verdickt zu werden. Die Rötung verstärkt sich.
- Als nächstes wird die Hautoberfläche leicht zerstört, wobei auch ein Wundsekret entstehen kann.
- In dieser Form beginnt bereits die schwere Mauke. Es bilden sich schmierige Beläge und schorfige Wunden. Dabei quillt auch die Haut auf. Die Berührung der erkrankten Hautstellen ist für dein Pferd sehr schmerzhaft.
- Bleibt die Mauke unbehandelt, entstehen im letzten Stadium Wucherungen, wobei das normale Hautniveau deutlich zerstört ist.
Nicht verwechseln: Als Raspe wird eine Form der Mauke bezeichnet, die sich an der Innenseite der Karpal- und Tarsalgelenke nach oben zieht.
Symptome von Mauke beim Pferd
Mauke tritt überwiegend in der Fesselbeuge der Hinterbeine auf und ist für dein Pferd sehr schmerzhaft. Typische Symptome, je nach Ausprägung der Mauke, sind:
- Hautrötungen
- Hautschuppen
- Rissige Hautstellen
- Blutige Wunden
- Schwellungen
Mauke richtig behandeln und vorbeugen
Stärke, Zucker und Eiweiß Zufuhr reduzieren
Bei einem Maukebefall ist wichtig, dass der Anteil an Eiweiß, Zucker und Stärke im Futter deines Pferdes reduziert wird, um den Stoffwechsel und die Entgiftungsorgane zu entlasten. Denk dabei auch an den Weidegang. Gerade auf der Weide kann es zu einer unkontrollierten Eiweiß- und Zuckeraufnahme bei deinem Pferd kommen.
Überprüfe grundsätzlich die Energiemenge, die deinem Pferd durch das Futter zugeführt wird. Ausschlaggebend ist hier auch die Weidezeit. Dein Pferd sollte grundsätzlich nur so viel Energie zu sich nehmen, wie es individuell benötigt. Sollte dein Pferd zusätzlich zum Raufutter noch ein Kraftfutter benötigen, dann wähle hier bevorzugt zucker- und stärkearme Kraftfuttersorten.
Bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen
Bekommt dein Pferd ausschließlich Raufutter und nur wenig oder kein Kraftfutter? Dann ist eine Ergänzung mit einem vollwertigen Mineralfutter dringend erforderlich. Für einen gesunden Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem ist eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wichtig.
Gerade in Bezug auf eine gesunde Haut ist eine ausreichende Versorgung an B-Vitaminen wie Biotin und Vitamin A wichtig. Gleiches gilt auch für die Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen, die zur Hautregeneration, Wundheilung und einer gesunden Hautbarriere beitragen.
Zur Unterstützung von Haut und Fell ist Pavo Healthboost empfehlenswert. Es enthält neben Vitaminen, Antioxidantien und Präbiotika auch Zink, Kupfer und Selen.
Essentielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zur Unterstützung einer gesunden Haut
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben nicht nur entzündungshemmende Wirkungen, sondern auch einen positiven Effekt auf die Haut und das Fell deines Pferdes. Besonders die Omega-6- Fettsäure Linolsäure und die Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure sind hier erwähnenswert.
Fütterungstipp: Vor allem Ahiflower® Öl besitzt ein ideales Fettsäureprofil und hat eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung auf die Haut- und Fellgesundheit deines Pferdes.
Infektionen vermeiden und hartnäckige Mauke behandeln
Durch offene Hautstellen ist das Risiko einer Sekundärinfektion bei einer Mauke Erkrankung grundsätzlich erhöht.
Wasche die betroffenen Stellen der Fesselbeuge aus. Nutze hierfür nur besonders milde Hautpflegeprodukte für Pferde, wie z.B. Kernseife, die alkalisch und dadurch entzündungshemmend ist. Entferne die Krusten dabei nur ganz vorsichtig, damit keine zusätzlichen offenen Wunden entstehen.
Trage nach der Reinigung und Trocknung fettende Cremes auf die geschädigten Hautpartien auf. Diese sollen die Hautstellen geschmeidig halten und vor weiteren Rissen schützen. Zudem dienen die Cremes dazu, geschädigte Hautstellen zu reparieren und die Hautschutzbarriere wieder aufzubauen.
Bei schweren Mauke Fällen kann es notwendig sein, medizinische Präparate einzusetzen, um Infektionen zu vermeiden und die zerstörten Hautschichten zu reparieren. Lasse dich hierzu aber auf jeden Fall ausführlich von deinem Tierarzt beraten und wende Medikamente und Arzneimittel nur im Notfall und nach fachlicher Rücksprache an.