Die meisten Stuten gebären ihr Fohlen in ihrer Box, da dies ihr bekanntes, geschütztes Umfeld ist. Damit der Stute genügend Platz zur Verfügung steht, sollte die Abfohlbox mindestens eine Größe von (2,3 x Widerristhöhe)2 haben. Für ein Großpferd bedeutet dies eine Boxengröße von 15-20 m².
Rechenbeispiel:
2,3 x 1,70 m = 3,91 m
3,91 m x 3,91 m = 15,29 m²
Wenn deine Stute für die Geburt in eine größere Box umziehen soll, ist es ratsam, sie bereits einige Wochen vor der Geburt umzustellen. Hierdurch vermeidest du unnötigen Stress und bietest ihr genügend Zeit für die Eingewöhnung. Auch muss sich das Immunsystem deiner trächtigen Stute auf das neue Umfeld einstellen. Sowohl für sich selbst als auch später für ihr Fohlen kann deine Stute über das Kolostrum dann auch die richtigen Antikörper bereitstellen.
Achte auf eine besonders gute Hygiene im Stall und auf der Weide, sobald der Geburtstermin näher rückt oder deine Stute erste Geburtssignale zeigt. Die Boxen sollten dann täglich gründlich gemistet und die Weide sowie das Paddock regelmäßig abgeäppelt werden. Als Einstreu empfiehlt sich eine Schicht Sägespäne, die mit einer dicken Strohschicht bedeckt wird. So kann der Urin gut gebunden werden, damit deine Stute und ihr Fohlen nicht ausrutschen und eine weiche Unterlage haben.
Deine tragende Stute sollte in den letzten 14 Tagen der Trächtigkeit auch zusätzlich entwurmt werden. Damit wird eine Übertragung von Wurmlarven über die Muttermilch unterbunden. Impfungen sollten in den gewohnten Abständen und nach Absprache mit deinem Tierarzt gerade auch während der Trächtigkeit erfolgen.
Es ist für tragende Stuten sehr wichtig, sich bis zum Geburtstermin mehrere Stunden am Tag frei bewegen zu können, am besten auf der Weide oder auf großen Sandpaddocks. Das fördert die Durchblutung, die Verdauung und die Beweglichkeit. Der Kreislauf bleibt im Schwung und deine Stute bekommt ausreichend Abwechslung. Bewegung an der frischen Luft wirkt sich zudem positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus. Boxenruhe hingegen sorgt für Langeweile, Aggression, Muskelabbau und Kreislaufprobleme. Außerdem benötigt deine Stute eine gute körperliche Kondition für eine leichte Geburt.
Kontakt zu anderen Pferden ist auch für die tragende Stute unerlässlich, wobei Weidegruppen mit tragenden Stuten optimal sind. Die Gruppe hat ein ähnliches Aktivitätsniveau und ähnliche Bedürfnisse. Daher kommt es meist zu weniger Komplikationen als bei gemischten Gruppen.
Spätestens im 7. Trächtigkeitsmonat sollten die Gruppen zusammengeführt werden, um die Rangordnungsfrage zu klären, bevor einzelne Tiere nicht mehr beweglich genug sind. Diese Gruppe kann dann auch später, wenn die Fohlen geboren sind, beibehalten werden. So unterstützen sich die Stuten gegenseitig bei der Aufzucht der Fohlen.
Stelle dir bereits einige Wochen vor dem Geburtstermin eine Kiste mit den Dingen bereit, die du für eine Geburt benötigst. So weißt du während der Geburt genau, wo was zu finden ist. Wichtig ist auch eine Notfall-Liste mit Telefonnummern deines Tierarztes und ggf. auch von Bekannten, die dir bei der Geburt helfen könnten und abrufbereit sind.
10 Dinge, die du bei der Geburt benötigen könntest:
- Schweif-Bandage
- Einmalhandschuhe
- Fieberthermometer
- Jodtinktur oder Blau-Spray vom Tierarzt
- Nabelbinde falls die Nabelschnur nicht selbst reißt
- Abschwitzdecke für den Fall, dass deine Stute stark geschwitzt hat
- Eimer warmes Wasser
- Schere, Handtücher und Seife
- Notfallpackung Fohlenmilch und Kolostrum (Biestmilch), Babyflaschen mit Sauger (Pavo SOS-Kit)
- Immunsystem-Booster (Pavo KickStart)
Gerade beim ersten eigenen Fohlen ist es auch ratsam, einen erfahrenen Züchter an der Seite zu haben. Durch die Erfahrung werden Probleme schnell erkannt, so dass auch der Tierarzt rechtzeitig zur Hilfe gerufen wird.
Vorbereitungen der Stute auf das Abfohlen
Zur Sicherheit und für einen optimalen Lebensstart des Fohlens kannst du auch deine Stute auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Sollte deine Stute Hufeisen tragen, ist es ratsam diese aus Sicherheitsgründen einige Wochen vor der Geburt abzunehmen. So kann das Fohlen vor eventuellen Verletzungen geschützt werden.
Wenn deine Stute zum ersten Mal ein Fohlen austrägt, dann gewöhne sie bereits vor der Geburt an Berührungen an ihrem Gesäuge. So kommt es seltener zu Komplikationen, wenn das Fohlen bei der Mutter trinken möchte.
Die Geburt des Fohlens kündigt sich an – Überwachung des Geburtstermins
Behalte deine Stute gut im Auge, wenn der berechnete Geburtstermin näher rückt. Die Geburt kündigt sich mit unterschiedlichen Anzeichen bereits einige Tage zuvor an. Dies ist von Stute zu Stute unterschiedlich, weswegen gerade bei Erstlingsfohlen eine gute Überwachung nötig ist. Folgende Signale kündigen die Geburt des Fohlens an:
- Die Beckenbänder fallen ein
- Das Euter deiner Stute füllt sich kurz vor der Geburt langsam mit Milch, wird größer und wärmer
- Es erscheinen Milchtropfen (Harz) an den Zitzenspitzen
- Unruhigeres Verhalten, Scharren und schwankender Gang
- Die Scheidenöffnung ist gerötet, geschwollen und wirkt verlängert
- Vermehrtes Schwitzen der Stute
Zudem gibt es verschiedene technische Hilfsmittel, um die Überwachung des Geburtstermins zu erleichtern. Hierzu gehören unter anderem Kamerasysteme in den Boxen, die entweder vom Züchter oder von Externen überwacht werden, Überwachungssysteme für Körperfeuchte und Körpertemperatur, Birthalarm-Gurte sowie Scheidenkontrollsysteme. Welches System zu dir und deiner Stute passt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Alles hat Vor- und Nachteile. Sprich am besten mit deinem Tierarzt oder tausche dich mit erfahrenen Züchtern aus.
Was passiert während des Abfohlens?
Die meisten Stuten warten mit der Geburt, bis niemand mehr in ihrer Nähe ist und sie sich ganz in Ruhe auf die Geburt konzentrieren können. Wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist, ist es deshalb extrem wichtig, die Stute nicht zu stören. Stündliche Kontrollen, Störungen, laute Geräusche, Licht ein- und ausschalten können dazu führen, dass deine Stute die Geburt abbricht, was ein Risiko für sie und das Fohlen bedeuten kann.
Bewährt haben sich für die Überwachung der Geburt Kameras und ein Nachtlicht im Stall, das bereits einige Tage vor der Geburt angeschaltet sein sollte. So kann deiner Stute die Ruhe und Sicherheit gegeben werden, die sie für die Geburt braucht. Gleichzeitig kannst du dennoch schnell eingreifen, sobald es nötig wird.
Die Geburt eines Fohlens kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
1. Öffnungs-Stadium
Deine Stute wird jetzt langsam unruhiger, sie hat bereits Wehen, der Geburtskanal öffnet sich langsam und der innere Muttermund entspannt sich. Sie schaut öfter auf ihren Bauch, stampft auf und flehmt häufig. Meist beginnt deine Stute zu schwitzen und setzt häufiger kleinere Mengen Kot und Urin ab.
In dieser Phase sollte deine Stute nicht zu sehr gestört werden. Die Wehen treiben das Fohlen in den Geburtskanal, die Fruchtblase platzt und es tritt Fruchtwasser aus. Dies sind die Zeichen für den Übergang zur 2. Geburtsphase, dem Austreibungs-Stadium.
2. Austreibungs-Stadium
In der zweiten Phase legt sich deine Stute meist hin. Die Presswehen sind durch das Zusammenziehen der Bauchmuskulatur jetzt deutlich zu erkennen. Dies dauert im Schnitt 10 bis 30 Minuten, selten bis zu 60 Minuten.
Kurz nach dem Abgang des Fruchtwassers erscheint die bläulich-weiße Eihaut und dann, leicht versetzt, die Hufe (Hufsole nach unten). Liegt das Fohlen richtig, sind bald die Karpalgelenke und die Nüstern zu sehen. Wenn der Kopf und die Schultern durch den Geburtskanal sind, kommt der Körper des Fohlens sehr schnell nach.
Sobald das Fohlen geboren ist, steht die Mutter meist auf, zerbeißt die Eihülle und leckt diese vom Fohlen ab. Das ist ein sehr wichtiger Prozess, der maßgeblich für die Beziehung zwischen Mutter und Fohlen ist. Des Weiteren regt dieser Vorgang den Kreislauf des Fohlens durch eine Massage der mütterlichen Zunge an.
Sollte die Eihülle das Maul und die Nüstern des Fohlens bedecken und deine Stute kann dies nicht allein entfernen, ist ein Eingreifen nötig, um dem neugeborenen Fohlen ein freies Atmen zu ermöglichen.
Die Nabelschnur reißt ganz alleine an der Stelle, die die Natur dafür vorgesehen hat. Ein Durchtrennen der Nabelschnur sollte nur im äußersten Notfall erfolgen. Ist die Nabelschnur gerissen, sollte sie beim Fohlen auf Blutungen untersucht und mit einer Jodlösung gründlich desinfiziert werden. Dafür kann die Jodlösung großzügig über den Nabel geträufelt werden. Die Desinfektion sollte aufgrund des großen Infektionsrisikos nach einigen Stunden und in den nächsten Tagen wiederholt werden.
Nach kurzer Zeit wird das Fohlen versuchen aufzustehen und nach dem Euter der Stute suchen. Hierbei kannst du das Fohlen unterstützen, indem du es vorsichtig in Richtung Euter schiebst, sobald es auf den eigenen Beinen steht.
In der Austreibungsphase kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Beispiele dafür sind das Stocken des Geburtsvorgangs, Anzeichen für eine Fehllage des Fohlens, Probleme bei der Geburt aufgrund der Größe des Fohlens oder die Austreibungsphase dauert länger als 60 Minuten.
Gerade unerfahrene Züchter sollten im Zweifel immer sofort den Tierarzt anrufen. Erfahrene Züchter können vaginal ertasten, ob das Fohlen richtig liegt und die Stute bei der Austreibung unterstützen. Dies erfordert aber jahrelange Übung, perfektes Timing und viel Geschick. Deshalb rufen auch sie im Zweifel den Tierarzt zu Hilfe.
3. Nachgeburts-Stadium
Für das Absetzen der Nachgeburt sind sogenannte Nachwehen nötig. Innerhalb von 30 Minuten bis maximal 2 Stunden nach der Geburt gehen so die Eihäute, Plazenta, Membranen und die Reste der Nabelschnur ab. Sollte deine Stute Probleme mit der Nachgeburt haben, kontaktiere umgehend den Tierarzt. Ist die Nachgeburt nicht vollständig, kann das zu schwerwiegenden Problemen bei der Mutterstute führen.
Eihäute und Nachgeburt sollten vom Tierarzt auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Verbliebenes Gewebe in der Gebärmutter kann zu lebensbedrohlichen Entzündungen führen. Ist der Tierarzt nicht direkt zur Geburt nötig, bewahre alles in einem Eimer auf, bis der Tierarzt am nächsten Morgen das Fohlen untersucht.
Sobald das Fohlen getrunken hat, seinen ersten Stuhlgang gehabt hat, die Nachgeburt bei der Stute abgegangen ist und beide einen ruhigen Eindruck machen, gönne ihnen etwas Ruhe und Zeit zur Erholung.
Mögliche Komplikationen nach dem Abfohlen
Die Stute hat keine oder zu wenig Milch
Immer wieder kommt es vor, dass Stuten direkt nach der Geburt zu wenig oder keine Milch geben. Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben, von gesundheitlichen Problemen über eine zu schnelle Geburt bis hin zu genetischen Dispositionen. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Fohlen schnell zusätzliche Biestmilch erhält, um genügend Antikörper aufzunehmen.
Die erste Milch, die sogenannte Biestmilch, ist besonders wertvoll für das Fohlen, weil sie eine hohe Konzentration an Antikörpern enthält, die das Fohlen für seinen Immunschutz benötigt.
Wichtig zu wissen: Fohlen werden ohne Antikörper geboren. Sorge darum unbedingt dafür, dass das Fohlen diese Milch auch bekommt und trinken kann. Hier gibt es neben dem Saugen bei der Mutter 2 Möglichkeiten: Eingefrorene Biestmilch von einer anderen Stute oder Ersatzbiestmilch in Pulverform, z.B. Pavo Colostrum, das angerührt werden muss. Beides wird dann über eine Flasche und einen speziellen Sauger dem Fohlen angeboten.
Hat das Fohlen genügend Biestmilch erhalten, deine Stute hat aber immer noch zu wenig Milch, kannst du auf Milchpulver (Pavo FoalMilk) zurückgreifen. Hier kann auch der Einsatz eines zusätzlichen Immunboosters (Pavo KickStart) sehr gut unterstützen.
Die Stute lässt das Fohlen nicht trinken
Vor allem für junge Stuten, die ihr erstes Fohlen bekommen haben, ist das Saugen ungewohnt und eventuell unangenehm. Das Euter ist prall, spannt und ist sehr empfindlich. Deshalb kann es dazu kommen, dass sie ihr Fohlen nicht trinken lässt, sich wegdreht und sogar nach ihrem Fohlen tritt. Versuche in diesem Fall deine Stute zuerst ganz vorsichtig etwas zu melken, um Spannung vom Gesäuge zu nehmen. Sollte dies nicht gelingen, verständige deinen Tierarzt und biete dem Fohlen Ersatz-Kolostrum an.
Das Fohlen ist lebensschwach
Nach einer anstrengenden Geburt oder Komplikationen kommt es immer wieder vor, dass Fohlen lebensschwach geboren werden, d.h. ihnen fehlt die Kraft und Energie aufzustehen, das Atmen fällt schwer und sie wirken letargisch. In diesem Fall muss dringend ein Tierarzt den Gesundheitszustand und die Vitalfunktionen überprüfen und gegebenenfalls das Fohlen behandeln. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann hier unterstützend auch ein Immunbooster eingesetzt werden. Er versorgt das Fohlen mit zusätzlichen Antikörpern, einem Energiekick und den wichtigsten Vitaminen und Spurenelementen.
Das Fohlen will nicht stehen
Wenn das Fohlen ziemlich groß ist, hat es oft Mühe, aufzustehen. Biete ihm in diesem Fall einfach etwas Unterstützung an, so dass es seine langen Beine besser sortieren kann. Das Stehen fördert die Durchblutung und das Fohlen kann bei der Mutter trinken. Bleibt das Fohlen dennoch liegen, muss die Stute gemolken werden, denn das Fohlen sollte seine Biestmilch so schnell wie möglich, auf jeden Fall innerhalb der ersten 12 Stunden, bekommen.
Die Stute leidet an Kolik
Manche Stuten bekommen nach der Geburt eine Kolik. Die Gebärmutter schrumpft zu schnell, was starke Krämpfe verursachen kann. Hier sollte auf jeden Fall umgehend der Tierarzt gerufen werden. Wird deine Stute zu wild und unkontrolliert, kann es gegebenenfalls nötig werden, das Fohlen kurzfristig, zum eigenen Schutz, von der Stute zu trennen.
Die Stute verstirbt nach der Geburt
In seltenen Fällen sind die Komplikationen so schwerwiegend, dass die Stute während oder kurz nach der Geburt verstirbt. In diesem Fall sollte das Fohlen umgehend mit Ersatzbiestmilch versorgt werden, falls es diese noch nicht aufgenommen hat. Stelle zudem auch Fohlenmilchpulver für die Anschlussversorgung bereit. Im Idealfall wird eine Ammenstute für das Fohlen gefunden, die es als ihr Fohlen annimmt. Inzwischen gibt es ein gutes Netzwerk über die sozialen Medien und richtige Ammenstuten-Experten in Deutschland, die bei der Vermittlung von Stuten und Fohlen helfen können.
Die erste Zeit nach dem Abfohlen
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Die Stute und das Fohlen müssen nicht lange ausschließlich in ihrer Box verweilen, achte aber in den ersten Tagen darauf, dass es direkt um sie herum nicht zu laut und unruhig ist.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Stute und Fohlen müssen sich kennen lernen. Das Fohlen beginnt auch schon, seine neue Umgebung erkunden. Sorge dafür, dass es nicht zu hektisch und laut ist und die beiden nach wie vor etwas Ruhe haben.
Bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt können agile und fitte Fohlen zusammen mit ihrer Mutter auf die Weide. Anfangs alleine auf ein kleineres Stück, um nach ein bis zwei Wochen in eine Stuten-Fohlenherde integriert zu werden. Idealerweise ist es die selbe Stutengruppe, die bereits vor der Geburt zusammen war. So ist das soziale Gefüge bereits geklärt.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Stuten produzieren während der ersten 3 Laktationsmonate täglich ca. 3% ihres Körpergewichts an Milch, um ihre Fohlen zu versorgen. Das sind bei einem Warmblut ca. 18 l Milch pro Tag. Da die Milch sehr reich an Energie, Proteinen, Vitaminen und vor allem den Mineralien Calcium, Phosphor und Magnesium ist, hat deine Stute einen deutlich höheren Energie- und Nährstoffbedarf.
Der Energiebedarf steigt im Vergleich zur Erhaltung um das Doppelte. Der Eiweißbedarf steigt sogar, je nach Aminosäuren-Zusammensetzung, um das 3,5-fache an. Das ist allein durch Raufutter nicht zu erzielen. Daher benötigt deine Stute auch nach der Geburt, wie bereits in der Hochträchtigkeit, ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, wie z.B. Pavo Podo® Lac als Pellets oder Müsli.
Nach dem 3. Laktationsmonat nimmt auch der Nährstoffgehalt in der Milch langsam wieder ab, so dass du die Menge des Zuchtstutenfutters ebenfalls reduzieren kannst. Achte hier auf die Angaben des Herstellers.
Manche Stuten verlieren in den ersten Laktationsmonaten deutlich an Gewicht, auch wenn die Fütterung optimal ist. Meist geben diese Stuten extrem viel oder sehr hochwertige Milch. Das Ergebnis ist eine magere Stute und ein kräftiges Fohlen. In diesem Fall solltest du bei den ersten Anzeichen reagieren und deine Ration überprüfen. Eventuell macht auch eine Raufutteranalyse Sinn.
Werden die vorgegebenen Mengen des Stutenfutters eingehalten, kannst du versuchen das Stutenfutter über 2 Wochen nach und nach durch ein Sportfutter, z.B. Pavo AllSports oder Pavo Performance zu ersetzen. Energie- und Proteingehalt sind hier ebenfalls hoch. Jedoch wird die Milchproduktion weniger angekurbelt. So kann sich deine Stute erholen und regenerieren.
Bringt diese Veränderung keine Verbesserung, kannst du auch auf Faserprodukte, wie Pavo FibreBeet, zurückgreifen. Sorge für einen langsamen Übergang (über 2 Wochen) und starte parallel bei deinem Fohlen mit der Zufütterung von Podo® Start, Podo® Junior oder Podo® Care. Das Podo®Care Ergänzungsfutter ist in Pelletform oder als Paste erhältlich. Die Paste ist besonders empfehlenswert, wenn Fohlen noch keine Pellets fressen wollen.
Ab wann und wie du dein Fohlen optimal versorgst, erfährst du im ausführlichen Pavo Ratgeber „Fohlen und Absetzer richtig füttern“.
Solltest du dir bei der Fütterung deiner Stute oder deinem Fohlen unsicher sein, kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten beraten dich individuell und stehen dir gern mit Rat und Tat zur Seite.
Gesundheit der Stute und des Fohlens
Um die Regeneration deiner Stute und deren Gebärmutter zu fördern, sollte sie möglichst schnell nach der Geburt ausreichend freie Bewegung an der frischen Luft bekommen. Dadurch wird die Gebärmutter natürlich gereinigt, die gedehnte Haut bildet sich schnell zurück und geburtsbedingte Blockaden sowie Verspannungen lösen sich schneller.
Um eine Euterentzündung frühzeitig zu erkennen, überprüfe regelmäßig das Gesäuge. Anzeichen für eine Entzündung sind ein heißes, sehr geschwollenes Euter, Berührungen sind schmerzhaft für die Stute, sie lässt das Fohlen nur unwillig trinken oder es wird nicht genügend Milch produziert. Beim Verdacht einer Euterentzündung, kontaktiere schnellstmöglich deinen Tierarzt.
Besprich auch den Impf- und Entwurmungsplan für Fohlen und Stute mit deinem Tierarzt. Es ist ratsam, das Fohlen zwischen dem 4. und 8. Tag zu entwurmen. Dies sollte dann nach 4-6 Wochen wiederholt werden. Danach kannst du nach einem normalen Entwurmungsplan verfahren. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Wurmspritze für Fohlen geeignet ist.
Bewegung und Herdenanschluss
Stute und Fohlen können bereits 1-2 Tage nach der Geburt auf die Weide. Erst alleine auf eine kleinere Weide, dann im Herdenverband. Achte darauf, dass der Zaun gut zu sehen ist und verwende am besten breite Strombänder.
Auch wenn gerade die ganz jungen Fohlen sich kaum von der Mutterstute entfernen, kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen das Fohlen abgelenkt ist und der Stute doch nicht folgt. Deshalb ist es am Anfang sinnvoll, wenn eine Person die Stute führt und eine zweite Person von hinten die Wege absichert, um gegebenenfalls das Fohlen wieder auf den richtigen Weg zu lenken. Hier ist vor allem Ruhe angesagt.
Auch wenn Fohlen schon möglichst früh an das Halfter gewöhnt werden sollten, ist doch von einem Führen der Fohlen in den ersten Wochen abzusehen. Wird über den Strick am Halfter zu viel Druck aufgebaut, kann dies das Fohlen schnell aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern.
Wenn die Bindung zwischen Mutter und Fohlen ausreichend gefestigt ist, können beide mit der restlichen Stuten-Fohlen-Herde zusammengeführt werden. Dies ist in der Regel bereits nach ca. 3-4 Tagen der Fall.
Wenn dein Fohlen in der Herde auf der Weide geboren wurde, z.B. weil alle Stuten im Offenstall mit Weidegang gehalten werden, stellt sich diese Frage nicht. In diesem Fall wird das neue Herdenmitglied meist direkt in den Herdenverbund aufgenommen. Instinktiv wird die Stute in den ersten Tagen erfahrungsgemäß dennoch kein anderes Pferd an ihr Fohlen heranlassen.