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Fütterung und Gesundheit
Natürliche und artgerechte Pferdefütterung
Wenn wir an Wildpferde denken, sehen wir schnell große Herden und eine riesige Freiheit vor uns. In der freien Wildbahn wird die Pferdeernährung nicht von Menschenhand beeinflusst, sondern die Pferde sind selbst dafür verantwortlich, ihren täglichen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu decken. Vor allem die Artenvielfalt der Natur sowie die Saisonalität prägen den Speiseplan der Wildpferde: wildes Moos, Gras, Flechten oder Kräuter gehören bevorzugt auf ihren Speiseplan. Heutzutage gibt es echte, völlig wildlebende Pferde in der freien Natur nur noch selten. Wir Menschen haben die besonderen Eigenschaften der Pferde erkannt und sie im Laufe der Zeit domestiziert. So wurden Pferde Arbeitstiere, Lastentiere und schließlich wertvolle Freunde und Freizeitbegleiter. Auch die Fütterung der Pferde veränderte sich, denn während Arbeitstiere viel schnell verfügbare Energie brauchten, benötigen unsere Freizeitbegleiter heute oft weniger Energie. Der Bedarf an Raufutter sowie Vitaminen und Mineralstoffen ist aber nahezu gleich geblieben. Wie sieht denn dann eine artgerechte und natürliche Pferdefütterung in der heutigen Zeit aus und wie kannst du diese am besten an die Bedürfnisse und Lebensumstände deines Pferdes anpassen? Der Speiseplan – was du von Wildpferden über eine natürliche Fütterung lernen kannst Die Domestizierung der Pferde änderte zwar ihre Lebensweise, aber eine wichtige Tatsache veränderte sich nicht: die Verdauungsphysiologie des Pferdes. Dein Pferd hat heute noch fast 1 zu 1 den gleichen Verdauungsmechanismus wie seine freilebenden Vorfahren. Wenn du deinem Pferd also eine selbstständige Futtersuche ermöglichen würdest, sähe sein Speiseplan ähnlich wie der eines Wildpferdes aus. Die Ernährung wäre demnach sehr artenvielfältig und dein Pferd würde seinen täglichen Bedarf durch eine genaue Selektion decken. Wildpferde wissen auch instinktiv, was sie fressen dürfen und was nicht und machen daher z.B. um Giftpflanzen in der Regel immer einen großen Bogen. Je nach Lebensraum und Jahreszeit unterscheidet sich die Futterzusammenstellung, aber strukturreiches Futter wie Gräser, Flechten, getrocknetes Gras oder Blätter bilden immer die Grundlage. Bis zu 18 Stunden am Tag ziehen die Wildpferde von Futterstelle zu Futterstelle und sind somit fast den ganzen Tag mit der Nahrungssuche und dem Kauen beschäftigt – das ist das natürlichste Fressverhalten der Pferde. Auch Kräuter, die vereinzelt zwischen dem wilden Gras wachsen, sind wichtige Nährstoffquellen für Wildpferde. Obst, Gemüse oder andere stärke- und zuckerreiche Nahrungsmittel sind für Wildpferde nur Glücksfälle, die daher nur sehr selten auf dem Speiseplan stehen. Die kälteren Monate bilden noch eine Besonderheit: Frost & Schnee erschweren erheblich die Nahrungssuche sowie das Nahrungsangebot. Damit es zu keinem Energie- und Nährstoffmangel kommt, suchen die Wildpferde in den Monaten kurz vor dem Winter besonders nährstoff- und energiereiche Gräser und Kräuter, um so ihren „Winterspeck“ anzusetzen. Diese zusätzlichen Fettpolster sind wichtige Reserven während der harten Winter. Bis zum Frühling sind die Fettreserven dann wieder verbraucht. Ein ganzjähriges Übergewicht ist daher in der freien Wildbahn fast vollkommen unbekannt. Es ist demnach der Natur entsprechend und auch wichtig für den gesunden Stoffwechsel, wenn dein Pferd über den Winter etwas abnimmt, um dann „leicht rippig“ wieder in den Frühling zu starten. Wie sich die Fütterung von Pferden im Laufe der Jahre verändert hat Vor tausenden von Jahren fingen Menschen damit an, die Kraft der wilden Pferde zu schätzen und sie zu zähmen. Sie wurden vor Kutschen gespannt oder waren Helfer auf dem Acker. Auch zu dieser Zeit waren Gras und Heu die Grundnahrungsmittel für Pferde. Ihr hoher Energiebedarf wurde vor allem durch Hafer (oder auch andere Getreidesorten) gedeckt. Vorteil von Hafer ist der hohe Energiewert, der dem Pferd schnell zur Verfügung steht, da die enthaltene Stärke leichter verdaulich ist. Die Rolle des Pferdes änderte sich während der Industrialisierung. Maschinen und Motoren ersetzten die meisten ihrer Aufgaben. Dennoch konnten wir Menschen nicht auf das Zusammenleben mit unseren Pferden verzichten. Daher sind Pferde heutzutage nur noch selten „echte“ Arbeitstiere, sondern vor allem wichtige Freizeitbegleiter, Sportpartner und Freunde. Auch das Wissen über das Verdauungssystem des Pferdes ist heute deutlich ausgeprägter als früher. Besonders eine Fütterung mit natürlichem Pferdefutter angepasst an den tatsächlichen Energiebedarf unterstützt optimal die Gesundheit deines Pferdes und kommt dem Speiseplan in der freien Wildbahn am nächsten. Was steht dir heute zur gesunden Fütterung deines Pferdes zur Verfügung? Weide Das natürlichste Pferdefutter für dein Pferd ist das frische Gras auf einer gut gepflegten Pferdeweide. Zwar sind unsere Pferdeweiden vielleicht nicht ganz so artenreich wie die weiten Wiesen und Steppen in der freien Wildbahn, aber dennoch kommen sie dem Speiseplan der Wildpferde sehr nahe. Auf einigen Weiden finden sich sogar vereinzelte Kräuter und Pflanzen für eine ganz besondere Nährstoffzufuhr. Überprüfe deine Pferdeweide dennoch regelmäßig auf die bekannten Giftpflanzen. Zwar schlummert in jedem Pferd immer noch ein Wildpferd, aber die Instinkte, giftige Pflanzen zu selektieren, sind nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Weidegras ist zudem ein „unerschöpfliches“ Futtermittel. Bei einer guten Pflege kannst du deinem Pferd fast das gesamte Jahr über genügend Weidegras bieten. Zwar ist der Wasser- und Vitamingehalt im Weidegras vorteilhaft, dafür ist aber das Risiko eines zu hohen Fruktangehaltes (besonders in den kälteren und sonnigen Monaten) größer. Fruktan in zu großen Mengen belastet die Verdauung und kann die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Durchfall, Diabetes, Hufrehe, EMS oder Cushing begünstigen. Auch wird durch Fruktan bereits viel Energie aufgenommen. Fehlt die entsprechende Bewegung, kann es schnell zu Übergewicht kommen. Raufutter Raufutter ist das wichtigste Futtermittel für dein Pferd und unterstützt eine gesunde Verdauung. Der hohe Rohfaseranteil sorgt für ausgiebiges Kauen, fördert den Speichelfluss und verlängert die Fresszeiten. Auch die Darmbakterien benötigen die faserreichen Ballaststoffe für ihr Wachstum und ihre Aktivität. Raufutter zählt somit zu dem Grund- und Hauptfuttermittel für dein Pferd, an dem du niemals sparen solltest: die tägliche Fütterung sollte zu rund 70% bis 100% aus Raufutter bestehen. Achte hierbei auf gutes und qualitativ hochwertiges Heu. Bist du dir nicht sicher, ob dein Raufutter hochwertig ist und dein Pferd optimal versorgt? Dann führe doch schnell, einfach und günstig den Pavo Raufutter-Schnelltest durch. Ist dein Heu nicht optimal oder in ausreichender Menge für dein Pferd verfügbar? Dann ist es durchaus empfehlenswert, zusätzlich Raufutterersatzprodukte zu füttern, damit du den täglichen Bedarf deines Pferdes an Raufutter decken kannst. Neben klassischem Heu eignet sich auch Heulage zur Raufutter-Fütterung. Dies ist vor allem empfehlenswert, wenn dein Pferd Allergiker ist oder Atemwegsprobleme hat. Kraftfutter Kraftfutter kannst du deinem Pferd entweder als Pellets oder Müsli beifüttern. Es bietet vor allem eine wertvolle Ergänzung für Pferde, die ihren Energie- und Nährstoffbedarf über Raufutter allein nicht ausreichend decken können, wie es z.B. oft bei Sportpferden, Zuchtstuten oder Fohlen/Absetzern der Fall ist. Berücksichtige bei der Kraftfutter-Auswahl den tatsächlichen Energiebedarf deines Pferdes und verteile die Tagesration auf mehrere kleinere Portionen. Zu viel Kraftfutter belastet nicht nur die Verdauung deines Pferdes, sondern führt auch schnell zu Übergewicht. Sollte dein Pferd in diesem Fall dennoch ein Kraftfutter benötigen, z.B. zur Beschäftigung während die anderen Pferde gefüttert werden, dann wähle hier bevorzugt ein energiearmes Strukturmüsli, das für eine verlängerte Fresszeit sorgt. Mineralfutter Pferde in der freien Wildbahn nehmen ihren Tagesbedarf an Vitalstoffen über das vielfältige Futterangebot von Moos, Flechten und Kräutern auf. Dies ist heute aufgrund dem begrenzten Weidegang und der geringen Artenvielfalt des Grases nicht mehr gewährleistet, so dass du dein Pferd unterstützen solltest. Wenn dein Pferd also ausschließlich Raufutter oder sehr wenig bis gar kein mineralisiertes Kraftfutter bekommt, ist eine Ergänzung wichtig. Ein vollwertiges Mineralfutter versorgt dein Pferd mit allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die es täglich braucht.Möchtest du das natürliche Fressverhalten deines Pferdes zusätzlich unterstützen, kannst du ebenfalls ein Mineralfutter  wählen, welches mit Blüten und Kräutern angereichert ist. So wird dein Pferd nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, sondern du förderst auch gleichzeitig sein Wohlbefinden. Für welchen Pferdetypen ist welche Fütterungsweise ideal? Welche Fütterung zu deinem Pferd am besten passt, hängt auch davon ab, welchen Bedarf dein Pferd hat, wie es gehalten wird und welche Leistungen es erbringen muss. Wird dein Pferd wenig bewegt oder ist es ein Sportpferd? Wird es im Offenstall gehalten oder steht es überwiegend in der Box? Ist dein Pferd noch jung und aktiv oder bereits ein Senior? Das alles können Faktoren sein, die eine gesunde und artgerechte Pferdefütterung beeinflussen. Nur eine sehr wichtige Tatsache bleibt bei jeder Haltungs- und Trainingsform gleich: Raufutter ist immer die Grundlage einer natürlichen und artgerechten Pferdefütterung und sollte circa 70% bis 100% ausmachen, d.h. dein Pferd benötigt 1,5% bis 2,0% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). Bekommt dein Pferd nur Raufutter und kein oder nur sehr wenig Kraftfutter, ist eine Ergänzung des Raufutters mit einem vollwertigen Mineralfutter empfehlenswert. Ob dein Pferd zusätzlich ein Kraftfutter benötigt, hängt dann von seinem Bedarf ab. Die Zugabe eines Mineralfutters kann entfallen, wenn dein Pferd ein mineralisiertes Kraftfutter gemäß Fütterungsempfehlung bekommt. Auch die Art, wie du deinem Pferd das Futter anbietest, ist entscheidend. Die Fütterung in Bodennähe sorgt für eine natürliche Körperhaltung. Das Ganze kannst du noch optimieren, indem du deinem Pferd die Möglichkeit bietest, sein Futter „in Bewegung“ zu fressen. Ideale Umstände bietet hier natürlich die Weidehaltung. Aber auch bei begrenztem Weidegang kannst du den Bewegungsdrang deines Pferdes positiv beeinflussen, indem du durch verschiedene Futterstellen und einer Trennung von Wasserstelle und Raufutter für lange Laufwege sorgst. Vermeide außerdem lange Fresspausen (mehr als 4 Stunden). Idealerweise hat dein Pferd den ganzen Tag Zugang zu Raufutter. Zu lange Fresspausen mit zu wenig Raufutter sowie Bewegung auf leerem Magen fördern die Entstehung von Magengeschwüren. Fütterungsbeispiele basierend auf den Energiebedarf deines Pferdes  Je nach Energiebedarf variiert auch der Ernährungsplan deines Pferdes. Sportpferde oder hochtragende Stuten benötigen z.B. mehr Energie, um ihren Erhaltungsbedarf zu decken als ein Pferd, welches freizeitmäßig geritten wird. Du bist dir unsicher, wie der aktuelle Energiebedarf deines Pferdes aussieht? Der Pavo Energy Level Plan hilft dir weiter. Ausgehend von der Arbeitsintensität deines Pferdes könnte sein Ernährungsplan wie folgt aussehen:     Ausgebend von einem 600kg schweren Warmblut Raufutter Kraftfutter Mineralfutter Keine bis wenig Arbeit Ca. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.  Nicht zwingend erforderlich. In arbeitsintensiveren Phasen kann eine kleine Menge an energiearmem Kraftfutter gefüttert werden. Bei einer reinen Raufutterfütterung, ca. 100 g pro Tag. Niedriger Energiebedarf Ca. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.  Ca. 2,5 kg energiearmes Kraftfutter pro Tag, aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten. Beachte: Die Fütterungsmenge kann je Intensität und Häufigkeit des Trainings stark variieren. Nicht erforderlich, wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird. Wird weniger als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag gefüttert, ist die Futterration durch ein Mineralfutter zu ergänzen.  Moderater Energiebedarf Min. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten. Ca. 2 kg energiereiches Kraftfutter pro Tag,  aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten. Nicht erforderlich, wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird. Hoher Energiebedarf Min. 10 kg Heu pro Tag, verteilt auf 3-4 Mahlzeiten.  Je nach Intensität und Häufigkeit des Trainings, ca. 2-3 kg sehr energiereiches Kraftfutter pro Tag, aufgeteilt auf 3-5 Mahlzeiten. Nicht erforderlich,  wenn mehr als 1,5 kg Pavo Kraftfutter pro Tag gefüttert wird. Boxenhaltung vs. Offenstallhaltung Pferde in Boxenhaltung Auch die Haltung hat einen großen Einfluss auf den Gesundheitszustand deines Pferdes. Wenn dein Pferd wenig oder sogar gar keinen Weide- oder Paddockgang hat, steht neben einer artgerechten Fütterung vor allem auch die Beschäftigung im Mittelpunkt. Pferde sind Lauftiere und haben somit, vor allem bei der Futteraufnahme, einen instinktiven Bewegungsdrang. Wird dieser nicht ausreichend gestillt, kann es schnell zu Verhaltensstörungen im Stall kommen. Sorge daher dafür, dass dein Pferd idealerweise rund um die Uhr Raufutter fressen kann – und somit in seiner natürlichsten Form beschäftigt wird. Je strukturreicher das Rau- und Zusatzfutter ist, desto besser – denn das verlängert die Fresszeiten und bietet deinem Pferd auch in der Box wichtige Beschäftigung. Die Fresszeiten kannst du auch mit ein paar ganz einfachen Tricks verlängern: verwende für das Raufutter engmaschige Heunetze, verwöhne dein Pferd hin und wieder mit gesunden Raufuttersnacks, vermenge dein normales Kraftfutter mit Kräutern oder rohfaserhaltigen Futtersorten und verteile das Raufutter – je nach Boxengröße – an verschiedenen Stellen in der Box. Dein Pferd benötigt kein Kraftfutter, ist aber neidisch, wenn die anderen Pferde im Stall gefüttert werden? Dann gönne ihm doch eine Portion energiearmes, aber rohfaserhaltiges Kräutermüsli. Hiervon benötigst du nur eine geringe Menge bei dennoch langer Fresszeit. Wenn ein Freigang nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, dann laste dein Pferd am besten täglich körperlich und/oder mental aus, indem du dich intensiv und abwechslungsreich mit ihm beschäftigst. Da darf es mal Longieren, Freilaufen in der Halle, Bodenarbeit, Dressurarbeit, der Ausritt in den Wald oder einfach mal das volle Wellness-Verwöhn-Programm sein – deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.   Pferde in Offenstall- oder Weidehaltung Die Weidehaltung ist für dein Pferd sehr ursprünglich und natürlich. Es hat 24-Stunden Zugang zu Futter, viel Bewegung im Freien und eine Auswahl an verschiedenen Futter- und Wasserstellen. Achte bei einem dauerhaften Weidegang nur darauf, dass dein Pferd nicht zu viel Zucker aufnimmt oder übergewichtig wird. Beides kann die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe, EMS, Diabetes und Cushing begünstigen. Sollte dein Pferd also Probleme mit einem 24-Stunden-Weidegang bekommen, solltest du diesen besser begrenzen. Falls das in der Herde schwierig umsetzbar ist, probiere doch einfach einmal aus, wie sich dein Pferd mit einem Maulkorb anstellt. Ist das Grasangebot begrenzt, ergänze dieses mit Raufutter. Ein Pferd hat immer einen Bedarf von 1,5% bis 2,0% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse)! In jedem Fall ist eine Mineralisierung auch bei einer reinen Weidehaltung mit scheinbar sattgrünem Gras erforderlich, um den täglichen Bedarf deines Pferdes an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. Kraftfutter ist nur erforderlich, wenn dein Pferd zusätzliche Energie benötigt, weil es z.B. viel gearbeitet wird. Freizeitpferde vs. Sportpferde Freizeitpferde Eine ausgewogene Grundfütterung von Gras, Heu, Raufutterersatzprodukten bei Bedarf und der entsprechenden Mineralisierung ist bei den meisten Freizeitpferden bereits ausreichend, um ihren täglichen Bedarf vollständig zu decken. Sorge dafür, dass dein Pferd immer Zugang zu Raufutter hat oder verteile die Rationen gleichmäßig über den Tag. Vermeide in jedem Fall Fresspausen länger als 4 Stunden. Kraftfutter ist nur notwendig und sinnvoll, wenn dein Pferd zusätzliche Nährstoffe und Energie benötigt. Das kann z.B. zum Konditionserhalt bei alten Pferden oder zum Erhalt der Muskulatur während des Abnehmens der Fall sein. Achte bei der Auswahl des Kraftfutters auf einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt, wie es oft auch bei Kräutermüslis der Fall ist. Eine gute Alternative zu Kraftfutter, um dein dünnes Pferd mit ausreichend Eiweiß zur Regeneration für einen gesunden Konditionszustand zu versorgen, können Raufutterpellets sein, die reich an Aminosäuren sind. Je nach Zahngesundheit deines Pferdes kannst du diese sowohl eingeweicht als auch trocken wie ein Kraftfutter füttern. Sportpferde Sportpferde sind wirkliche Hochleistungssportler. Genau deshalb benötigen sie auch viel Energie in der Vorbereitung, während dem Training und in der Turniersaison. Auch bei Sportpferden sollte die Grundfütterung aus Raufutter bestehen. Dies unterstützt eine gesunde Verdauung und fördert die Ausgeglichenheit deines Pferdes. Aufgrund des hohen Energiebedarfs von Sportpferden, ist eine reine Raufutter-Fütterung in der Regel nicht ausreichend, um diesen Bedarf zu decken. Damit dein Pferd Spitzenleistungen erbringen kann, ist eine zusätzliche Fütterung von Kraftfutter für Sportpferde empfehlenswert. Hast du noch Fragen zur artgerechten Pferdeernährung oder bist dir unsicher, wie du dein Pferd so natürlich und gesund wie möglich füttern kannst? Dann lasse dich doch ganz unverbindlich von unseren Pavo Fütterungsexperten beraten. Wir unterstützen dich gern bei der idealen Zusammenstellung des Speiseplans für dein Pferd.
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Fütterung und Gesundheit
Alte Pferde richtig füttern
Mit steigendem Alter verändert sich der Nährstoffbedarf deines Pferdes. Zwar sinken in der Regel bei einem gesunden Senior der Grundumsatz und der Energiebedarf, jedoch steigt gleichzeitig der Bedarf an essentiellen Nährstoffen, wie hochwertige Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit dein Pferd bis ins hohe Alter fit und vital bleibt, solltest du daher nicht nur für eine gute Haltung und für genügend Bewegung sorgen, sondern außerdem die Fütterung individuell auf die Bedürfnisse deines Seniors abstimmen. „Die optimale Zusammensetzung des Futters richtet sich nach dem Gesundheitszustand, dem Körpergewicht und dem Stoffwechsel des jeweiligen Pferdes", sagt Dr. Ingrid Vervuert, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik der Universität Leipzig. Ein Seniorenfutter sollte deshalb auf die speziellen Probleme alter Pferde abgestimmt sein. „Es kompensiert zum Beispiel eine niedrige Futteraufnahme aufgrund von Zahnproblemen, Gewichtsverlust oder altersbedingten Stoffwechselproblemen“, weiß die Expertin. In der Regel ist ein Seniorfutter für Pferde ab ca. 18 Jahren sinnvoll. Doch wichtiger als das Alter ist der Allgemein- und Gesundheitszustand des älter werdenden Pferdes. Ab wann ist denn ein Pferd „alt“? Ein Pferd kann bereits als „alt“ bezeichnet werden, wenn es die 20er Jahresmarke erreicht hat. In Menschenjahre gerechnet ist es dann nämlich schon 60 Jahre. Aufgrund einer optimierten und bedarfsgerechten Fütterung mit Raufutter und Kraftfutter steigt der Anteil an Pferden, die weit über 20 Jahre oder sogar über 30 Jahre alt werden. Woran erkennst du, dass dein Pferd alt wird? Wird dein Pferd älter, verändert sich auch sein Aussehen. Diese äußeren Veränderungen sind Anzeichen dafür, dass dein Pferd eine seniorengerechte Unterstützung benötigt. Absenken des Rückens Abbau der Muskulatur Gewichtsabnahme Schlaffere, oft auch trockenere Haut Vor allem im Gesicht ergraut das Fell deines Pferdes Schlechter, bzw. länger andauernder Fellwechsel Entstehung typischer „Alterskrankheiten“ wie Zahnprobleme, verschlechterte Verdauung, Cushing (PPID) oder Hufrehe Im späteren Altersstadium: Die Augen werden trüber und es bilden sich über den Augen immer tiefer werdende Kuhlen Warum benötigt dein Senior besondere Aufmerksamkeit? Mit dem Alter werden nicht nur die äußerlichen Merkmale sichtbar, sondern dein Pferd kann auch anfälliger für bestimmte Krankheiten aufgrund eines schwächeren Immunsystems werden. Dies ist besonders dann geschwächt, wenn der erhöhte Bedarf an Vitalstoffen nicht ausreichend gedeckt ist. Ist dein Senior erstmal erkrankt, so erholt er sich deutlich langsamer von seiner Krankheit als es früher der Fall war. Die Fütterung mit einer bedarfsgerechten Versorgung kann einen wesentlichen Beitrag zur Regeneration, bzw. Gesunderhaltung deines alten Pferdes beitragen. Worauf solltest du bei der Fütterung älterer Pferde achten? Ältere Pferde haben einen höheren Bedarf an hochwertigen Eiweißen mit essentiellen Aminosäuren sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dies liegt unter anderem daran, dass Senioren ihr Futter sowie zusätzlich benötigte Futterzusätze schlechter verwerten können. Daher muss die Art und Menge der Nahrung an diese Umstände angepasst werden. Auch ein veränderter Hormonhaushalt und der verlangsamte Stoffwechsel tragen dazu bei, dass die Nährstoffe im Futter schlechter verdaut und aufgenommen werden können. Das Futter sollte daher eine gute Bioverfügbarkeit haben und leicht verdaulich sein. Hierbei ist also wichtig, dass die Nährstoffe möglichst hoch aufgeschlossen sind und somit vom Körper leicht aufgenommen und verwertet werden können. Gleichzeitig ist eine ausreichende Menge an Ballaststoffen im Futter für eine gesunde Verdauung essentiell. Wie ändert sich der Bedarf älterer Pferde beim Futter? Gras In den Sommermonaten ist ein regelmäßiger Weidegang ein wichtiger Bestandteil in der Seniorenfütterung. Pferde mit Zahnproblemen können Gras meistens besser fressen als Heu oder Heulage, weil es weicher ist. Außerdem regt die freie Bewegung auf der Weide das allgemeine Wohlbefinden deines Pferdes an. „Wenn genügend Gras vorhanden ist und alte Pferde in Ruhe fressen können, ist ein 24-Stunden-Weidegang von Frühjahr bis Herbst ideal", sagt Dr. Ingrid Vervuert. Einzige Ausnahme: Stark übergewichtige Pferde und Pferde mit Stoffwechselkrankheiten wie Hufrehe oder Cushing (PPID). Raufutter oder Raufutterersatz Wie viel Raufutter oder Raufutterersatz dein Pferd benötigt, hängt vom Grasangebot, dem Gesundheitszustand und dem Körpergewicht deines Pferdes ab. Als Faustregel gilt: Alte Pferde brauchen mindestens 1,5 bis 2% ihres Körpergewichtes an Raufutter. Ein 600 kg schweres Pferd benötigt demnach 9 bis 12 kg Heu, Heulage oder eine dementsprechende Menge Raufutterersatz pro Tag. Beachte hierbei, dass der Energie-, Eiweiß- und Zuckergehalt im Raufutter erheblich schwanken kann. Die Qualität deines Raufutters kannst du auch ganz einfach, schnell und günstig mit dem Pavo Raufutter Schnelltest analysieren lassen. „Je eher im Jahr das Heu oder die Heulage geerntet wurde, desto höher ist in der Regel der Energiegehalt", hält Dr. Ingrid Vervuert fest. Auch der Eiweißgehalt ist in jüngerem Gras höher. Vorsicht ist vor allem beim Zuckergehalt des Heus geboten. Um diesen möglichst niedrig zu halten, wird empfohlen, das Heu nicht ganz jung zu ernten und den Schnittzeitpunkt eher in den Morgen zu verlegen, nach möglichst milden Nächten. Auch bis ins hohe Alter hinein, sofern die Futteraufnahme dies zulässt, sollte der Hauptbedarf der Energieversorgung durch hochwertiges Raufutter gedeckt werden. Tipp: Sollte dein Pferd kein oder nur sehr wenig Kraftfutter neben der Raufutterversorgung bekommen, ist der Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sehr wichtig. Der Bedarf kann, unabhängig vom Alter, in der Regel nicht ausschließlich über Gras, Heu oder Stroh gedeckt werden. Hier empfehlen wir dir Pavo DailyFit oder Pavo Vital als tägliches Ergänzungsfuttermittel.  Kraftfutter Älter werdende Pferde können die Nährstoffe in der Nahrung aufgrund von Zahnproblemen oder eventuell wegen einer geringeren Sekretion von Verdauungsenzymen häufig nur noch reduziert ausnutzen. Dadurch verlieren sie auch an Körpermasse (Gewicht und Muskulatur). In diesen Fällen kann der Erhaltungsbedarf an Energie und Protein um 10-20% erhöht werden. Alte Pferde, die zu dünn sind oder dazu neigen, Körpermasse abzubauen, benötigen daher häufig ein spezielles Senior Kraftfutter. Dr. Ingrid Vervuert empfiehlt thermisch aufgeschlossenes Getreide, hochwertige Pflanzenöle, Sojaextraktionsschrot sowie Kartoffel- oder Erbsenflocken. „Diese Futtermittel sind für alte Pferde besonders gut geeignet, weil sie leicht verdaulich sind und hochwertige Protein- und Energiequellen darstellen", sagt die Fachtierärztin. Diese Anforderungen sind zum Beispiel im Pavo18Plus Seniormüsli berücksichtigt, das sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden kann. Tipp: Wenn dein Senior den Futterbrei nur ungern frisst, gib einfach ein paar klein geraspelte Karotten- oder Apfelstücke dazu. Eine andere Möglichkeit, um den Futterbrei geschmacklich etwas aufzupeppen, ist die Zugabe einer kleinen Menge Mash. Frisst dein Pferd immer noch schlecht, versuche es zur Not mit ca. 50 ml Apfelsaft zum Futterbrei. Dein Senior mag kein eingeweichtes Futter und besitzt noch eine ausreichende Zahnfunktion? Dann kannst du ihm auch einen eiweißreichen Raufuttermix als gesunde Alternative zum eingeweichten Futter anbieten. Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer Seniorenpferde haben einen höheren Bedarf an den Spurenelementen Zink, Selen und Kupfer. Zink spielt beim Haar- und Hautstoffwechsel eine große Rolle und ist wichtig für das Immunsystem. Selen ist Teil des Muskelstoffwechsels, schützt die Körperzellen und fördert das Zellwachstum. Hierdurch wird z.B. Gewichtsverlust verhindert. Kupfer spielt eine Rolle bei der Synthese von Eiweißen für Sehnen und Knorpel sowie bei der Pigmentierung der Haare. Vitamin C, B und K Vitamin C können gesunde Pferde ausreichend selbst herstellen. Mit steigendem Alter funktioniert dieser Stoffwechselprozess aber immer weniger optimal, so dass eine zusätzliche Fütterung von Vitamin C erforderlich wird. Aufgrund der verringerten Aufnahmefähigkeit von Raufutter und Ballaststoffen werden die Darmbakterien nicht zur Bildung von Vitamin B und K stimuliert. Mit extra Ballaststoffen im Pferdefutter, z.B. mit SpeediBeet, FibreBeet oder WeightLift kannst du die Bildung dieser essentiellen Vitamine anregen. Mineralstoffe Calcium, Natrium und Phosphor Bei der Futterration ist vor allem das richtige Verhältnis von Calcium und Phosphor entscheidend. Einige Studien belegen, dass die Phosphorverdaulichkeit bei älteren Pferden eingeschränkt ist. Daher ist ein ausbalanciertes Calcium-Phosphor-Verhältnis von 2:1 in der Gesamtration aus Raufutter und Kraftfutter besonders wichtig. Füttere deinem Senior bei vermehrtem Schwitzen eine ausreichende Menge an Natrium. Hierdurch wird der Elektrolythaushalt ausgeglichen und der osmotische Druck in den Zellen stabil gehalten. Wenn dein Pferd plötzlich anfälliger für Infektionen wird, starke Probleme mit dem Fellwechsel hat oder sehr schlapp wirkt, lasse es am besten von deinem Tierarzt untersuchen. Vielleicht fehlt ihm ein wichtiger Nährstoff, den du über die Fütterung gezielt ergänzen kannst. Du bist dir unsicher bei der Futterzusammenstellung deines Seniors? Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter. 8 Fütterungstipps für ältere Pferde  Um das Wohlbefinden deines älteren Pferdes zu steigern, ist eine bedarfsgerechte Fütterung sehr wichtig. Worauf solltest du in der Fütterung deines Seniors am besten achten? Achte auf einen höheren Anteil an Rohprotein und zusätzliche Aminosäuren (Lysin, Methionin und Tryptophan) zur Erhaltung des Körpergewichts und der Muskulatur. Achte auf einen niedrigen Anteil an Zucker und Stärke, um Stoffwechselproblemen vorzubeugen (z.B. Cushing/PPID, Hufrehe, Diabetes usw.). Achte auf einen höheren Öl-Anteil als gut verfügbare Energiequelle. Achte auf die Zufuhr von ausreichend Vitamin C und E zur Stärkung des Immunsystems. Achte auf organisch gebundene Spurenelemente für eine optimale Aufnahme. Achte auf zusätzliche Omega 3- und 6-Fettsäuren im richtigen Verhältnis von 3:1 zur Unterstützung des Immunsystems und eines glänzenden Fells. Achte auf ein angepasstes Calcium-Phosphor-Verhältnis von 2:1 im Hinblick auf eine eingeschränkte Phosphorverdaulichkeit. Achte auf ausreichend hochwertige Rohfasern zur Unterstützung der Verdauung. Außerdem sollte das Futter auch die folgenden 3 Bedingungen erfüllen: Besonders schmackhaft. Leicht zu kauen und zu schlucken. Staubfrei. Pavo Futterempfehlungen für alte Pferde: Pavo 18Plus Ab einem Alter von ca. 18 Jahren verändert sich der Organismus deines Pferdes und somit auch seine Bedürfnisse. Der Stoffwechsel wird langsamer und die Verdauung arbeitet weniger effizient. Oft bemerkt man diese Veränderung nicht sofort, denn viele Pferde können auch im fortgeschrittenen Alter noch Top-Leistungen erbringen. Der Organismus braucht jedoch beispielsweise mehr Proteine, um die Kondition der Muskeln zu erhalten. Auch können Zucker und Stärke weniger gut verwertet werden. Pavo 18Plus ist ein schmackhaftes Seniormüsli und deckt optimal die Nährstoffbedürfnisse älterer Pferde, ohne den Organismus unnötig zu belasten. In dem Moment, in dem du die äußere Veränderung wahrnimmst, ist der Prozess bereits fortgeschritten. Fange daher rechtzeitig mit der richtigen Fütterung deines älter werdenden Pferdes an. Sollte dein Seniorpferd trotz der Kraftfutterration zusätzliches Eiweiß benötigen, kannst du diesen erhöhten Bedarf auch durch einen konzentrierten  Eiweiß-Booster oder ein natürliches Eiweiß-Topping decken. Pavo SpeediBeet Pavo SpeediBeet besteht aus hochwertigen Rohfasern (melassefreie Rübenschnitzelflocken) mit präbiotischem Effekt. SpeediBeet hat einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen, hauptsächlich Pektin. Hierdurch sind die Rohfasern noch leichter verdaulich als die von Heu. Die präbiotische Wirkung der Pektine unterstützt das Wachstum der gesunden Darmbakterien und verbessert somit die Verdauung. Die schnell einweichenden Rübenschnitzelflocken kannst du bereits nach 10 Minuten Einweichzeit in (lau)warmem Wasser verfüttern. Achtung: Pavo SpeediBeet darf nur vollständig eingeweicht im Verhältnis 1 zu 3 (1 Teil SpeediBeet + 3 Teile Wasser) verfüttert werden. In Kombination mit Pavo 18Plus bietet SpeediBeet eine vollwertige Mahlzeit für jeden Tag. Fütterst du deinem Pferd ausschließlich SpeediBeet und Raufutter, dann ist die Zugabe eines Mineralfutters empfehlenswert, wie z.B. Pavo DailyFit (Briketts) oder Pavo Vital (Pellets). Pavo FibreBeet Pavo FibreBeet wurde speziell für (alte) Pferde und Ponys mit Konditionsrückstand (Gewichts- und Muskelverlust) entwickelt. Es ist eine schmackhafte und sorgfältig zusammengesetzte Kombination aus SpeediBeet (melassefreie Rübenschnitzelflocken), Luzerne und leicht verdaulichen Rohfasern aus Sojaschoten. Auch dieser Rübenschnitzelmix darf nur eingeweicht im Verhältnis 1 zu 3 (1 Teil FibreBeet + 3 Teile Wasser) gefüttert werden, hat aber ebenfalls eine kurze Einweichzeit. Wenn dein Senior zu dünn ist und Schwierigkeiten hat, an Gewicht zuzulegen, ergibt Pavo FibreBeet in Kombination mit Pavo 18Plus eine optimale Unterstützung, um dein Pferd wieder in einen guten Konditionszustand zu bekommen. Fütterst du deinem Pferd zur normalen Raufutterration nur Pavo FibreBeet? Dann ist eine Ergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen empfehlenswert, z.B. mit Pavo DailyFit (Briketts) oder Pavo Vital (Pellets). Pavo WeightLift Pavo WeightLift sind Raufutterpellets und wurden speziell zur Regeneration bei Konditionsrückstand (Gewichts- und Muskelverlust) von mageren, untergewichtigen oder alten Pferden entwickelt. Die Pellets sind besonders reich an Eiweiß, das aus Luzerne und Reiskleie gewonnen wird. WeightLift ist soja- und getreidefrei sowie besonders zucker- und stärkearm. Es kann sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden. Pavo SeniorFibre  Pavo SeniorFibre ist eine leicht zu fressende, kurzfaserige Raufuttermischung, die extra Protein und Präbiotika enthält. SeniorFibre ist getreide-, melasse- und luzernefrei und hat einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Der gesunde Raufuttermix wird trocken gefüttert. Daher ist SeniorFibre für alte Pferde mit eingeschränkter Zahnfunktion geeignet, die noch ausreichend kauen können. Auch Pferde nach einer Kolik oder mit Magen-Darm-Problemen profitieren von den kurzen und weichen Fasern in SeniorFibre. Pavo FibreNuggets Diese strukturreichen Heucobs aus 100% Weidegras fördern die Kau- und Speichelbildung deines Pferdes und sind ein hochwertiger Raufutterersatz. Ideal für alte Pferde, die Zahnprobleme oder sonstige Probleme mit der Heu-Aufnahme haben. Die Heucobs können sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden. Zudem sind FibreNuggets reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen. Pavo SlobberMash Pavo SlobberMash kann als Ergänzung verabreicht werden und ist ein sehr schmackhaftes Kraftfutter, das mit warmem Wasser (ca. 40 Grad) angerührt wird. Durch den hohen Anteil an reinen Leinsamen und zusätzlichem Vitamin C fördert SlobberMash die Darmfunktion für eine gesunde Verdauung. Es ist daher besonders für ältere Pferde geeignet. Pavo GrainFreeMash Dies ist die getreidefreie Variante von SlobberMash. Dein altes Pferd muss getreidefrei sowie energie-, zucker- und stärkearm ernährt werden? Dann ist GrainFreeMash als schmackhafter, warmer Leckerbissen eine gute Wahl. Es enthält einen hohen Anteil an Rohfasern und Präbiotika zur Unterstützung einer gesunden Verdauung. GrainFreeMash kann sowohl mit kaltem als auch mit warmem Wasser (ca. 40 Grad) zubereitet werden. Es eignet sich für dein Pferd somit ganzjährig als zusätzliche Flüssigkeitsquelle. Worauf solltest du bei der Haltung von älteren Pferden achten? Überprüfe parallel zur Qualität des Grundfutters auch die Haltungsbedingungen und das Management. Dazu zählen: Jährliche Zahnkontrolle: Wenn du feststellst, dass dein Pferd nicht mehr so schnell frisst wie früher, das Heu in kleinen Röllchen wieder ausspuckt oder Gewicht verliert, leidet es höchstwahrscheinlich unter Zahnproblemen. Eine Fütterung von möglichst vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt. Hierdurch wird der Verdauungstrakt nicht unnötig belastet und eine bessere Aufnahmefähigkeit der Nährstoffe unterstützt. Ausreichend freie Bewegung und frische Luft sowie ein möglichst stressfreier Sozialkontakt zu Artgenossen. Dies fördert nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch das Wohlbefinden deines Pferdes. Es ist häufig zu beobachten, dass gerade Senioren irgendwann in der Gruppenhaltung so rangniedrig werden, dass sie nicht mehr in Ruhe ihr Heu fressen können. In diesem Fall ist es ratsam, dein Pferd in einer Seniorenherde zu integrieren oder ihn separat zu füttern. Ausreichend Zeit und Ruhe beim Fressen bieten, da die verlangsamte Futteraufnahme berücksichtigt werden muss. Auch die hygienisch einwandfreie Qualität und die Darreichungsform des Trinkwassers sind wichtig. Viele alte Pferde trinken aufgrund von Zahnproblemen lieber aus großen Bottichen als aus Selbsttränken. Außerdem bevorzugen sie bei kalten Temperaturen lauwarmes Wasser. Beobachte im Winter den Gesundheitszustand deines Seniors besonders gut. Viele ältere Pferde benötigen bei kalter oder nasser Witterung eine Decke und eine Extraportion Energie über das Futter. Welche Probleme treten besonders häufig bei alten Pferden auf?  Der Prozess des Älterwerdens zeigt sich bei jedem Pferd anders und hängt stark von den Fütterungs- und Haltungsbedingungen, aber auch von der Genetik, der sportlichen Belastung sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes ab. Manche Pferde haben bereits mit 16 Jahren erste altersbedingte Probleme, andere Pferde erst mit 24. Deshalb solltest du dein Pferd genau beobachten, Probleme analysieren und rechtzeitig deinen Tierarzt mit einbeziehen. So können altersbedingte Probleme und Erkrankungen früh erkannt und behandelt werden. Am häufigsten sind das: Arthrosen in den Gelenken. Zahnprobleme wie stark abgenutzte, lockere oder fehlende Zähne. Veränderte Leber- und Nierenfunktionen. Veränderungen im Hormonhaushaltes, welches sich durch PPID oder Hufrehe äußern können. Begrenzt ist das Leben, aber unendlich ist die Erinnerung Jedes Leben ist endlich – auch das deines Pferdes. Bleibe daher immer ein verantwortungsbewusster Pferdebesitzer und erkenne, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem das Leben deinem Pferd keine Freude mehr bereitet. Auch wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist, so bleibt dein Pferd mit all seinen wunderbaren Erinnerungen an eure gemeinsame Zeit für immer in deinem Herzen.
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Fütterung und Training
Der Unterschied zwischen Pavo E'lyte Pellets und Pavo E'lyte Liquid
Wenn dein Pferd schwitzt, verliert es Flüssigkeit und essentielle Elektrolyte. Eine optimale Elektrolytversorgung ist daher sowohl vor als auch nach dem Schwitzen und großer Anstrengung enorm wichtig. Pavo bietet 2 Ergänzungsfuttermittel mit Elektrolyten für Pferde, die viel schwitzen und/oder großen Anstrengungen ausgesetzt sind: Pavo E’lyte als Pellets und Liquid. Beide Futterergänzungen enthalten Elektrolyte. Hierbei handelt es sich um Körpersalze, die dein Pferd beim Schwitzen verliert. Beide Produkten haben jedoch auch unterschiedliche Funktionen. Bevor wir dir beide Produkte vorstellen und die Unterschiede von Pavo E’lyte Pellets und Liquid erklären, noch ein kleiner Auszug zur Bedeutung von Elektrolyten. Was sind Elektrolyte? Die 3 Salze Natrium, Chlor und Kalium zählen zu den Elektrolyten. Diese Körpersalze gehören zu den Mineralstoffen und sind essentielle Bestandteile für den Organismus. Elektrolyte unterstützen die Reizweiterleitung im gesamten Körper, indem sie in positive oder negative Teilchen zerfallen. Darüber hinaus regulieren und stimulieren Elektrolyte im Pferdekörper den Flüssigkeitshaushalt. Auch für die Nährstoffversorgung von Gehirn, Nieren, Leber, Gelenke und dem Verdauungstrakt werden Elektrolyte benötigt. Wann solltest du Elektrolyte ergänzen? Wenn du dein Pferd viel trainierst oder es sehr warm ist, führt dies zu vermehrtem Schwitzen. Hierbei entsteht Verdunstungswärme auf der Haut, welche den Körper auf natürliche Weise kühlt. Im Sommer bei hohen Temperaturen schwitzt dein Pferd daher bereits ohne Anstrengung. Ein erster, leichter Flüssigkeitsverlust ist kein Grund zur Sorge. Oft reguliert sich der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt deines Pferdes selbst, wenn es uneingeschränkten Zugang zu frischem Wasser, einem Salzleckstein und qualitativ hochwertigem Heu hat. Wird dein Pferd intensiv gearbeitet und/oder schwitzt besonders viel? Dann ist eine Futterergänzung mit Elektrolyten empfehlenswert. Ziehe dabei nicht nur während der Sommerzeit und bei Hitze eine Elektrolytergänzung in Betracht. Auch im Winter kann dein Pferd mit dickem Winterfell, unter der Decke und während anstrengenden Trainingseinheiten vermehrt schwitzen. Werden Elektrolyte nicht rechtzeitig ergänzt, kann ein Mangel auftreten. Symptome eines Mangels können sich durch einen Ausdauerverlust und Trägheit äußern. Fehlen dem Organismus langfristig Elektrolyte und Flüssigkeit, kommt es zu einer Eindickung des Blutes. Hierdurch können die Organe nicht mehr optimal mit Energie und Nährstoffen versorgt werden. Es können Koliken sowie Muskelverspannungen auftreten. Auch das Risiko einer ernsthaften Dehydrierung steigt. Wie werden Elektrolyte ergänzt? Der normale Bedarf an Natrium und Chlorid kann mit Salz im Pferdefutter bzw. einem Salzleckstein abgedeckt werden. Beachte aber, dass Salzlecksteine nur aus Natrium und Chlorid bestehen und daher keinen vollständigen Ersatz aller wichtigen Elektrolyte bieten. Kalium ist in handelsüblichen Salzlecksteinen nicht enthalten. Der normale Bedarf an Kalium kann in kleinen Mengen mit hochwertigem Heu gedeckt werden. Du bist dir über die Qualität deines Heus unsicher? Dann führe am besten einen Raufutter-Schnelltest durch. Hat dein Pferd einen erhöhten Bedarf an Elektrolyten? Oder kann der normale Bedarf nicht ausreichend über den Salzleckstein und über Raufutter gedeckt werden? Dies kann der Fall sein, wenn dein Pferd den Salzleckstein nicht nutzt oder dein Heu nur einen geringen Kaliumgehalt hat. Dann ist eine gezielte Ergänzung von Elektrolyten empfehlenswert. Diese enthalten die richtigen Mengen an Kalium, Natrium und Chlorid sowie weiteren Köpersalzen und Mineralien im richtigen Verhältnis. Sowohl Pavo E’lyte als auch Pavo ReHydrate sind Ergänzungsfuttermittel speziell für Pferde, die viel schwitzen und dabei Flüssigkeit sowie Elektrolyte verlieren. Pavo E’lyte Pellets: Elektrolyte für eine optimale Ausdauer  Pavo E’lyte sind kleine Pellets mit den benötigten Körpersalzen im richtigen Verhältnis. Das Besondere an E’lyte: Neben den 3 Körpersalzen Natrium, Chlorid und Kalium ist es zusätzlich mit Magnesium angereichert. Beim Schwitzen verliert dein Pferd nämlich auch diesen wichtigen Mineralstoff. Der Einfluss von Magnesium auf den Pferdekörper sollte nicht unterschätzt werden. Für lockere Muskeln und einen funktionierenden Blutkreislauf ist Magnesium essentiell. Pavo E’lyte kann direkt verfüttert, bzw. unter das tägliche Futtermittel gemischt werden. Die Pellets enthalten keinen Weizen und sind daher für eine glutenfreie Ernährung geeignet. Für welche Pferde ist Pavo E’lyte geeignet?  Das Elektrolyte Ergänzungsfutter eignet sich für jedes (Sport-)Pferd und (Sport-)Pony. Eine Ergänzung von E’lyte ist in jeder sportlichen Disziplin, bei hohen Temperaturen und/oder starkem Schwitzen sinnvoll. Fütterungsempfehlung für Pavo E’lyte  Du kannst Pavo E’lyte vor, während und nach dem Training füttern. Bei leichter Arbeit sind 100 g täglich ausreichend. Bei starker Anstrengung, viel Schwitzen und/oder sehr heißem Wetter kann die Ration auf 200 g pro Tag erhöht werden. Für Ponys ist die Hälfte der Dosierung ausreichend. Durch eine optimale Versorgung kann dein Pferd einen ausreichenden Elektrolytvorrat anlegen. Hierdurch tritt ein Mangel weniger schnell auf. Neben einem effizienten Training unterstützt du mit einer optimalen Elektrolytfütterung auch die Ausdauer deines Pferdes. Stelle dabei sicher, dass dein Pferd stets Zugang zu frischem Wasser hat und genügend trinkt. Die Elektrolyte in Pavo E’lyte besitzen einen charakteristischen Geschmack. Manche Pferde müssen sich erst daran gewöhnen und fressen zu Beginn das Ergänzungsfutter vielleicht nicht ganz so gerne. Unser Tipp: Beginne am besten erst mit kleinen Mengen und erhöhe diese im Laufe der Zeit. Mische die Pellets einfach unter das Futter. Sollte dein Pferd wählerisch sein, vermenge E’lyte mit etwas Apfelmus oder Apfelsaft. Die Pellets kannst du auch unter eingeweichtes Futter wie z.B. einem Pavo Mash mischen. So frisst dein Pferd die Pellets und nimmt zusätzlich Flüssigkeit auf. Pavo E’lyte Liquid: Das Sportgetränk für eine schnelle Regeneration  Pavo E’lyte ist ein flüssiges Elektrolytergänzungsfuttermittel, das alle wichtigen Körpersalze enthält. Es regt den Durst (Wasseraufnahme) an und stellt das Elektrolytgleichgewicht im Körper deines Pferdes wieder her. Für die bestmögliche Aufnahme der Elektrolyte ist Pavo E'lyte Liquid mit einem hohen Gehalt an Dextrose angereichert. Aber dieser Zusatz hat noch mehr Vorteile. E´lyte ist sehr schmackhaft, trägt positiv zur Regeneration der Muskeln bei und füllt die Energiespeicher auf, so dass dein Pferd nach dem Training schnell wieder fit und munter ist.Für welche Pferde ist Pavo ReHydrate geeignet?  Pavo E'lyte Liquid hieß früher Pavo ReHydrate. Die Zusammensetzung von E´lyte Liquid hat sich minimal geändert, so dass es auch eine andere Farbe hat. Das Ergebnis ist selbstverständlich gleich geblieben. Wenn dein Pferd schwitzt, verliert es neben Flüssigkeit auch viele verschiedene Körpersalze, wie Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium und Calcium. Diese Körpersalze werden auch Elektrolyte genannt. Werden diese nicht rechtzeitig wieder zugeführt, drohen Dehydrierung und ein negativer Elektrolythaushalt, was zu verminderter Arbeits- und Leistungsbereitschaft, aber auch zu Muskelkrämpfen und Muskelermüdung führen kann. Fütterungsempfehlung für Pavo E'lyte Liquid  Du kannst Pavo ReHydrate einfach im Trinkwasser auflösen, mit dem Futter vermischen oder direkt mit einer sauberen Spritze in das Maul geben. Beachte die Dosierungsvorschläge auf der Verpackung. Die Dosierung hängt von der Fütterungsmethode und Arbeitsintensität ab. Dein Pferd sollte uneingeschränkten Zugang zu frischem Wasser haben. Pavo ReHydrate ist sehr schmackhaft und wird daher von Pferden sehr gern gefressen. Pavo E’lyte auf einem Blick  In der folgenden Tabelle findest du alle Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Pavo E’lyte Pellets und Pavo E'lyte Liquid übersichtlich zusammengefasst.   Pavo E'lyte Pellets Pavo E'lyte Liquid Darreichungsform Kleine Pellets Liquid Zusammensetzung Mit den Elektrolyten Natrium, Chlorid, Kalium sowie Magnesium. Mit den Elektrolyten Natrium, Chlorid, Kalium, Magnesium sowie Glukose. Geeignet Für Pferde und Ponys, die schwitzen. Für jede Disziplin geeignet. Für Pferde und Ponys nach (schwerer) Anstrengung. Bei Elektrolytverlust durch starkes Schwitzen. Vor, während und nach dem Transport. Für Pferde, die Symptome von Dehydrierung zeigen. Anwendungsziel Anreicherung von Körpersalzen nach sportlichen Leistungen und Schwitzen. Für eine optimale Ausdauer und Leistungsfähigkeit. Zur Fütterung vor und während Trainings- und Turnierphasen. Schnelle Regeneration nach schwerer Anstrengung. Schnelles Auffüllen von Elektrolyten, Flüssigkeit und Energie. Zur Fütterung nach intensiven Trainingseinheiten und Turnieren. Fütterungsmethode Separat oder unter das (eingeweichte) Kraftfutter gemischt verfüttern. Im Trinkwasser auflösen, unter das (eingeweichte) Kraftfutter mischen oder direkt ins Maul spritzen. Dosierungsvorchläge Bei leichter Arbeit: 100 g täglich. Bei intensiver Arbeit: 200 g täglich. Ponys benötigen die halbe Menge. Bei leichter Arbeit: 40 ml. Bei mittlerer Arbeit: 60 ml. Bei intensiver Arbeit, starkes Schwitzen und Dehydrierungssymptomen: 80 ml. Ponys benötigen die halbe Menge.   Die Zugabe erfolgt direkt nach der Anstrengung. Fütterungsbeispiel von Pavo E’lyte  Du hast ein Großpferd (600 kg) und nimmst mit ihm regelmäßig an Vielseitigkeitswettkämpfen teil. Neben einer bedarfsgerechten Fütterung mit ausreichend Raufutter möchtest du dein Pferd zusätzlich zu eurem individuellen Trainingsplan mit der idealen Menge sowie dem optimalen Verhältnis an Elektrolyten unterstützen: Bei leichtem Training außerhalb der Wettkampfsaison: 100 g täglich Pavo E’lyte Pellets. 2 bis 3 Tage vor dem Wettkampf, damit dein Pferd einen optimalen Vorrat an Elektrolyten aufbauen kann und/oder bei sehr warmem Wetter: 200 g täglich Pavo E’lyte Pellets. Nach schwerem Training und/oder nach starkem Schwitzen: 80 ml Pavo E'lyte Liquid direkt nach der Anstrengung. Unmittelbar nach dem Wettkampf: 80 ml Pavo E'lyte Liquid direkt nach der Anstrengung. Bei langen Fahrten mit dem Anhänger: 40 bis 60 ml Pavo E'lyte Liquid etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Transport mit einer Spritze direkt ins Maul. Wiederhole diesen Vorgang etwa nach 2 bis 3 Stunden während des Transports und bei Bedarf bei Ankunft ein weiteres Mal. Wichtig: Achte auf die Dosierungsvorschläge auf den Verpackungen. Sorge dafür, dass dein Pferd nach der Fütterung von Elektrolyten Zugang zu ausreichend frischem Wasser hat. Möchtest du mehr über Pavo E’lyte erfahren und wissen, welches Ergänzungsfutter für dein Pferd am besten geeignet ist oder wie du beide Produkte am besten kombinieren kannst? Dann nimm Kontakt mit unserer Pavo Fütterungsberatung auf. Unsere Fütterungsexperten beantworten gern deine Fragen und unterstützen dich bei deiner Ergänzungsfutter-Zusammenstellung.
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Fütterung und Gesundheit
Nature´s Best mit Timotheegras und weniger Getreide
In der Natur hat ein Pferd einen ganz eigenen Tagesrhythmus. Dieser richtet sich vor allem nach der Nahrungsverfügbarkeit, denn Pferde verbringen einen großen Teil ihres Tages mit Fressen und der Suche nach Gräsern, Kräutern, Mineralstoffen und natürlich Wasser. Wenn Sie regelmäßig reiten, egal ob Freizeit- oder Basissport, oder auch ab und zu an einem Turnier teilnehmen, benötigt Ihr Pferd hierzu ausreichend Energie. Getreide bildet seit jeher die Grundlage in der Pferdefütterung. Es ist voller Stärke, die im Körper in Zucker umgewandelt wird. Der Zucker liefert dann die notwendige, schnell verfügbare Energie, wenn ein Pferd hohe Leistungen erbringen soll. Allerdings kann eine (Über-)Fütterung mit zu viel Zucker und Stärke bei vielen Pferden zu Problemen führen. Eine Fütterung auf eine möglichst natürliche Art und Weise wird daher für Pferdebesitzer immer wichtiger, nicht nur um den Grundbedürfnissen der Pferde gerecht zu werden, sondern vor allem auch um eine ausgeglichene Balance zwischen Energiezufuhr und den individuellen Bedarf des Pferdes zu schaffen. Gerade für Pferde und Ponys, die wenig Zucker und Stärke benötigen und für den Freizeitbedarf oder den Basissport trainiert werden, wurde Pavo Nature´s Best entwickelt. Neue Rezeptur für unseren Klassiker Nature´s Best Auf eine hohe Nachfrage nach Kraftfutter mit einem niedrigen Zucker- und Stärkegehalt hat Pavo bereits 2006 reagiert und das Müsli Nature’s Best entwickelt. Das Produkt hatte seinerzeit bereits einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt und war strukturreich, so dass die Kautätigkeit beim Pferd angeregt wurde. Getreide wie Gerste und Mais wurden zum Teil durch Dinkel ersetzt und das Müsli hatte einen stark reduzierten Melasseanteil aufzuweisen. Pavo hat nun diese bereits sehr natürliche Zusammensetzung noch einmal weiterentwickelt. Unser gesundes Struktur-Müsli enthält jetzt noch weniger Getreide und stattdessen Timotheegras als Grundlage. Dieses äußerst ballaststoffreiche Gras hat einen wunderbaren Kräuterduft und hat im Vergleich zu anderen Grassorten einen minimalen Fruchtzuckergehalt. Hierdurch bekommt Nature´s Best auch noch mehr Struktur für eine gesunde Darmfunktion. Der Mineral- und Vitamingehalt wurde nach den neuesten Studien auf die Inhaltsstoffe von Raufaser angepasst.   Was genau steckt in Nature´s Best? In Bezug auf die Gesundheit des Pferdes macht die Wissenschaft auf dem Gebiet des Pferdefutters immer mehr Entdeckungen. Zudem zeigt die jahrelange Überwachung von Raufutterproben, dass der Proteingehalt dramatisch sinkt. Ein Proteinmangel wirkt sich negativ auf den Muskelaufbau aus. Grund genug für uns, die Rezeptur des beliebten Müslis Nature’s Best erneut zu überprüfen. Unser Ernährungsexperte Rob Krabbenborg: „Getreide, das von Natur aus überhaupt nicht in der Pferdeernährung vorkommt, ist voller Stärke. Wir wollten ein Produkt mit anderen, besseren raufutterartigen Rohstoffen, wodurch wir den Getreideanteil noch weiter senken und damit den Stärkegehalt reduzieren können. Aber wir wollten die Mängel, die durch das immer energieärmere Raufutter entstehen, trotzdem auffangen. Das ist uns gelungen. Wir sind jetzt bei lediglich 2% Zucker und nur 16% Stärke." Der enthaltene Leinsamen fördert zudem durch die enthaltenen Schleimstoffe und ungesättigten Fettsäuren die Verdauung und sorgt für ein glänzendes Fell. Da Leinsamen Blausäure und andere schwer verdauliche Substanzen enthält, wird der Samen im Pavo Nature´s Best extrudiert, d.h. er wird einer hohen Temperatur und einem hohen Druck ausgesetzt. Die extrudierte Leinsaat muss nicht mehr aufgekocht werden, wodurch alle Vorteile und wertvollen Inhaltsstoffe des Leinsamens enthalten bleiben. Der wohl wichtigste und wertvollste Inhaltsstoff im Leinsamen sind die Omega-3-Fettsäuren. Warum wurde die Zusammensetzung geändert? Der Rolle von Zucker und Stärke in der Pferdefütterung wird immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Zu viel davon kann zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen, denn viele Pferde reagieren äußerst empfindlich auf ein Zuviel dieser Nährstoffe. Das kann von launenhaftem Verhalten, dünnem Kot über Koliksymptome bis hin zu Hufrehe reichen. Es gibt auch Pferde mit Erkrankungen wie Diabetes, PPID (Cushing) oder anderen Stoffwechselerkrankungen, die eine zuckerarme Ernährung fordern. Das neue Nature´s Best enthält daher noch weniger Weizen als zuvor. Zudem enthält es Dinkel, ein ballaststoffreiches Urgetreide, was von Natur aus einen geringeren Stärkeanteil hat. Zwar können Zucker und Stärke schnell verdaut werden, aber ist der Anteil pro Ration zu hoch, ist die Zeit im Dünndarm meist nicht ausreichend, um den Zucker und die Stärke komplett zu verdauen.  Und genau aus diesen Gründen haben wir Pavo Nature´s Best an diese veränderten Bedürfnisse von Pferden angepasst. Timotheegras als Grundlage des Strukturmüslis Timothee (offizieller Name: Timotheegras) ist eine Grassorte mit sehr guten Nährstoffwerten für Pferde. Es hat von Natur aus einen sehr niedrigen Fruchtzuckergehalt. Leider ist Timothee als Gras für Pferdeweiden nicht besonders gut geeignet, da es nicht sehr beständig gegen das kurze Abgrasen von Pferden ist. Die noch recht unbekannte Grassorte schmeckt den Pferden jedoch sehr gut und liefert gesunde Ballaststoffe. Um den stärkehaltigen Getreideanteil reduzieren zu können, wurde dieser nun durch das für Pferde wertvolle Timotheegras ersetzt. Timotheegras wird kaum angebaut. Produktionsgras besteht hauptsächlich aus dem englischen Weidelgras, das eine wichtige Proteinquelle für die Milchproduktion von Kühen darstellt. Diese Grassorte ist für Pferde allerdings weniger gut geeignet. Um einen ausreichenden Vorrat an Timotheegras gewährleisten zu können, lässt Pavo über 100 Hektar dieses Grases im niederländischen Zeeland anbauen. Im Gegensatz zu Luzerne ist Timotheegras nicht gemahlen, sodass die Struktur erhalten bleibt. Dadurch wird die Kautätigkeit angeregt, was wiederum für eine bessere Speichelproduktion sorgt. Eine gute Einspeichelung des Futterbreis ist für eine gesunde Verdauung von Pferden sehr wichtig. Für welche Pferde ist Nature`s Best geeignet? Unser gesundes Müsli ist für alle Pferde und Ponys geeignet, die wenig Energie, Zucker und Stärke benötigen. Ob das Raufutter bei Ihrem Pferd neben Mineralfutter ergänzt werden muss, hängt ganz von der Rasse, dem Pferdetyp, dem Alter und der Belastung ab. Hier gilt es als Pferdebesitzer, das Verhalten und den körperlichen Zustand Ihres Pferdes zu beachten, um eine optimale Fütterung zu gewährleisten. Ist Nature´s Best für Sportpferde geeignet? Absolut! Dieses gesunde Müsli ist sehr gut für junge Sportpferde geeignet und für Pferde, die haferfrei gefüttert werden müssen. Sollte bei Ihrem Pferd der Muskelaufbau, die Muskelregeneration sowie die Ausdauer-Steigerung im Vordergrund stehen, ist der Umstieg auf ein spezielles Futter für Sportpferde, wie z.B. das Pavo TopSport, empfehlenswert. Es stellt sich einmal mehr heraus, dass eine bedarfsgerechte, vollwertige Ernährung mit ausreichend Raufutter die Basis ist, damit Ihr Pferd langfristig gesund bleibt. Es ist daher wichtig, dass Sie sowohl den Nährstoffbedarf Ihres Pferdes als auch den Nährstoffgehalt in den Futtermitteln kennen, die Ihr Pferd täglich aufnimmt. Nur so können Sie langfristig für eine ausgeglichene Balance zwischen Energiezufuhr und Energiebedarf bei Ihrem Pferd sorgen und sowohl einer Überfütterung als auch einem Mangel vorbeugen. Sie haben Fragen zur Fütterung Ihres Pferdes oder zu unseren Pavo Futtersorten? Dann kontaktieren Sie unsere Pavo Fütterungsberatung. Wir verhelfen Ihrem Pferd gern zu einer bedarfsgerechten Fütterung.​
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Fütterung und Training
Pferdefutter bei Weidegang anpassen
Von Mai bis September/Oktober ist typischerweise die „Weidegang-Jahreszeit“ für Pferde. Wenn die kalten und nassen Wintermonate überwunden sind, starten die Pferdebesitzer mit der Bewirtschaftung ihrer Pferdeweiden. Nach der Erholungsphase im Winter, die sehr wichtig für die Regeneration von Gras und Boden ist, stehen dann die Beurteilung der Grasnarbe und eine eventuelle Boden Probennahme an. Anschließend werden die Weiden entsprechend nachgesät und gedüngt. Sobald die Nachsaat ausreichend gekeimt, eine widerstandfähige Grasnarbe entstanden und ausreichend Aufwuchs auf den Weiden ist, kann die Weidesaison meist Anfang/Mitte Mai starten. Die Wiesen dienen dann den Pferden als wichtige natürliche Futterquelle. Außerdem sorgt der regelmäßige Weidegang für ausreichend arttypische Bewegung, ist ein wichtiger Erholungsbereich und fördert bei Herdenhaltung das soziale Verhalten. Damit dein Pferd eine unbeschwerte Weidesaison genießen kann, solltest du dir genügend Zeit zum richtigen Anweiden nehmen, um die Verdauungsorgane deines Pferdes langsam an das frische Gras zu gewöhnen. Dein Pferd benötigt im Dickdarm andere Bakterienstämme für das Verdauen von frischem Weidegras als für Heu. Die neue Bakterienzusammensetzung im Pferdedarm kann sich selbst bilden und etablieren. Jedoch benötigt dein Pferd dafür ausreichend Zeit und ein gezieltes Fütterungsmanagement. Wichtigster Punkt beim Anweiden: Lasse dein Pferd nie „hungrig“ auf die Weide, sondern füttere vor dem Weidegang eine normale Portion Heu. Damit ist im Magen-Darm-Trakt viel Rohfaser und dein Pferd frisst weniger hastig. Starte mit deinem Pferd am ersten Tag mit maximal 10 bis 15 Minuten frischem Gras. Steigere diese Zeit dann jeden zweiten Tag um weitere 5 Minuten. So stellt sich die Darmflora langsam um und die richtigen Darmbakterien können sich aufbauen. Sobald dein Pferd 30 Minuten grast, können die Fresszeiten um 15 bis 30 Minuten alle 2 bis 3 Tage gesteigert werden, bis die gewünschte Weidezeit erreicht ist. Gut zu wissen: Schon das kurze Anweiden sollte auf geeigneten Grünflächen erfolgen. Aus hygienischen Gründen ist das Grasen auf Randstreifen von z.B. Straßen nicht empfehlenswert. Auch zu kurzes Gras ist besonders für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen nicht geeignet. Neben dem korrekten Anweiden ist es außerdem unbedingt notwendig, die Fütterung deines Pferdes dem Weidegang anzupassen. So kannst du bei deinem Pferd Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen aber auch Nährstoffmängel vorbeugen. Da sich der Nährstoffgehalt des Grases im Laufe des Jahres immer wieder ändert, muss auch in der Weidesaison die Fütterung entsprechend überprüft und gegebenenfalls an die veränderten Bedürfnisse deines Pferdes angepasst werden. Benötigt dein Pferd zum Beispiel zu Beginn der Weidesaison nur Mineralfutter, so kann sich dies im Laufe der Weidesaison – und besonders zum Ende hin – verändern. Dann wird auch das Gras oft nährstoff- und energieärmer. Wie immer gilt auch während der Weidesaison: Behalte dein Pferd gut im Auge und reagiere, sobald du Veränderungen wie Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, stumpfes Fell, zu viel oder zu wenig Energie bemerkst.   Was du bei einer Fütterung bei Weidegang berücksichtigen solltest Egal wie lange dein Pferd auf der Weide steht, Mineralfutter und Raufutter sind in jedem Fall die Basis, auch bei 24h Weidegang. Ob dein Pferd zusätzlich auch noch Kraftfutter benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Beschaffenheit der Pferdeweide, die Weidedauer, das Wetter und der individuelle Bedarf deines Pferdes bilden hier den Rahmen. Bevor du dich fragst, welches Pferdefutter für dein Pferd während der Weidesaison geeignet ist, solltest du dir deshalb einmal über diese Punkte Gedanken machen. Größe und Beurteilung der Pferdeweide Mit der Beschaffenheit, dem Management und der Größe deiner Weide steht und fällt, ob und wieviel Futter dein Pferd neben dem Gras benötigt. Prinzipiell sollten Pferde auf Weiden grasen, die gut gepflegt und bedarfsgerecht gedüngt sind und eine geeignete Gräserzusammensetzung sowie eine dichte Grasnarbe aufweisen. Wichtig ist auch, dass die Weiden Zeit bekommen, sich zu erholen, zwischendurch immer wieder gemulcht und Giftpflanzen entfernt werden. Versuche, deine Weiden so gut wie möglich zu bewirtschaften und zu pflegen. Wichtig ist in jedem Fall, die Qualität der Weide und des Aufwuchses zu beurteilen: Steht viel Gras auf der Weide? Wie hoch steht das Gras? Ist die Grasnarbe sehr dicht? Von diesen 3 Fragen hängt ab, wie viele Nährstoffe das Gras enthält und wieviel Gras dein Pferd pro Stunde aufnimmt. Generell kannst du davon ausgehen, dass junges, grünes Gras den höchsten Energie- und Eiweißgehalt aufweist, aber auch den höchsten Zuckergehalt hat. Je länger und „trockener“ das Gras wird und je näher es an der Blüte ist, desto weniger Energie, Eiweiß und Zucker sind enthalten. Je nachdem, welche Pferde du auf die Weiden stellen möchtest und je nach Beschaffenheit, Jahreszeit und Aufwuchs, eignen sich die Weiden mehr oder weniger, bzw. muss mehr oder weniger zugefüttert werden. Deshalb hier 3 Beispiele: 1. Weidetyp A – Weide am Anfang der Saison Saftig grüne Grasweiden zu Beginn der Weidesaison sind besonders für Pferde geeignet, die einen höheren Bedarf an Eiweiß und Energie haben. Dies sind zum Beispiel Hochleistungssport- oder Zuchtpferde. Aber auch ältere oder schwerfuttrige Pferde ohne Vorerkrankungen profitieren von diesem Weidetypen. Je nach sportlicher Leistung bzw. Trächtigkeitsstatus muss hier sogar zusätzlich Kraftfutter gefüttert werden. Bei den meisten anderen Pferden, denen dieser Weidetyp als 24-Stunden-Fütterung zur Verfügung steht, ist – neben der Zugabe von Mineralfutter – keine weitere zusätzliche Fütterung nötig. Im Gegenteil: Achte bei einer saftigen Weide unbedingt darauf, dass dein Pferd bei einem 24-Stunden-Weidegang nicht zu dick wird oder es zu Problemen mit der Verdauung kommt. Handle hier rechtzeitig, indem du den Weidegang, bzw. die Grasaufnahme einschränkst. 2. Weidetyp B – Weiden mit hohem Gras vor der Blüte und weniger dichter Grasnarbe Für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht eignen sich dagegen eher Weiden mit weniger dichter Grasnarbe und einem Grasaufwuchs, der kurz vor der Blüte steht. Hier ist das Gras deutlich nährstoffärmer. Die Pferde können länger auf die Weide als bei saftigem, kurzem Gras. Werden auf solche Weiden Pferde mit erhöhtem Nährstoffbedarf gehalten, muss in der Regel die Fütterung aus dem Winter weitestgehend beibehalten werden. 3. Weidetyp C – kurzes Gras Bei stark beweideten Flächen oder zu vielen Pferden auf einer Weide kann der vorhandene Aufwuchs schnell abgefressen sein und Kahlstellen entstehen. Im ersten Blick würde man dann vermuten, dass solche Weiden für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht zu bevorzugen sind. Dem ist jedoch nicht so! Das Grasangebot ist zwar begrenzt, jedoch findet gerade im kurzen Gras bei entsprechender Witterung viel Photosynthese statt, weshalb viel Zucker in die Pflanzen eingelagert wird. Relevant ist auch, wie viele Pferde sich eine Weidefläche teilen müssen. Eventuell sind bei kleinen Weideflächen ohne Umtriebsmöglichkeit oder zu vielen Pferden pro Weide saftig grüne Wiesen schnell abgegrast. In diesem Fall sollte dann früher zugefüttert werden. Stehen große Weideflächen für weniger Pferde zur Verfügung, muss man im Hinterkopf behalten, dass der Nährstoffgehalt der Weide im Laufe des Jahres abnimmt.   Dauer des Weideaufenthaltes Grasende Pferde sind zufriedene Pferde! Daher solltest du die Weidesaison für die naturnahe Ernährung, Bewegung und Beschäftigung deines Pferdes ausnutzen. Im Idealfall sind Pferde in der Weidesaison mindesten 10 Stunden auf der Weide. Jedoch müssen dafür die Weiden gepflegt sein, mit gutem Aufwuchs und der Möglichkeit, den Weiden Pflege- und Erholungsphasen zu geben. Andernfalls schadet ein zu langer täglicher Weidegang der Grasnarbe, fördert Unkräuter und sorgt für Unzufriedenheit bei den Pferden. Wichtig ist in jedem Fall eine stabile Herde über die gesamte Weidesaison, um Unruhe und ständige Rangordnungsstreitigkeiten zu vermeiden. Dadurch wird nicht nur das Wohlbefinden der Pferde gestärkt, es entstehen auch weniger Verletzungen. Bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht oder sonstigen Vorerkrankungen sollte die Weidezeit entsprechend verringert werden. Auch wenn es Pferden und Besitzern schwerfällt, ist es für die Gesundheit nötig, hier regulierend einzugreifen. Wenn möglich, ist eine separate Herde mit Pferden, deren Weidezeit eingeschränkt ist, von Vorteil. So ist es weniger stressig, wenn die Pferde zurück in den Stall oder auf das Paddock müssen.   Weidegang mit Fressbremse? Viele Pferdebesitzer mit zu dicken Pferden greifen zu einer Fressbremse, wenn es auf die Weide geht oder sie aufgrund der Haltungsform nicht die Möglichkeit haben, den Weidegang zu begrenzen. Eine Fressbremse erinnert auf den ersten Blick zunächst einmal an einen großen Maulkorb. Sie hindert dein Pferd nicht vollständig an der Nahrungsaufnahme, sondern erschwert diese lediglich. Mehrere Studien belegen, dass die Grasaufnahme durch eine Fressbremse um ca. 30 bis 80% reduziert wird. Dies hat den großen Vorteil, dass dein Pferd trotz gleichbleibender Weidezeit weniger energiereiches Gras aufnehmen kann. Vor allem für Pferde, die schnell an Gewicht zunehmen, ist eine Fressbremse geeignet. Auf diese Weise dürfen sie die lange Weidezeit „auskosten“, ohne dabei zu viel Energie und Zucker aufzunehmen.  Allerdings weist der Weidegang mit Fressbremse auch einige Nachteile auf, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Beispielsweise schränkt eine Fressbremse die sozialen Kontakte deines Pferdes stark ein. Beim Spielen und auch beim gegenseitigen Knabbern oder Kraulen mit den Artgenossen ist die Fressbremse störend. Pferde können auch sehr gestresst reagieren und sich an dem „Fremdkörper“ stören, was dem Wohlbefinden zusätzlich schadet. Sitzt die Fressbremse zudem nicht passgenau, kann es schnell zu Scheuerstellen am Kopf kommen. In manchen Fällen erschwert eine Fressbremse deinem Pferd außerdem die Wasseraufnahme. Entscheidest du dich also für einen Weidegang mit Fressbremse, dann achte im Vorfeld unbedingt darauf, dass diese auch gut sitzt. Dein Pferd sollte trotz Fressbremse in der Lage sein, ausreichend Wasser aufzunehmen. Beobachte außerdem auch die Nahrungsaufnahme deines Pferdes, nachdem du die Fressbremse wieder abnimmst. Manche Pferde tendieren nämlich dazu, die eingeschränkte Fütterung „aufholen“ zu wollen und beginnen zu schlingen, sobald die Fressbremse abgezogen wird. Als Alternative zum Weidegang mit Fressbremse eignet sich auch die räumliche Eingrenzung deiner Pferdeweide für die Pferde, die nicht uneingeschränkt fressen sollen. Mit mobilen Weidezäunen kannst du ganz einfach einen Bereich abtrennen, der unbeschwert abgegrast werden darf. So verlierst du nicht die Kontrolle über die Grasaufnahme und dein Pferd kann seine Zeit auf der Weide dennoch in vollen Zügen genießen. Das abgetrennte Stück sollte natürlich dennoch ausreichend Platz für die jeweilige Anzahl an Pferden bieten.   Welches Pferdefutter ist bei Weidegang am besten geeignet? Wieviel Gras frisst dein Pferd pro Stunde? Bevor du dich fragst, welches Pferdefutter für dein Pferd während der Weidesaison geeignet ist, solltest du dir auch darüber bewusstwerden, wie viel Gras dein Pferd beim Weiden aufnimmt. Man geht davon aus, dass ein Pferd von 600 kg, auf einer Weide mit gutem Aufwuchs und dichter Grasnarbe, ungefähr 3 bis 5 kg Gras pro Stunde frisst. Um diese Menge mit Rau- und Kraftfutter vergleichen zu können, bezieht man sich bei allen Futtermitteln auf die Trockenmasse. Die Trockenmasse als Rechengröße ist der Anteil des Futtermittels, dem das Wasser entzogen wurde. Somit kannst du auch die Nährstoffgehalte von Weidegras und Heu miteinander vergleichen. Da Weidegras zu ca. 85% aus Wasser besteht, liegt die Trockenmasse von 1 kg frischem Gras bei ca. 150 g. Dein Pferd nimmt also pro Stunde zwischen 450 g und 750 g Trockenmasse an Gras auf. Bei einem täglichen Weidegang von 5 Stunden ergeben sich also durchschnittlich 3 kg Trockenmasse, welches dein Pferd bereits durch den Weidegang aufnimmt. Gerade bei jungem, nahrhaftem Gras ist dies viel Energie und Eiweiß, welches dein Pferd schon durch die Weide bekommt. Deshalb ist ratsam, die Grasration bei der Berechnung der zusätzlichen Futterration entsprechend mit einfließen zu lassen. Worauf du bei frischem, jungem Weidegras achten solltest So schön eine grüne und saftige Wiese aussieht, so bringt das reichhaltige Gras auch seine Herausforderungen mit sich. Besonders junges und kurzes Gras hat einen hohen Zuckergehalt (Fruktan), was in zu großen Mengen den Stoffwechsel deines Pferdes belasten kann. Ein hoher Zuckeranteil im Futter kann vor allem bei zuckerempfindlichen Pferden die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Durchfall, Diabetes, Hufrehe, EMS oder Cushing begünstigen. Durch den hohen Energie- und Eiweißgehalt von jungem Gras kann zudem bei hohen Fressmengen die Balance zwischen Energie-Aufnahme und tatsächlichem Energie-Bedarf schnell aus den Fugen geraten. Die Folge ist Übergewicht, welche langfristig gesundheitlichen Probleme mit sich bringen kann. Hat dein Pferd schnell ein paar Kilos zu viel auf den Rippen? Dann sorge rechtzeitig für eine Anpassung der Fütterung, Haltung und Bewegung – die 3 wichtigen Säulen für ein gesundes Gewicht deines Pferdes. Begrenze z.B. die Weidezeit auf maximal 4 Stunden pro Tag, passe die Heumenge entsprechend an und reduziere das Kraftfutter auf ein Minimum, bzw. greife nur auf ein Mineralfutter zurück. Pferdefutter in Abstimmung zum Weidegras wählen Bei Pferden und Ponys mit erhöhtem Bedarf, z.B. bei sportlicher Leistung oder bei kurzen Weidephasen und wenig Aufwuchs, kannst du dein Pferd mit einem angepassten Kraftfutter zusätzlich unterstützen. Wichtig ist, das Kraftfutter entsprechend des Bedarfs und unter Berücksichtigung des Weidefutters auszuwählen. Was das Gras schon enthält, musst du mit dem Kraftfutter nicht mehr zufüttern. Für Pferde bei leichter Arbeit eignet sich als Ergänzung während der Weidesaison am besten ein zuckerarmes Kraftfutter mit hohem Rohfaseranteil, welches zudem ein niedriges Energie- und Eiweißniveau hat. Bei Sportpferden mit mittlerer und schwerer Arbeit sollte ein entsprechendes Sportpferdefutter gefüttert werden. Mineralfutter – ein wichtiger Ganzjahreszusatz Durch extensive Weidehaltung, fehlendes Weidemanagement, ungeeignete Grassaaten und durch intensive Nutzung sind die Böden auf Pferdeweiden oft mineralstoffärmer und auch artenärmer geworden. Der Boden bekommt oft nicht die Menge an Nährstoffen zurück, die die Pflanze ihm entzieht. Bei Mineralstoff- und Spurenelementmängeln im Boden kann die Pflanze nicht genügend dieser Nährstoffe einlagern, bzw. es ist ein Ungleichgewicht dieser Nährstoffe in der Pflanze enthalten. Unsere Pferde nehmen in diesen Fällen deutlich weniger Mineralien und Spurenelemente über die Pflanze auf. Ein Beispiel, das man immer häufiger in Heuproben sieht, sind hohe Calciumgehalte bei sehr niedrigen Phosphorwerten. Daher ist es wichtig, sowohl im Sommer bei Weidehaltung als auch im Winter bei Heufütterung, dein Pferd mit ausreichend Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu versorgen, um den täglichen Bedarf zu decken. Dies kann ein reines Mineralfutter sein, aber auch ein mineralisiertes Kraftfutter. Achte bei der Wahl darauf, ob dein Pferd zusätzliches Kraftfutter benötigt und ab welcher täglichen Menge die Mineralversorgung gewährleistet ist. Wenn kein Kraftfutter nötig ist, sind Pavo Vital (Pellets) oder Pavo DailyFit  (Briketts) besonders empfehlenswert. Hierbei handelt es sich um getreidefreies Mineralfutter aus 100% natürlichen Zutaten. Es versorgt dein Pferd genau mit den Mikronährstoffen, die es täglich benötigt. Pavo Vital enthält alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine im optimalen Verhältnis. Es kann von deinem Pferd gut aufgeschlossen werden, ist frei von Melasse sowie Getreide und hat einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Die Zusammensetzung eignet sich für alle Pferde und Ponys, auch bei Stoffwechselempfindlichkeit, Übergewicht oder Unverträglichkeiten. 100 g Pellets täglich decken den gesamten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen eines Großpferdes. Für ein Pony genügen bereits 50 g Pavo Vital Pellets pro Tag. Pavo DailyFit liefert deinem Pferd auch alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente sowie Vitamine. Es enthält zusätzlich wertvolle Nährstoffe aus Bierhefe, Kräutern und Blüten, die das allgemeine Wohlbefinden fördern. Die handliche Brikettform ermöglicht dir eine sehr einfache Fütterungsweise. Du kannst das schmackhafte Brikett deinem Pferd einfach auf der Weide, im Offenstall oder beim Putzen aus der Hand füttern. Mit nur einem Brikett pro Tag für ein Großpferd und einem halben Brikett täglich für ein Pony deckst du den kompletten Vitamin- und Mineralstoffbedarf. Zusätzlich zu der täglichen Dosis Mineralien, Spurenelemente und Vitamine sollte dein Pferd auch jederzeit Zugang zu einem Salzleckstein (auch auf der Weide) und frischem Wasser haben, an dem sich dein Pferd nach Belieben bedienen kann. Wenn doch Kraftfutter benötigt wird Besonders empfehlenswert bei leichter Arbeit ist Pavo Nature‘s Best. Das ballaststoffreiche Müsli mit hohem Strukturanteil ist für alle Pferde und Ponys geeignet, die wenig Energie, Zucker und Stärke benötigen. Dieses Struktur-Müsli enthält wenig Getreide und stattdessen Timotheegras als Grundlage. Timothee ist eine Grassorte mit sehr guten Nährstoffwerten für Pferde. Es hat von Natur aus einen sehr niedrigen Fruchtzuckergehalt. Zudem sind alle Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthalten. Solltest du mit der täglichen Menge unter der Fütterungsempfehlung bleiben, füttere noch die halbe Menge eines Mineralfutters zu. Pferdeweiden sind oft wenig artenvielfältig. Pavo Care4Life ist ein energiearmes, vollwertiges Kräutermüsli mit besonders niedrigem Zucker- und Stärkegehalt. Es ist mit 11 verschiedenen Kräutern angereichert, welche die Gesundheit deines Pferdes auf ganz natürliche Weise unterstützen. Da dieses Kräutermüsli frei von Getreide, Melasse und Hafer ist, eignet es sich auch für leichtfuttrige sowie stoffwechselerkrankte Pferde. Schon eine kleine Menge des Müslis versorgt dein Pferd mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in organischer Form, die es täglich benötigt. Die hochwertigen Rohfasern und die grobe Struktur regen die Kautätigkeit deines Pferdes an und sorgen so für einen guten Speichelfluss sowie lange Fresszeiten. Weitere Pavo Fütterungsempfehlungen Pferde sollten nie hungrig auf die Weide gestellt werden, um hastiges und maßloses Fressen zu vermeiden. Da innerhalb der ersten Stunde die Nahrungsaufnahme im Verhältnis am größten ist, besteht hier die Gefahr, den Darm mit Zucker, insbesondere Fruktanen, zu überladen. Gerade in den ersten Wochen kann dadurch die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsproblemen, Stoffwechselentgleisungen und Hufreheschüben steigen. Füttere daher deinem Pferd vor dem Weidegang eine normale Portion Raufutter oder Raufutterersatz. Diese Fütterungsweise bietet deinem Pferd eine ausgewogene Menge an Raufutter und verringert gleichzeitig die Futteraufnahme von frischem Gras auf der Weide. Die Geschwindigkeit, mit der das aufgenommene Gras den Darm dann passiert, verlangsamt sich. Hierdurch bleibt mehr Zeit für die Absorption des aufgenommenen Zuckers im Dünndarm. Dies kann das Risiko auf Verdauungsprobleme reduzieren. Was passiert im Herbst und Winter?  Zu Beginn der Herbstmonate werden die Nächte länger und kühler. Oft ist es tagsüber aber noch sonnig und warm. Die Weiden sind kurz gefressen und warten auf eine Pause. Durch die Wetterveränderungen und die Graslänge verändert sich wieder die Zusammensetzung des Grases. Aber was passiert konkret mit dem Gras im Herbst und Winter und worauf solltest du achten? Der Fruktananteil im Gras steigt Ab September/Oktober wächst das Gras auf der Weide langsamer und stellt sich auf die kalte Jahreszeit um. Zudem ist das Gras auf den Weiden oft kurz gefressen, wodurch die Pflanze wieder viel Energie ins Wachstum steckt. Bei kalten Nächten und schönen sonnigen Herbsttagen wird deshalb wieder viel Zucker in der Pflanze einspeichert, der Fruktananteil im Gras steigt also stark an. Vor allem in den frühen, kalten Morgenstunden ist der Fruktangehalt im Gras am höchsten. Eine erhöhte Fruktanaufnahme belastet jeden Pferdeorganismus und kann bei gefährdeten Pferden sogar eine Hufrehe auslösen. Lasse daher dein Pferd lieber erst ab dem späten Vormittag, wenn die Sonne schon etwas kräftiger ist, auf die Weide und biete ihm in der weidefreien Zeit ausreichend hochwertiges und fruktanarmes Raufutter an. Auch der Energie- und der Eiweißgehalt im Gras ist wieder deutlich höher als im Sommer, was in der Fütterung berücksichtigt werden sollte. Das Gras wird karger und weniger Im späten Herbst und über den Winter wächst das Gras kaum bis gar nicht. Da Pferde das Gras mit Ihren Zähnen sehr kurz abfressen können, ist die Weide dann an vielen Stellen besonders karg und kahl. Dem winterlichen Gras fehlt es außerdem an wichtigen Nährstoffen. Spätestens jetzt müssen die Pferde wieder alle Nährstoffe aus Raufutter, Mineralfutter und Kraftfutter erhalten. Hier gilt wieder der Richtwert von 1,5 kg Raufutter je 100 kg Körpergewicht und Tag. Gerade bei schwerfuttrigen oder älteren Pferden ist es ratsam bereits Anfang September genügend Raufutter, bzw. Raufutterersatz, und Kraftfutter zur Verfügung zu stellen, um mit einer guten Basis in den Winter zu gehen. Schon gewusst? Mit einer an die veränderten Bedingungen angepassten, bedarfsgerechten Fütterung unterstützt du gleichzeitig auch das Immunsystem deines Pferdes. Die Witterungsbedingungen ändern sich Pferde vertragen kältere Temperaturen und Frost viel besser als lange Hitzeperioden. Sie können durch eine hervorragende Thermoregulation Kälte sehr gut kompensieren, z.B. durch dickeres Fell. Stelle daher dein Pferd für eine artgerechte Haltung und die Gesunderhaltung auch im Herbst und Winter auf ein großes Paddock oder eine Winterweide. Biete deinem Pferd aber – genauso wie im Sommer auch – eine Unterstellmöglichkeit. Besonders wenn es regnet und der Wind durch alle Ecken pfeift, sollte dein Pferd nicht völlig ungeschützt stehen müssen. Ein winddichter Unterstand mit einem stabilen Dach ist optimal. Halte auch den Unterstand stets trocken und sauber. Vor allem alte, dünne und kranke Pferde können Probleme mit der Thermoregulation haben. In diesen Fällen kann das Eindecken mit einer Regen- und/oder gefütterten Winterdecke empfehlenswert sein. Achte beim Kauf einer geeigneten Decke darauf, dass diese dein Pferd nicht nur vor Kälte und Nässe schützt, sondern außerdem atmungsaktiv und thermoregulierend ist. Muss dein Pferd allerdings nach einer guten Weidesaison ein paar Kilos abspecken, kannst du ruhig auf eine Decke verzichten. Durch den Ausgleich von Kälte wird viel Energie benötigt und dein Pferd nimmt ganz automatisch ab. Denke daran, dass bei Frost auch die Tränken und Wasserstellen zufrieren können, so dass deinem Pferd eventuell nicht genügend Wasser zur Verfügung steht. Bequem sind hier natürlich beheizte Tränken. Alternativ müsstest du die Wasserstellen regelmäßig prüfen und von der Eisschicht befreien.
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Fütterung und Gesundheit
EMS bei Pferden
Ist ein Pferd zu dick, kann dies das Risiko auf die Entstehung von sogenannten Wohlstandkrankheiten erhöhen. Diese Art von Erkrankungen werden auch Zivilisationskrankheiten genannt, weil sie nur bei Pferden in menschlicher Obhut auftreten. Starkes Übergewicht belastet den gesamten Organismus der Pferde. Immer häufiger wird als Folge von starkem Übergewicht auch das Equine Metabolische Syndrom, kurz EMS, bei Pferden diagnostiziert. EMS ist ein klinisches Syndrom, welches den Stoffwechsel des Pferdes wesentlich stört und zu den heutigen Wohlstandskrankheiten gezählt wird. Warum erkranken Pferde heutzutage häufiger an Wohlstandskrankheiten? Ursprünglich waren Pferde in Herden lebende Steppentiere, die ihren Alltag mit der Suche nach Futter verbrachten. Die Umgebung bot oft nur karges, faserreiches Futter. Selten fanden Pferde in der freien Wildbahn energiereiches Futter wie frisches Obst oder Getreide. Sie mussten daher täglich weite Strecken zurücklegen, um genügend Futter zu finden. Die Domestizierung veränderte die Lebensweisen der Pferde. Zunächst wurden sie als Lasten-, Zug- oder Reitpferde genutzt und benötigten für ihre tägliche Arbeit mehr Energie. Neben ausreichend Raufutter wurde der erhöhte Bedarf mit energiereichem Getreide wie Hafer gedeckt. Im Laufe der Zeit sank jedoch das Arbeitspensum der Pferde und die Arbeit wurde weniger anstrengend. Heutzutage sind Pferde überwiegend der beste Freizeitbegleiter des Menschen. Mit Ausnahme der Hochleistungssportler müssen Pferde in Europa eigentlich keine schweren Arbeiten mehr leisten. Sie haben aufgrund der veränderten Haltungsbedingungen somit viel weniger Bewegung, stehen aber auf reichhaltigen Weiden und bekommen zusätzlich Energie über das Kraftfutter. Hierdurch gerät der Energiehaushalt der Pferde schnell aus den Fugen – sie nehmen an Gewicht zu und leiden häufig an Übergewicht. Bereits Übergewicht zählt zu den Wohlstandskrankheiten und begünstigt die Entstehung weiterer Wohlstandskrankheiten, wie EMS. EMS bei Pferden – Definition und Ursachen EMS ist die gängige Abkürzung für das Equine Metabolische Syndrom, eine häufig diagnostizierte Wohlstandskrankheit bei Pferden. EMS ist eine Stoffwechselerkrankung und wird als Symptomkomplex definiert. Ein Auslöser dieses Symptomkomplexes kann starkes Übergewicht bei Pferden sein, welches durch ein Ungleichgewicht in der Fütterung und Haltung entsteht: zu viel Energie aus dem Pferdefutter und zu wenig Bewegung. Davon sind besonders häufig Robustpferde- und Ponyrassen wie z.B. Islandpferde oder Shetlandponys betroffen. Die leichtfüttrigen Pferderassen sind in ihren Ursprungsländern karges Futter gewöhnt und benötigen in ihrer täglichen Fütterung viel weniger Energie als andere Pferderassen. Bei gesunden Pferden mit einer bedarfsgerechten Fütterung und ausreichend Bewegung steigt der Glukosespiegel bzw. Blutzucker bei der Futteraufnahme an und wird durch das Hormon Insulin aber wieder schnell gesenkt. Dabei werden die Zuckermoleküle (Glukose) aus dem Blut in die Zellen transportiert und als Energie während einer körperlichen Anstrengung verarbeitet. Starkes Übergewicht und fehlende Bewegung beeinträchtigen diesen Glucosestoffwechsel hingegen negativ. Durch das Futter-Überangebot steigt der Glukosespiegel im Blut deutlich an, was eine erhöhte Insulinausschüttung hervorruft. Hält diese hohe Insulinausschüttung längerfristig an, führt dies zu einer ansteigenden Insulinresistenz in den Zellen. Das Insulin kann somit seine eigentliche Funktion, den Transport von Glukose aus dem Blut in die Körperzellen, nicht mehr (ausreichend) ausführen. Die eingeschränkte Insulineinwirkung auf die Zellen verursacht einen erhöhten Glukosespiegel, so dass ein hoher Glukoseanteil in den Blutgefäßen verbleibt. Dies hat folgende Konsequenzen: Eine hohe Konzentration von Glukose im Blut schädigt langfristig das Gewebe. Diese Schädigung spiegelt sich bei EMS in erster Linie in den Hufen wieder – eine Hufrehe entsteht.   Die Insulinresistenz führt zu erhöhten Insulinausschüttungen und großen Insulinmengen im Blut (Diabetes), welche ebenfalls die Entstehung von Hufrehe begünstigen.   Die überschüssige Energie (Glukose) wird von den Fettzellen aufgenommen. Diese arbeiten insulinunabhängig, so dass die Fettzellen deutlich größer werden als normal. Hierdurch entstehen die für EMS typischen Fettdepots am Mähnenkamm, über den Augen, an der Brust sowie am Nacken.   Durch die Verfettung werden vermehrt Botenstoffe in den Fettzellen gebildet, die zu Entzündungen im ganzen Pferdekörper führen können. Eine häufige Entzündungsform ist hierbei auch wieder die Hufrehe.   Die Schmerzen, verursacht durch Hufrehe oder andere Entzündungen, lösen als Reaktion eine vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Kortisol aus. Dies hat bekanntermaßen eine Verstärkung der Insulinresistenz zur Folge. So entsteht ein scheinbar unaufhaltsamer Teufelskreis. Sorge daher dafür, dass dein Pferd nicht übergewichtig wird und es erst gar nicht in diesen Teufelskreis gelangt. Wichtig ist eine ideale Energiebilanz bei deinem Pferd, d.h. eine optimale Balance zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch. Du benötigst Hilfe bei der Futter-, Haltungs- und Trainingsumstellung deines dicken Pferdes? Dann empfehlen wir dir unser Pavo InShape Abnehmprogramm. In diesem umfangreichen Programm findest du wertvolle Tipps, die zu einer gesunden und verantwortungsvollen Gewichtsabnahme deines Pferdes beitragen. Natürlich kannst du dich auch persönlich mit unserer Pavo Fütterungsberatung in Verbindung setzen. Wir beraten dich gern und begleiten dich vor, während und nach dem Abnehmprozess deines Pferdes. Hier kannst du gratis das Pavo InShape Programm downloaden und direkt mit dem Abnehmen starten! Sollte dein Pferd bereits erste Anzeichen von EMS zeigen, sind eine genaue Diagnose durch deinen Tierarzt sowie eine schnelle und optimale Behandlung äußerst wichtig. Achtung! Bei einer EMS Erkrankung ist eine medikamentöse Behandlung mit Cortison nicht nur kontraproduktiv, sondern auch schädlich für dein Pferd, denn aufgrund der Schmerzen produziert der Pferdekörper bereits vermehrt Kortisol. Kortisol fördert die Insulinresistenz. Gehe daher gemeinsam mit deinem Tierarzt bei Begleiterscheinungen wie Hufrehe und Diabetes bei deinem übergewichtigen Pferd gut auf Ursachenforschung, bevor mit einer Medikamentengabe gestartet wird. Typische Symptome und Diagnose von EMS bei Pferden  EMS zeigt sich bei Pferden nicht plötzlich, sondern ist eine sehr schleichende Erkrankung. Die Symptome werden besonders in der Anfangsphase schnell übersehen oder nicht richtig erkannt. Darüber hinaus ist EMS ein Symptomkomplex und zeigt daher viele, variierende Krankheitsbilder. Das Risiko einer fehlerhaften oder unvollständigen Diagnose erhöht sich hierdurch. Die Fetteinlagerungen am Mähnenkamm, über den Augen, an der Brust und am Nacken sind für EMS charakteristisch und auffallend. Neben den markanten Fettpolstern können bei EMS die folgenden Symptome auftreten: Leistungsverlust, dein Pferd wirkt müde, träge und verliert an Ausdauer. Muskelabbau durch unzureichende Bewegung, dein Pferd wirkt durch die Fettpolster aber immer noch „gut genährt“. Steife Bewegungen, ähnlich wie beim Kreuzverschlag. Das Fell- und Haarkleid wirkt deutlich stumpfer. Schnelles und starkes Schwitzen, schon bei leichter Arbeit. Vermehrter Flüssigkeitsbedarf kombiniert mit häufigem Urinieren. Steigendes Infektionsrisiko durch den erhöhten Glukosespiegel im Blut. Symptome einer Hufrehe durch den gestörten Glukosestoffwechsel. Kotwasser tritt häufiger auf. Symptome einer Diabetes Typ 2 durch die entstehende Insulinresistenz. Stuten können eine Fruchtbarkeitsstörung aufweisen. Leidet dein Pferd an Übergewicht und zeigt zudem mindestens eins der oben aufgeführten Symptome, solltest du unbedingt deinen Tierarzt zu Rate ziehen. Diagnose von EMS bei Pferden Die Symptome können auf vielfältige Stoffwechselkrankheiten, Infekte oder Viren hinweisen und müssen nicht immer die Folge von EMS sein. Besonders das Equine Cushing Syndrom (PPID) wird im Anfangsstadium häufig mit EMS verwechselt. Dennoch ist es wichtig, eine EMS Erkrankung in Betracht zu ziehen, wenn dein Pferd an Übergewicht leidet und zudem mindestens ein weiteres EMS typisches Symptom zeigt. Die Diagnose erfolgt über eine Beurteilung der gezeigten Symptome und über bestimmte Blutbilder. Dabei werden die Blutwerte des Pferdes vor allem auf einen erhöhten Insulin-Spiegel und einen erhöhten Blutfettwert untersucht. Blutuntersuchungen zur Diagnose auf EMS werden auf nüchternen Magen durchgeführt, denn so sind die Insulin- und Glukosewerte am aussagekräftigsten und werden nicht durch den Nährstoffgehalt des Futters verfälscht. Es wird empfohlen, einen Bluttest im Verdachtsfall mindestens einmal innerhalb von 3 Wochen zu wiederholen. Einige Blutbild-Werte werden von unterschiedlichen Faktoren wie die allgemeine körperliche Verfassung, Stress, die Jahreszeit oder andere Krankheiten beeinflusst und können bei einer einmaligen Durchführung falsch interpretiert werden. Vertraue dabei deinem Tierarzt und lasse dir bei der Diagnose Zeit. Behandlung von EMS bei Pferden  EMS bei Pferden ist behandelbar, wenn die ersten Anzeichen des Symptomkomplexes frühzeitig erkannt werden und du mit Geduld und Disziplin die Situation deines Pferdes optimierst. Bei der Behandlung hat eine Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen oberste Priorität. An erster Stelle steht das Abspecken der überflüssigen Pfunde. Unterziehe deinem Pferd aber keine Radikaldiät, sondern lasse die Kilos ausgewogen purzeln. Einen Leitfaden sowie Fütterungs- und Trainingsempfehlungen findest du im Pavo InShape Abnehmprogramm. Biete deinem Pferd ausreichend energiearmes Raufutter, um eine gesunde Verdauung zu fördern. Ergänze das Raufutter mit einem vollwertigem Mineralfutter mit einem sehr geringen Zucker- und Stärkegehalt. Bist du dir über den Energiegehalt deines Raufutters unsicher? Dann führe am besten eine Raufutteranalyse durch. Üblicherweise decken Freizeitpferde ihren Bedarf bereits mit einer ausreichenden Ration an Raufutter und Mineralfutter. Füttere nur zusätzlich ein Kraftfutter, wenn dein Pferd dies auch wirklich benötigt. Wähle dann ein energie- und zuckerarmes Kraftfutter wie Pavo Liga, welches speziell für Robustpferderassen empfohlen wird. Auch die vollwertigen sowie zucker- und stärkearmen Müsli-Sorten Pavo Care4Life mit Kräutern und Pavo EasyMix ohne Kräuter bieten sich als optimale Kraftfuttermittel für Pferde mit EMS und weiteren Stoffwechselstörungen, wie z.B. Diabetes oder Cushing, an. Das Müsli enthält 11 verschiedene Kräuter und ist besonders strukturreich. Dein Pferd muss länger kauen und der Speichelfluss wird angeregt. Der Energie-, Zucker- und Stärkegehalt ist in diesem Kräutermüsli sehr niedrig. Dein Pferd befindet sich aktiv im Abnehmprogramm und benötigt essentielle Aminosäuren für den Konditions- und Muskelerhalt, aber wenig Energie, Zucker und Stärke? Dann ist die Fütterung von Pavo InShape empfehlenswert. InShape ist ein getreidefreies, vitaminisiertes Müsli, das reich an essentiellen Aminosäuren ist und speziell entwickelt wurde, um dein Pferd beim Abnehmen verantwortungsvoll zu unterstützen. Der Energie-, Zucker- und Stärkegehalt ist besonders niedrig. Füttere nur zusätzlich zum Raufutter ein Kraftfutter, wenn dein Pferd diese Energie auch wirklich benötigt. Wähle dann ein energiearmes Kraftfutter, welches auch für Robustpferderassen empfohlen wird. Üblicherweise decken Freizeitpferde ihren Bedarf an Energie jedoch bereits mit einer ausreichenden Ration an Raufutter. Halte bei EMS Pferden den Weidegang besonders gut im Blick. Vor allem frisches Gras ist sehr energie- sowie zucker- und stärkereich, was nicht nur kontraproduktiv für das Abnehmprogramm deines Pferdes ist, sondern zusätzlich seinen Stoffwechsel belastet. Genau wie bei uns Menschen bilden auch bei Pferden eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung eine ideale Kombination, um die Pfunde langfristig purzeln zu lassen. Biete deinem Pferd daher genügend Auslauf und stelle einen abwechslungsreichen Trainingsplan zusammen. Wie bei der Fütterungsumstellung gilt auch hier: Gewöhne dein Pferd mit Bedacht an die Bewegung. Besonders bei Pferden, die sich vorher kaum bewegt haben und stark übergewichtig sind, ist Geduld ein wichtiger Punkt. Durch das Übergewicht sind das Herz-Kreislauf-System und der Bewegungsapparat bereits belastet. Neue Bewegungsabläufe können dein Pferd schnell überfordern. Am Anfang bieten sich z.B. kurze Spaziergänge an, die pro Woche dann immer um ca. 10 Minuten verlängert werden. Sobald dein Pferd ein paar Kilos verloren hat und wieder fitter wird, kannst du mit ihm einen schönen Ausritt planen, Longiereinheiten integrieren oder ein paar weitere Bodenarbeitsübungen durchführen. 5 Tipps zur Vorbeugung von EMS bei Pferden  Damit es erst gar nicht zu EMS kommt, ist eine optimale Prävention das A und O. Hier sind 5 Tipps, wie du das Risiko von EMS bei deinem Pferd senkst: 1. Raufutter als Grundlage Die tägliche Fütterung deines Pferdes sollte zu 70 bis 100 % aus Raufutter bestehen. Die Rohfasern beschäftigen dein Pferd, stimulieren die Speichelproduktion und sind gut für das gesamte Verdauungssystem. Da sich Pferde den gesamten Tag mit Kauen und Fressen beschäftigen, ist rohfaserhaltiges Raufutter das optimale Futtermittel. Achte dabei auf ein qualitativ-hochwertiges, aber energiearmes Raufutter. Führe unseren Raufutter-Schnelltest durch, wenn du dir über die Qualität deines Raufutters unsicher bist. Ist dein Raufutter nur von mäßiger Qualität, biete deinem Pferd alternativ Raufutterersatzprodukte an. 2. Berücksichtige den tatsächlichen Energiebedarf deines Pferdes Gib deinem Pferd nur zusätzlich ein Kraftfutter, wenn es tatsächlich einen erhöhten Bedarf hat. Sportpferde haben in der Regel einen höheren Energiebedarf als Freizeitpferde. Aber auch dieser Bedarf kann sich je nach Trainingsphase ändern. Behalte hier das Gewicht deines Pferdes immer gut im Blick: verliert es an Gewicht oder nimmt nicht ausreichend an Muskelmasse zu, benötigt es mehr oder ein anderes Kraftfutter. Nimmt es an Gewicht zu, muss die Kraftfuttermenge reduziert oder die Sorte gewechselt werden. Zu viel Energie aus Kraftfutter belastet den Stoffwechsel deines Pferdes. Beachte, dass Robustpferde wie Isländer weniger Energie benötigen. Wenn dein Pferd dennoch Kraftfutter benötigt, biete ihm spezielles, energiearmes Kraftfutter, wie z.B. Pavo Liga, Pavo Care4Life oder Pavo InShape an. 3. Mineralfutter für eine ausgewogene Versorgung Bei einer reinen Raufutter-Fütterung oder geringer Kraftfuttergabe, ist der Zusatz eines vollwertigen Mineralfutters empfehlenswert, um eine optimale Versorgung an wichtigen Vitamine, Mineralstoffen und Spurenelementen sicherstellen zu können. Mit oder nimmt dein Pferd genügend essentielle Nährstoffe auf – ganz ohne zusätzliche Energie. 4. Denke über eine Offenstallhaltung nach Eine Haltung im Offenstall mit Herdenverband bietet deinem Pferd deutlich mehr natürlichen Bewegungsfreiraum. Die Wege zu den Futter- und Wasserstellen sowie den Unterstellmöglichkeiten sind weiter, so dass dein Pferd – wie früher – täglich längere Strecken zurücklegen muss, als bei einer reinen Boxenhaltung. 5. Bewegung, Bewegung, Bewegung! Bewegung ist für Pferde die Hauptsache. Halte dein Pferd tendenziell eher schlank und fit. Durch Bewegung bleibt dein Pferd agil und setzt nicht so schnell überflüssige Pfunde an. Schon ein paar kleine, tägliche Trainingseinheiten, wie z.B. ein Spaziergang, ein Ausritt oder Lektionen auf dem Reitplatz, bringen dein Pferd in Bewegung und kurbeln den Stoffwechsel an. Und gleichzeitig erlebst du mit deinem Pferd eine schöne, gemeinsame Zeit!
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Fütterung und Gesundheit
Durchfall beim Pferd
Ein funktionierender Magen-Darm-Trakt ist für die Gesundheit deines Pferdes ausgesprochen wichtig, damit es gesund und leistungsbereit sein kann. Nur wenn die Nahrung einwandfrei verdaut wird, gelangen alle Nährstoffe, vor allem aber Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und Aminosäuren an die Stellen im Körper, wo sie benötigt werden. Häufiges Äppeln, breiiger bis wässriger Kot oder auch Veränderungen in Farbe und Geruch können einen Hinweis darauf liefern, dass die Magen-Darm-Flora gestört ist. In diesem Fall werden nicht nur die essentiellen Nährstoffe schwer aus dem Futter aufgenommen, sondern auch der gesamte Stoffwechsel deines Pferdes wird stark belastet. Deshalb sollte dein Pferd beim Verdacht auf Verdauungsprobleme auf jeden Fall unterstützt werden. Ziehe bei akutem Durchfall deinen Tierarzt zu Rate, da dein Pferd hier auch viel Wasser und Elektrolyte verliert.   Durchfall oder Kotwasser: was ist der Unterschied? Durchfallerkrankungen und Kotwasser werden bei Pferden oft im gleichen Atemzug genannt. Es ist richtig, dass einige Symptome ähnlich sind. Dennoch ist es erstmal wichtig, eine Abgrenzung vorzunehmen. Kotwasser: Im Futterbrei ist auf natürliche Weise Flüssigkeit (Speichel, Verdauungssaft, Wasser) enthalten, die für einen funktionierenden Stoffwechsel wichtig ist. Diese Flüssigkeit wird im Dickdarm über die Darmwand absorbiert und dient unter anderem als Transportmittel für darin gelöste Stoffe. Ist im Dickdarm mehr Flüssigkeit vorhanden als der Körper benötigt, kann diese nur zum Teil über die Darmwand aufgenommen werden. Dies ist z.B. der Fall bei einem gestörten Bakterienverhältnis im Dickdarm, Mykotoxinen, Fehlgärungen durch zu viel Gras oder Silage sowie bei der Aufnahme von hohen Wassermengen. Die überschüssige, meist bräunliche Flüssigkeit, das sogenannte Kotwasser, wird dann mit der Darmbewegung vor oder nach dem Kot, aber auch unabhängig vom Kot, abgesetzt. Kotwasser und Kot sind also voneinander abgrenzbar. Auffallend sind vor allem die starken Verschmutzungen an den Hinterbeinen. Durchfall: Bei Durchfallerkrankungen ist hingegen nicht zu viel Flüssigkeit im Darm, sondern die Absorption der Flüssigkeit über die Schleimhäute der Dickdarmwände ist gestört. Dadurch wird dem Futterbrei kaum Wasser entzogen, wodurch der Pferdekot sehr breiig ist. Pferde mit Durchfall setzen sehr häufig Kot ab, sind zudem meist abgeschlagen und zeigen wenig Appetit. Bei einer Durchfallerkrankung gerät die gesamte Darmflora durcheinander. Dabei verliert dein Pferd viel Flüssigkeit und wichtige Elektrolyten. Darüber hinaus wird das Immunsystem durch eine ernsthafte Durchfallerkrankung schnell angegriffen. Mögliche Ursachen von Durchfall beim Pferd Die möglichen Ursachen für Durchfall bei Pferden sind vielseitig und nicht immer leicht festzustellen – geschweige denn schnell zu beheben. Auch spielen das Alter, das Management und der Gesundheitszustand bei der Betrachtung der Ursachen eine wichtige Rolle. Es gibt aber auch typische Ursachen, die eine Durchfallerkrankung nach sich ziehen können: Durchfall durch Wurmbefall Ein starker Befall von Parasiten oder Würmern kann bei deinem Pferd zu Durchfall führen. Die Parasiten und Würmer schädigen die Darmwand und bringen das Gleichgewicht des Darms durcheinander. Prüfe daher zuerst, wann die letzte Wurmkur verabreicht wurde. Gegebenenfalls kann diese dann nachgeholt werden. Damit du deinem Pferd aber nicht unnötig eine Wurmkur gibst, bzw. das richtige Mittel auswählst, ist es empfehlenswert, vorab eine Kotprobe zu entnehmen und diese auf Wurmbefall und Durchfallerreger, wie z.B. Kryptosporidien oder Kokzidien, analysieren zu lassen. Durchfall durch Infektionen Durchfall kann auch ein Symptom einer ernsthaften Infektion sein. Deshalb solltest du bei Durchfall auch regelmäßig die Temperatur deines Pferdes kontrollieren. Hat dein Pferd zusätzlich Fieber, informiere umgehend deinen Tierarzt, um die genaue Ursache zu diagnostizieren. Wenn starker Durchfall bei deinem Pferd länger als 3 Tage andauert, verliert es zu viel Flüssigkeit und trocknet zu sehr aus. Dies kann dann unter Umständen lebensbedrohlich werden. Durchfall durch Fehler in der Rationsgestaltung Zu große Kraftfuttermengen pro Mahlzeit, zu viel unaufgeschlossenes Getreide, zu viel Öl oder Saftfutter sowie zu wenig Raufutter – all diese Fehler in der Rationsgestaltung können ebenfalls die Ursache für Durchfall bei deinem Pferd sein. Unverhältnismäßig große Mengen an Stärke, Zucker oder Fett können im Magen-Darm-Trakt nicht vollständig verdaut werden. Hierdurch gelangen Bestandteile in den Dickdarm, die normalerweise bereits vorher verdaut werden. Dadurch wird das Gleichgewicht im Dickdarm massiv gestört und die Schleimhaut des Dickdarms geschädigt, was zu Durchfall führt. Durchfall durch zu schnelle Futterumstellung oder zu schnelles Anweiden Pferde sind Gewohnheitstiere und wollen am liebsten jeden Tag zur gleichen Uhrzeit das gleiche Futter. Deshalb sollte die Fütterung deines Pferdes nur umgestellt werden, wenn dieses unbedingt nötig ist. Sorge dann für eine langsame Futterumstellung über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen. Gehe auch beim Anweiden wegen des empfindlichen Magen-Darm-Traktes deines Pferdes sehr behutsam vor. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, um Verdauungsprobleme wie Blähungen und Durchfall vorzubeugen. Lasse dir daher beim Anweiden 2 bis 3 Wochen Zeit. Füttere deinem Pferd vor dem Weidegang am besten noch ausreichend Raufutter, damit es nicht zu hungrig auf die Weide kommt. Gras als Auslöser Der Grund, warum Gras bei Pferden zu Durchfallerkrankungen führen kann, ist simpel. Ursprünglich haben sich Pferde von eher kargem Steppengras, Kräutern, Flechten und Blättern ernährt, worauf auch noch heute ihr Verdauungsapparat eingestellt ist. Die Gräserzusammensetzungen und die Grassamenmischungen unserer Weiden sind jedoch eher reichhaltig und auf die Milchproduktion von Kühen ausgelegt. Das Verdauungssystem von Pferden ist mit dem sehr nährstoffreichen Gras überfordert und reagiert darauf mit Blähungen, Durchfall und Koliken. Hier gibt es eine Möglichkeit, um dieses Problem zu beheben: Säe deine eigenen Pferdeweiden mit neuen Grassaatenmischungen ein, die speziell für Pferdeweiden entwickelt wurden.  Durchfall durch Qualitätsmängel im Futter Schimmeliges, mit Mykotoxinen belastetes Heu und Stroh, verdorbenes Getreide oder Kraftfutter können ebenfalls schnell eine Durchfallerkrankung bei deinem Pferd auslösen. Die Keime stören das empfindliche Magen-Darm-Gleichgewicht. Dabei werden die wichtigen Bakterien von den krankmachenden Keimen überwuchert. Lagere deshalb dein Futter trocken und dunkel und überprüfe regelmäßig deinen Bestand an Heu, Stroh und Kraftfutter. Solltest du hygienisch bedenkliches Futter entdecken, sortiere es großzügig aus. Durchfall durch schlechte Zähne Zahnprobleme, wie z.B. Haken, Entzündungen oder Zahnlücken führen dazu, dass Pferde nicht ausreichend kauen können. Hierdurch gelangen größere Futterstücke in den Verdauungstrakt, die nicht optimal verwertet werden. Kommt dies regelmäßig vor, wird auch hier das Dickdarmmilieu nachhaltig geschädigt, wodurch Durchfallerkrankungen entstehen können. Lasse daher regelmäßig die Zähne deines Pferdes kontrollieren und gegebenenfalls behandeln. Bei Senioren können Zahnprobleme oftmals nicht mehr ganz behoben werden. Futter, das eingeweicht gefüttert werden kann, senkt hierbei das Risiko von Durchfall. Durchfall durch psychische Faktoren Pferde reagieren als Fluchttiere sehr sensibel auf Veränderungen. Somit kann auch Stress, Leistungsdruck, Ungewohntes, eine neue Umgebung oder Einsamkeit bei Pferden zu einer gestörten Verdauung führen. Vermeide nach Möglichkeit größere, plötzliche Veränderungen, um Durchfall durch Stress vorzubeugen. Im Akutfall hilft es meist schon, die Veränderungen und Stressfaktoren abzustellen. Durchfall durch Sand, Erde und Steine Fremdkörper wie Sand, Erde und Steine im Verdauungsapparat deines Pferdes reizen die Darmflora und können Durchfall auslösen. Eine vermehrte Aufnahme von nicht verdaulichen Stoffen ist schädlich und führt zu Durchfall, Verstopfungen oder Koliken.   Was deinem Pferd bei Durchfall helfen kann Stelle dein Pferd bei einer Durchfallerkrankung zunächst auf Schonkost um (gutes Heu und frisches Wasser), so dass sich der Magen-Darm-Trakt beruhigen kann. Verzichte dabei auf Möhren, Äpfel und frisches Gras. Prä- und Probiotika wie Pektin, Lebendhefen oder Bierhefe helfen dem Dickdarm, sich zu regenerieren und so die Verdauung zu stabilisieren. Informiere umgehend deinen Tierarzt, wenn die Durchfallerkrankung plötzlich oder sehr stark auftritt oder nach 1 bis 2 Tagen nicht besser wird. Mit diesen Tipps unterstützt du dein Pferd zusätzlich: Heu Wenn dein Pferd vor allem zu Beginn der Weidesaison Probleme mit Durchfall hat, kannst du das in der Regel sehr gut durch die Zugabe von Heu (und auch Stroh) in den Griff bekommen. Das trockene und strukturreiche Heu schafft einen Ausgleich zum wässrigen und energiereichen Gras. Füttere deshalb deinem Pferd gerade zu Beginn der Weidezeit vor dem Weidegang eine große Menge Raufutter (1 kg je 100 kg Körpergewicht) und stelle es erst dann auf der Weide. Ist dein Pferd 24h auf der Weide, dann stelle ihm gerade bei jungem, kurzem Grase das Heu ad libitum zur Verfügung. Interessiert sich dein Pferd bei so viel leckerem Gras nicht für das Heu oder Stroh, kannst du die Weide über Nacht oder tagsüber für mehrere Stunden abtrennen. Dein Pferd beschäftigt sich dann automatisch mit dem Futter, welches ihm alternativ zu Gras angeboten wird. Bei sehr fressgierigen Pferden kann es sich zudem anbieten, ihnen während dem Weideaufenthalt einen Maulkorb anzulegen. Diese Variante bietet deinem Pferd die Möglichkeit, dass es sich trotzdem auf der Weide mit dem frischen Gras beschäftigen und in der Herde verbleiben kann. Der Maulkorb verhindert aber, dass dein Pferd zu viel Gras auf einmal frisst. Trinken mit einem Maulkorb ist dabei kein Problem. Gewöhne jedoch dein Pferd langsam an den Maulkorb und überprüfe täglich, ob dieser richtig sitzt. Weitere Raufutterprodukte Neben Heu können auch Raufutterprodukte dein Pferd bei Durchfall unterstützen. Sie bestehen, wie Heu auch, überwiegend aus Rohfasern und Ballaststoffen, die den guten Bakterien im Darm als Nahrung dienen. Diese Bakterien zersetzen die Ballaststoffe während der sogenannten „Fermentation“ in flüchtige Fettsäuren, die dann wiederrum in die Blutbahn abgegeben werden. Dein Pferd nutzt die Fettsäuren als hochwertige, lang verfügbare Energiequelle. So bringen sowohl Raufutter als auch Raufutterprodukte den angeschlagenen Darm wieder in Schwung. Zusätzlich regen rohfaserhaltige Raufuttermittel das Kauen und somit die Speichelproduktion an. Sie verlängern deutlich die Fresszeiten, so dass dein Pferd über einen längeren Zeitraum Speichel produziert. Der Speichel wirkt neutralisierend auf die Magensäure, sorgt für einen „geschmeidigen“ Futterbrei und beugt Gasbildungen, Darmverschlingungen sowie Magengeschwüren vor. Besonders empfehlenswert bei Durchfall ist die Fütterung von Pavo SpeediBeet, ein Raufutterprodukt aus melassefreien und entzuckerten Rübenschnitzeln. Es hat einen hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen, hauptsächlich Pektin. Dieser Ballaststoff besitzt eine präbiotische Wirkung und unterstützt das Wachstum gesunder Bakterien im Darm. SpeediBeet ist leicht verdaulich und gut bekömmlich. Dein Pferd soll zusätzlich schnell an Gewicht zunehmen? Dann ist Pavo FibreBeet am besten für dein Pferd geeignet, denn es handelt sich hierbei um die eiweißreiche Variante von SpeediBeet. Spezielles Ergänzungsfutter Ziel der Behandlung einer Durchfallerkrankung ist es, die Bakterienpopulation im Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Genau zu diesem Zweck wurde das Pavo Ergänzungsfutter „GutHealth“ entwickelt. Mit seinen 100% natürlichen Zutaten sorgt Pavo GutHealth so für eine optimale Unterstützung der gesunden Bakterien im Dick- und Dünndarm. Wasser & Elektrolyte Während einer Durchfallerkrankung verliert dein Pferd viel Flüssigkeit und Elektrolyten. Werden diese Verluste nicht ausreichend aufgefüllt, können schnell Probleme im gesamten Organismus auftreten. Stelle daher sicher, dass dein Pferd genügend Flüssigkeit aufnimmt und uneingeschränkten Zugang zum Wassertrog hat. Um den Elektrolytenhaushalt wieder in Balance zu bringen, eignen sich spezielle Elektrolyte-Futterergänzungen. Probiotika Mit den sogenannten Probiotika kann die Darmflora während einer Durchfallerkrankung unterstützt werden. Sie stellen das Gleichgewicht der gesunden Darmbakterien wieder her, die nach einer Erkrankung aus den Fugen geraten ist. Zu den diätischen Klassikern gehören z.B. Hefen oder Pektin. Unterstütze die Darmflora deines Pferdes gezielt mit Pavo HealthBoost. Dieses Ergänzungsfutter enthält ein breites Spektrum an Vitaminen, Antioxidantien sowie Probiotika und fördert so eine gesunde Magen-Darm-Funktion. Leinsamen Leinsamen entwickeln im Darm viele Schleimstoffe, unterstützen die Darmschleimhäute und sorgen somit für eine gesunde Verdauung. Außerdem sind sie reich an essentiellen Fettsäuren und Eiweiß. Die Schleimstoffe sorgen auch für die Regeneration der Dickdarmschleimhaut und der Darmbakterien, wodurch sich die Verdauung normalisiert. Alternativ kannst du hier auch auf ein leinsamenreiches Mash, z.B. Pavo SlobberMash zurückgreifen. Öle Geringe Mengen (max. 150 ml pro Tag) kaltgepresster Pflanzenöle mit hohem Omega-3-Fettsäuregehalten, wie z.B. Pavo LinseedOil oder Pavo AhiflowerOil, ergänzen die Energiezufuhr und wirken aufgrund der Omega-3-Fetträuren entzündungshemmend. Öle auf Basis von Kräutern und Gewürzen können beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. Beachte aber, dass du deinem Pferd Öl nur in kleinen Mengen anbietest, denn zu viel Öl kann den Durchfall wiederum verstärken. Hast du noch mehr Fragen zur richtigen Fütterung, wenn dein Pferd Durchfall hat? Dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung – unsere Experten helfen dir gerne weiter! Kräuter für Pferde mit Durchfall  Pferdewiesen sind in den meisten Fällen durch die starke Beweidung eher artenarm. Kräuter findest du dagegen selten. Gerade der Magen-Darm-Trakt profitiert aber enorm von gewissen Kräutern. Deshalb können sie bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, bei Koliken oder zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit durchaus sinnvoll in die Ration eingebaut werden.   Anis Die Anissamen wirken krampflösend auf die Muskulatur von Magen und Darm. Gasansammlungen werden weiter transportiert, Schmerzen lassen nach, die Sekretion der Verdauungssäfte normalisiert sich. Kamille Dieses bekannteste Magenkraut zeichnet sich besonders durch seine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung aus. Es eignet sich daher vor allem bei Durchfallerkrankungen und zur Nachbehandlung von Darminfektionen. Melisse Melisse wirkt antibakteriell, krampflösend und beruhigend. Dieses Kraut eignet sich ideal z.B. zur Kolik-Prophylaxe. Die Melisse beruhigt den Magen und wirkt innerlich entblähend. Oregano Oregano weist antibakterielle, fungizide und antiparasitäre Effekte auf, wirkt krampflösend, entgiftend und stärkt den Stoffwechsel. Pfefferminze Pfefferminzblätter wirken bei Magen-Darm-Problemen krampflösend und schmerzstillend, sind antimikrobiell und antiviral. Salbei Die enthaltenen Bitterstoffe des Salbeis wirken appetitanregend. Sie erhöhen die Sekretion von Verdauungssäften und helfen bei einem gereizten Magen-Darm-Trakt. Schafgarbe Der Schafgarbe wird eine leicht adstringierende (zusammenziehende) Wirkung nachgesagt. Das Kraut kann daher bei weichem Kot und Durchfall helfen. Zugleich zeigt Schafgarbe eine Heilwirkung auf die gereizte, entzündete Darmschleimhaut. Fütterungsempfehlung von Kräutern: Bei Kräutern kommt es sehr auf die Qualität und die richtige Art an. Deshalb solltest du auf fertige Kräutermischungen setzen oder die einzelnen Kräuter in hoher Qualität kaufen. Stelle aus den Einzelkräutern eine passende Kräutermischung zusammen und gib deinem Pferd 3x täglich 50 g über das normale Futter. Sei vorsichtig, wenn du die Kräuter selbst sammelst. Je nach Gerbstoffgehalt können sowohl die Wirkung als auch die möglichen Nebenwirkungen sehr unterschiedlich ausfallen. Sobald der Durchfall vorbei ist, sollten gerbstoffreiche Kräuter abgesetzt werden, um einen gegenteiligen Effekt zu vermeiden. Achte auf die genaue Dosierung, frage hierzu deinen Tierarzt oder informiere dich vorab mit entsprechender Literatur zum Thema Kräuter.
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Fütterung und Gesundheit
Verhaltensstörungen bei Pferden
Statt entspannt auf der Weide zu grasen, rennt dein Pferd auf dem Paddock auf und ab? Oder es wetzt seine Zähne an den Gitterstäben? Wenn diese oder andere untypischen Verhaltensweisen selten und unregelmäßig auftauchen, ist das per se nichts Schlimmes. Ein wiederholtes Koppen, Gitterwetzen oder weitere Verhaltensanomalien sollten jedoch beobachtet und mit den richtigen Maßnahmen frühzeitig therapiert werden. Verhaltensstörungen entstehen oft durch einen falschen Umgang mit dem Pferd oder durch eine nicht artgerechte Haltung. Im Herzen ist jedes Pferd immer noch ein Wildpferd. Auch wenn es sich an Menschen gewöhnt hat und gerne in seiner Nähe ist, benötigt es die Freiheit, frische Luft, Beschäftigung und Abwechslung genauso wie einst seine freilebenden Vorfahren. Eine stabile Herdensituation, genügend Raufutter und lange, stressfreie Fresszeiten sind essentiell für ein ausgeglichenes Pferd. Pferde sind nämlich gut und gern den ganzen Tag nur mit ihrer Nahrungsaufnahme beschäftigt. Wird dieses natürliche Fressverhalten von Pferden dauerhaft nicht gestillt, können sich leicht Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, welche in der freien Wildbahn nicht bekannt sind. In der Fachliteratur werden diese als Untugend oder Stereotypien bezeichnet. Je sensibler dein Pferd ist, desto schneller können Verhaltensstörungen auftreten. Wie werden Verhaltensstörungen behandelt? Verhaltensanomalien sind in der Regel Störungen im Verhalten des Pferdes. Jede Behandlung setzt als erstes bei den Fütterungs- und Haltungsbedingungen an. Bereits durch kleine Veränderungen können einige Stereotypien abgewöhnt oder eingedämmt werden. Ideal ist eine pferdegerechte Haltung in einem Offenstall mit viel Abwechslung, Kontakt zu anderen Pferden und Weidegang. Versorge dein Pferd außerdem täglich mit ausreichend Raufutter, an welches es immer wieder knabbern kann und somit mehr oder weniger den gesamten Tag beschäftigt ist. Nur durch Kauen wird Speichel produziert. Dies fördert nicht nur die Gesundheit deines Pferdes, sondern auch seine Zufriedenheit. In einer pferdegerechten Haltung ist Raufutter daher essentiell wichtig. Biete deinem Pferd mindestens 12 Stunden am Tag die Möglichkeit, Raufutter zu fressen. Wenn dein Pferd keinen uneingeschränkten Zugang zu Raufutter haben kann, z.B. weil nicht ausreichend Raufuttermengen zur Verfügung stehen, dann ergänze die Menge mit entsprechenden Raufutterersatzprodukten. Besonders die Pavo HayChunks sind ideal für Pferde, die Verhaltensstörungen zeigen oder sich schnell langweilen. Die HayChunks sind gepresste Rollen aus deutschem Wiesenheu, die dein Pferd für einen längeren Zeitraum beschäftigen. Lege am besten 1 bis 3 Chunks auf den Boden, in den Futtertrog oder in ein Heunetz. Du kannst die Snacks dabei auch in der normalen Heuration verstecken. Je schwieriger du es deinem Pferd machst, desto mehr ist dein Pferd abgelenkt. Langeweile und Verhaltensstörungen können so reduziert werden. Auch Futterzusätze speziell für nervöse, sensible und gestresste Pferde können deinem Pferd helfen, sich zu entspannen. Hierbei gibt es Ergänzungen, wie Pavo BeChill, die schnell wirksam vor bestimmten Situationen gefüttert werden können. Dies kann der Fall sein, wenn dein Pferd z.B. beim Transport, Tierarzt oder Hufschmied besonders viel Stress erlebt. Ist dein Pferd generell nervös, ängstlich oder schreckhaft? Dann hilft ihm sicherlich eine Ergänzung, wie Pavo NervControl, die dauerhaft die innere Ruhe deines Pferdes wieder herstellt und erhält. Nicht alle Anomalien können durch eine Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen komplett therapiert werden. Aber Pferd und Reiter können lernen, mit den „Macken“ richtig umzugehen und falsche Haltungsweisen oder Stresssituationen zu vermeiden. Die meisten Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich im Fressverhalten, Sozialverhalten, Komfortverhalten oder im Bewegungsablauf mit verschiedenen Symptomen und Ursachen. Fressverhaltensstörungen bei Pferden Macken und Verhaltensstörungen, die das Fressverhalten des Pferdes beeinflussen, treten am häufigsten auf. Oftmals sind Ursachen oder Auslöser dieser fehlerhaften Verhaltensweisen auf die tägliche Fütterung oder Haltung zurückzuführen. Koppen Wenn dein Pferd koppt, setzt es die Schneidezähne auf einen waagerechten Gegenstand ab, wie z.B. auf eine Mauer, den Zaunbalken oder den Futtertrog in der Box. Dies wird als „Aufsatzkopper“ bezeichnet. Diese Pferde haben häufig ein oder zwei Lieblingsstellen, an die sie sich zum Koppen zurückziehen. Durch eine Anspannung der Unterhalsmuskulatur wird der Schlundkopf geöffnet und das Pferd zieht Luft in die Speiseröhre. Dabei entsteht der sogenannte Kopperton, ein röhrendes und charakteristisches Geräusch. Das Pferd schluckt dabei Luft, allerdings landet nur ein geringer Anteil im Magen. Ein Großteil der Luft entweicht beim wiederholten entspannen der Muskulatur. Daher ist das Risiko von Koliken durch Luft in der Bauchhöhle bei koppenden Pferden nicht höher als bei Pferden, die diese Verhaltensstörung nicht vorweisen. Ein Aufsatzkopper nutzt seine Schneidezähne schnell ab. Auch die Halsmuskulatur wird durch Koppen verstärkt. Beides sollte durch einen Tierarzt beobachtet werden, beeinträchtigt in der Regel die Leistungsfähigkeit deines Pferdes aber nicht. Auch sogenannte Freikopper gibt es. Das Pferd benötigt dann keine Hilfsmittel, sondern spannt die Halsmuskulatur mittels einer Kopfbewegung, die an ein Nicken erinnert, an. Freikopper sind recht selten. Sowohl Fohlen, ausgewachsene, fitte Pferde als auch alte Pferde können mit den Koppen anfangen. Auslöser & Ursachen Viele verschiedene Untersuchungen und Studien haben belegt, dass es eine genetische Veranlagung zum Koppen gibt. Koppen kann also vererbbar sein. Aus diesem Grund werden koppende Pferde auch nicht zur Zucht eingesetzt. Diese Veranlagung im Erbgut bedeutet aber nicht automatisch, dass ein Pferd auch mit dem Koppen beginnt. Oft ist der Auslöser eine Kombination aus der erblichen Veranlagung und äußerlichen Einflüssen. Zu den äußerlichen Einflüssen zählen u.a. eine schlechte Haltung, unangemessenes Training, ständiger Turnierdruck oder ein traumatisches Erlebnis, wie z.B. das Auseinanderreißen einer intakten Herde. Diese Erlebnisse versetzen ein Pferd in eine stressige Phase. Um den Stress abzubauen, fangen manche Pferde mit dem Koppen an. Auch ein falsches Verhältnis von Raufutter und Kraftfutter kann ein Auslöser dieser Verhaltensstörung sein. Hat ein Pferd zu lange Fresspausen und wenig Beschäftigung, gerät sein natürliches Verhalten aus den Fugen. Dies wird bei anfälligen oder sensiblen Pferden mit Koppen verdrängt. Wenn Pferde mit dem Koppen angefangen haben, zeigen sie diese Verhaltensstörung manchmal dann auch bei freudiger Erregung, wie z.B. vor dem Fressen oder beim Putzen. Dass Koppen ansteckend ist oder durch Nachahmung im Stall entsteht, ist ein Irrglaube. In einer pferdegerechten Haltung fangen Pferde in der Regel nicht mit dem Koppen an. Wenn aber ein Stressfaktor im Stall vorliegt, können auch mehrere Pferde diese Verhaltensstörung zeigen. Nur selten machen Pferde ihren koppenden Stallnachbarn nach. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Sobald dein Pferd mit dem Koppen angefangen hat, erweist sich eine Therapie als schwierig. Es ist kaum möglich, das Koppen komplett abzugewöhnen. Nur durch eine artgerechte Haltung kann das Koppen leicht reduziert werden. Von einem Kopperriemen ist abzuraten. Dieses Produkt verspricht eine Abgewöhnung, verursacht aber nur noch mehr Stress. Eine zwanghafte Unterdrückung ohne tatsächliche Ursachenbehebung verstärkt nur das Bedürfnis des Koppens. Wenn dein Pferd koppt, ist dies kein Weltuntergang. Ermögliche deinem Pferd eine stressfreie Haltung und lerne, mit dieser Verhaltensstörung umzugehen. Behalte auch die Gesundheit deines koppenden Pferdes im Blick. Regelmäßige Checks des Tierarztes sind bei koppenden Pferden enorm wichtig. Vorbeugung Nur bei guten Haltungsbedingungen mit genügend Abwechslung und wenig Stress wird das Risiko des Koppens bei anfälligen Pferden eingedämmt. Krippen- oder Gitterwetzen Bei Krippen- oder Gitterwetzen wird es laut im Stall. Das Pferd setzt dabei die Schneidezähne auf die eisernen Gitterstäbe oder auf dem hölzernen Krippenrand ab und schabt diese hin und her. Wetzen kommt hin und wieder vor und deutet daraufhin, dass dein Pferd nach Aufmerksamkeit oder Futter buhlt. Nur wenn dieses Verhalten regelmäßig auftritt und dein Pferd zu einem „Gewohnheitswetzer“ wird, spricht man von einer Verhaltensstörung. Diese kann allerdings schwerwiegende, gesundheitliche Folgen haben. Der gesamte Mundraum des Pferdes wird beim Wetzen in Mitleidenschaft gezogen: Die Schneidezähne werden stark abgenutzt, es besteht das Risiko von Zahnverlust und starken Zahnfleischblutungen sowie -entzündungen. Wenn dein Pferd wetzt, empfiehlt sich eine Rücksprache mit deinem Tierarzt für eine optimale Behandlung des gesamten Mundraums. Auslöser & Ursachen Eine falsche Haltung und Fütterung sind Auslöser für das Krippenwetzen. Wenn dein Pferd sich in der Box langweilt und seine Fresspausen zu lang sind, sucht es sich andere Beschäftigungen. Dazu zählt auch das Wetzen. Freudige Ereignisse, wie die tägliche Fütterung, können das Wetzen bestärken. Wenn die Krippe gefüllt wird, fühlt sich dein Pferd bestätigt und die Verhaltensstörung wird verstärkt. Und auch wenn du dein Pferd ansprichst, wird es das Wetzen als positives Verhalten erlernen. Ein Pferd kann das Wetzen von seinen Artgenossen erlernen. Daher ist es essentiell, deinem Pferd das Wetzen schnell abzugewöhnen, sobald es damit angefangen hat. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Wenn dein Pferd durch Wetzen nach Aufmerksamkeit buhlt, solltest du es ignorieren. Dies funktioniert nur, wenn du alle Tiere im Stall gleichbehandelst. Wenn du z.B. ein Pferd bei der Fütterung auslässt, weil es mit den Schneidezähnen schabt, wird es nur unter Stress gesetzt. Ein positiver Lerneffekt setzt dabei nicht ein. Vorbeugung Eine Offenstallhaltung mit Weidegang ist für ein wetzendes Pferd die beste Haltungsmethode. Wenn eine Offenstallhaltung nicht möglich ist, kannst du im Stall durch Spielzeug für Abwechslung sorgen. Hänge z.B. ein Knabberholz aus Haselnussbaum- oder Birkenholz in den Stall. So werden auch die Kautätigkeit und die Speichelproduktion deines Pferdes angeregt. Zungenspiel Das Zungenspiel zeigt sich bei Pferden in vielen verschiedenen Varianten. Manche Pferde strecken einfach nur die Zunge für einen längeren Zeitraum heraus, andere hingegen beschäftigen sich stundenlang mit ihrer Zunge und verdrehen diese. Die Bewegungen sehen lustig aus, deuten aber auf eine Verhaltensanomalie hin. Diese sogenannten Zungenfehler beeinträchtigen die Gesundheit deines Pferdes in der Regel nicht. Auslöser & Ursachen Die Auslöser eines Zungenspiels sind unspezifisch und vielfältig. Oftmals provozieren Mängel in der Haltung, ein stressiges Training oder Langeweile auf der Weide das Zungenspiel. Darüber hinaus kann das Zungenspiel eine Reaktion auf den unliebsamen Stallnachbar in der Box sein. Dein Pferd versucht durch ein Zungenspiel einen hohen Stresspegel abzubauen, wenn es keine anderen Beschäftigungen oder Ablenkungen im Stall findet. Ein Zungenspiel lässt sich auch in der Fütterungsphase erkennen. Wenn dein Pferd nicht ausreichend mit Raufutter versorgt ist, zeigt es seine freudige Erwartung während der Fütterung unter Umständen mit dem Rausstrecken der Zunge. Fohlen erlernen das Zungenspiel von der Mutterstute. In den ersten Lebensmonaten ist dieses Verhalten keine Anomalie, sollte aber dennoch beobachtet werden. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Die Abgewöhnung des Zungenspiels ist sehr schwierig. Wenn Pferde bereits mit dem Zungenspiel angefangen haben, strecken sie oft aus Gewohnheit in Leerlaufzeiten auf der Weide oder im Stall ihre Zunge heraus. Solange die Gesundheit deines Pferdes nicht beeinträchtigt wird und das Zungenspiel nicht überhandnimmt, kannst du diese „Macke“ deines Pferdes akzeptieren. Eine artgerechte Fütterung und tägliche Abwechslung können das Zungenspiel eindämmen. Senke auch unnötige Stressfaktoren im Alltag. Verständige deinen Tierarzt, wenn dein Pferd permanent mit der Zunge spielt. Es ist durchaus möglich, dass dein Pferd so auf Schmerzen im HNO-Bereich aufmerksam machen möchte. Vorbeugung Damit dein Pferd erst gar nicht mit dem Zungenspiel anfängt, solltest du ihm von Beginn an eine pferdegerechte Haltung, wenig Stress und viel Beschäftigung im Alltag durch Weidegang sowie Kontakt zu anderen Pferden bieten. Bewegungsverhaltensstörungen bei Pferden Verhaltungsstörungen im Bewegungsablauf deines Pferdes zeigen sich durch Anomalien im täglichen Verhalten. Dazu zählen unter anderem das Weben oder das laute und wiederholte Scharren der Vorder- oder Hinterbeine. Weben Das Weben ist eine Verhaltensstörung, die bei vielen verschiedenen Tieren auftreten kann, die in menschlicher Obhut leben. In der freien Wildbahn kommt das Weben nicht vor. Beim Weben tritt das Pferd stundenlang von einem Vorderbein auf das Andere. Im gleichbleibenden Rhythmus wird dabei der Kopf von links nach rechts geschwungen. Der Kopf befindet sich dabei entweder in einer Aufrechtstellung oder wird leicht zu den Hufen gesenkt. Die Vorderbeine werden abwechselnd mit Gewicht belastet. Es kann passieren, dass die Vorderbeine bis zu 1,75 Meter auseinandergespreizt werden. Bei extremen Webern werden die Beine angehoben und es kann zu Verletzungen kommen, indem sich das Pferd selbst am Kopf trifft. Das Weben tritt selten auch in Verbindung mit anderen Verhaltensstörungen, wie z.B. dem Gitterwetzen oder dem Zungenspiel, auf. Im Grunde kann jedes Pferd anfangen zu Weben. Allerdings neigen Vollblüter eher zu dieser Verhaltensstörung. Weben ist nicht ansteckend und nur überaus selten ahmen Stallgenossen diese Anomalie nach. Bleibe aufmerksam, wenn mehrere Pferde im Stall diese Verhaltensanomalie zeigen. Häufig liegt dann ein allgemeiner Haltungsfehler vor, welcher alle Pferde unter Stress setzt. Es ist wichtig, die Gelenke eines webenden Pferdes zu beobachten und durch einen Tierarzt regelmäßig untersuchen zu lassen. Es lässt sich aber feststellen, dass das Weben nicht übermäßig krank macht, die Gelenke verschleißt oder das Risiko einer Arthrose erhöht. Auslöser & Ursachen Die Ursachen des Webens finden sich in der Haltung der Pferde. Besonders fehlende Bewegungsmöglichkeiten, stundenlanges Stehen in engen Boxen, ein fehlender Kontakt zu anderen Pferden sowie lange Fresspausen erhöhen den Stresspegel und die Langeweile. Um sich die Zeit zu vertreiben und den Stress zu senken, fangen manche Pferde mit dem Weben an. Sobald dein Pferd das Weben „gelernt“ hat, wird dein Pferd womöglich bei jeder Abwechslung, vor der Fütterung oder bei dem Putzen mit dem Weben anfangen. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Deinem webenden Pferd kannst du am besten durch eine Offenstallhaltung helfen. Diese Haltung ermöglicht viel Abwechslung und Freiheit. Ein Weidegang stimuliert den Bewegungsdrang des Pferdes. Ist eine Offenstallhaltung nicht möglich, gilt es, deinem Pferd einen täglichen und ausgewogenen Weidegang zu bieten. Trotz der Verbesserung der Haltungsbedingungen kann es sein, dass das Weben nicht immer komplett abklingt. Vorbeugung Eine artgerechte Haltung mit genügend Weidegang, viele Raufutterstellen und Kontakt zu Artgenossen begrenzt das Risiko des Webens und unterstützt die Gelassenheit eines Pferdes.  Scharren Scharren ist in der Natur normal. Pferde scharren mit den Vorderbeinen zur Futtersuche oder vor dem Liegen, um den Untergrund zu überprüfen. Auch auf der Weide oder in der Box kommt es von Mal zu Mal vor, dass dein Pferd scharrt. Sobald Scharren aber zur Gewohnheit wird, zählt es zu einer Verhaltensstörung. Auslöser & Ursachen Das Scharren ist oftmals ein Zeichen von Ungeduld, Nervosität, Stress oder Bewegungsdrang. Besonders nach einem langen Aufenthalt in der Box gibt dein Pferd mit Scharren zu verstehen, dass es Bewegung und Abwechslung braucht, sich in einer langen Fresspause langweilt oder unter Stress steht. Ein ausgeglichenes Pferd mit genügend Bewegungsfreiheit scharrt in der Regel nicht. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Wenn dein Pferd mit den Scharren beginnt, solltest du es ignorieren, auch wenn es dir möglicherweise schwerfällt. Wenn du das Scharren bewusst oder unbewusst durch Aufmerksamkeit oder einem Leckerli belohnst, wird dieses Verhalten nur verstärkt und positiv bestätigt. Vorbeugung Dein Pferd benötigt täglich einen langen Weidegang, um den Bewegungsdrang zu befriedigen. Eine Haltung in der Box unterstützt diese Verhaltensstörung. Ideal ist eine Offenstallhaltung. Wenn dies nicht möglich ist, stimuliere den Bewegungsdrang deines Pferdes mit ausreichend Weidegang. Sozialverhaltensstörungen bei Pferden Sozialverhaltensstörungen sind seelisch und oftmals tief verankert. Sie zeigen sich in Kontakt mit Menschen oder in der Herde. Durch eine artgerechte Haltung, viel Ruhe und Geduld können diese Verhaltensstörungen behandelt werden. Aggressivität Ein natürliches Dominanzverhalten und leichte Aggressivität zwischen Artgenossen in dynamischen Herden sind auch in der Natur normal. Dies stellt nämlich ein Kommunikationsmittel unter den Pferden dar und ist für eine harmonische Herdenstruktur enorm wichtig. Sobald es aber zu abnormen Formen wie das ständige Schnappen, Zwicken und Treten nach Pferden oder Menschen kommt, spricht man von einer schwerwiegenden Verhaltensstörung. Auslöser & Ursachen Aggressivität bei Pferden hat oft psychische Ursachen. Schlechte Erfahrungen, oft durch Menschen verursacht, die nicht wissen, wie sie mit dem Pferd umzugehen haben und fehlende Fluchtmöglichkeiten machen das Pferd aggressiv. Ein Pferd, welches durch Menschen oder Artgenossen in die Ecke gedrängt wird und nicht fliehen kann, wird zum Angriff übergehen. Auch schmerzhafte Krankheiten oder Verletzungen, die nicht erkannt und behandelt werden, können einige Pferde aggressiv machen. Daher solltest du bei einer erhöhten aggressiven Verhaltensweise deinen Tierarzt verständigen und dein Pferd untersuchen lassen. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Pferde, die aggressive Anomalien zeigen, sollten nur von erfahrenen Reitern oder Pferdetrainern mit viel Geduld therapiert werden. Es gilt nun, das Verhalten zu korrigieren, das Pferd angemessen zu maßregeln und konsequent mit dem Pferd umzugehen. Unerfahrene Reiter können schnell Fehler machen und die Aggressivität unterstützen statt sie zu verbessern. Vorbeugung Eine frühe Sozialisation von Fohlen an Menschen ist unentbehrlich und die beste Prävention von aggressiven Verhaltensweisen. Die Ausbildung von Fohlen spielt eine Schlüsselrolle und prägt das Sozialverhalten des Pferdes von Geburt an. Versäumnisse und falsche Ausbildungsweisen von Jungpferden unterstützen ein aggressives Verhalten.. Sollte dein Pferd aggressives Verhalten durch Futterneid zeigen, ist es eine gute Idee, seine Fresszeiten zu verlängern. Wähle hier bevorzugt sehr strukturreiche Müsli Sorten, wie z.B. Pavo Care4Life mit Kräutern oder Pavo EasyMix ohne Kräuter. Diese erhöhen nicht nur die Kautätigkeit sowie die Speichelproduktion deines Pferdes, sondern fördern zudem seine Zufriedenheit.   Selbstverletzung Verletzungen passieren im Pferdealltag immer mal wieder. Sobald dein Pferd ständig an Verletzungen leidet und sich aktiv selbst weitere Wunden durch das Reiben an scharfen Kanten zufügt, liegt eine ernsthafte Verhaltensstörung vor. Diese Verletzungen müssen unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden, damit sich diese nicht entzünden. Auslöser & Ursachen Ein selbstverletzendes Verhalten hat oft seelische Ursachen und Auslöser. Permanenter Stress durch eine falsche Haltung, wenig Bewegung und lange Fresspausen bringen die seelische Gesundheit deines Pferdes aus dem Gleichgewicht. Besonders sensible Pferde versuchen dann den Stress durch ein selbstverletzendes Verhalten abzubauen und machen gleichzeitig so auf sich aufmerksam. Darüber hinaus kann starker Druck in Wettbewerbs- oder Turniersituationen, welcher ein Reiter auf das Pferd ausübt, seelischen Stress und somit eine Verhaltensstörung fördern. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Entferne als erstes alle scharfen Kanten und Nägel im Stall und auf der Weide, sodass sich dein Pferd nicht weiter verletzen kann. Ein Pferd, das an einem krankhaften selbstverletzenden Verhalten leidet, benötigt viel Ruhe und wenig Stress. Eine verständnisvolle Pflege von dem Reiter ist enorm wichtig. Setze dein Pferd nicht weiter unter Druck und verzichte auf Wettbewerbe und Turniere. Eine Abwechslung im Alltag ist essentiell, z.B. durch eine ruhige Bodenarbeit mit deinem Pferd. Die Behandlung dieser Verhaltensstörung benötigt viel Zeit und Geduld. Je nach Pferd kann die Behandlung auch einen sehr langen Zeitraum einnehmen. Vorbeugung Nur eine pferdegerechte Haltung kann ein selbstverletzendes Verhalten unterbinden. Überfordere dein Pferd nicht, setze es in Wettbewerbssituationen nicht unter Druck und sorge für eine stressfreie Umgebung, vor allem bei nervösen Pferden. Komfortverhaltensstörungen bei Pferden Komfortverhaltensstörungen zeigen sich durch kleine „Macken“ oder „Ticks“ des Pferdes. Dabei schlägt es z.B. ständig mit dem Schweif oder schüttelt seinen Kopf. Es ist möglich, dass diese Verhaltensanomalien ihren Anfang in einer Krankheit genommen haben und nach der Heilung als „Gewohnheit“ geblieben sind. In jedem Fall sollten Komfortverhaltensstörungen von einem Tierarzt untersucht werden, um Krankheiten oder Allergien auszuschließen. Schweifscheuern Der Schweif des Pferdes besitzt viele Aufgaben: Er schützt die Harnröhre und den Anus, dient zur Kommunikation, vertreibt Insekten und spielt während dem Reiten eine Rolle bei der Balance. Dass der Schweif geschlagen und bewegt wird, ist in der Natur eine ganz normale Verhaltensweise. Problematisch wird es erst, wenn dein Pferd permanent mit dem Schweif schlägt. Das Fellkleid am Schweif wirkt als Folge stumpf. Wenn der Schweif selten in einer Ruheposition steht, solltest du unbedingt einen Tierarzt verständigen. Denn ein Schweifschlagen, Schweifreiben oder Schweifwetzen kann auf eine Hautkrankheit wie z.B. ein Parasitenbefall oder auf ein Sommerekzem hinweisen. Auch Kotwasser und ein schleppender Fellwechsel oder Fellprobleme an der Hinterhand rufen eine erhöhte Aktivität des Schweifes hervor. Kann dein Tierarzt ausschließen, dass dein Pferd an keiner Krankheit leidet, liegt eine Verhaltensstörung vor. Auslöser & Ursachen Das krankhafte Schweifschlagen wird oftmals durch stressige Situationen ausgelöst, die in deinem Pferd Unbehagen auslösen. Auch ständige Nervosität oder Angst kann ein starkes Schweifschlagen auslösen. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Schon eine leichte Optimierung der Haltungsbedingungen ermöglicht deinem Pferd die Abgewöhnung des Schweifschlagens. Vermeide Stress und biete deinem Pferd auf der Weide Auslauf. Vorbeugung Situationen, in denen dein Pferd Unbehagen und Nervosität zeigt, sollten schnell erkannt und vermieden werden. Headshaking Ein Zucken oder Schlagen des Kopfes ohne erkennbaren Reiz wird als Headshaking (Kopfschütteln) bezeichnet. Die Symptome sind sehr vielfältig. In der Regel ist das Headshaking eine natürliche Verhaltensweise. Damit vertreiben Pferde Insekten und andere Störfaktoren am Kopf. Sobald aber der Reiz fehlt, wird vom sogenannten Headshaking Syndrom gesprochen. Dies ist ein noch recht neues und wenig erforschtes Syndrom. Dabei wird zwischen einer Stereotypie, also einer Verhaltensstörung und einem gesundheitlichen Problem unterschieden. Verständige deinen Tierarzt, sobald du das Kopfschütteln ohne ersichtlichen Grund bei deinem Pferd beobachtest. Dieser wird dein Pferd auf Allergien oder Entzündungen an der Nasenschleimhaut untersuchen. Orthopädische Ursachen wie OCD können Headshaking verursachen. Daneben kann auch eine starke Sonnenstrahlung bei lichtempfindlichen Pferden diese Störung auslösen. Sollte es keine medizinischen Ursachen für das Headshaking geben, handelt es sich womöglich im eine Komfortverhaltensstörung. Da das Krankheitsbild des Syndroms sehr komplex ist, ist eine Rücksprache mit dem Tierarzt enorm wichtig. Auslöser & Ursachen Die Verhaltensstörung wird durch falsche Haltungsbedingungen und Arbeitsfehlern ausgelöst. Durch das zwanghafte Headshaking kommuniziert das Pferd Ärger, Wut, Angst oder Stress. Wenn dein Pferd überfordert und unter Druck gesetzt wird, einen monotonen Alltag durchlebt oder im Training falsch behandelt wird, kann sich das Headshaking entwickeln. Auch eine falsche Ausrüstung wie z.B. ein zu enger Sattel birgt das Risiko auf die Entstehung dieser Verhaltensstörung. Weitere Behandlungs- & Therapiemöglichkeiten Überprüfe die Situation deines Pferdes und gehe auf Ursachenforschung. Wenn das Headshaking durch eine falsche Ausrüstung entstanden ist, tausche diese schnellstmöglich aus. Darüber hinaus ist eine Optimierung der Haltungsbedingung die beste Möglichkeit, deinem Pferd das Headshaking abzugewöhnen. Biete deinem Pferd viel Bewegung und begegne ihm während des Trainings mit Respekt und Verständnis. Das chronische Headshaking kann nicht immer vollständig therapiert werden. Aber in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt und Geduld lernst du, mit dieser kleinen „Macke“ deines Pferdes umzugehen, sodass du dein Pferd weiterhin mit Spaß reiten kannst. Vorbeugung Nur eine pferdegerechte Haltung an der frischen Luft, ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Kontakt zu den Artgenossen stellt eine optimale Prävention dar.​
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Fütterung und Gesundheit
Mash für Pferde
Schon die alten Reitmeister rührten Mash für ihre Pferde an und wussten die Vorteile dieses besonderen Futtermittels zu schätzen. Auch heute sind die meisten Pferde völlig verrückt nach diesem warmen, breiigen Futter. Kennst du das auch? Kaum ist das Mash serviert, ist es auch schon wieder weg, nämlich bis zum letzten Rest leergefuttert. Mash ist bei Pferden einfach beliebt. Aber in welchen Situationen ist das „Schlabber-Futter“ nicht nur ein willkommener, abwechslungsreicher Leckerbissen, sondern auch richtig sinnvoll? Zum Beispiel während oder nach anstrengenden Turnieren, an sehr heißen Tagen, im Alter oder bei Zahnproblemen. Auch während des Fellwechsels oder im Winter kann Mash dein Pferd eine wertvolle Nährstoffkombination bieten. Sogar nach Krankheiten ist Mash ein optimales Futtermittel: es fördert die Regeneration und unterstützt die Darmfunktion. Aber was macht Mash denn jetzt so besonders?   Was ist Mash überhaupt?  Mash ist ein spezielles Futtermittel, dass je nach Zusammensetzung zu Kraftfutter bzw. Ergänzungsfutter gezählt wird. Traditionell besteht Mash aus Kleie, Leinsamen und weiteren Zutaten. Die Mischung wird mit warmem Wasser angerührt und als schmackhafter Brei an dein Pferd gefüttert.   Welche Inhaltsstoffe sind in Mash enthalten?  Mash kombiniert viele verschiedene Vitalstoffe. Die enthaltenen Leinsamen unterstützen den Fellwechsel und verleihen dem Fell deines Pferdes einen gesunden Glanz. Sie liefern zusätzlich Schleimstoffe, welche die Darmwand vor Reizen schützen können. Kleie unterstützt die allgemeine Darmgesundheit und hilft dem gesamten Verdauungstrakt dabei, „in Schwung“ zu bleiben. Angereicherte Mash-Sorten enthalten zudem einen vollwertigen Vitamin-Mineralstoff-Spurenelement-Komplex, wie z.B. Biotin, Vitamin A, D3 und E, Magnesium, Kupfer, Eisen und Zink.   Warum wird Mash gefüttert?  Die Gründe zur Fütterung von Mash sind vielseitig – genauso wie seine Inhaltsstoffe. Mash wird oft zur Unterstützung der Darmfunktion und einer gesunden Verdauung gefüttert. Vor allem der hohe Gehalt an Leinsamen und Weizenkleie trägt zur allgemeinen Darmgesundheit bei. Die Inhaltsstoffe sind leicht verdaulich und werden sehr gut vom Dünndarm resorbiert. Auch Pferde, die Probleme mit Kotwasser und Durchfall haben, können von den positiven Eigenschaften profitieren. Die Fütterung von Mash ist zudem für Pferde empfehlenswert, die sich nach einer Krankheit schnell regenerieren müssen oder grundsätzlich schlecht fressen. Pferde fressen den warmen Leckerbissen nämlich sehr gern. Gleichzeitig unterstützt Mash den Regenerationsprozess. Zum Beispiel ist Mash eins der ersten Futtersorten, welche du deinem Pferd nach einer überstandenen Kolik oder Operation anbieten kannst. Hat dein Pferd beim Turnier wieder Höchstleistungen erbracht und sich körperlich stark verausgabt? Dann hat es sich auf jeden Fall einen gesunden, warmen Leckerbissen für eine schnelle Regeneration verdient. Das warme Kraftfutter versorgt dein Pferd mit allen wichtigen Nährstoffen und fördert seine Flüssigkeitsaufnahme – harte Arbeit muss schließlich angemessen belohnt werden. Der gesunde Nährstoffmix im Mash mit seinem hohen Anteil an reinem Leinsamen verleiht deinem Pferd nicht nur einen herrlichen Glanz, sondern unterstützt es zudem beim Fellwechsel. Die breiige Konsistenz von Mash bietet aber noch einen weiteren, ganz entschiedenen Vorteil: Senioren haben es bekanntlich schwerer, festes und trockenes Futter optimal aufzunehmen. Kommen Zahnprobleme hinzu, wird es umso schwerer, die Kondition alter Pferde aufrecht zu erhalten. Die breiige Konsistenz eines vollwertigen Senioren-Mashfutters ist nicht nur schmackhaft, sondern kann auch mit einem schlechten Gebiss einfach „weggeschleckt“ werden. Ein Highlight für jeden Senior! Mash ist auch sehr gut zur Fütterung bei Pferden geeignet, die grundsätzlich (zu) wenig trinken oder stark schwitzen, denn es wird mit Wasser zubereitet und fördert somit zusätzlich die Flüssigkeitsaufnahme.   Wie wird Mash zubereitet?  Mash wird in der Regel einfach und schnell mit heißem Wasser zubereitet und anschließend handwarm gefüttert. Rühre 1 Teil Mash einfach mit 1 Teil warmem, nicht kochendem Wasser an. Das Wasser sollte nicht kochend übergossen werden, da sonst die nicht hitzebeständigen Vitamine zerstört werden. Rühre die Mischung einmal kräftig durch und lasse diese anschließend etwas abkühlen. Sobald der Brei handwarm ist, kannst du diesen deinem Pferd als warmen Leckerbissen servieren. Tipp: Mash kann zudem auch mit gesunden Kräutern verfeinert werden.   Wie oft wird Mash gefüttert?  Üblicherweise wird Mash ergänzend oder statt der üblichen Kraftfutterration gefüttert. Beachte für die passende Dosierung am besten die Hinweise auf der Verpackung. Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass du bestimmte Mash-Futtersorten nicht täglich füttern solltest? Dies liegt an der phosphorhaltigen Weizenkleie, die oft eins der Hauptzutaten von Mash ist. Wenn viel Kleie gefressen wird, wird gleichzeitig viel Phosphor aufgenommen – zu viel Phosphor hemmt allerdings die Aufnahme von Calcium. Calcium ist unter anderem ein essentieller Baustoff für starke Knochen. In Bezug auf die Fütterungsempfehlungen kannst du dich aber auf die Hinweise des Herstellers verlassen. Gibt dieser an, dass sein Mash auch täglich (als Kraftfutterersatz) gefüttert werden kann, kannst du davon ausgehen, dass es nicht nur vitaminisiert, sondern zusätzlich mit Calcium angereichert wurde. Es gibt z.B. auch Kraftfutter speziell für alte Pferde, welches sowohl trocken als auch eingeweicht dauerhaft gefüttert werden kann. Grundsätzlich gilt: Fütterst du deinem Pferd außer Raufutter nur sehr wenig oder gar kein Kraftfutter, ist die Zugabe eines vollwertigen Mineralfutters wichtig.   Welche Mash-Produkte gibt es?  Welches Mash du deinem Pferd anbieten möchtest, kommt ganz auf die Bedürfnisse deines Pferdes an. Wähle bei Pavo Pferdefutter zwischen 3 Sorten: Pavo SlobberMash ist ein warmer Leckerbissen. Das vollwertige, vitaminreiche Kraftfutter kannst du ganz einfach mit heißem Wasser anrühren und lauwarm verfüttern. Da die Inhaltsstoffe bereits optimal verarbeitet sind, muss das Mash nicht lange ziehen. Der hohe Anteil an Leinsamen verleiht dem Fell deines Pferdes einen tollen Glanz. Die Weizenkleie unterstützt eine gesunde Verdauung. Da auch Calcium ein wichtiger Bestandteil von Pavo SlobberMash ist, kannst du den leckeren Brei regelmäßig anbieten. SlobberMash darf nur eingeweicht gefüttert werden! Pavo GrainFreeMash ist ein getreide- und melassefreies Mash mit einem sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Im Vergleich zu herkömmlichen Mash-Sorten ist dieser Gehalt deutlich geringer. Dieses faserreiche Mash ist daher besonders für Pferde geeignet, die zu Übergewicht neigen, getreidefrei ernährt werden müssen oder empfindlich auf Zucker und Stärke reagieren. Pavo 18Plus ist ein Spezialfutter für deinen Senior ab 18 Jahren. Das schmackhafte Müsli ist mit Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren angereichert, enthält ein optimales Calcium-Phosphorverhältnis sowie Antioxidantien und unterstützt somit das Immunsystem. Zudem ist der Zucker- und Stärkegehalt an den Bedarf älterer Pferde angepasst. Das Müsli kannst du sowohl trocken als auch eingeweicht als Mash füttern. Pavo 18Plus kann zudem sehr gut mit feuchten Raufutterprodukten wie z.B. Pavo FibreBeet, Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreNuggets kombiniert werden – ideal für Pferde mit Zahnproblemen, die Kraftfutter und Raufutter nicht mehr gut fressen können. Kann Mash auch selbst zubereitet werden?  Ja, Mash kannst du auch selbst herstellen. Die Grundzutaten Leinsamen, Weizenkleie und Hafer kannst du im Drogeriemarkt, Reformhäusern oder im landwirtschaftlichen Fachhandel erwerben. Achte dabei auf unbehandelte und natürliche Zutaten ohne Zusatzstoffe. Mash selber machen ist zwar einfach, aber auch zeitintensiv und kann schnell teuer werden. Im selbstgemachtem Mash ist das Calcium-Phosphor-Verhältnis unausgeglichen, da die Anreicherung im optimalem Verhältnis fehlt. Achte daher darauf, deinem Pferd das selbstgemachte Futter nicht zu häufig anzubieten. Eine schöne Idee ist selbstgemachtes Mash aber bestimmt. Grundrezept Mash Für ein Pferd von etwa 600 kg benötigst du: 70 g Leinsamen 250 g Weizenkleie 250 g geschroteter Hafer 1 l heißes Wasser Beachte: Braune Leinsamen müssen vorher immer noch einmal gekocht werden. Alternativ kannst du goldene Leinsamen kaufen. Zubereitung: Koche die Leinsamen mit 1 l Wasser 30 Minuten lang auf. Dabei gelegentlich umrühren. Lasse die Leinsamen mit etwas Sud auf etwa 40°C bis 50°C abkühlen. Gib die Weizenkleie und den Hafer in einen großen Eimer. Schütte anschließend die warmen, feuchten Leinsamen dazu und vermische die Masse. Lasse den Brei nun bis zu 30 Minuten quellen. Rühre den Mash kräftig durch und achte darauf, dass er nicht zu flüssig wird. Zur Not musst du noch ein bisschen Flüssigkeit abschütten. Ist der Brei zu fest, kannst du noch ein wenig lauwarmes Wasser hinzugeben. Deinen selbstgemachten Mash kannst du jetzt nach Belieben und Geschmack gesund verfeinern. Kräuter, Honig, Bierhefe oder ein Teelöffel Salz sind perfekte Ergänzungen und machen das Mash noch schmackhafter. Und fertig ist das selbstgemachte Mash! Jetzt kannst du den Leckerbissen lauwarm oder auch kalt füttern.
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Fütterung und Gesundheit
PSSM beim Pferd
Wie Shivering, gehört auch PSSM zu den häufigsten Muskelerkrankungen bei Pferden. Die Abkürzung PSSM steht für "Polysaccharid Speicher Myopathie“. Hierbei handelt es sich um eine Polysaccharid-Speicherkrankheit der Pferdemuskulatur von der oft robuste, gut bemuskelte (Dressur)-Pferde betroffen sind. Die Erkrankung ist erblich bedingt und nicht heilbar. Eine angepasste Haltung und Fütterung können jedoch dazu beitragen, PSSM Symptome erheblich zu lindern. Verschiedene Arten von PSSM bei Pferden PSSM wird in PSSM Typ 1 und PSSM Typ 2 unterschieden: PSSM Typ 1 wird auch als die genetische Variante von PSSM bezeichnet. In diesem Fall wird der verantwortliche Gendefekt von Vater, Mutter oder gleich beiden Elternteilen vererbt. Tragen beide Eltern deines Pferdes den Gendefekt in sich, ist dein Pferd ein sogenannter „Doppelträger“. Die Chance an PSSM zu erkranken ist in diesem Fall sehr hoch. Zudem wird der Gendefekt von Doppelträgern mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an ihre Nachfolger weitergeben. Verfügt lediglich ein Elternteil deines Pferdes über den Gendefekt, ist dein Pferd ein „Einzelträger“. Die Chance an PSSM zu erkranken ist in diesem Fall erhöht, jedoch nicht garantiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Einzelträger den Gendefekt an ihre Nachkommen weitergeben liegt bei ca. 50%.  Die Ursache von PSSM Typ 2 ist noch nicht vollständig erklärt. Ähnlich wie bei PSSM Typ 1 wird ein Gendefekt vermutet, bestätigt ist diese Ursache jedoch noch nicht. Es existieren viele Varianten von PSSM Typ2 (Typ 2P2 – Px). In der Vergangenheit ging man bei PSSM Typ 2 davon aus, dass aneinandergereihte Zuckermoleküle die Ursache dafür sind. Hierdurch können bestimmte Muskelzellen nicht mehr als Energielieferant genutzt werden. Heute nehmen viele Forscher jedoch an, dass eine negative Stickstoffbilanz, ausgelöst durch einen zu hohen Eiweißverbrauch und geringer Eiweißaufnahme, zum Muskelschwund führt. Die Muskelzelle erhält dann besonders in intensiven Arbeitsphasen keinen Brennstoff und wird zerstört. Dabei entsteht ein „Gift“, welches über die Nieren ausgeschieden werden muss und diese langfristig belastet.     Welche Ursache hat PSSM beim Pferd? Leidet ein Pferd unter PSSM Typ 1, so ist eine Mutation im Gen GYS1 vorhanden. Diese Mutation kann z.B. von deinem Tierarzt laboratorisch nachgewiesen werden. Wird bei deinem Pferd eine Mutation des Gens GYS1 erkannt, bedeutet dies jedoch nicht gleich, dass es auch an PSSM erkranken wird. Mit einer angepassten Haltung und Fütterung können auch Pferde mit nachgewiesenem Gendefekt symptomfrei bleiben.   Oft führen große Mengen an leicht verdaulichen Kohlenhydraten zum Ausbruch der Krankheit. Dies lässt sich wie folgt erklären: Nimmt ein Pferd Futter auf, steigt sein Blutzuckerspiegel an. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit einer Ausschüttung von Insulin. Die Muskelzellen von PSSM Pferden reagieren jedoch stärker auf das körpereigene Hormon Insulin, als es bei gesunden Pferden der Fall ist. Langkettige Zuckermoleküle (Polysaccharide) werden in großen Mengen aus dem Blut gefiltert und in der Muskulatur gelagert. Im Normalfall bilden sich diese als Speicher, um die Pferdemuskulatur bei Anstrengung mit Energie zu versorgen. Bei Pferden mit PSSM wird jedoch eine deutlich größere Menge Polysaccharide in den Muskelzellen eingelagert. Dies stört dann die Erregungsweiterleitung der Muskeln, was im schlimmsten Fall zum Absterben der Muskelzellen führt. Für das Pferd entsteht dabei ein unangenehmer Muskelschmerz und der Muskelfarbstoff Myoglobin wird freigesetzt. Durch eine Zu- oder Fehlfütterung an ungeeigneten Futtermitteln wird ständig neuer Zucker nachgeliefert, welcher als Stärke in den Muskelzellen eingelagert wird und die PSSM Symptome deutlich verstärkt.     Welche Symptome zeigen Pferde mit PSSM? Aufgrund der absterbenden Muskelzellen verlieren PSSM Pferde häufig an Muskulatur. Außerdem gehen sie oft lahm, erscheinen sehr müde und zeigen sich besonders schwerfällig beim Rückwärtsrichten. Bei akutem PSSM spricht man außerdem häufig von „Anfällen“ oder „Schüben“. Je nach aktuellem Krankheitsstand können diese unterschiedlich stark ausfallen:  Leichte Schübe treten meist nach arbeitsintensiven Phasen auf. Das Pferd krümmt den Rücken, zeigt große Bewegungsunlust und versteift die Hinterhand. Auch leichte Koliksymptome sind möglich. Mittelschwere Schübe treten oft bereits schon während der Arbeit auf. Das Pferd wirkt steif, bleibt stehen und beginnt stark zu schwitzen. Zudem verhärten sich Hinterhand und Kruppe spürbar. Schwere PSSM Schübe treten ebenfalls während der Arbeit auf. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Kreuzverschlag. Das Pferd zeigt deutliche Anzeichen einer Kolik und beginnt sehr stark zu schwitzen. Es hat extreme Muskelschmerzen, welche es ihm fast nicht mehr ermöglichen, sich fortzubewegen. Die Hinterhand ist kraftlos, das Pferd zittert stark und die Muskulatur verhärtet sich. Außerdem wird dunkelroter bis kaffeebrauner Urin ausgeschieden, welcher auf die Freisetzung des Muskelfarbstoffs Myoglobin beim Absterben der Muskelzellen zurückzuführen ist.  Sofortmaßnahmen bei PSSM Leidet dein Pferd unter einem akutem PSSM Schub, ist es sehr wichtig, dass du sofort deinen Tierarzt verständigst. Bis dieser eintrifft solltest du dein Pferd eindecken und ihm ausreichend Wasser zur Verfügung stellen, um eine mögliche Dehydration bei starkem Schwitzen zu vermeiden. Durch eine Laboruntersuchung von Blut und Harn kann dein Tierarzt dann das Ausmaß der Muskelschädigung einschätzen. Jeder PSSM Anfall schwächt dein Pferd, weswegen es sehr wichtig ist, dass diese unbedingt vermieden werden. Nach leichten Anfällen können sich viele Pferde wieder regenerieren, schwere Anfälle können jedoch lebensbedrohlich werden.  Wie wird PSSM bei Pferden diagnostiziert? Entdeckst du bei deinem Pferd eines der oben genannten Symptome, ist es empfehlenswert, es von deinem Tierarzt auf PSSM testen zu lassen. Früher war hierfür eine Gewebeentnahme nötig, heute kann PSSM Typ 1 bereits mit einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Auch eine Haaruntersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob PSSM Typ 1 bei deinem Pferd vorliegt. Der Test, welcher von deinem Tierarzt durchgeführt wird, zeigt ebenfalls an, ob dein Pferd ein Einzel- bzw. Doppelträger ist oder ob kein Gendefekt vorliegt.  Ist der Test auf PSSM Typ 1 trotz Symptome negativ, besteht die Möglichkeit, dass bei deinem Pferd PSSM 2 vorliegt. PSSM Typ 2 kann im Akutfall durch eine Muskelbiopsie diagnostiziert werden. Inzwischen gibt es auch hier einen Gentest. Dieser ist zwar noch nicht validiert, jedoch deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass dieser Test eine aussichtsreiche Möglichkeit auf eine Diagnose darstellt.   PSSM bei deinem Pferd behandeln PSSM ist ein erblich bedingter Gendefekt und somit nicht heilbar. Die damit verbundenen Symptome können jedoch stark durch eine angepasste Haltung und Fütterung beeinflusst werden. Fütterung Da PSSM Pferde vermehrt langkettige Zuckermoleküle einspeichern, ist es grundsätzlich empfehlenswert, auf eine zucker- und stärkearme Fütterung zu setzen. Raufutter Die Basis einer gesunden Pferdefütterung ist Raufutter. Jedoch enthält nicht jedes Raufutter dieselben Nährwerte. Besonders der Zuckergehalt von Raufutter kann stark variieren: Mit einem Zuckergehalt von 15 bis 20% liegen einige Raufuttersorten sogar weit über vielen Sorten Kraftfutter. Um also eine zucker- und stärkearme Fütterung gewährleisten zu können, ist es wichtig, nicht nur die Nährwerte des Kraftfutters zu kennen, sondern auch das Raufutter einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Ein Raufutter Schnelltest hilft dir dabei, einen genauen Einblick über die Nährwerte deines Raufutter zu bekommen. Achte bei der Auswertung der Nährwerte darauf, dass das Heu für dein PSSM Pferd einen maximalen Zuckergehalt von 10% nicht überschreitet. Natürlich gilt hier: Je niedriger der Zuckergehalt, desto besser.  Kraftfutter      Wenn du deinem Pferd zusätzlich ein Kraftfutter oder Mash fütterst, dann verzichte am besten auf Getreide und Melasse, um auch hier eine zucker- und stärkearme Fütterung einzuhalten. Für dein Freizeitpferd genügt häufig bereits eine Fütterung mit ausreichend hochwertigem Raufutter in Kombination mit einem Mineralfutter, um es optimal mit allen Nährstoffen zu versorgen und seinen Erhaltungsbedarf zu decken. Hat dein Pferd einen leicht erhöhten Energiebedarf, ist eine Zufütterung von einem getreide- und melassefreien Kraftfutter sehr gut geeignet. Ergänze das Kraftfutter mit einem eiweißreichen Futterzusatz oder Topping, sollte bei deinem Pferd der Energie- und Eiweißbedarf erhöht sein. Bei moderatem bis stark erhöhtem Energiebedarf sollte anstelle von Stärke eher auf Fett als Energieträger gesetzt werden. Hierzu eignen sich besonders Pflanzenöle, wie z.B. Leinöl. Entscheidest du dich dazu, deinem Pferd Öl zuzufüttern, ist es sehr wichtig, es zunächst langsam daran zu gewöhnen, um seinen empfindlichen Verdauungstrakt nicht zu belasten. Beachte dabei auch, dass die Verdauungskapazität an Ölen bei deinem Pferd begrenzt ist. Eine Menge von 1 bis 1,5 ml Öl pro kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden. Außerdem ist es sehr wichtig, die Futterration deines Pferdes so konstant wie möglich zu halten. Häufige Wechsel von Futtermitteln belasten den empfindlichen Magen-Darm-Trakt deines Pferdes. Um den Stoffwechsel so wenig wie möglich zu irritieren, füttere deinem Pferd im Idealfall täglich dasselbe Futter zu ähnlichen Tageszeiten. Möchtest du z.B. das Kraftfutter umstellen, gewöhne dein Pferd langsam an die neue Futtersorte und mische es zunächst dem gewohnten Futter bei. Dieses kann dann nach und nach reduziert werden, bis dein Pferd vollständig an die neue Futtersorte gewöhnt ist.    Vitamine & Mineralstoffe  Eine optimale Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen ist ebenfalls entscheidend. Besonders der vollständige Bedarf an Selen sollte bei deinem PSSM Pferd gedeckt sein. Hat dein Tierarzt PSSM bei deinem Pferd diagnostiziert, ist es üblich, dass er sich bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen gleichzeitig den Selenwert anschaut und darauf achtet, dass dieser dem Normwert entspricht. Erhält dein Pferd weniger als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag, empfiehlt sich grundsätzlich die Fütterung eines vollwertigen Mineralfutters, um es optimal mit allen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.  Auch eine ausreichende Versorgung an Vitamin E ist wichtig, um die Muskulatur deines Pferdes optimal zu unterstützen. Spezielle Ergänzungsfuttermittel können hier besonders hilfreich sein.  Bewegung Wie jedes andere Pferd, benötigt auch ein PSSM Pferd ausreichend freie Bewegung an der frischen Luft. Hier stehen vor allem ausreichend Paddock- und Weidezeiten im Vordergrund. Achte für dein PSSM Pferd jedoch darauf, dass es nicht zu viel reichhaltiges Gras aufnimmt. Begrenze hierfür z.B. die Weidezeit oder lasse es mit einem Maulkorb grasen.  Auch Training, bestehend aus Bodenarbeit oder Reiten, ist für PSSM Pferde erlaubt und wichtig für die Abwechslung im Alltag. Passe die Arbeit mit deinem PSSM Pferd jedoch immer seinem aktuellen Trainings- und Gesundheitsstatus an und achte darauf, es nicht zu überfordern. Medikamente Bei PSSM wird eine dauerhafte Zugabe von Medikamenten nicht zwingend benötigt. Alleine während akuten Schüben können entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel nützlich sein, um deinem Pferd seinen Alltag angenehmer zu gestalten. Stimme dich vor der Verabreichung von Medikamenten immer mit deinem Tierarzt ab.  Wie du siehst, kann dein PSSM Pferd mithilfe einer angepassten Haltung und Fütterung ein nahezu normales Pferdeleben führen. Jedoch solltest du diese Krankheit nicht unterschätzen und dich regelmäßig mit deinem Tierarzt über den aktuellen Zustand und eventuelle Behandlungsmöglichkeiten für dein Pferd abstimmen. Bist du unsicher, welche Fütterung die richtige für dein PSSM Pferd ist, beantworten dir die Pavo Fütterungsexperten gerne alle deine persönlichen Fütterungsfragen.  
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Fütterung und Gesundheit
Magengeschwüre beim Pferd
Magengeschwüre gehören zu den häufigsten Erkrankungen beim Pferd. In zahlreichen Studien wurde bei verschiedenen Pferdegruppen die Häufigkeiten von Magengeschwüren und Magenschleimhautreizungen beschrieben. So leiden bis zu 50% alle Freizeitpferde, bis zu 75% aller Fohlen bzw. Absetzer, bis zu 60% aller Turnierpferde und sogar bis zu 90% aller Rennpferde unter Magenproblemen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und oft noch nicht abschließend klar. Die Hauptursachen scheinen aber eine nicht artgerechte Fütterung und Haltung sowie zu viel Stress zu sein. Diskutiert werden auch genetische Faktoren, wie eine hohe Sensibilität. Aber wie entstehen Magengeschwüre, was sind die Symptome, was kannst du im Akutfall machen, wie kannst du ihnen vorbeugen? Das wollen wir in diesem Artikel klären.   Wie Magengeschwüre entstehen Der Magen eines Pferdes besteht aus drei Teilen: einem drüsenlosen oberen Magenteil, einem drüsenreichen unteren Teil und dem Magenausgang. Im drüsenlosen Teil findet eine erste mikrobielle Verdauung im neutralen pH-Bereich statt. Im drüsenreichen Teil verdaut die aggressive Magensäure den Nahrungsbrei weiter, so dass der Verdauungsprozess im Dünndarm optimal abläuft. Menschen produzieren nur nach der Nahrungsaufnahme Magensäure. Anders ist es beim Pferd, das kontinuierlich, also rund um die Uhr, Magensäure produziert. Da dein Pferd eigentlich ein Dauerfresser ist, macht die kontinuierliche Zuführung von Magensäure durchaus Sinn. Die empfindliche Magenschleimhaut ist im unteren Teil des Magens, in dem bei guten Haltungs- und Fütterungsbedingungen kontinuierlich Futterbrei steht und verdaut wird, hervorragend gegen den niedrigen pH-Wert der Magensäure durch eine effektive Schutzschicht geschützt. Im oberen Teil fehlt dieser Schutz hingegen, da hier die Magenschleimhaut im Normalfall nicht mit der aggressiven Magensäure in Kontakt kommt. Entstehen lange Fresspausen oder wird generell zu wenig Raufutter gefüttert, ist die Menge an Rohfaser im Magen zu gering und der Nahrungsbrei ist deutlich flüssiger als üblich. Zudem fehlt durch mangelnde Kautätigkeit der Speichel, welcher beim Pferd nur durch Kauen gebildet wird. Der Speichel sorgt aber durch seinen neutralen pH-Wert für eine Abpufferung der überschüssigen Magensäure. Bei mangelnder Speichelzufuhr sinkt demnach der pH-Wert des Mageninhalts kontinuierlich weiter ab. Bei jeder Bewegung des Pferdes schwappt nun die saure Flüssigkeit in den ungeschützten drüsenlosen Teil, wodurch es vor allem am Übergang zu dem geschützten Magenbereich zu Reizungen der Schleimhaut (Gastritis) oder zu Magengeschwüren kommt. Auch bei der Fütterung von zu großen Mengen Kraftfutter pro Mahlzeit werden Magenprobleme begünstigt. Kraftfutter wird weniger stark gekaut, wodurch deutlich weniger Speichel für die Pufferung der Magensäure zur Verfügung steht. Zudem ist der relativ kleine Magen mit einer großen Menge Kraftfutter (ab 2 kg pro Mahlzeit) so gefüllt, dass der Futterbrei bis an den Übergang zum drüsenlosen Teil reicht. Wird nun auch noch trainiert, gelangt der saure Magenbrei kontinuierlich in den oberen Magenbereich, wodurch weitere Reizungen entstehen. Zudem wird auch die mikrobielle Verdauung massiv gestört. Ist dies nur einmalig der Fall, kann sich die Magenschleimhaut gut selbst regenerieren. Hält dieser Zustand jedoch über längere Zeit an oder ist Alltag, können aus dem Magenschleimhautreizungen Magengeschwüre (Magenulzera), auch Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) genannt, entstehen.   Symptome bei Magenschleimhautreizungen und Magengeschwüren Die Symptome bei Magenproblemen sind sehr vielfältig und gerade am Anfang oft sehr unspezifisch. Das eine ausschlaggebende Symptom gibt es leider nicht. Einige Pferde zeigen ihr Unwohlsein aufgrund von Magenproblemen deutlich, andere kaum. Deshalb werden Magenschleimhautreizungen und Magengeschwüre oft spät, manchmal auch gar nicht erkannt. Gerade weil es nicht nur dieses eine Symptom gibt, ist es wichtig, die Möglichkeit von Magenproblemen immer im Hinterkopf zu haben, wenn sich dein Pferd auffällig verhält. Es gibt aber eine Liste von Anzeichen bei erwachsenen Pferden und bei Fohlen, die auf Magenprobleme hindeuten können. Tritt eines oder mehrere Symptome bei deinem Pferd auf, solltest du auf jeden Fall umgehend deinen Tierarzt zu Rate ziehen.   Welche Symptome treten bei ausgewachsenen Pferden auf? Akute oder wiederkehrende Koliken, besonders nach dem Fressen von Kraftfutter Schlechtes oder selektives Fressen Vermehrtes oder reduziertes Trinken Häufiges Gähnen Maulgeruch Zähneknirschen Flehmen Leerkauen Aufstoßen Schlechter Allgemeinzustand Abwehrreaktion beim Satteln und Gurten Häufiges zum Bauch schauen Gewichtsverlust Verhaltensveränderungen, z.B. Koppen Welche Symptome treten bei Fohlen auf? Durchfall Kolik Schlechtes Milchtrinken oder ständiges Abbrechen Starkes Speicheln Zähneknirschen Aufgeblähter Bauch Fieber und Veränderungen im Blutbild Stumpfes Fell Schlechter Entwicklungszustand Diagnosemöglichkeiten beim Pferd bei Magengeschwüren  Wenn du eines oder mehrere der erwähnten Symptome bei deinem Pferd regelmäßig bemerkst, ist eine tierärztliche Abklärung notwendig. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten der Diagnostik: Eine diagnostische Therapie mit Medikamenten oder eine Magenspiegelung (Gastroskopie). Eine Gastroskopie ist das erste Mittel der Wahl bei einem Verdacht auf Magenprobleme. Sie ist eine sichere Diagnose von entstehenden oder bestehenden Magenproblemen. Es handelt sich um einen kleinen Eingriff, der am stehenden, sedierten Pferd vorgenommen wird. Dein Pferd darf einige Stunden vorher nichts fressen und trinken, damit die Sicht im Magen frei bleibt. Bei der Gastroskopie wird ein flexibles Endoskop mit Kamera über die Nüstern eingeführt, zum Kehlkopf vorgeschoben und nach dem Abschlucken vorsichtig über die Speiseröhre bis in den Magen und anschließend in den vorderen Dünndarmabschnitt weitergeschoben. Durch dieses Verfahren können alle relevanten Verdauungsabschnitte direkt auf dem Bildschirm betrachtet und beurteilt werden. Die diagnostische Therapie erfolgt mit Hilfe eines Antazidums, ein Medikament, das die Ausschüttung der Magensäure reguliert und die Magensäure neutralisiert. Dein Pferd erhält für einen gewissen Zeitraum das Medikament, das auch für die Therapie von Magengeschwüren eingesetzt wird. Sollten sich die Symptome sichtbar verbessern, ist ein Magengeschwür als Ursache sehr wahrscheinlich. Diese Methode wird dann gewählt, wenn eine Magenspiegelung bei deinem Pferd aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.   Was sind die Ursachen von Magenproblemen bei Pferden? Die eine Ursache für die Entstehung von Magengeschwüren oder Magenschleimhautreizungen gibt es nicht. Es spielen aber sowohl genetische Faktoren, wie zum Beispiel die Rasse, der Blutanteil und das Interieur eine Rolle, als auch Umweltfaktoren. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören besonders Fehler in der Fütterung, Haltung, und dem Training, aber auch Stress. Vor allem wenn die genetische Veranlagung Magenprobleme begünstigt, können Managementfehler und Stress schnell zum Problem werden. Genetik Prinzipiell werden Magenprobleme über alle Rassen, Geschlechter und Altersgrenzen hinweg beschrieben. Jedoch weiß man, dass gewisse Rassen, z.B. solche mit hohem Blutanteil, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Magengeschwüre zu entwickeln, als z.B. Robustpferderassen. Auch Pferde, die wenig stressresistent sind und eine hohe Nervosität haben, sind eher von Magenproblemen betroffen als innerlich ruhige, gelassene Pferde. Fütterung Vor allem ein Mangel an Raufutter, zu viel stärkehaltiges Kraftfutter, verteilt auf wenige Portionen, Unruhe und Stress beim Fressen und zu lange Fresspausen (länger als 6 Stunden) werden für das Entstehen von Magengeschwüren bei Pferden verantwortlich gemacht. Durch die kontinuierlich produzierte und ausgeschüttete Magensäure wird das Milieu im Magen immer saurer, wenn nicht genügend Raufutter oder zu große Mengen an Stärke gefüttert werden. Dies beeinträchtigt nicht nur die Verdauung negativ, auch die Schutzschicht im drüsenhaltigen Magen kann beschädigt werden. Durch Bewegung schwappt die Magensäure auch immer wieder in den drüsenlosen Teil und kann so die Magenschleimhaut schädigen. Der niedrige pH-Wert von unter 2 sorgt hier für eine Art von Verbrennungswunden. Haltung, Stress und Verhalten Diese drei Schlagworte beschreiben einen großen Ursachenpool für die gravierenden Auswirkungen von Magengeschwüren. Eine nicht artgerechte Haltung mit wenig bis keinem Weide- und/oder Paddockgang, fehlende Sozialkontakte zu Artgenossen und eine unruhige, stressvolle Umgebung im Stall können Magengeschwüre begünstigen. Auch Stress beim Transport, Stallwechsel oder Überforderung bei der Arbeit sind Faktoren, welche die Magengesundheit und den Verdauungstrakt generell negativ beeinflussen. Stress führt dabei immer zu einer Ausschüttung von Cortisol und damit zur Verringerung der Abwehrkräfte der Magenschleimhaut durch eine verringerte Durchblutung. Dadurch kann es vermehrt zu Schädigungen im Magen kommen. Magengeschwüre spiegeln sich auch im Verhalten der Pferde wider, welches sich dadurch auch nachhaltig negativ verändern kann. Es können sich dadurch Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, wie z.B. Koppen. Hier geht man davon aus, dass durch das Aufsetzen eine Art Kauen simuliert werden soll, um Speichel zu produzieren, welcher die Magensäure etwas puffern kann. Training und Wettkampf Im Pferdesport lassen sich intensives Training in Kombination mit Leistungsstress in akuten Phasen kaum vermeiden. Auch wenn dein Pferd optimal auf diese Situationen vorbereitet ist, können körperlicher und psychischer Stress entstehen. So steigt, selbst bei optimaler Haltung und Fütterung, mit der Intensität der Wettkampfteilnahme das Risiko auf die Entstehung von Magengeschwüren. Auch unabhängig von Turnieren können intensives Training mit viel Trab und Galopp, lange Ausritte ohne Pausen, dem Leistungsniveau nicht angepasste Trainingsdauer und/oder -intensität oder zu langes Training dazu führen, dass der Druck im Bauchraum steigt. Dadurch steigt der saure Nahrungsbrei im Magen an und kommt mit der Magenschleimhaut längere Zeit in Kontakt, wodurch gerade im nicht geschützten Teil Schädigungen entstehen können. Wird kurz vor der Arbeit gefüttert oder auf leeren Magen trainiert, kann die Magensäure ebenfalls durch einen zu vollen Magen oder eine zu intensive Bewegung des sauren Magenbreis die Magenschleimhaut im drüsenlosen Teil schädigen. Auch hier schwappt der Mageninhalt regelmäßig über die Grenze zwischen dem geschützten und nicht geschützten Bereich und sorgt für Reizungen und Schädigungen. Krankheiten und Medikamente Verschiedene Medikamente, z.B. Schmerzmittel oder Antibiotika, können ebenfalls die Entstehung von Magengeschwüren fördern. Dies liegt zum einen daran, dass die Schutzmechanismen des Magens durch die Medikamente angegriffen sein können. Zum anderen ist mit Schmerzen auch Stress verbunden, was wiederum das Immunsystem und damit auch den Verdauungstrakt schädigt. Meist fressen Pferden während Krankheiten oder Medikamentengaben auch schlechter, was ebenfalls Magenprobleme begünstigt. Auch Kolikarten wie z.B. Darmverstopfung, Darmverlagerung oder Aufgasung, können die nachträgliche Förderung von Magengeschwüren begünstigen. Behandlung von Magengeschwüren beim Pferd In der Regel können Magengeschwüre bei Pferden medikamentös gut behandelt werden. Beim Wirkstoff „Omeprazol“ handelt es sich um einen Protonenpumpenblocker, welcher sehr schnell und effektiv die Magensäureproduktion reduziert, so dass der Heilungsprozess einsetzen kann. Omeprazol ist als Paste für Pferde zugelassen. Diese sollte nach Möglichkeit vor der Fütterung gegeben werden, um die Wirkung zu optimieren. Die Therapiedauer sowie der Behandlungserfolg sind aber auch abhängig vom Schweregrad des ausgeprägten Magengeschwürs. Bei Fragen zur Medikation sowie dem Therapieplan wende dich am besten an den behandelnden Tierarzt. Neben der medikamentösen Behandlung sollte auch die Optimierung der Fütterungs-, Haltungs- und Trainingsbedingungen im Vordergrund stehen. Hier gilt es, alle Risikofaktoren so gut wie möglich zu eliminieren. Im Bereich der Fütterung gibt es verschiedene Zusatzfuttermittel (Pavo GastriCover) auf dem Markt, die entweder mit natürlichen Magensäureneutralisatoren, wie z.B. Magnesiumoxid, Kleie, Algenkalk, Kräutern oder Rohstoffen mit hohem Rohfasergehalt die Magengesundheit fördern. Sprich hier mit deinem Tierarzt, bevor du ein solches Zusatzfuttermittel einsetzt. Meist ist eine Fütterung von Zusätzen vor allem zur Vorbeugung und als Nachbehandlung nach der Medikamentengabe sinnvoll. Spezielle Futtermittel für Pferde mit Magenproblemen sind eine sinnvolle Alternative zum bisherigen Futter. Hier gibt es Varianten für Pferde, die Leistung erbringen (Pavo Ease&Excel), aber auch für Freizeitpferde (Pavo GastricEase). Magengeschwüre bei Pferden vorbeugen Aus Tierschutzsicht ist es besonders wichtig, Krankheiten vorzubeugen, um dem Tier Leiden und Schmerzen zu ersparen. Dies gilt umso mehr auch bei Magengeschwüren, da sie für Pferde sehr schmerzhaft sind. Zumindest zu einem Teil können diese durch richtiges Management, Training und eine artgerechte Haltung und Fütterung vermieden werden. Hinzu kommt, dass die Behandlung sehr aufwendig und kostspielig ist. Deshalb muss das Vorbeugen von Krankheiten, hier im speziellen von Magenproblemen, für jeden Pferdehalter oberste Priorität haben. Was kannst du nun konkret für die Magengesundheit deines Pferdes machen? Hier bekommst du ein paar effektive Tipps. Fütterung für einen gesunden Pferdemagen In der Natur beschäftigen sich Pferde ca. 16 Stunden mit der Nahrungsaufnahme. Sie legen in der Regel keine Fresspausen ein, die länger als 4 Stunden sind. Dies hat einen guten Grund: der Pferdemagen hat nur ein Füllvolumen von ca. 18 Litern und ist somit relativ klein, produziert aber ununterbrochen Magensäure. Durch die regelmäßige Futteraufnahme in kleinen Portionen ist der Magen zum einen immer ideal gefüllt und kann optimal arbeiten und zum anderen sorgt der kontinuierliche Speichelfluss für eine Pufferung der Magensäure. Wenn du mehr über die Verdauung des Pferdes erfahren möchtest, lese dazu auch unseren Ratgeber „Verdauungstrakt des Pferdes“. Diese natürliche Art der Futteraufnahme, auf die der Verdauungstrakt ausgelegt ist, solltest du als Vorbild nutzen, um dein Pferd artgerecht zu füttern und fütterungsbedingte Krankheiten vorzubeugen. Tipps: Fördere das natürliche Fressverhalten deines Pferdes“. Biete deinem Pferd ausreichend Raufutter an. Ein Pferd benötigt mind. 1,5 – 2,0% seines Gewichts an Raufutter (Trockenmasse). Pferde, die nicht zu dick sind, können auch uneingeschränkten Zugang zu Raufutter haben. Strukturmischungen für Kraftfutter verlängern die Fresszeiten, beschäftigen dein Pferd und stimulieren die Speichelproduktion. Jeder Kraftfutter-Ration sollte eine Raufutter-Fütterung vorangestellt werden. Die Kraftfuttermenge sollte auf mindestens 3 Mahlzeiten verteilt werden, wenn mehr als 2 kg gefüttert werden. Füttere nur so viel Kraftfutter, wie dein Pferd benötigt (bedarfsgerechte Fütterung) und achte dabei auf Futtermittel, die hoch konzentriert und aufgeschlossen sind. Greife bei der Kraftfutter-Wahl eher auf stärkearme, aufgeschlossene Futtermittelsorten zurück. Für Pferde mit Magenproblemen gibt es auch speziell auf diese Bedürfnisse abgestimmte Kraftfutter- und Zusatzfuttermittel, welche die Magengesundheit unterstützen. Soll dein Pferd Getreide bekommen, ist Hafer anderen Getreidesorten vorzuziehen. Vermeide stark melassierte Futtermittel. Mash mit einem hohen Anteil an Leinsamen oder gekochter Leinsamen können die Schutzschicht im Magen unterstützen. Verzichte bei der Fütterung auf Obst, vor allem Äpfel, in größerer Menge. Futter jeder Art sollte immer von einwandfreier Qualität und absolut schimmelfrei sein. Gönne deinem Pferd regelmäßig eine Kur von wohltuenden „Magenkräutern“, wie z.B. Hopfen, Kamille, Kümmel und die Passionsblume. Schon gewusst? Klinische Versuche haben gezeigt, dass Pektin bei einem hohen Säureniveau im Magen ein Gel bildet, welches die Magenschleimhaut stärkt und verdickt. Pektin kann der Magenschleimhaut bei der Regeneration helfen. Hier gibt es unterschiedliche Futtermittel, die durch einen hohen Pektingehalt ideal die Ration von Pferden mit Magenproblemen unterstützen können, wie z.B. Pavo SpeediBeet. Dies sind entzuckerte, melassefreie Zuckerrübenschnitzel, die mit annähernd 30% besonders reich an Pektinen sind. Neben Pektin gibt es noch weitere Inhaltsstoffe, welche die Magengesundheit fördern können. Rohwaren, die eine hohe Säurebindungsfähigkeit aufweisen (Acid Binding Capacity, bzw. ABC genannt), können die Magensäure effektiv binden. Die ABC wird an der Menge an Säure gemessen, die bei einem unterschiedlichen Magensäureniveau im Futter verbleibt. Je größer der Wert, desto größer die ABC. Getreide oder stärkehaltige Futtermittel haben eine relativ niedrige ABC, wohingegen protein- und rohfaserreiche Produkte einen hohen ABC-Wert aufweisen. Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet eignen sich hervorragend, um überschüssige Magensäure aufzusaugen, insbesondere wenn es am Morgen gefüttert wird. Auch Kraftfutter und Zusatzfutter, die speziell für die Unterstützung der Magengesundheit entwickelt werden, beinhalten Rohwaren, die eine möglichst hohe ABC aufweisen. Säurebildungs-Fähigkeit (ABC) Getreide Gemüse, einschl. Alfalfa Fruchtfleischprodukte einschl. Zuckerrübenfleisch ABC bei ph 3 meq/kg 72 – 100 280 – 640 200 – 370 ABC bei ph 4 meq/kg 180 – 400 470 – 1.070 480 – 880 Artgerechte Haltung als Schutz vor Magenproblemen Die Haltung trägt wesentlich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit deines Pferdes bei. Generell ist eine möglichst naturnahe Haltung im Gruppenverband sinnvoll. Jedoch gibt es auch immer Pferde, die in der Gruppenhaltung mehr Stress haben als in einer Einzelbox mit Gruppenauslauf. Hier muss immer individuell auf das entsprechende Pferd geschaut und geachtet werden und für das Individuum die bestmögliche Haltung gewählt werden. Generell gibt es aber einige Tipps, die das Wohlbefinden fördern und Stress reduzieren: Tipps: Stress ist Gift für den Magen! Vermeide daher Dauerstress bei deinem Pferd. Gönne deinem Pferd möglichst viel freie und eigenständige Bewegung: täglicher Weidegang, Offenstallhaltung, große Boxen mit Außenpaddock. Kontakt mit Artgenossen in einer harmonischen Herde ist für Pferde Balsam für die Seele. Fördere daher die sozialen Kontakte und sorge für eine ausgeglichene Herde. Beachte die individuellen Grundbedürfnisse deines Pferdes und fördere diese. Achte auf Verhaltensauffälligkeiten und forsche hier nach den Ursachen. Angepasstes Training und Leistungsstress vermeiden Um das Risiko von Magenproblemen so gering wie möglich zu halten, kannst du auch beim Training einen positiven Beitrag leisten. Trainiere dein Pferd dem Trainingszustand angepasst. Steigere die Leistung sukzessive und langsam, überfordere es nicht und sorge für positive Motivation im Training. Achte darauf, dass dein Pferd nicht gleich nach der Fütterung trainiert, jedoch auch nicht auf leeren Magen geritten wird. Ideal sind 2 Stunden zwischen Fütterung und Arbeit. Auch regelmäßige Schrittpausen im Training sind sinnvoll. Hierdurch regeneriert sich die Blutzufuhr zum Verdauungstrakt. Dabei wird der erhöhte Druck auf den Bauch gesenkt, so dass sich der Mageninhalt aus den oberen, säureempfindlichen Magenbereichen wieder absenkt. Tipps: Bleibe selbst entspannt! Dein Stress überträgt sich auch auf dein Pferd. Überfordere dein Pferd nicht und trainiere angepasst. Bestärke dein Pferd durch individuell passende Belohnungen und vermeide negative Motivation. Strukturiere das Training und kombiniere mehr und weniger anstrengende Lektionen. Lege zwischen temporeichen und leistungsintensiven Aufgaben regelmäßige Schrittpausen ein. Schon gewusst? Auch schlecht sitzendes Sattelzeug und zu fest gegurtete Sättel können Magenprobleme verursachen. Kontrolliere daher regelmäßig den Sitz des Sattels, bzw. der gesamten Ausrüstung. Hierbei auch das Trensengebiss nicht vergessen, denn wird die Kautätigkeit und somit der Speichelfluss behindert, kann dies langfristig ebenfalls zu Problemen führen. Einmal entstandene Magengeschwüre benötigen viel Zeit und Ruhe, bis diese wieder vollständig abgeheilt sind. Daher gelten die oben aufgeführten Maßnahmen vor allem vorbeugend, so dass Magengeschwüre bei deinem Pferd gar nicht erst entstehen.
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Fütterung und Gesundheit
Kotwasser beim Pferd
Viele Pferdebesitzer kennen die bräunliche Flüssigkeit, die den Pferden an den Hinterbeinen herunterläuft: Kotwasser. Immer ein Zeichen dafür, dass im Verdauungstrakt etwas nicht in Ordnung ist. Kotwasser beschreibt jedoch keine eigenständige Krankheit, sondern nur ein Symptom, welches unterschiedliche Ursachen haben kann. Wichtige Stellschrauben sind hier vor allem die Haltung und Fütterung deines Pferdes. Gehe daher genau auf Spurensuche, um den Auslöser für Kotwasser bei deinem Pferd herauszufinden. Nur dann kannst du deinem Pferd auch gezielt und langfristig helfen. Was ist Kotwasser beim Pferd? Kotwasser beschreibt in erster Linie ungebundene Flüssigkeit im Darm, die durch Darmbewegung nach außen tritt. Wie diese Flüssigkeit entsteht, lässt sich anhand des Verdauungsprozesses erklären: Magen und Darm deines Pferdes arbeiten wie ein Kreislauf, welcher idealerweise kontinuierlich mit der Verwertung von Futter beschäftigt ist. Für die Futterverwertung benötigt dein Pferd verschiedene Flüssigkeiten, wie z.B. Wasser, Speichel, Darmschleim und Gallenflüssigkeit. Diese gelangen gemeinsam mit dem zerkauten Futter in den Darm deines Pferdes. Hat dein Pferd ein intaktes Verdauungssystem, werden diese Flüssigkeiten nach der Futterverwertung über die Darmwand resorbiert und anschließend für weitere Verdauungsprozesse eingesetzt. Arbeitet jedoch ein Element im Verdauungstrakt nicht optimal, kommt der Magen-Darm-Kreislauf aus dem Gleichgewicht. In diesem Fall kann die freie Flüssigkeit im Darm nicht ausreichend gebunden werden und tritt bei Darmbewegung als Kotwasser nach außen. Anders als beim Durchfall wird die Konsistenz der Pferdeäpfel meist nicht beeinflusst. Kotwasser tritt in der Regel vor oder nach dem Kot aus, kann aber auch völlig unabhängig vom Äppeln austreten. Wenn die Flüssigkeit langfristig an den Beinen herunterläuft, können auch Hautprobleme entstehen, die für dein Pferd sehr unangenehm sind.   Welche Ursachen kann Kotwasser bei deinem Pferd haben?  Kotwasser kann eine Vielzahl verschiedener Ursachen haben, wobei es immer ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist und selten eine einzige Ursache hat. Es hängt auch stark vom einzelnen Pferd und den individuellen Voraussetzungen ab, was Kotwasser in welcher Stärke auslösen kann. Zusätzlich spielen die individuellen Voraussetzungen deines Pferdes eine wichtige Rolle. Manche Pferde bekommen schon bei den kleinsten Unregelmäßigkeiten Kotwasser, andere erst bei bereits bestehenden gesundheitlichen Problemen, wie z.B. ein angeschlagenes Immunsystem oder einen empfindlichen Magen-Darm-Trakt. Und andere Pferde bekommen trotz verschiedener Probleme kein Kotwasser. Wir haben die wichtigsten Ursachen für Kotwasser hier zusammengefasst: Fütterung als Ursache von Kotwasser beim Pferd  Bedarfsgerechte Fütterung Ein möglicher Auslöser von Kotwasser bei Pferden ist die nicht bedarfsgerechte Fütterung von Raufutter. Ausreichend Raufutter (1,5-2 kg je 100 kg Körpergewicht) ist sehr wichtig für die gesunde Darmflora deines Pferdes. Die Rohfaser stärken die positiven Darmbakterien, halten die Verdauung im Gang und balancieren den Wasserhaushalt im Darm aus. Dementsprechend kann ein Raufuttermangel und zu lange Fresspausen Kotwasser begünstigen. Wichtig ist jedoch, dass das Raufutter vernünftig gekaut und verkleinert wird. Sollte dein Pferd hier Probleme haben, lasse die Zähne kontrollieren oder steige auf Raufutter Ersatzprodukte wie SpeediBeet, Heucobs oder FibreBeet um. Ligningehalt im Holz Neben Zahnproblemen kann auch ein hoher Verholzungsgrad des Heus dafür verantwortlich sein, dass dein Pferd das Raufutter nicht ausreichend zerkleinern kann. Von verholztem Heu spricht man, wenn das Heu so spät im Sommer geerntet wird, dass die Halme bereits dicker und härter werden. Dann ist in der Regel der Anteil an Lignin sehr hoch. Lignin ist ein Holzstoff, welcher sehr widerstandsfähig ist und dafür sorgt, dass hohes, älteres Gras stabiler steht und sich nicht so leicht abknicken lässt, aber auch schwerer zu kauen ist. Heu mit einem hohen Ligningehalt kommt also oft kaum zerkleinert im Dickdarm an, wodurch es im Verdauungstrakt nur in einem geringen Maße abgebaut werden kann. Freies Wasser wird dadurch unzureichend gebunden und Kotwasser kann entstehen. Silage in der Pferdefütterung Vergorene Futtermittel, wie z.B. Silage, können ebenfalls Kotwasser bei Pferden begünstigen. Bei einer Vergärung von Futtermitteln kommt es zur Bildung biogener Armine. Nimmt dein Pferd diese auf, arbeiten die Bakterien im Darm nicht mehr effizient und freies Wasser kann nicht ausreichend gebunden werden. Zudem müssen biogene Armine über die Leber deines Pferdes wieder abgebaut werden. Langfristig kann dies zu einer Leberüberlastung führen und so ernsthafte gesundheitliche Folgen hervorrufen. Verzichte daher bei deinem Pferd auf eine Fütterung von stark vergorenen Futtermitteln wie Silage. Auch Heulage, welche oft in der Pferdefütterung eingesetzt wird, kann mit biogenen Arminen belastet sein. Wie stark die Heulage belastet ist, hängt vom individuellen Fermentationsprozess des Herstellers ab. Merkst du, dass dein Pferd nach der Fütterung mit Heulage mit Kotwasser reagiert, solltest du auf Heu umsteigen. Hygiene Hygiene bei der Futtermittellagerung und der Fütterung sind das A und O, um Kotwasser vorzubeugen. Jede Art von Bakterien und Schimmelsporen bringen das Magen-Darm-Gleichgewicht durcheinander, was dann unter anderem zu Koliken, Durchfall oder Kotwasser führen kann. Hier sind besonders die Mykotoxine zu erwähnen. Hierbei handelt sich um ein Stoffwechselprodukt von Schimmelsporen, die giftig sind und langfristig zu gravierenden gesundheitlichen Schäden führen können. Vor allem Heu und Getreide können mit Mykotoxinen belastet sein, z.B. bei schlechter Lagerung, Kondenswasser, hoher Feuchtigkeit oder geringer Luftzirkulation. Problematisch ist, dass Kontaminationen von Raufutter und Getreide mit Bakterien, Schimmeln und Mykotoxinen, wenn überhaupt, meist erst spät erkannt werden. Achte daher bei deinem Futter auf eine optimale Lagerung sowie eine gute Hygiene im Futterbereich. Vor allem die Kraftfuttertonnen und Futterbehälter, Futtereimer und Mashschüsseln sollten regelmäßig gereinigt werden. Reinige auch das Heu- und Strohlager gründlich vor einer neuen Bestückung. Sollte dein Pferd Probleme mit Kotwasser haben, lohnt es sich auch immer, das Raufutter einer genauen Prüfung zu unterziehen. Dies kann z.B. durch ein Labor analysiert werden. Vitamine & Mineralstoffe Wird der Mikronährstoffbedarf deines Pferdes, also der Bedarf an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren, langfristig nicht gedeckt, kann neben anderen gesundheitlichen Problemen auch Kotwasser entstehen. Auch ein Nährstoffüberschuss, beispielsweise durch zu hohe Mengen an Mineralfutter, kann dieses Problem hervorrufen. Viele Mineralfuttersorten sind hochkonzentriert, weswegen bereits eine geringe Menge pro Tag genügt, um dein Pferd ausreichend mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Fütterst du hiervon dauerhaft zu viel, riskierst du einen gefährlichen Nährstoffüberschuss bei deinem Pferd. Achte daher auf den Bedarf deines Pferdes und die Fütterungsempfehlung des Herstellers, um den Nährstoffbedarf deines Pferdes optimal decken zu können. Futterumstellungen Der Verdauungstrakt deines Pferdes ist sehr sensibel. Bereits kleinste Veränderungen können den empfindlichen Magen-Darm-Trakt irritieren. Beispielsweise reagieren viele Pferde mit Kotwasser, wenn es im Frühling das erste Mal wieder auf die Weide geht. Das liegt daran, dass dein Pferd für das Verdauen von Gras andere Bakterien benötigt, als für das Verdauen von Heu oder Heulage, welche den Winter über gefüttert werden. Dein Pferd kann diese Bakterien selbst herstellen, benötigt hierfür jedoch ausreichend Zeit. Daher ist eine langsame Futterumstellung äußerst wichtig, um den empfindlichen Verdauungstrakt nicht zu überlasten. Wenn du von einem Kraftfutter zu einem anderen wechselst, gib zunächst das neue Kraftfutter unter das Gewohnte und reduziere dieses dann nach und nach. So kann sich dein Pferd leichter auf das neue Futter einstellen. Wasser Frisches, hygienisch einwandfreies Wasser ist für Pferde essentiell. Besonders im Sommer auf der Weide kann es dazu kommen, dass die Wasserquelle mit Algen, Schlamm oder Bakterien kontaminiert ist. Auch Brunnenwasser kann im Sommer bei niedrigen Grundwasserspiegeln hygienisch problematisch werden. Nicht sauberes Wasser kann, neben vielen verschiedenen Krankheiten, Kotwasser hervorrufen. Alte Wasserleitungen im Stall, die z.B. Eisen enthalten, geben mit den Jahren immer mehr Mineralien ab und können zu einem Eisenüberschuss führen. Dieses Ungleichgewicht in den Nährstoffen kann ebenfalls Kotwasser hervorrufen. Haltung als Ursache von Kotwasser beim Pferd (3) Neben der Fütterung kann auch die Pferdehaltung den empfindlichen Verdauungstrakt beeinflussen und Kotwasser hervorrufen. Beachte hierzu folgende Punkte:    Paddock und Weide Das Paddock und die Weide deines Pferdes sind ein wichtiger Lebensraum. Die Weide dient darüber hinaus als wertvolle Nahrungsquelle. Jedoch gibt es auch auf der Weide einige Gefahrenquellen für Kotwasser. Wie oben bereits erwähnt könnte zu viel junges Gras, an welches der Magen-Darm-Trakt nicht gewohnt ist, zu Kotwasser führen. Auch bestimmte Pflanzen in großen Mengen, wie z.B. Klee, können das Darm-Gleichgewicht stören. Wachsen auf deine Weide unentdeckt Giftpflanzen und werden von deinem Pferd gefressen, kann Kotwasser ein erstes Vergiftungsanzeichen sein. Pferde nehmen auf dem Sandpaddock vor allem bei Langeweile, beispielsweise wenn ihnen nicht genug Raufutter zur Verfügung steht, Sand zum Teil in großen Mengen auf. Oder die Sandaufnahme geschieht ungewollt, z.B. wenn das Raufutter direkt vom sandigen Boden aus gefüttert wird. Auch kurz abgegraste Weiden können der Grund für eine ungewollte Sandaufnahme bei deinem Pferd sein. Die Aufnahme von Sand ist für Pferde jedoch gefährlich, da der Dickdarm diesen nicht verdauen kann und er so auf der Darmschleimhaut zurückbleibt. Kotwasser, Durchfall und ernsthafte Verstopfungskoliken können die Folge sein. Solltest du das Gefühl haben, dass dein Pferd zu viel Sand aufnimmt, dann unterstütze es beim Entfernen von Sand aus dem Darm mit Pavo SandClear. Stress und psychische Belastungen Pferde, die durch Training, Turniere, ungewohnte Situationen, ständige Rangkämpfe oder durch ihr Interieur mental häufig sehr belastet und gestresst sind, leiden häufig ebenfalls unter Kotwasser. Dies liegt daran, dass der Magen-Darm-Trakt bei Stress nicht so effektiv arbeitet und der Nahrungsbrei nicht vollständig verdaut wird. Hierdurch kommt es zu viel freiem Wasser, das nicht gebunden werden kann. Zudem fressen gestresste Pferd meist nicht genug Raufutter oder kauen dieses nicht genug, wodurch dem Darm nicht genügend Rohfaser für die Bindung der Flüssigkeit zur Verfügung steht. Bewegungsmangel Bewegungsmangel ist eine weitere mögliche Ursache für Kotwasser. Die Darmwand deines Pferdes speichert Flüssigkeit, um ein Gleichmaß im Organismus herzustellen. Kommt dein Pferd allerdings nicht richtig in Bewegung, bleibt dieses Wasser ungenutzt und wird als Kotwasser hinausbefördert. Eine 2009 durchgeführte Studie belegt, dass besonders im Winter der Mangel an Bewegung eine große Rolle für Kotwasser bei Pferden spielen kann. Allgemeiner gesundheitlicher Zustand als Ursache von Kotwasser beim Pferd (h3) Weitere mögliche Auslöser für Kotwasser bei deinem Pferd lassen sich auf Probleme des gesundheitlichen Zustands zurückführen. Dabei ist alles darauf zurückzuführen, dass durch verschiedene Faktoren die Verdauung des Pferdes nicht effektiv arbeiten kann oder das Milieu im Dickdarm gestört ist: Zähne Zahnprobleme beim Pferd führen in der Regel zu Kotwasser. Die Kautätigkeit deines Pferdes kann beispielsweise durch Entzündungen, Haken oder eine altersbedingt schlechte Zahnsubstanz beeinflusst werden. Ist dein Pferd nicht in der Lage, sein Futter ausreichend zu kauen, ist die Vorbereitung des Futters im Pferdemaul nicht vollständig. Es gelangen zu große Futterstücke in den empfindlichen Verdauungstrakt, die dann nicht effektiv durch Enzyme und Bakterien verdaut werden können und sich folglich in Kotwasser äußern. Parasiten Leidet dein Pferd unter Parasiten, wie z.B. einem Wurmbefall, kann dies ein möglicher Auslöser für Kotwasser sein. Eine regelmäßige Parasitenkontrolle und Entwurmung sind hier entscheidend, um diese Ursache auszuschließen zu können.  Medikamente Medikamente können die Darmflora deines Pferdes irritieren und so Kotwasser hervorrufen. Leidet dein Pferd häufig während der Verabreichung bestimmter Medikamente unter Kotwasser? Dann besprich dies am besten mit deinem Tierarzt, damit der Behandlungsplan angepasst werden kann. Krankheiten Auch sehr ernstzunehmende Krankheiten, wie z.B. eine Herzschwäche, können zu Kotwasser führen. Leidet dein Pferd unter einem schwachen Herz, kann sich die Dickdarmwand verdicken, so dass die Aufnahme von Nährstoffen und freiem Wasser im Darm nicht mehr optimal möglich ist. Zudem können auch Leberprobleme und Nierenprobleme Kotwasser bei deinem Pferd hervorrufen. Eine nicht artgerechte Fütterung, verschiedene Zusätze oder Medikamente können die Leber deines Pferdes überlasten und ihre Entgiftungsfunktion stören. Aufgenommene Gifte werden dann über den Darm ausgeschieden, welcher dadurch überreizt und überfordert wird. Auch bei einer Nierenschwäche landen vermehrt Giftstoffe im Darm deines Pferdes. Darmentzündungen, Durchfall und Kotwasser können entstehen.   Was kannst du machen, wenn dein Pferd Kotwasser hat?  Ein gesunder Verdauungstrakt ist in erster Linie abhängig von artgerechter Pferdehaltung und Fütterung. Durch die Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen kannst du Kotwasser bei deinem Pferd langfristig stoppen. Hat dein Pferd akut Kotwasser, dann hinterfrage dein Management anhand folgender Punkte: Erhält dein Pferd ausreichend Raufutter in hochwertiger Qualität? Für eine gesunde Verdauung benötigt dein Pferd je 100 kg Körpergewicht pro Tag mindestens 1,5 kg Heu, bei Heulage sind es mindestens 2 kg. Dazu sollten die Fresspausen bei deinem Pferd nie länger als 3-4 Stunden sein. Enthält dein Pferd aufgrund seines niedrigen Rangs in der Herde nicht ausreichend Raufutter, dann richte am besten mehrere alternative Futterstellen ein. Bist du dir unsicher über die Qualität deines Raufutters, kannst du einfach einen Raufutterschnelltest durchführen. Hat der Raufutterschnelltest ergeben, dass dein Raufutter von mäßiger Qualität ist, kannst du die Raufutterration durch sinnvolle Heuersatzprodukte, wie Heucobs oder zuckerreduzierte Rübenschnitzel, ergänzen. Raufutter kannst du zudem auf Schimmelsporen, Bakterien und Mykotoxine untersuchen lassen. Grundsätzlich benötigen alle Pferde Raufutter in einer sehr guten Qualität, welches zudem keine Spuren von Schimmel, Keimen oder Staub enthält. Hast du ein magenempfindliches Pferd, solltest du diesem Faktor jedoch besondere Aufmerksamkeit schenken. Bekommt dein Pferd ein Mineralfutter und erhält dadurch alle nötigen Nährstoffe? Bekommt dein Pferd kein oder weniger als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag? Dann ist die Zugabe eines Mineralfutters erforderlich, um es mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Achte dabei jedoch immer auf die Fütterungsempfehlung, um sowohl ein Defizit als auch einen Überschuss an Nährstoffen zu vermeiden. Erhält dein Pferd ausreichend frisches Trinkwasser? Werden die Tränken deines Pferdes regelmäßig gesäubert? Oder ist das Trinkwasser vielleicht verunreinigt? Um die Gesundheit deines Pferdes optimal zu unterstützen, ist ausreichend frisches Trinkwasser sehr wichtig. Hierzu zählt auch die Hygiene der Tränken auf dem Paddock, der Pferdeweide und in der Box. Kontrolliere diese im Falle von Kotwasser und reinige sie gründlich.     ​​​Wirkt dein Pferd oft gestresst oder ist häufig stressigen Situationen ausgesetzt? Ist dein Pferd oft durch Turniere, Training oder Transporte im Stress? Oder verträgt es sich nicht mit den anderen Pferden in seiner Herde? Dann sorge bei deinem Pferd im Alltag für mehr Ruhe und trenne es von den Pferden, mit denen es sich nicht versteht. Die Herde sollte immer ausgewogen sein. Hilfreiche Ergänzungsfuttermittel können außerdem dazu beitragen, die innere Ruhe bei nervösen Pferden wiederherzustellen. Ist dein Pferd ausreichend in Bewegung? Bewegst du dein Pferd regelmäßig? Oder bewegt es sich vielleicht nur selten auf dem Paddock oder hat nicht genügend Auslauf? In diesem Fall ist es möglich, dass der Verdauungstrakt nicht ausreichend in Schwung kommt. In freier Wildbahn legen Pferde ca. 15-16 Schrittstunden pro Tag zurück. In der heutigen Pferdehaltung ist dies jedoch nicht immer möglich. Nichtsdestotrotz hat dein Pferd täglich einen mehrstündigen Bedarf an Bewegung. Das absolute Minimum liegt hier bei 2 Stunden Bewegung pro Tag. Dazu zählen vor allem die freie Bewegung auf der Weide oder dem Paddock. Laut Deutscher Reiterlicher Vereinigung sollte der Auslauf für 2 Pferde dabei mindestens 150 m² groß sein. Pro weiteres Pferd werden zusätzlich mindestens 40 m² Fläche benötigt. Den Bewegungsbedarf deines Pferdes kannst du außerdem durch Zeit in der Führmaschine, beim Reiten oder Spazierengehen decken. Halte dabei die reinen Stehzeiten in der Box so kurz wie möglich. Wie sieht die Weide- und Paddocksituation aus? Wachsen auf deiner Weide zahlreiche Pflanzen, die du nicht kennst? Frisst dein Pferd Futter von sandigen Böden? Sind Weide und Paddock vielleicht sogar verdreckt? Für die Gesundheit deines Pferdes ist es sehr wichtig, Weide und Paddock frei von Giftpflanzen halten. Diese können unter anderem Kotwasser und andere Vergiftungserscheinungen auslösen. Füttere Heu außerdem nicht direkt vom sandigen Boden, sondern in einer Heuraufe oder in Heunetzen. Frisst dein Pferd trotzdem Sand, kann eine regelmäßige Kur bei der Ausscheidung des Sandes helfen. Hat dein Pferd gesundheitliche Probleme? Bleibt das Kotwasser trotz der Eliminierung zahlreicher Auslöser bestehen, dann ziehe unbedingt deinen Tierarzt zu Rate. Besonders die Kaufähigkeit der Zähne, ein möglicher Parasitenbefall und Belastungen von Herz, Leber und Niere sollten dann genauer untersucht werden. Unterstütze bei Kotwasser, Durchfall und einem Bakterienungleichgewicht die Sanierung und Stabilisierung der Darmfunktion deines Pferdes mit einem speziell darauf abgestimmten Ergänzungsfuttermittel.  Kotwasser bei deinem Pferd vorbeugen  Das beste Mittel gegen Kotwasser ist, der Entstehung durch eine artgerechte Pferdefütterung und Pferdehaltung vorzubeugen. Hierzu zählen: Ausreichend qualitativ hochwertiges Raufutter Bedarfsgerechte Kraftfuttergabe Vermeidung von häufigen Futterwechseln Schwer verdauliches Futter vermeiden Langsames Anweiden Sehr gute Hygiene beim Rau- und Kraftfutter Optimale Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen Optimale Haltungsbedingungen auf Weide und Paddock (Größe, Wechselweiden, Giftpflanzen, Futterplätze) Frisches Trinkwasser Ausreichend freie Bewegung Vermeidung von Stress Regelmäßiger Check auf Parasiten und Zahnprobleme Unterstützung der Entgiftungsorgane, z.B. durch Kräuter
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Fütterung und Gesundheit
Lebererkrankung beim Pferd
Die Leber ist des Pferdes größtes Verdauungsorgan. Sie besteht aus zwei Hälften und wiegt bei einem normalen Warmblutpferd ca. 5kg. Anatomisch setzt sich die Leber des Pferdes aus den Leberlappen, den Leberbälkchen und den Leberzellen (Hepatozyten) zusammen. Die Leber besitzt zwei Zugänge: Die Leberarterie transportiert mit Sauerstoff angereichertes Blut vom Herzen kommend, während die Pfortader Blut mit Nährstoffen aus dem Magen-Darm-Trakt, Milz-Abbauprodukte sowie Hormone der Bauspeicheldrüse zur Leber transportiert. Die wichtigsten Aufgaben einer Pferdeleber Die Leber ist maßgeblich am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten beteiligt. Außerdem ist sie ein wichtiges Reservedepot für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Erst in der Leber können durch die Zusammenarbeit und Produktion verschiedener Proteine, Enzyme und Hormone, die meisten Nährstoffe verwertet und für den Organismus zur Verfügung gestellt werden. Neben der Aufgabe im Fett-Kohlenhydratstoffwechsel übernimmt die Pferdeleber außerdem eine ganz entscheidende Funktion als Entgiftungsorgan. Die Leber kann Medikamente, toxische Verbindungen und über das Futter aufgenommene Gifte bis zu einem gewissen Maß abbauen, so dass die Abbauprodukte dann über die Nieren ausgeschieden werden können. Wie die Pferdeleber sich selbst zu helfen weiß Die Leber des Pferdes hat ein enorm großes Regenerationsvermögen. Trotz Überbelastung zeigt sie lange keine signifikant erkennbaren Symptome. Erst wenn mehr als 70-80 % der Leber nicht mehr funktionieren, werden klinische Symptome sichtbar. Dies sind für das Pferd Fluch und Segen zugleich, denn durch diese Fähigkeit der Pferdeleber ist es für Besitzer oft sehr schwierig, eine Lebererkrankung bei ihrem Pferd frühzeitig zu erkennen. Lebererkrankungen bei Pferden nehmen zu Leider kommen Lebererkrankungen bei Pferden immer häufiger vor. Dies wird vor allem mit dem Vormarsch der für Pferde hochgiftigen Jakobskreuzkraut Pflanze in Verbindung gebracht. Die Leber kann durch die Aufnahme von giftigen Stoffen, wie sie beispielsweise im Jakobskreuzkraut zu finden sind, aber auch durch Infektionen, Bakterien oder Parasiten, schwer geschädigt werden. Bei einer geschädigten Leber steigen die Konzentration der Leberenzyme im Blut und die Konzentration, der nicht von der Leber herausgefilterten Abfallstoffe wie Bilirubin. Aus diesem Grund kann die Diagnose einer Lebererkrankung auch am eindeutigsten über die sogenannten Leberwerte im Blutbild ermittelt werden. Die Ursache kann allein über das Blutbild in den meisten Fällen jedoch nicht ermittelt werden. Zum Beispiel Gamma GT und alkalische Phosphatase (ALP) steigen vor allem bei Problemen im Abtransport der Giftstoffe, während ein erhöhter Gehalt von GLDH, LDH und AST (GOT) auf eine Schädigung der Leberzellen selbst hinweist. Doch nicht alle Enzyme nehmen im gleichen Maße zu bzw. ab und somit kann die Geschwindigkeit dieser Veränderung allein nicht auf den Grad der Leberschädigung hinweisen. Ist beispielsweise allein der LDH-Wert deines Pferdes erhöht, ist dies zunächst von geringer Aussagekraft für den aktuellen Gesundheitsstatus der Leber. Allerdings kann eine Aufteilung des LDH-Werts in die Leberisoenzyme LDH 3 und LDH 4 helfen, eine genauere Diagnose über die Lebergesundheit deines Pferdes zu stellen. Da diese Methode jedoch sehr kostenintensiv ist, betrachten viele Tierärzte meist die Enzyme AST und Gamma GT. Mithilfe des Gamma GT Werts lässt sich eine deutliche Aussage über den Zustand der Leber deines Pferdes treffen, da er proportional zum Ausmaß der Leberschädigung verläuft. Das bedeutet: je höher der Gamma GT Wert, desto höher der Grad der Lebererkrankung. Außerdem ist das Enzym GLDH zu betrachten. Ein erhöhter GLDH Wert im Blut ist immer ein Hinweis auf eine schwere Schädigung der Leber und somit von großer Bedeutung. Achte bei einer Blutentnahme zusätzlich darauf, dass das Serum innerhalb von 24 Stunden ausgewertet wird. Die Leberwerte haben nur eine sehr kurze Halbwertzeit. Weist dein Pferd erhöhte Leberwerte auf, ist es in jedem Fall sehr wichtig, die genaue Ursache festzustellen, um eine vollständige Heilung zu erzielen. Dein Tierarzt hilft dir sicher gerne bei der Spurensuche und unterstützt dich mit seiner Anamnese, relevante Anhaltspunkte zur aktuellen Haltung und Fütterung zu finden.  Lebererkrankungen bei Pferden frühzeitig erkennen Da die Pferdeleber über einen hohen Kompensations- und Regenerationsmechanismus verfügt, ist eine frühzeitige Diagnose oft schwierig. Erhöhte Leberwerte sind erst im fortgeschrittenen Stadium einer Lebererkrankung im Blut nachweisbar. Erste Anzeichen deuten nicht direkt auf eine Lebererkrankung deines Pferdes hin. Genauso gut könnten diese auch Anzeichen einer anderen Krankheit abbilden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass du dein Pferd aufmerksam beobachtest und Veränderungen kritisch bewertest. Die Symptome der Leberkrankheiten bei Pferden entsprechen der Schwere des Leberschadens. Ziehe daher bei folgenden Symptomen auch immer eine Lebererkrankung deines Pferdes in Betracht: Verhaltensänderungen: Appetitlosigkeit Trägheit und Mattheit Apathisches Verhalten Leistungsschwäche Lichtempfindlichkeit Aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen Körperliche Veränderungen: Beschwerden des Bewegungsapparates, Ataxie Muskelabbau Abmagerung Haut- und Haarprobleme Vermehrtes Schwitzen Temperaturanstieg Beschleunigter Puls ohne Anstrengung Kolikartige Schmerzen Verstopfung Gelbverfärbung der Augenschleimhäute Kleine punktförmige Blutungen auf Nick- und Schleimhäute Dunkel verfärbter Urin (eventuell mit Blut im Urin) Ziehe beim Verdacht auf eine Lebererkrankung sofort deinen Tierarzt zu Rate. Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Lebererkrankung unterschieden: Primäre Lebererkrankung: Die Pferdeleber ist direkt betroffen, z.B. bei einem Parasitenbefall. Sekundäre Lebererkrankung: Die Erkrankung der Pferdeleber tritt in Folge einer Krankheit auf, z.B. bei Hufrehe, Vergiftungen oder Infektionen. Mögliche Ursachen von Lebererkrankungen Verzehr giftiger Pflanzen, allen voran das Jakobskreuzkraut Schimmelpilze oder Bakterien in qualitativ schlechtem Kraftfutter, Heu oder Stroh Fütterungsfehler: Nur selten liegt eine Mangelerscheinung vor. Häufiger ist die Ursache eine Überversorgung (zu proteinreiches Futter, zu viel synthetisches Mineralfutter). Schwermetalle, z.B. alte rostige Trinkwasser-Bleirohre Holzschutzmittel oder Weichmacher Farben und Lacke sowie Formaldehyd in Späne-Einstreu Parasiten oder Leberegel Infektionserkrankungen Tumore Medikamente Überdüngte oder mit Pestiziden behandelte Weiden Leberkrankheiten bei Pferden stehen auch oft im Zusammenhang mit Erkrankungen des Magen- Darm-Trakts. Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan und kann durch weitere Erkrankungen des Organismus somit auch stark in seiner Funktion in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem haben auch Stress, Überlastung oder Infektionen einen direkten Einfluss auf die Leber des Pferdes. Hier entstehen hochreaktive Radikale (schädliche Stoffe), die mithilfe der Leber in unschädliche Stoffe umgewandelt werden müssen. Dies kann die Leber langfristig belasten und folglich zu Leberproblemen führen. Achte daher immer darauf, den Tagesablauf deines Pferdes möglichst stressfrei zu gestalten und es artgerecht zu halten.  Behandlung von Lebererkrankungen beim Pferd Halte alle leberschädigenden Stoffe von deinem Pferd fern, um es langfristig vor Erkrankungen zu schützen. Berücksichtige hierfür folgende Checkliste: Kontrolliere regelmäßig die Weiden und Paddocks, damit diese stets frei von Giftpflanzen  sind. Die gängigsten Giftpflanzen sind: Jakobskreuzkraut, Bergahorn, Sumpfschachtelhalm oder Herbstzeitlose. Kraftfutter und Raufutter müssen stets in einem schimmelfreien Zustand sein. Vermeide eine Überdosierung von synthetischem Mineralfutter und wähle bevorzugt ein natürliches Vitamin- und Mineralfutter. Vermeide sowohl eine Überfütterung als auch einen radikalen Futterentzug (wie es manchmal bei Hufrehe empfohlen wird) bei deinem Pferd. Beides kann zur Bildung einer Fettleber führen. Reduziere den Eiweiß- und Fettgehalt im Futter und sorge dabei für ausreichendes Raufutter als Basisfütterung. Verwende für die Trinkwasserversorgung keine alten Bleirohre. Vorsicht bei Futter- oder Wassereimern: schwarze Mörteleimer enthalten oft Weichmacher. Entwurme dein Pferd regelmäßig. Verzichte auf chemische Holzschutzmittel, Farben und Lacke für Pferdeboxen oder Weide- und Paddockzäune. Sollte dein Pferd Medikamente bekommen, lies sorgfältig den Beipackzettel und informiere dich bei deinem Tierarzt über mögliche Nebenwirkungen. Bewirtschafte deine Weiden „pferdefreundlich“ und verzichte auf Pestizide. Lies dazu auch unseren Ratgeber „Pferdeweiden richtig bewirtschaften.“​ Kräuter können die Leber zusätzlich unterstützen Bestimmte Kräuter unterstützen ganz besonders die Leberfunktion. Dabei wird durch sogenannte Bitterstoffe der Gallenfluss erhalten und angeregt. Bitterstoffe sind z.B. in Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn enthalten. Insbesondere Mariendistel (mit hohem Gehalt an Silymarin) und Artischocke sind als bitterstoffreiche „Leberkräuter“ bekannt. Mariendistel beeinflusst den Zellstoffwechsel der Leber. Artischocke regt den Gallenfluss an. Eine Unterstützung der Leber durch eine bitterstoffreiche Kräutermischung kann ganzjährlich erfolgen. Besonders zur Zeit des Fellwechsels bietet sich eine Kur von 6-8 Wochen an. Dein Pferd wird es dir danken! Bei allen Maßnahmen und Behandlungen von Lebererkrankungen bei Pferden gilt: Nur die Beseitigung der Ursachen kann zum dauerhaften Erfolg führen.  
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Fütterung und Gesundheit
Flohsamen in der Pferdefütterung
Soll ich meinem Pferd Flohsamen füttern? Eine Frage, die du dir vielleicht auch schon gestellt hast. Pferde, die ihr Heu vom sandigen Boden fressen oder auf kurzgefressenen Weiden grasen, nehmen mit dem Futter auch immer Sand und Erde auf. Beides lagert sich im Magen-Darmtrakt der Pferde ab und kann über längere Zeit zur Reizung der Darmschleimhaut führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Verstopfungen oder Koliken. In beiden Fällen kann eine Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur helfen. Was sind Flohsamen? Flohsamen sind die Samen einer bis zu 10cm hohen Pflanze aus der Gruppe der Wegeriche. Der botanische Name lautet Plantago ovata. In Indien und Pakistan, wo der Samen hauptsächlich angebaut wird, wird er schon lange als Heilmittel in der Naturheilkunde Ayurveda benutzt. Der Name ist angelehnt an das Verhalten der Samen. Sind die reif, springen sie im hohen Bogen aus den Schoten und können dabei leicht mit Flöhen verwechselt werden.  Warum sind Flohsamen und Flohsamenschalen gut fürs Pferd? Flohsamenschalen werden traditionell zur Unterstützung des Verdauungsapparates bei Pferden eingesetzt. Das Besondere an Flohsamen sind ihre Eigenschaften in der Schleimbildung und ihre hohe Quelleigenschaft. Die in den Flohsamenschalen enthaltenen pflanzlichen Ballaststoffe sind in der Lage, mehr als das 50-fache an Wasser zu binden. Dadurch nimmt das Volumen des Nahrungsbreis im Darm zu. Es entsteht Druck auf die Darmwand, die Peristaltik wird angeregt und löst schließlich den Darmentleerungsreflex aus. Die Ballaststoffe der Flohsamen wirken sich positiv auf die Darmflora aus, weil sie das Wachstum darmfreundlicher Bakterien fördern. Ihre Schleimstoffe schützen zudem die Darmschleimhaut des Pferdes und helfen, Sandablagerungen im Magen-Darm-Trakt zu binden und auszuscheiden. Die Schalen der Flohsamen sind sehr ballaststoffreich. Je nachdem, wie gut die Qualität der Flohsamenschalen ist, enthalten 100g von ihnen rund 70-90g Ballaststoffe. Zum Vergleich: Ein Lebensmittel, das mehr als 6g Ballaststoff pro 100g enthält, wird als ballaststoffreich bezeichnet. Im Darm quellen die Ballaststoffe auf und regen die Verdauung an. Dabei können sie schädliche Substanzen binden und mit der Nahrung ausscheiden. Ballaststoffe bilden den Nährboden für positive Darmbakterien und unterstützen so eine gesunde Darmflora. Einsatzmöglichkeiten von Flohsamen und Flohsamenschalen beim Pferd Bei Kotwasser und Durchfall können ganze Flohsamen trocken beigefüttert helfen, Flüssigkeit aufzusaugen und die Stuhlkonsistenz zu regulieren. Bei Verstopfungskoliken können sowohl Flohsamen als auch Flohsamenschalen in aufgequollener Form Schmierstoffe in den Darm bringen. Das erhöhte Volumen regt idealerweise die Verdauung an. Abgelagerte Stoffe im Darm können sich an den Schleim binden und so abtransportiert werden. Zum Beispiel, wenn Pferde Sand und Erde gefressen haben. Eine begleitende Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur kann ebenfalls positiv dazu beitragen, den Darm deines Pferdes zu reinigen und zu schützen. Flohsamen oder Flohsamenschalen – was ist besser für dein Pferd? Wenn du dich für die Fütterung von Flohsamen entscheidest, hast du immer noch die Wahl zwischen dem ganzen geschlossenen Samen oder der Schale. Da die Wirkung ähnlich ist, kann beides gefüttert werden. Flohsamen haben im Vergleich zu den Schalen einen höheren Nährwert, Flohsamenschalen schleimen mehr. Flohsamen: Da Flohsamen im Magen weniger stark quellen, können sie sowohl trocken als auch nass/feucht gefüttert werden. Sie sind energiereicher, da sie Öl enthalten. Bei leichtfüttrigen oder stoffwechselkranken Pferden solltest du dies bei der Fütterung beachten und nicht zu große Mengen an Flohsamen beifüttern. Flohsamen gelten als sanftere Variante, um Sand aus dem Darm zu bekommen. Die Nährwertangaben für 100g Flohsamen: Brennwert 88 kJ Kalorien 21 kcal Fett 0,6 g Kohlenhydrate 1,7 g Protein 2,4 g Ballaststoffe 84 g Flohsamenschalen: Flohsamenschalen sind weniger gehaltvoll. Es ist ganz wichtig, sie vor dem Füttern einzuweichen. Trocken verfüttert würden sie dem Magen zu viel Flüssigkeit entziehen. Die Empfehlungen der Hersteller, wieviel Wasser auf wieviel Flohsamenschalen kommen, variiert. Lese hierzu aufmerksam die Fütterungsempfehlung des Herstellers. Ein grober Richtwert ist: 50g Flohsamenschalen binden 1 Liter Wasser. Flohsamenschalen werden von Pferdebesitzern häufig lieber gefüttert, weil sie weniger Aufwand und Schmutz bedeuten. Manche Pferde fressen die Schalen auch lieber als die Samen. So fütterst du Flohsamenschalen richtig: Vor dem Füttern sollten die Flohsamenschalen etwa 30 Minuten eingeweicht werden. Wenn die Masse eine kleisterähnliche Konsistenz hat, ist sie perfekt. Häufig wird doch unterschätzt, wieviel Wasser die Flohsamenschalen zum Quellen benötigen. Gefahren für Pferde bei der Fütterung von Flohsamen Wer Flohsamen verfüttert, muss dafür sorgen, dass dem Pferd ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Um ganz sicher zu gehen, dass dein Pferd wirklich genügend Flüssigkeit aufnimmt, kannst du die Flohsamen auch als Mash verfüttern. In dieser Form enthält das Futter bereits eine bestimmte Wassermenge. Achtung: Es kann zu Verstopfungskoliken kommen, wenn die Flohsamen mit zu wenig Wasser eingeweicht werden und dadurch zu viel Wasser aus dem Futterbrei binden.  Tipp: Empfindliche Pferde könnten negativ auf die erhöhte Energie und Ölmenge der Flohsamen reagieren. Wenn die Samen in größeren Mengen gefüttert werden, kannst du entweder auf die Schalen zurückgreifen oder die Menge des Kraftfutters reduzieren. 
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Fütterung und Gesundheit
10 Tipps für die Gewichtsabnahme dicker Pferde
Bei Pferden ist Übergewicht ein bekanntes Problem. Besonders in der heutigen Haltung bewegen sich Pferde viel weniger als in der freien Wildbahn. Bei nicht bedarfsgerechter Fütterung und zu wenig Bewegung setzt dein Pferd schnell Fettreserven an. Ein paar Kilo zu viel auf den Rippen ist oftmals kein allzu großes Problem. Sollte dein Pferd aber sehr mollig werden, musst du unbedingt dafür sorgen, dass dein Pferd ein paar Pfunde verliert. Übergewicht bei deinem Pferd erkennen Ein dickes Pferd erkennst du schnell an seiner runden, weichen Form. Pferde, die etwas zu dick sind, lassen einen leichten Kamm am Hals erkennen. Auch an den Rippen kannst du gut erkennen, ob dein Pferd Übergewicht hat. Bei einem normalgewichtigen Pferd zeichnen sich die Rippen leicht ab und du kannst sie gut ertasten. Bei einem Pferd mit Übergewicht haben sich auf den Rippen und dazwischen Fettpolster abgelagert, so dass diese nicht mehr zu sehen sind. Wird dein Pferd adipös, prägt sich der Kamm am Hals deutlich aus und die Fettauflagerungen über den Rücken werden ungleichmäßig – dein Pferd gerät dann aus der Form. Du kannst die Körperverfassung deines Pferdes selbst beurteilen. Dazu eignet sich z.B. das Fat Scoring bzw. das Body Condition Scoring. Wie genau du dein Pferd beurteilst, erfährst du in unserem Ratgeber „Gewicht des Pferdes zu dick oder zu dünn“. Wie du dein dickes Pferd wieder in Form bringst Allein die Grundbedürfnisse eines Pferdes geben schon vor, wie wichtig lange Fresszeiten für Pferde sind. Dennoch gibt es viele Pferde, bei denen die Balance zwischen Energieaufnahme und Energiebedarf schnell aus den Fugen gerät – sie werden zu dick. Kandidaten sind hier bestimmte Pferde- und Ponyrassen wie beispielsweise Haflinger, Fjordpferde oder Shetlandponys. Auch eine Überfütterung gekoppelt mit zu wenig Bewegung sind häufige Ursachen für zu dicke Pferde. Gerade zur Weidesaison ist es wichtig, das Pferdefutter anzupassen. Lies hierzu auch unseren Ratgeber „Pferdefutter bei Weidegang anpassen“. Beachte, dass Übergewicht langfristig schwere gesundheitliche Folgen, wie Hufrehe, Diabetes oder EMS für dein Pferd bedeuten können.     Mit diesen 10 Tipps unterstützt du dein Pferd bei der Gewichtsabnahme: 1. Arbeite an deinem „Mindset“ Verwöhnst du dein Pferd hin und wieder mal mit einem, zwei oder doch eher vielen Leckerlis? Bekommt dein Pferd mit der aktuellen Fütterung doch mehr Energie als es eigentlich benötigt? Fütterst du Kraftfutter, obwohl dein Pferd dies eventuell gar nicht braucht? Wenn du dir ganz offen und ehrlich eingestehen kannst, dass du diese Fragen eigentlich mit „Ja“ beantworten müsstest, ist der erste Schritt in die richtige Richtung schon getan. Mach dir keine Sorgen darüber, dass du eigentlich schon früher hättest erkennen müssen, dass dein Pferd zu dick ist – das ist gut nachvollziehbar. Es ist doch immer schön anzusehen, wie dein Pferd sich über Futter oder kleine Leckereien freut, die Ohren spitzt und aufgeregt mit den Hufen scharrt. Wenn dein Pferd abnehmen muss, dann sei dir aber bewusst, dass sich etwas verändern muss. Nur so kannst du dein Ziel erreichen und langfristig einhalten. Möchtest du dein Pferd trotzdem hin und wieder mit einem Leckerli belohnen? Dann wähle vor allem natürliche und zuckerreduzierte Leckerlis und sei sehr sparsam mit den Mengen – auch Leckerlis müssen bei der Energieaufnahme deines Pferdes berücksichtigt werden.  2. Beginne sofort Dein Pferd ist zwar etwas zu dick, aber es befindet sich noch nicht im „roten Bereich“? Dann handle trotzdem sofort. Ist dein Pferd nur leicht übergewichtig, lassen sich bereits durch kleine Veränderung schnell Resultate erzielen. Passt du dein Fütterungs- und Trainingsmanagement nicht an, wird dein Pferd weiterhin an Gewicht zunehmen. Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Gesundheit deines Pferdes. Strebe daher immer sein Idealgewicht an und vermeide lange Abnehmprozesse. Dies ist nicht nur angenehmer für dein Pferd, sondern vermeidet auch Sorgen, Stress und Tierarztkosten. 3. Beurteile kritisch die tägliche Kraftfutterration deines Pferdes Hat dein Pferd Probleme mit Übergewicht, findet sich die Ursache oft in der Fütterung. Besonders zu viel Kraftfutter, welches nicht auf den Bedarf deines Pferdes abgestimmt ist, treibt die Energiezufuhr in die Höhe. Beginne daher mit der Reduzierung des Kraftfutters oder lasse es sogar ganz weg. Die meisten (Freizeit-)Pferde können ihren täglichen Energie- und Nährstoffbedarf bereits ausreichend mit Raufutter (Gras, Heu, Heulage, Stroh) und Mineralfutter decken. Sollte dein Pferd zusammen mit anderen Pferden gefüttert werden, die Kraftfutter erhalten, kannst du ihm stattdessen zuckerreduzierte Raufutterersatzprodukte anbieten. Dadurch erhält dein Pferd keine übermäßige Energie, aber es bleibt dennoch beschäftigt und Futterneid wird vermieden.  Dein Pferd benötigt während des Abnehmtrainings dennoch zusätzlich ein Kraftfutter, z.B. zur Unterstützung des Konditions- und Muskelaufbaus? Dann greife in diesem Fall am besten zu einem stärke- und zuckerreduzierten Diätfutter für Pferde. Besonders empfehlenswert sind fasserreiche Kaftfuttersorten, die nicht nur die Kautätigkeit fördern, sondern zudem die Fresszeiten verlängern. Insbesondere Müslis wie Pavo Care4Life Kräutermüsli mit 11 verschiedenen Kräutern, Pavo EasyMix mit einem sehr geringen Anteil an Zucker, Stärke und Energie oder Pavo InShape mit extra hohem Eiweißgehalt sind vollwertige Kraftfuttermittel und versorgen dein Pferd mit allen essentiellen Nährstoffen, sind dabei aber besonders energie-, zucker- und stärkearm. Sie eignen sich daher sehr gut für Pferde, die ein paar Kilos abspecken sollen und (mehr) trainiert werden. Beachte! Bei einer Raufütterung mit wenig oder keinem Kraftfutter ist die Fütterung eines Mineralfutters wichtig, um den täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Hierzu eignen sich Pavo DailyFit in Brikettfrom oder Pavo Vital in Pelletform. 4. Biete genügend Raufutter an Raufutter ist das A und O in der Pferdefütterung und für eine gesunde Verdauung essentiell wichtig. Verzichte daher auch bei einer Diät niemals auf Raufutter. Pferde benötigen mind. 1,5% ihres Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). Wenn dein Pferd zu wenig Raufutter zur Verfügung hat, fehlt ihm außerdem Beschäftigung, was zu unerwünschtem Verhalten führen kann. Tipp: Verwende engmaschige Heunetze, aus denen dein Pferd das Heu zupfen muss. Hierdurch verlängern sich die Fresszeiten, so dass dein Pferd deutlich länger mit seiner Ration beschäftigt ist. Du kannst die Fresszeiten deines Pferdes auch durch die Ergänzung von zuckerarmen Raufuttersnacks verlängern. Hierbei den Snack einfach auf den Boden im Heu, im Futtertrog oder im Heunetz verstecken. Dein Pferd ist damit nicht nur lange beschäftigt, sondern nimmt außerdem gesundes Raufutter auf. Achte auch darauf, dass du energiearmes Heu fütterst. Den Energie- und Nährstoffgehalt deines Heus kannst du ganz einfach mit dem Pavo Raufutter-Schnelltest bestimmen. Neben den gängigen Raufuttersorten wie Gras, Heu oder Heulage, kannst du auch Raufutterersatzprodukte anbieten. Dies kann der Fall sein, wenn dein Pferd Zahnprobleme hat oder dein Raufutter von mäßiger Qualität ist. Bei zu dicken Pferden eignen sich als Raufutterersatz Heucobs und/oder entzuckerte Rübenschnitzel. 5. Begrenze den Weidegang deines Pferdes Junges Gras hat einen höheren Zuckergehalt. Wenn dein Pferd ein paar Pfunde verlieren soll, ist es darum wichtig, auf einen 24-Stunden-Weidegang zu verzichten. Stattdessen ist ein begrenzter Weidegang, der „portionsweise“ eingeteilt ist, oder die Nutzung eines Maulkorbes für ein dickes Pferd besser geeignet.  6. Langeweile vermeiden Wird der Weidegang begrenzt, hat dein Pferd auch weniger Beschäftigung. Biete ihm daher ausreichend Abwechslung sowie Bewegung an und vermeide Langeweile, denn dies kann zu unerwünschtem Verhalten führen. Im Idealfall verbringt dein Pferd seine Freizeit zusammen mit anderen (leichtfuttrigen) Pferden auf einem Paddock. In einer Herde fühlt sich dein Pferd nicht nur wohler, sondern wird sich auch mehr bewegen. Dies reduziert Stress sowie Langeweile während der Abnehmphase.  7. Trainiere regelmäßig mit deinem Pferd, überstürze aber nichts  Das beste Training für dein Pferd, um Gewicht zu verlieren, ist Schritt reiten oder gleichmäßiges Traben. In einer schnelleren Gangart (Galopp) werden mehr Kohlenhydrate als Fett verbrannt. Alternativ kannst du dein Pferd natürlich auch longieren oder mit ihm spazieren gehen – jegliche Art der Bewegung ist prima. Wenn du dir einen Bewegungsplan für dein Pferd erstellen möchtest, achte besonders darauf, dass du dein Pferd nicht überforderst. Die Trainingseinheiten sollten nur langsam an Intensität zunehmen, da dein Pferd zunächst eine Grundkondition aufbauen und ein paar Kilos verlieren muss, bevor es ohne Probleme schwerer und länger arbeiten kann. Du bist dir nicht sicher, wie fit dein Pferd aktuell ist? Das ist auch nicht immer leicht zu beurteilen, denn was für dich anstrengend ist, kann dein Pferd vielleicht mit Leichtigkeit wegstecken. Es kann aber auch sein, dass du dein Pferd überschätzt und ihm vor allem zu Beginn des Abnehmens zu viel zumutest. Daher ist es sicherlich interessant zu wissen, auf welchem Fitnesslevel sich dein Pferd befindet. Führe dazu doch einfach den Pavo Fitnesstest aus dem Pavo InShape Programm durch. Anhand des Ergebnisses stellst du dann einen Trainingsplan auf, der genau auf die Bedürfnisse deines Pferdes und deinen Anspruch angepasst ist.  8. Bring den Stoffwechsel deines Pferdes in Schwung Wenn die Temperaturen nicht zu tief abfallen, dann deck dein Pferd nicht zu früh/zu schnell ein. Dein Pferd hat dann nämlich mehr damit zu tun, seine Körpertemperatur konstant warm zu halten, was den Stoffwechsel zusätzlich zum täglichen Training in Schwung bringt. Vielleicht kommt für dich auch eine Offenstall-Haltung in Frage? Pferde sind hier automatisch mehr in Bewegung als bei reiner Boxenhaltung. Auch das natürliche Klima im Offenstall sorgt für einen gesunden Stoffwechsel. Somit kannst du schon mit kleinen Veränderungen in den Haltungsbedingungen dein Pferd beim Abnehmen zusätzlich unterstützen. 9. Vorbeugung  Wie auch bei uns Menschen werden leichtfüttrige Pferde schneller dazu tendieren wieder zuzunehmen. Hat dein Pferd erfolgreich abgenommen? Super! Dann ist es jetzt wichtig, dass es sein Idealgewicht auch langfristig halten kann. Durch eine angepasste Fütterung, ausreichend Training und einer pferdegerechten Haltung sollte dies nun kein großes Problem mehr darstellen. Verfalle nicht gleich in Panik, wenn der Zustand deines Pferdes phasenweise leicht schwankt, z.B. zu Beginn der Weidesaison – das ist ganz normal. Auch bedeutet ein dicker Bauch nicht immer gleich, dass dein Pferd zu dick ist. Halte daher am besten immer den Body Condition Score deines Pferdes im Auge. Dies ist der beste Messwert, um den tatsächlichen Fettanteil beurteilen zu können. Handle aber sofort, wenn du merkst, dass der Body Condition Score gestiegen ist.  10. Kontaktiere einen Experten Du hast dein Fütterungs- und Haltungsmanagement angepasst und trotzdem bleibt dein Pferd stark übergewichtig? Dann ist es empfehlenswert, dies einmal von deinem Tierarzt untersuchen zu lassen. Er kann feststellen, ob eventuell ein gesundheitlicher Grund hinter dem starken Übergewicht deines Pferdes liegt. In unserem Pavo InShape Programm findest du außerdem weitere Tipps für eine verantwortungsvolle und gesunde Gewichtsabnahme deines Pferdes. Du bevorzugst eine persönliche Beratung? Dann nimm Kontakt mit unserer Pavo Fütterungsberatung auf. Unsere Fütterungsexperten stehen dir gern mit Rat zur Seite.  Pavo InShape: Das komplette Abnehmprogramm für Pferde Lass dein Pferd nun auf eine verantwortungsvolle und gesunde Weise abnehmen und sorge im Anschluss dafür, dass es sein Idealgewicht auch langfristig beibehalten kann. Wie genau du dein Pferd beim Abnehmen unterstützen kannst, erfährst du in unserem umfangreichen Pavo InShape Programm. Unsere Pavo Experten bieten dir ausführliche Tipps und Tricks zu den 3 wichtigen Säulen des Abnehmprozesses: Haltung, Bewegung und Fütterung.  Hier gratis unser Pavo InShape Programm downloaden und direkt mit dem Abnehmen starten!​
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Fütterung und Gesundheit
Kissing Spines – Wirbelsäulenkrankheit bei Pferden
Kissing Spines bedeutet auf Deutsch „küssende Dornfortsätze“ und beschreibt eine immer häufiger diagnostizierte Wirbelsäulenkrankheit bei Pferden. Beim Kissing Spines Syndrom nähern sich die Dornfortsätze der Rückenwirbel einander immer weiter an bis sie sich berühren, schmerzhaft aneinander reiben und in extremen Fällen sogar überkreuzen oder überlappen. Zudem können Entzündungen zwischen den einzelnen Wirbeln sowie knöcherne Zubildungen entstehen. Besonders eine frühe Diagnose ist entscheidend, um dem Fortschreiten der Krankheit entgegen zu wirken und deinem Pferd starke Schmerzen zu ersparen. Für dich als Pferdebesitzer ist es daher also sehr wichtig zu wissen, welche Ursachen Kissing Spines hat, welche Symptome typisch sind und was zu tun ist, falls dein Pferd doch am Kissing Spines Syndrom erkrankt. Ursachen von Kissing Spines bei Pferden Häufig ist falsches Reiten oder auch eine falsche Ausbildung die Ursache von Kissing Spines und den damit verbundenen Rückenproblemen beim Pferd. In manchen Fällen wird der Pferderücken z.B. zu schnell durch Reitergewicht „belastet“, ohne vorher eine ausreichende Bemuskelung aufgebaut zu haben. Gerade jungen Pferden in der Ausbildung bleibt so wenig Zeit für eine gute Entwicklung des Knochengerüsts und der Muskulatur. Besonders die Rückenmuskulatur hat einen sehr großen Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes und trägt einen großen Teil des Knochengerüsts. Setzt du dich beispielsweise auf den Rücken deines Pferdes, gibt seine Wirbelsäule zunächst erst einmal nach. Damit dein Pferd nun in der Lage ist, dein Gewicht gesund zu tragen, muss es seinen langen Rückenmuskel anspannen. Ist die Rückenmuskulatur jedoch nicht stark genug oder verspannt, ist auch das Anspannen des Muskels nicht möglich. Dies hat zur Folge, dass dein Pferd nicht aktiv mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt treten kann und seinen Rücken nach unten wegdrückt, anstatt ihn rund zu machen. Diese Fehlbelastung führt dann dazu, dass sich die einzelnen Dornfortsätze der Wirbelsäule immer weiter annähern, bis sie schmerzhaft aneinander reiben oder sogar überlappen. Bleibt es dauerhaft bei dieser Fehlbelastung, entzündet der Rückenmuskel. Ist der Muskel entzündet, kann er mit der Zeit schwinden, was dazu führt, dass die empfindliche Wirbelsäule ihren wertvollen Schutz verliert. Reitest du dein Pferd nun, spürt es diese Belastung sozusagen direkt auf seinen Knochen. Besonders der 12.-18. Wirbel sind anfällig für das Kissing Spines Syndrom, da der Abstand zwischen diesen sehr gering ist. Zudem liegen diese Rückenwirbel direkt unterm Sattel, weswegen sie oft zusätzlich belastet werden.  Welche Symptome deuten auf Kissing Spines bei deinem Pferd hin? Folgende Symptome können auf eine Kissing Spines Erkrankung hinweisen: Sensibilität beim Abtasten des Rückens Lahmheit Steifheit Stockende Übergänge Inaktive Hinterhand Schwerfällige oder keine Anlehnung Probleme in der Versammlung Kein „über den Rücken reiten“ Verweigerung vorm Sprung Dein Pferd kann sich nicht „in die Tiefe dehnen“ Taktfehler Häufiges Umspringen im Galopp Häufiger Kreuzgalopp Unterm Sattel bocken oder „weglaufen“ Kannst du Kissing Spines schon in frühen Jahren (oder beim Kauf) erkennen? Kissing Spines lässt sich in der Regel nicht verfrüht erkennen. Allerdings gibt es Vermutungen, dass die Anfälligkeit für diese Krankheit vererbt werden kann. So gelten beispielswiese Jungpferde mit eng aneinander stehenden Dornfortsätzen als anfälliger für Kissing Spines. Auch Pferde, deren Rückenmuskulatur beispielsweise durch einen Sturz beschädigt ist, gelten als gefährdeter. Generell empfiehlt es sich, ein neues Pferd unmittelbar nach dem Kauf einmal von deinem Tierarzt durchchecken zu lassen, bevor du beginnst mit ihm zu arbeiten. Stellt der Tierarzt dann z.B. erhöhte Blutwerte fest, kann dies auf Muskelverspannungen hinweisen. Diese gilt es dann schnell zu lösen, damit der Rücken deines Pferdes wieder locker wird, seine Muskeln geschmeidig bleiben und somit ein korrektes Reiten über den Rücken möglich ist. Ob dein Pferd an „Kissing Spines“ leidet, kann dein Tierarzt mit Hilfe eines Röntgenbilds feststellen. Das Röntgenbild zeigt dann, ob eine Erkrankung an der Wirbelsäule vorliegt und wenn ja, in welchem Stadium sich diese befindet. In manchen Fällen ist außerdem eine Szintigraphie sinnvoll, um eventuelle Fehlbildungen zu erkennen. Der Tierarzt schaut sich hier das Körpergewebe rund um die Wirbelsäule deines Pferdes an und bekommt so einen noch genaueren Einblick über das aktuelle Krankheitsstadium. Außerdem ist eine Begutachtung des Ganges deines Pferdes mit und ohne Reiter empfehlenswert, um herauszufinden, welche Fehlhaltung Kissing Spines begünstigt und wie du diese vermeiden kannst. Behandlung von Pferden mit Kissing Spines Besonders nach der ersten Diagnose benötigen viele Pferde entzündungshemmende Mittel, um wieder schmerzfrei im Rücken zu werden. Auch korrekt gestellte Hufe und ein, wenn nötig, passender Beschlag sind wichtig, damit der Pferderücken nicht falsch belastet wird und keine weiteren Rückenprobleme entstehen. Außerdem bietet sich eine Osteopathie an, um Blockaden im Bewegungsapparat zu lösen. Sei allerdings darauf vorbereitet, dass gerade die erste Behandlung für viele Pferde mit Kissing Spines sehr schmerzhaft sein kann. Möchtest du deinem Pferd selbst etwas Gutes tun, empfehlen sich gezielte Gymnastikübungen vom Boden. Dein Osteopath zeigt dir sicher gerne, welche Übungen deinem Pferd besonders zugutekommen und wie du diese korrekt ausführst. Auch wohltuende Massagen eignen sich, um deinem Pferd zu helfen und erste Verspannungen zu lösen. Ist dein Pferd wieder schmerzfrei und korrekt eingestellt, geht es ans Muskelaufbautraining. Hier empfiehlt sich besonders das Training an der Longe oder über die Handarbeit. Im Aufbautraining liegt der Fokus nun auf der Losgelassenheit im Pferderücken. Ist dein Pferd losgelassen, kennt es die richtige Balance aus unverkrampfter Muskelanspannung und Muskelentspannung. Sein Rücken schwingt bei gleichmäßig taktvollen Bewegungen, die Hinterhand ist aktiv und der Hals wird in einer Vorwärts-Abwärtshaltung gedehnt. Besonders wichtig ist, dass die Rückenmuskulatur entspannt und locker ist. Denn nur so kann sie effektiv von deinem Pferd eingesetzt werden und später auch das Reitergewicht gesund tragen.   Essentiell für eine gesunde Rückenmuskulatur ist auch ihr Gegenspieler: die Bauchmuskulatur. Die Bauchmuskulatur dient dem Rücken deines Pferdes als Stütze, hebt diesen an und trägt so einen Teil des Knochengerüsts mit. Sind die Bauchmuskeln deines Pferdes zu schwach und können nicht kontrahieren, lässt es seinen Rücken durchhängen. Unter diesen Umständen ist es deinem Pferd nicht möglich, seinen Rücken aufzuwölben und die Hinterhand zu aktivieren. Starke Bauchmuskeln sind also unumgänglich, um eine Fehlbelastung des Pferderückens zu vermeiden. Gute Übungen, um die Bauchmuskulatur deines Kissing Spines Pferdes zu stärken, sind Stangenarbeit, Bergauf und Bergab gehen, saubere Übergänge und korrekt ausgeführte Seitengänge. Auch das Bewegen in Dehnungshaltung ist ein äußerst wichtiger Faktor für einen gesunden Pferderücken. In einer gesunden Vorwärts-Abwärts Bewegung wird dein Pferd dazu verleitet, seinen Rücken rund zu machen und das lange Nacken- und Rückenband zu dehnen. So werden die Wirbel und Dornfortsätze auseinandergezogen und die Rückengesundheit deines Pferdes gefördert. Rückwärts richten am Hang und regelmäßige Dehnübungen sind ebenfalls sehr gute Lektionen, um den Rücken deines Pferdes zu stärken.   Ist dein Pferd mit Kissing Spines noch reitbar? Die gute Nachricht vorweg: Pferde mit Kissing Spines sind häufig noch reitbar. Sogar ein paar hocherfolgreiche Sportpferde sind vom Kissing Spines Syndrom betroffen. Bewegung ist sogar ein sehr wichtiger Teil des Genesungsprozesses der Pferdemuskeln und verhindert so, dass die Krankheit weiter fortschreiten kann. Es empfiehlt sich allerdings zuerst an der Longe zu arbeiten, bis dein Pferd Muskeln aufgebaut hat und losgelassen geht. Erst wenn dein Pferd dazu in der Lage ist, den Rücken rund zu machen, kann es das Reitergewicht gesund tragen. Außerdem ist es ratsam, die Sattelpassform kontrollieren zu lassen, bevor du wieder mit dem Reiten anfängst, um unangenehmen Satteldruck zu vermeiden. Zurück auf dem Pferd gilt es dann darauf zu achten, dass du dein Pferd losgelassen über den Rücken reitest. Gute Übungen, um die Losgelassenheit zu fördern, sind z.B. Seitengänge, Biegungen und Übergänge. Weitere Übungen für dein Pferd mit Kissing Spines Auch wenn dein Pferd schmerzfrei ist und es wieder geritten werden darf, ist es weiterhin sehr sinnvoll, es mit gezielten Gymnastikübungen zu unterstützen. Hierzu zählt beispielsweise das Dehnen der Hinter- und der Vorderbeine oder das Dehnen des Halses. Um den Hals deines Pferdes zu dehnen, kannst du ganz einfach den „Mohrrüben-Trick“ anwenden. Stelle dich hierfür mit einer Mohrrübe z.B. seitlich an die Schulter deines Pferdes und bringe es dazu, seinen Hals mit nach unten gestreckten Kopf in Richtung Hinterhand zu drehen. Korrekt ausgeführt unterstützt diese Übung die Mobilität der Wirbelsäule. Hat dein Pferd allerdings eine Blockade im Hals, ist es gut möglich, dass es den Hals abknickt und die Übung falsch ausführt, ohne dass du sofort etwas davon merkst. Stimme dich daher am besten im Vorfeld mit deinem Osteopathen ab, um herauszufinden, welche Übungen für den aktuellen Zustand deines Pferdes am besten geeignet sind und woran du typische Fehler erkennst. Tipps zur Fütterung von Pferden mit Kissing Spines  Generell sollte die Fütterung eines jeden Pferdes aus ausreichend qualitativ hochwertigem Raufutter bestehen und auf seine individuellen Bedürfnisse angepasst sein.Daher kommt es auch bei der Fütterung eines Pferdes welches unter dem Kissing Spines Syndrom leidet, auf den aktuellen Zustand und die Arbeitsintensität an. Die Diagnose „Kissing Spines“ wurde gerade erst erteilt und dein Pferd wird aktuell nicht bewegt? Dann genügt eine Futterration aus ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter, um den täglichen Nährstoffbedarf deines Pferdes zu decken. Möchtest du deinem Pferd dennoch ein Kraftfutter füttern, um z.B. Futterneid zu vermeiden, eignen sich getreide- und melassefreie Futtersorten mit wenig Stärke, Zucker und Energie. Du startest gerade das Muskelaufbautraining mit deinem Pferd? In diesem Fall benötigt dein Pferd ausreichend gutes Raufutter und ggfs. ein leichtes Kraftfutter, dessen Menge je nach Arbeitsintensität variiert werden kann. Speziell für den Trainingsbeginn, eignen sich Ergänzungsfuttermittel mit essentiellen Aminosäuren wie Lysin und Vitamin D3, um den Muskelaufbau zu fördern und Muskelermüdung vorzubeugen. Ist dein Pferd außerdem zu dünn? Eine hochwertige Raufuttermischung aus Luzerne, Soja und Spurfasern bringt dein Pferd wieder in einen guten Konditionszustand. Du fängst wieder an zu Reiten? Auch in diesem Fall ist ausreichend gutes Raufutter das A und O der Pferdefütterung und unbedingt notwendig, um dein Pferd gesund zu erhalten. Für ein Freizeitpferd, das leichte bis mittlere Arbeit verrichtet, empfiehlt es sich, weiterhin ein getreide- und zuckerreduziertes Müsli zu füttern, um seinen Bedarf an Nährstoffen zu decken. Dein Pferd erhält weniger als 1,5kg Kraftfutter pro Tag? Ergänze dann Vitamine und Mineralien durch ein Mineralfutter. Sportpferde, die schwere Arbeit erbringen, benötigen neben dem Raufutter ein zusätzliches Kraftfutter mit einem hohen Energiewert. Energieträger wie Öl oder Getreide sorgen dafür, dass dein Pferd Leistungen auf höchstem Niveau erbringen kann. Zusätzlich ist es besonders für Sportpferde wichtig, den Abtransport von Abfallstoffen in den Muskeln zu fördern, um Muskelsteifheit und Muskelübersäuerung vorzubeugen. Hier empfehlen sich Ergänzungsfuttermittel mit Magnesium, Selen und natürlichem Vitamin E, um die Muskeln deines Pferdes geschmeidig und locker zu halten.
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Fütterung und Gesundheit
Arthrose beim Pferd
Bei unklaren Lahmheiten ist die Diagnose Arthrose sehr gefürchtet, vor allem weil man lange davon ausging, dass Arthrose nicht heilbar bzw. nicht gut therapierbar ist. Inzwischen weiß man jedoch um die Regenerationsfähigkeit von Knorpeln und Knochen durch ihre ständigen Umbauprozesse. Bei einer ausreichenden Nährstoffversorgung kann, wenn noch etwas Knorpelmaterial vorhanden ist und nicht mehr Material abgetragen als aufgebaut wird, das Fortschreiten der Arthrose verzögert und sogar gestoppt werden. Wichtig ist hier immer eine frühzeitige Diagnose durch den Tierarzt, eine geeignete Therapie und ein bedarfsgerechter Fütterungsplan. Aber was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff Arthrose und wie kannst du deinem Pferd unterstützend helfen? Arthrosen werden in der Medizin als „chronisch-degenerative Gelenkerkrankungen“ bezeichnet. Das bedeutet: Sie bestehen über längere Zeit und gehen mit einem irreversiblen Umbau der natürlichen Gelenkstrukturen einher. Es handelt sich also meist um einen Gelenksverschleiß oder eine Gelenksabnutzung, jedoch können auch Gelenkzubildungen (Spat, Schale, Kissing Spines) gemeint sein. Zu Beginn der Erkrankung sind oft keine augenscheinlichen Symptome erkennbar. Die Pferde sind vielleicht etwas weniger arbeitswillig oder brauchen ein bisschen länger, um ganz locker zu werden. Erst wenn eine Arthritis, also eine Gelenksentzündung entsteht, gehen die meisten Pferde deutlich lahm oder sind in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt. Um die Entstehung von Arthrosen genau einordnen zu können, erläutern wir kurz den Aufbau, die Funktion und die Bestandteile von Gelenken: Ein Gelenk ermöglicht, zusammen mit Sehnen, Bändern und Muskeln, die Bewegung von Knochen und damit die Bewegung deines Pferdes. Es wird aus zwei oder mehr Knochen gebildet, deren äußere Konturen genau zueinander passen. Die Teile sind so geformt, dass die Bewegung zwischen ihnen leicht und reibungslos vonstattengeht. Um diese perfekte und leichtgängige Bewegung zusätzlich zu erleichtern, sind die Knochenbereiche im Gelenk mit gleitfähigem Knorpel überzogen. Diese elastische Knorpel-Gelschicht sorgt auch für einen geschmeidigen und geräuschlosen Bewegungsablauf der Gelenke und Knochen. Das Knorpelgewebe gehört zu den Stütz- und Bindegewebsarten. Zusätzlich ist das Gelenk mit einer Gleitsubstanz gefüllt, die als Synovia (Gelenkschmiere) bezeichnet wird. Diese zähflüssige, honigfarbene Gelenkschmiere funktioniert wie Getriebeöl. Damit sie nicht ausläuft, ist das Gelenk rundum von einer Kapsel umgeben. Für die mechanische Festigkeit von Gelenken sorgen die Bänder. Sie halten die Knochen in der richtigen Position und müssen in der Bewegung des Pferdes daher erhebliche Kräfte aushalten. Durch vielfältige Ursachen, z.B. chronische oder akute Überbelastungen, Entzündungen oder Trauma kann dieses komplizierte Gefüge gestört werden. Zuerst wird das kollagene Netzwerk des Knorpels beschädigt, welches die Knorpelzellen zu reparieren versucht. Ist die Schädigung langanhaltend und höher als die Bildung von neuem Knorpelgewebe, kommt es zum Knorpelverlust, welcher dann den Prozess der degenerativen Arthrose einleitet. Durch den Abbau des Knorpels reiben immer größere Knochenteile aufeinander. Es entsteht eine fortschreitende Entzündung. Diese zieht Knochenwucherungen nach sich, sowohl auf der Gleitfläche des Gelenks als auch an seinem Rand. Im weiteren Verlauf können die Bänder in den Entzündungsprozess einbezogen werden und die Gelenkschmiere verändert sich krankhaft. Sie wird dünnflüssig und ist daher weniger effektiv. Diese Veränderungen sind ausgesprochen schmerzhaft. Zu Beginn einer Arthrose siehst du am Gangbild bzw. an den Bewegungen deines Pferdes wenig. Oft sind es nur eine kurzfristige Unklarheit im Gang, das schwerfälligere Aufstehen oder das mühselige Drehen auf engem Raum. Je fortgeschrittener die Erkrankung jedoch ist, desto schmerzhafter wird es für dein Pferd. Ursachen von Arthrose bei Pferden Durch die Belastung des Bewegungsapparates finden als natürlicher Prozess abbauende Vorgänge statt. Daher sind häufiger ältere Pferde von Arthrose betroffen. Aber auch jüngere Pferde bleiben nicht immer von einer Arthrose verschont. Dieser Abbauprozess kann durch eine unangemessene, zu hohe oder zu intensive Arbeitsbelastung und unzureichendes Aufwärmen beschleunigt werden. Eine Arthrosebildung kann aber auch fütterungsbedingte Ursachen haben. Fehlen in der Nährstoffversorgung deines Pferdes Bestandteile, die für die Bildung von Hyaluronsäure oder Kollagen wichtig sind, kann sich das Knorpelgewebe nur unzureichend reparieren, bzw. regenerieren. Auch eine zu intensive Fohlen- und Jungpferdeaufzucht mit zu wenig Mineralstoffen und Spurenelementen kann schon den Grundstein für eine spätere Arthrose-Erkrankung bilden. Daher ist eine bedarfsgerechte Nährstoffzufuhr in jedem Alter für eine gesunde Knochen- und Gelenkentwicklung für dein Pferd essentiell. Den Ursachen zusammengefasst auf der Spur: Gelenkentzündungen (wie z.B. eine akute Arthritis in den Fesselgelenken), die nicht oder unzureichend behandelt wurden. Fehler im Haltungsmanagement, z.B. unzureichende Hufpflege, Fehlstellungen, falsches Reiten, zu starke Belastung durch den Reiter, Muskelverspannungen oder ungeeignete Bodenbeschaffenheiten. Die Folgen können zu einseitige Belastungen der Gelenke sein. Auch die Genetik kann bei der Entwicklung von Arthrose beim Pferd eine Rolle spielen. Zum Beispiel sind einige Rassen eher für Fehlstellungen bekannt als andere. Verletzungen im gesamten Bewegungsapparat wie Knochenbrüche oder Bänderrisse, die zu Überlastungen, bzw. einseitiger Belastung der Gelenke führen. Eine zu frühe und zu starke Belastung von Jungpferden. Diese Aspekte können bereits den Grundstein für Gelenkerkrankungen setzen, die sich schleichend in den Gelenken verfestigen. Eine zu frühe, fehlerhafte und zu starke Belastung nach Verletzungen des Bewegungsapparates belastet die Gelenke und kann das Risiko von Arthrose erhöhen. Übergewicht belastet ebenfalls die Gelenke und kann langfristig eine schmerzhafte Entzündung auslösen. Falsches Fütterungsmanagement von Fohlen, Jungpferden, erwachsenen Pferden und alten Pferden. Fehlen deinem Pferd Nährstoffe, wird der Regenerationsprozess der Knochen und Gelenke gestört, was die Entwicklung einer Arthrose begünstigt. Symptome der Arthrose sind: Gallen an den Gelenken oder schwammige Gelenke. Steifheit: in der Bewegung sind die Gelenke stark eingeschränkt. Lahmen, vor allem während des Entzündungsprozesses. Dein Pferd benötigt einige Zeit zum Einlaufen und lahmt ggf. bei den ersten Schritten. Unwilligkeit, sich zu bewegen, weil die Schmerzen in den Gelenken groß sind. Häufiges Stolpern und Bewegungen, die nicht zum normalen Bewegungsablauf passen. Die Gelenke fühlen sich warm an und sind geschwollen. Spat bei Pferden Diverse entzündliche und chronische Erkrankungen am Sprunggelenk des Pferdes werden als Spat bezeichnet. Die entzündliche Erkrankung ist auch als Knochenspat bekannt und wird allgemein der Arthrose zugeordnet. Starke Belastungen begünstigen die Entstehung von Spat. Daher leiden häufig Sportpferde und ältere Pferde an der chronischen Entzündung. Aber auch Pferde mit einer angeborenen Fehlstellung der Hinterbeine gehören zu einer Risikogruppe, was z.B. bei Islandpferden häufiger der Fall ist. Eine angeborene Fehlstellung löst jedoch nicht automatisch Spat oder Arthrose aus. Wichtig ist, dass diese Fehlstellung während des Trainings und im Fütterungs- sowie Haltungsmanagement beachtet wird. Die Symptome von Spat bei Pferden sind mit denen der Arthrose vergleichbar. Jedoch ist bei Spat nur das Sprunggelenk betroffen. Erste Anzeichen für Spat können sein, dass dein Pferd häufig seine Hinterbeine entlastet und diese auch nicht mehr so stark anwinkeln kann. Der Bewegungsablauf von Pferden mit Spat ist wenig geschmeidig, dafür eher steif. Die Steifheit wird besonders nach langer Stehzeit sichtbar, z.B. wenn dein Pferd gerade aus der Box kommt. Bei einer leichten Form läuft sich dein Pferd oft schon nach 10 bis 20 Minuten ein. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung verstärken sich die Symptome von Spat, so dass vor allem Bewegungen der Hinterhand stark schmerzen. Genau wie die Arthrose sollte auch beim Verdacht einer Sprunggelenkserkrankung im ersten Schritt dein Tierarzt hinzugezogen werden. Der Tierarzt wird dein Pferd eingehend untersuchen und dann einen geeigneten Therapieplan erstellen. Die Therapiemöglichkeiten sind mit denen der Arthrose vergleichbar. Oft kann hierbei auch dein Hufschmied unterstützen. Besprich dich zu einem möglichen Korrekturbeschlag daher am besten zusammen mit deinem Tierarzt und Hufschmied. Fütterungstipps zur Unterstützung von Pferden mit Arthrose Neben den allgemeinmedizinischen Ansätzen zur Therapie von Arthrosen bei Pferden gibt es auch zahlreiche alternative Methoden, die zur Schmerzlinderung und Steigerung des Wohlbefindens deines Pferdes beitragen können. Ernährung: Die Ernährung deines Pferdes spielt sowohl in Hinblick auf die Prävention als auch auf die Begleitung der Therapie durch deinen Tierarzt eine große Rolle. Achte hierbei vor allem auf eine bedarfs- und leistungsgerechte Fütterung deines Pferdes und sorge für ein gutes Gewichtsmanagement. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Nährstoffen können den Entwicklungs- und Regenerationsprozess der Knochen und Gelenke negativ beeinflussen. Eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen im richtigen Verhältnis sorgen für eine gesunde Entwicklung der Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder. Unterstütze die Produktion von Gelenkflüssigkeit daher am besten mit speziellem Ergänzungsfutter. Gerade ältere Pferde haben einen anderen Futteranspruch als jüngere Pferde. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Alte Pferde richtig füttern“. Hat dein Pferd ein paar Kilos zu viel auf den Rippen, sollte es unbedingt abspecken. Übergewicht ist eine zusätzliche Belastung für den gesamten Bewegungsapparat deines Pferdes. Unser Pavo InShape Programm kann dich und dein Pferd beim gesunden und verantwortungsvollen Abnehmen unterstützen. Du erhältst essentielle Tipps für die 3 Säulen des Abnehmens: Fütterung, Haltung und Bewegung. Setze dich gern mit unserer Pavo Fütterungsberatung in Verbindung, wenn du beim Erstellen eines vollwertigen Fütterungsplans für dein Pferd Unterstützung benötigst. Mineralien und Spurenelemente: Die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Magnesium im richtigen Verhältnis sorgen schon beim Jungpferd für eine stabile Bildung von Knochen und Knorpeln. Aber auch bei ausgewachsenen und älteren Pferden ist eine bedarfsgerechte Zufuhr wichtig, da der Auf- und Abbauprozess ein Leben lang anhält und unterstützt werden muss. Vor allem die Spurenelemente Kupfer, Mangan und Zink sind für eine ausreichende (Neu-)Bildung von Knorpel unerlässlich. Auch Schwefel spielt hierbei eine Rolle. Der Bedarf wird aber in der Regel über schwefelhaltige Aminosäuren abgedeckt. Du kannst ansonsten auch MSM in Maßen zufüttern. MSM ist die Abkürzung für die organische Schwefelverbindung Methylsulfonylmethan (auch Dimethylsulfon genannt). Antioxidantien und natürliche Entzündungshemmer: Mit einer gezielten Fütterung von Antioxidantien und entzündungshemmenden Wirkstoffen kannst du den Verlauf der Arthrose nachhaltig beeinflussen. In den Gelenken können freie Radikale entstehen, die das umliegende Gewebe negativ beeinflussen und sogar schädigen können. Darum ist eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien wie Vitamin C und E sowie den Spurenelementen Selen und Zink empfehlenswert. Sinnvoll können auch der Einsatz von hochwertigen Ölen (z.B. OmegaFit) mit hohen Gehalten von Omega-3-Fettsäuren, neuseeländischer Grünlippmuschel, Ingwer, Kurkuma oder Teufelskralle sein. Ihnen wird ein positiver Effekt auf Entzündungen in den Gelenken nachgesagt, der in einigen Fällen auch wissenschaftlich belegt werden kann. Chondroprotektive Substanzen: Für die Regeneration des Knorpels im Gelenk benötigt dein Pferd Glykosaminoglykane sowie Mangan und Kupfer. Glykosaminoglykane können über Muschelextrakte wie z.B. von der neuseeländischen Grünlippmuschel oder über die Komponenten Chondroitinsulfat, Glucosamin oder Hyaluronsäure zugeführt werden. Diese Bausteine unterstützen den Neubau, so dass mehr neues kollagenes Gewebe und Synovia (Gelenkschmiere) produziert als abgebaut wird. Hierdurch wird das betroffene Gelenk stabilisiert und die Regeneration der noch vorhandenen Knorpelzellen unterstützt.  Kräuter: Kräuter können auf natürliche Weise eine Entzündung in den Gelenken mildern. So können Schmerzen gelindert werden, die Durchblutung verbessert sich und der Abtransport von Giftstoffen wird gefördert. Gut verträgliche Gelenkkräuter sind z.B. Weidenrinde, Ulmenspierkraut, Teufelskralle, Huflattich, Beinwell, Goldrute, Kurkuma und Ingwer. Auch bei gelenkempfindlichen Pferden ist es generell empfehlenswert, vorbeugend gelenkwirksame Kräutermischungen zu füttern. Wenn du dir bei Kräutermischungen oder anderen homöopathischen Arzneimitteln nicht sicher bist, wende dich am besten an einen erfahrenen Therapeuten. Die Behandlung kann dann individuell auf dein Pferd abgestimmt und dosiert werden. Haltungstipps für Pferde mit Arthrose Um deinem Pferd mit Arthrose den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten und positiv der Gelenkkrankheit entgegen zu wirken, sind folgende Tipps empfehlenswert: Für Arthrose Pferde ist ein schützender, trockener Unterstand bei nasskaltem Wetter ganz besonders wichtig. Auch das Eindecken mit einer geeigneten Decke kann Pferden mit Arthrose helfen. Gerade bei nasskalten Wetterverhältnissen ist die Durchblutung des Bindegewebes und der Muskulatur deutlich schlechter, was die Schmerzen verstärken kann.  Nutze Wärme, um den Schmerz an den Gelenken zu lindern. Auch wenn Bewegung für dein Pferd schmerzhaft ist, so ist sie dennoch sehr wichtig, um die Durchblutung aufrecht zu erhalten und das Knorpelgewebe mit Nährstoffen zu versorgen. Ein offener Weidestall oder viel Weidegang ermöglichen deinem Pferd freie Bewegung ohne enge Wendungen.  Durch zusätzliches leichtes Training mit angepassten Bewegungseinheiten werden die Gelenke natürlich geschmiert und der Kreislauf des Pferdes wird angeregt. Wärme dein Pferd hierfür im Schritt mindestens 10 bis 15 Minuten auf. Vermeide abrupte Wendungen, Richtungswechsel, Stopps und Spins. Auf eine anstrengende Arbeit mit Cavaletti und Sprünge solltest du verzichten.  Deinem (älteren) Pferd tut die Gesellschaft von einer ruhigen, homogenen, friedlichen Gruppe gut. So hat dein Pferd weiterhin Bewegung und wichtige Sozialkontakte. Alte und kranke Pferde steigen in der Rangfolge der Herde oft ab. Sie müssen daher nach Bedarf über Nacht ihre eigene Box oder ihren eigenen Auslauf haben, damit sie in Ruhe liegen und fressen können.  Eine weiche Einstreu auf rutschfestem Untergrund wird empfohlen. Holprige Weiden, gefrorener Matsch und tiefer Morast schaden jedem Pferd – einem Arthrosepatienten jedoch besonders. Sorge daher für eine intakte sowie geschlossene Grasnarbe und bewirtschafte die Pferdeweide optimal. Vorsicht bei der Hufpflege: Die Beine lassen sich aus Schmerz oft nicht mehr so hochnehmen wie früher. Nimm darauf unbedingt Rücksicht und besprich dies auch mit deinem Hufschmied.  Dein Pferd mit Arthrose reiten Wurde bei deinem Pferd Arthrose diagnostiziert bedeutet das nicht gleich, dass du es nicht mehr reiten kannst. Stimme deinen Trainingsplan und die Intensität aber am besten mit deinem Tierarzt ab. Vor allem eine lange Aufwärmphase im Schritt ist sehr wichtig, um die Produktion von Gelenkflüssigkeit zu unterstützen. Enge Wendungen und einseitige Belastungen sind für Pferde mit Arthrose jedoch tabu. Fokussiere dich beim Training lieber auf gerade Linien und große Bögen. Wie eingeschränkt dein Pferd in der Bewegung ist, hängt vom aktuellen Grad der Erkrankung ab. Bist du dir unsicher, welche Übungen für dein Pferd in seiner aktuellen gesundheitlichen Situation geeignet und sinnvoll sind? Dann frag am besten deinen Tierarzt um Rat. Auch die Bodenbeschaffenheit beim Reiten von Arthrose-Pferden ist sehr wichtig. Hier empfehlen sich besonders federnde, ebene Böden. Vermeide daher tiefe oder rutschige Böden mit vielen Stolperfallen. Ist es einmal doch unumgänglich und du musst mit deinem Pferd einen unebenen, harten Boden überqueren, z.B. beim Ausreiten, dann passe das Tempo entsprechend an und reite besonders vorsichtig. Grundsätzlich ist es ratsam, ein Pferd mit der Diagnose Arthrose nicht einfach „wegzustellen“, sondern es auch weiterhin mit angemessener Arbeit und anderer Abwechslung sinnvoll zu beschäftigen. Vermeide totale Boxenruhe und sorge für ausreichend freie, gleichmäßige Bewegung. So kannst du die Lebensqualität deines Pferdes bestmöglich erhalten. Solange dein Pferd noch sichtbar Freude am Leben zeigt und Anteil an seiner Umwelt nimmt, kann es mit seiner Arthrose gut zurechtkommen. Eine schmerzhafte Steifheit am Morgen kann durch eine möglichst bewegungsintensive Haltung (Weide im Sommer, Auslauf im Winter) positiv beeinflusst werden. Allerdings solltest du auch immer wieder kritisch fragen, inwieweit der Grad der Lahmheit deines Pferdes ein tierschutzgerechtes Pferdeleben mit ausreichend Lebensqualität zulässt. Um dies beurteilen zu können, stimme dich eng mit deinem Tierarzt und vertrauten Reiterfreunden ab und entscheide dann im Sinne deines Pferdes.
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Fütterung und Gesundheit
Barhuf oder Hufeisen – der Hufmechanismus bei Pferden
Die Frage, ob dein Pferd besser Barhuf oder mit Hufeisen laufen sollte, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Befürworter des Barhuf-Laufens vertreten die Ansicht, dass die Natur das Pferd bereits mit allem ausgestattet hat, was es braucht und ein Hufeisen daher überflüssig oder gar schädlich sein kann. Jedoch kann man diese Aussage nicht pauschalisieren, da jedes Pferd andere Ansprüche hat und bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Pferd Barhuf laufen kann. Bevor du dich entscheidest, was das Beste für dein Pferd ist, ist es wichtig, dass du einige Grundlagen zum Hufmechanismus verstehst und seine Bedeutung für die Gesundheit deines Pferdes kennst. Sowohl der Beschlag mit Hufeisen als auch das Barhuf-Laufen können Vor- und Nachteile mit sich bringen, die du vor einer Entscheidung berücksichtigen solltest. Was ist der Hufmechanismus? Vereinfacht ausgedrückt, versteht man unter dem Hufmechanismus die elastische Verformung des Hufes bei jedem Auf- und Abfußen deines Pferdes. Bei einer Belastung des Hufes weitet sich der Huf durch den Druck des Körpergewichts von oben und den Gegendruck des Bodens von unten. Dies führt zur Formveränderung der Hufe und lässt Blut in die Huflederhaut strömen. Sobald dein Pferd abfußt, findet eine Entlastung der Hufe statt und die Hufe nehmen wieder ihre ursprüngliche Form ein. Aber auch wenn dein Pferd steht, wechselt das Druckverhältnis in den Hufen und eine minimale Formveränderung der Hufe findet statt. Der Hufmechanismus verläuft nämlich nicht nur statisch, sondern bereits ein veränderter Stellungswinkel oder feine Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit können den Hufmechanismus auslösen. Welche Funktionen hat der Hufmechanismus? Im Vergleich zur Körpermasse haben Pferde ein eher kleines Herz, das die Unterstützung der Hufe benötigt, um ausreichend Blut durch den Pferdekörper zu transportieren. Durch den Hufmechanismus entsteht ein Sog, der den Blutumtrieb fördert und das Blut wieder von den Hufen in Richtung Herz befördert. Daher wird der Hufmechanismus auch als „Hufpumpe“ oder „Die Kraft der 4 Herzen“ bezeichnet, denn er unterstützt das gesamte Herz-Kreislauf-System eines Pferdes. Sobald dein Pferd 10 Schritte macht, sind aufgrund der „Hufpumpe“ ca. 1 Liter Blut durch jeden Huf geflossen. Im vollen Umfang funktioniert dies aber nur bei Pferden, die Barhuf laufen und dadurch einen direkten Bodenkontakt haben, um den Hufmechanismus zu betätigen. Somit sind die Hufe aktiv am Stoffwechsel beteiligt und unterstützen den Organismus deines Pferdes auch bei der Ausleitung von Schad- bzw. Giftstoffen. Wenn der Hufmechanismus beeinträchtigt ist, bedeutet das eine Mehrarbeit für den restlichen Körper deines Pferdes. Außerdem ist der Hufpumpen-Mechanismus wichtig für dein Pferd, weil es unterhalb des Sprunggelenks und der Vorderfußwurzel keine Muskulatur besitzt. Deswegen übernimmt der Hufmechanismus die Kontraktion, die normalerweise eine Aufgabe der Muskulatur ist.     Die Hornkapseln der Hufe – also die äußere Hornschicht – bieten deinem Pferd zusammen mit dem Hufmechanismus eine wichtige Dämpfung von Stößen, Schritten und Sprüngen. Hierbei werden ca. 80 - 90% der Aufprall- und Wuchtenergie allein durch den Hufmechanismus abgefedert und z.B. in Wärmeenergie umgewandelt. Dadurch werden die unteren Gliedmaßen, aber auch die höher liegenden Gewebe und Organe deines Pferdes geschützt. Der Huf selbst besteht aus solidem, nachwachsendem Horn, welches die Pferdehufe vor äußeren Einwirkungen und Schädigungen, aber auch vor Temperaturschwankungen schützen. Die Hufe sind zudem ein sensibles Sinnes- und Tastorgan. Hierdurch kann dein Pferd die Bodenbeschaffenheit wahrnehmen und seine Bewegungen sowie Muskelarbeit darauf abstimmen, um auf jedem Bodenuntergrund einen möglichst sicheren Halt und Gang zu finden. Außerdem liefert der Hufmechanismus zusätzlichen Bodenhalt, da sich beim Auffußen die Hornkapsel der Hufe spreizt und sich dabei die Lage der Eckstreben verändert. Diese stemmen sich wie eine Art Keil in den Untergrund und sorgen für zusätzliche Stabilität und Rutschfestigkeit. Was genau passiert beim Hufmechanismus? Bei jedem Schritt deines Pferdes betätigt sich der Hufmechanismus, bei dem ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Komponenten stattfindet: Zehenwand: Beim Auffußen wird die vordere, obere Zehenwand nach hinten gedrückt. Die untere Zehenwand und der Tragerand bewegen sich nicht. Die Trachtenwände, die sich seitlich der Hufe an der äußeren Zehenwand befinden, erweitern sich vom Kronrand ausgehend bis hin zum Tragerand. Sohle: Die Sohle wird beim Auffußen nur geringfügig flacher. In Richtung des Tragrands findet keine Bewegung der Sohle statt.   Strahl: Der Strahl nimmt beim Auffußen Kontakt mit dem Boden auf.   Ballen: Die Ballen senken und weiten sich beim Auffußen.   Barhuf und Hufeisen im direkten Vergleich Ein gut funktionierender Hufmechanismus ist für die Gesundheit deines Pferdes sehr wichtig. Das bedeutet allerdings nicht, dass du deinem Pferd sofort die Hufeisen abnehmen und es Barhuf laufen lassen solltest, denn nicht jedes Pferd kann problemlos ohne Hufeisen laufen. Falls dein Pferd schon viele Jahre mit einem permanenten Beschlag unterwegs ist, kann eine radikale Umstellung auf das Barhuf-Laufen auch zu Komplikationen führen. Ob Hufeisen oder Barhuf – informiere dich über die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten und entscheide selbst, was für dein Pferd das Richtige ist. Vorteile & Nachteile von Hufeisen Der Vorteil des Hufeisens besteht darin, dass es wie eine Art Gehhilfe für dein Pferd funktioniert: Dein Pferd kann dadurch länger stehen, also nicht aktiv bewegt werden. Die Hufeisen können gut an den Huf angepasst werden, dadurch sind auch verschiedene Korrektur- und Spezialbeschläge möglich. Auf hartem und steinigem Boden ist das Hufeisen eine Erleichterung für dein Pferd. Der Huf wird vor übermäßiger Abnutzung geschützt. Ein Beschlag kann bei Hufproblemen, wie z.B. Hufrehe, eine schmerzlindernde Wirkung haben. Diese Entscheidung aber bitte nie ohne den Rat eines Tierarztes treffen. Bei bestimmten sportlichen Veranstaltungen sind Hufeisen Pflicht. Folgende Nachteile können sich durch den starren Eisenbeschlag ergeben: Einschränkung bzw. Lahmlegung des Hufmechanismus und Tastsinns. Mögliche Beschädigung der Hornkapsel. Höhere Verletzungsgefahr anderer Pferde, wenn Pferde austreten. Höhere Rutsch- und Unfallgefahr auf glatten Böden. Langfristige Stellungsfehler und schiefe Hufe bei unsachgemäßem Beschlag. Übermäßige Beanspruchung der Gelenke durch den schweren Beschlag. Lastenverteilung fast nur auf dem Tragerand der Hufe. Zusätzliches Gewicht, das auch die Fliehkraft erhöht. Einschränkung des Hornwachstums, häufig gepaart mit minderer Hornqualität. Beeinträchtigung der Thermoregulation (besonders in der kalten Jahreszeit). Vorteile & Nachteile des Barhuf-Laufens Neben der gesundheitlichen Notwendigkeit, die sich aus dem Barhuf-Laufen für dein Pferd ergibt, sind noch weitere Vorteile des Barhufens nennenswert: Volle Funktionsfähigkeit des Hufmechanismus und Tastsinns (bei gesunden Hufen). Bessere Durchblutung des Hufes. Bessere Stoßdämpfung der Gelenke und Organe. Feinere Korrekturmöglichkeiten bei Fehlstellungen. Natürliche Hornabnutzung. Lastenverteilung auf Tragerand, Sohle und Strahl. Rutschfestigkeit auf glattem Bodengrund. Nachteile durch das Barhuf-Laufen ergeben sich meist dann, wenn dein Pferd es nicht gewohnt ist und zuvor über einen langen Zeitraum einen permanenten Beschlag trug: Umstellung von Beschlag auf Barhuf benötigt viel Zeit und Geduld. Gefahr einer Überbelastung. Höhere Abnutzung des Horns auf hartem Bodengrund. Bei erhöhter Abnutzung kann das Hufhorn ggf. nicht schnell genug nachwachsen. Deutlichere Fühligkeit auf unebenem, steinigem Bodengrund. Die Umstellung von Hufeisen auf Barhuf beim Pferd Nicht jedes Pferd kann problemlos und auf Anhieb Barhuf laufen. Wenn dein Pferd viele Jahre mit Hufeisen gelaufen ist, dann haben sich die Hufe mit der Zeit an die Hufeisen gewöhnt und dadurch auch sehr wahrscheinlich leicht verformt. Ohne Hufeisen braucht es ca. 1 Jahr, bis sich der Huf wieder komplett regeneriert und zurück zur alten Form gefunden hat. Hierbei muss der Huf einmal vom Kronrand komplett herunter zum Boden wachsen. Dein Pferd muss sich also erstmal wieder daran gewöhnen, ohne Hufeisen zu laufen und den Boden neu zu fühlen. Bedenke auch, dass nur ein gesunder Huf volle Leistung erzielen kann. Unterstütze dein Pferd daher mit einer guten Hufpflege. Hierzu gehört auch eine hygienische Stall- und Wiesenpflege. Insgesamt benötigst du viel Zeit und Geduld mit deinem Pferd! Achte darauf, dass deinem Pferd ohne Hufeisen die Arbeit auf weichem Boden viel leichter fällt als auf steinigem Boden. Das solltest du beim Training unbedingt berücksichtigen, ansonsten kann eine Überbelastung zu geschwollenen Gelenken, Abszessen und langfristig zu Herzproblemen führen. Daher ist es ratsamer, dein Pferd lieber etwas zu schonen und auf harten Böden eher im Schritt zu reiten oder diese in der ersten Zeit ganz zu vermeiden. Nach und nach kannst du dann verschiedene Böden ausprobieren, damit sich die Hufe deines Pferdes an die unterschiedlichen Anforderungen gewöhnen können. Tatsächlich kann es auch sein, dass Pferde, die ihr Leben lang einen starren Hufbeschlag hatten, große Probleme bei der Umstellung auf das Barhufen bekommen können und womöglich auch nie in der Lage sein werden, ohne Hufeisen zu laufen. Somit ist es immer eine Einzelfallentscheidung, ob dein Pferd mit oder ohne Beschlag durch sein Leben trabt. Alternativen zwischen Barhuf und Hufeisen Jedes Pferd hat andere Bedürfnisse, ein anderes Umfeld und andere Erwartungen, die es zu erfüllen hat. Manche Pferde verbringen ihre gesamte Lebenszeit auf weichen Wiesen, in der Halle oder der Box und haben dementsprechend „untrainierte Hufe“, die keinen harten Bodengrund gewöhnt sind. Andere Pferde werden ausschließlich für harte Arbeit und lange Ausritte genutzt. Je nach Ausgangslage kann der Weg vom Hufeisen zurück zum Barhuf-Laufen sehr langwierig sein. Wahrscheinlich wirst du dein Pferd in der Zeit der Umstellung nicht wie gewohnt arbeiten können. Besonders auf steinigem Boden oder Asphalt ist der Abrieb der Hufe eher stärker, was das Nachwachsen des Horns wiederum verzögert. In dieser Übergangszeit können sogenannte Hufschuhe ein guter Kompromiss für dich und dein Pferd sein, um die Hufe vor übermäßigem Abrieb zu schützen. Weitere mögliche Alternativen zum Hufeisen bieten dir z.B. Aluminium-, Kombi- und Kunststoffbeschläge oder auch ein Klebehufschutz. Im Folgenden erläutern wir dir die gängigsten Möglichkeiten: Aluminiumbeschläge Bei Aluminiumbeschlägen handelt es sich um ursprünglich orthopädisch oder therapeutisch genutzte Hufeisen. Mittlerweile finden sie auch häufig Einsatz als Sportbeschläge, weil Aluminiumbeschläge ein deutlich niedrigeres Gewicht haben als Eisenbeschläge, was die Fliehkraft verringert. Auch kann dein Pferd durch das deutliche Gewichtsersparnis eine bessere Ausdauer erzielen. Außerdem werden die Bänder und Sehnen geringer belastet. Bei leichten Stellungsfehlern kann eine Verbesserung der Gangqualität erzielt werden. Die Stoßdämpfung liegt bei ca. 50% gegenüber Eisenbeschlägen. Daher sollte diese Alternative eher auf weichem Boden eingesetzt werden. Für Pferde, die viel Strecke laufen müssen, sind die Aluminiumbeschläge weniger geeignet. Preislich sind die Aluminiumbeschläge etwas kostspieliger als Eisenbeschläge und weisen eine geringere Haltbarkeit auf. Kunststoffbeschläge Die Kunststoffbeschläge haben ein leichtes Gewicht und weisen außerdem eine höhere Elastizität auf als Aluminium- und Eisenbeschläge. Dadurch wird der Hufmechanismus nicht allzu stark eingeschränkt. Außerdem dämpfen Kunststoffbeschläge ca. 90% der Stoßenergie gegenüber Eisenbeschlägen. Weitere Vorteile bestehen in der Rutschfestigkeit auf glatten Böden, sowie einer geringeren Verletzungsgefahr, wenn es in der Herde einmal zu Rangeleien und somit zum Austreten kommt. Allerdings neigen einige Kunststoffbeschläge dazu, sich unter schwerer Last nach innen zu wölben, was zur Weitung des Hufes oder langfristig sogar zur Lahmheit führen kann. Im Vergleich zu Eisenbeschlägen sind die Kunststoffbeschläge meist etwas teurer und aufwendiger beim Auskratzen. Die Umstellung von Eisenbeschlag auf Kunststoffbeschlag kann in manchen Fällen zu einer Reizung der Huflederhaut führen und ist als Alternative nur bedingt zur Korrektur von Fehlstellungen empfehlenswert. Kombinationsbeschläge Bei Kombinationsbeschlägen handelt es sich meist um eine Kombination aus Kunststoff- und Metallbeschlägen, die üblichen Eisenbeschlägen ähneln, jedoch wesentlich leichter, aber auch dicker sind. Der Kern der Kombinationsbeschläge besteht aus Eisen oder Aluminium und die Ummantelung wird aus Kunststoff oder Gummi gefertigt. Die Stoßdämpfung ist ähnlich effektiv wie beim Barhuf. Auch bergen Kombinationsbeschläge eine geringere Verletzungsgefahr. Ein möglicher Nachteil ist die teilweise schwierige Anpassung an außergewöhnliche Hufformen. Außerdem sind Kombinationsbeschläge deutlich teurer als andere Alternativen. Klebeschuhe Klebeschuhe sind Hufschuhe zum Ankleben eignen sich Pferde aller Disziplinen. Der Vorteil von Klebeschuhen im Vergleich zu den bisher genannten Alternativen ist, dass Klebeschuhe ohne Hufnägel befestigt werden. Da somit keine Nagellöcher in den Hufen entstehen, wird einer Schädigung der Hornwände oder der Hornkapsel vorgebeugt. Dies hat vor allem bei Huflederhautentzündungen eine große Bedeutung. Klebeschuhe können auch verwendet werden, wenn die Hufe eine sehr schlechte Qualität aufweisen und andere Hufbeschläge keine Option mehr darstellen. Aber Vorsicht bei Pilzbefall: dann solltest du auf Klebeschuhe verzichten, damit ausreichend Luft an die Hufe kommt. Positiv ist auch, dass die Klebeschuhe meist aus Kunststoff gefertigt werden und daher – ähnlich wie Kunststoffbeschläge – ein geringeres Gewicht bei relativ hoher Stoßdämpfung aufweisen. Wenn bei der Anbringung von Klebeschuhen sauber und sorgfältig gearbeitet wurde, dann halten diese genauso lange wie ein genagelter Hufschutz. Hufschuhe Hufschuhe sind Schuhe für dein Pferd, die aus verschiedenen Materialien gefertigt werden können und einfach über den Huf deines Pferdes gezogen werden. Die Befestigung der Hufschuhe erfolgt durch einen Form- oder Zugschluss, die den Schuh an den Huf pressen. Häufig finden Hufschuhe Einsatz als therapeutische Maßnahme bei Hufkrankheiten. Sie bieten deinem Pferd eine gute Alternative zum permanenten Hufbeschlag und können es vor allem in der Umstellung von Beschlag auf Barhuf unterstützen. Die Hufschuhe können bei sehr langen Ausritten oder bei Bodengrund, der einen hohen Abrieb des Hufhorns fördert, eingesetzt werden. Aber auch wenn dein Pferd nach der Umstellungsphase auf steinigem Grund noch fühlig läuft, sorgen die Hufschuhe für einen schmerzfreien Gang. Auf weichem Bodengrund kann dein Pferd dann ohne Hufschuhe laufen.  Für einen permanenten Einsatz sind Hufschuhe nicht geeignet, sondern werden nur angezogen, wenn Bedarf besteht, denn die meisten Hufschuhe sind wenig luftdurchlässig und können nach einer gewissen Tragezeit scheuern, was für dein Pferd unangenehm werden kann. Außerdem wird der Hufmechanismus durch die meisten Hufschuhe zu sehr beeinträchtigt. Die Gesundheit der Pferdehufe unterstützen Für die Gesundheit der Hufe ist eine gute Hufpflege Grundvoraussetzung. Diese wirkt sich positiv sowohl auf das Hornwachstum als auch die Hornqualität aus. Zusätzlich kannst du die Huf-Durchblutung durch ausreichende Bewegung und Trainingseinheiten deines Pferdes fördern. Umgekehrt kann sich die Durchblutung durch Bewegungsmangel verschlechtern, was wiederum negative Auswirkungen auf die Hufe und damit auf den gesamten Organismus haben kann. Auch die richtige Fütterung spielt eine große Rolle bei der Hufgesundheit. Die Hufe werden – wie auch die Fingernägel bei uns Menschen – von innen nach außen gebildet. Für die Bildung des Hufhorns werden essentielle Aminosäuren benötigt und in Horn umgewandelt. Für diesen Prozess benötigt dein Pferd außerdem weitere Nährstoffe, wie z.B. Biotin, aber auch Kupfer und Zink. Ein gutes Ergänzungsfutter kann helfen, eine optimale Hornqualität zu erreichen und das Hornwachstum zu unterstützen.
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Fütterung und Gesundheit
Was du über Zucker in der Pferdefütterung wissen solltest
Bei Zucker denkt man in erster Linie an Glukose, Fruktose und Rohrzucker. Diese Zuckerarten zeichnen sich durch ihren süßen Geschmack aus. Zucker ist vor allem eine schnell verfügbare Energiequelle für dein Pferd. Gerade Glukose und Fruktose werden früh im Dünndarm verstoffwechselt, da sie sehr kurzkettig sind und stehen deinem Pferd schnell zur Aufrechterhaltung seiner Körperfunktionen, aber auch für eine gute Leistung, zur Verfügung. Ebenso spielt Zucker für eine gute Funktion des Gehirns und des Nervensystems eine wichtige und notwendige Rolle. Zu viel Zucker kann jedoch den Organismus deines Pferdes stark belasten und Krankheiten auslösen. Zusammensetzung von Zucker Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für Pferde und zählt zur Stoffklasse der Kohlenhydrate. Kohlenhydrate sind aus Zuckermolekülen aufgebaut und werden anhand der Länge ihrer Molekülketten in 3 Gruppen unterschieden: Monosaccharide: Das sind Einfachzucker, d.h. sie sind die kleinsten Zuckereinheiten, welche die Grundbausteine der komplexeren Kohlenhydrate bilden. Zu den Monosacchariden gehören z.B. Glucose und Fruktose. Disaccharide: Das sind Zweifachzucker, die durch die Verknüpfung zweier Monosaccharide entstehen. Sie können auch wieder in ihre Einfachzuckerbausteine zerlegt werden. Beispiele für Disaccharide sind Saccharose (Rohrzucker), Maltose (Malzzucker) und Laktose. Polysaccharide: Das sind Mehrfachzucker, die aus einer langen Kette von Einfach- und Zweifachzuckern gebildet werden. Die bekanntesten Beispiele für Polysaccharide sind Stärke sowie Cellulose, Hemicellulose, Pektin und Lignin. Auch Rohfasern zählen chemisch gesehen zu den Kohlenhydraten und gehören zu den Polysacchariden. Als Rohfasern gelten Stoffe, die in bestimmten Laugen und Säuren unlöslich sind, wie z.B. Cellulose, Hemicellulose, Pektin und Lignin. Rohfaserhaltige Futtermittel sollten bei Pferden den Großteil ihrer Ernährung ausmachen. Dazu gehören vor allem Heu, Luzerne, Gras, Rübenschnitzel sowie weitere Faserträger. Kohlenhydrate sind maßgebliche Bestandteile aller Pflanzen und bilden daher die große Gruppe der Naturstoffe. Bei der Photosynthese und unter Einfluss von Sonnenlicht bilden die Pflanzen ihre Energie- und Wachstumsträger, die in verschiedenen Formen von Kohlehydraten eingelagert oder zwischengespeichert werden. Samen, bzw. Getreidekörner enthalten beispielsweise überwiegend Stärke als Kohlenhydrat, während im Gras die Energie häufig in Form von Fruktan eingespeichert wird. Da die in der Natur vorkommenden Kohlenhydrate überwiegend pflanzlichen Ursprungs sind, bilden sie auch den Hauptbestandteil in der Nahrung von Pferden. Kohlenhydrate werden in Nicht-Struktur- und Struktur-Kohlenhydrate eingeteilt Zu den Nicht-Struktur-Kohlenhydraten gehören sämtliche Zuckerverbindungen aus Einfach- und Zweifachzuckerverbindungen, wie z.B. Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Saccharose (Rohrzucker) sowie die Mehrfachzuckerverbindung Stärke. Diese Kohlenhydrate dienen dem Organismus zum Energiegewinn oder sind Energiespeicherstoffe. Die Verdauung von Nicht-Struktur-Kohlenhydraten erfolgt bei einer ausgewogenen Ernährung bei Pferden überwiegend im Dünndarm. Sie werden daher als „dünndarmverdaulich“ bezeichnet. Vor allem Einfach- und Zweifachzuckerverbindungen sowie Stärke sorgen aufgrund ihrer schnellen/leichten Verdaulichkeit für einen schnelleren Anstieg des Blutzuckerspiegels und Insulingehalts in Blut. Struktur-Kohlenhydrate haben ihren Namen zurecht, denn sie zählen zu den Rohfasern, bilden das Gerüst aller pflanzlichen Zellwände und machen somit einen Großteil des Fasermaterials der Pflanze aus. Je älter und größer die Pflanze ist, desto höher ist ihr Anteil an Struktur-Kohlenhydraten. Zu den Struktur-Kohlenhydraten gehören z.B. Cellulose, Hemicellulose und Lignin. Die Rohfasern zählen zu den langsam fermentierbaren Kohlenhydraten. Ihre Verdauung erfolgt bei einer ausgewogenen Fütterung bei Pferden ausschließlich im Dickdarm. Rohfasern sind die Grundnahrung deines Pferdes, aus denen es blutzuckerunabhängig einen Großteil seiner Energie gewinnt. Zudem sorgen Rohfasern für ein gesundes Verdauungssystem. Eine Zwischenstufe im Grad der Verdaulichkeit nehmen die schnell fermentierbaren Kohlenhydrate ein. Hierzu zählen unter anderem die Pektine. Diese werden im letzten Teil des Dünndarms und im Dickdarm durch Bakterien verdaut. Sie haben eine verdauungsfördernde Wirkung und belasten nicht den Blutzucker. So funktioniert der Kohlenhydratstoffwechsel des Pferdes Je nach Struktur sind die Kohlenhydrate unterschiedlich schnell verdaulich. Der Verdauungstrakt deines Pferdes ist so ausgerichtet, dass die leichter und schneller verdaulichen Nicht-Struktur-Kohlenhydrate im Magen und Dünndarm bearbeitet werden. Die schwer verdaulichen Struktur-Kohlenhydrate werden von den Bakterienkulturen im Dickdarm verarbeitet. Bei diesem Bakterien-Fermentationsprozess entstehen kleinere Substanzen und Moleküle, die dann von der Dickdarmwand aufgenommen und in den Blutkreislauf abgegeben werden können. Die verschiedenen Bakterienstämme sind hoch spezialisiert auf die verschiedenen Kohlenhydrate, die im Dickdarm ankommen. Je nach der Zusammensetzung des Futters ändert sich auch die Zusammensetzung der Bakterienflora im Darm. Die Verdauung von Nicht-Struktur-Kohlenhydraten beim Pferd Grundsätzlich dient Zucker der Energieversorgung des Pferdes. Im Stoffwechsel werden Kohlenhydrate in Form von Einfachzucker transportiert und als Glykogen bis zur Nutzung zwischengespeichert. Der Blutzuckerspiegel wird über das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon „Insulin“ reguliert. Bei Einfachzucker wie Glukose und Fruktose ist die Molekülgröße bereits so klein, dass sie im Dünndarm des Pferdes nicht weiter aufgespalten werden müssen. Sie können von der Darmwand direkt aufgenommen werden und gelangen somit direkt in die Blutbahn. Die meisten Pferdefutter-Sorten bestehen weniger aus Einfachzuckern, sondern haben eher Stärke als Hauptkomponente. Stärke muss zunächst durch den Speichel und später im Dünndarm des Pferdes durch das körpereigene Enzym „Amylase“ in Einfachzucker abgebaut werden, bevor es die Darmwand passieren kann. Zucker gehören in der Pferdenahrung zu den „leichtverdaulichen Kohlenhydraten“ und sorgt somit kurzfristig für einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Ein hoher Blutzuckerspiegel erzeugt eine schnelle Ausschüttung von Insulin, welches die Leber-, Muskel- und Fettzellen dazu veranlasst, den Überschuss an Zucker im Blut aufzunehmen und als Glykogen zu speichern. Die Verdauung von Struktur-Kohlenhydraten beim Pferd Strukturbildende Kohlenhydrate fördern bereits im Maul die Kautätigkeit und somit die Speichelproduktion deines Pferdes, was auch einen positiven Einfluss auf die Verdauung im Magen hat. Struktur-Kohlenhydrate selbst passieren den Magen und Dünndarm weitgehend unverändert und werden erst im Dickdarm durch Mikroorganismen verdaut. Hierdurch entstehen kurzkettige Fettsäuren, die über die Dickdarmwand aufgenommen werden und dem Pferd ebenfalls als Energie zur Verfügung stehen. Überschüssige Energie kann vom Körper gespeichert werden und diesem, je nach Speicherart, schneller oder langsamer wieder zur Verfügung gestellt werden. Der Dickdarm ist auf die mikrobielle Verdauung dieser pflanzlichen Strukturstoffe ausgelegt. Durch eine rohfaserreiche Pferdefütterung, welche gleichzeitig arm an leichtverdaulichen Kohlenhydraten ist, steigt der Blutzuckerspiegel deutlich langsamer an. Berechnung von Zucker und Stärke im Pferdefutter Zucker liefert auf der einen Seite schnelle Energie, kann aber bei zu hohen Mengen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Durch die kurze Zeitspanne, die Zucker im Dünndarm verdaut werden kann, ist die maximale Aufnahmekapazität von Zucker und Stärke beim Pferd auf max. 1 g je kg Körpergewicht begrenzt. Es ist daher wichtig, die richtige Menge und das Verhältnis in der gesamten Futterration im Auge zu behalten. Schaue nicht nur auf die Zusammensetzung des Kraftfutters, sondern lasse regelmäßig auch das Raufutter hinsichtlich des Zuckergehalts überprüfen. Es geht um die Gesamtmenge an Zucker, die dein Pferd täglich aufnimmt. Aber weißt du ganz genau, was du deinem Pferd täglich fütterst? Und wie viel von welchem Futter? Um deinem Pferd ein ausgewogenes, bedarfsgerechtes Verhältnis von Struktur- und Nicht-Struktur-Kohlenhydraten anbieten zu können, ist es wichtig, die genauen Mengen an Raufutter und Kraftfutter mit den jeweiligen Inhaltsstoffen zu kennen. Der tatsächliche Bedarf deines Pferdes ist von vielen Faktoren, wie Alter, Rasse, Haltungsform und Leistung abhängig. Du benötigst Unterstützung bei der Bedarfsermittlung für dein Pferd? Die Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter. Gerade bei zu dicken Pferden oder Pferden mit Stoffwechselproblemen sollte  die Fütterung mit zuckerreichen Futtersorten drastisch reduziert werden. Getreide: Hafer, Gerste und Mais Getreide enthält, je nach Sorte aber auch je nach Witterung im Erntejahr unterschiedliche Zuckergehalte: Hafer 1,73% im Durchschnitt, Mais 3,10% und Wintergerste 6,8%. Verglichen mit Heu, welches im Schnitt 11,5% Zucker hat, ist es verhältnismäßig wenig. Jedoch kommt beim Getreide auch der relativ hohe Gehalt an Stärke dazu. Die Stärke kann auch in Zucker umgewandelt werden und für einen Anstieg des Insulinspiegels sorgen. Gras Frisches Gras ist sehr zuckerhaltig und reich an Zuckerverbindungen, deren Aufnahme insulinabhängig ist. Mit 1 kg frischem Gras nimmt dein Pferd etwa 16 bis 20 g Zucker auf. Dies entspricht einer Menge von 3-6 Zuckerwürfeln. Bekommt dein Pferd einen ganztägigen Weidegang, nimmt es in dieser Zeit ca. 40 kg Gras auf, was ungefähr einer Menge von ca. 1 kg reinem Zucker entspricht. Allerdings kann die Zuckermenge, die dein Pferd durch das Gras aufnimmt, je nach Jahreszeit, Tageszeit und Außentemperatur variieren. Ein weiterer Faktor, der beim Gras berücksichtigt werden muss, ist sein Fruktangehalt. Fruktan gehört zu den langkettigen Kohlenhydraten und steht der Pflanze als kurzzeitiger Energiespeicher zur Verfügung. Der Gehalt in den Pflanzen ist in erster Linie von den Temperaturen, dem Pflanzenwachstum sowie den Lichtverhältnissen abhängig. Auch zu große Fruktanmengen gelangen unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm und können den empfindlichen Verdauungstrakt deines Pferdes durcheinanderbringen. Langfristig kann dies sogar zu gesundheitlichen Folgen wie Hufrehe führen. Achte daher immer auch auf die Außentemperaturen und die Tageszeit, wenn du den Weidegang deines Pferdes planst. Auch typische Hochleistungsgräser, wie sie für Kuhwiesen verwendet werden, sind für die Pferdefütterung ungeeignet. Verwende für deine Pferdeweide bevorzugt spezielle Grassamen für Pferde. Verwende für deine Pferdeweide bevorzugt spezielle Grassamen für Pferde. Heu Heu und auch überständiges Gras enthalten weniger Zuckerverbindungen als Frischgras. Aber auch im Heu ist Zucker enthalten. Ein Zuckergehalt von 10% im Heu ist keine Seltenheit und ist vor allem auch von der Grassorte abhängig. Pferde benötigen durchschnittlich 1,5-2,0 % ihres Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). So benötigt ein 600 kg schweres, normalgewichtiges Pferd rund 9-12 kg Raufutter am Tag, damit es mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Probleme bei Zuckerüberschuss im Pferdefutter Obwohl Einfachzucker im Dünndarm schnell verdaut werden können, ist es doch möglich, dass die Ration zu hohe Anteile an Einfach- und Mehrfachucker enthält. In diesem Fall reicht die Zeit im Dünndarm meist nicht aus, um den Zucker komplett zu verdauen. Der unverdaute Teil gelangt dann in den Dickdarm und kann dort nicht mehr richtig aufgenommen werden. Dies kann den Organismus aus dem Gleichgewicht bringen. Die Dickdarm-Bakterienflora ist nicht auf die Verarbeitung großer Zuckermengen ausgerichtet, so dass es zur Übersäuerung im Dickdarm kommt. Das saure Milieu verursacht ein Absterben der Bakterienkultur. Die giftigen Bestandteile der abgestorbenen Bakterien gelangen über die Darmwand in den Blutkreislauf, was gesundheitliche Probleme für dein Pferd zur Folge haben kann. Ein nicht bedarfsgerechter, zu hoher Anteil an Zucker oder Stärke kann auf längere Sicht daher zu folgenden Problemen führen: Kotwasser, Durchfall und Koliken Zu viel Zucker im Dickdarm stört die Darmflora. Auch eine zu schnelle Futterumstellung kann das bakterielle Gleichgewicht stören, wenn die Darmflora nicht ausreichend Zeit bekommt, sich auf neue Futterzusammensetzungen einzustellen. In beiden Fällen arbeitet der Dickdarm dann weniger effizient, so dass es zu Kotwasser, Durchfällen oder sogar zu Koliken wie z.B. einer Gaskolik kommen kann. Übergewicht Ein klassisches Symptom von zu viel Zucker ist Übergewicht. Zucker stellt eine große Energiequelle dar, selten werden unsere Freizeitpferde aber ausreichend bewegt. Der Zucker setzt schnell an und macht dein Pferd dick. Ein paar wenige Kilos sind erstmal kein Weltuntergang: Mit einer Haltungs- sowie Fütterungsanpassung und einem ausgewogenen Training unterstützt du dein Pferd, die Kilos schnell wieder abspecken. Triffst du aber keine Maßnahmen, wenn dein Pferd zu dick ist, kann Übergewicht Stoffwechselkrankheiten wie z.B. EMS, Diabetes oder Hufrehe auslösen. EMS (Equine Metabolisches Syndrom) Als Folge von starkem Übergewicht wird bei Pferden immer häufiger das Equine Metabolische Syndrom festgestellt. Auch eine langfristig zu hohe Aufnahme an Zucker kann Übergewicht hervorrufen, den Stoffwechsel des Pferdes durcheinanderbringen und EMS auslösen. EMS ist eine schwerwiegende Stoffwechselerkrankung, die häufig mit großem Symptomkomplex auftritt: Hufrehe, Diabetes sowie unnatürlich starke Fettablagerungen an z.B. dem Mähnenkamm oder über den Augen sind typisch für EMS.  Diabetes (Insulinresistenz) Zucker wird im Dünndarm verdaut. Der Einfachzucker Glucose kann die Darmschranke passieren und so vom Blut aufgenommen werden. Über die Blutbahnen gelangt die Glucose in die unterschiedlichsten Zellen, um dort Energie zu liefern. Das Signal, welche Zellen Glucose benötigen, wird über das Hormon Insulin gegeben, welches vom Körper in entsprechenden Mengen produziert wird. Ist viel Glucose im Blut, produziert der Körper auch viel Insulin. Bei einer ausgewogenen und gesunden Zuckeraufnahme entstehen keine Probleme. Ist der Blutzuckerspiegel jedoch durch eine große und regelmäßige Zuckeraufnahme kontinuierlich besonders hoch, wird dauerhaft viel Insulin in der Bauchspeicheldrüse produziert, so dass der gesamte Stoffwechsel überbelastet wird. Als Folge dieser übermäßigen Insulinproduktion sind die Zellen nicht mehr sensibel auf den Botenstoff Insulin, so dass die Glucose nicht mehr erkennen kann, welche Zellen Energie benötigen. Die Folge ist ein immer höherer Blutzuckerwert mit immer höheren Insulinausschüttungen. Dies führt langfristig zu einer Diabetes. Diabetes bei Pferden sollte unbedingt von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden. Hufrehe Bei einer Hufrehe entsteht eine starke Entzündung in der Verbindungsschicht zwischen Hornkapsel und Hufbein. Für ein Pferd ist Hufrehe besonders schmerzhaft und sollte auf jeden Fall vom Tierarzt untersucht und behandelt werden. Die Auslöser von Hufreheschüben sind vielfältig und bis heute noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch, dass Hufrehe in den meisten Fällen auf eine Stoffwechselentgleisung, z.B. durch übermäßige Fruktanaufnahme oder durch Erkrankungen wie EMS, Insulinresistenz oder PPID (Cushing) zurückzuführen ist.  PPID (Equines Cushing Syndrom) PPID, auch bekannt als Equines Cushing Syndrom, bezeichnet eine Hormonstörung, die besonders bei älteren Pferden ab den 15. Lebensjahr auftritt. Bei Cushing funktioniert die Hirnanhangsdrüse nicht mehr richtig und sie gibt zu viele Hormone in den Organismus ab. Das hormonelle Ungleichgewicht stört viele Prozesse im Pferdekörper wie z.B. den gesunden Fellwechsel sowie die Abwehrkräfte. Die Ursachenforschung von Cushing steht noch am Anfang, allerdings gehen einige Tiermediziner davon aus, dass eine zuckerhaltige Fütterung bei älteren Pferden die Hormonstörung auslösen, bzw. verschlimmern kann.  5 Tipps für ein ausgewogenes Zuckerverhältnis Raufutter ist die Futtergrundlage Generell sollte das Futter für alle Pferde, aber vor allem für zu dicke Pferde, in erster Linie auf Raufutter basieren. Achte beim Heu darauf, dass es spät geschnitten wurde (1. Schnitt), strohig im Griff ist und viele Blütenstände enthält. Das grob stengelige Heu hat in der Regel einen niedrigen Zuckergehalt. Wenn du dir unsicher bist, wie viel Zucker in deinem Raufutter enthalten ist, kannst du auch einen Raufutter-Schnelltest durchführen.   Passe den Weidegang deines Pferdes an Der Zuckergehalt im jungen Gras ist oftmals erhöht. Wenn dein Pferd auf der Wiese zu viel frisches Gras frisst und somit zu Übergewicht neigt, bietet sich ein begrenzter Weidegang in „Portionen“ an. Du kannst auch über die Nutzung eines Maulkorbs nachdenken, um die Aufnahmemengen von zuckerhaltigem Gras zu reduzieren. Gib deinem Pferd vor dem Weidegang noch eine Portion Raufutter. Hierdurch geht es schon gut gesättigt auf die Weide und frisst das Gras weniger gierig.   Beurteile die Kraftfutterzufuhr deines PferdesSorge für eine bedarfsgerechte Fütterung von Kraftfutter und verzichte auf eine große Kraftfutterzufuhr, wenn dein Pferd diese zusätzliche Energie nicht benötigt. Sollte dein Pferd neben Raufutter und Mineralfutter doch zusätzliche Energie durch Kraftfutter benötigen, greife hier bevorzugt zu zuckerärmeren Futtersorten. Auch zu Beginn der Weidesaison empfiehlt es sich, die aktuelle Kraftfuttermenge einmal kritisch zu hinterfragen und sie direkt an den Weidegang anzupassen. Viele Pferde nehmen durch das nährstoffreiche Gras bereits viel Energie auf, weswegen sie während der Weidesaison deutlich weniger Kraftfutter benötigen.    Biete Leckerlis nur in Maßen an Leckerlis wie frisches Obst oder spezielle Pferdeleckerlis sind oft zuckerhaltig und sollten daher nur in geringen Mengen gefüttert werden. Wenn dein Pferd weniger Zucker aufnehmen soll, dann verzichte lieber auf zuckerhaltige Leckerlis oder biete in Maßen gesunde, zuckerarme Leckerlis als schmackhafte Belohnung an.   Bewege dein Pferd regelmäßig Halte dein Pferd außerdem auf „Trab“, um den Kohlenhydratstoffwechsel anzuregen und bei deinem Pferd ein gesundes Idealgewicht beibehalten zu können.  Schon 30 Minuten stramm traben täglich können helfen, den Zuckerstoffwechsel ordentlich in Schwung zu bringen. Faustregel: Vermeide ein Überangebot von energiereicher Ernährung und sorge stets dafür, dass das Futterangebot an die Grundbedürfnisse deines Pferdes angepasst wird. Pavo Produkte mit niedrigem Zuckergehalt: Pavo FibreNuggets Die Heucobs können als hochwertiger Raufutterersatz eingesetzt werden. Die kräuterreichen Weidegrasbrocken fördern die Kau- und Speichelbildung des Pferdes. Der Zuckergehalt beträgt 7,8%. FibreNuggets sind reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen. Dieser Heuersatz ist melasse- und getreidefrei und ist somit nicht nur für Pferde geeignet, die Probleme mit der Raufutteraufnahme haben, sondern auch für zuckerempfindliche Pferde. Pavo Speedibeet Das sind Zuckerrübenschnitzel mit kurzer Einweichzeit. Zuckerrüben als Futtersorte mit wenig Zucker? Klingt verrückt, oder? Pavo SpeediBeet besteht allerdings aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzel ohne Zusatzstoffe, also auch ohne Melasse. Es enthält nur 5% Zucker und viele gesunde Ballaststoffe wie Pektin. Es sorgt für eine langsam freiwerdende Energie und einen optimalen Feuchtigkeitsvorrat im Verdauungstrakt des Pferdes. Somit ist es ideal geeignet für Pferde und Ponys mit Konditionsrückständen oder einem schlechten Gebiss, die so wenig wie möglich an Zucker aufnehmen sollen. Pavo FibreBeet Diese Zuckerrübenschnitzel sind zusätzlich mit Eiweißen aus Luzerne und Soja angereichert. Ideal für zuckerempfindliche Pferde, die extra Energie und Proteine benötigen. Genau wie SpeediBeet besteht FibreBeet aus entzuckerten Zuckerrübenschnitzeln. Es enthält nur 5% Zucker. Pavo HayChunks Pavo HayChunks sind Raufuttersnacks aus hochwertigem Wiesenheu von Bergweiden aus deutschen Naturschutzgebieten. Die Chunks werden in feste Rollen in der Größe einer Getränkedose gepresst und sind eine ideale Ergänzung zum täglichen Raufutter und ein gesunder Snack als besondere Beschäftigung für dein Pferd. Die Chunks können einfach unter die Heuration gemischt oder in einem kleinen Heunetz gefüttert werden. Pavo HayChunks haben einen niedrigen Zuckergehalt und sind daher sehr gut für zuckerempfindliche und/oder übergewichtige Pferde geeignet. Pavo Care4Life Dieses vollwertige, strukturreiche Kräutermüsli ist mit 11 verschiedenen Kräutern angereichert und enthält einen sehr niedrigen Zucker- und Stärkegehalt. Außerdem enthält es kein Getreide oder Getreideerzeugnisse und ist melasse- und haferfrei. Pavo Care4Life ist geeignet für Pferde, die Probleme mit dem Kohlenhydrat-Stoffwechsel haben oder getreidefrei ernährt werden müssen. Selbst geringe Mengen versorgen dein Pferd mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Durch die grobe Struktur wird dein Pferd zum Kauen angeregt. So sorgt das Müsli für eine ausgiebige Fresszeit. Pavo InShape Pavo InShape ist ein vollständig vitaminisiertes Müsli mit natürlichen Antioxidantien. Das Müsli wurde im Rahmen des Pavo InShape Programms speziell für übergewichtige Pferde und Ponys entwickelt. Das Müsli unterstützt als wichtige Fütterungskomponente dein Pferd beim gesunden und verantwortungsvollen Abnehmen. Pavo InShape ist getreidefrei und hat einen sehr niedrigen Zuckergehalt von nur 4%. Pavo Nature's Best Pavo Nature's Best ist vollwertiges Müsli und eine ideale Ergänzung für Pferde, denen Gras und/oder Heu als Energiequelle nicht ausreichen. Es enthält pro Tagesration alle wichtigen Vitamin- und Mineralstoffe bei einem geringen Getreidegehalt ohne Hafer. Der Gehalt an Zucker ist mit 2% geringer als bei vielen anderen Müslisorten. Pavo Vital Pavo Vital ist ein ausgewogenes Mineralfutter für Pferde und Ponys, die neben ihrem Raufutter kein oder nur wenig Kraftfutter erhalten. Mit einer schmackhaften, gesunden & natürlichen Basis aus Timotheegras und Luzerne. Pavo Vital ist getreide- und melassefrei.  Für eine optimale Verfügbarkeit gehen wir mit Pavo einen neuen Weg und nutzen IntelliBond® Spurenelemente. Das patentierte Verfahren macht die hochkonzentrierten Spurenelemente geschmacksneutral, da sie sich nicht vorzeitig durch den Speichel auflösen. Dadurch werden die Intellibond® Spurenelemente gut von Pferden aufgenommen und optimal verdaut. Pavo DailyFit Die getreidefreien Briketts sind ein tägliches Ergänzungsfutter mit Vitaminen und Mineralstoffen zu einer Futterration mit ausreichend Raufutter und keinem bis wenig Kraftfutter. Dank der verbesserten Rezeptur ist Pavo DailyFit nun noch zuckerärmer. Ein DailyFit Brikett enthält 7,5% Zucker. Pavo Healthy Treats Viele Reiter greifen auf Pferdeleckerlis zurück, wenn sie ihren Pferden auch mal zwischendurch etwas Gutes tun wollen. Die meisten Pferdeleckerlis sind für Pferde sehr lecker, enthalten aber auch viel Zucker. Daher haben wir unsere Pavo Healthy Treats entwickelt: gesunde und schmackhafte Leckerlis ohne künstliche Zusatzstoffe und Getreide. Der Zuckergehalt ist sehr niedrig, sodass du dein Pferd zwischendurch mit einem leckeren Leckerli belohnen kannst. Die Healthy Treats eignen sich auch optimal für Pferde mit Stoffwechselproblemen oder Übergewicht. Unsere gesunden Pferdeleckerlis kannst du in den Geschmacksrichtungen Apfel, Karotte, Brennnessel, Leinsamen und rote Beete kaufen. Bist du dir noch nicht ganz sicher, welche Futtermittel mit wenig Zucker du deinem Pferd anbieten möchtest? Unsere Pavo Futterberatung hilft dir gern weiter und kann dich ganz individuell beraten!​
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Fütterung und Gesundheit
Das Shivering Syndrom beim Pferd
Das Shivering Syndrom wird umgangssprachlich häufig als die „Zitterkrankheit“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine neuromuskuläre Erkrankung, die Muskelspasmen auslöst, welche zu Krämpfen im Bereich der Hinterhand führen. Diese Krämpfe erscheinen optisch wie ein Zittern, das je nach Krankheitsstadium unterschiedlich stark ausfällt. In einigen Fällen ist allerdings nicht nur die Hinterhand, sondern auch die Vorderhand oder sogar der Kopf des Pferdes betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass die Erkrankung für Pferde schmerzfrei ist. Jedoch können betroffene Pferde ihre zuckenden Muskelbewegungen nicht steuern und leiden oft unter starken Verspannungen. Für das Wohlbefinden deines erkrankten Pferdes ist es daher sehr wichtig, Shivering Symptome durch eine angepasste Pferdehaltung und Fütterung zu lindern. Welche Ursache hat Shivering bei Pferden? Obwohl das Shivering Syndrom schon seit einigen Jahren erforscht wird, konnte bislang keine konkrete Ursache für eine Erkrankung festgestellt werden. Es existieren verschiedene Theorien, die sich auf neurologische Ursachen, die Genetik des Pferdes oder sogar Traumata berufen. Generell geht man davon aus, dass die Informationen aus dem zentralen Nervensystem nicht vollständig über die Neurone an die Muskelzellen weitergeleitet werden können. Diese lückenhafte Impulsweiterleitung führt dann zum unkontrolliertem Muskelzucken des Pferdes. Wieso die Informationen des zentralen Nervensystems nicht korrekt weitergeleitet werden können, ist allerdings noch unklar. Eine Studie geht beispielsweise davon aus, dass die Ursache des Shivering Syndroms im Muskelstoffwechsel liegt. Pferde, die an dieser Studie teilgenommen haben, wiesen einen deutlich niedrigen Glykogengehalt in ihren Muskelzellen auf als üblich. Gerade bei Sportpferden oder Pferden, die generell schwere Arbeit leisten, entleeren sich die Glykogenspeicher schneller, was folglich Muskelkrämpfe auslösen könnte. Eine andere Studie geht wiederum davon aus, dass der Abbau von Neuronen im Kleinhirn die Ursache für eine unvollständige Impulsweiterleitung und das damit verbundene Zittern ist. Welche Pferde sind betroffen? Rein theoretisch gesehen könnte jedes Pferd, unabhängig von der Rasse, am Shivering Syndrom erkranken. Besonders häufig scheinen allerdings große und schwere Pferde betroffen zu sein. Auch Hengste und Wallache gelten als anfälliger als Stuten. Sportpferde und Pferde mit einem hohen Muskeltonus erkranken ebenfalls häufiger am Shivering Syndrom. Ponys hingegen sind eher selten betroffen. Wie erkenne ich Shivering bei meinem Pferd?  Shivering wird häufig bereits in frühen Jahren entdeckt. Betroffene Pferde sind meist zwischen 4 und 7 Jahren alt, wenn die Krankheit erstmals ausbricht. Im Alltag verhalten sich diese Pferde zunächst unauffällig. Allein in gezielten Bewegungsabläufen, wie z.B. Hufe geben oder Rückwärtsrichten, lässt sich eine Problematik erkennen. Je nach Grad der Erkrankung beginnt ein leichtes bis starkes Muskelzittern, die das Pferd nicht eigenständig kontrollieren kann. Das macht es Shivering Pferden beispielsweise besonders schwierig, für einen längeren Zeitraum auf nur 3 Beinen zu stehen. Auch langes Stillstehen verschlimmert die Muskelkrämpfe und sollte weitestgehend vermieden werden. Weitere Symptome für das Shivering Syndrom sind ein ruckartiges nach oben reißen der Hinterbeine oder Probleme beim Abstellen dieser. Anfangs werden Shivering Symptome auch häufig mit dem Hahnentritt oder Kissing Spines verwechselt. Anders als beim Hahnentritt, reißt ein Shivering Pferd sein Bein allerdings ruckartig in die Höhe, verweilt dort für einen kurzen Moment und stellt es dann langsam wieder ab, sobald der Muskelkrampf nachgelassen hat. Auch ein auffälliges Schlagen mit dem Schweif kann ein Anzeichen für das Shivering Syndrom im Bereich der Hinterhand sein. Shivering kann neben den Hinterbeinen auch die Vorderbeine oder den Kopf eines Pferdes betreffen. An der Vorderhand erkennst du Shivering häufig am Muskelzittern im Bereich des Ellenbogens. Außerdem tendieren erkrankte Pferde dazu, ihre Vorderbeine komplett durchzustrecken, anstatt sie locker und gebeugt anzuheben. Am Kopf lässt sich Shivering an dem typischen, unkontrollierbaren Zucken der Ohren und Augenlider erkennen. In Stresssituationen, z.B. bei Anhängerfahrten oder Tierarztbesuchen, können sich die genannten Symptome sogar verschlimmern. Welche Situationen dein Pferd stressen, ist ganz individuell von seinem Befinden abhängig. Hier kommt es auf dein Einfühlungsvermögen als Pferdebesitzer an, herauszufinden, welche Situationen besonders stressig für dein Pferd sind und wie du diese am besten vermeiden kannst. Die genaue Diagnose „Shivering Syndrom“ stellt dein Tierarzt mit Hilfe einer Blutuntersuchung. Möchtest du dein Pferd auf Shivering testen lassen, ist es wichtig, dass du ihm 5 Tage vor der Blutabnahme keine Mineralstoffe zuführst, um die Blutwerte nicht zu verfälschen. Bei der Auswertung sollte der Fokus dann auf die Konzentration von Zink, Magnesium, Kupfer, Selen und Mangan im Blut gelegt werden. Generell wird häufig eine Unterversorgung an Magnesium mit Muskelproblemen, wie z.B. Muskelkrämpfen, in Verbindung gebracht. Untersuchungen zeigten allerdings, dass an Shivering erkrankte Pferde nur selten einen geringen Magnesiumwert, oft aber einen zu niedrigen Manganwert im Blut aufweisen. Mangan ist ein wichtiger Mineralstoff, welcher für zahlreiche Stoffwechselvorgänge, wie z.B. den Muskelstoffwechsel und die Knochengesundheit des Pferdes benötigt wird. Wird bei deinem Pferd ein geringer Manganwert festgestellt, ist es also wichtig, diesen entsprechend auszugleichen. Die genaue Dosis der Supplementierung sollte unbedingt immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen, da eine Überversorgung an Mangan toxisch auf dein Pferd wirken kann.  Neben einer Auswertung des Nährstoffhaushalts, ist außerdem eine Untersuchung der Leber empfehlenswert. Die Leber ist ein entscheidendes Organ für zahlreiche Stoffwechselfunktionen des Pferdes. Ist z.B. der Leberstoffwechsel gestört, führt dies sehr häufig auch zu Komplikationen im Muskelstoffwechsel. Der Leberstoffwechsel des Pferdes wird größtenteils durch die Fütterung beeinflusst. Hochwertiges Raufutter ist hier das A und O für eine gute Lebergesundheit. Pferde, die Leberprobleme aufweisen, wurden häufig über einen längeren Zeitraum mit Heu, Heulage oder sogar Silage von niedriger Qualität gefüttert. Bist du unsicher, welchen Zustand dein Raufutter aufweist, so kann eine Raufutteranalyse helfen, die genauen Nährwerte zu identifizieren. Welche Folgen hat Shivering für dein Pferd? Wie die Ursachen, sind auch die genauen Folgen von Shivering nicht hinreichend bekannt. Experten gehen davon aus, dass die Krankheit für Pferde schmerzfrei ist. Allerdings ist der Krankheitsverlauf immer fortschreitend. Zudem verursachen die Muskelkrämpfe häufig Blockaden und auch starke Verspannungen, die sehr unangenehm für dein Pferd sein können. Im späteren Verlauf der Krankheit geht man außerdem davon aus, dass die Muskulatur des Pferdes abnimmt. Wie kann ich Shivering behandeln?  Da die genaue Ursache für Shivering nicht bekannt ist, existiert leider auch keine Behandlungsmethode, die eine vollständige Heilung verspricht. Allerdings lassen sich die Symptome des Shivering Syndroms häufig durch eine angepasste Haltung und Fütterung lindern:  Ausreichend Platz zur Verfügung stellen, lange Stehzeiten vermeiden Shivering Pferde benötigen ausreichend Platz, damit durch enge Wendungen oder Rückwärtsrichten keine Verkrampfungen ausgelöst werden. Eine Haltung im Offenstall ist hier ideal, da die Pferde so genug Platz zum Laufen und Wenden haben. Lange Stehzeiten hingegen können die Symptome verschlimmern und sollten vermieden werden. Hierzu zählen ebenfalls lange Zeiträume in der Box oder auf dem Anhänger. Stresssituationen vermeiden Shivering Symptome können sich in Stresssituationen verschlimmern. Daher ist es besonders wichtig, dass du herausfindest, welche Situationen dein Pferd besonders stressen und wie du diese vermeiden kannst. Für viele betroffene Pferde ist z.B. der Besuch beim Hufschmied sehr stressig, da ihnen das Hufe geben schwerfällt. Wenn möglich, lasse dein Shivering Pferd nicht beschlagen, um den Besuch beim Hufschied angenehmer und kürzer zu gestalten. Benötigt dein Pferd doch zwingend einen Beschlag, kann eine Sedierung hilfreich sein. Auch, wenn das Pferd vor dem Besuch beim Hufschmied bewegt, und die Muskulatur aufgewärmt wird, kann dies dazu beitragen, die Behandlung angenehmer zu gestalten. Den Muskelstoffwechsel durch Training unterstützen Pferde, die unter leichten Shivering Symptomen leiden, können oft noch problemlos geritten werden. Einige Shivering Pferde gehen sogar hocherfolgreich im Turniersport. Wichtig hierbei ist, dass das Pferd korrekt über den Rücken geritten wird, um die Muskulatur nicht falsch zu belasten. Auch Bodenarbeit kann hilfreich sein, um die Muskulatur weiter zu stärken. Gut ausgebildete Muskeln können die Symptome reduzieren und deinem Pferd helfen, besser mit seinem Körper umzugehen. Wie intensiv du dein Pferd trainieren kannst, ist abhängig von seinem individuellen Krankheitszustand. Bist dir unsicher, wie viel du deinem Pferd zumuten kannst, frage sicherheitshalber deinen Tierarzt um Rat. Blockaden und Verspannungen lösen Durch das unkontrollierbare Muskelzucken leiden viele Shivering Pferde an Blockaden und Muskelverspannungen. Eine regelmäßige Behandlung durch einen Osteopathen oder Physiotherapeuten kann helfen, diese zu lösen. Auch wohltuende Massagen, z.B. durch Massageputzzeug, können deinem Shivering Pferd helfen sich wohler zu fühlen. Die Fütterung von Pferden mit Shivering Syndrom   Raufutter Die Fütterung von Shivering Pferden sollte in erster Linie aus hochwertigem Raufutter bestehen, welches schimmel-, keim- und staubfrei ist. Heu eignet sich hier in der Regel besser als Heulage, da es einen niedrigeren Säuregehalt ausweist. Silage sollte aufgrund seines sehr hohen Gehalts an Säure generell nicht in der Pferdefütterung verwendet werden. Bei der Vergärung von Silage kommt es zur Bildung Biogener Amine. Diese können bei deinem Pferd Durchfall, Blähungen oder auch Herzkreislauferkrankungen auslösen. Um diesem entgegen zu wirken, baut der Körper deines Pferdes die Biogenen Amine über die Leber wieder ab. Bei einer dauerhaften Fütterung von Silage oder Futtermitteln mit sehr hohem Säuregehalt kann es hierdurch zu einer Leberüberlastung kommen. Ist der Leberstoffwechsel deines Pferdes gestört, beeinflusst dies auch den Muskelstoffwechsel negativ. Ein zusätzlich belasteter Muskelstoffwechsel ist sehr ungünstig für Shivering Pferde und sollte unbedingt vermieden werden. Leidet dein Pferd unter dem Shivering Syndrom, empfiehlt sich also eine Fütterungsbasis aus qualitativ hochwertigem Heu. Vitamine & Mineralstoffe Hat dein Tierarzt anhand des Blutbildes festgestellt, dass dein Pferd einen Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen aufweist, sollten diese zunächst einmal ergänzt werden. Basierend auf den Blutwerten kann dein Tierarzt dir hier eine genaue Empfehlung über die Dosierung passender Ergänzungsfuttermittel geben. Ist dein Pferd wieder korrekt eingestellt, kannst du die Vitamine und Mineralstoffe, die es täglich benötigt durch ein vollwertiges Mineralfutter ergänzen, falls du ihm wenig oder kein Kraftfutter fütterst. Kraftfutter Benötigt dein Shivering Pferd neben ausreichend Raufutter und Mineralfutter, die Zugabe eines Kraftfutters, eignen sich hier besonders getreidefreie und stärkereduzierte Futtermittel, die den Stoffwechsel nicht zusätzlich belasten. Auch eine Versorgung an hochwertigen Aminosäuren wie Lysin ist vorteilhaft für die Muskulatur deines Pferdes.
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Fütterung und Gesundheit
Zucker und Stärke als Auslöser von Hufrehe bei Pferden
Für viele Pferdeliebhaber gehört die Hufrehe zur Albtraum-Diagnose. Die schmerzhafte Erkrankung des Hufes betrifft in den letzten Jahren immer mehr Pferde. Und nicht nur unsere Tiere leiden unter der Entzündung – auch wir Reiter fühlen mit und wollen unserem Pferd natürlich etwas Gutes tun. Daher ist es wichtig, die Rehe schnell zu erkennen, sie optimal zu behandeln und bereits im Vorfeld das Risiko mit einer sorgfältigen Vorbeugung einzudämmen. Was ist Hufrehe? Eine Hufrehe ist eine Erkrankung der Verbindungsschicht zwischen Hornkapsel und Hufbein, also des Hufbeinträgers. Es entsteht eine starke Entzündung der Huflederhaut, die anschwillt und die Blutzirkulation im Huf stört. Die starke Schwellung in der Hornkapsel kann sich im Pferdehuf nicht ausbreiten und es entsteht ein hoher Druck im Huf. Dies führt zu einem starken Druckschmerz, der dein Pferd sehr belastet. Schreitet die Entzündung weiter fort, wird der Huf durch die eingeschränkte Blutzirkulation nicht mehr mit den benötigten Nährstoffen versorgt. Der Hufbeinträger kann sich lockern. Ohne Behandlung führt diese schmerzhafte Entzündung zum Absenken des Hufbeines und letztendlich zum sogenannten „Ausschuhen“. Beim Ausschuhen erleidet das Pferd einen vollständigen Verlust der Hornkapsel.  Ursachen von Hufrehe bei Pferden Warum ein Pferd an Hufrehe erkrankt, ist noch nicht vollständig erforscht und die Ursachen können vielfältig sein. Tiermediziner gehen davon aus, dass eine Hufrehe in vielen Fällen bei falschen Fütterungsbedingungen entsteht. Auch als Begleiterscheinung von Erkrankungen wie Diabetes oder weiteren Stoffwechselstörungen (z.B. Cushing und EMS), Belastungen und starkem Stress oder Vergiftungen kann eine Hufrehe entstehen. Fütterungsbedingte Hufrehe Bei einer fütterungsbedingten Hufrehe sind die Auslöser die Zuckerarten Fruktan und/oder Stärke – und nicht wie früher angenommen das Eiweiß. Eine ständige Überbelastung mit Zucker und Stärke in der Fütterung, welche den individuellen Bedarf des Pferdes übersteigt, kann somit erhebliche Konsequenzen haben. Welche Rolle spielen Zucker und Stärke bei Hufrehe in der Fütterung? „Hauptverursacher der fütterungsbedingten Rehe ist nach neuesten Erkenntnissen der Mehrfachzucker Fruktan, der im Gras gebildet wird“, erläutert Futterexperte Vincent Hinnen, Mitglied des Pavo Grooming Teams, ein Service-Team aus Experten, die Pferdebesitzern bei Pavo mit kostenlosem Rat zur Seite stehen. Er stützt sich auf Forschungen des australischen Professors Christopher Pollitt. Der Mehrfachzucker Fruktan, ein sogenanntes Polysaccharid, entsteht durch die Photosynthese – einen Stoffwechselprozess in den Gräsern. Er dient der Pflanze als kurzfristiger Energiezwischenspeicher: produziert die Pflanze überschüssige Energie, die kurzfristig nicht für das Pflanzenwachstum eingesetzt werden kann, wird diese in Form von Fruktan in der Pflanze zwischengelagert. „Der Zusammenhang zwischen Hufrehe und Eiweiß ist fälschlicherweise hergestellt worden, weil die Krankheit vor allem im Frühjahr auftrat, eine Periode, in der das Gras wächst und viel Eiweiß enthält“, stellt Tierarzt Dr. Jürgen Bartz klar. Der Autor verschiedener Fachbücher ist ebenfalls Mitglied des Pavo Grooming Teams. Die Folgen eines Fruktanüberschusses beim Pferd Die Schwankungsbreite des Fruktangehaltes im Gras ist erheblich: Bei kühlem, sonnigen Wetter liegt der Wert bis zu 200 x höher als an warmen, wolkenverhangenen Tagen oder Regentagen. Vincent Hinnen warnt: „Die höchsten Fruktankonzentrationen sind bei sonnigem, frostigem Wetter zu erwarten, wenn die Temperaturen nachts unter 5 Grad Celsius gefallen sind, wenn die Wiesen nicht mit speziellem Pferdedünger gedüngt werden oder wenn es extrem trocken ist. Eiweiß hingegen sei, auch wenn es saisonbedingt viel aufgenommen wird, kein echtes Problem. Tierarzt Dr. Bartz: „Mit einer zeitlich begrenzten Überversorgung kommt das Pferd zurecht. Sie schadet nicht, wenn das Pferd allmählich angeweidet und an die zeitlich begrenzte Spitze gewöhnt wird.“ Problematisch sei etwas Anderes, betont Vincent Hinnen: „Die Darmflora im Dickdarm kann große Fruktanmengen nicht verarbeiten.“ Tierarzt Dr. Bartz warnt zusätzlich: „Die energiehaltigen Bestandteile in großen Rationen von stärke- und zuckerhaltigem Kraftfutter, insbesondere bei reiner Gerste und Mais, können im Magen und vorderen Dünndarm nicht komplett in ihre Bestandteile zerlegt werden. Sie gelangen teilweise unvollständig verdaut in den Dickdarm.“ Den weiteren Prozess erläutert Vincent Hinnen in einfachen Worten: „Die teilweise oder nicht verdaute Masse wird in den Dickdarm geschleust, wo rohfaser- und kohlenhydratverdauende Bakterien leben. Durch das Überangebot an Kohlenhydraten vermehren sich diese Bakterien explosionsartig und scheiden als Nebenprodukt Milchsäure aus. Dies verändert den pH-Wert von 7 neutral auf bis zu 6 in den sauren Bereich. Das hat ein Massensterben der rohfaser- und kohlenhydratverdauenden Bakterien zur Folge. Durch das Absterben entstehen Giftstoffe, sogenannte Endotoxine. Gleichzeitig schädigen die sauren Bedingungen die Darmwand. Die Toxine sowie die Milchsäure gelangen in die Blutbahn. Die Folge: der gesamte Organismus wird langsam übersäuert.“ Diese Systematik bedingt zudem die weiteren Vorgänge im Huf: eine akute Huflederhautentzündung entsteht, die dann die häufig irreversible und schmerzhafte Hufbeinsenkung und -rotation auslösen kann. Mit anderen Worten: Hufrehe kann die Folge eines permanenten Zucker- und Stärkeüberschusses sein. Wann ist die Gefahr einer Hufrehe durch einen Fruktan-Überschuss am höchsten? Wie viel Energie in der Pflanze zwischengelagert wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Intensität der Sonneneinstrahlung, Wärme, Tageszeit und Pflanzenart: Sonne mit Wärme bedeuten Pflanzenwachstum und wenig verbleibendes Fruktan im Gras. Sonne und Kälte bewirken eine hohe Photosynthese-Rate, dennoch wächst die Pflanze nicht oder wenig – überschüssige Energie wird in Form von Fruktan (90%) und Stärke gespeichert. Rehe-Faktoren / Rehegefahr Wetterbedingung Pflanzenwachstum Sinkende Rehegefahr Feucht-warmes Wetter mit bedecktem Himmel Wenig Energieproduktion bei erhöhtem Wachstum und Abbau des Fruktanspeichers Geringe Rehegefahr Warmes, trockenes Wetter mit bedecktem Himmel Wenig Energieproduktion bei geringem Wachstum Mittlere Rehegefahr Warmes, trockenes Wetter mit Sonnenschein Leicht erhöhte Energieproduktion und Fruktanspeicherung bei geringem Wachstum Hohe Rehegefahr Kaltes oder frostiges, trockenes Wetter mit bedecktem Himmel Erhöhte Fruktanspeicherung ohne Wachstum Sehr hohe Rehegefahr Kaltes oder frostiges Wetter mit Sonnenschein Sehr hohe Energieproduktion und sehr hohe Fruktanspeicherung ohne Wachstum Weitere Ursachen von Hufrehe bei Pferden Einige Studien zeigten, dass Pferde mit Diabetes – also Pferde, die an einer Insulinresistenz leiden – ein erhöhtes Risiko auf die Entstehung einer Hufrehe haben. Bei einer Insulinresistenz wird der aufgenommene Zucker, trotz einer stark erhöhten Insulinproduktion, nicht in den Zellen eingelagert. Der andauernd hohe Insulinspiegel kann dann eine Hufrehe auslösen. Zu dicke Pferde, die z.B. unter dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) leiden, sowie Pferde mit dem Equinen Cushing Syndrom haben oft Diabetes als Begleiterscheinung. Diese beiden Erkrankungen gehen daher nicht selten aufgrund der Insulinresistenz und der Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen aus dem Fettgewebe mit Hufrehe einher. Die Hufrehe wird somit letztendlich auch hier durch eine nicht an die Insulinresistenz angepasste Fütterung verursacht. Bekannt ist auch die sogenannte Belastungsrehe. Ständiges Stehen auf hartem Boden und viel Stress können dein Pferd sehr stark beanspruchen. Kommt noch eine Verletzung am Bein oder Huf hinzu, kann das Risiko einer Hufrehe steigen. Wenn dein Pferd seine Hufe nicht mehr optimal entlasten kann, entsteht Druck im gesamten Hufmechanismus und weniger Blut wird durch die Gefäße des Hufes geleitet. Die bekannte Unterversorgung tritt auf und eine Hufrehe entsteht. Eine Belastungsrehe ist nicht durch die Fütterung beeinflussbar.  Eine Vergiftungsrehe entsteht häufig durch giftige Pflanzen wie Eibe oder Bergahorn, aber auch Schimmelpilzen im Futtermittel bringen den Organismus des Pferdes stark durcheinander. Wie bei der futterbedingten Rehe übersäuert der Organismus des Pferdes und beeinflusst die Entstehung einer Entzündung im Pferdehuf. Symptome und erste Hilfe Maßnahmen bei Hufrehe Oft beginnt die Hufrehe mit ersten, leichten Symptomen die für dich vielleicht nicht ganz so eindeutig sind. Wenn du dein Pferd aber genau beobachtest, kannst du Anzeichen für eine Rehe schnell erkennen. Typische Symptome bei Hufrehe: Der Gang deines Pferdes wird „fühlig“ und es entlastet wegen den starken Schmerzen seine Zehenspitze und belastet überwiegend die Trachten.​ ​Die Haltung deines Pferdes verändert sich leicht. Durch den Versuch der Entlastung steht ein betroffenes Pferd oft etwas nach hinten gelehnt. Erste Lahmheiten sind sichtbar. Rehepferde setzen jeden Huf sehr zögernd und vorsichtig mit den Trachten auf. Auch Wendungen sind bei Pferden mit akuter Hufrehe kaum möglich. Die Hufe sind besonders an der Hufkapsel und der Hufkrone sehr warm. Häufig ist eine starke Pulsation in Höhe des Fesselkopfes spürbar. Rehepferde haben oft auch eine (leicht) erhöhte Körpertemperatur oder sogar Fieber aufgrund des Entzündungsprozesses in den Hufen. Bei einer Hufzangenprobe zeigt dein Pferd deutliche Schmerzreaktionen. Schreitet die Hufrehe fort und wird chronisch, entstehen Querrillen und weiße Linien auf den Hufen. Die Form der Hufe kann sich im Laufe der Hufrehe verändern: in der Zehenwand entsteht ein Knick. Ein Reheschub verursacht enorme Schmerzen bei deinem Pferd. Verständige daher umgehend deinen Tierarzt, wenn du die genannten Symptome erkennst. Weitere erste Hilfe Maßnahmen bei Hufrehe: Nachdem du deinen Tierarzt verständigt hast, steht die Unterstützung und Schmerzlinderung deines Pferdes an erster Stelle. Kühle die Hufe und Beine deines Pferdes. Dies wirkt für dein Pferd sehr erleichternd und lindert außerdem die Schmerzen. Wenn du keinen Schlauch mit fließend kaltem Wasser zur Verfügung hast oder dein Pferd die Hufe nicht im Eimer stehen lässt, kannst du alternativ auch einen Hufverband anlegen und diesen stetig mit kaltem Wasser aufgießen. Bewege dein Pferd nicht unnötig – jeder Auftritt des Hufes ist sehr schmerzhaft. Auch nach einem Reheschub sollte das Pferd erst bei vollständiger Lahmfreiheit bewegt werden. Sprich dich hier am besten mit deinem Tierarzt ab und beginne mit Schrittspaziergängen als erste Bewegungseinheit. Bewege dein Pferd nicht unnötig – jeder Huf-Auftritt ist sehr schmerzhaft. Sorge für einen besonders weichen Untergrund und für eine dick eingestreute Box. Sollte dein Pferd liegen, treibe es nicht panisch auf. Es möchte vermutlich nur kurz seine schmerzenden Hufe entlasten. Geduldige dich hier bis zur Ankunft deines Tierarztes. Sobald dein Tierarzt eingetroffen ist, wird er dein Pferd anhand der gezeigten Symptome untersuchen. Ist der Status der Hufrehe nicht ganz sicher oder möchte dein Tierarzt feststellen, wie weit die Hufrehe bereits fortgeschritten ist, wird er eine Röntgenuntersuchung durchführen. Ist die Diagnose erfolgt, wird dein Tierarzt dir die optimale Behandlung vorstellen. In der Regel wird Hufrehe beim Pferd über orthopädische Maßnahmen behandelt. Es ist auch möglich, dass ein Teil des Hufs abgeraspelt wird. Das ist nichts Schlimmes für dein Pferd, sondern hilft dabei, den Huf zu entlasten. Gipsverbände und Hufschuhe können zum Einsatz kommen. In vielen Fällen werden auch schmerzstillende und durchblutungsfördernde Medikamente eingesetzt. Wurde die Hufrehe schnell erkannt, kannst du oft schon nach wenigen Tagen mit einer Besserung rechnen. Sobald die Lahmheit verschwindet und sich das Hufbein nicht verlagert, gilt die Hufrehe als geheilt. Bei einer weit fortgeschrittenen Hufrehe kann die Behandlung auch mehr als ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Komplikationen wie Knochenentzündungen können entstehen und dein Pferd stark belasten. Daher sollte es essentiell sein, die Hufrehe schnell zu erkennen und fachgemäß von deinem Tierarzt behandeln zu lassen. 5 Tipps zur Fütterung bei reheanfälligen Pferden Du kannst dein reheanfälliges Pferd mit den folgenden Tipps optimal unterstützen. Lasse dein rehegefährdete Pferde an frostigen und zudem sonnigen Tagen nicht direkt morgens auf die Weide. Bei diesem Wetter und zu dieser Tageszeit sind die höchsten Fruktankonzentrationen zu erwarten. Stelle rehegefährdete Pferde nicht direkt und zu lang auf frisch abgemähte Wiesen. Da in den kurzen Grashalmen Fruktan in wesentlich höheren Konzentrationen gespeichert wird als in den Blättern, nehmen grasende Pferde auf einer frisch abgemähten Weide unter Umständen wesentlich mehr Fruktan auf. Andererseits kann das Pferd bei geringerem Wuchs weniger Gras aufnehmen, was die Rehegefahr senkt. Bevorzuge daher für dein Pferd eher eine gut gepflegte Weide mit entsprechend hohem Blattanteil. Dies erreichst du auch, indem du zum Einsäen oder Nachsäen ausschließlich Grassamen speziell für Pferdeweiden verwendest. Begrenze gerade bei rehegefährdeten Pferden die Weidezeit. Stelle deinem Rehepferd aber dennoch ausreichend zucker- und stärkearmes Raufutter zur Verfügung. Solltest du nicht genügend Raufutter zur Verfügung haben, kannst du den Bedarf deinen Pferdes auch mit Raufutterersatzprodukten, decken. Die Pavo HayChunks Raufuttersnacks sind zudem ideal zur Verlängerung der Fresszeiten sowie zur zusätzlichen Beschäftigung geeignet. Die lange Kautätigkeit erhöht zum einen die Zufriedenheit deines Pferdes und sorgt zum anderen für eine gute Verdauung. Passe rechtzeitig zur Weidesaison die Fütterung deines Pferdes an, um einen Zucker- und Stärkeüberschuss zu vermeiden.  Sollte dein Pferd neben Gras und Raufutter zusätzlich ein Kraftfutter benötigen, greife hier bevorzugt zu zucker- und stärkearmen Futtersorten, wie z.B. das Kräutermüsli Pavo Care4Life, das Pavo EasyMix Müsli oder das Allroundmüsli Pavo Nature´s Best. Auch Pavo SpeediBeet und Pavo FibreBeet sind ideal zur Fütterung von hufreheanfälligen Pferden und Ponys, denn die Rübenschnitzel enthalten keine Stärke und nur sehr wenig Zucker. Dennoch ist der Energiewert mit dem von Getreide vergleichbar. Benötigt dein Pferd neben seiner zucker- und stärkearmen Diät zusätzliches Eiweiß zum Muskelaufbau, eignen sich auch faserreiche Raufuttermischungen mit einem erhöhten Eiweißgehalt. Als vollwertige Ergänzungen von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen eignen sich bei einer kraftfutter-reduzierten Fütterung Pavo DailyFit oder Pavo Vital. Vorbeugende Maßnahmen bei hufrehegefährdeten Pferden Eine optimale Vorbeugung ist essentiell, damit dein Pferd erst gar nicht an Hufrehe erkrankt. Mit den folgenden Tipps kannst du das Risiko einer Rehe senken: Ist dein Pferd zu dick, sollte es dringend abspecken. Benötigst du dabei Hilfe? Dann empfehlen wir dir das Pavo InShape Abnehmprogramm. Im umfangreichen Abnehmprogramm geben wir dir wertvolle Tipps, wie du über die Haltung, die Fütterung sowie mit einem optimalen Trainingsplan dein Pferd bei einer verantwortungsvollen Gewichtsabnahme unterstützen kannst. Der Energiebedarf deines Pferdes sollte in erster Linie über qualitativ hochwertiges Raufutter (Heu) abgedeckt werden. Bei vielen Pferden ist eine zusätzliche Fütterung mit Kraftfutter oft nicht erforderlich. Wenn du dennoch Kraftfutter füttern möchtest, biete deinem Pferd stärke- und zuckerarme Futtermittel wie Pavo InShape Müsli oder das Kräutermüsli Care4Life an. Achtung: der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen muss bei reiner Raufütterung und bei geringer Kraftfuttergabe unbedingt ergänzt werden. Hierzu eignen sich z.B. Pavo DailyFit (kein-wenig Kraftfutter) oder Pavo Vital (wenig Kraftfutter). Verzichte auf „Leckerchen“ wie gezuckerte „Pferde-Bonbons“ oder zu viel Obst und Möhren. Möchtest du dein Pferd dennoch ab und zu belohnen, biete ausschließlich gesunde und zuckerarme Leckerlis in Maßen an. Verzichte auf eine stärkehaltige Getreidefütterung (z.B. auf Hafer, Gerste oder Mais). Sollte dein Pferd besonders „fühlig“ sein, bevorzuge beim Reiten weiche Untergründe. Eventuell bietet sich auch die Nutzung von Hufschuhen bei Ausritten ins Gelände an – oder es kann sogar ein Hufbeschlag erforderlich sein. Sorge grundsätzlich in der Box und im Paddock für nachgebende, weiche Untergründe. Die Rehegefahr besteht generell über das ganze Jahr hinweg, schwankt aber entsprechend der Witterung. Zwar sind die Prognosen bei einer frühzeitigen Diagnose und entsprechender Behandlung vielversprechend, aber Hufrehe ist immer sehr schmerzhaft für dein Pferd. Mit einer ganzjährigen bedarfsgerechten Fütterung und Haltung sowohl von gesunden als auch rehegefährdeten Pferden, kann der Entstehung einer Hufrehe sehr gut vorgebeugt werden.
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Fütterung und Zucht
Vorbereitungen für das Abfohlen
Deine Stute ist hochtragend und ihr wartet gemeinsam auf die Geburt. In dieser spannenden Zeit kommen bei Neuzüchtern viele Fragen auf: Wie lange sind Stuten in der Regel überhaupt tragend? Wie kannst du deine Stute und dich selbst am besten auf die bevorstehende Geburt des Fohlens vorbereiten? Woher weißt du, dass es bald soweit ist? Und was genau passiert während der Geburt? In unserem Ratgeber haben wir für dich alle wichtigen Informationen zusammengefasst, damit du dich auf den großen Tag und die Zeit danach gut vorbereiten kannst. Wie lange tragen Stuten? Die Trächtigkeit bei Stuten dauert im Schnitt 336 Tage. Daher wird der errechnete Geburtstermin auf 11 Monate nach der letzten Besamung angesetzt. Die tatsächliche Tragedauer variiert aber zwischen 320 und 355 Tagen. Die längste bekannte Trächtigkeit betrug sogar 446 Tage. Du kannst also davon ausgehen, dass die Trächtigkeitsdauer deiner Stute um 2-3 Wochen abweichen kann. Dies ist auch völlig normal und kein Grund zur Sorge. Sollte deine Stute jedoch mehr als 3 Wochen übertragen, dann bitte deinen Tierarzt, die Stute zu untersuchen. Eine Geburtseinleitung, wie das beim Menschen durchaus üblich ist, ist bei Pferden zwar möglich, wird aber nur im äußersten Notfall durchgeführt, da sie sehr viele Risiken mit sich bringt. Der Geburtstermin ist von mehreren Faktoren wie der Jahreszeit, der Rasse sowie dem Geschlecht oder dem Gewicht des Fohlens abhängig. So tragen z.B. Stuten, die früh im Jahr ein Fohlen bekommen, tendenziell länger als Stuten, die im Frühsommer abfohlen sollen. Zudem gibt es auch Hinweise, dass Dürreperioden während der Trächtigkeit oder Nährstoffmängel die Dauer der Trächtigkeit verlängern. Es entscheidet also auch die Natur, wann deine Stute das Fohlen zur Welt bringen wird. Ein altes Sprichwort sagt: „Das Fohlen bestimmt den Tag, die Stute die Stunde der Geburt.“ Und das ist tatsächlich in der Regel der Fall. Fohlen mussten in freier Wildbahn bei der Geburt „reif“ sein, d.h. eine gute Lungenfunktion haben und schnell auf den Beinen stehen. Nur dann hatten sie eine realistische Überlebenschance. Dies ist bis heute so geblieben. Die Stute bestimmt jedoch die Urzeit der Geburt. Sie kann den Geburtsprozess hinauszögern, bis sie ganz ungestört ist. Deshalb kommen die meisten Fohlen zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens zur Welt. Wichtige Vorbereitungen auf die Fohlengeburt Die meisten Stuten gebären ihr Fohlen in ihrer Box, da dies ihr bekanntes, geschütztes Umfeld ist. Damit der Stute genügend Platz zur Verfügung steht, sollte die Abfohlbox mindestens eine Größe von (2,3 x Widerristhöhe)2 haben. Für ein Großpferd bedeutet dies eine Boxengröße von 15-20 m². Rechenbeispiel: 2,3 x 1,70 m = 3,91 m 3,91 m x 3,91 m = 15,29 m² Wenn deine Stute für die Geburt in eine größere Box umziehen soll, ist es ratsam, sie bereits einige Wochen vor der Geburt umzustellen. Hierdurch vermeidest du unnötigen Stress und bietest ihr genügend Zeit für die Eingewöhnung. Auch muss sich das Immunsystem deiner trächtigen Stute auf das neue Umfeld einstellen. Sowohl für sich selbst als auch später für ihr Fohlen kann deine Stute über das Kolostrum dann auch die richtigen Antikörper bereitstellen. Achte auf eine besonders gute Hygiene im Stall und auf der Weide, sobald der Geburtstermin näher rückt oder deine Stute erste Geburtssignale zeigt. Die Boxen sollten dann täglich gründlich gemistet und die Weide sowie das Paddock regelmäßig abgeäppelt werden. Als Einstreu empfiehlt sich eine Schicht Sägespäne, die mit einer dicken Strohschicht bedeckt wird. So kann der Urin gut gebunden werden, damit deine Stute und ihr Fohlen nicht ausrutschen und eine weiche Unterlage haben. Deine tragende Stute sollte in den letzten 14 Tagen der Trächtigkeit auch zusätzlich entwurmt werden. Damit wird eine Übertragung von Wurmlarven über die Muttermilch unterbunden. Impfungen sollten in den gewohnten Abständen und nach Absprache mit deinem Tierarzt gerade auch während der Trächtigkeit erfolgen. Es ist für tragende Stuten sehr wichtig, sich bis zum Geburtstermin mehrere Stunden am Tag frei bewegen zu können, am besten auf der Weide oder auf großen Sandpaddocks. Das fördert die Durchblutung, die Verdauung und die Beweglichkeit. Der Kreislauf bleibt im Schwung und deine Stute bekommt ausreichend Abwechslung. Bewegung an der frischen Luft wirkt sich zudem positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus. Boxenruhe hingegen sorgt für Langeweile, Aggression, Muskelabbau und Kreislaufprobleme. Außerdem benötigt deine Stute eine gute körperliche Kondition für eine leichte Geburt. Kontakt zu anderen Pferden ist auch für die tragende Stute unerlässlich, wobei Weidegruppen mit tragenden Stuten optimal sind. Die Gruppe hat ein ähnliches Aktivitätsniveau und ähnliche Bedürfnisse. Daher kommt es meist zu weniger Komplikationen als bei gemischten Gruppen. Spätestens im 7. Trächtigkeitsmonat sollten die Gruppen zusammengeführt werden, um die Rangordnungsfrage zu klären, bevor einzelne Tiere nicht mehr beweglich genug sind. Diese Gruppe kann dann auch später, wenn die Fohlen geboren sind, beibehalten werden. So unterstützen sich die Stuten gegenseitig bei der Aufzucht der Fohlen. Stelle dir bereits einige Wochen vor dem Geburtstermin eine Kiste mit den Dingen bereit, die du für eine Geburt benötigst. So weißt du während der Geburt genau, wo was zu finden ist. Wichtig ist auch eine Notfall-Liste mit Telefonnummern deines Tierarztes und ggf. auch von Bekannten, die dir bei der Geburt helfen könnten und abrufbereit sind. 10 Dinge, die du bei der Geburt benötigen könntest: Schweif-Bandage Einmalhandschuhe Fieberthermometer Jodtinktur oder Blau-Spray vom Tierarzt Nabelbinde falls die Nabelschnur nicht selbst reißt Abschwitzdecke für den Fall, dass deine Stute stark geschwitzt hat Eimer warmes Wasser Schere, Handtücher und Seife Notfallpackung Fohlenmilch und Kolostrum (Biestmilch), Babyflaschen mit Sauger (Pavo SOS-Kit) Immunsystem-Booster (Pavo KickStart) Gerade beim ersten eigenen Fohlen ist es auch ratsam, einen erfahrenen Züchter an der Seite zu haben. Durch die Erfahrung werden Probleme schnell erkannt, so dass auch der Tierarzt rechtzeitig zur Hilfe gerufen wird. Vorbereitungen der Stute auf das Abfohlen Zur Sicherheit und für einen optimalen Lebensstart des Fohlens kannst du auch deine Stute auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Sollte deine Stute Hufeisen tragen, ist es ratsam diese aus Sicherheitsgründen einige Wochen vor der Geburt abzunehmen. So kann das Fohlen vor eventuellen Verletzungen geschützt werden. Wenn deine Stute zum ersten Mal ein Fohlen austrägt, dann gewöhne sie bereits vor der Geburt an Berührungen an ihrem Gesäuge. So kommt es seltener zu Komplikationen, wenn das Fohlen bei der Mutter trinken möchte. Die Geburt des Fohlens kündigt sich an – Überwachung des Geburtstermins Behalte deine Stute gut im Auge, wenn der berechnete Geburtstermin näher rückt. Die Geburt kündigt sich mit unterschiedlichen Anzeichen bereits einige Tage zuvor an. Dies ist von Stute zu Stute unterschiedlich, weswegen gerade bei Erstlingsfohlen eine gute Überwachung nötig ist. Folgende Signale kündigen die Geburt des Fohlens an: Die Beckenbänder fallen ein Das Euter deiner Stute füllt sich kurz vor der Geburt langsam mit Milch, wird größer und wärmer Es erscheinen Milchtropfen (Harz) an den Zitzenspitzen Unruhigeres Verhalten, Scharren und schwankender Gang Die Scheidenöffnung ist gerötet, geschwollen und wirkt verlängert Vermehrtes Schwitzen der Stute Zudem gibt es verschiedene technische Hilfsmittel, um die Überwachung des Geburtstermins zu erleichtern. Hierzu gehören unter anderem Kamerasysteme in den Boxen, die entweder vom Züchter oder von Externen überwacht werden, Überwachungssysteme für Körperfeuchte und Körpertemperatur, Birthalarm-Gurte sowie Scheidenkontrollsysteme. Welches System zu dir und deiner Stute passt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Alles hat Vor- und Nachteile. Sprich am besten mit deinem Tierarzt oder tausche dich mit erfahrenen Züchtern aus. Was passiert während des Abfohlens? Die meisten Stuten warten mit der Geburt, bis niemand mehr in ihrer Nähe ist und sie sich ganz in Ruhe auf die Geburt konzentrieren können. Wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist, ist es deshalb extrem wichtig, die Stute nicht zu stören. Stündliche Kontrollen, Störungen, laute Geräusche, Licht ein- und ausschalten können dazu führen, dass deine Stute die Geburt abbricht, was ein Risiko für sie und das Fohlen bedeuten kann. Bewährt haben sich für die Überwachung der Geburt Kameras und ein Nachtlicht im Stall, das bereits einige Tage vor der Geburt angeschaltet sein sollte. So kann deiner Stute die Ruhe und Sicherheit gegeben werden, die sie für die Geburt braucht. Gleichzeitig kannst du dennoch schnell eingreifen, sobald es nötig wird. Die Geburt eines Fohlens kann in 3 Abschnitte unterteilt werden: 1. Öffnungs-Stadium Deine Stute wird jetzt langsam unruhiger, sie hat bereits Wehen, der Geburtskanal öffnet sich langsam und der innere Muttermund entspannt sich. Sie schaut öfter auf ihren Bauch, stampft auf und flehmt häufig. Meist beginnt deine Stute zu schwitzen und setzt häufiger kleinere Mengen Kot und Urin ab. In dieser Phase sollte deine Stute nicht zu sehr gestört werden. Die Wehen treiben das Fohlen in den Geburtskanal, die Fruchtblase platzt und es tritt Fruchtwasser aus. Dies sind die Zeichen für den Übergang zur 2. Geburtsphase, dem Austreibungs-Stadium. 2. Austreibungs-Stadium In der zweiten Phase legt sich deine Stute meist hin. Die Presswehen sind durch das Zusammenziehen der Bauchmuskulatur jetzt deutlich zu erkennen. Dies dauert im Schnitt 10 bis 30 Minuten, selten bis zu 60 Minuten. Kurz nach dem Abgang des Fruchtwassers erscheint die bläulich-weiße Eihaut und dann, leicht versetzt, die Hufe (Hufsole nach unten). Liegt das Fohlen richtig, sind bald die Karpalgelenke und die Nüstern zu sehen. Wenn der Kopf und die Schultern durch den Geburtskanal sind, kommt der Körper des Fohlens sehr schnell nach. Sobald das Fohlen geboren ist, steht die Mutter meist auf, zerbeißt die Eihülle und leckt diese vom Fohlen ab. Das ist ein sehr wichtiger Prozess, der maßgeblich für die Beziehung zwischen Mutter und Fohlen ist. Des Weiteren regt dieser Vorgang den Kreislauf des Fohlens durch eine Massage der mütterlichen Zunge an. Sollte die Eihülle das Maul und die Nüstern des Fohlens bedecken und deine Stute kann dies nicht allein entfernen, ist ein Eingreifen nötig, um dem neugeborenen Fohlen ein freies Atmen zu ermöglichen. Die Nabelschnur reißt ganz alleine an der Stelle, die die Natur dafür vorgesehen hat. Ein Durchtrennen der Nabelschnur sollte nur im äußersten Notfall erfolgen. Ist die Nabelschnur gerissen, sollte sie beim Fohlen auf Blutungen untersucht und mit einer Jodlösung gründlich desinfiziert werden. Dafür kann die Jodlösung großzügig über den Nabel geträufelt werden. Die Desinfektion sollte aufgrund des großen Infektionsrisikos nach einigen Stunden und in den nächsten Tagen wiederholt werden. Nach kurzer Zeit wird das Fohlen versuchen aufzustehen und nach dem Euter der Stute suchen. Hierbei kannst du das Fohlen unterstützen, indem du es vorsichtig in Richtung Euter schiebst, sobald es auf den eigenen Beinen steht. In der Austreibungsphase kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Beispiele dafür sind das Stocken des Geburtsvorgangs, Anzeichen für eine Fehllage des Fohlens, Probleme bei der Geburt aufgrund der Größe des Fohlens oder die Austreibungsphase dauert länger als 60 Minuten. Gerade unerfahrene Züchter sollten im Zweifel immer sofort den Tierarzt anrufen. Erfahrene Züchter können vaginal ertasten, ob das Fohlen richtig liegt und die Stute bei der Austreibung unterstützen. Dies erfordert aber jahrelange Übung, perfektes Timing und viel Geschick. Deshalb rufen auch sie im Zweifel den Tierarzt zu Hilfe. 3. Nachgeburts-Stadium Für das Absetzen der Nachgeburt sind sogenannte Nachwehen nötig. Innerhalb von 30 Minuten bis maximal 2 Stunden nach der Geburt gehen so die Eihäute, Plazenta, Membranen und die Reste der Nabelschnur ab. Sollte deine Stute Probleme mit der Nachgeburt haben, kontaktiere umgehend den Tierarzt. Ist die Nachgeburt nicht vollständig, kann das zu schwerwiegenden Problemen bei der Mutterstute führen. Eihäute und Nachgeburt sollten vom Tierarzt auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Verbliebenes Gewebe in der Gebärmutter kann zu lebensbedrohlichen Entzündungen führen. Ist der Tierarzt nicht direkt zur Geburt nötig, bewahre alles in einem Eimer auf, bis der Tierarzt am nächsten Morgen das Fohlen untersucht. Sobald das Fohlen getrunken hat, seinen ersten Stuhlgang gehabt hat, die Nachgeburt bei der Stute abgegangen ist und beide einen ruhigen Eindruck machen, gönne ihnen etwas Ruhe und Zeit zur Erholung. Mögliche Komplikationen nach dem Abfohlen Die Stute hat keine oder zu wenig Milch Immer wieder kommt es vor, dass Stuten direkt nach der Geburt zu wenig oder keine Milch geben. Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben, von gesundheitlichen Problemen über eine zu schnelle Geburt bis hin zu genetischen Dispositionen. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Fohlen schnell zusätzliche Biestmilch erhält, um genügend Antikörper aufzunehmen. Die erste Milch, die sogenannte Biestmilch, ist besonders wertvoll für das Fohlen, weil sie eine hohe Konzentration an Antikörpern enthält, die das Fohlen für seinen Immunschutz benötigt. Wichtig zu wissen: Fohlen werden ohne Antikörper geboren. Sorge darum unbedingt dafür, dass das Fohlen diese Milch auch bekommt und trinken kann. Hier gibt es neben dem Saugen bei der Mutter 2 Möglichkeiten: Eingefrorene Biestmilch von einer anderen Stute oder Ersatzbiestmilch in Pulverform, z.B. Pavo Colostrum, das angerührt werden muss. Beides wird dann über eine Flasche und einen speziellen Sauger dem Fohlen angeboten. Hat das Fohlen genügend Biestmilch erhalten, deine Stute hat aber immer noch zu wenig Milch, kannst du auf Milchpulver (Pavo FoalMilk) zurückgreifen. Hier kann auch der Einsatz eines zusätzlichen Immunboosters (Pavo KickStart) sehr gut unterstützen. Die Stute lässt das Fohlen nicht trinken Vor allem für junge Stuten, die ihr erstes Fohlen bekommen haben, ist das Saugen ungewohnt und eventuell unangenehm. Das Euter ist prall, spannt und ist sehr empfindlich. Deshalb kann es dazu kommen, dass sie ihr Fohlen nicht trinken lässt, sich wegdreht und sogar nach ihrem Fohlen tritt. Versuche in diesem Fall deine Stute zuerst ganz vorsichtig etwas zu melken, um Spannung vom Gesäuge zu nehmen. Sollte dies nicht gelingen, verständige deinen Tierarzt und biete dem Fohlen Ersatz-Kolostrum an. Das Fohlen ist lebensschwach Nach einer anstrengenden Geburt oder Komplikationen kommt es immer wieder vor, dass Fohlen lebensschwach geboren werden, d.h. ihnen fehlt die Kraft und Energie aufzustehen, das Atmen fällt schwer und sie wirken letargisch. In diesem Fall muss dringend ein Tierarzt den Gesundheitszustand und die Vitalfunktionen überprüfen und gegebenenfalls das Fohlen behandeln. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann hier unterstützend auch ein Immunbooster eingesetzt werden. Er versorgt das Fohlen mit zusätzlichen Antikörpern, einem Energiekick und den wichtigsten Vitaminen und Spurenelementen. Das Fohlen will nicht stehen Wenn das Fohlen ziemlich groß ist, hat es oft Mühe, aufzustehen. Biete ihm in diesem Fall einfach etwas Unterstützung an, so dass es seine langen Beine besser sortieren kann. Das Stehen fördert die Durchblutung und das Fohlen kann bei der Mutter trinken. Bleibt das Fohlen dennoch liegen, muss die Stute gemolken werden, denn das Fohlen sollte seine Biestmilch so schnell wie möglich, auf jeden Fall innerhalb der ersten 12 Stunden, bekommen. Die Stute leidet an Kolik Manche Stuten bekommen nach der Geburt eine Kolik. Die Gebärmutter schrumpft zu schnell, was starke Krämpfe verursachen kann. Hier sollte auf jeden Fall umgehend der Tierarzt gerufen werden. Wird deine Stute zu wild und unkontrolliert, kann es gegebenenfalls nötig werden, das Fohlen kurzfristig, zum eigenen Schutz, von der Stute zu trennen. Die Stute verstirbt nach der Geburt In seltenen Fällen sind die Komplikationen so schwerwiegend, dass die Stute während oder kurz nach der Geburt verstirbt. In diesem Fall sollte das Fohlen umgehend mit Ersatzbiestmilch versorgt werden, falls es diese noch nicht aufgenommen hat. Stelle zudem auch Fohlenmilchpulver für die Anschlussversorgung bereit. Im Idealfall wird eine Ammenstute für das Fohlen gefunden, die es als ihr Fohlen annimmt. Inzwischen gibt es ein gutes Netzwerk über die sozialen Medien und richtige Ammenstuten-Experten in Deutschland, die bei der Vermittlung von Stuten und Fohlen helfen können. Die erste Zeit nach dem Abfohlen Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Die Stute und das Fohlen müssen nicht lange ausschließlich in ihrer Box verweilen, achte aber in den ersten Tagen darauf, dass es direkt um sie herum nicht zu laut und unruhig ist. Fütterung der Stute und des Fohlens Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Stute und Fohlen müssen sich kennen lernen. Das Fohlen beginnt auch schon, seine neue Umgebung erkunden. Sorge dafür, dass es nicht zu hektisch und laut ist und die beiden nach wie vor etwas Ruhe haben. Bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt können agile und fitte Fohlen zusammen mit ihrer Mutter auf die Weide. Anfangs alleine auf ein kleineres Stück, um nach ein bis zwei Wochen in eine Stuten-Fohlenherde integriert zu werden. Idealerweise ist es die selbe Stutengruppe, die bereits vor der Geburt zusammen war. So ist das soziale Gefüge bereits geklärt. Fütterung der Stute und des Fohlens Stuten produzieren während der ersten 3 Laktationsmonate täglich ca. 3% ihres Körpergewichts an Milch, um ihre Fohlen zu versorgen. Das sind bei einem Warmblut ca. 18 l Milch pro Tag. Da die Milch sehr reich an Energie, Proteinen, Vitaminen und vor allem den Mineralien Calcium, Phosphor und Magnesium ist, hat deine Stute einen deutlich höheren Energie- und Nährstoffbedarf. Der Energiebedarf steigt im Vergleich zur Erhaltung um das Doppelte. Der Eiweißbedarf steigt sogar, je nach Aminosäuren-Zusammensetzung, um das 3,5-fache an. Das ist allein durch Raufutter nicht zu erzielen. Daher benötigt deine Stute auch nach der Geburt, wie bereits in der Hochträchtigkeit, ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, wie z.B. Pavo Podo® Lac als Pellets oder Müsli. Nach dem 3. Laktationsmonat nimmt auch der Nährstoffgehalt in der Milch langsam wieder ab, so dass du die Menge des Zuchtstutenfutters ebenfalls reduzieren kannst. Achte hier auf die Angaben des Herstellers. Manche Stuten verlieren in den ersten Laktationsmonaten deutlich an Gewicht, auch wenn die Fütterung optimal ist. Meist geben diese Stuten extrem viel oder sehr hochwertige Milch. Das Ergebnis ist eine magere Stute und ein kräftiges Fohlen. In diesem Fall solltest du bei den ersten Anzeichen reagieren und deine Ration überprüfen. Eventuell macht auch eine Raufutteranalyse Sinn. Werden die vorgegebenen Mengen des Stutenfutters eingehalten, kannst du versuchen das Stutenfutter über 2 Wochen nach und nach durch ein Sportfutter, z.B. Pavo AllSports oder Pavo Performance zu ersetzen. Energie- und Proteingehalt sind hier ebenfalls hoch. Jedoch wird die Milchproduktion weniger angekurbelt. So kann sich deine Stute erholen und regenerieren. Bringt diese Veränderung keine Verbesserung, kannst du auch auf Faserprodukte, wie Pavo FibreBeet, zurückgreifen. Sorge für einen langsamen Übergang (über 2 Wochen) und starte parallel bei deinem Fohlen mit der Zufütterung von Podo® Start, Podo® Junior oder Podo® Care. Das Podo®Care Ergänzungsfutter ist in Pelletform oder als Paste erhältlich. Die Paste ist besonders empfehlenswert, wenn Fohlen noch keine Pellets fressen wollen. Ab wann und wie du dein Fohlen optimal versorgst, erfährst du im ausführlichen Pavo Ratgeber „Fohlen und Absetzer richtig füttern“. Solltest du dir bei der Fütterung deiner Stute oder deinem Fohlen unsicher sein, kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten beraten dich individuell und stehen dir gern mit Rat und Tat zur Seite. Gesundheit der Stute und des Fohlens Um die Regeneration deiner Stute und deren Gebärmutter zu fördern, sollte sie möglichst schnell nach der Geburt ausreichend freie Bewegung an der frischen Luft bekommen. Dadurch wird die Gebärmutter natürlich gereinigt, die gedehnte Haut bildet sich schnell zurück und geburtsbedingte Blockaden sowie Verspannungen lösen sich schneller. Um eine Euterentzündung frühzeitig zu erkennen, überprüfe regelmäßig das Gesäuge. Anzeichen für eine Entzündung sind ein heißes, sehr geschwollenes Euter, Berührungen sind schmerzhaft für die Stute, sie lässt das Fohlen nur unwillig trinken oder es wird nicht genügend Milch produziert. Beim Verdacht einer Euterentzündung, kontaktiere schnellstmöglich deinen Tierarzt. Besprich auch den Impf- und Entwurmungsplan für Fohlen und Stute mit deinem Tierarzt. Es ist ratsam, das Fohlen zwischen dem 4. und 8. Tag zu entwurmen. Dies sollte dann nach 4-6 Wochen wiederholt werden. Danach kannst du nach einem normalen Entwurmungsplan verfahren. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Wurmspritze für Fohlen geeignet ist. Bewegung und Herdenanschluss Stute und Fohlen können bereits 1-2 Tage nach der Geburt auf die Weide. Erst alleine auf eine kleinere Weide, dann im Herdenverband. Achte darauf, dass der Zaun gut zu sehen ist und verwende am besten breite Strombänder. Auch wenn gerade die ganz jungen Fohlen sich kaum von der Mutterstute entfernen, kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen das Fohlen abgelenkt ist und der Stute doch nicht folgt. Deshalb ist es am Anfang sinnvoll, wenn eine Person die Stute führt und eine zweite Person von hinten die Wege absichert, um gegebenenfalls das Fohlen wieder auf den richtigen Weg zu lenken. Hier ist vor allem Ruhe angesagt. Auch wenn Fohlen schon möglichst früh an das Halfter gewöhnt werden sollten, ist doch von einem Führen der Fohlen in den ersten Wochen abzusehen. Wird über den Strick am Halfter zu viel Druck aufgebaut, kann dies das Fohlen schnell aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern. Wenn die Bindung zwischen Mutter und Fohlen ausreichend gefestigt ist, können beide mit der restlichen Stuten-Fohlen-Herde zusammengeführt werden. Dies ist in der Regel bereits nach ca. 3-4 Tagen der Fall. Wenn dein Fohlen in der Herde auf der Weide geboren wurde, z.B. weil alle Stuten im Offenstall mit Weidegang gehalten werden, stellt sich diese Frage nicht. In diesem Fall wird das neue Herdenmitglied meist direkt in den Herdenverbund aufgenommen. Instinktiv wird die Stute in den ersten Tagen erfahrungsgemäß dennoch kein anderes Pferd an ihr Fohlen heranlassen.  
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Fütterung und Gesundheit
Getreidefreie Pferdefütterung
In freier Natur ernähren sich Pferde hauptsächlich von Kräutern, Gras, Moos und auch gerne mal von schmackhaftem Fallobst, um ihren täglichen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu decken. Energie- und stärkehaltiges Getreide steht eher selten auf ihrem Speiseplan für eine natürliche und ausgewogene Ernährung. Auch der Verdauungstrakt des Pferdes ist eher nicht auf das Verarbeiten großer Mengen Getreide ausgelegt. Zudem benötigen unsere Freizeitpferde meist keine zusätzliche Energie in Form von Getreide, da ihr Bedarf oft bereits über eine getreidefreie (Raufutter-)Fütterung gedeckt werden kann. Wieso ist Getreide also so gängig in der Pferdefütterung und wann solltest du doch besser darauf verzichten? Was genau ist Getreide? Als Getreide definiert man Pflanzenarten, deren Früchte als Körner bezeichnet werden. Die gängigsten Getreidesorten in der Pferdefütterung sind Hafer, Gerste und Mais. Aber auch Dinkel wird in der heutigen Zeit gerne gefüttert. Eine besondere Form von Getreide, die auch in der Pferdefütterung Verwendung findet, ist die Weizenkleie. Diese wird häufig im Mash verwendet und sorgt unter anderem für eine schleimige Konsistenz, die bei Pferden sehr beliebt ist und auch einen gesunden Magen-Darmtrakt unterstützt. Getreide zeichnet sich besonders durch seinen hohen Gehalt an schnell verfügbarer Energie in Form von Stärke aus. Daher wird die Anwendung von Getreide in der Pferdefütterung auch auf die Zeit zurückgeführt, in denen Pferde noch hart auf Feldern gearbeitet und Pflüge gezogen haben. Dementsprechend benötigten sie natürlich auch eine große Menge an schnell verfügbarer Energie, welche sie durch stärkehaltiges Getreide bekamen. Futterart Frische Karotten** Heu* Deutsches Weidegras Hafer** Wintergerste* Mais* Stärkegehalt in % 0,38% 1,76% ca. 4,0% 39,07% 53,00% 62,18%       Quellen: *Supplemente für die Tierernährung (2014), **Equine Applied an Clinical Nutrition (2013) In der Tabelle wird der Unterschied im Stärkegehalt zwischen getreidehaltigen Futtersorten und der natürlichen Fütterungskomponente „Gras“ sehr deutlich. Da Pferde in freier Wildbahn sich hauptsächlich von stärkearmen Gras ernähren, ist auch der natürliche Magen-Darmprozess des Pferdes auf das Verdauen faserreicher Futtermittel ausgelegt. Stärkehaltige Körner können Pferde hingegen nur begrenzt verdauen und sollten daher nicht in großen Mengen gefüttert werden. Mit knapp 40% Stärke ist Hafer das bekömmlichste Getreide für Pferde.   Die Vorteile einer getreidefreien Pferdefütterung  Die Vorteile einer getreidefreien Pferdefütterung sind besonders für empfindliche Pferde vielfältig: 1. Du fütterst dein Pferd auf eine natürliche und artgerechte Weise Eine getreidefreie Fütterung liegt in der Natur des Pferdes. Bleibt die Fütterung so naturbelassen wie möglich, ist es auch wahrscheinlicher, dass du den Bedürfnissen deines Pferdes besser gerecht werden kannst. Die meisten Pferde können ihren Bedarf an Energie, Mineralstoffen und Vitaminen bereits durch ausreichend hochwertiges Raufutter und ein gutes Mineralfutter decken. Welche individuellen Bedürfnisse dein Pferd hat, hängt allerdings immer von seinem Energiebedarf ab. Dein Pferd wird gar nicht oder nur leicht gearbeitet und hat somit einen eher niedrigen Energiebedarf? Dann profitiert dein Pferd höchstwahrscheinlich von einer getreidefreien Fütterung. 2. Du verringerst die Zufuhr an Zucker & Stärke Getreide liefert schnell verfügbare Energie aus Stärke. Wintergerste beispielsweise hat einen Stärkegehalt von 53% und einen Zuckergehalt von ca. 7%. Verzichtest du auf getreidehaltige Komponenten in der Pferdefütterung, reduzierst du auch die Zufuhr an Zucker und Stärke erheblich. Dies schont vor allem den Verdauungstrakt und den Organismus empfindlicher Pferde und Ponys. Auch zu dicke Pferde profitieren von einer getreidefreien Fütterung, da ihnen keine überschüssige Energie zugeführt wird, welche für extra Kilos sorgen könnten. Benötigen diese Pferde dennoch zusätzlich ein Kraftfutter, empfehlen sich besonders getreidefreie Müslis oder Pellets.  3. Du verringerst den Energiewert in der Futterration Kennst du den genauen Energiebedarf deines Pferdes? Viele Pferde, die im Freizeitbereich oder im Basissport aktiv sind, haben lediglich einen geringen Bedarf an zusätzlicher Energie. Dieser kann häufig bereits durch ausreichend Raufutter und, falls nötig, einem energiearmen Kraftfutter gedeckt werden. Fütterst du deinem Pferd ein Futter mit einem zu hohem Energiewert, begünstigt dies die Entstehung von Übergewicht und lässt dein Pferd im Training zusätzlich unnötig hitzig werden. Einer der größten Energielieferanten im Pferdefutter ist Getreide. Verzichtest du auf Getreide in der Futterration, reduzierst du so schon ganz einfach die Energiezufuhr für dein Pferd. Manche Pferdebesitzer beschreiben außerdem, dass ihr Pferd allein von Hafer energischer wird, andere Getreidesorten aber gut verträgt. Speziell für diese Pferde gibt es Pferdefuttersorten ohne Hafer, aber dafür mit einer anderen schmackhaften Getreidesorte, wie z.B. Dinkel, an. Reagiert dein Pferd jedoch sehr empfindlich auf Zucker und Stärke, ist es ratsam, sein Pferdefutter komplett getreidefrei zu halten. 4. Du schonst den Verdauungstrakt deines (empfindlichen) Pferdes Der höhere Stärkegehalt von Getreide kann besonders empfindlichen Pferden und Ponys Probleme bei der Verdauung bereiten. Getreide wird im Idealfall im Magen und im vorderen Dünndarm des Pferdes verdaut. Die Verdauungskapazität von Stärke (Getreide) im Dünndarm ist beim Pferd allerdings sehr begrenzt. Wird diese Kapazität überschritten, gelangt das nicht vollständig verdaute Getreide vom Dünndarm in den Dickdarm. Dort bringt es dann das Gleichgewicht der Darmbakterien durcheinander, deren Aufgabe es eigentlich ist, die Fasern des Raufutters aufzuspalten. Wird dieser Prozess gestört, kann es beispielsweise zu Gaskoliken oder Durchfall kommen. Eine langfristige Störung dieses Verdauungsprozesses kann sogar Krankheiten wie fütterungsbedingte Hufrehe zur Folge haben. Verzichtest du auf Getreide in der Futterration deines empfindlichen Pferdes, verringerst du somit also nicht nur den Verdauungstrakt, sondern auch das Risiko auf sehr ernstzunehmende Krankheiten. 5. Du entlastest den Organismus deines (empfindlichen) Pferdes Wird der Verdauungstrakt empfindlicher Pferde geschont, wird gleichzeitig auch der gesamte Organismus entlastet. Da der Verdauungstrakt bei Pferden sehr empfindlich ist, hat dieser einen großen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden. Bei einer getreidefreien Fütterung kann sich beispielswiese der Dickdarm darauf konzentrieren, die Fasern des essentiellen Raufutters aufzuspalten und somit zu einer gesunden Verdauung und einem zufriedeneren Pferd beitragen. Für welche Pferde ist eine getreidefreie Ernährung geeignet? Eine getreidefreie Ernährung eignet sich in erster Linie besonders für stoffwechselerkrankte Pferde mit z.B. Cushing, EMS, Diabetes und Hufrehe. Auch Pferde mit Magen-Darm-Problemen, wie beispielsweise Magengeschwüren und Durchfall profitieren von einer getreidefreien Ernährung, da ihr empfindlicher Verdauungstrakt so nicht zusätzlich durch stärkehaltiges Getreide belastet wird. Außerdem gibt es Pferde, die allergisch auf Getreide oder einzelne Getreidekomponenten reagieren. Diese Pferde benötigen dann ebenfalls eine Ernährung bestehend aus getreidefreiem Pferdefutter, um allergischen Reaktionen vorzubeugen.  Neben Pferden, die krankheitsbedingt getreidefrei ernährt werden sollten, empfiehlt sich auch eine getreidearme Fütterung für zu dicke Pferde und leicht arbeitende Freizeitpferde. Sie brauchen meist keine zusätzliche Energie und sind bereits mit ausreichend Raufutter von guter Qualität und einem getreidefreien Mineralfutter optimal versorgt. So erhält dein Pferd genügend Energie für seinen Konditionserhalt und wird dank des getreidefreien Mineralfutters mit allen nötigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. Sollte der Bedarf deines übergewichtigen Pferdes nicht durch Rau- und Mineralfutter gedeckt sein, benötigt es meist keine zusätzliche Energie, sondern eher eine Kraftfutterergänzung mit bestimmten Nährstoffen, wie z.B. essentiellen Aminosäuren für den Konditions- und Muskelerhalt. Als Zusatz zum Raufutter oder bei Futterneid eigenen sich auch getreidefreie Kraftfuttersorten, die besonders rohfaserhaltig sind. Diese fördern ebenfalls ausgiebiges Kauen und lange Fresszeiten. Dadurch ist dein Pferd trotz vergleichsweise kleinen Portionen lange mit seinem Futter beschäftigt. Außerdem unterstützt die erhöhte Speichelproduktion den Magen, da der vermehrte Speichelfluss den sauren Magensaft neutralisieren kann. Dies beugt beispielsweise der Entstehung von Magengeschwüren vor. Achte auch bei dicken Pferden auf einen sehr niedrigen Gehalt an Zucker und Stärke, sollte zusätzlich ein Kraftfutter nötig sein.  Benötigt dein Freizeitpferd zusätzlich zum Raufutter ein getreidefreies Kraftfutter? Fütterungsbeispiel: Pferd mit niedrigem Energiebedarf in gutem Konditionszustand Dein Freizeitpferd benötigt eigentlich nur Raufutter und eine Zugabe an Vitaminen und Mineralien, soll aber doch ein wenig Futter bekommen, um beispielsweise Futterneid zu vermeiden? Hier eignen sich getreidefreie und strukturreiche Müslis für dein Pferd, wie das Pavo Care4Life Kräutermüsli oder das Pavo EasyMix Müsli. Ein strukturreiches Futter sorgt dafür, dass dein Pferd lange mit dem Kauen seines Futters beschäftigt ist. Dies vermeidet nicht nur den Futterneid, sondern stärkt gleichzeitig auch die Magen-Darm-Gesundheit, da der erhöhte Speichelfluss den sauren Magensaft neutralisiert. So können Krankheiten, wie beispielsweise Magengeschwüren vorgebeugt werden. Die in dem getreidefreien Müsli enthaltenden Kräuter unterstützen zusätzlich das Immunsystem sowie das Wohlbefinden und sind außerdem sehr schmackhaft für dein Pferd. Alternativ kannst du deinem Pferd natürlich auch getreidefreie Pellets anbieten. Produkttipp: Du möchtest dein Pferd dennoch hin und wieder mit einem warmen Leckerbissen verwöhnen? Dann ist unser GrainFreeMash mit wenig Kalorien genau das Richtige für deinen Feinschmecker. Dieses Mash ist nicht nur getreide- und melassefrei, sondern zudem auch noch energie-, zucker- und stärkearm. Der hohe Rohfaseranteil unterstützt außerdem eine gesunde Verdauung. Fütterungsbeispiel: Zu dickes Freizeitpferd im Training Dein Freizeitpferd soll abnehmen, aber gleichzeitig nicht an Muskelmasse verlieren? Ein getreidefreies Kraftfutter kann es hierbei unterstützen. Achte bei der Wahl des Futters darauf, dass du eine getreidefreie Futtersorte mit einem niedrigen Energie- aber hohen Eiweißgehalt wählst, wie das getreidefreie Müsli Pavo InShape. Durch die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren kannst du sicherstellen, dass dein Pferd beim Training nicht an Muskelmasse, sondern an Fett verliert. Das kannst du in etwa damit vergleichen, dass wir Menschen einen Proteinshake trinken, wenn wir (plötzlich) anfangen mehr Sport zu treiben. Bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung wird dein Pferd zusätzlich mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt. Getreidefrei und dennoch Energie zuführen – geht das?  Hast du das Gefühl, dass es deinem Pferd ohne Getreide an Kraft fehlt? Auch ohne Getreide kannst du deinem Pferd wertvolle Energie zuführen. Gib doch zum Kraftfutter beispielsweise 1x täglich noch einen Schuss hochwertiges, kaltgepresstes Pflanzenöl dazu: Leinöl ist bekannt für seine positive Wirkung auf das Fell und die Verdauung. Daher wird Leinöl auch häufig während des Fellwechsels eingesetzt. Reiskeimöl hat einen hohen Anteil an Gamma-Oryzonal und unterstützt somit den Stoffwechsel der Muskelbildung, weswegen es besonders gut für Sportpferde geeignet ist. Hanföl wirkt unterstützend auf das Immunsystem und auf das Fell des Pferdes. Außerdem ist es reich an ungesättigten Fettsäuren und verfügt über ein sehr gutes Verhältnis an Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren. Ahifloweröl enthält Omega-3 sowie Omega-6-Fettsäuren im idealen Fettsäureverhältnis (3:1) und unterstützen den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes. Zudem wirkt es positiv auf Haut und Fell, Mobilität und Gelenke, Atmung, Immunsystem und die (Muskel-)Regeneration. Entscheidest du dich für einen Futterzusatz mit Öl, solltest du darauf achten, dass du auch dieses in Maßen verwendest, da auch eine übermäßige Zugabe an Öl, den Verdauungsprozess deines Pferdes stören kann. Tipp: Getreidefreie Energie zufüttern und dabei auch noch die Fresszeit verlängern – geht das auch? Na klar! Wie wäre es z.B. mit eiweißreichen Raufutterprodukten auf Basis von Luzerne und Reiskleie mit einem Schuss Leinsamenöl? Diese sind zucker- und stärkearm und unterstützen magere, ältere und stoffwechselkrankte Pferde bei der Regeneration sowie dem Erhalt eines gesunden Konditionszustandes. Wenn du auf Luzerne in der Pferdefütterung verzichten möchtest, dann ist Pavo SeniorFibre eine gute Alternative. SeniorFibre ist ein getreide-, melasse- und luzernefreier Raufuttermix mit extra Eiweiß und besonders für (alte) Pferde mit eingeschränkter Zahnfunktion geeignet. Für welche Pferde kann eine Fütterung mit Getreide dennoch sinnvoll sein? Trotz allem ist eine Fütterung von Getreide sinnvoll für Pferde, die schnell verfügbare Energie benötigen und intensive sportliche Leistungen erbringen. Dies trifft natürlich besonders auf Sportpferde zu, die in den höheren Klassen aktiv sind. Auch bei Pferden, die mittel und schwer gearbeitet werden, ist eine Zugabe von Getreide sinnvoll, um den erhöhten Bedarf an Energie effizient zu decken. Besonders Hafer ist für hart arbeitende Pferde geeignet, da er für gesunde Pferde leicht verdaulich ist und ausreichend Energie liefert. Manche Getreidesorten können dein Pferd außerdem in bestimmten Situationen unterstützen. Möchtest du beispielsweise die Verdauung fördern, eignet sich Mash mit Weizenkleie. Weizenkleie wirkt leicht abführend und wird daher gerne zur Vorbeugung von Koliken gefüttert. Zusätzlich enthält Weizenkleie viele Mineralstoffe und ist besonders reich an Phosphor und Magnesium. Als alleiniges Kraftfutter ist Weizenkleie jedoch nicht geeignet, da der hohe Phosphorgehalt schnell einen Phosphorüberschuss begünstigen kann. Ein Phosphorüberschuss wiederum fördert die Bildung von unangenehmen Darmsteinen bei deinem Pferd. Füttere daher nie mehr als 1 kg Weizenkleie pro Tag. Zur Orientierung: Bei einem vollwertigem Mash liegt die Fütterungsempfehlung für ein 600 kg schweres Pferd bei ca. 1,2 kg Mash pro Tag.  Beträgt der Gehalt an Weizenkleie nun 400-500 g, kannst du das Mash sogar täglich ganz unbedenklich füttern. Achte hierbei am besten immer zuerst auf die Fütterungsempfehlung des Herstellers. Worauf du bei einer Fütterung mit Getreide achten solltest Du kannst deinem Pferd unbedenklich eine bestimmte Menge an Getreide füttern, wenn dein Pferd die enthaltene Energie benötigt, gesund ist und nicht empfindlich auf Zucker und Stärke reagiert. Folgende Punkte sollten bei einer Fütterung mit Getreide jedoch nicht außer Acht gelassen werden: Die Basis einer gesunden Fütterung bildet immer ein hochwertiges Raufutter in Kombination mit einem Mineralfutter – entweder als schmackhafte Pellets oder in Brikettform. Füttere nur getreidehaltige Futtersorten, wenn tatsächlich Bedarf besteht. Verteile das Kraftfutter auf mehrere kleine Portionen am Tag, um den Verdauungstrakt deines Pferdes zu schonen. Achte bei einer reinen Getreidefütterung darauf, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu ergänzen und für einen Phosphorausgleich zu sorgen. Beachte immer zuerst die Fütterungsempfehlung des Herstellers. In einer natürlichen Fütterung von Pferden kommt Getreide in der Regel nicht vor. Daher kommt eine rohfaserreiche, getreidefreie Fütterung dem Ursprung deines Pferdes am nächsten und ist auch am besten an sein Verdauungssystem angepasst. Ob dein Pferd dennoch neben Raufutter und Mineralfutter noch zusätzliche Energie, z.B. durch getreidehaltiges Kraftfutter oder reinen Hafer, benötigt, hängt vom individuellen Bedarf sowie seiner Beanspruchung ab. Dein Pferd benötigt eher eine langsam freiwerdende Energiequelle und muss getreidefrei ernährt werden? Auch hierfür gibt es passende Futtermittel oder Toppings. Du bist dir unsicher, ob für dein Pferd ein getreidehaltiges oder getreidefreies Kraftfutter besser geeignet ist? Dann nimm Kontakt mit unserer Pavo Fütterungsberatung auf und lass dich ganz unverbindlich von unseren Experten beraten.
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Fütterung und Training
Salz im Pferdefutter
Im Sommer kannst nicht nur du, sondern auch dein Pferd beim Training ganz schön ins Schwitzen kommen. Eventuell ist dein Pferd schon geschwitzt, wenn es von der Weide oder aus dem Stall kommt? Gerade beim Thema „Salz im Pferdefutter“ tauchen bei Pferdebesitzern immer wieder Fragen auf: Ist es nötig zusätzliche Salze/Mineralstoffe (Elektrolyte) zu füttern? Kann dem Pferd ein Vorrat angefüttert werden oder sollten Elektrolyte nur bei Bedarf gefüttert werden? Da generell relativ wenig Salz im Pferdefutter ist, benötigt dein Pferd auf jeden Fall eine weitere Quelle, um diesen Bedarf zu decken. Dies hängt nicht nur von der Temperatur, sondern auch vom Wind und der Luftfeuchtigkeit ab. Vor allem über das Schwitzen verlieren Pferde Salze. Den Feuchtigkeitsverlust gleichen Pferde durch Trinken aus. Das Salz muss allerdings über die Fütterung ergänzt werden. Wieviel Salz benötigt dein Pferd? Der geschätzte Salzbedarf eines 600kg schweren Pferdes mit normaler Arbeit liegt bei 12g/Tag. Wenn dein Pferd jedoch sportliche Leistungen erbringt, erhöht sich der Schweißverlust und der Salzbedarf steigt rapide an. In der freien Natur ist der Salzbedarf der Pferde meist weniger hoch, da sie sich eher ruhig bewegen und so weniger schwitzen. Sie nehmen Salz auf, wenn sie an Baumrinden oder Wurzeln fressen oder salzhaltiges Bodensubstrat aufnehmen. Nur in Rüben, Rübennachprodukten und Melasse sind höhere Mengen an Natriumchlorid enthalten. Die Zugabe eines Salzlecksteins sollte daher für jedes Pferd ein Muss sein. Was ist Salz? Was wir als Kochsalz oder Viehsalz bezeichnen, ist eine Verbindung aus Natrium und Chlorid, also Natriumchlorid. Salze sind immer das Ergebnis aus der Verbindung einer Base mit einer Säure. Richtig salzig im Geschmack, sind jedoch nur Natriumchlorid und Kaliumchlorid. Was sind Elektrolyte im Zusammenhang mit Salz? Elektrolyte sind Stoffe, die in wässriger Lösung in positiv oder negativ geladene Teilchen zerfallen. Der Bedarf an Kalium kann für dein Pferd meist schon durch gutes Heu ausreichend gedeckt werden. Bei anderen Elektrolyten sieht es jedoch anders aus, so dass eine Zufütterung dieser bei jeder bedarfsgerechten Pferdefütterung nicht fehlen sollte. Zu den Elektrolyten zählen: Natrium ist unter anderem an der Regulation des Wasserhaushalts, des Säure-Basen-Haushalts sowie dem Blutdruck beteiligt. Natrium ist zudem für die Reizweiterleitung der Nervenzellen wichtig. Natrium kennen wir oftmals in Kombination mit Chlorid als Natriumchlorid, also Kochsalz. Chlorid nimmt ebenfalls Einfluss auf den Wasserhaushalt, dem Säure-Basen-Haushalt und dem Blutdruck. Kalium befindet sich zum großen Teil in den Zellen und trägt zur Erhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts bei. Kalium ist darüber hinaus für die Muskelkontraktion wichtig und sorgt für eine korrekte Weiterleitung der Nervenimpulse. Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Reizübertragung zur Muskelkontraktion sowie beim Herzrhythmus, Gefäßtonus und dem Blutdruck. Außerdem hat Magnesium noch einige wichtige Funktionen beim Energiestoffwechsel. Calcium spielt eine entscheidende Rolle bei der Knochenstruktur, unterstützt die Kontraktion der Muskeln und ist maßgeblich an der Übertragung von Nervenimpulsen sowie an der Blutgerinnung beteiligt. Phosphat ist ebenfalls an der Skelettmineralisierung beteiligt. Bicarbonat unterstützt ein ausbalanciertes Säure-Basen-Gleichgewicht. Wenn wir von „Salz“ sprechen, dann meinen wir damit meistens die Kombination aus Natrium und Chlorid als Natriumchlorid (Kochsalz). Wofür benötigt dein Pferd Salz? Natriumchlorid hat sowohl für Menschen als auch Pferde viele wichtige Funktionen. Die Bestandteile Natrium und Chlor sind wesentlich für den Wasserhaushalt, das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts sowie die Verteilung der Körperflüssigkeiten zwischen Blut und Gewebe verantwortlich. Wenn zu wenige Elektrolyte im Körper verfügbar sind, so können auch die Muskeln nicht mehr vernünftig arbeiten. Welche Arten von Salz gibt es in der Pferdefütterung? Himalayasalz Hierbei handelt es sich um einen Naturstein, der Jod enthält, sehr mineralhaltig und ohne Zusätze ist. Salzlecksteine aus Himalayasalz werden aus Pakistan importiert. Viehsalz Besteht aus Natrium- und Magnesiumchlorid und wird industriell hergestellt. Mineralsalz Enthält mehr Inhaltsstoffe als das Viehsalz, jedoch auch nicht genügend, um den Salzhaushalt eines Pferdes komplett zu decken. Speisesalz Eine Zugabe von Speisesalz beim Futter ist möglich, jedoch ist hier die Sorte ausschlaggebend. Verwende für dein Pferd nicht jodiertes Salz: manchen Speisesalzen wird zusätzlich noch Jod beigemengt, was allerdings für Pferde in diesen Mengen nicht geeignet ist. Salzlecksteine Es gibt demnach eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten bei Salzlecksteinen. Neben dem einfachen industriellen weißen Viehsalzleckstein wird der Himalaya-Salzleckstein von vielen Pferdebesitzern bevorzugt. Aber auch der persische Salzleckstein mit seiner blauen Farbe, der besonderen Struktur und Zusammensetzung und dem feinen Geschmack erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Entscheide hier am besten nach den Vorlieben deines Pferdes, welches für dich die richtige Wahl ist. Elektrolytmischung Um sicher zu gehen, dass dein Pferd genug Salz bekommt und vor allem das richtige Salz, ist der Einsatz von speziellen Ergänzungsfuttermitteln, wie z.B. Pavo E´lyte Pellets oder Pavo E´lyte Liquid empfehlenswert. Mit diesen speziellen Elektrolytmischungen lässt sich nicht nur der Verlust von Natrium und Chlorid ausgleichen, sondern der komplette Elektrolytverlust deines Pferdes. So wird das Gleichgewicht der Körpersalze wiederhergestellt. Wissenschaftler haben einen Schweißscore entwickelt, mit dem du den Schweißverlust deines Pferdes relativ einfach nachvollziehen kannst. Durch diese Übersicht kannst du den Elektrolytebedarf genau abschätzen und die richtige Menge Zusatzfutter dosieren. Denn viel hilft nicht immer viel. So wichtig Elektrolyte für die Leistungsfähigkeit deines Pferdes auch sind, eine überhöhte Gabe steigert die Leistung nicht. Schweißscore-Tabelle: wie viel Elektrolyte? Die nachfolgende Schweißscore-Tabelle gibt dir einen Überblick, wie viel Elektrolyte zusätzlich gegeben werden soll   Schweiß-Score Was siehst du deinem Pferd an? Durchschnittl. Schweißverlust pro Stunde Salzverlust Fütterung Pavo E’lyte Pellets Fütterung Pavo E’lyte Liquid 1 Unter dem Sattel ist es noch teilweise trocken und teilweise feucht und klebrig. Der Hals ist klebrig und die Flanken etwas dunkler als sonst. 1-4 Liter 2-7 Teelöffel  Pony: 50g Pferd: 100g  Pony: 20g Pferd: 40g 2 Unter dem Sattel und am Hals ist es nass. Stellenweiser Schaum entlang des Sattels, wo die Zügel den Hals berühren und zwischen den Hinterbeinen. 4-7 Liter 7-12 Teelöffel  Pony: 50g Pferd: 100g  Pony: 20g Pferd: 40g 3 Unter dem Zaumzeug, am Hals und an den Flanken ist das Pferd sichtbar nass, teilweise mit Schaumstellen. 7-9 Liter 12-16 Teelöffel  Pony: 100g Pferd: 200g  Pony: 30g Pferd: 60g 4 Hals und Flanken sich ganz nass. Nasse Stellen zwischen den Hinterbeinen. Weißer Schaum zwischen den Hinterbeinen. 9-12 Liter 16-21 Teelöffel  Pony: 100g Pferd: 200g  Pony: 40g Pferd: 80g 5 Siehe Schweiß-Score 4 und wenn Schweiß oberhalb der Augen und vom Bauch tropft. 12-18 Liter 21-32 Teelöffel  Pony: 100g Pferd: 200g  Pony: 40g Pferd: 80g   Quelle: Zeyner, A.; Romanowski, K.; Vernunft, A.; Harris, P.; Kienzle, E. (2014) Scoring of sweat losses in exercised horses – a pilot study; Animal Physiology and Animal Nutrition, 98, s. 246-250.   Durch einen Leckstein kann dein Pferd seinen Bedarf an Salzen und Mineralstoffen selbstständig decken. Aber wie findest du heraus, ob dein Pferd dennoch zusätzlich Salz, bzw. Elektrolyte benötigt? Ziehe an der Schulter eine Hautfalte und lasse diese wieder los. Verschwindet die Falte sofort wieder, liegt kein Mangel vor. Dauert es eine Sekunde oder länger, bis die Falte zurückgeht, liegt ein Salzmangel vor. Ältere Pferde haben schwächeres Gewebe, sodass es etwas länger dauern kann, bis die Hautfalte verschwindet. Sollte es jedoch sechs oder mehr Sekunden dauern, solltest du dies einmal mit deinem Tierarzt besprechen. Was passiert bei einem Salzmangel? Sollte dein Pferd an einem Mangel an Natriumchlorid leiden, so führt dieser häufig zu Schwäche und Lustlosigkeit. Durch eine dauerhafte Unterversorgung an Salz, wird dein Pferd keinen oder nur noch kaum Durst verspüren und eine schlechte Verdauung ist die Folge. Was passiert bei einem Salzüberschuss? Im Gegensatz dazu, hat ein „zu viel an Salz“ eine erhöhte Wasseraufnahme zur Folge, was die Nieren immens stark belastet. Bei einem Fohlen solltest du darauf achten, dass dies nicht zu früh mit einem Salzleckstein „herumexperimentiert“. Eine erhöhte Salzaufnahme kann dann schnell zu Durchfall führen. Fohlen sollten durch ein Fohlenfuttermittel mit dem täglichen Bedarf an Elektrolyten versorgt werden. Wenn dein Pferd den Salzleckstein frisst, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass ein Salzmangel vorliegt. Dies kann auch auf einen Mangel an Zink hinweisen. Wurde dies durch eine Blutuntersuchung bestätigt, solltest du auf eine angepasste Kräuter- und rohfaserreiche Kost bzw. ein Ergänzungsfutter mit Zink zurückgreifen. Es kann aber auch sein, dass deinem Pferd der Salzleckstein einfach nur gut schmeckt oder es sich aus Langeweile durch das Schlecken die Zeit vertreibt. Was passiert, wenn Pferde schwitzen?  Der größte Anteil im Schweiß ist Wasser. Weiterhin sind erhöhte Mengen an unterschiedlichen Salzen enthalten. Diese Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle im Körper deines Pferdes. Im Vergleich zum Menschen enthält der Schweiß von Pferden höhere Mengen Elektrolyte und ein Eiweiß, welches für eine zusätzliche Kühlung trotz des Fells sorgt. Dieses Eiweiß ist auch für den Schaum verantwortlich, den man bei stark schwitzenden Pferden am Zaumzeug, der Satteldecke oder zwischen den Hinterbeinen sieht. Warum schwitzen Pferde? Ein Pferd schwitzt mehr als viele denken. An einem durchschnittlichen Sommertag bei einer Temperatur von ca. 20°C verliert es bei leichter Arbeit bereits 2-4 Liter pro Stunde. Bei sehr anstrengenden Trainingseinheiten sogar bis zu 15 Liter. Diesen Feuchtigkeitsverlust gleichen Pferde durch Trinken aus. Vergiss also niemals, deinem Pferd frisches Wasser zur Verfügung zu stellen. Ein Pferd, das viel geschwitzt hat, trinkt bis zu 50 Liter und mehr. Schwitzen ist für die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit deines Pferdes besonders wichtig. Bei sportlichen Leistungen produzieren die Muskeln viel Wärme, die aus dem Körper transportiert werden muss. Zur Abkühlung bildet Schweiß eine feuchte Schicht, die auf der Haut verdunstet und dadurch die Körpertemperatur absenkt. Was du deinem Pferd bei großer Hitze und starkem Schwitzen noch Gutes tun kannst, erfährst du in unserem Ratgeber „10 Tipps gegen Hitze für Pferde“.
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