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Fütterung und Gesundheit
Heuernte - Den Zuckergehalt des Raufutters niedrig halten
Wie ernährst du dein Pferd gesund? Diese Frage stellen sich fast alle Pferdebesitzer regelmäßig. Entscheidend für eine gesunde Pferdefütterung ist in erster Linie ausreichend qualitativ hochwertiges Raufutter in Kombination mit einem Mineralfutter. Ein Pferd benötigt minimal 1,5% seines Körpergewichts an Raufutter – das macht 70% bis 100% der gesamten Fütterung aus. Unter Berücksichtigung des tatsächlichen Energiebedarfs deines Pferdes kann das Raufutter dann noch mit einem Kraftfutter ergänzt werden. Dies ist abhängig von der Zielsetzung, wie z.B. Arbeitsintensität, Konditionserhalt oder Muskelaufbau. Bei der Berechnung der täglichen Nährstoffzufuhr ist demnach nicht nur die Zusammensetzung der Kraftfuttersorten, sondern vor allem auch die des Raufutters entscheidend. Gerade beim Raufutter kommt es teilweise allerdings zu sehr hohen Nährwertunterschieden. So wurde in manchen Raufutterproben ein Zuckergehalt von über 20% festgestellt – das ist deutlich mehr Zucker als viele Kraftfuttersorten enthalten. Frisst dein Pferd nun ca. 9 kg Heu pro Tag von diesem Raufutter, würde es gleichzeitig auch 1,8 kg Zucker aufnehmen. Besonders für Pferde, die an Krankheiten wie Hufrehe, PSSM oder Cushing leiden, wird durch die hohe Zuckeraufnahme der ohnehin schon empfindliche Stoffwechsel zusätzlich belastet. Weniger Heu zu füttern, um die Zuckerzufuhr zu reduzieren, ist jedoch keine Alternative, da dein Pferd große Mengen Raufutter für zahlreiche lebensnotwendige Körperfunktionen unbedingt benötigt. Wähle für empfindliche Pferde daher bevorzugt eine Raufuttersorte mit einem niedrigen Zuckergehalt (< 10%). Mähst du dein Heu selbst? Dann berücksichtige am besten einige Anhaltspunkte, um den Zuckergehalt deines Raufutters möglichst gering zu halten.  Entscheidende Faktoren für den Zuckergehalt des Raufutters Pflanzen nutzen Wasser, CO2 und Sonnenlicht, um durch Photosynthese Sauerstoff und Glukose zu produzieren. Glukose ist ein Einfachzucker und wird umgangssprachlich auch als Traubenzucker bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein Monosaccharid, also ein einfaches Zuckermolekül. In Kombination mit Fruktose (Fruchtzucker), bildet Glukose ein Disaccharid (Zweifachzucker) und ergibt Saccharose. Dieser ist auch bekannt als gewöhnlicher Haushaltszucker. Besonders gefürchtet von vielen Pferdebesitzern ist zudem der Fruktangehalt in frischem Gras und Heu. Fruktane sind Oligo- und Polysaccharide (langkettige, wasserlösliche Zuckermoleküle), die aus Fruktosemolekülen in unterschiedlicher Kettenlänge mit einem geringen Glukoseanteil bestehen. Fruktane machen etwa die Hälfte des Gesamtzuckers im Gras aus und dienen der Pflanze als Energiespeicher. Frisches Gras enthält demnach reichliche Einfach- und Mehrfachzuckerverbindungen. Dieser Zucker, in erster Linie Fruktan, wird unter normalen Umständen tagsüber bei Sonnenlicht produziert und in warmen Nächten für das Pflanzenwachstum eingesetzt. Unter diesen Wettbedingungen „Tage mit viel Sonnenlicht und warmen Nächten“, ist ein Schnitt in den Morgenstunden demnach am sinnvollsten, um den Zuckergehalt im Heu niedrig zu halten. Kann die Pflanze in der Nacht jedoch nicht wachsen, z.B. weil die Nächte zu kalt sind, speichert sie das Fruktan ein. Dies führt dazu, dass der Zuckergehalt im Gras ansteigt. Wird das Gras in diesem Zeitraum geschnitten, enthält auch das daraus entstandene Heu eine größere Menge an Zucker. Folgende Faktoren beeinflussen das Pflanzenwachstum, bzw. den Zuckergehalt:  Sonnenlicht Scheint vermehrt die Sonne, findet gleichzeitig mehr Photosynthese statt. Diese beeinflusst die Produktion von Fruktan, weswegen der Zuckergehalt im Gras ansteigt. Erntestadium Sobald Gras älter wird und blüht, beginnt es langsam zu „verholzen“. Das bedeutet, dass der Anteil der Zellwände in der Graspflanze zunimmt. Der Anteil von Eiweißen und Zucker nimmt dabei gleichzeitig ab, da die Pflanze weniger Platz zur Verfügung hat, diesen einzuspeichern. Sehr junges Gras hat demnach oft einen deutlich höheren Zuckergehalt als älteres Gras. Lass deine Weide also ruhig einmal gut wachsen und mähe sie nicht gleich zum Frühlingsanfang, um den Zuckergehalt im Raufutter niedrig zu halten.  Temperatur  Ab einer Bodentemperatur von +5 Grad beginnt Gras zu wachsen. Bei Temperaturen unter 5 Grad, speichert die Graspflanze Fruktan ein, um diesen später bei wärmeren Temperaturen für das Wachstum zu nutzen. Sobald die Temperatur am Tag bei ca. 20 Grad, nachts über 10 Grad und die Bodentemperatur über 7 Grad liegt, kann die Pflanze den tagsüber produzierten Zucker nachts optimal in Fasern umwandeln und wachsen.                   Abbildung 1: Tägliche Variation des Zuckergehalts (Gramm pro kg Trockensubstanz) unter normalen Sommerbedingungen Quelle: BLGG/Eurofins 2014 Diese Temperaturbedingungen erleben wir oft von Anfang Juni bis Anfang September. Unter diesen Voraussetzungen weist das Gras zwischen 5 und 6 Uhr morgens den niedrigsten Zuckergehalt auf, da die Pflanze den eingespeicherten Zucker während der Nacht für das Wachstum verbraucht hat. Mit Sonnenaufgang ab ca. 6 Uhr beginnt die Pflanze neuen Zucker einzuspeichern, weswegen auch der Zuckergehalt langsam ansteigt (Abbildung 1). Die ideale Tageszeit, um Heu mit einem niedrigen Zuckergehalt zu mähen, wäre somit zwischen 5 und 6 Uhr morgens. Schneide dein Gras in jedem Fall vor 10 Uhr, um den Zuckergehalt nicht zu stark ansteigen zu lassen.  Am Abend zwischen 18 und 21 Uhr ist der Zuckergehalt unter den oben genannten Temperaturbedingungen am höchsten. Schneide dein Heu also besser nicht am Abend, wenn du dir ein Raufutter mit niedrigem Zuckergehalt wünschst. Feuchtigkeit und Nährstoffe im Boden Gras benötigt in erster Linie Wasser, um dem Boden Nährstoffe entnehmen zu können und zu wachsen. Enthält der Boden zudem zu wenig Nährstoffe, bleibt auch das Pflanzenwachstum aus. Dies ist besonders häufig bei einem Kaliummangel der Fall. Die Graspflanze speichert jedoch nach wie vor Fruktan ein. Aufgrund der schlechten Bodenqualität kann dieser allerdings nicht für das Wachstum verwendet werden – der Zuckergehalt der Pflanze steigt. Eine entsprechende Weidepflege und Düngung sind demnach ebenfalls entscheidend für Heu mit niedrigem Zuckergehalt.      5. Jahreszeit Auch die Jahreszeit beeinflusst den Zuckergehalt des Grases. Den höchsten Zuckergehalt misst man oft im April bis Anfang Mai. Die Sonnenstunden nehmen hier zu, jedoch ist es nachts noch sehr kalt. Die Pflanze produziert also viel Fruktan, kann diesen aber in der Nacht nicht für das Wachstum einsetzen und speichert ihn ein. Ende Mai bis Anfang Juni sinken die Zuckerwerte im Gras meist wieder, da es für die Pflanze nachts warm genug ist, um den gespeicherten Zucker für das Wachstum einzusetzen. Jedoch können die Zuckerwerte im Gras auch während der Sommermonate stark ansteigen. Dies kann z.B. durch eine Trockenperiode verursacht werden. Wird das Gras nicht ausreichend bewässert, kann es nicht wachsen, speichert aber nach wie vor Fruktan ein. Allerdings befindet sich das Gras im Sommer schon in einem fortgeschrittenen Wachstumsstadium. Das bedeutet, dass der Anteil der Zellwände bereits zugenommen hat, weswegen der Pflanze weniger Platz bleibt, Zucker in den Zellen einzuspeichern. Im Sommer ist der Zuckergehalt am frühen Morgen am niedrigsten und am frühen Abend am höchsten, da die Pflanze den tagsüber produzierten Fruktan in den warmen Sommernächten zum Wachstum einsetzen kann. Im Frühjahr findet man die höchsten Zuckerwerte im Gras auch am Nachmittag/Abend, jedoch nehmen diese aufgrund der geringen Temperaturen während der Nacht kaum ab. Auch im Herbst erreichen die Zuckerwerte gegen Nachmittag ihren Hochpunkt. Unterschiedlich zum Frühling ist jedoch, dass die Zuckerwerte in der Nacht oft wieder sinken und am Morgen rasant ansteigen (Abbildung 3).​                     Abbildung 3: Zusammenhang zwischen Tageszeit und Zuckergehalt in frischem Gras im Frühjahr und Herbst - Quelle: Eurofins 2021      6. Einfluss der Graszusammensetzung Der Zuckergehalt hängt auch von der Gräserzusammensetzung ab. Eine gute Pferdeweide enthält eine optimale Kombination aus strukturreichem Gras, wie z.B. Raygräsern, Rotschwengel, Wiesenrispengras und Timothee Gras. Diese Gräserzusammensetzung ist energieärmer und speziell auf den Nährstoffbedarf deines Pferdes angepasst. Aktueller durchschnittlicher Zuckergehalt von Heu und Heulage in Deutschland Laut der Lufa (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) betrug der durchschnittliche Fruktangehalt der Ernte 2020 in Deutschland im Heu 6,1% und in der Heulage 4,7% in der Trockensubstanz. Der durchschnittliche Fruktangehalt im Heu und in der Heulage ist im Vergleich zu den letzten Jahren angestiegen. Dies kann unter anderem zurückzuführen sein auf eine unzureichende Düngung, Kälte und Trockenheit.                          Quelle: LUFA Nord-West: Institut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2020                         Quelle: LUFA Nord-West: Institut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2020 Generell sollte der Gesamtzuckergehalt im Raufutter nicht mehr als 10% betragen, um deinem Pferd keine erhöhten Mengen an Zucker zuzuführen. Besonders für erkrankte Pferde mit Hufrehe, Cushing oder PSSM kann dies ein gesundheitsentscheidender Faktor sein.  Raufutterqualität: in 2022 ist der Zuckergehalt deutlich angestiegen In den Jahren 2021 und 2022 führte Pavo gemeinsam mit Eurofins Agro über 5.500 Raufutteranalysen zum Gehalt an Zucker, Eiweiß und Energie durch. Betrachtet wurden Proben aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Den gesamten Bericht findest du auch HIER. Drastisch angestiegener Zuckergehalt Der Zuckergehalt der Proben zeigt einen beunruhigenden Trend: Im Jahr 2021 wurde bei 33% der Raufutterproben ein hoher bis sehr hoher Zuckergehalt analysiert – in 2022 stieg dieser Anteil bereits auf 44%. Diese Ergebnisse sagen auch aus, dass fast die Hälfte der Heusorten, aus denen die Proben entnommen wurden, nicht für zuckerempfindliche Pferde geeignet sind. Um den Stoffwechsel deines Pferdes zu schonen, ist in diesem Fall eine Umstellung auf einen geeigneteren Raufutterersatz dringend zu empfehlen. Deine Checkliste für eine niedrige Zuckeraufnahme durch Raufutter Sei bei Weidegang im Frühjahr besonders vorsichtig, vor allem wenn es nachts noch sehr kalt ist. Auch im Herbst ist Vorsicht geboten, wenn die Nächte kälter werden. Der Fruktangehalt im Gras kann hier besonders hoch sein. Es besteht Gefahr auf Hufrehe. Der Zuckerspiegel im Gras steigt bei Wassermangel und wenn der Boden nicht ausreichend gedüngt ist. Eine gute Weidebewirtschaftung ist also essentiell für Raufutter mit niedrigem Zuckergehalt.  Reifes Gras hat einen geringeren Zuckeranteil als junges Gras. Warte daher mit der Heuernte, bis das Gras gut gewachsen ist.  An einem gewohnten Sommertag ist der Zuckerspiegel am frühen Morgen am niedrigsten. Du bist bereit, dein Heu zu mähen? Dann liegt der optimale Schnittzeitpunkt zwischen 05:00 und 10:00 Uhr morgens. Du möchtest wissen, wie viel Zucker dein Raufutter enthält? Ein Raufutter Schnelltest gibt dir alle Informationen, die du benötigst. 
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Fütterung und Gesundheit
Konditionssteigerung beim Pferd
Die Kondition eines Pferdes ist das Verhältnis zwischen Muskeln und Fett im Hinblick auf die allgemeine Aufgewecktheit, Verhaltensnormalität und Ausdauer. Die Kondition kann durch die richtige Ernährung und ein auf dein Pferd ausgerichtetes Training gesteigert werden. Dafür benötigst du vor allem Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Viele gehen davon aus, dass ein Pferd von Natur aus ein starkes, muskulöses und ausdauerndes Tier ist. Dabei wird die Kondition vor allem durch Ernährung und Bewegung beeinflusst. Vor allem nach einer längeren Trainingspause wird ganz deutlich, wie schnell auch bei Pferden die hart antrainierte Kondition wieder abschwächt. Gründe für längere Trainingspausen können sein, dass nach der Turniersaison und über den Winter das Sportpferd eine Ruhepause bekommt oder aber auch wegen Krankheit. Ein Konditionsabfall bedeutet, dass dein Pferd schneller aus der Puste kommt und es auch weniger Leistung erbringen kann, als du es eigentlich von ihm gewohnt bist. Wenn du die Kondition deines Pferdes steigern möchtest, dann gibt es zwei Stellschrauben, an denen du drehen kannst: die richtige Ernährung in Kombination mit einem auf dein Pferd ausgerichtetes Training. Bei der Konditionssteigerung geht es nicht immer nur um Sportpferde. Jedes Pferd, egal ob Freizeit- oder Sportpferd, benötigt für jede Disziplin eine entsprechende Grundkondition, die dann je nach Leistungsniveau gesteigert wird. Wenn dein Pferd z.B. monatelang nur auf der Weide gestanden hat und auch sonst ein relativ entspanntes Pferdedasein genießen darf, ist es nicht angemessen, es ohne Training direkt in einen 4-Stunden-Ausritt mitzunehmen. Gleiches gilt für ein Sportpferd, welches z.B. ohne Trainingsaufbau nach einer Krankheitsphase direkt wieder auf S-Klasse-Turnierniveau in der Dressur geritten wird. Eine rapide Leistungssteigerung ohne entsprechende Kondition ist für dein Pferd nicht gesund und fördert das Risiko einer Übersäuerung der Muskulatur. Achte daher grundsätzlich sowohl auf eine bedarfsgerechte Fütterung als auch auf ein auf dein Pferd abgestimmtes Trainingsprogramm. Respektiere die natürlichen Grenzen deines Pferdes: zum einen ist nicht jedes Pferd für jede Disziplin geeignet und zum anderen ist die Kondition nicht unendlich ausschöpfbar. Außerdem können auch Pferde hin und wieder einmal „schlechte Tage“ haben. Zudem spiegeln sich Krankheiten und natürlich das steigende Alter in der Leistungskurve wieder. Steigerung der Kondition durch das richtige Pferdefutter Viele Pferdebesitzer denken, dass durch eine gesteigerte Energieaufnahme auch die Kondition automatisch gesteigert werden kann. Aber so einfach ist es leider nicht. Wenn lediglich der Fett- oder Kohlenhydratanteil einer Futterration erhöht wird, steigt zwar der Energieanteil, es kann aber zu einem Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch kommen. Die Folge können Fettablagerungen sein. Es kommt also auf das richtige Nährstoffverhältnis, die Eigenschaften deines Pferdes und dem Energieverbrauch an. Die Fütterung des Pferdes zur Steigerung seiner Kondition ist eine komplexe Angelegenheit, und es gibt einige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen: Energieaufnahme Energieverbrauch Proteine zum Muskelaufbau Kohlenhydrataufnahme Fettaufnahme Mineralien Spurenelemente Vitamine Damit die Kondition gesteigert werden kann, müssen Nährstoffe im ausgeglichenen Verhältnis zugeführt werden. Mit dem richtigen Trainingsplan können die Nährstoffe vom Pferd dann auch ideal genutzt werden: Aminosäuren bilden die Grundlage für Proteine, die maßgeblich am Muskelaufbau beteiligt sind. Fette werden eingelagert, um als langsam verfügbare Energie wieder freigesetzt zu werden. Kohlenhydrate aus Getreidestärke dienen der schnellverfügbaren Energie, wohingegen Stärke aus Reiskleie deinem Pferd ebenfalls als langsam freiwerdende Energie zur Verfügung gestellt wird. Hierdurch hat dein Pferd einen ausgeglichenen Energiehaushalt, um sein biochemisches System aufrechtzuerhalten. Du möchtest mehr darüber erfahren, welche Energiequellen vor allem Sportpferde benötigen? Dann lese dazu auch unseren Beitrag „Energie im Futter für Sportpferde“. Gerade beim Thema „Konditionssteigerung“ oder auch „Konditionserhalt“ ist es wichtig, genau über den Verdauungstrakt von Pferden informiert zu sein, so dass du weißt, wie Pferde welche Nährstoffe nutzen können. Das Geheimnis einer gesunden Ernährung ist nämlich in erster Linie eine gute Raufütterung. Aus natürlichen raufaserreichen Futtermitteln kann dein Pferd am besten Energie ziehen, um seine Kondition optimal durch die Ernährung zu verbessern. Die Basis einer guten Raufütterung bildet Heu in ausreichender Menge und Qualität. Sollte eine ausreichende natürliche Raufütterung durch Heu, Gras und Stroh nicht möglich sein oder dein Pferd diese aufgrund schlechter Zähne nicht mehr richtig fressen kann, so kann die Raufütterung auch teilweise durch entsprechende Futtermittelsorten ersetzt werden. Neben Heucobs eignen sich auch rohfaserreiche Zuckerrübenschnitzel, idealerweise in entzuckerter Form, wie z.B. Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreBeet. Sie enthalten keine Stärke, nur 5% Zucker, aber dafür viele gesunde Ballaststoffe. Die Zuckerrübenschnitzelflocken werden eingeweicht verfüttert und sind für dein Pferd eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Auch getreidefreie, strukturreiche Kräutermischungen, wie z.B. Pavo Care4Life, sind bestens zur Ergänzung einer nicht ausreichenden Raufütterung geeignet. Die Raufasern sorgen für eine verbesserte Nährstoffverfügbarkeit im Dünndarm und einer damit erhöhten Aufnahme von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen. Dies ist wichtig für einen guten Konditionsaufbau. Zusätzlich wird die Fermentierung und Nährstoffverfügbarkeit im Enddarm aufgrund erhöhter mikrobieller Tätigkeit verbessert. Solltest du unsicher bei der Fütterung deines Pferdes sein oder möchtest erfahren, welche Fütterung für dein Pferd ideal ist, dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung.  Grundlagen für einen Trainingsplan zur Konditionssteigerung Bevor du mit einem Trainingsplan startest, solltest du den IST Trainingsstand deines Pferdes untersuchen. Wie ist die aktuelle Kondition und Verfassung deines Pferdes? Falls sich die Kondition verschlechtert hat, welche Gründe liegen vor? War dein Pferd krank oder hatte es eine längere Trainingspause? Wie alt ist dein Pferd? Was sind deine Trainingsziele? Und wie realistisch ist die Umsetzung dieser Ziele mit deinem Pferd? Eine Konditionssteigerung geht grundsätzlich einher mit einem Fitness- und Muskeltraining. Gerade beim Reiten ist eine gut ausgebildete Rückenmuskulatur wichtig, damit dein Pferd dich auch gut und gern tragen kann. Wichtig zu wissen: Von Natur aus ist der Körper und somit der Rücken des Pferdes nicht dafür ausgelegt, einen Reiter zu tragen. Wenn die Rückenmuskulatur zu schwach ist, kann ein Pferd schnell unter Verspannungen und Schmerzen leiden. Daher ist ein langsames und effizientes Rückentraining entscheidend für den weiteren Trainings- und Erfolgsverlauf. Starte immer langsam und schonend mit dem Training, wenn dein Pferd aus einer längeren Pause zurückkommt oder du mit dem Training deines Pferdes für eine neue Disziplin beginnst. Tipp: Starte dein  Training doch mit einem abwechslungsreichen Bodenarbeitsprogramm, um die Grundfitness und die Grundmuskulatur deines Pferdes aufzubauen. Hierdurch kann dein Pferd optimal auf die reiterliche Beanspruchung vorbereitet werden. Außerdem stärkt eine gute Bodenarbeit die Kommunikation und somit die Bindung zwischen Mensch und Pferd.   Training und Haltung: Auch die Haltungsbedingungen können die Kondition deines Pferdes beeinflussen. Wird dein Pferd in Offenstallhaltung mit täglich ausreichendem Weidegang gehalten, so wird es automatisch schon eine bessere Grundkondition haben als Pferde in reiner Boxenhaltung. Die Begründung ist ganz einfach: Pferde beschäftigen sich von Natur aus bis zu 16 Stunden täglich mit der Nahrungsaufnahme. Hierbei sind sie ständig in Bewegung und legen somit auch auf der Weide täglich mehrere Kilometer zurück.   Training und Pferdetyp: Die Disziplin sollte zum Typen, bzw. zur Rasse deines Pferdes passen. Ein Traber wird sich daher immer schwerer tun, eine gesetzte Galopp-Passage zu zeigen als ein typisch Dressur gezogenes Pferd. Ebenso wird ein Galopper niemals der Champion im Trabrennsport werden können. Achte bei der Arbeit mit deinem Pferd auch darauf, ob es überhaupt Freude an dem hat, was du von ihm abverlangst. Auch die Psyche trägt dazu bei, ob sich ein Pferd zur Konditions- und Leistungssteigerung motivieren lässt oder nicht. Verlange nicht zu viel auf einmal von deinem Pferd und vermeide negative Motivation. Ein Zeichen dafür, dass es deinem Pferd gerade zu viel wird, können Zähneknirschen, Kopfschlagen, Zungenspielen und der Verlust des Vorwärtsdranges sein. Hier solltest du die Trainingszeit für die nächste Einheit ggf. reduzieren, eine kurze Pause einlegen oder einfach mal eine Spaßstunde einlegen, damit dein Pferd sich sowohl körperlich als auch mental wieder regenerieren kann.   Training und Alter: Das Alter spielt eine wichtige Rolle für das Training. Generell sollten junge Pferde unter 3 Jahren sich auf der Koppel austoben dürfen statt diszipliniert in der Reithalle arbeiten zu müssen. Ein zu früher Trainingsbeginn kann sowohl für die Psyche als auch für den Bewegungsapparat des Pferdes negativ sein. Ebenso solltest du ein älteres Pferd nicht mehr überfordern. Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich der Stoffwechsel und die Leistungsfähigkeit sinkt. Vor allem der Nährstoffbedarf verändert sich mit dem Alter der Pferde. Passe daher die Fütterung deines älter werdenden Pferdes rechtzeitig an, um den Konditionserhalt zu sichern. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Alte Pferde richtig füttern“. Training und Krankheiten: Krankheiten können ebenfalls die Kondition beeinflussen und sind ein beschränkender Faktor für deinen Trainingsplan. Leidet dein Pferd z.B. unter Asthma oder Arthrose, sollten die Trainingseinheiten kürzer sein und die Steigerung langsamer erfolgen. Verlange nicht zu viel von einem kranken Pferd, denn es wird nie dieselbe hohe Leistungsgrenze wie ein gesundes Pferd erreichen. Ein gesundes Pferd sollte folgende Trainingsstunde gut durchhalten: 30 Minuten Schritt, 20 Minuten Trab und 10 Minuten Galopp. Wichtig ist der Wechsel zwischen Belastung und Erholung (Intervalltraining). Die Belastungsphase in einem Training sollte ca. 10  Minuten nicht übersteigen. So lange dauert auch eine Spring- und Dressurprüfung. Mache zwischen den Trainingseinheiten regelmäßige Pausen, so können sich die Muskeln deines Pferdes wieder entspannen. Folgende Tipps können wertvoll für dein Training sein: Abwechslungsreicher Trainingsplan: Erstelle für dich und dein Pferd einen Trainingsplan. Dies kann helfen, den Überblick zu behalten. Du musst dir nicht vor jeder Einheit überlegen, wie du heute mit deinem Pferd trainieren möchtest. Bringe ruhig Abwechslung in deinen Plan. So bleibt das Training für dich und dein Pferd attraktiver und verschiedene Fähigkeiten des Pferdes werden trainiert.    Sattellage kontrollieren: Durch die Steigerung der Kondition erhöht sich die Muskelmasse und die Körperformen des Pferdes verändern sich. Durch die Veränderungen ist es wahrscheinlich, dass der Sattel nicht mehr korrekt sitzt. Lasse daher den Sattel regelmäßig von einem Fachmann überprüfen. Massagen für die Muskeln: Muskeln müssen sich nach einem anstrengenden Training wieder entspannen. Hierdurch werden sie optimal durchblutet, was den Muskelaufbau begünstigt. Massagen können zur Entspannung der Muskeln beitragen und sind eine zusätzliche Belohnung für dein Pferd. Alternative Trainingseinheiten: Wer viel trainiert, der darf sich auch mal eine Auszeit gönnen. Plane daher ruhig regemäßig Alternativen wie Ausritte zum See oder im Wald ein. Dies schafft Abwechslung und steigert die Bindung zwischen dir und deinem Pferd.
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Fütterung und Gesundheit
Ponys richtig füttern
Die richtige Fütterung von Ponys kann eine echte Herausforderung sein. Sie sind oftmals sehr leichtfuttrig, benötigen für ihre Gesunderhaltung aber dennoch eine ausreichende Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders sehr robuste Ponyrassen wie Islandpferde, Fjordpferde und Shetlandponys stammen aus Regionen, in denen ein karges, aber vitalstoffreiches Futterangebot herrscht. Nur weil diese Ponys in der Lage waren mit wenig Futter auszukommen, überlebten sie die kalten Wintermonate. Um ihren täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken, ernährten sie sich neben Gras außerdem von nährstoffreichem Moos, Kräutern und Flechten. So waren sie in der Lage, alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen, ohne dabei in einen Energieüberschuss zu geraten. Unsere hiesigen Wiesen und das daraus resultierende Raufutter sind jedoch lange nicht so nährstoffreich wie das Futterangebot in den Ursprungsländern der Ponys. Daher müssten die Ponys eigentlich eine viel größere Menge unseres Futterangebots aufnehmen, um ihren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Diese vermehrte Futteraufnahme führt bei den leichtfuttrigen Ponys jedoch schnell zu Übergewicht. In der artgerechten Fütterung von Ponys ist demnach die optimale Deckung des niedrigen Futter- aber gleichzeitig hohen Vitamin- und Mineralstoffbedarfs entscheidend. Hochwertiges Raufutter als Grundlage in der Pony Fütterung  Wie viel Kilo Heu braucht ein Pony pro Tag? Raufutter ist die Grundlage in der Fütterung eines jeden Equiden - ungeachtet ob Pferd oder Pony. Dein Pony benötigt die hochwertigen Fasern für zahlreiche wichtige Körperfunktionen sowie für eine gesunde, funktionierende Darmflora. Grundsätzlich benötigt ein Pony ca. 1,5 kg Heu pro 100 kg seines Idealkörpergewichts. Bei einem 300 kg schweren Pony entspricht das ca. 4,5 kg Heu pro Tag. Darüber hinaus ist es für die Magen-Darm-Gesundheit deines Ponys sehr wichtig, keine längeren Fresspausen einzulegen. Dies ist zurückzuführen auf die Magensäure, welche kontinuierlich produziert wird. Wird diese nicht durch Raufutter „gepuffert“, kann sie die Magenwand angreifen. Ernsthafte Krankheiten wie z.B. Magengeschwüre können die Folge sein. Viele Fütterungsberater empfehlen für Pferde daher einen 24/7 Zugang zu Raufutter. Für leichtfuttrige Ponys, die zu Übergewicht neigen, ist Raufutter ad libitum jedoch nicht immer geeignet, da sie so mehr Energie aufnehmen als sie eigentlich verbrauchen. Das folgenschwere Fazit: Übergewicht. Gehört auch dein Pony zu den sehr Leichfuttrigen ist es sinnvoll, das Heu abzuwiegen und es, wenn möglich, über mehrere kleine Tagesportionen zu verteilen. Mit diesem Raufuttermanagement erhält dein Pony oder Shetty keine übermäßigen Heumengen und gleichzeitig werden lange Fresspausen vermieden. Auch das Füttern von Heu aus engmaschigen Heunetzen verlängert die Fresszeit und sorgt dafür, dass dein Pony sein Raufutter nicht so schnell „verschlingt“. Um einen noch besseren Überblick über die Nährwertzufuhr zu bekommen, kannst du dein Raufutter außerdem auf seine Inhaltsstoffe testen lassen. Viele Pony Besitzer achten verstärkt auf eine zuckerreduzierte Ernährung, vergessen dabei jedoch, dass auch Heu Zucker enthält. Je nach Raufuttersorte kann der Zuckergehalt sogar bis zu 20% betragen - das ist mehr, als in den meisten Kraftfuttersorten enthalten ist. Sollte eine Raufutteranalyse ergeben, dass dein Heu über einen zu hohen Zuckergehalt verfügt, wechsele lieber zu einer zuckerärmeren Sorte. Ist dies aktuell nicht möglich, kannst du dein Heu z.B. durch zuckerarme Raufutterersatzprodukte ergänzen, um die Zuckerzufuhr durch das Raufutter gering zu halten. Alternativ kannst du dein Heu auch mit Stroh strecken, um die Zuckerzufuhr zu reduzieren. Achte hierbei jedoch unbedingt darauf, nur geringfügig Stroh unter das Heu zu mischen und es auf keinen Fall komplett zu ersetzen. Ernsthafte Koliken könnten die Folge einer Fütterung von zu viel Stroh sein. Der Weidegang bei Ponys Eine 24/7 Haltung auf einer satten Weide ist für Ponys oft nicht ideal. Sehr reichhaltiges Gras lässt die leichtfuttrigen Ponys schnell zu dick werden. Begrenze daher besonders im Sommer und im Frühling, wenn das Gras sehr reichhaltig ist, den Weidegang deines Ponys. Diese Begrenzung kann je nach Belieben zeitlich oder räumlich erfolgen. Beispielsweise kannst du dich dafür entscheiden, dein Pony nur für eine bestimmte Zeit auf die Weide zu lassen. Alternativ ist es auch möglich, ein bestimmtes Stück Weide abzutrennen, welches dein Pony genüsslich abgrasen darf. Ist der Weidegang beendet, kannst du dein Pony gemeinsam mit anderen leichtfuttrigen Pferden auf einem großen Paddock halten und zuckerreduziertes Raufutter zur Verfügung stellen. Kraftfutter für Ponys Wann benötigt dein Pony ein Kraftfutter? Ganz einfach: Wenn es seinen Energiebedarf nicht mehr durch eine reine Raufutterfütterung decken kann. Dieser Fall tritt jedoch in den meisten Fällen nur bei Sportponys auf. Freizeitponys genügt oft bereits eine Fütterung aus ausrechend Raufutter und hochwertigem  Mineralfutter. Ein energiereiches Kraftfutter könnte unter Umständen zu überschüssigen Kilos führen und deinem Pony so eher schaden als nutzen. Jedoch gibt es auch viele leichte Kraftfuttersorten, die speziell für einen niedrigen Energiebedarf ausgelegt sind. Diese versorgen dein Pony mit notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen, ohne zu viel Energie zu liefern. Bist du dir unsicher, wie hoch der aktuelle Energiebedarf deines Ponys ist? Der Pavo Energy Level Plan hilft dir weiter. Vitamin- und Mineralstoffversorgung deines Ponys Freizeitponys haben grundsätzlich einen niedrigen Futterbedarf. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch ihr Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen gering ist. Füttere neben Raufutter immer ein hochwertiges Mineralfutter zur Gesunderhaltung, wenn du kein oder wenig Kraftfutter fütterst. Generell gilt: Fütterst du deinem Pony weniger als 0,75 kg mineralisiertes Kraftfutter pro Tag, ist die Zugabe eines Mineralfutters erforderlich, um seinen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Die Gefahr von Übergewicht bei Ponys  Viele Ponyrassen tendieren dazu, schnell überschüssige Kilos anzusammeln, wenn ihre Fütterung nicht optimal eingestellt ist. Diese extra Kilos erscheinen im ersten Moment zwar süß - können für dein Pony jedoch einige gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Wohlstandskrankheiten wie EMS, Hufrehe, Cushing oder Diabetes (Insulinresistenz) können ernsthafte Folgen von Übergewicht sein. Zusätzliche Kilos belasten zudem die Gelenke, erschweren deinem Pferd das Fortbewegen und nehmen ihm so ein Stück von seiner Lebensqualität. Achte daher stets kritisch auf den aktuellen Konditionszustand deines Ponys und passe die Fütterung sofort an, wenn du merkst, dass es an Gewicht zulegt. Bei der Fütterung von übergewichtigen Ponys mit einer Stoffwechselerkrankung ist es zudem ratsam, auf Getreide und Melasse in der Futterration zu verzichten. Hier eignet sich getreide- und melassefreies Mineralfutter sowie energie- und zuckerarmes Raufutter. Wird dein stoffwechselerkranktes Pony leicht gearbeitet oder tendiert zu starkem Futterneid, ergänze sein Futter mit einem energiearmen, aber strukturreichen Müsli, wie z.B. Care4Life Kräutermüsli oder EasyMix Müsli ohne Getreide und Melasse. Denk bei der Gesamtenergie auch an die Auswahl von Pferdeleckerlis, denn auch hier ist Vorsicht geboten. Möchtest du dein Pferd hin und wieder mit einem Apfel, einer Möhre oder gesunden Pferdeleckerlis verwöhnen, ist dies völlig in Ordnung. Jedoch gilt auch für Ponys: Leckereien nur in Maßen genießen. Das Training von Ponys In freier Wildbahn sind Ponys den ganzen Tag unterwegs - sie bewegen sich durch riesige Landsstriche und sind kontinuierlich auf Nahrungssuche. Auch heutzutage darf die Bewegung deines Ponys nicht zu kurz kommen, um es gesund zu erhalten. Lange, ruhige Bewegungen können hier schon helfen, den Konditionszustand zu erhalten bzw. Gewicht zu verlieren. Auch regelmäßiges Training auf dem Reitplatz, Bodenarbeit oder Spaziergänge, bzw. Ausritte fördern dein Pony und bringen Abwechslung in euren Alltag. Du suchst nach einem Trainingsplan, der deinem Pony bei der Gewichtsabnahme hilft? Das Pavo InShape Programm liefert dir wertvolle Tipps zum Training, der Fütterung und der Haltung von übergewichtigen Ponys.  Dein Pony soll Muskeln aufbauen? Dann ist, neben dem entsprechenden Training die bedarfsgerechte Fütterung von hochwertigem Eiweiß bzw Aminosäurenempfehlenswert. Hierfür eignen sich z.B. muskelaufbauende Ergänzungsfuttermittel oder auch Sojaextraktionsschrot Die Fütterung von alten Ponys Im Alter verändert sich der Vitamin- und Mineralstoffbedarf deines Ponys. Der Stoffwechsel verlangsamt sich und es benötigt mehr Energie für zahlreiche Körperprozesse. Besonders im Winter tendieren viele Ponys dazu, einzufallen. In diesem Fall benötigen sie eine Fütterung, die ausreichend Energie und Eiweiße liefert. Hier ist es in erster Linie ratsam, die Raufuttermenge zu erhöhen und gegebenenfalls ein eiweißreiches Raufutterersatzprodukt zuzufüttern. Auch ein Kraftfutter speziell für alte Pferde versorgt deinen Senior mit wichtigen Nährstoffen und hält ihn auch im Alter fit. Du hast weitere Fragen zur Fütterung deines Ponys? Dann kontaktiere unsere Pavo Fütterungsberatung! Wir helfen dir gern weiter.   
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Fütterung und Gesundheit
Glucosamine - wenn Gelenke und Sehnen bei Pferden Probleme machen
Immer wieder kann es passieren, dass Pferde an Gelenkbeschwerden leiden. Empfindliche Gelenke, sportliche Belastung oder ein hohes Alter sind nur einige mögliche Gründe für Probleme mit Sehnen und Gelenken beim Pferd. Gelenkbeschwerden gehen oft mit Schmerzen und Entzündungen einher, vermindern die Lebensqualität und bedeuten Stress für dein Pferd. Wenn du bemerkst, dass dein Pferd Gelenkprobleme hat, dann ziehe am besten sofort deinen Tierarzt zu Rate. Er kann eine genaue Diagnose stellen und die entsprechende Therapie beginnen. Du kannst jedoch die Gelenkgesundheit mit natürlichen Stoffen, wie Glucosaminen, unterstützen und damit auch möglichen Gelenkproblemen vorbeugen. Mehr Lebensqualität durch gesunde Gelenke Im Körper verbinden die Gelenke die Knochen miteinander und schaffen Beweglichkeit. Gelenke sind auf eine andauernde Bewegung ausgelegt. Der Knorpel übernimmt dabei die Rolle des Schutzpolsters und Stoßdämpfers. Durch die dünne Knorpelschicht und die Synovia (Gelenkflüssigkeit) reiben die Gelenkteile nicht direkt aneinander und sind so vor einer vorzeitigen und zu starken Abnutzung geschützt. Zudem garantiert die Gelenkflüssigkeit als „Schmiere“ den reibungslosen Bewegungsablauf. Im Laufe eines Pferdelebens nutzen sich Knorpel und Gelenkflüssigkeit ab. Der Körper verfügt aber über Mechanismen, um beides auch wieder neu aufbauen zu können. Es finden also kontinuierliche Ab- und Aufbauprozesse im Gelenk statt.   Bei deinem Pferd entstehen Gelenkschmerzen, wenn der Abbauprozess im Gelenk nicht mehr durch die Aufbaumechanismen kompensiert werden kann. Ein Grund können fehlende Nährstoffe für die Nachbildung von Knorpel und Gelenkflüssigkeit sein. Vor allem Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente und Glykosaminoglykane unterstützen diesen Aufbauprozess. Auch eine fehlende Bewegung kann den Abrieb im Gelenk und damit die Entstehung von Gelenkschmerzen fördern. Was sich unlogisch anhört, hat einen einfachen Hintergrund: Bei fehlender Bewegung wird die Gelenkflüssigkeit dick und zähflüssig. Dadurch lässt die Schmierwirkung nach und die Abnutzung wird gefördert. Die häufigste Ursache von Gelenkschmerzen sind Veränderungen im Bänder-, Muskel-, Sehnen- oder Knochenapparat, so dass die Gelenkteile nicht mehr direkt ineinandergreifen. Hier entstehen Reibungspunkte, die den Knorpel zusätzlich zum natürlichen Prozess abbauen. Im Extremfall reibt dann irgendwann Knochen an Knochen. Dieser gesamte Prozess ist sehr schmerzhaft und führt über kurz oder lang zu steifen Gelenken, deutlichen Lahmheiten bis hin zur Bewegungsunfähigkeit. Wann genau dein Pferd erste Beschwerden und Schmerzen zeigt, ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Pferde zeigen sehr früh an, dass im Bewegungsapparat etwas nicht stimmt, andere erst, wenn es bereits schwerwiegende Probleme hat. Egal wie weit fortgeschritten der Prozess ist, eine langwierige, meist aufwendige Therapie ist unumgänglich, um deinem Pferd eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Wie in vielen Fällen gilt auch beim Bewegungsapparat von Pferden: Vorbeugen ist besser als Nachsorgen. Ein zufriedenes Pferd gibt es nur mit gesunden, schmerzfreien Gelenken, denn nur dann fühlt sich dein Pferd beim Reiten oder beim Herumtollen auf der Weide wohl. Die richtige Haltung und ein gesundes Maß an Bewegung sind dafür essentiell. Aber auch mit der richtigen Fütterung kannst du die Gesunderhaltung von Knorpel und Gelenkflüssigkeit unterstützen.  In der Natur finden sich besondere Stoffe, die Gelenkbeschwerden vorbeugen. Diese Stoffe fasst man unter dem Begriff „Glykosaminoglykane“ zusammen. Die Glykosaminoglykane werden auch als „GAGs“ bezeichnet und stellen die wichtigsten Substanzen in der Gelenkflüssigkeit dar. Bekannt als Knorpelschutzstoffe wirken sie gesundheitsfördernd und unterstützend auf den Heilungsprozess. Aber Achtung: Diese Stoffe können vorbeugend und als Begleitung zur Therapie eingesetzt werden. Sie ersetzen aber niemals die Fachbehandlung durch einen Tierarzt. Wenn dein Pferd Anzeichen von Gelenkproblemen hat, solltest du unbedingt zuerst mit deinem Tierarzt sprechen. Dennoch sind die GAGs bekannte und sehr nützliche Helfer, wenn es Probleme mit den Gelenken deines Pferdes gibt. Sie stellen das Gleichgewicht des Gelenkstoffwechsels wieder her und sorgen so für eine permanente Geschmeidigkeit in den Gelenken. Die natürlichen Glykosaminoglykane Zu den natürlichen Knorpelschutzstoffen zählen Hyaluronsäure, Methylsulfonylmethan (kurz: MSM), Chondroitin und Glucosamin. Die Hyaluronsäure bildet die Basis der Gelenkflüssigkeit und sorgt für eine gleitende Konsistenz. Am bekanntesten ist die Behandlung mit einer Injektion in das betroffene Gelenk. Mittlerweile gibt es aber auch Bindungsformen der Hyaluronsäure, die wasserlöslich oder an spezielle Träger gebunden sind. So können sie über das Futter aufgenommen, vom Stoffwechsel einfach verarbeitet und direkt in die betroffenen Gelenke transportiert werden. Der körpereigene Schwefelstoff Methylsulfonylmethan (MSM) unterstützt die Bildung der GAGs und aktiviert Vitalstoffe im Körper. Es kann schnell über den Dünndarm deines Pferdes aufgenommen und an den benötigten Stellen verarbeitet werden. Bei Gelenkproblemen wird Schwefel vor allem deshalb eingesetzt, weil es unter anderem am Aufbau von Kollagen beteiligt ist und für den Knorpelaufbau benötigt wird. Dennoch ist von unbedarften MSM-Beifütterungen abzuraten. Durch die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein, welche reichlich in Leinsamen, Bierhefe, Soja, aber auch in Weidegras enthalten sind, ist der Bedarf an Schwefel beim Pferd in der Regel gut gedeckt. Wird dauerhaft zu viel Schwefel aufgenommen, kann es zu Magenreizungen, Durchfall und Blähungen, aber auch zu Vergiftungserscheinungen kommen. Deshalb sollte MSM nie über eine längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden. Das Chondroitinsulfat ist ein wichtiger Nährstoff für den Knorpelaufbau. Der Gelenknährstoff ist eine natürliche Zuckerverbindung, die der Körper produziert und für ein gesundes Gelenk benötigt. Neben dem Chondroitin zählt das Glucosamin zum wichtigsten Nährstoff für die Knorpelbildung. Das Glucosamin kommt – ebenso wie das Chondroitin – in der Gelenkflüssigkeit, dem Bindegewebe sowie dem Knorpel vor und wird vom Körper selbst produziert. Durch ein fortgeschrittenes Alter, dauerhaft hoher Belastung oder intensive, sportliche Anstrengung kann die Produktion beeinträchtigt werden. Dem Körper fehlt dann der wichtige Nährstoff, worunter die Gelenkgesundheit leidet. Glucosamin als wichtiger Nährstoff für gesunde Pferdegelenke  Der Nährstoff Glucosamin ist ein natürlicher Baustein, dem viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Glucosamin unterstützt die Regenerierung der Gelenke. Allerdings solltest du dich nicht vollkommen auf Glucosamine verlassen. Eine kontinuierliche Bewegung und bedarfsgerechte, kräuterreiche Fütterung deines Pferdes sind für die Gelenkgesundheit genauso wichtig. Was ist Glucosamin eigentlich? Auch bekannt als Knorpelschutzstoff handelt es sich bei Glucosamin um einen natürlichen Aminozucker, der vor allem die Gleit- und Dämpfschichten in den Gelenken herstellt und erhält. Das Glucosamin ist zudem ein wichtiger Bestandteil der Zellstruktur in den Knorpelzellen und sorgt für die Festigkeit und Elastizität des Knorpels. Glucosamin bindet auch große Mengen an Wasser, wodurch die Gelenkflüssigkeit ihre Konsistenz behält und sorgt so für ein geschmeidiges Gelenk. Als wichtigster Grundbaustoff der Knorpelschicht trägt Glucosamin zum Erhalt der Gelenkgesundheit bei und gewährleistet die Knorpelerneuerung im Körper. Welche Eigenschaften besitzt das Glucosamin? Glucosamin hat vor allem eine präventive Wirkung, da es beim natürlichen Aufbauprozess des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit beteiligt ist. Es ist somit der wichtigste Stoff für die Gelenkgesundheit deines Pferdes. Der optimale Einsatz von Glucosamin mindert auch die Gefahr einer fortschreitenden Knorpelschädigung. Dem Glucosamin werden zudem entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben. Aufgrund der Struktur ist es in der Lage, schnell an den Wirkort zu gelangen und wird zügig resorbiert. Woher kommt das Glucosamin? In natürlicher Form kommt Glucosamin im Bindegewebe, im Knorpel und in der Gelenkflüssigkeit beim Pferd vor. Der Nährstoff wird für die Produktion von körpereigenen Glykosaminoglykanen benötigt. Wenn der Körper aufgrund des Alters, durch Verletzungen oder eine hohe Belastung nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Glucosamin selbst zu produzieren, kannst du auf entsprechende Präparate zurückgreifen. Der Einsatz von Glucosamin bei Pferden  Glucosamine können, durch ihre positiven Eigenschaften bei der Knorpelerneuerung und durch ihren Beitrag zur Gelenkgesundheit, sowohl präventiv als auch zur Unterstützung einer Therapie eingesetzt werden. Besonders bei Sportpferden, älteren Pferden, bei Pferden mit einem sensiblen Bewegungsapparat oder Pferden mit hoher Belastung, ist eine vorsorgliche Ergänzung mit Glucosamin sinnvoll. Der Nährstoff unterstützt die Regeneration der Gelenke, Sehnen, Knorpel und Bänder. Beachte jedoch die Dosierungsempfehlungen, denn auch hier gilt: Eine zu hohe Dosierung oder eine Gabe über einen zu langen Zeitraum können mehr schaden als nützen. Besprich dich am besten mit deinem Tierarzt, ob ein Einsatz von Glucosamin bei deinem Pferd sinnvoll ist. Zeigt dein Pferd Gelenkbeschwerden oder hat Arthrose, ist eine Futterergänzung mit Glucosamin ebenfalls empfehlenswert. Die beschriebenen Eigenschaften können dabei helfen, die Gelenkschmerzen zu lindern und die Knorpelerneuerung anzukurbeln. Jedoch ist zu beachten, dass Verbesserungen der Gelenkgesundheit nicht sofort erkennbar sind, sondern der Prozess eine längere Zeit benötigt. Oft tritt eine sichtliche Verbesserung frühestens nach 3-4 Monaten ein. Die Verbesserung der Gelenkgesundheit ist ein langsamer Prozess, bei dem du und dein Pferd viel Geduld benötigen. Da Glucosamine aus natürlichen und tierischen Stoffen hergestellt werden, besitzen die Präparate einen starken und charakteristischen Geruch. Bei wählerischen Pferden kann es passieren, dass das Glucosamin-Pulver oder -Granulat nicht gut angenommen wird. Tipp: Vermeng das Pulver oder Granulat gut mit dem Kraftfutter und gib eventuell einen Schuss Öl dazu, damit es besser gebunden und von deinem Pferd nicht aussortiert werden kann. Hierdurch wird auch der typische Geruch abgemildert. Besonders geeignet sind auch auf Gelenke und Mobilität abgestimmte Ergänzungsfutterfertigmischungen, wie z.B. Pavo Mobility. Dies enthält die wichtigsten Gelenksubstanzen wie Glucosamin, Hyaluronsäure, Chondroitin und MSM (Schwefel) im richtigen Verhältnis. Pavo Mobility wurde speziell für bewegliche Gelenke entwickelt und kann als Kur oder zur präventiven Dauerfütterung angewendet werden.
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Fütterung und Gesundheit
Bewegungsapparat des Pferdes
Ein gesunder Bewegungsapparat ist essentiell für das allgemeine Wohlbefinden deines Pferdes und ermöglicht ihm ein schmerzfreies Fortbewegen. Verschiedene Faktoren, wie z.B. Training und Fütterung, können den Bewegungsapparat des Pferdes beeinflussen. Ein falsch belasteter Bewegungsapparat kann unter anderem zu Krankheiten wie Arthrose, Hufrollenentzündung oder Schale führen. Um also sicherzugehen, dass sich dein Pferd weiterhin gesund fortbewegen kann, ist es für dich als Pferdebesitzer erst einmal sehr wichtig zu verstehen, wie der Bewegungsapparat deines Pferdes aufgebaut ist und wie du ihn im täglichen Umgang beeinflussen kannst. Wie ist der Bewegungsapparat des Pferdes aufgebaut?  Der Bewegungsapparat deines Pferdes setzt sich aus einem aktiven und einem passiven Teil zusammen. Zum aktiven Teil gehören die Skelettmuskulatur, welche für die aktiven Bewegungen zuständig ist und die Sehnen. Zum passiven Teil des Bewegungsapparats zählen das Skelett und die Bänder. Der Körper des Pferdes wird durch den aktiven und den passiven Teil zusammengehalten und ermöglicht, dass es sich fortbewegen kann. Störungen im Bewegungsablauf zeigen sich häufig durch Lahmen oder eine unrunde Gangart. Besonders der starke Rückenmuskel und ein kräftiges Nackenband sind sehr wichtig für lockere Bewegungen, eine aktive Hinterhand und genügend Spannung im Pferderücken. Verkrampft beispielsweise der Rückenmuskel deines Pferdes, sind lockere Bewegungen beinahe nicht möglich. Auch wenn dein Pferd beim Reiten vermehrt ins Hohlkreuz gerät, ist Vorsicht geboten. Der Rückenmuskel wird dann extra gefordert, um die Hohlkreuzbewegungen deines Pferdes zu kompensieren. Dies kann auf Dauer zu schmerzhaften Rückenverspannungen führen. Im Idealfall sollte sich der Rücken deines Pferdes beim Reiten aufwölben und schwingen, sodass auch die Hinterhand aktiv werden kann. Dadurch können Nacken- und Rückenmuskel effizienter arbeiten, was dazu führt, dass dein Pferd das Reitergewicht leichter tragen kann. Die Wirbelsäule des Pferdes formt zusammen mit dem Rückenmuskel eine brückenartige Konstruktion mit einer Länge von knapp 3 Metern bei einem Großpferd. Sie besteht aus 7 Halswirbeln, 18 Brustwirbeln, 5-7 Lendenwirbeln, 5 Kreuzwirbeln und 15-21 Schweifwirbeln. Die Wirbelsäule hat die wichtige Aufgabe das empfindliche Rückenmark deines Pferdes zu schützen und die Kraft der Hinterhand in die Vorhand zu übertragen. Auch die Bauchmuskeln sind von großer Wichtigkeit für einen gesunden Bewegungsablauf, da sie den breiten Rücken deines Pferdes stützen und einen Teil seines großen Knochengerüsts tragen. Die Bauchmuskulatur dient somit also als Stütze für das Brückengerüst aus Wirbelsäule und Rückenmuskel. Die Halswirbelsäule deines Pferdes besteht aus einer S-Form, wodurch es seines Hals verlängern, verkürzen und balancieren kann. Je nachdem wie du dein Pferd sattelst oder wie du auf deinem Pferd sitzt, verändert sich sein Körperschwerpunkt, welchen es dann unter anderem mit seinem Hals ausbalanciert. Gelenke Auch eine gute Gelenkfunktion ist unerlässlich für einen gesunden Bewegungsablauf des Pferdes. Ein Gelenk ist die Verbindung aus einem oder mehrerer Knochen. Besonders die Beingelenke deines Pferdes haben essentielle Aufgaben, wie z.B. das Beugen und Strecken. Zusätzlich tragen Gelenke das Gewicht des Pferdekörpers und die Belastungen, die durch Bewegungen entstehen. Bei einer Überbelastung oder Fehlbelastung der Gelenke kann es beispielsweise zu ernstzunehmenden Krankheiten kommen. Besonders    Übergewicht ist schädlich für die Gelenke deines Pferdes, da sie durch die zusätzliche Last extra gefordert werden. Sehnen & Bänder Die Sehnen und Bänder deines Pferdes setzen sich aus mehreren Faserbündeln zusammen. Sehnen verbinden Muskeln mit Knochen, während Bänder Knochen mit Knochen oder Knochen mit Sehnen verbinden. Im Gegensatz zu Muskeln ermüden weder die Sehnen, noch die Bänder deines Pferdes nach großer Anstrengung. Besonders starke Sehnen sind wichtig für einen gesunden Bewegungsablauf, da sie für die Beweglichkeit der Gelenke zuständig sind. Die Sehnen deines Pferdes sind prinzipiell sehr reißfest. Allerdings können Sehnen, Sehnenfasern oder Bänder bei einer sehr starken Überbelastung reißen. Aufgrund der größeren Arbeitsintensität sind gerade Sportpferde anfällig für Schäden an Sehnen und Bändern. Um die Sehnen zu schonen und die Dehnbarkeit zu trainieren, kannst du dein Pferd z.B. auf unterschiedlichen Untergründen bewegen. Achte hier allerdings darauf, dass du die Gangarten deines Pferdes an die Bodenverhältnisse anpasst. Auch bei rutschigen oder zu tiefen Untergründen solltest du als Pferdebesitzer stets vorsichtig sein und das Tempo entsprechend zügeln. Auch starke Muskeln dienen als Prävention vor Verletzungen an Sehnen und Bändern. Eine angeschwollene Sehne hingegen gilt immer als Warnsignal und sollte ernst genommen werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Schwellung zu kühlen und deinem Pferd Ruhe zu gönnen, um einen ernsten Sehnenschaden zu vermeiden. Auch eine Begutachtung durch deinen Tierarzt ist hier sehr wichtig und beugt bleibenden Verletzungen vor. Muskeln Dein Pferd hat ca. 520 verschiedene Muskeln, welche durch Sehnenfasern mit dem Knochen verbunden sind und durch das Nervensystem gesteuert werden. So gut wie jede Körperbewegung deines Pferdes benötigt mehrere Muskeln. Kräftige Muskeln sind besonders wichtig, da sie den Bewegungsapparat deines Pferdes stützen und stabilisieren. Die Muskulatur deines Pferdes besteht aus mehreren Muskelfasern. Die Muskelfasern unterscheiden sich in 2 verschiedene Typen: Muskelfasern für ausdauernde Aufgaben und Muskelfasern für Aufgaben, die Kraft erfordern. Je nach Art von Training kann die Leistungsfähigkeit bestimmter Muskelfasern zunehmen. Trainierst du beispielsweise Ausdauer, werden auch hauptsächlich die Muskelfasern für ausdauernde Aufgaben gestärkt. Bei einer starken Überbelastung der Muskeln besteht allerdings die Gefahr auf einen Muskelfaserriss. Um die Muskeln nicht zu überlasten, ist besonders ein gutes Aufwärmprogramm essentiell. Muskelarbeit erzeugt Wärme, was dazu führt, dass die Muskeln besser durchblutet werden und somit auch leistungsfähiger sind. Beim Reiten ist daher gerade die Lösungsphase sehr wichtig für einen gut vorbereiteten Muskel. Auch Vorwärts-Abwärts reiten ist stets eine gute Basis, um alle Muskelgruppen deines Pferdes zu trainieren. Pferde, die über empfindliche Sehnen und Gelenke im Bereich der Vorderhand verfügen, sollten allerdings nicht zu lange in einer extremen Vorwärts-Abwärts Haltung geritten werden, da sonst die Vorderhand überlastet werden kann. Wie der Bewegungsapparat des Pferdes beansprucht wird Der Bewegungsapparat deines Pferdes wird durch unterschiedliche Aufgaben auf verschiedene Weise beansprucht. Weißt du, wie die Bewegungsabläufe deines Pferdes seinen Bewegungsapparat beeinflussen, kannst du ernstzunehmenden Krankheiten wie z.B. Arthrose, Spat oder Schale vorbeugen. Die Grundgangarten Die 3 Grundgangarten fordern den Bewegungsablauf deines Pferdes auf ganz unterschiedliche Weise. Der Schritt wird als langsamste der 3 Grundgarten häufig unterschätzt und oft nur zum Warmreiten am langen Zügel oder als kurzzeitige Pause ausgeführt. Dabei ist gerade das Schrittreiten unbedingt notwendig für einen guten Bewegungsapparat. Schrittreiten hilft beispielsweise bei der Bildung von Gelenkflüssigkeit und beugt so Verletzungen und Gelenkschäden vor. Besonders eine ausreichende Aufwärmphase und gut durchgeführte Schritteinheiten sind daher unumgänglich, für einen gesunden Bewegungsapparat. Auch wenn du dein Pferd longierst, ist eine entsprechende Aufwärmphase im Schritt sehr wichtig für den Gesundheitszustand seiner Gelenke. Es empfiehlt sich also dein Pferd mindestens 10 Minuten im Schritt aufzuwärmen, bevor du in eine schnellere Gangart wechselst. Der Trab gilt als das beliebteste Arbeitstempo vieler Reiter und macht häufig den Großteil einer Reitstunde aus. Für dein Pferd ist der Trab allerdings oft anstrengender als das Schrittreiten oder das Galoppieren. Hier müssen sich die Muskeln auf der linken und rechten Rückenhälfte abwechselnd anstrengen, während die Muskeln im Galopp nahezu gleichzeitig kontrahieren. Die unterschiedliche Muskelbeanspruchung zwischen Trab und Galopp fordert dein Pferd dazu auf, im Rücken loszulassen, wenn ein Übergang geritten wird. Zusätzlich trainieren Übergänge die Kruppen- und die Bauchmuskeln deines Pferdes. Sind diese stark genug, kann dein Pferd seinen Rücken aufwölben und den Reiter gesund tragen. Besonders fließende Übergänge von der Hinterhand ausgehend unterstützen hier den Rücken. Stockende Übergänge hingehen sind eher rückenschädlich. Befindest du dich also gerade in der Lösungsphase oder beschäftigst dich mit einem frisch eingerittenen Pferd, solltest du dich zunächst nur auf einfache Tempoübergänge, wie z.B. vom Schritt in den Trab und wieder zurück, konzentrieren. Gelingen die einfachen Tempoübergänge gut, kannst du dich an größere Übergänge wie z.B. vom Schritt in den Galopp wagen. Das Reiten von sauberen Übergängen zwischen den Grundgangarten sorgt für einen runden Pferderücken, trainiert die Bauchmuskulatur und stärkt außerdem die Muskulatur der Hinterhand. Rückwärtsrichten Das Rückwärtsrichten ist eine beliebte Disziplin in Reitschulen und wird auch oft als „Gehorsamkeitsübung“ bezeichnet. Beim Rückwärtsrichten wird das Pferd dazu verleitet, sein Becken zu kippen. Muss dein Pferd sein Becken kippen, werden die Muskeln, die entlang der Wirbelsäule laufen, gedehnt. Dadurch wird die Stabilität des Rückens gestärkt und eine Haltung im Hohlkreuz vermieden. Ist das Pferd aktiv in der Hinterhand, aber kippt sein Becken nicht, bildet sich ein Hängerücken, welcher den Reiter nicht mehr gesund tragen kann. Daher empfiehlt es sich, bereits in der frühen Ausbildung darauf zu achten, dass dein Pferd nicht nur aktiv in der Hinterhand ist, sondern auch in seiner Beckenbewegung. Die positiven Auswirkungen des Rückwärtsrichtens werden zusätzlich verstärkt, wenn du dein Pferd bergauf rückwärtsrichtest. Da die Hinterhand nun höher steht, wird deinem Pferd eine sehr hohe Körperbeherrschung abverlangt. Hierdurch wölbt das Pferd seinen Rücken und entlastet den Nacken- und Rückenmuskel. Bergauf reiten Das Bergauf reiten wird von vielen Pferden als sehr anstrengend empfunden – und das aus gutem Grund! Besonders die Hinterhand und die Bauchmuskulatur deines Pferdes werden bei dieser Übung sehr gefordert. Ähnlich wie beim Rückwärtsrichten wird das Pferd hier dazu gebracht den Rücken zu wölben. Diese Übung ist daher besonders empfehlenswert für verspannte Pferde, die sich nur schwer im Rücken lösen können. Kann dein Pferd den Rücken rund machen, entlastet es damit seine Nacken- und Rückenmuskulatur. Cavaletti Arbeit Die Arbeit mit Cavalettis gymnastiziert dein Pferd und kräftigt seine Muskeln. Durch das aktivere Anheben der Beine beim Gang über die Cavalettis wird die Hinterhand aktiviert. Außerdem muss dein Pferd nun deutlich höher abfußen als gewöhnlich. Hierfür benötigt es eine hohe Konzentration, was wiederum dazu führt, dass seine Fußarbeit kontrollierter ausgeführt wird. Das Pferd wird also gleichzeitig zum Mitdenken angeregt. Zudem fördert die aktivere Hinterhand das Mitschwingen des Rückens und fordert dein Pferd dazu auf, in einer Dehnungshaltung zu laufen. So trainierst du Anlehnung und Losgelassenheit und bringst dein Pferd gleichzeitig dazu, seine gesamte Rückenlinie aufzuwölben. Hindernisse Das Hinzufügen von Hindernissen in deine Reitstunde bringt Abwechslung und hilft, den Pferderücken zu lockern. Gerade, wenn verschiedene Disziplinen hintereinander ausgeführt werden, wie z.B. Vorwärts-Abwärts reiten und das Überqueren von Hindernissen, entsteht ein Wechsel aus Muskelanspannung und Muskelentspannung. Das führt dazu, dass die Muskeln deines Pferdes besser durchblutet werden und Abfallstoffe nun leichter abtransportiert werden können. Dieser Prozess hat einen deutlich positiveren Einfluss auf den Muskelaufbau deines Pferdes als ein Reiten in kontinuierlicher Spannung. Daher ist es unabhängig von der Disziplin wichtig, dein Pferd zwischen einzelnen Lektionen immer wieder in Dehnungshaltung zu reiten. Gut zu wissen: Pferde, die nicht aktiv im Springtraining sind, sollten nicht zu hoch und nicht zu viel springen. Besonders die Brustwirbelsäule kann bei hohen Sprüngen sehr beansprucht werden. Außerdem wird das Vorderbein, welches nach einem Sprung zuerst auf dem Boden aufkommt besonders stark belastet. Kräftige Gelenke, Muskeln und Sehnen sind also ein unerlässlicher Faktor fürs Springreiten und sollten durch ein entsprechendes Training gefördert werden. Was beeinflusst den Bewegungsapparat deines Pferdes?  Training In erster Linie beeinflusst natürlich die Art und Weise, wie du dein Pferd trainierst seinen Bewegungsapparat. Besonders die Reitweise und die Regelmäßigkeit des Trainings sind ausschlaggebend für den Muskelaufbau deines Pferdes. Trainierst du dein Pferd nicht mehr aktiv, weil es sich zum Beispiel bereits im Ruhestand befindet, solltest du es trotzdem vor allem im Schritt bewegen, da so die Bildung der wichtigen Gelenkflüssigkeit gefördert wird. Besonders bei alten Pferden, deren Gelenke schon viel erlebt haben, ist dies essentiell, um das Risiko auf Arthrose gering zu halten. Außerdem kann auch der Boden auf deinem Reitplatz oder in deiner Reithalle einen Einfluss auf den Bewegungsapparat deines Pferdes haben. Ein Reitplatzboden sollte generell nicht zu tief und nicht zu hart sein, da dies die Gelenke und die Sehnen deines Pferdes belasten kann. Außerdem sollte der Boden natürlich nicht zu matschig und nass sein, da dein Pferd sonst wegrutschen und sich verletzen könnte. Ein idealer Reitplatz Boden sollte federnd aber dennoch trittsicher sein, um die Gelenke deines Pferdes zu schonen. Pferdefütterung Auch die Pferdefütterung hat einen großen Einfluss auf den Bewegungsapparat deines Pferdes. Die Wahl des Pferdefutters beeinflusst in erster Linie den Säure-Basen-Haushalt deines Pferdes. Dieser hat wiederum einen Einfluss auf die Muskel- und die Gewebsstruktur sowie den Stoffwechsel deines Pferdes. Um den Säure-Basen-Haushalt deines Pferdes ausgeglichen zu halten, ist es sehr wichtig, auf eine artgerechte Pferdefütterung mit ausreichend Raufutter zu achten. Außerdem sollte die Kraftfutterration einmal kritisch betrachtet werden, da besonders ein Überschuss von Zucker und Stärke zur Übersäuerung des Pferdeorganismus führen kann. Auch ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis im Futter ist sehr wichtig für die Gesunderhaltung deines Pferdes. Der Pferdekörper kann das Verhältnis von Calcium zu Phosphor selbst nicht ausgleichen, weswegen es umso wichtiger ist, dass es in der richtigen Menge im Futter vorhanden ist. Sollte dein Pferd dauerhaft ein falsches Verhältnis zu sich nehmen, kann dies einen negativen Einfluss auf die Mineralisierung der Knochen und die Kontraktionsfähigkeit der Muskeln zeigen. Achte bei der Wahl deines Pferdefutters daher immer auf ein Calcium-Phosphor-Verhältnis von ca. 2:1 oder ergänze die jeweilige Komponente durch ein Ergänzungsfutter. Darüber hinaus hat auch das Gewicht deines Pferdes einen erheblichen Einfluss auf seinen Bewegungsapparat. Übergewicht belastet die Gelenke und sollte für einen gesunden Bewegungsablauf vermieden werden. Außerdem wird so auch das Risiko auf Wohlstandskrankheiten wie Hufrehe, EMS, oder Cushing minimiert. Bei akuten Störungen des Bewegungsapparats kannst du dein Pferd zusätzlich mit bestimmten Ergänzungsfuttermittel unterstützen. Empfehlenswert sind hier beispielsweise Produkte zur Versorgung beanspruchter Muskeln, zum Muskelaufbau oder zur Bildung von Gelenkflüssigkeit bei Arthrose. Genetische Vorbelastung Verschiedene Pferderassen unterscheiden sich im Aufbau ihrer Muskulatur und im Bindegewebe. Aus diesem Grund verfügen manche Pferderassen auch über besondere Gangarten, wie der Tölt bei Islandpferden oder anatomische Ausgeprägtheiten, wie der kräftige Hals eines P.R.E. oder typische Krankheitsbilder. Auch die Tragfähigkeit bzw. die Belastbarkeit kann sich selbst bei Pferden derselben Größe stark nach ihrer Anatomie unterschieden. Zum Beispiel verfügt ein kräftiger Kaltblüter in den meisten Fällen über eine viel höhere Tragfähigkeit als ein zierlicher Vollblüter. Einzelne Muskelfasern können hier natürlich durch ein angepasstes Training gestärkt werden, um beispielsweise die Belastbarkeit zu erhöhen. Allerdings bleibt die genetische Vorbelastung immer gegeben, weswegen ein robuster Kaltblüter nicht als Rennpferd eingesetzt wird und ein Islandpferd keine hohen Springparcoure bewältigt.   Wenn der Bewegungsapparat Probleme bereitet  Komplikationen im Bewegungsapparat zeigen sich meist durch Lahmem und sind für dein Pferd sehr unangenehm und schmerzhaft. Zahlreiche Krankheiten können die Ursache sein, wenn der Bewegungsapparat deines Pferdes Probleme bereitet: Arthrose Arthrose ist gerade bei älteren Pferden eine gefürchtete Krankheit und wird häufig auch als „Verschleißkrankheit“ bezeichnet. Leidet dein Pferd unter Arthrose, produziert sein Körper nicht mehr genügend Gelenkschmiere. Dadurch wird der Gelenkknorpel des Pferdes abgenutzt, was im späten Stadium der Arthrose dazu führt, dass befallene Knochen direkt aufeinander reiben. Diese Reibung verschleißt dann die betroffenen Knochen und ist zudem sehr schmerzhaft für dein Pferd. Bei Pferden mit Arthrose ist die Fütterung eines Ergänzungsfuttermittels sinnvoll, welches den Gelenkknorpel und die Bildung der Gelenkflüssigkeit unterstützt. Wichtige Nährstoffe für die Versorgung von Gelenken und Knorpel bei Pferden mit Arthrose sind zum Beispiel Kollagen, Glucosamin, Chondroitin, Hyaluronsäure und MSM. Spat Spat ist eine Form von Arthrose, bei der ein oder beide Sprunggelenke betroffen sind. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung, die deinem Pferd mal mehr und mal weniger zu schaffen macht. Spat äußert sich häufig durch Lahmheit und ein dickes, heißes Sprunggelenk. Das Sprunggelenk deines Pferdes dient prinzipiell dazu, den Druck, der durch Belastung entsteht abzufangen. Wird das Sprunggelenk deines Pferdes nun aber stark überbelastet, kann es vermehrt zu Stauchungen und Belastung der Gelenkbänder kommen. Diese Belastung begünstigt die Entwicklung von Spat, weswegen häufig Sportpferde, ältere Pferde oder Pferde mit schmalen Sprunggelenken betroffen sind. Auch Übergewicht erhöht das Risiko auf Spat, da so die Sprunggelenke zusätzlich belastet werden. Zudem fördert ein unausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis im Futter die Bildung von Spat. Nimmt dein Pferd durch sein Futter große Mengen an Phosphor, aber zu wenig Calcium zu sich, wird der Knochen nicht ausreichend mineralisiert. Dies fördert dann die Bildung von Spat. Daher empfiehlt es sich, immer auf ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis von ca. 2:1 im Pferdefutter zu achten. Schale Auch Schale ist eine Form der Arthrose. Man spricht hier von einer chronischen Entzündung, bei der es zu Knochenzubildungen am unteren Pferdebein kommt. Schale äußert sich oft durch Lahmheit oder einer schmerzhaften, heißen Schwellung. Ursachen für Schale sind meist eine dauerhafte Fehlstellung oder Überbelastung. Eine zu starke Belastung der Pferdebeine können die Knochenhaut stark reizen. Als Folge dessen bildet sich neues Knochengewebe, welches oftmals in die Gelenkspalte des Pferdes hineinragt. Dort entsteht dann eine starke Reibung, die den Knorpel beschädigt und deinem Pferd Schmerzen bereitet. Eine sichere Diagnose von Schale erhältst du allerdings nur mit Hilfe von Röntgenbildern. Um Schale zu behandeln, werden vielen Pferden schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente verordnet. Eine Ruhephase von ca. 4 Wochen ist hier oft unumgänglich. Die Behandlungsdauer von Schale kann je nach Krankheitszustand variieren und sollte immer in Absprache mit deinem Tierarzt erfolgen. Hufrollenentzündung Die Hufrolle des Pferdes besteht aus dem Strahlbein, dem Hufrollenschleimbeutel und der tiefen Beugesehne. Entzünden sich ein oder mehrere Bereiche der Hufrolle, spricht man von einer Hufrollenentzündung (auch bekannt als Hufrollensyndrom). Diese Entzündung ist sehr schmerzhaft für dein Pferd und äußert sich meist durch flache, kurze Bewegungen. Weitere Anzeichen sind eine eingenommene Schonhaltung oder auch ein stockender Gang. Mögliche Auslöser einer entzündeten Hufrolle könnten z.B. zu kurze Hufe, eine Überlastung der Vorderhand oder wenig Auslauf sein. Auch ein nicht passender Hufbeschlag oder eine unzureichende Pflege können eine Entzündung der Hufrolle verursachen. In den meisten Fällen ist eine Hufrollenentzündung jedoch heilbar und kann gut behandelt werden. Um gute Heilungschancen erzielen zu können, ist es wichtig, die Ursache der Entzündung herauszufinden und nicht nur die Symptome zu lindern. Mögliche Behandlungen einer Hufrollenentzündung sind z.B. ein orthopädischer Beschlag oder eine Fütterung von durchblutungsfördernden und entzündungshemmenden Ergänzungsfuttermitteln. Besprich dich hier am besten mit deinem Tierarzt, damit ihr gemeinsam einen optimalen Behandlungsplan für dein Pferd aufstellen könnt. Ataxie Anders als bei einer Hufrollenentzündung, handelt es sich bei der Ataxie um keine Verletzung des Bewegungsapparates, sondern um eine neurologische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die einzelnen Nervenfasern sind hier so stark geschädigt, dass keine Impulsweiterleitungen an die Muskeln deines Pferdes mehr möglich sind. Unkoordinierte Bewegungen oder ein unsicherer, schwankender Gang sind die Folge. Ataxie unterscheidet sich grundsätzlich in 3 Arten: Spinale Ataxie: Spinale Ataxie wird durch eine Schädigung des Rückenmarks verursacht. Mögliche Auslöser dieser Krankheitsform sind Verletzungen des Wirbelkanals sowie Knochenbrüche. Zerebrale Ataxie: Die zerebrale Ataxie betrifft das Groß-, Mittel-, und Zwischenhirn deines Pferdes. Ursachen für diese Variante sind Hirntumore, Traumata, Infektionen oder auch Vergiftungen. Zerebelläre Ataxie: Bei der zerebellären Ataxie liegt eine Schädigung des Kleinhirns vor, welche z.B. durch Virusinfektionen, Parasiten, Kopfverletzungen oder Vergiftungen ausgelöst werden kann. Eine vollständige Heilung ist allerdings bei keiner Form Ataxie möglich. Ein entsprechendes Trainings- sowie Muskelaufbauprogramm können deinem Pferd jedoch dabei helfen, seine Bewegungen besser zu koordinieren. Hier eignet sich besonders das Training an der Longe oder die Bodenarbeit. Zusätzlich ist eine Fütterung mit ausreichend Vitamin-B für eine optimale Versorgung der Nerven wichtig. Vom Reiten wird bei Pferden mit Ataxie aus Sicherheitsgründen grundsätzlich eher abgeraten.
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Fütterung und Gesundheit
Der Energiebedarf von Pferden 
Der Energiebedarf deines Pferdes ist abhängig von individuellen Faktoren wie Training, Alter und Gewicht. Um seinen Grundbedarf und den Bedarf bei leichter Arbeit zu decken, ist in der Regel bereits eine gesunde Basisfütterung mit hochwertigem Raufutter ausreichend. Steigt jedoch der Energiebedarf deines Pferdes, z.B. durch Training, kann es nötig sein, die Basisfütterung mit einem geeigneten Kraftfutter zu ergänzen. Achte hierbei darauf, ein Kraftfutter zu wählen, welches dem genauen Energiebedarf deines Pferdes entspricht. Ein unpassender Energiewert im Futter kann bei deinem Pferd nicht nur zu Unwohlsein und Leistungsverlust führen, sondern auch das Risiko auf ernstzunehmende Krankheiten wie Hufrehe, EMS und Diabetes erhöhen. Aber woher weißt du, ob dein Pferd neben Raufutter auch noch ein Kraftfutter benötigt und falls ja, welches Kraftfutter das richtige ist? Indem du den genauen Energiebedarf deines Pferdes kennst. Denn erst dann kannst du die Fütterung bedarfsgerecht anpassen. Den Energiebedarf deines Pferdes bestimmen  Jedes Pferd hat einen unterschiedlichen Energiebedarf. Während Sportpferde schwere Arbeit verrichten und deutlich mehr Energie benötigen, genügt Freizeitpferden  oftmals ein leichtes Kraftfutter zur Konditionserhaltung. Damit du den Energiebedarf deines Pferdes ganz einfach mit dem passenden Futtermittel decken kannst, wurde der Pavo Energy Level Plan entwickelt. Dieser Plan bezieht sich auf das Trainingsprogramm deines Pferdes bei mindestens 3-4 Trainingseinheiten pro Woche und durchschnittlich 30-60 Minuten Training. Das Energy Level deines Pferdes lässt sich in 4 einfachen Schritten bestimmen:    1. Miss eine Woche lang, wie viele Minuten du dein Pferd jeweils im Schritt reitest, trabst und galoppierst. 2. Addiere die einzelnen Werte und teile sie anschließend durch 7 Tage, um die durchschnittliche tägliche Arbeit zu erhalten. 3. Rechne die durchschnittliche tägliche Arbeit mit Hilfe der gesamten von Minuten in Prozentzahlen um. 4.Wähle dein Energy Level. Energy Level Low (1 Stern) Das niedrigste Energy Level bildet das Energy Level Low. Zu Energy Level Low zählen meist Freizeitpferde, die nur leichte Arbeit verrichten. Ein möglicher Trainingsplan auf diesem Level könnte wie folgt aussehen: Ø 53 Minuten Training pro Tag 25  Min Schritt 25  Min Trab 3  Min Galopp   ca. 47,2% ca. 47,2% ca. 5,7%   4-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 15 Minuten Warm- und Trockenreiten, 10 Minuten Schritt, 25 Minuten Traben und 3 Minuten Galopp pro Tag. Für Pferde, die auf Energy Level Low trainieren, ist eine Fütterung mit ausreichend hochwertigem Raufutter, einem energiearmen Kraftfutter und Mineralfutter empfehlenswert. Das Energy Level der Pavo Futtersorten erkennst du ganz einfach anhand der Anzahl der Sterne auf den einzelnen Futtersäcken. Pavo Kraftfuttersorten mit Energy Level Low verfügen z.B. über einen Stern auf den entsprechenden Futtersäcken. Eine höhere Anzahl an Sternen auf den Pavo Futtersäcken bedeutet keineswegs einen Unterschied in der Qualität des Futters, sondern lediglich einen Anstieg des Energiewerts. Die Energiewerte der Futtersorten basieren auf den internationalen Energierichtlinien der NRC und CVB. Du trainierst mit deinem Pferd deutlich weniger als in Energy Level 1 angegeben und es besteht zudem kein erhöhter Nährstoffbedarf, z.B. aufgrund von Trächtigkeit oder zunehmendem Alter? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Pferd zusätzlich gar kein Kraftfutter benötigt. In diesem Fall ist es ausreichend, es mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter zu versorgen, um seinen Energiebedarf zu decken. Energy Level Medium (2 Sterne) Das zweite Energy Level wird bezeichnet als Energy Level Medium. Hierzu zählen vor allem Pferde, die mittelschwere Arbeit verrichten. Ein wöchentliches Trainingsprogramm auf Energy Level Medium könnte demzufolge so aussehen: Ø 60 Minuten Training pro Tag 14 Min Schritt 34 Min Trab 12 Min Galopp ca. 23,3% ca. 56,7% ca. 20% 4-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 14 Minuten Schritt, 34 Minuten Trab und 12 Minuten Galopp pro Tag. Auch die Basis der Fütterung von Pferden auf Energy Level Medium sollte immer aus hochwertigem Raufutter bestehen. Zudem benötigen sie die Zugabe eines energiereicheren Kraftfutters, um ihren erhöhten Bedarf an Energy zu decken. Pavo Futtersorten mit Energy Level Medium erkennst du an 2 abgebildeten Sternen auf den jeweiligen Futtersäcken.   Energy Level High (3 Sterne) Das höchste Energy Level bildet das Energy Level High. Pferde, die auf Energy Level High trainieren, zählen zu den echten Spitzensportlern. Ein Wochentrainingsplan auf diesem Niveau könnte beispielswiese so aufgestellt sein: Ø 60 Minuten Training pro Tag 14 Min Schritt 23 Min Trab 23 Min Galopp ca. 23,3% ca. 38,3% ca. 38,3% 5-mal pro Woche Training, davon durchschnittlich 14 Minuten Schritt, 23 Minuten Trab und 23 Minuten Galopp pro Tag. Pferde, die auf Energy Level High arbeiten, haben den höchsten Bedarf an Energie. Aber auch hier bildet hochwertiges Raufutter immer die Fütterungsgrundlage. Zudem benötigen diese Hochleistungssportler ein sehr energiereiches Kraftfutter, welches ihren erhöhten Bedarf deckt und sie bei anstrengendsten Leistungen optimal unterstützt. Bist du auf der Suche nach einem Pferdefutter mit Energy Level High? Dann eignen sich Pavo Kraftfuttersorten mit 3 Sternen auf dem jeweiligen Futtersack.    Die Folgen einer nicht bedarfsgerechten Energiezufuhr  Der Energiebedarf eines Pferdes ist sehr individuell. Daher sollte auch die Energiezufuhr deines Pferdes individuell betrachtet werden. Führst du deinem Pferd einen Energiewert zu, welcher nicht seinen Bedürfnissen entspricht, kann dies ernsthafte Folgen haben.    Szenario 1: Dein Pferd erhält zu wenig Energie Erhält dein Pferd durch die Fütterung weniger Energie, als es eigentlich benötigt, entsteht ein Defizit. Dieses Energiedefizit führt dann dazu, dass dein Pferd zu wenig Nährstoffe erhält und an Gewicht verliert. Bleibt dieses Energiedefizit konstant, wird dein Pferd immer dünner, bis es irgendwann ein ernsthaftes Untergewicht erreicht. Außerdem ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Pferd aufgrund der geringen Energie- und Nährstoffzufuhr im Training nicht mehr ausreichend belastbar ist. Dies kann sich beispielsweise in Schwäche oder Abgeschlagenheit äußern. Gerade für Pferde auf Energy Level 2 und 3 ist ein zu niedriger Energiewert unbedingt zu vermeiden, damit sie ihre Aufgaben im Training optimal bewältigen können. Versorge dein Pferd daher immer mit ausreichend hochwertigem Raufutter und passe sein Kraftfutter stets an seinen Energiebedarf an.   Szenario 2: Dein Pferd erhält zu viel Energie Versorgst du dein Pferd mit mehr Energie als es verbraucht, entsteht ein Überschuss. Dieser Energieüberschuss führt in erster Linie dazu, dass dein Pferd an Gewicht zulegt. Je nachdem, wie hoch dieser Energieüberschuss ist, entsteht ein leichtes bis starkes Übergewicht bei deinem Pferd. Diese extra Kilos belasten die Gelenke sowie Knochen deines Pferdes und erschweren es ihm, sich fortzubewegen. Außerdem begünstigt Übergewicht die Entstehung ernsthafter Erkrankungen wie Hufrehe, EMS oder Diabetes. Gerade Pferde, die zu Energy Level 1 gehören, enthalten oft durch die zusätzliche Fütterung eines Kraftfutters mehr Energie, als sie eigentlich benötigen. Daher ist es sehr wichtig, das Training deines Pferdes kritisch zu beurteilen und abzuwägen, ob dein Pferd überhaupt ein Kraftfutter benötigt und wenn ja, welches das richtige Kraftfutter in eurer Situation ist. Hier hilft dir der Pavo Energy Level Plan, das richtige Kraftfutter für dein Pferd zu finden. Die Menge des Kraftfutters ist dann abhängig von Trainingsintensität, Trainingshäufigkeit, Gewicht und Qualität des Raufutters. Beachte hierzu gerne die Fütterungsempfehlung der jeweiligen Futtermittel. Fütterungstipp für optimale Leistungen ,,Stimme das Kraftfutter deines Pferdes individuell auf seinen Energiebedarf ab, um es optimal zu unterstützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren." Dr. Patricia Sitzenstock Welche Rohstoffe im Pferdefutter beeinflussen den Energiegehalt? Unterschiedliche Rohstoffe im Pferdefutter liefern verschieden hohe Energiewerte. Futtermittel mit einem hohen Energiewert verfügen beispielsweise meist über mehr Zucker und Stärke, die zudem schnell verfügbare Energie liefern. Darüber hinaus gibt es weitere Rohstoffe, die einen großen Einfluss auf den Energiewert eines Kraftfutters haben. Rohstoffe mit hohem Energiegehalt   Getreide Getreide ist nach wie vor ein wichtiger Energielieferant im Pferdefutter mit einem hohen Stärkeanteil. Die energiereichsten Getreidesorten sind Gerste, Mais und Hafer. Gerste liefert deinem Pferd ca. 11,9 MJ Energie pro Kilogramm, Mais ca. 12,8 MJ/Kg und Hafer ca. 10,5 MJ/Kg. Demnach sind Gerste und Mais die größten Energielieferanten für dein Pferd. Allerdings sind beide Sorten in unbehandelter Form sehr schwer verdaulich für Pferde. Werden diese unbehandelt verfüttert, können sie zu Verdauungsproblemen, wie z.B. Koliken führen und langfristig sogar die Entstehung von Krankheiten, wie Hufrehe begünstigen. Aus diesem Grund werden Gerste und Mais aufgeschlossen, bevor sie ins Kraftfutter gelangen. Mögliche Formen das Aufschließens sind beispielsweise das hydrothermische Behandeln, bei dem die Körner zu Flocken weiterverarbeitet werden, oder das Puffen. Anders als Gerste und Mais, ist Hafer auch in seiner naturbelassenen Form eine bekömmliche Getreidesorte, die deinem Pferd schnell verfügbare Energie liefert. Bei (älteren) Pferden mit Zahnproblemen empfiehlt sich eine Fütterung von gequetschtem Hafer. Enthält ein Futtermittel folglich also große Mengen an Hafer, Mais und/oder Gerste (in gepuffter oder geflockter Form), verfügt es auch über einen hohen Energiewert. Diese eignen sich dann besonders für Sportpferde, die mittlere bis schwere Arbeit verrichten. Freizeitpferde hingegen können ihren Energiebedarf meist auch mit einer getreidefreien Fütterung decken. Reiskleie Reiskleie ist von Natur aus getreidefrei und eine leicht verdauliche Stärke-Quelle mit langsam freiwerdender Energie. Durch die allmähliche Freisetzung von Glukose (Energie) ist der glykämische Index bei Reiskleie niedrig. Der glykämische Index gibt an, wie schnell der Glukosespiegel bei der Aufnahme von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke) im Blut ansteigt. Zudem ist Reiskleie ein sehr ölhaltiges und eiweißreiches Produkt. Daher ist es vor allem für Pferde geeignet, die einen erhöhten Energiebedarf haben, wie z.B. Sportpferde, ältere Pferde oder laktierende Zuchtstuten. Öle Auch Öle, wie z.B. Leinsamenöl oder Sojaöl sind gute Energielieferanten für Pferde. Öl wird häufig als „saubere Energiequelle“ bezeichnet, da es keine Abfallstoffe wie beispielsweise Milchsäure hervorruft. Daher ist Öl vor allem im Sportpferdefutter ein wichtiger Zusatz, der besonders bei ausdauernden Sportarten sehr beliebt ist. Als schöner Nebeneffekt sorgt Öl im Futter außerdem für ein glänzendes Pferdefell.   Sojabohnen Soja wird im Pferdefutter meist in geschroteter oder gepuffter Form verwendet. Unbehandelt dürfen Sojabohnen aufgrund ihrer Toxine nicht an Pferde verfüttert werden. Soja ist in erster Linie eine hochwertige Eiweißquelle, von der vor allem Sportpferde profitieren. Aufgrund der höheren Muskelbelastung benötigen Pferde im Spitzensport mehr Eiweiß, weswegen häufig größere Mengen an Soja in Futtermitteln für Sportpferde verwendet werden. Auch bei einer Fütterung von Eiweiß ist es empfehlenswert, dein Pferd so bedarfsgerecht wie möglich zu füttern, da ein Eiweißüberschuss die Leber und die Nieren belasten kann.   Rohstoffe mit niedrigem Energiegehalt  Kräuter Kräuter haben einen niedrigen Gehalt an Energie, da sie sehr zucker- und stärkearm sind. Dafür fördern sie die Gesundheit deines Pferdes auf ganz natürliche Weise und schmecken ihm zudem sehr gut. Beliebte Kräuter im Pferdefutter sind z.B. Fenchel, Rosmarin und Salbei. Getrocknete Kräuter werden oftmals im Futter für Freizeitpferde verwendet, da sie die Kautätigkeit steigern und so eine gesunde Verdauung fördern. Kräuter eignen sich allerdings nicht nur für Freizeitpferde – auch Sportpferde können von der natürlichen Wirkung gesunder Kräuter und Heilpflanzen profitieren. Luzerne Luzerne ist generell sehr zucker- und stärkearm, verfügt jedoch über einen hohen Eiweißgehalt. In Futtersorten für Freizeitpferde kommt sie dadurch hauptsächlich zur Steigerung der Kautätigkeit zum Einsatz. Als alleiniges Futtermittel eignet sich Luzerne aufgrund des hohen Eiweißgehalts für Freizeitpferde nicht. Möchtest du jedoch die Fresszeit deines Pferdes verlängern, eignen sich hier besonders Luzernemischungen, die mit weiteren Raufuttersorten angereichert sind. Für Sportpferde und dünne, alte Pferde mit hohem Eiweißbedarf eignet sich eine Fütterung mit Luzerne-Raufutterprodukten hingegen sehr gut, um beispielsweise ihren Konditionszustand aufrechtzuerhalten.   Wie wir Menschen es aus unserer Ernährung kennen, gilt auch im Pferdefutter: Die Menge ist entscheidend! Enthält dein Pferdefutter beispielsweise eine kleine Menge Getreide, bedeutet dies nicht gleich, dass es Unmengen an Energie liefert und für dein Freizeitpferd nicht in Frage kommt. Viele Pferde fressen sehr gern Getreide und freuen sich über diesen kleinen Leckerbissen im Futter. Bist du dir über den genauen Energiewert einer Futtersorte unsicher? Dann kannst du dich ganz einfach am Pavo Energy Level orientieren, um das passende Futter für dein Pferd zu finden. Gern helfen dir auch unsere Pavo Fütterungsexperten persönlich weiter.
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Fütterung und Gesundheit
Dein Pferd in jedem Alter optimal versorgt
Im Laufe seines Lebens durchläuft dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Die 1. Entwicklungsphase startet bereits als ungeborenes Fohlen im Bauch der tragenden Stute. Weiter geht es als frischgeborenes Fohlen, über zum Absetzer, zum Jährling, zum ausgewachsenen Pferd, bis schließlich hin zum Senior. Mit dem Übergang in die nächste Entwicklungsphase verändert sich gleichzeitig auch der Nährstoffbedarf deines Pferdes. Um dein Pferd in jeder Lebensphase gesund und fit zu halten, ist es dann nötig, die Fütterung auf seine aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Aber was sollte dein Pferd eigentlich fressen, um seinen Bedarf an bestimmten Nährstoffen optimal zu decken? Ungeachtet der jeweiligen Entwicklungsphase bildet hochwertiges Raufutter immer die Grundlage jeder gesunden Pferdefütterung. Stelle also sicher, dass deinem Pferd mindestens 1,5% seines Körpergewichts an Raufutter pro Tag zur Verfügung steht. So unterstützt du sein Wohlbefinden, eine gesunde Verdauung und förderst ein natürliches Fressverhalten.   Der Nährstoffbedarf deines Pferdes in den verschiedenen Lebensphasen  In jeder Lebens- und Entwicklungsphase benötigt dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Nährstoffen für seine Gesunderhaltung. Hinterfrage also gut, in welcher Phase dein Pferd sich aktuell befindet, sodass du die Fütterung und Haltung optimal an seinen jeweiligen Bedarf anpassen kannst. 1. Ungeborenes Fohlen Für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bändern benötigt ein ungeborenes Fohlen vor allem ausreichend Zink, Selen und Kupfer. Jedoch sind auch Calcium, Phosphor und Magnesium im richtigen Verhältnis entscheidend für eine gute Knochenentwicklung. Da die Nährstoffversorgung des ungeborenen Fohlens über die tragende Stute erfolgt, ist ein spezielles Zuchtstutenfutter nötig, um es mit genau diesen Nährstoffen zu versorgen. Füttere dieses ab dem 9. Trächtigkeitsmonat, um die Entwicklung deines ungeborenen Fohlens optimal zu unterstützen. 2. Neugeborenes Fohlen Ist dein Fohlen gerade geboren, besitzt es zunächst keine eigenen Antikörper. Diese erhält es erst durch das Trinken der ersten Stutenmilch (Biestmilch oder auch Colostrum genannt). Daher ist es für einen guten Start ins Leben sehr wichtig, dass dein Fohlen diese Erstmilch so schnell wie möglich, spätestens aber innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Geburt aufnimmt. Neugeborene Fohlen benötigen vor allem viel Eiweiß für ihr Wachstum. Für eine gute Knochenentwicklung ist außerdem eine ausreichende Versorgung an Kupfer, Zink, Mangan und Magnesium entscheidend. Das Beste für junge Fohlen ist die Muttermilch, so dass Fohlen sich gern so lange wie möglich an Muttis Milchbar bedienen sollten. Sobald es beginnt, sich für Kraftfutter zu interessieren, kannst du einen eiweißreichen Fohlenstarter füttern. Achte bei der Wahl des Fohlenfutters darauf, dass die enthaltenen Mineralstoffe organisch gebunden sind, sodass sie optimal von deinem Fohlen verstoffwechselt werden können.   3. Absetzer/Jährling Ein Absetzer, bzw. ein Jährling benötigt nahezu dieselben Nährstoffe wie ein neugeborenes Fohlen. Für den weiteren Wachstumsprozess ist jedoch vor allem eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren entscheidend. Auch ein optimales Calcium-Phosphor-Magnesium-Verhältnis von 7:5:1 im Pferdefutter ist wichtig, um eine gute Knochenentwicklung zu gewährleisten. Hierdurch wird besonders in jungen Jahren der Grundstein für ein gesundes Knochengerüst gelegt. Die Basis der Futterration für dein 2-3-jähriges Pferd bildet zudem immer ausreichend hochwertiges Raufutter. Ein Kraftfutter speziell für junge Pferde versorgt es zusätzlich mit allen Nährstoffen, die es für seine weitere Entwicklung benötigt. Dein Fohlen ist eher leichtfuttrig und kann seinen Energiebedarf bereits durch ausreichend Raufutter decken? Dann füttere zusätzlich zum Raufutter dennoch ein Mineralfutter speziell für Absetzer und Jährlinge, so dass dein Junior ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt wird. Auch interessant: Durch eine optimale Nährstoffversorgung lässt sich sogar das Risiko auf ernste Erkrankungen, wie z.B. OC/OCD reduzieren. Auch regelmäßige Bewegung kann die Entwicklung deines jungen Pferdes positiv beeinflussen. 4. Ausgewachsenes Pferd Ist dein Pferd mit ca. 3 Jahren ausgewachsen, kann mit dem Einreiten gestartet werden. Zu Beginn dieser Phase benötigt dein Pferd kaum zusätzliche Energie. Ganz im Gegenteil: Ein Energieüberschuss könnte dein Pferd beim Einreiten unnötig hitzig werden lassen und das gesamte Training erschweren. Für den Muskelaufbau ist jedoch eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren notwendig. Füttere daher das eiweißreiche Aufzuchtfutter zunächst weiter, um die Eiweißversorgung sicherzustellen ohne zu viel Energie zuzuführen. Starten die ersten arbeitsintensiveren Phasen, eignen sich leichte Kraftfuttersorten mit einem niedrigem Energiewert. Auch für Pferde, die später im Turniersport gehen sollen, genügt zunächst ein leichtes Kraftfutter, um den Energiebedarf zu decken. Ist die erste Arbeitsphase – das Einreiten – geschafft, hängt der Nährstoffbedarf deines Pferdes sehr stark von der weiteren Trainingsintensität und Trainingshäufigkeit ab. Eine grobe Unterscheidung ist hier die Einteilung zwischen Freizeitpferd, Sportpferd und Zuchtpferd: Freizeitpferd Freizeitpferde benötigen für ihre Gesunderhaltung in erster Linie eine optimale Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders eine ausreichende Zufuhr von Zink und Selen ist sehr wichtig, da beide Mineralstoffe in unseren hiesigen Gräsern nicht ausreichend vorhanden sind. Um dein Pferd bestmöglich mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, die es benötigt, eignet sich ein Mineralfutter. Ein hochwertiges Mineralfutter erkennst du daran, dass es über eine gut verwertbare Mineralstoffquelle verfügt. Dies ist zum Beispiel bei organischen Mineralfuttern oder Mineralfuttersorten mit Intellibond Spurenelementen der Fall. Anorganische Mineralien hingegen können von deinem Pferd teilweise nicht aufgenommen werden, so dass sie unverwertbar wieder ausgeschieden werden. Die meisten Freizeitpferde können ihren Nährstoffbedarf bereits durch qualitativ hochwertiges Raufutter in ausreichender Menge in Kombination mit einem guten Mineralfutter decken. Hat dein Freizeitpferd jedoch einen erhöhten Energiebedarf, z.B., weil du es mehrmals pro Woche leicht arbeitest, kannst du ein Kraftfutter mit niedrigem Energiewert füttern. Fütterst du deinem Pferd mindestens 1,5 kg einer mineralisierten Kraftfuttersorte pro Tag, ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht mehr erforderlich. Das Kraftfutter versorgt dein Pferd dann mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die es benötigt. Gut zu wissen: Alle Pavo Kraftfuttersorten sind vollmineralisiert. Bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht notwendig. Sportpferd Sportpferde verfügen über einen moderaten bzw. hohen Energiebedarf. Um diesen zu decken benötigen sie, neben ausreichend Raufutter, ein energiereiches Kraftfutter. Damit dein Sportpferd seine Aufgaben problemlos meistern kann, ist besonders die richtige Energiequelle im Futter entscheidend. Die richtige Wahl dazu ist in erster Linie von eurer Disziplin abhängig: Leistet dein Pferd eher ausdauernde Aufgaben, wie z.B. im Distanzreiten? Dann eignet sich eine langsam freiwerdende Energiequelle, wie z.B. Öl oder Gerste. Oder benötigt dein Pferd schnell verfügbare Energie für explosionsartige Leistungen, wie z.B. im Rennsport oder beim Springen? Dann ist Hafer als Energielieferant eher empfehlenswert. Anders als Freizeitpferde beanspruchen Sportpferde ihre Muskulatur nahezu täglich besonders stark. Um ihre Muskeln leistungsfähig zu erhalten, benötigen sie eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe. So ist beispielsweise eine ausreichende Zufuhr an natürlichem Vitamin E und Selen entscheidend für die Versorgung der Muskulatur. Essentielle Aminosäuren sorgen zusätzlich für einen guten Muskelstoffwechsel. Für die Muskelentspannung und Regenration nach der Arbeit benötigt dein Sportpferd außerdem ausreichend Magnesium. Ein Kraftfutter für dein Sportpferd sollte also die richtige Energiequelle für eure Disziplin, ausreichend Vitamin E und Selen, Magnesium sowie ausreichend hochwertiges Eiweiß enthalten.  Die Zugabe eines Mineralfutters ist für Sportpferde meist nicht erforderlich, da sie in der Regel mehr als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag erhalten. Merkst du jedoch, dass dein Pferd unter Muskelverspannungen leidet oder nach dem Training schnell übersäuert, können spezielle Ergänzungsfuttermittel helfen, den Abtransport von Abfallstoffen aus den Muskeln zu beschleunigen. Wenn dein Sportpferd nach dem Training stark geschwitzt hat, achte darauf, die lebenswichtigen Körpersalze wieder aufzufüllen. Hierfür eignet sich Elektrolyte in Pellet- oder in Flüssigform. Zuchtpferd Eine Zuchtstute kann bis zur Hochträchtigkeit ihrem Grundbedarf gerecht gefüttert werden. Erst ab der Hochträchtigkeit, also ab dem 9. Monat, steigt der Nährstoffbedarf der tragenden Stute. In dieser Phase benötigt sie vor allem essentielle Aminosäuren, die sich positiv auf ihren Hormonhaushalt auswirken. Die hochwertigen Eiweiße beeinflussen außerdem die Entwicklung des ungeborenen Fohlens und unterstützen die Milchproduktion während der Laktation. Eine ausreichende Versorgung an Magnesium und Selen schützt die Stute zudem vor frühzeitigen Wehen. Die Fütterung eines Deckhengstes basiert in erster Linie auf seinem Energiebedarf. Wird dein Deckhengst z.B. noch im Sport geritten, benötigt er ein hochwertiges Sportfutter mit ausreichend Proteinen für die Deckung seines Energiebedarfs und eine optimale Nährstoffversorgung. Wird dein Deckhengst nicht oder nur freizeitmäßig geritten, benötigt er kaum zusätzliche Energie, jedoch ausreichend hochwertige Aminosäuren. Essentielle Fettsäuren, wie z.B. Leinöl, fördern zudem die Samenbildung. Eine ausreichende Versorgung an Vitamin E unterstützt zusätzlich die Fruchtbarkeit deines Deckhengstes und sollte vor allem während der Decksaison sichergestellt werden. 5. Altes Pferd Auch bei deinem Senior entscheidet der Energiebedarf über die genaue Gesamtfutterration. Wird dein altes Pferd noch leicht geritten oder darf es seinen Ruhestand auf der Weide genießen? Wenn du deinen Senior noch regelmäßig trainierst, benötigt es neben ausreichend Raufutter eventuell auch ein Spezialfutter für alte Pferde, um es optimal mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen. Wusstest du, dass der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen bei alten Pferden auch steigt, auch wenn sie sich bereits im Ruhestand befinden? Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels benötigen sie beispielsweise größere Mengen der Spurenelemente Zink, Mangan und Selen für ihre Gesunderhaltung. Auch Calcium, Phosphor und Magnesium werden vermehrt für den Knochenstoffwechsel benötigt. Zudem haben alte Pferde einen höheren Bedarf an Energie und Eiweißen für den Konditionserhalt sowie Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren. Ein Futter speziell für alte Pferde berücksichtigt genau diese Bedürfnisse deines Seniors und versorgt ihn mit den Nährstoffen, die er für einen zufriedenen Ruhestand benötigt.  Achte bei der Fütterung deines alten Pferdes außerdem besonders darauf, dass es auch genügend Rohfasern aufnimmt, die für seine gesunde Verdauung und Versorgung essentiell wichtig sind. Hat dein Senior z.B. Gebiss-, oder Zahnprobleme, ist es möglich, dass er nicht mehr genügend Raufutter aufnehmen bzw. dieses unzureichend für den weiteren Verdauungsprozess vorbereiten kann. In diesem Fall eignen sich Raufutterersatzprodukte zum Einweichen, um die Versorgung mit den wichtigen Rohfasern sicherzustellen. Du hast weitere Fragen zur Fütterung deines Pferdes in verschiedenen Lebens- und Entwicklungsphasen oder eine andere, persönliche Fütterungsfrage? Dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten helfen dir gern weiter.
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Fütterung und Gesundheit
Mauke beim Pferd – das Fesselekzem
Die Mauke wird oft auch als Fesselekzem bezeichnet und gehört zu den ekzemartigen Hauterkrankungen. Es handelt sich um eine Entzündung der Haut in der Fesselbeuge, meist an den Hinterbeinen. Alle Pferderassen können von Mauke betroffen sein. Allerdings sind Pferde mit langem Fesselbehang oder Pferde deren Füße nicht pigmentiert sind (mit weißem Abzeichen), anfälliger für Mauke. Oft zeigen Pferde die ersten Mauke Symptome im Frühjahr und Herbst zur Fellwechselzeit, was für eine nährstoff- und stoffwechselbedingte Erkrankung spricht.    Mögliche Auslöser für Mauke beim Pferd Mauke kann durch innere und äußere Faktoren verursacht werden. Sie beginnt in den meisten Fällen ganz plötzlich und hält sich dann aber auch sehr hartnäckig. Äußere Faktoren Parasiten Bakterien Pilze In Kombination mit u.a. Feuchtigkeit, Schmutz und Sonnenlicht Heutzutage treten Hautparasiten, Pilze und Bakterien bei Pferden wesentlich seltener auf als dies früher der Fall war, weil die Hygieneverhältnisse besser sind, die Ställe eine geringere Besatzdichte aufweisen und sich die Qualität des Futters verbessert hat. Im Optimalfall ist die Haut deines Pferdes gegen diese „Eindringlinge“ geschützt. Wenn das Immunsystem deines Pferdes aber geschwächt ist, können die Parasiten (wie z.B. Milben, Haarlinge usw.), Bakterien und Pilze die Haut angreifen. Meist wird bei Pferden mit Mauke ein zusätzlicher Befall mit Hautmilben diagnostiziert. Zwar sind Parasiten, Bakterien und Pilze meist nicht der Hauptauslöser für Mauke. Jedoch steht ihnen quasi die Tür zum Blutkreislauf des Pferdes offen, wenn die Fesseln deines Pferdes bereits offene Wunden und Krusten aufweisen. Zu empfehlen ist dann auf jeden Fall eine Behandlung, damit die Ausbreitung eingedämmt werden kann. Feuchtigkeit, Schutz und Sonnenlicht/Wärme sind dann in Kombination mit Parasiten, Bakterien und Pilzen nicht förderlich, weil diese ein schnelleres Ausbreiten ermöglichen. Es bleibt zu erwähnen, dass Matsch und Feuchtigkeit ein gesundes Pferd nicht negativ beeinflussen und mangelnde Hygiene nicht als alleiniger Auslöser für Mauke gesehen werden kann. Innere Faktoren sind immer häufiger die Ursache von Mauke Stress Entgiftungsstörungen Nährstoffmangel und Überfütterung Stress und psychische Belastungen Die Haut zeigt nach außen wie es deinem Pferd im Inneren geht. Das ist auch bei uns Menschen oft nicht anders. Stresssituationen oder belastende Veränderungen können sich in der Pferdehaut widerspiegeln. So kann z.B. ein Stallwechsel, lange Transportzeiten, Turniere oder eine neue Pferdegruppe eine solch stressige Situation für dein Pferd darstellen. Meist kommt zur belastenden Situation auch noch eine Herausforderung für das Immunsystem hinzu, weil andere Standorte auch ein anderes keimbedingtes Umfeld darstellen. Durch die geänderte Grundsituation können Pferde oft nicht so schnell ihre Immunantwort anpassen und reagieren über die Haut.  Entgiftungsstörungen, die mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen Die Haut deines Pferdes ist sein größtes Organ. Liegen Darmstörungen oder Störungen der Entgiftungsorgane Leber und Nieren vor, wird die Haut als Entgiftungsorgan überbelastet, was zu Hautschädigungen und Ekzemen führen kann. Daher ist es empfehlenswert, die Eiweiß-, Zucker- und Stärkezufuhr in der Futterration deines Pferdes zu reduzieren, um den Stoffwechsel und die Entgiftungsorgane zu entlasten. Nährstoffmangel bei gleichzeitiger Überfütterung Neben einer mangelnden Entgiftungsfähigkeit des Körpers spielt vor allem eine nicht bedarfsgerechte Fütterung eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf einer Mauke. Eine Überfütterung mit zu viel Eiweiß, Zucker und Stärke bei mangelnder Mineralisierung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen kann Mauke beim Pferd begünstigen. Besonderes Augenmerk gilt hierbei einem möglichen Mangel an den für die Haut relevanten Nährstoffen wie Zink, Selen, Vitamin A und B-Vitaminen. Auch schlechte Futterqualitäten von Raufutter und Kraftfutter sowie die Kontamination mit zu vielen Zusatzstoffen im Futter können zu einer Überbelastung der stoffwechselentgiftenden Organe führen. Im Allgemeinen werden Hautprobleme innerlich aufgrund eines geschwächten Immunsystems verursacht. Ein geschwächtes Immunsystem steht auch im Zusammenhang mit der Balance der Darmflora. Man kann die Haut auch als eine Verlängerung des Darms betrachten. Verlauf von Mauke beim Pferd  Zu Beginn kommt es in und um die Fesselbeuge zur Bildung von Bläschen und Knötchen, die sich dann zu blutigem Schorf entwickeln. Im Anfangsstadium sind nur die obersten Hautschichten betroffen und die gerötete Haut kann mit eitrigen Krusten bedeckt sein. Wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet, werden auch die Krusten größer und können tiefere Hautschichten angreifen. Wenn sich dein Pferd bewegt, kann es bei Belastung immer wieder dazu kommen, dass die Krusten aufreißen und bluten, was zu tiefen Furchen führen kann. Dies ist für dein Pferd sehr schmerzhaft. Mauke kann auch chronisch werden und ohne medizinische Behandlung zu Lahmheit führen. Von Schwielen- oder Warzenmauke spricht man, wenn die Mauke im Zuge einer zu geringen Versorgung die obersten Hautschichten komplett zerstört und sich dadurch Schwielen oder Warzen bilden. Wird die Mauke nicht behandelt, dann werden die obersten Schichten der Pferdehaut komplett zerstört und es bildet sich durch den ständigen Entzündungsreiz Granulationsgewebe. Zusammenfassend kann Mauke in verschiedene Formen unterschieden werden: Das Anfangsstadium erkennst du an einer leichten Rötung der Haut im Bereich der Fesselbeuge. Nun beginnt die Haut leicht warm und verdickt zu werden. Die Rötung verstärkt sich. Als nächstes wird die Hautoberfläche leicht zerstört, wobei auch ein Wundsekret entstehen kann. In dieser Form beginnt bereits die schwere Mauke. Es bilden sich schmierige Beläge und schorfige Wunden. Dabei quillt auch die Haut auf. Die Berührung der erkrankten Hautstellen ist für dein Pferd sehr schmerzhaft. Bleibt die Mauke unbehandelt, entstehen im letzten Stadium Wucherungen, wobei das normale Hautniveau deutlich zerstört ist. Nicht verwechseln: Als Raspe wird eine Form der Mauke bezeichnet, die sich an der Innenseite der Karpal- und Tarsalgelenke nach oben zieht. Symptome von Mauke beim Pferd  Mauke tritt überwiegend in der Fesselbeuge der Hinterbeine auf und ist für dein Pferd sehr schmerzhaft. Typische Symptome, je nach Ausprägung der Mauke, sind: Hautrötungen Hautschuppen Rissige Hautstellen Blutige Wunden Schwellungen Mauke richtig behandeln und vorbeugen  Stärke, Zucker und Eiweiß Zufuhr reduzieren Bei einem Maukebefall ist wichtig, dass der Anteil an Eiweiß, Zucker und Stärke im Futter deines Pferdes reduziert wird, um den Stoffwechsel und die Entgiftungsorgane zu entlasten. Denk dabei auch an den Weidegang. Gerade auf der Weide kann es zu einer unkontrollierten Eiweiß- und Zuckeraufnahme bei deinem Pferd kommen. Überprüfe grundsätzlich die Energiemenge, die deinem Pferd durch das Futter zugeführt wird. Ausschlaggebend ist hier auch die Weidezeit. Dein Pferd sollte grundsätzlich nur so viel Energie zu sich nehmen, wie es individuell benötigt. Sollte dein Pferd zusätzlich zum Raufutter noch ein Kraftfutter benötigen, dann wähle hier bevorzugt zucker- und stärkearme Kraftfuttersorten. Bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen Bekommt dein Pferd ausschließlich Raufutter und nur wenig oder kein Kraftfutter? Dann ist eine Ergänzung mit einem vollwertigen Mineralfutter dringend erforderlich. Für einen gesunden Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem ist eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wichtig. Gerade in Bezug auf eine gesunde Haut ist eine ausreichende Versorgung an B-Vitaminen wie Biotin und Vitamin A wichtig. Gleiches gilt auch für die Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen, die zur Hautregeneration, Wundheilung und einer gesunden Hautbarriere beitragen. Zur Unterstützung von Haut und Fell ist Pavo Healthboost empfehlenswert. Es enthält neben Vitaminen, Antioxidantien und Präbiotika auch Zink, Kupfer und Selen. Essentielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zur Unterstützung einer gesunden Haut Mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben nicht nur entzündungshemmende Wirkungen, sondern auch einen positiven Effekt auf die Haut und das Fell deines Pferdes. Besonders die Omega-6- Fettsäure Linolsäure und die Omega-3-Fettsäure α-Linolensäure sind hier erwähnenswert. Fütterungstipp: Vor allem Ahiflower® Öl besitzt ein ideales Fettsäureprofil und hat eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung auf die Haut- und Fellgesundheit deines Pferdes. Infektionen vermeiden und hartnäckige Mauke behandeln Durch offene Hautstellen ist das Risiko einer Sekundärinfektion bei einer Mauke Erkrankung grundsätzlich erhöht. Wasche die betroffenen Stellen der Fesselbeuge aus. Nutze hierfür nur besonders milde Hautpflegeprodukte für Pferde, wie z.B. Kernseife, die alkalisch und dadurch entzündungshemmend ist. Entferne die Krusten dabei nur ganz vorsichtig, damit keine zusätzlichen offenen Wunden entstehen. Trage nach der Reinigung und Trocknung fettende Cremes auf die geschädigten Hautpartien auf. Diese sollen die Hautstellen geschmeidig halten und vor weiteren Rissen schützen. Zudem dienen die Cremes dazu, geschädigte Hautstellen zu reparieren und die Hautschutzbarriere wieder aufzubauen. Bei schweren Mauke Fällen kann es notwendig sein, medizinische Präparate einzusetzen, um Infektionen zu vermeiden und die zerstörten Hautschichten zu reparieren. Lasse dich hierzu aber auf jeden Fall ausführlich von deinem Tierarzt beraten und wende Medikamente und Arzneimittel nur im Notfall und nach fachlicher Rücksprache an.
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Fütterung und Gesundheit
Grundbedürfnisse eines Pferdes
„Warum verhält sich mein Pferd so, wie es sich gerade verhält?“ Diese Frage hat sich bestimmt schon jeder Pferdebesitzer das eine oder andere Mal gefragt. Pferde sind nicht grundlos aggressiv, ängstlich oder respektlos. Hinter jedem Verhalten steckt eine Motivation, bzw. ein Bedürfnis, das erfüllt werden möchte. Werden die Grundbedürfnisse deines Pferdes auf artgerechte Weise erfüllt, so wird dieses in der Regel auch mit einem akzeptablen Verhalten erwidert. Werden die Bedürfnisse langfristig nicht erfüllt, kann sich dies in negativem Verhalten, wie z.B. Wegrennen, Treten, Beißen oder Bocken, widerspiegeln. Hier ist es besonders wichtig, nach der Ursache zu suchen: Was steckt hinter dem Verhalten deines Pferdes? Wodurch wird es ausgelöst? Und wie kannst du dieses Verhalten deines Pferdes positiv beeinflussen? Ein zielgerichtetes Verhalten wird beim Pferd durch bestimmte Reize ausgelöst. Sind diese Ziele erreicht, wird das Verhalten beendet. Daher ist es wichtig, ein positives Verhalten langfristig zu erhalten, zu bestärken und die entsprechenden Reize auszulösen. Teamwork zwischen Mensch und Pferd lebt davon, dass du dich für dein Pferd und seine Umgebung interessierst, es verstehst und seine Bedürfnisse ernst nehmen möchtest. Lasse dein Pferd „Pferd“ sein, dann ist es eine Leichtigkeit zu erkennen, welche Grundbedürfnisse du bei deinem Pferd stillen musst. Welche Grundbedürfnisse hat denn nun ein Pferd? Die Grundbedürfnisse von Pferden können in zwei Kategorien eingeteilt werden: haltungsrelevante Grundbedürfnisse und emotionale Grundbedürfnisse. Beide Kategorien sind allerdings sehr eng mit einander verknüpft, so dass z.B. aus den Haltungsbedingungen das Verhalten Ihres Pferdes resultiert. Haltungsrelevante Grundbedürfnisse Artgerechte Ernährung mit einer ausgewogenen Fütterung Pferde sind Pflanzen- und Dauerfresser. In der freien Natur verbringen sie daher täglich mehr als 16 Stunden mit fressen. Typisch hierbei ist, dass sich Pferde beim Grasen langsam, aber stetig vorwärts bewegen. Um dem natürlichen Fressverhalten von Pferden gerecht zu werden, benötigt es ein abwechslungsreiches und vor allem rohfaserreiches Nahrungsangebot. Je mehr Kaubewegungen ein Pferd pro Mahlzeit tätigen muss und je länger es mit Fressen beschäftigt ist, desto mehr wird dieses wichtige Grundbedürfnis der Nahrungsaufnahme gestillt. Vermeiden Sie daher lange Fresspausen. Eine ausgewogene Fütterung sollte in erster Linie aus Raufutter bestehen. Ein Pferd benötigt 1,5-2,0% seines Körpergewichts an Raufutter (Trockenmasse). Also benötigt ein 600kg schweres Pferd 9-12kg Raufutter (Trockenmasse). Heu hat einen Trockenmassegehalt von 85%, so dass Ihr Pferd 12-14kg Heu pro Tag benötigt, wenn es kein Gras bekommt. Bei Weidegang ändert sich die Berechnung entsprechend. Mit einer raufaserhaltigen Fütterung gewährleistest du eine lange Kautätigkeit und eine Grundzufriedenheit deines Pferdes. Energiebedarf des Pferdes decken ​Bei der Berechnung des Energiebedarfs deines Pferdes sind die Arbeitsmenge und die Haltungsbedingungen ausschlaggebend. Sportpferde und Zuchtpferde (Stuten mit Fohlen) benötigen oft ergänzend Energie und/oder Eiweiß in Form von Kraftfutter. Ein Freizeitpferd kann prima mit einer Ernährung basierend auf gutem Raufutter und einigen zusätzlichen Mineralien und Vitaminen, z.B. aus speziellen Briketts, auskommen. Nicht nur als Raufutterersatz, sondern auch als zusätzlicher Energielieferant, eignet sich auch die Fütterung von Heucobs. Pavo FibreNuggets Heucobs können sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden und sind zudem reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen. Sollte dein Freizeitpferd darüber hinaus noch Kraftfutter benötigen, ist ein rohfaserhaltiges Futter, wie z.B. Pavo Nature´s Best oder die energiearmen Müslisorten Pavo Care4Life sowie Pavo EasyMix empfehlenswert. Der Energiebedarf von Sportpferden liegt - abhängig von der Intensität der Arbeit - zwischen 102,3 MJ und 158,5 MJ (Energiewert Pferd) pro Tag. Eine Heu-Futterwert-Untersuchung zeigt, dass Heu-Mengen durchschnittlich pro Kilogramm 6,80 MJ (8,8 MJ pro kg Trockenmasse) enthalten. Möchtest du also den Energiebedarf von 102,3 MJ pro Tag decken, musst du 15kg Heu an dein Pferd verfüttern. Die Deckung eines höheren Energiebedarfs rein über Heu ist in der Regel nicht umsetzbar, so dass Sportpferde dann im Allgemeinen zusätzlich ein Kraftfutter, wie das Pavo AllSports oder das Pavo SportsFit, zur Deckung des höheren Bedarfs benötigen. Eiweißgehalt im Futter ​Eiweiß ist ein essentieller Baustein für den Körper. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Regeneration von Gewebe und beim Muskelaufbau. Der gesamte Eiweißgehalt im Raufutter muss für Pferde mit normaler Arbeit mindestens 60g pro kg Trockenmasse betragen. Bei Zuchtstuten und Sportpferden sollte der Eiweißgehalt vorzugsweise sogar bei über 100g pro kg Trockenmasse liegen. Zuckergehalt im Futter ​Die größte Zuckermenge nehmen Pferde an einem Tag über Gras oder Heu auf. Durchschnittlich befindet sich in Heu 100g Zucker pro kg Trockenmasse. Anders ausgedrückt: 10% der Trockenmasse im Heu besteht aus Zucker. Wenn dein Pferd 10kg Trockenmasse Heu aufnimmt (entspricht ungefähr 11,5kg Heu), verzehrt es 1kg Zucker. Steht dein Pferd ganztägig auf der Weide, nimmt es mindestens 2kg Zucker/Tag auf. Artgerechte Haltung und Bewegung für dein Pferd Pferde sind Bewegungstiere. In der freien Natur erfolgt beim Pferd die Futteraufnahme durch langsame Fortbewegung. Somit bewegt es sich am Tag mindestens 16 Stunden voran. Nicht nur die Psyche, sondern auch die körperlichen Gegebenheiten, wie das Herz-Kreislaufsystem des Pferdes, sind auf dieses Grundbedürfnis der Bewegung ausgelegt. Fehlt deinem Pferd die Bewegung, kann dies zu Erkrankungen des Bewegungsapparats, Überfettung sowie Verhaltensstörungen führen. Achte bei der Stallhaltung darauf, dass dein Pferd ausreichend Weidegang genießen kann, die Box groß genug sowie Tageslicht durchflutet ist und vor allem ein gutes Luftklima für gesunde Atemwege hat. Für die Tiefschlafphase legen sich Pferde gern ausgetreckt hin. Einerseits ist also genügend Platz wichtig, andererseits muss sich ein Pferd auch ausreichend sicher in seinem Zuhause fühlen, um sich hinlegen und schlafen zu können. Biete deinem Pferd auch genügend Platz, damit es seine eigene „Raumeinteilung“ vornehmen kann. Pferde teilen ihren Platz gern in verschiedene Bereiche ein: an einer Stelle wird geschlafen, an der anderen gefressen. Dann gibt es noch Bereiche zum Wälzen oder aber auch zum Äppeln. Emotionale Grundbedürfnisse Soziale Kontakte Pferde sind Herdentiere. Sie benötigen Kontakte, um sich ein ausgeprägtes positives Sozialverhalten aneignen zu können. In einer sicheren Umgebung mit einer ausgeglichenen Herde kann sich dein Pferd ideal entspannen und die nötige Ruhe finden. Sicherheit Der Aspekt „Sicherheit“ spielt für Pferde eine große Rolle und ist neben der Nahrungsaufnahme eines der wichtigsten Grundbedürfnisse. Außer dem Bedürfnis des sozialen Kontakts, benötigt dein Pferd die Herde auch zu seiner Sicherheit. Denn wie heißt es immer so schön? Nur gemeinsam ist man stark! Biete deinem Pferd und seiner Herde außerdem eine sichere Umgebung. Pferde sollten nicht das Gefühl haben, ständig aufpassen zu müssen oder sogar in Gefahr zu sein. Dies führt nur zu einem erheblichen Stresspotential. Aber auch du als Besitzer spielst eine ganz entscheidende Rolle beim Sicherheitsgefühl deines Pferdes. Gerade Pferde sind unglaublich sensibel und feinfühlig. Sie brauchen Vertrauen, um sich sicher zu fühlen. Strahlst du Ruhe, Selbstverständlichkeit und Klarheit aus, so überträgt sich dies unmittelbar auf dein Pferd. Schaffe Vertrauen und biete deinem Pferd eine konsequente Führung. Gute Führungskompetenzen zeichnen sich unter anderem durch eine gute Wahrnehmungsfähigkeit, Kontrolle der eigenen Emotionen, vorausschauendes und umsichtiges Denken, Entscheidungsfreudigkeit, Timing, Durchsetzungsfähigkeit kombiniert mit Fairness und die Wertschätzung des Pferdes aus. Abwechslung Auch Pferde möchten gefördert werden und dazulernen. Bei Unterforderung entstehen sonst Langeweile, Frust oder Aggressionen. Hierbei geht es nicht darum, dass du dein Pferd rund um die Uhr bespaßen musst, aber es liegt natürlich als Besitzer in deiner Verantwortung, deinem Pferd das entsprechende Umfeld zu schaffen, in dem es verschiedene Möglichkeiten hat. Komme auch mal Weg vom ständig disziplinierten Training und unternehme mit deinem Pferd zur Abwechslung mal was Schönes, z.B. ein entspannter Ausritt durch den Wald oder ein Spiele-Parcours. Dies schafft Leichtigkeit und Freude auf beiden Seiten und sorgt für neue Motivation bei der Arbeit. Was für ein Bedürfnistyp ist dein Pferd? Bei jedem Pferd sind die Grundbedürfnisse anders ausgeprägt. Daher ist es wichtig, Pferde nicht zu pauschalisieren, sondern sich individuell auf ihre Bedürfnisse einzustellen. Achte darauf, wie dein Pferd auf Veränderungen reagiert. Ist es unsicher, ängstlich, interessiert, aggressiv oder neutral? Achte darauf, wir dein Pferd auf Fremde reagiert. Lässt es sich von Fremden anfassen, ist es freundlich, aufdringlich oder sogar distanzlos? Achte darauf, ob sich dein Pferd gut von Artgenossen trennen kann. Konzentriert es sich dann auf dich, ist es unsicher, abgelenkt oder lässt es sich sogar gar nicht ohne andere Pferde arbeiten? Achte darauf, was bei deinem Pferd typische Verhaltensmuster sind. Lässt sich dein Pferd schwer motivieren, ist es nervös, hat es vor allem Angst, ist es stur oder faul? Achte darauf, an welchen Orten sich dein Pferd am liebsten aufhält. Steht es mit der Herde zusammen oder immer abseits, steht es lieber in der Sonne, im Regen oder in Futterplatznähe? Achte darauf, wir dein Pferd auf dich reagiert. Ist es ein Spiegelbild d einer Seele, so dass es nur ruhig und konzentriert ist, wenn du es auch bist? Achte darauf, was die Lieblingsbeschäftigung deines Pferdes ist. Wird es lieber geritten oder liegt ihm die Bodenarbeit mehr, ruht es sich gern aus oder denkt es nur an Fressen? Achte darauf, was dein Pferd gar nicht mag. Wird es nicht gern angefasst oder geputzt, ist dein Pferd schnell gelangweilt oder ist in einer großen Herde gestresst? Achte darauf, wer von euch die „Zügel in der Hand“ hat. Hört dein Pferd dir zu, ist es willig, respektvoll und gehorsam? Was schätzt du besonders an deinem Pferd? Nutze genau diese Stärken und fördere diese. Dein Pferd wird dadurch positiv bestärkt und kann sich so im Rahmen seiner individuellen Grundbedürfnisse entfalten.
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Fütterung und Gesundheit
Wenn Pferde sprechen könnten
Jeder Pferdebesitzer wünscht sich ein harmonisches und gleichzeitig geklärtes Verhältnis zu seinem Pferd. Daher ist es sicherlich eine schöne Sache, dass sich immer mehr Pferdebesitzer die Körpersprache als gemeinsame Kommunikationsplattform zwischen Mensch und Pferd aneignen möchten. Die „Stimme“ wird bei Pferden untereinander nur selten und dann auch eher in extremeren Situationen genutzt. Somit hören wir eigentlich wenig von unseren Pferden, denn sie verständigen sich untereinander hauptsächlich auf nonverbaler Ebene über die Mimik (hier besonders durch das Ohrenspiel) und der Gestik (Körperhaltung). Vielleicht kennst du den Spruch „Pferde sind meistens still und sprechen doch die ganze Zeit“? Als Fluchttiere sind sie Meister der schnellen Kommunikation und können so allein durch Blicke, Bewegungen und Berührungen in Sekundenschnelle Signale aussenden. Gleiches gilt für die Aufnahme, Deutung und Reaktion auf solche gesendeten Signale. Missverständnisse gibt es unter Pferden daher eher selten – sie diskutieren nicht, sondern handeln. Dabei sind Pferde unglaublich sensibel und nehmen bereits kleinste Veränderungen und Signale wahr. Dies ist nicht nur in der Kommunikation unter Artgenossen der Fall, sondern auch in der Beziehung zu ihrem Besitzer. Es ist wichtig, dass du dir als Pferdebesitzer dessen bewusst bist. Schon ein schlechter Gemütszustand wie Anspannung oder eine fehlende Körperspannung werden von deinem Pferd wahrgenommen und führen zu einer Reaktion, die du so vielleicht nicht Bedacht hattest. Missverständnisse können die Folge sein, die möglichst vermieden werden sollen, um das Ziel eines harmonischen Zusammenseins erreichen zu können. Aber was genau sind die Kommunikationswege der Pferde? Kommunikation durch Körpersprache wie Mimik, Gestik und Bewegung Pferde kommunizieren im sozialen Miteinander überwiegend über ihren Ausdruck und ihr Verhalten, wie z.B. der Körperstellungen und den Bewegungen. Hierüber werden auch Emotionen geäußert. Besonders relevant ist in diesem Zusammenspiel auch die Mimik: wie ist die Kopfhaltung, welchen Bewegungsfluss nehmen die Lippen oder Ohren ein. Besonders die Ohren eines Pferdes sind ein wesentliches Kommunikationsmittel und geben sehr viel Preis über seinen inneren Gemütszustand wie Aufmerksamkeit, Wut, Freundlichkeit, Entspannung, aber auch Krankheit und Schmerz. Kommunikation durch die Übertragung und Aufnahme von Gerüchen Über den Geruch nehmen Pferde wichtige Informationen über das Geschlecht, den Hormonstatus oder auch dem Gesundheitszustand ihrer Artgenossen war. Außerdem dienen Gerüche zur Identifikation einzelner Herdenmitglieder oder auch zum Kennenlernen. Auch Pferde wählen ihre Partner gut aus und prüfen zunächst einmal, ob sie einander „gut riechen“ können. Wenn Pferde einem interessanten Duft auf der Spur sind, fangen sie häufig an zu flehmen. Bei diesem Prozess wird der Duft intensiv über die Nüstern angesaugt. Die Duftpartikel gelangen dann besonders schnell ins Gehirn, wo die Information verarbeitet wird. Kommunikation durch Berührungen wie Stupsen, Lecken, Kraulen, Beißen oder Treten Pferde kommunizieren auch sehr viel über Berührungen miteinander. Jeder Pferdebesitzer hat das sicherlich schon häufig gesehen: Das gegenseitige Fellchen kraulen. Hier kann man schön beobachten, dass nicht einfach wild drauflos gekrault wird, sondern die Wunschkraulstellen schon ganz klar durch gezielte Berührungen vorgegeben werden. Auch wenn ein ranghöheres Pferd seinen Platz beanspruchen möchte, das andere Pferd aber nicht schnell genug sputet, gibt´s schon mal einen Biss in den Hintern oder sogar einen Tritt. Kommunikation über Laute Dieses Kommunikationsmittel verwenden Pferde eher selten – als Fluchttier entspricht dies nicht ihrer Natur, denn welches Pferd möchte dem Feind schon seinen offiziellen Standpunkt mitteilen? Laute geben Pferde daher eigentlich nur bei großer Vertrautheit, Freude, Wut oder aber auch Schmerz von sich. Zu den typischen Pferdelauten gehören: Quietschen bei Begegnungen oder zur Verteidigung. Wiehern zur Begrüßung oder aus Einsamkeit. Stöhnen und Grunzen aus Schmerz oder durch hohe Anspannung. Brummen bei einer dezenten und freundlichen Begrüßung. Schnauben oder Schnaufen aus Wohlbefinden oder aber Erregung wie Angst. Wie kommunizieren Pferde mit uns Menschen und wir mit ihnen?  Pferde sind nicht nur klug, sondern vor allem auch echte Erfinder in Sachen Kommunikation. Sie nutzen in der Kommunikation mit ihrem Besitzer nicht nur das ganze Repertoire der Pferdesprache, sondern sind auch in der Lage, die menschliche Körpersprache zu interpretieren und zu erlernen. Den Spruch „Dein Pferd hat´s schon verstanden“ hat bestimmt schon jeder in seiner Reitstunde gehört. Pferde sind von Natur aus sehr neugierig und lernen so im Laufe ihres Lebens unsere Gesten, Mimiken, Gemütszustände und Stimmkommandos immer besser zu deuten. In einem gewissen Maße verstehen Pferde somit sehr wohl unsere Sprache und reagieren auch darauf. Wichtig ist für Pferde nur Klarheit – eine nicht eindeutige Kommunikation führt zu Missverständnissen und Unsicherheit sowohl beim Pferd als auch beim Besitzer. Haben beide jedoch einen gemeinsamen Kommunikationsweg gefunden, indem sich das Pferd verstanden fühlt und es auch seinen Menschen versteht, dann entsteht eine echte Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Um diese Harmonie zu erreichen, gibt es 2 Kommunikationswege: Der Mensch bringt seinem Pferd seine Sprache mittels Kommandos bei. Der Mensch erlernt die Sprache der Pferde und nutzt deren Kommunikationswege. Auch eine Kombination aus beiden Wegen ist möglich. Für welchen Weg du dich entscheidest, hängt sowohl von deiner Einstellung als auch der deines Pferdes ab. Die 8 Regeln einer erfolgreichen Kommunikation: Nutze vor allem die stille Kommunikation und setze deine Stimme sparsam ein. Du hast eine positive Grundspannung ohne Verspannung. Nutze die Bewegungsenergie deines Pferdes ohne es zu blockieren. Bleibe immer flexibel und beweglich. Berührungen mit deinem Pferd sowie der Zügelkontakt sind stets federleicht. Deine innere Haltung ist stets ruhig, bestimmt und gelassen. Lasse dich nicht von Emotionen ablenken oder leiten. Du weißt zu jedem Zeitpunkt, was du willst und wo es hingehen soll. Kommunikationsprobleme zwischen Menschen und Pferden vermeiden Es gibt immer wieder Situationen, in denen Mensch und Pferd trotz aller Bemühungen zu keiner gemeinsamen Verständigung kommen. Sei dir bewusst darüber, dass das Problem meistens nicht vom Pferd, sondern vom Menschen ausgeht. Folgende Situationen führen in der Regel zu Kommunikationsproblemen: Du weißt selbst nicht, wo es hingehen soll oder was du gerade eigentlich genau willst. Deine Hilfen sind nicht eindeutig – dein Pferd kann nicht verstehen, welche Reaktion von ihm erwartet wird. Deine Hilfengebung ist widersprüchlich, Beispiel: beim Reiten signalisierst du deinem Pferd mit dem stehenden Zügel „Steh“, während die treibenden Beine sagen „Geh“. Du hast deinem Pferd noch nicht abschließend geklärt, dass du die Führung übernehmen und dein Pferd dir bedingungslos vertrauen kann. So schwierig die Kommunikation unter Menschen schon ist, mit Pferden wird sie nicht einfacher. Daher gilt: Probieren geht über Studieren. Traue dich auch, Fehler zu machen. Wichtig ist hierbei nur, dass du gelassen, ruhig und bestimmt bleibst und bereit bist, aus deinen Fehlern zu lernen. Hole dein Pferd dort ab, wo es sich gerade befindet und gehe, wenn nötig, einen Schritt im Training zurück, um dann über einen anderen Lösungsweg die Kommunikation wieder weiter auszubauen. Wichtig für eine gute Kommunikation mit deinem Pferd ist deine eigene Grundeinstellung, welche sich vor allem durch Souveränität auszeichnen sollte: Dominanz und Chef sein hat nichts mit Machtausübung und Unterwerfung zu tun, sondern mit Vertrauen und Verständnis. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Körpersprache in der Kommunikation mit deinem Pferd immer eine Rolle spielen wird, egal ob du diese bewusst oder unbewusst einsetzt. Gehe davon aus, dass dein Pferd deinen Signalen willig folgen wird, wenn es dies kann und deine Botschaften in sich stimmig, überzeugend und klar ist. Nutze vor allem die nonverbale Kommunikation zur Bestärkung deines Pferdes – diese kann es am besten verstehen, z.B. durch ein freundliches Kraulen an der Stirn oder mit einer Pause durch Entlassen in die Dehnung.  Was der Ausdruck eines Pferdes auch über seinen Gesundheitszustand aussagt  Neben der Kommunikation kannst du die körperliche Erscheinung deines Pferds auch dazu nutzen, seinen Gesundheitszustand und sein Wohlbefinden zu beurteilen. Merkmale gesunder Pferde: Schöne und gesunde Zähne Ein glänzendes Fell Lachsrosafarbenes Zahnfleisch Klare und wache Augen Ein aufmerksames Ohrenspiel Körpertemperatur zwischen 37.2 und 38.5 Grad Celsius Eine Pulsfrequenz von 25 bis 50 Mal pro Minute. Atemfrequenz von 12 bis 16 Atemzügen pro Minute Tipp: Die Gesundheit der Schleimhaut des Pferdes kann durch einen Drucktest am Zahnfleisch getestet werden: Drücke das Zahnfleisch ein, muss es sich innerhalb von 3 Sekunden wieder in den Normalzustand zurückbilden. Wenn dem so ist, hat dein Pferd keine Abweichungen. Ist das Zahnfleisch nicht zartrosa, sondern dunkel rosa oder gar weiß rosa, rufe bitte deinen Tierarzt zur Hilfe. Schmerzäußerungen bei Pferden Schmerzen zeigen Pferde nicht durch deutliches „Schreien”. Aber auch Laute wie Stöhnen, Schnaufen und Zähneknirschen können durchaus der Äußerung von Schmerzen dienen. Hier ist es wichtig, dass du dein Pferd gut beobachtest und es vor allem auch gut kennen und einschätzen lernst. Manche Pferdebesitzer können sogar schon an der Art der Laute den entsprechenden Schmerz zuordnen, z.B. Pferde, die bei Magenproblemen immer mit den Zähnen knirschen oder Pferde, die bei einer Kolik (vor allem beim Hinlegen) laut aufstöhnen.
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Fütterung und Gesundheit
Herz und Blutkreislauf des Pferdes
Das Herz und das Blutgefäßsystem des Pferdes sind für den Transport wichtiger Stoffe durch den Körper zuständig. Hiermit wird gewährleistet, dass alle Organe mit ausreichend Sauerstoff, Nährstoffen, aber auch Hormonen und Wärme versorgt werden. Wiederum werden Abfallstoffe und auch Kohlendioxid über das Herz-Kreislaufsystem abtransportiert. Aufbau und Funktion des Pferdeherzens Das Herz ist ein rhythmisch zusammenziehender Hohlmuskel. Es liegt auf dem Boden der Brusthöhle zwischen der 3. und 6. Rippe im Brustbereich, direkt hinter dem linken Vorderbein. Das Pferdeherz wird von einem feinen, mit Flüssigkeit befeuchteten Herzbeutel ummantelt. Es wiegt etwa 4kg und besteht aus zwei Hälften mit insgesamt vier Bereichen: rechter Vorhof mit rechter Kammer und linker Vorhof mit linker Kammer. Spezielle Klappen verbinden die Vorhöfe mit den Kammern auf beiden Herzhälften. Im Ruhezustand schlägt das Herz eines gesunden Pferdes 28 bis 40 Mal pro Minute. Es ist wichtig, dass du diese Ruhefrequenz deines Pferdes kennst, da eine Erhöhung des Herzschlages im Ruhezustand auf Schmerz, Angst, Stress, Krankheit oder Anspannung hinweisen kann. Die maximale Herzfrequenz außerhalb des Ruhezustandes kann bei über 200 Schlägen pro Minute liegen. Neben dem Herz gehört auch die Milz zum Kreislaufsystem. Sie dient dem Pferd als Blutspeicher, wiegt ca. 2kg und hat eine Länge von 50-60cm. Aufbau und Funktion des Blutes vom Pferd Ein Pferd hat ungefähr 7% seines Körpergewichts an Blut. Das ergibt bei einem 650kg schweren Warmblutpferd also etwa 45 Liter Blut im Kreislaufsystem. Dieses Blut dient als Beförderungsmittel für alle lebenswichtigen Nährstoffe zu den Organen und sorgt außerdem für den Abtransport der Abfallstoffe. Das Blut besteht aus Blutplasma sowie den darin enthaltenen Zellen: Erythrozyten (Rote Blutkörperchen): Sie enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin und verleihen dem Blut somit seine typisch rote Farbe. Hämoglobin bindet Sauerstoff, bzw. Kohlendioxid und transportiert diese durch den Körper. Leukozyten (Weiße Blutkörperchen): Diese farblosen Blutkörperchen sind im Organismus die „Gesundheitspolizei“ und sorgen somit für die Abwehr und Eliminierung von Krankheitserregern. Thrombozyten (Blutplättchen): Sie dienen der Blutgerinnung und sorgen dafür, dass sich auf Wunden eine Kruste bildet und dadurch die Blutung gestoppt wird. Aufbau und Funktion der Blutgefäße Die vom Herzen wegführenden Blutgefäße, welche das nährstoff- und sauerstoffreiche Blut enthalten, werden als Arterien bezeichnet. Sie leiten das angereicherte Blut weiter zu den verschiedenen Organen. Um auch die kleinsten Teile des Körpers mit Blut versorgen zu können, gehen Arterien über in ein sehr feinmaschiges Netzwerk von Gefäßen, den sogenannten Kapillaren. Venen sind die Blutgefäße, die zurück zum Herzen führen. Sie transportieren sauerstoffarmes Blut und werden durch das Herz in die Lunge weitergeleitet. Alle Gewebearten und Organe des Pferdes werden von Gefäßen mit Blut versorgt – mit Ausnahme der Knorpelschicht der Gelenke und der Hornhaut des Auges. Diese verfügen über keine Blutgefäße. Die Nährstoffversorgung wird hier über eine „Diffusion“ (Nährstofftransport durch Membranaustausch) gewährleistet. Funktion und Zusammenspiel von Herz und Blutkreislauf beim Pferd Beim Herz-Blutkreislauf ist der Name auch gleich Programm, denn es funktioniert genauso wie es heißt: das Blut läuft immer im Kreis. Der Motor, bzw. der Antrieb ist hierbei immer das Herz. Das Blut durchfließt das Herz pro Runde gleich 2x. Somit gibt es im Körper auch zwei Blutkreisläufe. Hierauf ist das Herz perfekt ausgelegt und versorgt mit seinen beiden Herzhälften jeweils einen Kreislauf, welche miteinander verbunden sind. Der erste Blutkreislauf ist der kleine Kreislauf oder Lungenkreislauf. Der zweite Blutkreislauf wird als großer oder Körperkreislauf bezeichnet. Die rechte Herzhälfte mit Vorhof und Kammer treibt das Blut durch den kleinen Kreislauf, die linke Herzhälfte mit Vorhof und Kammer ist der Antrieb für den großen Blutkreislauf. Der Kreislauf des Blutes Zunächst fließt das sauerstoffarme mit Kohlendioxid versetzte Blut in den rechten Vorhof. Von dort wird es weiter in die rechte Kammer gedrückt, die es weiter in die Lunge pumpt. In der Lunge findet dann der Gasaustausch statt: Abgabe von Kohlendioxid und Aufnahme von Sauerstoff. Von der Lunge fließt das Blut dann in den linken Vorhof und von da weiter in die linke Kammer. Diese drückt das Blut in die Aorta (Hauptschlagader), die die Verteilung des Blutes in die Arterien des Gefäßsystems übernimmt. Das mit Nährstoffen und Sauerstoff angereicherte Blut wird über die Arterien dann überall im Körper verteilt. Je feiner die Extremitäten werden, desto schmaler werden auch die Bluttransportbahnen und verästeln sich immer stärker, bis es dann nur noch feinste Kapillare sind. Hier erfolgt dann auch der eigentliche Austausch: Sauerstoff und Nährstoffe werden abgeladen und Kohlendioxid und Abfallstoffe aufgeladen. Die vom Herzen wegführenden Kapillaren heißen Arteriolen. Die zum Herz hinführenden Kapillaren werden als Venolen bezeichnet. Die feinen Kapillaren (auch Kapillarnetze genannt) sind somit das Bindeglied zwischen den beiden Blutkreisläufen: Das arterielle System geht hier in das venöse System über. Über den venösen Anteil des Gefäßsystems kehrt das Blut dann wieder zurück zum Herzen, wo es erneut angetrieben und beschleunigt wird. Das Blut in den Venen ist statt hellrot nun dunkelrot – ein Zeichen für die Sauerstoffarmut. Blut und deren Gefäße besitzen keinen eigenen Antrieb, sondern werden einzig und allein über die Muskelkontraktionen des Herzens fortbewegt. Die Kraft der 5 Herzen – die Funktion der Hufpumpe Das Pferdeherz macht durchschnittlich weniger als 1 % des Körpergewichts aus und ist somit relativ klein für die große Leistung, die es erbringen muss. Daher benötigt das Herz tatkräftige Unterstützung. Diese erhält es über den Mechanismus der vier Pferdehufe. Der Hufmechanismus unterstützt die Durchblutung der Herztätigkeit und wird daher auch als „Hufpumpe“ oder „Die Kraft der 4 Herzen“ bezeichnet. Wie funktioniert die Hufpumpe? Wenn dein Pferd 10 Schritte geht, wird durch den Hufmechanismus bei gesunden Pferden, die keine Eisen an den Hufen tragen, ca. 1 Liter Blut in jedem Huf bearbeitet. Bei Belastung des Hufes (also bei Bodenkontakt) weitet sich der Huf, so dass das Blut in die Blutgefäße der Huflederhaut einströmen kann. Bei Entlastung (also beim Abfußen) zieht sich das Hufinnere wieder zusammen, so dass ein Sog entsteht. Das Herz saugt das ihm entgegenströmende Blut an und übernimmt dann wieder die Durchblutungsarbeit im restlichen Körper. Dieser Hufpumpen-Mechanismus ist auch deshalb für dein Pferd so wichtig, weil unterhalb des Vorderfußwurzel- und des Sprunggelenks keinerlei Muskeln vorhanden sind, die diese Kontraktion übernehmen könnten. Bei Pferden, die immer Eisen tragen, schlechte Hufe oder aber wenig Bewegung haben, wird die Funktion der Hufpumpe stark eingeschränkt. Dies kann neben angelaufenen Beiden auch erhebliche Konsequenzen für das Blut-Kreislaufsystem und somit die Leistungsfähigkeit deines Pferdes haben. Das Blut gibt auch Hinweise auf Erkrankungen beim Pferd Oft ist es schwierig anhand der äußeren Symptome im Krankheitsfall bei Pferden eine eindeutige Diagnose festzustellen. Anhand eines Blutbildes und der Blutwerte lassen sich dann einfacher mögliche Krankheitsbilder ableiten, so dass eine gezielte Behandlung möglich ist. Hier einige Beispiele: Zu niedriger Gehalt an roten Blutkörperchen Blutarmut ist kein Mangel an Blut, sondern ein zu niedriger Gehalt an roten Blutkörperchen im Blut. Dieses kann die Folge von Blutverlust, einer verringerten Bildung von roten Blutkörperchen oder einem verstärkten Abbau von roten Blutkörperchen sein. Blutarmut kommt bei Pferden nicht oft vor, ist aber sehr nachteilig für die Kondition des Pferdes. Hierzu kannst du  am besten deinen Tierarzt zu Rate ziehen. Tipp: Wenn Blutarmut festgestellt wird, ist es wichtig, dass dein Pferd keinen weiteren körperlichen Belastungen ausgesetzt ist, um wieder fit und gesund werden zu können. Stress oder extreme Kälte sollten also vermieden werden. Nur ein Tierarzt kann Blutarmut behandeln, aber auch hier spielt eine ausgewogene und abgestimmte Fütterung eine wesentliche Rolle. Zu hoher Gehalt an roten Blutkörperchen Dies tritt bei bestimmten Erkrankungen von Herz, Lunge oder Nieren auf und kann außerdem ein Hinweis auf Austrocknung sein. Auch bei Koliken kann es zu deutlichen Verschiebungen des Wasserhaushaltes kommen. Tipp: Überprüfe regelmäßig die Wasserstätten deines Pferdes und sorge immer für eine ausreichende Wasserzufuhr. Ziehe bei anhaltenden Problemen immer den Tierarzt zu Rate. Übersäuerung des Blutes Bei einer andauernden Überbelastung des Pferdes kommt es zu einer erhöhten Produktion des Stoffwechselproduktes „Laktat“ (Milchsäure). Dieses wird normalerweise vom Körper schnell abgebaut. Sollte der Anteil jedoch zu hoch sein und ein schneller Abbau hierdurch nicht möglich sein, kann dies zu einer Erkrankung der Muskulatur (Übersäuerung der Muskeln) führen. Tipp: Decke dein Pferd bei einem Verdacht der Übersäuerung gut ein und biete ihm ausreichend Wasser an. Dein Pferd sollte keiner weiteren Bewegung mehr ausgesetzt werden. Rufe unbedingt deinen Tierarzt an. Zu hoher oder zu niedriger Proteingehalt im Blutplasma Eine Erhöhung ist häufig die Folge von einer Austrocknung oder einer Infektionskrankheit. Eine Erniedrigung bieten Hinweise auf eine Fehl-, Unter- oder Mangelernährung sowie auf Erkrankungen von Leber und Darm. Tipp: Überprüfe den allgemeinen Ernährungszustands deines Pferdes. Sorge für ausreichend Raufutter, Wasser, sowie eine ausgewogene Vitamin - und Mineralstoffzufuhr. Ziehe ggfs. deinen Tierarzt zu Rate. Hohe Zuckerwerte im Blut Wenn dein Pferd über die tägliche Fütterung Zucker und Stärke aufnimmt, wird das Hormon Insulin aktiv. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Blutzuckerwert auf einem konstanten Level gehalten wird. Darüber hinaus unterstützt Insulin auch wichtige Prozesse im Körper. Schwankende Zuckerwerte im Blut sind also normal. Ist dieser Wert aber auf unnatürliche Weise auch für einen längeren Zeitraum erhöht, kann das ein klares Anzeichen für eine Diabetes beim Pferd sein. Falls dir typische Symptome bei deinem Pferd auffallen, halte hier Rücksprache mit deinem Tierarzt, denn bei einer Diabetes sollte die Behandlung schnell eingeleitet werden. Diese ist ganz individuell an den Krankheitsstatus deines Pferdes angepasst. Tipp: Reduziere deutlich den Zucker- und Stärkeanteil im Pferdefutter. Biete deinem Pferd genügend Raufutter an, aber lass den Nährstoffgehalt deines Raufutters vorab einmal mittels dem Raufutter-Schnelltest testen. Auch beim Kraftfutter hast du die Möglichkeit, auf zuckerreduzierte Sorten zurückzugreifen, sollte dein Pferd zusätzlich Energie benötigen, wie z.B. auf das vollwertige Kräutermüsli Pavo Care4Life oder dem Pavo Nature’s Best Müsli. Hohe Fettwerte im Blut Hast du ein übergewichtiges Pferd? Oder bist dir nicht sicher, ob dein Pferd noch Normalgewicht hat? Dann führe doch einmal das Body-Condition-Scoring durch, um seinen Gewichtszustand objektiv beurteilen zu können. Lass auch einmal die Blutwerte checken, denn zu hohe Fettwerte im Blut können die Gesundheit deines Pferdes langfristig beeinträchtigen. Tipp: Unterstütze dein Pferd bei einer gesunden und verantwortungsvollen Gewichtsreduktion. In unserem Pavo InShape Programm findest du viele wertvolle Tipps zu den 3 wichtigen Säulen des Abnehmprozesses: Haltung, Bewegung und Fütterung. Benötigt dein Pferd neben Raufutter zusätzlich ein Kraftfutter für den Konditions- und Muskelerhalt? Dann entscheide dich am besten für ein mineralisiertes energie- und zuckerarmes Futter mit essentiellen Aminosäuren.
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Fütterung und Gesundheit
Gesunde Heilkräuter, Pflanzen und Gewürze für Pferde
Die Vorfahren unserer Pferde hatten in ihren Weidegebieten ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Gräsern und Pflanzen, das zu ihrer Ernährung diente. Dazu gehörten auch die verschiedensten Kräuter, die auf ihrem Speiseplan standen. Deren gesundheitsfördernde Wirkung ist seit Jahrzenten bekannt. So haben die Pferde ganz nebenbei, jedoch auch ganz gezielt bei Krankheiten, Kräuter auf ihren Weiden gefressen. Über die Jahrhunderte wurden allerdings die Weidenflächen, die den Pferden zur Verfügung standen, immer kleiner und zudem intensiver genutzt. Viele Flächen wurden zu Lasten der Gräservielfalt mit ertragreichen und schnell wachsenden Sorten eingesät. Die sensiblen Kräuter hatten somit wenig Möglichkeiten, sich zu behaupten. Auch fehlende Pflege und Erholungsphasen der Weideflächen führten dazu, dass robuste Gras- und Beikrautarten die Oberhand auf den Weiden erlangten. Auch waren Kräuter zeitweise „aus der Mode“ gekommen. Seit einigen Jahren greifen Pferdebesitzer aber wieder erfolgreich auch zu diesen natürlichen Produkten zurück, wenn es um die Gesunderhaltung oder gezielte Unterstützung ihrer Pferde geht. Gesunde Kräuter und Gewürze als Ergänzung zum Futter Seit Jahrtausenden vertrauen Wildpferde auf die Natur und haben neben Gras auch Beeren, Kräuter, Blüten und Rinden auf ihrem Speiseplan. Dadurch erhalten sie auf natürliche Weise alle Nährstoffe, die sie benötigen und unterstützen ihre Gesundheit intuitiv. Auch wir haben die natürliche Kraft von Kräutern, Gewürzen und Blüten für unsere Pferde wiederentdeckt. Das alte Wissen zu den mehr als 1.000 Nutzkräutern und über 400.000 Kräuterarten wird wieder mehr in den Fokus gerückt. Immer mehr Pferdebesitzer füttern gezielt Kräuter zu. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Einzelkräutern, Kräutermischungen, Kräuterauszüge und Kraftfutter mit Kräutern, die dein Pferd unterstützen können. Bestimmte Kräutermüslis bestehen aus einer sorgfältig ausgewählten Variation an wertvollen Kräutern, kombiniert mit Luzerne und hochwertigen Energie- und Eiweißträgern. Sie fördern so die Gesundheit deines Pferdes, unterstützen sein Immunsystem und eine gesunde Verdauung. Achte bei der Auswahl des Müslis darauf, dass mindestens 3% Kräuter pro Kilogramm im Futter enthalten sind. Erst ab dieser Menge können die Kräuter nachweislich ihre positive Wirkung entfalten. Heißer Tipp – warme Kräutertees Die meisten Pferde lieben warmen Tee. Dieser wirkt schleimlösend, beruhigend und hält im Winter warm. Für den perfekten Tee gießt du 3 bis 6 EL einer Kräutermischung mit heißem, aber nicht kochendem Wasser auf. Der Tee muss 10-15 Min. ziehen. Dann ist er zum Verzehr bereit.   Was macht Kräuter für dein Pferd so besonders? Kräuter haben aufgrund ihrer sekundären Wirkstoffe sowie ihrer Vitamine und Mineralien eine besondere Wirkung auf den Organismus. Sie können die Gesunderhaltung fördern und bei Problemen helfen. Jedes Kraut oder Gewürz, jede Pflanze oder Wurzel hat eine andere Wirkung. Bei entsprechendem Wissen können diese gezielt zur Stärkung des Organismus und zur Verbesserung des Wohlbefindens eingesetzt werden. Es gibt z.B. Kräuter und Gewürze, die speziell den Verdauungstrakt unterstützen, andere wirken schleimlösend in den Bronchien oder entzündungshemmend in den Gelenken. Auch krampflösende, beruhigende und durchblutungsfördernde Pflanzen sind bekannt.   Die wichtigsten Inhaltsstoffe gesunder Kräuter Gesunde Kräuter bieten deinem Pferd ein ganzes Sammelsurium an Nährstoffen. Sie sind reich an sekundären Pflanzenstoffen, wie zum Beispiel Flavonoide oder Carotinoide, die antioxidativ wirksam sind. Diese Stoffe binden Schadstoffe im Körper und stärken somit das Wohlbefinden deines Pferdes. Auch ätherische Öle wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Sie fördern den Auswurf bei Husten, regen die Durchblutung an und wirken entkrampfend. Bitterstoffe sind in vielen Kräutern, Pflanzen und Gewürzen zu finden. Sie wirken entschlackend und entgiftend auf den Körper. Ferner fördern Bitterstoffe die Verdauung und regen die Bildung körpereigener Flüssigkeiten an. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil verschiedener Kräuter und Pflanzen sind die Gerbstoffe. Diese hemmen die Zersetzung von Gewebe und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem binden Gerbstoffe Schwermetalle und Gifte im Körper. Sie gehören daher mit zu den wichtigsten und gesündesten Inhaltsstoffen einer Pflanze.   Die bekanntesten Kräuter, Pflanzen und Gewürze für Pferde sowie ihre Wirkung In der Natur und im eigenen Garten finden sich zahlreiche Heilpflanzen und Heilkräuter. Viele der über 400.000 Arten sind auch für den speziellen Einsatz bei Pferden geeignet. In der nachfolgenden Übersicht zeigen wir dir bekannte Heilkräuter, Heilpflanzen und Gewürze. Anis Dies ist eine sehr alte Gewürzpflanze. Die wertvollen Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle und Flavonoide, machen Anis so besonders als Ergänzung vor allem bei Atemwegsproblemen und Verdauungsbeschwerden. Die ätherischen Öle wirken auswurffördernd und beeinflussen positiv den Verlauf von Erkältungskrankheiten. Zusätzlich entspannen die krampflösenden Eigenschaften von Anis die Bronchialmuskulatur. Dadurch können sowohl akuter als auch chronischer Husten bei Pferden gelindert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden. Anis zeigt zudem einen antimikrobiellen Effekt, was eine schnellere Regeneration bei Infekten der oberen Atemwege fördert. Für Pferde, die anfällig für Blähungen oder Koliken sind, kann die Zufütterung von Anis ebenfalls von großem Nutzen sein. Die blähungstreibende Eigenschaft wirkt Gasansammlungen im Verdauungstrakt entgegen. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe fördern zudem die Aktivität von Magen und Darmmuskulatur. Birke Bei Allergikern gefürchtet, können die Blätter des 20-30 m hohen Birkenbaums mit weißer Rinde den Pferden jedoch eine gute Unterstützung bieten. Die harntreibenden Wirkstoffe regen die Nierentätigkeit an. Dadurch wird die körpereigene Entgiftungsfunktion unterstützt. Gifte und schädliche Stoffwechselprodukte können so besser über die Nieren ausgeschieden werden. Wichtig: Verwende Birkenblätter nur als Kur und sorge während der gesamten Zeit für eine ausreichende Wasserzufuhr bei deinem Pferd. So können die gelösten Toxine aus dem Körper ausgeschieden werden. Die Birke bietet sich aber auch bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei schuppiger Haut und Ekzemen an. Brennnessel Die Brennnessel ist wohl mit eines der bekanntesten Kräuter, die du so gut wie überall finden kannst. Im Garten oftmals als lästig empfunden, lieben Pferde die getrockneten Blätter der Brennnessel. Sie ist ein erstaunliches Kraut und verfügt über eine wahre Fülle der wichtigsten Mineralien und Nährstoffen. Die Früchte enthalten viel Vitamin E. Außerdem speichert sie eine hohe Menge an Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Vitamin A und C. Sie wirkt unterstützend bei der Bildung roter Blutkörperchen und regt den Verdauungstrakt an. Echinacea Echinacea (auch „Roter Sonnenhut“ genannt) stammt ursprünglich aus Amerika und ist inzwischen auch hierzulande wegen seiner Abwehrkraft stärkenden Wirkung nicht mehr wegzudenken. Das Kraut hat eine entzündungshemmende, immunstärkende und infektionslindernde Wirkung. Es hilft, den Körper zu entsäuern und senkt das allergene Potential. Verwendet wird in der Regel das ganze Kraut, also Stängel, Blätter und Blüten. Vor allem bei einem geschwächten Immunsystem, erhöhten Infektionsdruck sowie bei Erkrankungen der Atemwege kommt Echinacea bei Pferden unter allen Heilpflanzen am häufigsten zum Einsatz. Es steigert die Anzahl und die Aktivität der Abwehrzellen und wirkt darüber hinaus antiinfektiös, antiviral und entzündungshemmend. Fenchel Ursprünglich stammt Fenchel aus Südeuropa und Asien, wird heute aber weltweit als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. Die charakteristisch duftenden Früchte werden im Spätsommer mit den Dolden geerntet und darin getrocknet. Fenchel liefert verschiedene Inhaltstoffe wie ätherisches und fettes Öl sowie Flavonoide. Aufgrund seiner krampflösenden und entblähenden Eigenschaften wird Fenchel bei Pferden oft bei Verdauungsstörungen und verschleimten Atemwegen eingesetzt.   Hagebutte Die typisch roten Beeren sind nicht nur ein wahrer Vitamin C-Booster, sondern enthalten gleich eine ganze Vitaminsammlung: Vitamin E, Vitamine des B-Komplexes, Vitamin A, Carotinoide und das so wichtige Vitamin K1. Außerdem sind Hagebutten reich an Fruchtsäuren und ungesättigten Fettsäuren. Damit die Fettsäuren allerdings verwertet werden können, müssen die Kerne zuvor gemahlen werden. Die Fettsäuren sorgen für mehr Glanz im Fell. Pferde, die mit Hagebutten regelmäßig gefüttert werden, zeigen zudem ein deutlich besseres Hufwachstum. Das liegt u.a. an der besseren Durchblutung der Huflederhaut und dem dadurch verbesserten Zellstoffwechsel, denn die enthaltenen Antioxidantien schützen die Membrane der roten Blutkörperchen. Kamille Die Kamille blüht von Mai bis September. Ihr Erkennungszeichen ist der einzigartige Geruch. Die Kamillenpflanze wächst besonders gerne auf Brachland und Schuttplätzen, aber auch auf Ackern findest du vereinzelt die kleinen, weißen Blüten. Warmen Kamillentee kennen wir vor allem in der Erkältungszeit. Aber auch für unsere Pferde ist die Pflanze ein perfektes Kraut, denn die Kamille enthält viele ätherische Öle und Schleimstoffe. Sie wirkt entzündungshemmend, krampflösend und beruhigend. Teemischungen mit Kamille können deinem Pferd bei Magen-Darm-Beschwerden, nervöser Unruhe und Blähungen helfen. Kümmel Die positiven Eigenschaften des Kümmels machen ihn besonders wertvoll für Pferde mit Atemwegsbeschwerden und Verdauungsproblemen. Seine auswurffördernde Wirkung erleichtert das Abhusten von Schleim und trägt somit zur Linderung von Atemwegssymptomen bei. Zudem hemmt Kümmel das Wachstum von Pilzen und Bakterien, was dazu beiträgt, Entzündungen schneller abklingen zu lassen. Die krampflösenden und blähungstreibenden Eigenschaften des Kümmels haben auch einen positiven Einfluss auf die Verdauung von Pferden. Besonders bei Blähungen, einem aufgeblähten Bauch und Bauchschmerzen kann das Zufüttern von Kümmel helfen. Für Pferde, die anfällig für Koliken sind, kann Kümmel präventiv wirken. Die Wirkstoffe des Kümmels fördern zudem eine erhöhte Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut und unterstützen somit die Verdauung des Pferdes. Kümmel regt außerdem den Appetit an und trägt zu einer normalen Funktion von Magen und Darm bei. Kurkuma In der Naturheilkunde findet die Kurkumaknolle aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe vielseitige Anwendung. Besonders hervorzuheben sind hier die Curcuminoide, darunter Curcumin, die wichtige antioxidative Eigenschaften aufweisen. Diese sind sowohl für Mensch als auch Tier von Bedeutung, um freie Radikale zu neutralisieren. Ein Ungleichgewicht kann zu oxidativem Stress führen, der wiederum Muskelbeschwerden und sogar chronische Krankheiten begünstigen kann. Die Kurkumaknolle, auch als javanische Gelbwurz bekannt, ist eine wertvolle Unterstützung für die Verdauung und die Lebergesundheit bei Pferden. Die Inhaltsstoffe der Wurzel tragen zur natürlichen Leberfunktion bei und stärken die Aktivität der Leberzellen. Zudem fördert sie eine natürliche Entspannung des Verdauungstrakts. Neben diesen Effekten ist Kurkuma sehr wertvoll für das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Auch zur Unterstützung der Gelenke kann Kurkuma genutzt werden – besonders in den nasskalten Wintermonaten, wenn der Bewegungsapparat strapaziert wird. Leinsamen Leinsamen finden sich in der Frucht der Leinpflanze, die zwischen Juni und August blüht. Oft wird der Lein, der auch Flachs genannt wird, gezielt gepflanzt. Deswegen wirst du die Leinpflanze eher selten in der Natur finden. Schleimstoffe und Fettsäuren machen die Leinsamen zu einem sogenannten Superfood. Diese Inhaltsstoffe helfen vor allem bei Magen-Darm-Problemen sowie Entzündungen und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Leinsamen eignen sich besonders als Zusatz zum Futtermittel. Auch in vielen Futtermischungen sind Leinsamen als Inhaltsstoff enthalten. Löwenzahn Neben der Brennnessel ist der Löwenzahn eine der bekanntesten und auch ältesten Pflanze, die ab dem Frühjahr auf Wiesen, Weiden und Wegrändern zu finden ist. Charakteristisch sind die gelben Blüten und die besonders geformten Blätter. Da Löwenzahn reich an Bitter- und Schleimstoffen ist, ist frischer Löwenzahn im Geschmack nicht bei allen Pferden beliebt. Er wirkt harntreibend und soll durch die verschiedenen Inhaltsstoffe bei ausgewogener Anwendung das Immunsystem stärken. Auch bei Verdauungsproblemen wird der Löwenzahn gerne angewendet, da die Bitterstoffe die Sekretion der Magen-Darm-Säfte anregen soll. Mariendistel Die Mariendistel kann bis zu 1,5m hoch wachsen, besitzt einen aufrechten, verzweigten Stängel und endet in einer wunderschön lilafarbigen Blüte. Diese blüht von Juni bis September. Das Silymarin in den Samen der Mariendistel gilt als leberschützend, leberstärkend und entgiftend. Außerdem wird auch der Gallenfluss angeregt. In erster Linie dient die Mariendistel somit der Entgiftung von Leber, Galle und Milz. Deshalb wird sie auch häufig bei Pferden mit Stoffwechselproblemen eingesetzt. Es heißt, sie unterstützt die Zirkulation. Als wirksame Bestandteile gelten sowohl das blühende Kraut als auch die Frucht. Die Mariendistel enthält Gerbstoffe, fettes Öl, Bitterstoffe, biogene Amine, Eiweiß, Tyramin, Histamin, Agmatin und natürlich Silymarin. Da die Mariendistel durch ihre Dornen gut geschützt ist, meiden Pferde die frische Pflanze. Melisse Die Melisse bietet Pferden eine natürliche Unterstützung für ihre innere Balance und der Magen-Darm-Gesundheit. Wegen ihres zitronenartigen Dufts ist sie auch als Zitronenmelisse bekannt. Besonders bei Nervosität, innerer Unruhe sowie bei Angst oder Stress kann Melisse verwendet werden. Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken ausgleichend, beruhigend und entspannend. Die Heilpflanze zeigt auch blähungstreibende und krampflösende Eigenschaften, die Magen-Darm-Problemen entgegenwirken können. Bei Verdauungsbeschwerden, die durch Nervosität verursacht werden, kann Melisse eine sinnvolle Option sein, um das Wohlbefinden zu steigern. Pferde, die anfällig für Koliken sind, könnten ebenfalls von der Zugabe von Melisse in ihrer Fütterung profitieren. Minze Das Aroma der Minze ist in Kräutergärten sehr beliebt und auch Pferde schätzen den besonderen Geschmack als Zugabe in ihrem Futter oder als Leckerli. Das ätherische Öl ist der Hauptbestandteil der Pflanze. Es macht das Futter verdaulicher und beruhigt Magen und Darm. Minze kann getrocknet oder auch frisch gefüttert werden. Genau wie die Kamillenblüten sind die Pfefferminzblätter eine geeignete Beigabe für eine Kräuterteemischung. Salbei Der aromatisch riechende Halbstrauch wird bis zu 70 cm hoch und blüht von Mai bis Juni. Die wirksamen Inhaltsstoffe von Salbei befinden sich in den filzigen Blättern. Neben ätherischen Ölen enthalten sie Gerbstoffe, Bitterstoffe, Steroide und Flavonoide. Die Inhaltsstoffe von Salbei wirken vor allem antibakteriell, sekretionsfördernd, schweißhemmend und entzündungshemmend. Daher kommt Salbei vor allem bei Pferden zum Einsatz, die unter chronischen, nicht infektiösen Atemwegserkrankungen oder Entzündungen der Schleimhäute leiden. Sanddorn Sanddornbeeren sind ein echtes Vitamin C-Powerpaket für Pferde und werden auch als "Zitrone des Nordens" bezeichnet. Die Früchte weisen einen außergewöhnlich hohen Vitamin C-Gehalt auf, der sogar den von Zitronen und Orangen übertrifft. Abhängig von der Sorte variiert dieser Gehalt zwischen ca. 200 und 900 mg pro 100 g Fruchtfleisch. Zusätzlich enthält die wertvolle Beere auch Vitamin B12, ein Nährstoff, der normalerweise fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Sanddornbeeren sind außerdem reich an beta-Karotin und Gerbstoffen. Das Sanddornfruchtfleisch besteht zu 3 bis 5% aus Öl, das reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist. Auch beachtlich ist der hohe Gehalt an Carotinen. Zusätzlich enthält Sanddorn einen nennenswerten Anteil an Palmitoleinsäure. Die Sanddornbeeren versorgen Pferde mit wichtigen Nährstoffen und tragen dazu bei, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auf natürliche Weise zu unterstützen. Schon gewusst: Sanddornbeeren sind eine empfehlenswerte Alternative für Pferde, die keine Hagebutten mögen.   Schafgarbe Auf den Wiesen und an Wegrändern ist die Schafgarbe mit den staudenförmigen Blüten im Sommer zu finden. Zwar wird Schafgarbe oft als Unkraut bezeichnet, aber sie besteht zum Großteil aus ätherischen Ölen, die antientzündlich und krampflösend wirken. Bei der Weiterverarbeitung wird das gesamte Kraut genutzt. Besonders beliebt ist die Schafgarbe in einer Kräuterteemischung, die zugleich auch appetitanregend für dein Pferd wirken kann. Spitzwegerich Überall auf Wiesen und Waldrändern ist der Spitzwegerich zu finden. Das Kraut erkennst du besonders gut an der charakteristischen, ährenförmigen Blüte, die etwa ab Mai sichtbar wird und im Laufe des Monats blüht. Vor allem die Blätter und Wurzeln der Pflanze eignen sich für die Weiterverarbeitung. Der Spitzwegerich enthält viele Schleimstoffe und Mineralsalze. Durch diese Inhaltsstoffe hat das Kraut eine schleimlösende Wirkung und beruhigt die Atemwege des Pferdes. Außerdem besitzt er einen besonderen Geschmack und kann appetitlose Pferde wieder zum Fressen animieren. Teufelskralle Die Teufelskralle gilt im Allgemeinen als eine sehr verträgliche Heilpflanze und ist daher auch zum dauerhaften Verzehr geeignet. Zu den Hauptwirkstoffen zählen Bitterstoffe, Zimtsäure und Flavonoide. Diese bringen entzündungshemmende, schmerzlindernde Eigenschaften mit sich und führen zu einer positiven Wirkung auf die Verdauung. Aus diesem Grund wird Teufelskralle überwiegend bei Arthrose, Gelenk-, Sehnen- und Verdauungsproblemen bei Pferden eingesetzt.   Thymian Auch ein duftender Thymianstrauch findet sich häufig im Kräutergarten. Neben seinem typischen Duft erkennst du den Thymianstrauch auch an den schmalen und eingerollten Blättern, die an der Unterseite behaart sind. Der Thymian blüht von Mai bis Oktober. Hauptbestandteile des Thymians sind verschiedene ätherische Öle. Diese helfen besonders bei Atemwegsbeschwerden. Wenn dein Pferd zum Beispiel an chronischem Husten leidet, ist ein Tee mit Thymian eine gute Wahl. Achte darauf, den Thymian nur in kleinen Mengen und nicht dauerhaft zu verfüttern. Zu viel der ätherischen Öle können die Schleimhaut von Magen und Darm reizen. Topinambur Topinambur ist eine wertvolle, oft übersehene Nutzpflanze. Ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika stammend, ist Topinambur eine mehrjährige krautige Nutzpflanze aus der Familie der Korbblütler und gehört zur gleichen Gattung wie die Sonnenblume. Trotz seiner verdrängten Rolle durch die Kartoffel, erlebte diese Pflanze in den letzten Jahren eine kulinarische Wiederentdeckung, aufgrund ihres köstlichen Geschmacks und ihrer gesunden Inhaltsstoffe. Topinambur ist vor allem reich an Inulin. Dieser Ballaststoff hat durch seine präbiotische Wirkung eine besondere Bedeutung für eine stabile Verdauung. Inulin unterstützt gezielt das Wachstum der gesunden Darmbakterien. Hierdurch bleibt die Darmflora im Gleichgewicht, was besonders für Pferde von Vorteil ist, die Probleme mit Durchfall, Kotwasser oder Koliken haben. Zusätzlich ist Topinambur reich an natürlichen Mineralstoffen. Besonders nennenswert sind hier Kalium, Eisen, Mangan, Zink und Kupfer. Walnuss In der Kräuterkunde für Pferde sind Walnussblätter von jeher bekannt und werden vielfach sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet. Als heilkräftige Pflanzenteile werden im Juni die frischen Blätter, im Juni und Juli die unreifen Früchte und im September die reifen Früchte geerntet. Sie enthalten einen hohen Anteil an Gerbstoffen, Bitterstoffen, Flavonoiden, ätherischen Ölen und fetten Ölen sowie eine hohe Konzentration an Vitamin C. Die Blätter des Walnussbaums haben eine entzündungshemmende Wirkung und werden daher bei Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut, bei Wurmbefall, bei Leberstörungen oder Entzündungen der Lymphknoten eingesetzt. Sie reinigen das Blut und bauen den Stoffwechsel auf. Weißdorn Die Pflanze wächst zu einem Strauch heran, der bis zu 8m Höhe erreichen kann. Verziert mit kleinen, weißen Blüten, die von Mai bis Juni blühen. Im Weißdorn finden sich sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Gerbstoffe. Dem Weißdorn wird nachgesagt, dass er den Stoffwechsel des Pferdes ankurbelt. Gerade bei älteren Pferden kann die Pflanze die Durchblutung fördern und das Herz-Kreislauf-System unterstützen. Allgemeiner Hinweis: Für Kräuter und Pflanzen wird eine Karenzzeit vorgeschrieben. Wenn du an Turnieren und Wettkämpfen teilnehmen möchtest, informiere dich daher bitte vor einer Kräuterfütterung, ob und welche Karenzzeiten gemäß den Anti-Doping- und Medikamentenkontrollregeln der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) eingehalten werden müssen. Was du bei der Fütterung von Kräutern und Gewürzen beachten solltest Am Wichtigsten ist es natürlich, dass du grundsätzlich auf eine ausgewogene Ernährung für dein Pferd achtest. Dazu gehören ausreichend Raufutter (mind. 1,5 kg je 100 kg Körpergewicht) oder frisches Gras, Mineralfutter und bei Bedarf ein geeignetes Kraftfutter. Kräuter oder andere Ergänzungsfuttermittel können die Ration im Bedarfsfall aufwerten. Füttere deinem Pferd aber nie unbedacht Kräuter, sondern überlege genau, was du unterstützten willst und warum. Besprich mit deinem Tierarzt die Fütterung. Er kann am besten beurteilen, ob und wann dein Pferd durch Kräuter unterstützt werden sollte. Gerade wenn Medikamente oder andere Zusätze gefüttert werden, ist die Rücksprache mit deinem Tierarzt essentiell, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Im Idealfall hilft der gezielte Einsatz von Kräutern bei Erkrankungen langfristig die Medikamenteneinnahme zu reduzieren oder sogar ganz zu ersetzen. Achtung: Es gibt auch Kräuterkombinationen, die sich in ihrer Wirkung aufheben oder sogar einen negativen Effekt hervorrufen. Auch bei einer zu hohen Dosierung kann es zu Nebenwirkungen kommen. Verzichte daher auf ein willkürliches Füttern von Kräutern und eigne dir im Vorfeld umfangreiches Wissen über Kräuter an. Sollte dein Pferd Kräuter bekommen, achte vor allem auf eine gute Qualität und wähle die passenden Kräuter für das jeweilige Einsatzgebiet. Da es mindestens genauso viele Giftpflanzen wie Heilpflanzen in der Natur gibt und viele Pflanzen für den Laien nicht sofort zu unterscheiden sind, raten wir dringend davon ab, Kräuter für dein Pferd in der Natur zu sammeln. Die Chancen einer Verwechslung und damit negativen Folgen für dein Pferd sind zu groß. Auch leiden die Qualität und die Hygiene beim Trocknen oft sehr, wodurch die Wirkung abgeschwächt wird und gegebenenfalls Schimmelsporen und Toxine entstehen. Greife deshalb auf Kräuter zurück, die unter standardisierten Bedingungen und in guter Qualität angebaut, geerntet und gemischt wurden. Ob einzelne Kräuter oder Kräutermischungen sinnvoller sind, kommt auch wieder ganz auf den Anwendungsbereich an. Bei Arthrose hat sich beispielsweise auch die Fütterung der reinen Teufelskralle bewährt. Bei Husten wiederum sind Mischungen aus schleimlösenden Kräutern deutlich effizienter als Einzelkräuter. Meist ist es jedoch so, dass von Experten zusammengestellte Kräutermischungen den Einzelkräutern in ihrer Wirkung überlegen sind. Des Weiteren gilt es, die richtige Dosis und Anwendungsdauer einzuhalten. Die meisten Kräuter und Kräutermischungen werden als Kur über 1 bis 3 Monate gefüttert. Es gibt aber auch Kräuter, die für eine dauerhafte Fütterung geeignet sind. Halte dich hier am besten an die Fütterungsempfehlungen oder besprich die Anwendungsdauer mit deinem Tierarzt.   Du bist dir unsicher, welche Kräuter in welchen Mengen für dein Pferd in Frage kommen? Dann halte hierzu am besten Rücksprache mit deinem Tierarzt oder kontaktiere unsere Pavo Fütterungsberatung. Bei jeglichen Fütterungs- und Haltungsfragen helfen wir dir gerne weiter.    
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Fütterung und Gesundheit
Wie gesund sind Pferdeleckerlis
Sicherlich belohnt jeder sein Pferd hin und wieder mit schmackhaften Pferdeleckerlis – die einen mehr, die anderen weniger. Leckerlis sind in kaum einem Pferdestall mehr wegzudenken. Wir belohnen damit unsere Pferde nach einer guten Leistung oder einem anstrengenden Training. Leckerlis können auch unterstützend eingesetzt werden, um Pferden etwas beizubringen. Die Auswahl dabei ist groß. Aber wie gesund sind die kleinen Snacks mit Kräuter-, Obst- oder Gemüsegeschmack überhaupt? Worauf solltest du bei dem Kauf von Pferdeleckerlis achten? Und wie und wann fütterst du Leckerlis am besten? Was sind Pferdeleckerlis? Kleine, handliche Snacks, die dir gut in der Hand liegen und die du deinem Pferd zwischendurch in kleinen Mengen füttern kannst – das sind Pferdeleckerlis, die eigentlich in keinem Stall fehlen. Anders als das tägliche Raufutter, spezielles Kraftfutter oder unterstützendes Ergänzungsfutter, geht es bei Leckerlis nicht darum, dein Pferd mit essentiellen Nährstoffen zu versorgen. Dennoch solltest du bei der Auswahl der Leckerchen wählerisch sein und beim Kauf auf gesunde Zutaten achten. Dein Pferd muss dabei sicherlich nicht auf Geschmack verzichten, denn vor allem natürliche Leckerlis haben die besten Eigenschaften und sind ideal für Pferde. Warum werden Pferdeleckerlis angeboten? Pferdeleckerlis werden in der Regel als Belohnung angeboten, z.B. nach einem erfolgreichen Training oder Wettkampf, wenn dein Pferd eine komplizierte Aufgabe gekonnt gemeistert hat. Oder zur Unterstützung bei der Bodenarbeit, wenn dein Pferd etwas Neues lernen soll. Es gibt viele Situationen, in denen du vielleicht auch gern deinem Pferd in Form von einem leckeren Snack deine Wertschätzung zeigen möchtest. Werden Pferdeleckerlis geschickt eingesetzt, verbindet dein Pferd die Aufgabe auch mit etwas Positivem, so dass euch beiden in Zukunft die Aufgabe viel einfacher von der Hand geht. Ein Leckerli ist daher ein starker Anreiz während einem Training. Tipp: Sollte dein Pferd beim Aufsteigen unruhig sein, so bringe ihm doch bei, dass es ein Leckerli von dir bekommt, sobald du im Sattel sitzt und es geduldig stehen bleibt. Achte hier vor allem auf richtiges Timing! Welche Pferdeleckerlis gibt es? Die Auswahl an Pferdeleckerlis in Form und Geschmack ist wirklich groß. So ist für jeden Geschmack etwas dabei, und manchmal hast du auch die große Qual der Wahl. Es gibt Leckerlis mit fruchtigem Obst, schmackhafte Gemüsesnacks oder Leckerlies mit gesunden Kräutern und Pflanzen. Was mag dein Pferd am liebsten? Probiere dich am besten durch die verschiedenen Geschmackrichtungen und lass dein Pferd herausfinden, welche Leckerlis ihm am besten schmecken! Worauf solltest du beim Kauf von Pferdeleckerlis achten? Auch wenn sie nur zwischendurch zur Belohnung gegeben werden, sollten Pferdeleckerlis dennoch – oder gerade deshalb – auch gesund sein. Das ist aber nicht immer der Fall. Auf manche Leckerlis stürzen sich Pferde so gerne, weil sie sehr zucker- und getreidehaltig sind. Eine ausgewogene Versorgung mit Zucker und Stärke in der Gesamt-Tagesration (inkl. Leckerlis!) ist zwar in Ordnung, kommt es aber zu einem Überschuss an Zucker, wird der Organismus des Pferdes stark belastet – schlechte Zähne, Übergewicht, Hufrehe, Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen können die Folge sein. Der Zuckerwürfel, der Pferden früher gern als Snack angeboten wurde, ist daher schon längst veraltet. Achte beim Kauf von Pferdeleckerlis daher bereits im Vorfeld auf die Zutaten. Diese sollten in erster Linie so natürlich und gesund wie möglich sein. Hierdurch sind in der Regel sowohl der Zucker- als auch der Stärkegehalt automatisch niedrig. Darüber hinaus ist es wichtig, dass den Leckerlis keine künstlichen Farb- oder Aromastoffe zugesetzt wurden, denn auch diese können die Gesundheit deines Pferdes beeinträchtigen, wenn sie regelmäßig gefüttert werden. Wie viele Pferdeleckerlis sind (noch) gesund? Hier gilt eine wichtige Richtlinie: Die Mischung und Menge macht’s! Pferdeleckerlis ersetzen niemals eine bedarfsgerechte Fütterung. Diese sollte in erster Linie aus hochwertigem Raufutter und Mineralfutter bestehen. Bei einem erhöhten Bedarf wird diese Fütterung noch mit einem zu deinem Pferd passenden Kraftfutter ergänzt. Sieh Pferdeleckerlis daher wirklich nur als Besonderheit an, die du deinem Pferd in geringen Mengen und nur zur Belohnung, bzw. als Trainingshilfe, fütterst. Wie viele Pferdeleckerlis du deinem Pferd pro Tag maximal füttern solltest, kannst du den Hersteller-Empfehlungen auf der Verpackung entnehmen. Je nach Größe und Art der Pferdeleckerlis kann es sein, dass du eine ganze Handvoll füttern oder aber nur 5 bis 10 Snacks anbieten solltest. Wo kann ich gesunde Pferdeleckerlis kaufen? Überall da, wo du Pferdefutter kaufen kannst, gibt es sicherlich auch Leckerlis für dein Pferd. Kennst du denn schon die gesunden Pferdeleckerlis „Healthy Treats“ von Pavo? Unsere Pavo Healthy Treats sind gesunde und sehr schmackhafte Leckerlis für dein Pferd, die aus 100% natürlichen Zutaten hergestellt werden. Sie sind getreidefrei und enthalten KEINE künstlichen Zusatzstoffe. Auch der Zucker- sowie Stärkegehalt ist besonders niedrig, so dass sie zudem für zuckerempfindliche Pferde geeignet sind. Pavo Healthy Treats werden in den 5 Geschmackrichtungen angeboten: Apfel, Karotte, Brennnessel, Leinsamen und Rote Beete. Die Healthy Treats sind handlich und die ideale Belohnung vor, während und nach dem Training. Pferdeleckerlis: Kaufen oder selber machen? Nicht nur bei den Geschmacksrichtungen hast du die Qual der Wahl, sondern du kannst dich auch zwischen gekauften Leckerlis oder selbstgemachten Snacks entscheiden. Gekaufte Leckerlis sind günstig in der Anschaffung, ideal verpackt und schnell zur Hand. Auch ist die Konsistenz dieser Pferdeleckerlis meistens ausreichend fest, so dass du diese einfach in deine Reittasche packen kannst, ohne dass sie zerbröseln. Auch ist die Auswahl im Handel riesig - es gibt Leckerlis in fast jeder Geschmacksrichtung. So findet eigentlich jeder Reiter für sein Pferd das Richtige. Verliere bei der großen Auswahl aber nicht den Überblick und nimm dir ausreichend Zeit, die Zutatenliste der Leckerlis zu prüfen: Nicht jedes Pferdeleckerli ist nämlich auch wirklich gesund. Es gibt einige Snacks, die viel Zucker und Getreide sowie Aromastoffe und Geschmacksverstärker enthalten. Kaufe für dein Pferd am besten nur natürliche Pferdeleckerlis, die deinem Pferd dafür umso mehr schmecken und auch gar nicht teurer sind als andere Leckerlis. Wenn du dir die Zeit nehmen möchtest und Freude am Backen hast, kannst du die Pferdeleckerlis auch selber machen. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis und kann dir viel Spaß bereiten. Selbstgemachte Pferdeleckerlis bieten dir natürlich den Vorteil, dass du dir die Zutaten alle selbst aussuchen kannst. Die selbstgemachten Snacks sind somit immer individuell. Verwende auch hier ausschließlich gesunde und natürliche Zutaten, die für Pferde geeignet sind. Probiere einfach das eine oder andere Rezept aus und finde heraus, welche deiner Backkünste deinem Pferd am besten schmecken. Beachte, dass selbstgemachte Pferdeleckerlis oft nicht so lange haltbar sind wie die gekauften Snacks. Daher ist es empfehlenswert, nur kleine Mengen Leckerlis zu backen und vor dem Füttern die Qualität noch einmal zu prüfen. Selbstgemachte Pferdeleckerlis sind sehr zeitaufwendig und können, je nach Auswahl der Zutaten, auch schnell teuer werden. Aber natürlich ist es ein tolles Erlebnis, wenn du dein Pferd hin und wieder einmal mit etwas Selbstgemachten verwöhnen kannst, oder? Ein Basisrezept für Pferdeleckerlis zum Selbermachen Wir stellen dir hier unser Lieblings-Rezept für leckere, gesunde Pferdeleckerlis zum Selbermachen vor. Je nach Bedarf kannst du das Rezept natürlich noch verfeinern und Zutaten wie Äpfel, Karotten, Müsli oder Haferflocken hinzufügen. Zutaten: 150 g Leinsamen 30 g Sesamsamen 100 g Sonnenblumenkerne ½ Teelöffel Salz ½ Teelöffel getrocknete Kräuter nach Wahl 200 ml Wasser Zubereitung: Gib die Leinsamen, Sesamsamen und Sonnenblumenkerne in eine Schüssel und vermenge diese mit dem Salz und den Kräutern. Füge das Wasser hinzu und rühre die Masse kräftig durch. Lasse die Masse für ca. 20 Minuten ruhen. Heize den Backofen auf 180°C vor. Verteile die Masse gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Tipp: Lege ein zusätzliches Blatt Backpapier auf die Masse und rolle diese mit einem Nudelholz gleichmäßig aus (etwa 0,5 cm dick). Entferne das extra Backpapier vor dem Backen. Backe die Masse für ca. 20 Minuten im Backofen. Hole das Backblech danach aus dem Ofen und schneide die fertige Masse in schöne Formen. Tipp: Nutze zum Schneiden einen Pizzaroller. Drehe die Leckerlis nun um und backe die Kekse noch einmal für ca. 10 Minuten, so dass auch die Unterseite kross wird. Lass die Leckerlis zum Schluss auf dem Backblech ausreichend abkühlen. Fertig sind die selbstgemachten Leckerlis für dein Pferd. Viel Spaß beim Belohnen!
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Fütterung und Gesundheit
Eiweiß und Zucker im Pferdefutter
Für ein gesundes und zufriedenes Pferd ist eine ausgewogene, bedarfs- und artgerechte Futterration unerlässlich. Um dein Pferd mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen, solltest du wissen, welchen Bedarf an den einzelnen Nährstoffen dein Pferd hat und danach die Fütterung abstimmen. Lege neben den Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen vor allem auch ein Augenmerk auf Eiweiß und Zucker. Gerade für den Muskelaufbau, verschiedene Stoffwechselprozesse, die Blutgerinnung und zur Bildung von Hämoglobin ist Eiweiß, das aus Aminosäuren aufgebaut ist, unerlässlich. Zu viel Eiweiß kann den Stoffwechsel aber auch unnötig belasten. Für dein Pferd bietet Zucker eine schnell verfügbare Energiequelle. Gerade bei schwerer körperlicher Arbeit kann so der Energiespeicher für die wichtigen Körperfunktionen schnell aufgefüllt werden. Die meisten Pferde benötigen jedoch keine hohen Zuckermengen aus der Fütterung. Im Gegenteil: Hohe Zuckermengen führen zu zahlreichen Krankheiten wie Kolik, Kotwasser, Insulinresistenz, Übergewicht, EMS, Cushing und Hufrehe. Deshalb ist hier besondere Vorsicht geboten. Der Zuckergehalt der Ration deines Pferdes sollte immer kritisch betrachtet werden. Erfahre mehr zu diesem Thema in unserem Ratgeber „Zucker in der Pferdefütterung“. Welchen Bedarf an Eiweiß und Zucker hat dein Pferd  Der Bedarf deines Pferdes an Eiweiß hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu beachten sind neben dem Erhaltungsbedarf auch die Leistung, das Alter, die Rasse, das Geschlecht und der Stoffwechseltyp deines Pferdes. Grundsätzlich gilt laut wissenschaftlicher Empfehlung für den Erhaltungsbedarf: 0,5 bis 1 g verdauliches Eiweiß pro Kilogramm Lebendgewicht. Bei der Berechnung des Eiweißbedarfs von Pferden ist aber zu berücksichtigen, dass der Bedarf nicht linear zum Gewicht steigt. Dies liegt an dem Verhältnis zwischen Körperoberfläche und Gewicht. Ein 600 kg schweres Pferd benötigt zwischen 200 - 480 g Eiweiß pro Tag. Zusätzlich steigt der Eiweißbedarf bei Pferden, die mehr Leistung erbringen müssen. Bei Arbeitsleistungen gehen Fachleute von einem Rohproteinbedarf von 5 g Rohprotein je Megajoule (MJ) aus. Ein 600 kg Pferd benötigt dann bei leichter Arbeit und einem Energiebedarf von 80 MJ ca. 400 g Eiweiß. Hochtragende und laktierende Stuten haben ebenfalls einen erhöhten Eiweißbedarf von mind. 500 g bis zu 1.200 g pro Tag. Gleiches gilt auch für Pferde im Wachstum, die ca. 600 g pro Tag benötigen. Je höher die Eiweißqualität ist, desto geringer kann die tägliche Proteinmenge sein. Deshalb ist vor allem bei Sport-, Zucht- und Jungpferden eine gute Eiweißqualität im Futter extrem wichtig, um den Stoffwechsel nicht unnötig zu belasten. Der Bedarf an Zucker bzw. generell an Stärke ist nicht genau festgelegt. Lediglich der Energiebedarf eines Pferdes in Erhaltung und bei Leistung ist von Bedeutung. Als allgemeinen Richtwert im Erhaltungsbedarf kann man etwa 0,5 MJ ME pro Kilogramm metabolische Körpermasse (KM0.75) annehmen. MJ steht für „Mega-Joule“ und ME für „Metabolische Energie. Die Metabolische Energie ist die Energie, die deinem Pferd zur Verfügung steht und ist somit die tatsächlich "nutzbare" Energie. Diese wird aus der Gesamtenergie im Futter abzüglich der Verluste durch Kot, Harn und Verdauungsgase ermittelt. Zucker und Stärke können dazu beitragen, diesen Energiebedarf zu decken. Jedoch sollte Stärke maßvoll eingesetzt werden. 1 g Stärke je kg Lebendgewicht und Mahlzeit sind dabei das Maximum. Der Anteil an Zucker sollte so gering wie möglich gehalten werden. Wieviel Eiweiß und Zucker nimmt dein Pferd mit dem Futter auf?  Für die Gesundheit deines Pferdes ist es unerlässlich, dass die tägliche Futterration den Nährstoffbedarf deckt. Nicht weniger wichtig ist es, eine Überversorgung von Nährstoffen vor allem über einen längeren Zeitraum zu vermeiden. Für eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ration solltest du deshalb die Nährstoffgehalte deiner Futtermittel und des Raufutters kennen. In der nachfolgenden Tabelle erhältst du eine Übersicht zum Eiweiß- und Zuckergehalt des Grundfutters (Jahresmittel aller eingereichten Proben über ganz Deutschland hinweg) sowie einiger Pavo Futtermittel. So bekommst du einen ersten Eindruck, welche Eiweiß- und Zuckermengen dein Pferd pro Tag über das Futter aufnimmt. Die Angaben sind bezogen auf die Trockenmasse. Eiweiß- und Zuckergehalt im Trockenmassegehalt von Pferdefutter: Futtermittel Trockenmassegehalt Rohproteingehalt in Trockenmasse Zuckergehalt in Trockenmasse Gras* 24% 15,9% 15,3% Heu* 86% 9,1% 10,2% Heulage* 72% 11,3% 9,6% Pavo SpeediBeet 88% 8,3% 5% Pavo FibreBeet 88% 11% 5% Pavo FibreNuggets 88% 10,4% 7,8% Pavo Care4Life 88% 13,5% 4% Pavo Nature's Best 88% 12,5% 4% Pavo TopSport 88% 21% 6% Pavo DailyFit 88% 14,5% 8,5% Um vom Trockenmassegehalt eines Futters auf die tatsächliche Menge im Futter zu gelangen, musst du die Frischmenge mit einbeziehen. Dies bedeutet, wenn dein Pferd 10 kg Heu bekommt, mit einer Trockenmasse von 86%, nimmt es 8,6 kg Heu in Trockenmasse auf. Für die oben genannten Futtermittel sind die Frischmassegehalte der einzelnen Futtermittel nachfolgend aufgeführt: Eiweiß- und Zuckergehalt in Gramm entsprechend der Fütterungsempfehlung: Futtermittel Tägliche Fütterungsempfehlung (600kg / gesundes Pferd) Wie viel Eiweiß ist enthalten? Wie viel Zucker ist enthalten? Gras 30kg/6 Stunden 1.145g 1.102g Heu 9kg 704g 789g Heulage 6kg 488g 415g Pavo SpeediBeet 0,3kg 22g 13g Pavo FibreBeet 0,6kg 58g 26g Pavo FibreNuggets 3,0kg 275g 206g Pavo Care4Life 1,0kg 119g 35g Pavo Nature´s Best 2,0kg 220g 70g Pavo TopSport 0,7kg 130g 37g Pavo DailyFit 1Brikett/Tag (140g) 18g 10g Ob und in welchem Maße eine Ergänzung der Ration mit Kraftfutter oder Raufutterersatzprodukten für dein Pferd nötig ist, lässt sich am besten über eine Heuanalyse ermitteln. Die Daten, die verfügbar sind, sind lediglich Durchschnittswerte. Wir wissen aus der Analyse von über 25.000 Heuproben, dass die individuellen Zahlen stark schwanken. Aber nur wenn du genau weißt, welche Nährstoffe in welchen Mengen dein Pferd bereits über das Grundfutter aufnimmt, kannst du eine zusätzliche Versorgung bedarfsgerecht anpassen. So vermeidest du eine Unter- aber auch Überversorgung deines Pferdes mit Eiweiß und Zucker. Was musst du bei der Fütterung hinsichtlich Zucker und Eiweiß beachten?  Die Basis einer guten Fütterung sind Raufutter (Gras, faserreiches Heu und Stroh) und eine Vitamin-, Spurenelement- und Mineralstoffergänzung. Dein Pferd benötigt mindesten 1,5% seines Körpergewichtes an Raufutter pro Tag. Je nach Qualität des Raufutters kann damit schon der gesamte Nährstoffbedarf des Pferdes gedeckt werden. Um dies beurteilen zu können, ist es allerdings unerlässlich, die Nährstoffgehalte deines Raufutters regelmäßig analysieren zu lassen. Die wichtigsten Parameter sind Energie, Eiweiß und vor allem Zucker, welche du bequem über den Pavo Raufutterschnelltest in Erfahrung bringen kannst. So werden eine Über- oder Unterversorgung und damit gesundheitlichen Problemen effektiv vorgebeugt. Gerade beim Zuckergehalt ist es wichtig, dass die Werte möglichst unter 10% liegen. Bei längerfristiger Fütterung hoher Zuckermengen (über 10%) können Krankheiten wie Insulinresistenzen, Hufrehe, Übergewicht, Cushing (PPID) und weitere Stoffwechselprobleme entstehen. Sollte die Heuanalyse ergeben, dass dein Heu zu viel Eiweiß und Zucker enthält, kannst du entweder eine andere Heupartie einsetzen oder einen Teil der täglichen Raufuttermenge durch Raufutterersatzprodukte wie Pavo FibreNuggets oder Pavo SpeediBeet ersetzen. Sollten die Nährstoffe aus dem Raufutter in Kombination mit einem Mineralfutter nicht ausreichen, kann bei Bedarf ein auf dein Pferd abgestimmtes Kraftfutter ergänzt werden. Hier stehen neben Sporfuttermitteln auch eiweiß- und zuckerreduzierten Müslis (z.B. Nature´s Best, Care4Life), Müslis mit wenig Energie (EasyMix) oder Futter speziell für zu dicke Pferde (InShape) zur Verfügung. Achte unbedingt beim Kraftfutter auf den Zuckergehalt. Idealerweise sollte auch dieser zwischen 4-10% liegen. Beim Eiweiß ist vor allem ein gutes Aminosäuremuster wichtig. Die essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan sollten über Rohstoffe wie Luzerne, Soja, Bierhefe, aber auch als Einzelkomponenten enthalten sein. So kannst du sicherstellen, dass dein Pferd hochwertige Eiweiße bekommt ohne große Mengen aufzunehmen. Mineralfutter Wenn Pferde rund um die Uhr nur auf der Weide stehen und daher wenig bis gar kein Kraftfutter bekommen bzw. benötigen, bietet sich Pavo DailyFit als tägliche Mineralstoffergänzung an. Hierbei handelt es sich um schmackhafte, getreidefreie Briketts mit einer Tagesdosis an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Eine weitere Pavo Futterempfehlung ist Pavo Vital. Das getreide- und melassefreie Mineralfutter enthält alle nötigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente in gut verfügbarer Form. Der tägliche Bedarf eines 600 kg schweren Pferdes liegt bei 100 g. Solltest du dir mit der Zusammenstellung der täglichen Ration deines Pferdes unsicher sein, nicht nur in Hinblick auf Zucker und Eiweiß, steht dir die Pavo Futterberatung gern mit Rat und Tat zur Seite.​
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Fütterung und Gesundheit
Rassebezogene Pferdefütterung
Jedes Pferd hat seinen ganz individuellen Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Dieser Nährstoffbedarf ist unter anderem abhängig von Alter, Gewicht und Trainingsprogramm deines Pferdes. Aber auch genetische Veranlagungen, wie die Rasse, spielen eine entscheidende Rolle. Aufgrund der Vegetation im Herkunftsland einiger Pferde, benötigen manche Rassen eine extra Portion an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen für ihre Gesunderhaltung. Eine rassenspezifische Pferdefütterung kann dir helfen, dein Pferd artgerecht zu ernähren und optimal mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen. Die Bedürfnisse der unterschiedlichen Pferderassen Die größten Unterschiede in der Pferdefütterung treten zwischen Vollblütern, Warmblütern, Kaltblütern, Ponys und besonderen Pferderassen auf, wie z.B. Islandpferden oder spanischen Rassen. Vollblüter Als Vollblüter werden Pferde bezeichnet, die von arabischen Rassen abstammen. Sie gelten als sehr sensibel, temperamentvoll und sind besonders schnell, weshalb sie oft auch als Rennpferde eingesetzt werden. Die gängigsten Vollblutrassen sind das englische Vollblut, der Vollblutaraber und der Anglo-Araber.  Vollblüter sind meist eher schlank und nehmen generell schwerer an Gewicht zu als Kaltblüter oder Warmblüter. Daher ist es sehr empfehlenswert, diesen Rassen permanenten Zugang zu Raufutter mit einem hohen Energiewert zu ermöglichen. Ist der Energiebedarf deines Vollblüters erhöht, ist außerdem die Fütterung eines Kraftfutters erforderlich. Benötigt dein Vollblut keine zusätzliche Energie, ist es dennoch wichtig, es mit den lebenswichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zu versorgen, die im Raufutter nicht ausreichend vorhanden sind. Ergänze die Futterration in diesem Fall mit einem Mineralfutter mit hoher biologischer Verfügbarkeit.  Kaltblüter Ein Kaltblutpferd zeichnet sich durch seinen schweren Körperbau und seine ruhige, gelassene Art aus. In der Vergangenheit wurden sie daher oft auch als Zugpferde eingesetzt. Bekannte Rassen sind das Shire Horse, der Schwarzwälder, der Ardenner oder auch das niederländische Kaltblut. In der Fütterung gelten Kaltblüter als leichtfuttrig. Das bedeutet, dass sie einer geringen Futtermenge bereits ausreichend Energie entnehmen können. Leichtfuttrige Pferderassen neigen oftmals auch zu Übergewicht. Die Fütterungsgrundlage für dein Kaltblut sollte, wie auch für Vollblutpferde, zu 90-100% aus Raufutter bestehen. Bevorzuge für dein Kaltblut jedoch eine Raufuttersorte mit niedrigem Energiewert. So kannst du sicherstellen, dass dein leichtfuttriges Kaltblut durch sein Raufutter in keinen Energieüberschuss gerät. Interessant zu wissen: Einige Raufuttersorten verfügen mit einem Zuckergehalt von 10% sogar über einen höheren Zuckeranteil als viele Kraftfuttersorten. Um herauszufinden, wie hoch der genaue Energiewert deines Raufutters ist, kannst du ganz einfach einen Pavo Raufutterschnelltest durchführen lassen. Ist der Energiebedarf deines Kaltblutpferdes erhöht, eignen sich Kraftfuttersorten mit wenig Zucker und Stärke. Benötigt dein Pferd keine zusätzliche Energie, genügt ein Mineralfutter als Ergänzung zum Raufutter, um es optimal mit allen Nährstoffen zu versorgen. Warmblüter Warmblüter sind Mischwesen aus Voll- und Kaltblütern. Sie stammen ursprünglich vom Kaltblut ab, sind aber deutlich leichter und wendiger. Warmblüter sind leistungsbereite Pferde, die in jedem Bereich des Pferdesports eingesetzt werden können. Gängige Warmblutrassen sind Oldenburger, Hannoveraner, Rheinländer, Holsteiner oder Trakehner. Auch in der Fütterung von Warmblutpferden bildet Raufutter mit einem Anteil von 90-100% die Grundlage. Je nach Energiebedarf kann die Raufutterration mit einem geeigneten Kraftfutter ergänzt werden. Sportpferde benötigen eher ein energiereiches Futter, um ausreichend Kraft für ihre sportlichen Leistungen zu schöpfen.  Freizeitpferden genügt meist ausreichend Raufutter in Kombination mit einem guten Mineralfutter, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Grundsätzlich gilt: Fütterst du kein oder wenig Kraftfutter, ergänze die Raufutterration mit einem Mineralfutter, damit dein Pferd alle lebensnotwendigen Vitamine und Mineralien erhält. Ponys und Kleinpferde Ponys und Kleinpferde unterscheiden sich natürlich hauptsächlich durch ihre Größe von Voll-, Kalt- und Warmblütern. Gängige Rassen sind Shetlandponys, Connemaras, Tinker oder auch Welsh Ponys. Die Fütterung von Ponys und Kleinpferden gestaltet sich oftmals als schwierig, da sie über einen hohen Nährstoff-, aber gleichzeitig niedrigen Energiebedarf verfügen. Das bedeutet, sie werden von großen Futtermengen schnell zu dick, benötigen jedoch ausreichend Vitamine und Mineralstoffe für ihre Gesunderhaltung. Die Lösung, um dein Pony mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen, ohne dass es Speck ansetzt: Ein hochkonzentriertes Mineralfutter. Neben einem guten Mineralfutter benötigen Ponys außerdem ausreichend Raufutter in ihrer Futterration. Wie auch für Kaltblüter ist es für die leichtfuttrigen Ponys und Kleinpferde vorteilhaft, wenn ihr Raufutter nur wenig Energie enthält. Andernfalls könnte es schnell zu einem Energieüberschuss kommen, welcher dann zu Übergewicht führt. Übergewicht ist generell für jedes Pferd zu vermeiden, da die extra Kilos das Risiko auf Krankheiten wie Diabetes, Cushing und Hufrehe erhöhen. Benötigt dein Pony doch etwas mehr Energie, eignen sich zucker- und stärkearme Kraftfuttersorten, die speziell auf seinen Bedarf abgestimmt sind.   Besondere Pferderassen mit ganz bestimmtem Nährstoffbedarf Einige Pferderassen haben einen besonderen Bedarf an extra Vitaminen und Mineralstoffen. Zu diesen Pferderassen zählen das Islandpferd und die spanischen Rassen. Islandpferde Islandpferde stammen ursprünglich vom Inselstaat Island. Sie gelten als sehr robuste und widerstandsfähige Pferderasse. Besonders ihre dicke Mähne und ihr dickes Fell, welche dem kalten isländischen Klima zu verdanken sind, gelten als bekanntes Erkennungsmerkmal. Islandpferde können generell eher als leichtfuttrig bezeichnet werden. Allerdings verfügen sie über einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen. Das lange Fell und die lange Mähne benötigen eine extra Portion an Nährstoffen, wie z.B. Biotin, damit die Haarpracht auch glänzen kann. Angesichts des rauen Wetters auf Island benötigen die kleinen Pferde zudem gute Abwehrkräfte. Daher ist besonders der Bedarf an immunstärkenden Nährstoffen wie Zink, Kupfer und Selen erhöht. Auch das Futterangebot der Insel Island hat einen Einfluss auf den Futterbedarf der Islandpferde. Isländische Weiden gelten als sehr karg, weshalb Islandpferde in der Vergangenheit gelernt haben, geringen Futtermengen möglichst viel Energie zu entnehmen. In Island fressen die Ponys zudem gerne Moos, Flechten und Kräuter, welche wenig Energie, jedoch viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Um den Bedarf deines Islandpferdes auch hierzulande optimal zu decken, empfiehlt sich eine Fütterung aus ausreichend energie-, und eiweißarmen Heu, ergänzt mit einem guten Mineralfutter. Besonders die Fütterung von großen Mengen energiereichem Getreide, wie z.B. Hafer, sollte für Islandpferde eher vermieden werden. Da Islandpferde in der Lage sind, bereits geringen Futtermengen viele Nährstoffe zu entnehmen, könnte viel energie- und stärkereiches Getreide den empfindlichen Verdauungstrakt belasten. Dies kann dann zu Krankheiten, wie Hufrehe führen. Auch unsere reichhaltigen Weiden enthalten oftmals zu viel Energie für die robusten Isländer. Achte daher darauf, dein Islandpferd nicht mehrere Stunden auf einer reichhaltigen Weide grasen zu lassen und beachte auch stets den aktuellen Fruktangehalt des Weidegrases. Spanische Rassen Zu den spanischen Rassen zählen beispielsweise das PRE, der Andalusier oder Lusitanos. Ihr ausgeprägter Hals ist vermutlich das bekannteste Erkennungsmerkmal der spanischen Pferde. Sie wirken besonders stolz, eindrucksvoll und werden oft als Showpferde eingesetzt.    In der Fütterung benötigen spanische Rassen meistens nur wenig zusätzliche Energie. In der Vegetation ihres Herkunftslandes enthält das Heu normalerweise sehr wenig Nährstoffe. Daher haben auch sie gelernt, gut mit wenig Energie auszukommen. Jedoch verfügen Spanier naturgemäß über einen größeren Muskelanteil, weswegen ihr Proteinbedarf höher ist als bei anderen Pferderassen. Um diesen erhöhten Bedarf zu decken, eignet sich ein energiearmes aber eiweißreiches Raufutter als Fütterungsgrundlage. Enthält dein Raufutter nur wenig Eiweiß ist es ratsam, ein proteinreiches Ergänzungsfutter zuzufüttern. Auch eiweißreiche Rübenschnitzel eignen sich anfüllend zur Raufutterration. Ergänze die Futterration deines Spaniers außerdem mit einem Mineralfutter, um seinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu decken. Ist der Energiebedarf deines Spaniers erhöht, weil er z.B. im Sport eingesetzt wird, ist zudem die Fütterung eines Sportkraftfutters sinnvoll. Fütterst du mehr als 1,5 kg einer Pavo Kraftfuttersorte pro Tag, muss kein Mineralfutter ergänzt werden. Dein Pferd erhält in diesem Fall alle essentiellen Vitamine und Mineralien über sein Kraftfutter. Eine zusätzliche Proteinunterstützung ist allerdings auch in diesem Fall erforderlich, um die Muskulatur deines Spaniers optimal zu versorgen. Du hast weitere Fragen zur rassebezogenen Pferdefütterung? Die Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern weiter.
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Fütterung und Gesundheit
Stärke im Pferdefutter
Stärke ist vor allem in Getreide und Getreidenebenprodukten wie z.B. Kleie enthalten. Als Pferde damals hauptsächlich zu Arbeits- und Militärzwecken eingesetzt wurden, benötigten sie, im Vergleich zu unseren Freizeitpferden heute, deutlich mehr und vor allem schnell verfügbare Energie. Getreide war nicht nur ein guter Energielieferant, es konnte auch von den Landwirten selbst produziert werden. Deshalb war die Getreidefütterung das Mittel der Wahl. Die Fütterung von Stärke in Form von Getreide und getreidehaltigen Mischfuttersorten ist bei den Sport- und Freizeitreitern auch heute noch weit verbreitet. Allerdings ist das Wissen rund um den empfindlichen Magen-Darm-Trakt des Pferdes deutlich größer. So ist inzwischen auch bekannt, dass Pferde die Stärke nur in begrenzten Mengen verdauen können. Zudem ist der Energiebedarf bei den meisten Pferden, vor allem im Freizeitbereich, deutlich geringer als früher. Daher werden getreidereduzierte oder getreidefreie Futtersorten mit wenig Stärke immer populärer. Aber die Stärke im Pferdefutter kann für einige Pferde durchaus ihre Berechtigung haben. Was ist überhaupt Stärke? Stärke gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und ist ein sogenanntes Polysaccharid, das aus einer bestimmten Verbindung von Glukosemolekülen besteht.  Auch bei der Stärke gibt es verschiedene Formen. Hierbei bestimmen dann die Menge und die Art der Glukoseverbindungen, wie verdaulich die Stärke für die Enzyme im Dünndarm des Pferdes ist. Bestimmte Glukoseverbindungen bilden eine lange Kette (auch als Amylose bekannt), die durch das Enzym Amylase sehr gut verarbeitet werden können und damit hoch verdaulich sind. Andere Glukoseverbindungen hingegen bilden eine stark verzweigte Kette (auch als Amylopektin bekannt), deren Verarbeitung deutlich schlechter funktioniert, wodurch diese Glukoseverbindungen nur schwer verdaulich sind. Stärke als Energiequelle: Pferde benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Stoffwechselprozesse, zum Erbringen von Leistungen und für ein gesundes Wachstum eine bedarfsgerechte Energiezufuhr. Neben den Rohfasern stehen Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate (z.B. Stärke) deinem Pferd nach der Verdauung als Energie zur Verfügung. Stärke im Pferdefutter ist außerdem eine Energiequelle, die deinem Pferd je nach Stärkeart als schnell oder langsam freiwerdende Energie zur Verfügung steht. Kurz zusammengefasst: Stärke ist immer eine Kombination aus Amylose- und Amylopektinketten. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Typen bestimmt dann die Verdaulichkeit: Hoch verdaulich, wenn in der Stärke überwiegend Amyloseketten vorhanden sind. Unverdaulich oder resistent, wenn der Großteil der Stärke aus Amylopektinketten besteht. Welche Getreidearten im Pferdefutter enthalten Stärke? Zu den typischen „Pferdegetreidesorten“ gehören vor allem Hafer, Gerste und Mais – wobei Hafer mit Abstand auf Platz 1 der meist gekauften Getreidearten in der Pferdefütterung steht. Zu Recht, denn Hafer ist im Vergleich zu den anderen beiden stärkehaltigen Getreidesorten leichter verdaulich. Hafer enthält einen höheren Anteil an Rohfasern und entsprechend geringeren Anteil an Energie. Diese Energie ist jedoch für Pferde schnell verfügbar, was zu einem kurzen, aber schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Daher kommt auch das Sprichwort „der Hafer sticht“, wenn Pferde von Hafer hitzig werden. Auch die Gerste wird in Europa häufig gefüttert. Sie ist energiereicher als Hafer, jedoch wird die Stärke langsamer abgebaut. Dies führt zu einem langsameren und gleichmäßigeren Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels. Die Energie steht dem Pferd somit über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Dies kommt vor allem temperamentvollen, nervösen Pferden oder auch Pferden im Ausdauersport zugute. Allerdings ist Gerste für Pferde schwerer verdaulich. Wegen der harten Körner und der schlechten Stärkeverdauung sollten bei Gerste nie die ganzen Körner gefüttert werden. Wird Gerste hydrothermisch durch die Behandlung mit Wasserdampf, Wärme und Druck oder mechanisch (z.B. durch Quetschen oder Schroten) aufgeschlossen, erhöht sich die Stärkeverdaulichkeit im Vergleich zur unbehandelten Gerste. Mais wird aufgrund seines hohen Energiegehaltes auch gern zum Auffüttern von schwerfuttrigen, mageren Pferden eingesetzt. Aber auch beim Mais ist die enthaltene Stärke für Pferde schwerer verdaulich. Daher sollte Mais ebenfalls ausschließlich mechanisch (gequetscht oder geschrotet) sowie hydrothermisch aufgeschlossen an Pferde verfüttert werden. Immer häufiger ist auch Reis in Form von Reiskleie im Futtertrog zu finden. Reiskleie ist sehr energiereich und enthält einen hohen Anteil an Fetten, Proteinen sowie leicht verdaulicher Stärke. Wie bei der Gerstenstärke wird auch die Reisstärke langsam abgebaut, was einen langsameren und gleichmäßigeren Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels zur Folge hat. Die Energie aus Reiskleie steht deinem Pferd daher über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Durch den hohen Energiegehalt, die leichte Verdaulichkeit sowie gute Nährstoffzusammensetzung ist die Reiskleie ideal zum Auffüttern von schwerfuttrigen, mageren Pferden geeignet und eine sehr gute Alternative zu anderen Getreidesorten. Vergleichstabelle zur Nährstoffzusammensetzung der Getreidearten Getreide Energie (ME) Rohfett Rohfaser Rohprotein Stärke Hafer 10,6 MJ/kg 5,0% 11,5% 10,3% 39,0% Gerste 11,5 MJ/kg 2,2% 5,0% 10,9% 60,4% Mais 12,8 MJ/kg 3,8% 2,3% 9,3% 67,6% Reiskleie 10,3 MJ/kg 14,0% 6,0% 14,0% 30,0%           Die Verdauung von Stärke im Pferdefutter  In erster Linie ist die Verdauung des Pferdes auf die Verwertung von Raufutter ausgelegt. Der Hauptteil der Verdauung findet hier im Dickdarm mithilfe von Darmbakterien statt. Daher werden Pferde auch als „Dickdarmverdauer“ bezeichnet. Eine erste Stärkeverdauung erfolgt bereits im oberen Bereich des Magens, in dem natürlicherweise eine Bakterienflora lebt. Diese Bakterien zersetzen einen Teil der Stärke aus dem Pferdefutter bereits in flüchtige Fettsäuren und Milchsäure (Laktat). Da die säureschützende Schleimschicht fehlt, kann dieser Magenbereich geschädigt werden, wenn zu viele dieser Säuren von den Bakterien produziert werden. Dies geschieht, wenn dein Pferd zu viel Stärke pro Mahlzeit aufnimmt. Um dieses Risiko zu minimieren gilt die Faustregel: nicht mehr als 1 g Stärke pro Kilogramm Körpergewicht und Mahlzeit. Damit Stärke vollständig verdaut werden kann, wird das Enzym Amylase benötigt. Anders als bei Menschen, bei denen die Verdauung von Stärke bereits im Mund beginnt (Amylase im Speichel), ist die Amylase bei Pferden nur im Dünndarm zu finden. Daher findet die eigentliche Stärkeverdauung auch im Dünndarm statt. Die Menge an Amylase ist individuell sehr unterschiedlich und kann daher nicht pauschalisiert werden. Es gibt auch Vermutungen, dass die Rasse etwas damit zu tun hat. Daher gibt es bei der Entscheidung, für welches Pferd eine Stärkefütterung geeignet ist, einiges zu beachten. Hierzu gehören unter anderem, aus welcher Quelle die Stärke stammt und in welcher Menge diese an dein Pferd gefüttert wird. Gut zu wissen: Im Vergleich zu Raufutter ist Stärke energiereich und raufaserarm. Stärke gehört daher zu den Nicht-Strukturkohlenhydraten. Die Verdauung der Stärke im Dünndarm Nach dem Anverdauen der Stärke im oberen Magenbereich durch Bakterien, beginnt die eigentliche Verdauung der Stärke im vorderen Teil des Dünndarms. Mithilfe des Amylase-Enzyms werden die Glukoseketten der Stärke in kürzere Mehrfachzucker gespalten. Diese werden dann schließlich durch Enzyme in der Dünndarmschleimhaut wieder in ihre Glukose-Einzelbausteine gespalten. Jetzt sind die Bausteine so klein, dass sie von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen und ins Blut abgegeben werden können. Dies führt zu einem Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels: der erhöhte Blutzuckerspiegel veranlasst die Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung des Insulin-Botenstoffes. Insulin ist hierbei für die Glukose der Türöffner, so dass diese als Energie von den Zellen aufgenommen und genutzt werden kann. Gelangen die Glukosemoleküle in die Zellen, sinken der Blutzucker- und Insulinspiegel wieder auf das Niveau von vor der stärkehaltigen Fütterung. Stärke hat im Dickdarm des Pferdes nichts zu suchen Der Dickdarm des Pferdes ist eine große Gärkammer, in der vor allem die Verdauung von Rohfasern stattfindet. Mithilfe von unzähligen darmeigenen Bakterien werden im Dickdarm somit alle Nährstoffe fermentiert, die dein Pferd mit Enzymen nur unvollständig oder gar nicht verdauen kann. Liegt nun die Menge der Stärke über der Verdauungskapazität des Dünndarms, gelangt die Stärke unverdaut in den Dickdarm des Pferdes. Hier wird die Stärke dann von den Milchsäurebakterien im Dickdarm des Pferdes in großen Mengen und sehr schnell in flüchtige Fettsäuren und Laktat umgewandelt. Dies verursacht eine pH-Wertsenkung im Dickdarm, was die Darmschleimhaut, ähnlich wie beim Magen, schädigen und somit die Nährstoffaufnahme negativ beeinträchtigen kann. Die Dickdarmübersäuerung durch zu viel Stärke im Pferdefutter hat zudem eine Veränderung der Darmflora zur Folge, die ein Absterben der zellulosefermentierenden Bakterien verursacht. Durch das Bakterienabsterben kommt es zu einer erhöhten Toxin Bildung, was die Entstehung von Koliken, Durchfall und Hufrehe begünstigt. Daher ist auch immer Vorsicht geboten, wenn dein Pferd einmal ausbricht und sich großzügig am Getreide selbst bedient. Unser Tipp zum Thema Stärke im Pferdefutter: Achte am besten bei der Stärke im Futter darauf, ob das Getreide einer Wärmebehandlung unterzogen wurde. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Wärmebehandlung von Getreide die Verdaulichkeit von Stärke deutlich erhöht. Der Grad der Verdaulichkeit hängt dann davon ab, welche Wärmebehandlung durchgeführt wurde.Unbehandelte Gerste hat zum Beispiel eine Dünndarmverdaulichkeit von ca. 50 %, bei gequetschter Gerste steigt der Wert auf 75 %. Wird die Gerste hydrothermisch behandelt, erreicht sie eine Verdaulichkeit von bis zu 90 %. Der Grund dafür ist, dass durch die Hitze die weniger gut verdaulichen Amylopektinketten in die gut verdaulichen Amyloseketten umgewandelt werden (also: von unverdaulich zu verdaulich). Zudem wird die Länge der Amylopektinketten verringert. Darüber hinaus kann die Hitze alle im Getreide vorhandenen Enzyme abbauen, welche die Haltbarkeit einschränken könnten. Eine Ausnahme ist Hafer: Die Stärke aus dem Hafer ist für Pferde gut verdaulich, d.h. sie kann von Pferden einfach aufgeschlossen werden, so dass eine thermische Bearbeitung nicht nötig ist. Pferde können die großen Körner gut kauen und die Stärkemoleküle im Dünndarm leicht spalten. Wenn dein Pferd Zahnprobleme hat, bietet sich die Fütterung von gequetschtem oder geschrotetem Hafer besser an. Wie geeignet ist Stärke im Futter von deinem Pferd?  Auch wenn die Stärke im Pferdefutter gut aufgeschlossen und leicht verdaulich ist, bleibt die Verdauungskapazität von Stärke bei deinem Pferd begrenzt. Um dein Pferd optimal gesund zu erhalten, sollte Raufutter die Basis in der Fütterung sein. Durch die Deckung des Strukturbedarfs deines Pferdes sorgst du für eine gute Kautätigkeit und Speichelproduktion sowie eine gesunde Magen-Darm-Verdauung. Möchtest du deinem Pferd neben Raufutter noch ein stärkehaltiges Futter als zusätzliche Energiequelle anbieten, gibt es einige Faktoren, die eine Rolle bei der Entscheidung spielen: Art der Stärke Stärkemenge pro Ration und Tag Allgemeine Darm- und Stoffwechselgesundheit deines Pferdes Pferde haben im Vergleich zu anderen Säugetieren eine sehr geringe Amylase Produktion, das zur Verdauung von Stärke im Dünndarm notwendig ist. Die natürliche Nahrung eines Pferdes enthält wenig Stärke, wodurch der Pferdekörper nicht darauf eingestellt ist, große Mengen an Stärke auf einmal zu verdauen. Deshalb lautet die allgemeine Empfehlung für ein gesundes Pferd: Füttere nicht mehr als 1 g Stärke pro kg Körpergewicht und pro Mahlzeit. Bei einem 600 kg schweren Warmblut wären das 600 g Stärke pro Mahlzeit. Verteile für eine gesunde Stärkefütterung die Kraftfuttermahlzeiten auf mehrere Rationen über den Tag (mind. 2 Rationen pro Tag). Bei der Fütterung von unverdaulicher Stärke gilt: so wenig füttern wie möglich. Diese Stärkeart kann von der Amylase nämlich nicht zersetzt werden und gelangt daher unverdaut in den Dickdarm. Hier wird sie dann von den Bakterien fermentiert, was die bekannten Risiken birgt (Dysbakteriose, Koliken, Durchfall, Hufrehe). Vorteile von Stärke im Pferdefutter Wenn du Stärke mit Bedacht fütterst, kann es durchaus eine wertvolle Energiequelle sein. Getreidestärke hat einen guten Energiegehalt und ist zudem sehr schmackhaft. Ein bedarfsgerechter Anteil an Stärke im Pferdefutter ist daher vor allem für Pferde geeignet, die einen erhöhten Energiebedarf haben und leistungsfähig bleiben oder an Gewicht zunehmen sollen. Tipp: Füttere deinem Pferd kein Kraftfutter unmittelbar vor der Bewegung. Ideal sind 2 Stunden vor der Leistung. Nachteile von Stärke im Pferdefutter Grundsätzlich ist die Verdauung des Pferdes auf die Verwertung von Raufutter ausgerichtet – nicht auf die Verdauung großer Getreidemengen. Daher sollten die Stärkemengen in der Ration für dein Pferd begrenzt sein und seinem individuellen Bedarf entsprechen. Hinzu kommt, dass Pferde ihr Kraftfutter mit wenig Struktur viel schneller fressen als eine vergleichbare Menge Heu. Hierdurch erfolgen weniger Kauschläge und eine geringere Speichelproduktion, was für eine gesunde Verdauung aber essentiell ist. Durch die fehlende Struktur verbleiben stärkehaltiges Futter und Kraftfutter auch länger im Magen als Raufutter und liegen deinem Pferd somit „schwerer im Magen“. Dies hat außerdem zur Folge, dass die Bakterienflora im Magen größere Mengen an flüchtigen Fettsäuren und Milchsäure bilden. Durch die fehlende säureschützende Schleimschicht kann es dann zu Schädigungen im Magenbereich und somit zu Magengeschwüren bei deinem Pferd kommen. Tipp: Füttere deinem Pferd erst Raufutter und dann Kraftfutter. Hierdurch bereitest du die Verdauung deines Pferdes besser auf die Stärkefütterung vor. Achte auch darauf, nicht zu viel Stärke pro Portion zu füttern und verteile die Rationen gleichmäßig über den Tag verteilt (max. 1 g Stärke pro kg Gewicht und Portion). Zu viel Stärke ist Tabu für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen Stärke und Zucker verursachen einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dieser Effekt ist für die meisten Sportpferde vorteilhaft, sollte aber bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen unbedingt vermieden werden. Hierzu gehören Pferde mit folgenden Erkrankungen: Diabetes PPID (auch Equines Cushing Syndrom genannt) Equine Metabolische Syndrom (EMS) Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM) Bei Pferden mit einer Insulinresistenz, z.B. bei PPID (Cushing), führt die vermehrte Insulinausschüttung infolge der Blutzuckerspitze zu einem erhöhten Risiko auf die Entstehung von Hufrehe. Hinzu kommt der hohe Energiegehalt im Getreide, der bei leichtfuttrigen Pferden schnell zu Übergewicht führt. Dies kann eine Verstärkung der Insulinresistenz begünstigen. Bei Pferden mit PSSM kann das Glykogen im Muskel eingelagert werden. Allerdings kann dieses Glykogen dann nicht mehr genutzt werden. Eine Anhäufung von Glykogen durch eine zucker- und stärkehaltige Fütterung führt zur Muskelschädigung, was für PSSM-Pferde äußerst schmerzhaft ist. Aus diesen Gründen ist eine getreidefreie Fütterung dringend anzuraten, wenn dein Pferd unter einer der genannten Stoffwechselerkrankung leidet. Reiskleie als gesunder Stärkelieferant im Pferdefutter Reiskleie gilt als gute, leicht verdauliche Energiequelle, die zudem einen hohen Fett- und Eiweißanteil besitzt. Gerade wegen dieser leichten Verdaulichkeit und dem hohen Energiegehalt ist die Reiskleie besonders gut für Pferde geeignet, die schnell Masse aufbauen sollen, z.B. zum Auffüttern von mageren Pferden oder zum Muskelaufbau bei Sportpferden. Reiskleie entsteht beim Schälen der Reiskörner. Die Reiskleie enthält neben den Schalen und Fruchtwänden auch noch die Aleuronschicht des Reiskorns, die für das Wachstum und die Keimung verantwortlich ist. Genau diese Aleuronschicht enthält daher besonders hochwertige Fette, Proteine sowie Vitamine und Mineralstoffe. Die Fette in der Reiskleie bestehen zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren. Um diese vor zu schnellem Verderben zu schützen, erfolgt durch einen schonenden Erhitzungsprozess eine natürliche Stabilisierung, die zudem auch die wertvollen Nährstoffe konserviert. Dies führt zu einer relativ langen Haltbarkeit von Reiskleie bei einer trockenen, sonnengeschützten Lagerung bei Raumtemperatur. Vor allem der hohe Anteil an Fett, Proteinen und leicht verdaulicher Stärke sowie B-Vitaminen, Magnesium, Kalium und Zink macht die Reiskleie zu einem sehr effizienten Energielieferanten für Pferde. Was macht die Stärke in Reiskleie so besonders? Stärke ist eine Kette aus vielen miteinander verbundenen Glukosemolekülen. Die Glukoseverbindungen in Reiskleie unterscheiden sich allerdings deutlich von denen aus anderen Getreidesorten. Getreidestärke, wie z.B. in Hafer, wird normalerweise schnell verdaut, was zu einem sehr schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Dieser schnelle Anstieg setzt unmittelbar Energie frei, die deinem Pferd direkt zur Verfügung steht. Im Gegensatz dazu wird die Reisstärke langsam verdaut. Dies führt zu einer langsameren und gleichmäßigeren Freisetzung von Glukose, die deinem Pferd entsprechend als langsam freisetzende Energie zur Verfügung steht. Diese langsame Freisetzung von Glukose (Energie) sorgt für einen niedrigen glykämischen Index. Dieser Index gibt an, inwieweit die Kohlenhydrate in einem Pferdefutter den Glukosespiegel im Blut beeinflussen. Reisstärke, wie das Pavo RiceBran, ist daher eine gut verdauliche und wertvolle Energiequelle für dein Pferd. und macht sie auch für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie PPID (Cushing), EMS oder PSSM interessant.
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Fütterung und Gesundheit
Futterumstellung beim Pferd
Für eine Futterumstellung beim Pferd gibt es viele gute Gründe: Vielleicht hast du eine Futtersorte entdeckt, die besser zu den Bedürfnissen deines Pferdes passt, die Weidesaison startet bzw. endet, dein Pferd hat nicht das ideale Gewicht oder dein Pferd ist nicht optimal leistungsfähig. Ganz gleich aus welchem Grund du das Futter deines Pferdes umstellen möchtest, eine langsame und behutsame Vorgehensweise ist dabei unerlässlich. Der Grund hierfür liegt im Verdauungstrakt des Pferdes. Pferde haben von Natur aus einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt und können bereits auf kleinste Futterumstellungen mit Unverträglichkeiten, Koliken, Kotwasser oder Durchfall reagieren. Gehe daher immer mit Bedacht vor, wenn du die Ration deines Pferdes anpassen möchtest. Was ist eine Futterumstellung? Eine Futterumstellung bei deinem Pferd umfasst verschiedene Szenarien. Die Ration deines Pferdes kann beispielsweise durch ein anderes Futtermittel ersetzt oder auch ergänzt werden.   Futtermittel werden ausgetauscht Werden Futtermittel ausgetauscht, wird also entweder die Sorte des Kraftfutters gewechselt oder von Heu auf Heulage bzw. umgekehrt umgestellt. In all diesen Fällen handelt es sich um Futterumstellungen, die Schritt für Schritt erfolgen sollten.   Die Futterration deines Pferdes wird ergänzt In manchen Situationen kommt es vor, dass die Futterration deines Pferdes um bestimmte Futterzusätze ergänzt werden muss, z.B. mit Vitaminen und Mineralstoffen, zur Unterstützung des Bewegungsapparates oder zum Muskelaufbau. Da Ergänzungsfuttermittel im Vergleich zum Kraftfutter nur in geringen Mengen beigefüttert werden, benötigen diese keine langen Einschleichungen. Fehlt es deinem Pferd an Kraft und Ausdauer kann eine Ergänzung der Ration sinnvoll sein, z.B. mit Ölen oder Getreide. Oftmals ist es bei älteren Pferden, jungen Pferden oder Zuchtstuten nötig, Proteine zu ergänzen, z.B. mit Sojaextraktionsschrot. Oder dein Pferd ist in bestimmten Jahreszeiten anfälliger für Koliken und du möchtest es mit Mash unterstützen. In all diesen Fällen kann eine Ergänzung der regulären Ration ratsam sein. Hier ist es wichtig, dein Pferd schrittweise an die neuen Futtermittel heranzuführen. Jahresbedingte Futterveränderungen Zur Weidezeit bekommt dein Pferd frisches Gras. Halte hierbei gut im Blick, ob dein Pferd die Energie aus dem Gras zusätzlich zur normalen Futterration benötigt oder ob du rechtzeitig die Fütterung anpassen solltest, um einen Energieüberschuss zu vermeiden. Wann ist eine Futterumstellung nötig? Jedes Pferd durchläuft mindestens 2-mal pro Jahr eine Futterumstellung: Zu Beginn und zum Ende der Weidesaison. Beginnt die Weidesaison, erhält dein Pferd durch das frische Gras auf einmal mehr Energie, Eiweiß und Fruktan. Um den empfindlichen Verdauungstrakt nicht zu überlasten, ist ein langsames Anweiden entscheidend. Das liegt daran, dass dein Pferd zum Verdauen von frischem Weidegras andere Darmbakterien benötigt als zum Verdauen von Raufutter, welches den Winter über ausschließlich gefüttert wurde. Der Pferdedarm stellt die Bakterienkultur automatisch um, jedoch benötigt der Organismus dafür ausreichend Zeit. Da der Rohfasergehalt bei frischem, wachsendem Gras sehr niedrig ist (ca. 3-4% der Frischmasse in Vergleich zu 25-30% bei Heu) sollte vor allem am Anfang der Weidesaison noch genügend Heu zugefüttert werden, um den Rohfaserbedarf von 1-1,5% des Körpergewichts zu decken. Positiver Nebeneffekt: Frisst dein Pferd Heu vor dem Weidegang und kommt „satt“ auf die Wiese, ist die Futterumstellung weniger problematisch, da die Pferde auf der Weide langsamer fressen. Kommt dein Pferd dann ganztägig auf die Weide, ist es in der Lage, 10% Gras je 100 kg Lebendgewicht aufzunehmen. Das entspricht 45 bis 60 kg Gras und einer Rohfaserzufuhr von 2,4 bis 3,6 kg. Auch im Sommer musst du gegebenenfalls Raufutter ergänzen: Je nach Aufwuchs auf den Weiden kann es z.B. in heißen, trockenen Sommern nötig sein, die Raufuttermenge deines Pferdes deutlich zu erhöhen. Im Herbst sind die Weiden generell kahler und das übrige Gras auf der Weide beinhaltet weniger Nährstoffe. Hinzu kommt, dass das Gras in dieser Vegetationsphase des Jahres kaum mehr wächst. Hier verhält es sich wie im Frühjahr: Kurzes Gras enthält weniger Rohfaser, so dass der Rohfaserbedarf oft nicht mit dem Gras auf der Weide gedeckt werden kann. Füttere deshalb unbedingt in der Übergangsphase genügend Heu zu. Dadurch hilfst du deinem Pferd bei der Umstellung. Auch Raufutterergänzungen eignen sich gut zur Umstellung von Weide- auf Stallsaison. Neben einer guten Qualität des Heus (kein Schimmel, nicht staubig) sollte dieses wenig Zucker und - je nach Bedarf deines Pferdes - ausreichend Energie sowie Eiweiß enthalten. Auch Öle, wie z.B. Leinöl oder Ahifloweröl, können dein Pferd im Übergang von Weide- zur Stallsaison und vor allem im Fellwechsel unterstützen. In welcher Situation ist eine Futterumstellung außerdem sinnvoll? Dein Pferd ist zu dünn Ist dein Pferd zu dünn, erhält es in der Regel durch seine Futterration zu wenig Eiweiß und Energie. Viele Pferdebesitzer reagieren bei zu dünnen Pferden in erste Linie mit einer deutlichen Steigerung der Kraftfuttermenge. Dies kann zielführend sein, wenn das Pferd bisher weniger als die empfohlene Menge bekam. Eine Erhöhung der Kraftfutterration über diese Menge hinaus ist jedoch nicht zielführend. Mischfuttermittel sind auf bestimmte Bedürfnisse ausgelegt. Deshalb kann es sein, dass dein Pferd z.B. durch eine vermehrte Stärke- und Zuckeraufnahme eher belastet wird und eventuell die benötigten Nährstoffe gar nicht mehr verdauen kann. Auch möglich ist, dass die Nährstoffe nicht in ausreichender Menge und Qualität im Kraftfutter enthalten sind. Dies ist der Fall, wenn sich der Bedarf deines Pferdes im Laufe seines Lebens verändert, z.B. durch Anpassung der Trainingsintensität bei Sportpferden, bei Krankheiten oder wenn sich dein Pferd in einer neuen Lebensphase befindet. Deshalb ist es wichtig zu überprüfen, ob das bisherige Kraftfutter noch zu den Bedürfnissen deines Pferdes passt. Beispielsweise verändert sich der Nährstoffbedarf bei alten Pferden: oftmals haben sie einen geringeren Energiebedarf, jedoch steigt mit dem Alter ihr Eiweißbedarf. Hier hilft dir die Futtermittelberatung gerne weiter. In jedem Fall ist eine Ergänzung der Futterration durch hochwertige Rohfaser immer ratsam, wenn dein Pferd zu dünn ist. Erhält dein Pferd bereits Raufutter ad libitum, kann es sein, dass dein Pferd Zahnprobleme hat und deshalb das Raufutter nicht mehr richtig kauen kann oder dass das Heu nicht genügend Protein enthält. Dann kann eine zusätzliche Eiweißquelle zur Gewichtszunahme nötig sein.  Hierfür eignen sich eiweißreiche Rübenschnitzel mit niedrigem Zuckergehalt oder auch Ergänzungsfuttermittel mit essentiellen Aminosäuren. Dein Pferd ist zu dick Ist dein Pferd zu dick, erhält es durch seine Futterration zu viel Energie. Um dein Pferd auf gesunde Weise abnehmen zu lassen, ist es sinnvoll die aktuelle Fütterung genau zu hinterfragen: Erhält dein Pferd vielleicht ein Kraftfutter, obwohl es dieses gar nicht benötigt? Bekommt dein Pferd immer noch Sportfutter obwohl es nun in Rente ist? Gut zu wissen: Viele Freizeitpferde sind bereits mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter optimal versorgt und benötigen zur Deckung ihres Energiebedarfs kein zusätzliches Kraftfutter. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass dein Raufutter sehr nährstoffreich ist. Einige Raufuttersorten verfügen zum Beispiel über einen deutlich höheren Zuckergehalt als viele Kraftfuttersorten. Um herauszufinden, wie viel Energie, Zucker und Eiweiß deine Raufuttersorte enthält, kannst du ganz einfach einen Raufutter-Schnelltest durchführen lassen. Um deinem Pferd durch sein Raufutter nicht zu viel Energie zuzuführen, solltest du 1-1,5% des Körpergewichts an Heu abwiegen und in kleinen Portionen über den Tag verteilt füttern. So vermeidest du lange Fresspausen und unterstützt eine gesunde Magen-Darm-Aktivität. Sollte dein Pferd zusätzlich ein Kraftfutter benötigen, zur Beschäftigung oder bei Futterneid, wenn die anderen Pferde gefüttert werden, dann bevorzuge hier sehr strukturreiche, energie-, zucker- und stärkearme Sorten, welche die Fresszeiten verlängern und die Kautätigkeit anregen. Empfehlenswert sind die Pavo Strukturmüslis mit Kräutern oder ohne Kräuter. Dein Pferd reagiert empfindlich Aufgrund bestimmter Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. PPID (auch Cushing genannt), PSSM oder EMS, müssen einige Pferde sehr zucker- und stärkearm ernährt werden. Gerade bei Diagnostizierung dieser Krankheiten ist es sehr wichtig, die Fütterung entsprechend anzupassen, um den Gesundheitszustand deines Pferdes bestmöglich zu unterstützen. Dein Pferd ist nicht optimal leistungsfähig Auch die Leistungsfähigkeit deines Pferdes kann ein Grund für eine Futterumstellung sein. Eventuell erhält dein Pferd durch seine aktuelle Ration nicht genügend Energie oder es bedarf einer Energiequelle, die besser auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt ist. Beispielsweise liefert Hafer eher schnell verfügbare Energie, während Öle sich besser für ausdauernde Aufgaben eignen. Je nach Leistung und Disziplin kann also ein Futter mit dem einen oder dem anderen Schwerpunkt oder auch eine Kombination aus beidem sinnvoll sein. Für dein Pferd steht ein Stallwechsel an Wenn du mit deinem Pferd in einen neuen Stall ziehst, werdet ihr um eine Futterumstellung nicht herumkommen. Pferde sind aber absolute Gewohnheitstiere – das gilt auch für ihre Verdauung. Daher ist es außerordentlich wichtig, dass du dein Pferd langsam an das neue Kraftfutter und Raufutter gewöhnst, so dass sich auch sein empfindlicher Verdauungstrakt leichter darauf einstellen kann. Erkundige dich am besten rechtzeitig vor dem Umzugstermin zu den Fütterungsgewohnheiten am neuen Stall: Wird Heu oder Heulage gefüttert? Wenn dein Pferd Heu gewohnt ist und dieses auch im neuen Stall gefüttert wird, kommt es in der Regel weniger zu Problemen. Heu sollte grundsätzlich immer von guter Qualität sein und einen eher niedrigen Zuckergehalt haben. Falls du wissen möchtest, wie reichhaltig das neue Heu ist, kann dir ein Raufutterschnelltest Aufschluss geben. Etwas schwieriger ist die Umstellung von Heu auf Heulage – die Darmflora des Pferdeverdauungstraktes muss sich erst an die neue Zusammensetzung gewöhnen. Tipp für eine unkomplizierte Umstellung auf Heulage: Damit es nicht zu Problemen wie angelaufene Beine oder Aufgasungen kommt, sollte hier die Umstellung besonders langsam vorgenommen werden. Mische zu Beginn am besten noch einen hohen Anteil normales Heu unter die Heulage und erhöhe ganz langsam den Heulageanteil. Falls das neue Raufutter zu eiweißreich ist und dein Pferd Stroh gut verträgt, kannst du auch etwas Stroh unter die Heulage mischen. Gründe für die langsame Umstellung von Heu auf Heulage sind vor allem die Milchsäurebakterien, die vermehrt in Heulage enthalten sind. Der Verdauungstrakt deines Pferdes benötigt einige Zeit, sich vollständig an diese zu gewöhnen. Findet die Umstellung zu schnell statt, kann die Darmflora deines Pferdes das Futter nicht richtig verstoffwechseln, die Darmflora wird gestört und es kann zur Fehlgärungen kommen. Eine Fütterung mit Heulage eignet sich z.B. für Pferde mit Atemwegsproblemen, da diese weniger inhalierbare Staubpartikel enthält oder aber für Pferde, die mehr Protein und Energie benötigen. In Heulage ist in der Regel mehr davon enthalten, da sie früher geschnitten wird als Heu. Silage ist für Pferde nicht geeignet.   Welches Kraftfutter wird gefüttert? Wird am neuen Stall ein anderes Kraftfutter gefüttert als dein Pferd gewohnt ist, ist eine langsame Futterumstellung wichtig. Pferde haben ein empfindliches Verdauungssystem, das sich erst langsam an Neuheiten gewöhnen muss. Tipp für eine unkomplizierte Kraftfutter Umstellung: Frage am besten bei den neuen Stallbesitzern nach, ob du etwas Kraftfutter mitnehmen darfst und mische es einige Tage vor dem Umzug unter das gewohnte Futter deines Pferdes. Erhöhe langsam den Anteil des neuen Futters bis dein Pferd nur noch dieses bekommt. Die Veränderung der Fütterungszeiten ist in der Regel für Pferde kein Problem, so lange sich die Anzahl an Rationen nicht deutlich verändert. Schon gewusst? Vorbeugend kannst Du dein Pferd bei einer Futterumstellung und einem Stallwechsel auch mit Mash und speziellen Ergänzungsfuttermitteln, wie Pavo GutHealth unterstützen. Pavo GutHealth unterstützt durch seine Inhaltsstoffe die Darmflora und die Umstellung auf das neue Futter. Durch Leinsamen und Kleie im Mash wird die Darmfunktion stabilisiert. Bei der Fütterung von Mash erhält dein Pferd zusätzliche Flüssigkeit, denn einige Pferde vergessen im Umzugsstress auch gerne mal das Trinken.   Was kannst du tun, wenn dein Pferd das neue Futter nicht mag? Verweigert dein Pferd sein neues Kraftfutter, heißt das nicht unbedingt, dass es dies niemals fressen wird. Führe dein Pferd langsam an sein neues Geschmackserlebnis heran. Auch Pferde lieben die süßen „Geschmacksverstärker“ wie Zucker und Melasse, die in vielen Kraftfuttersorten enthalten sind. Wird das Futter dann von einem süßschmeckenden Futter auf ein naturbelassenes Futter mit weniger Zucker und Stärke umgestellt, kann es gut sein, dass dein Pferd das neue Futter erstmal verweigert. Ein Beispiel ist die Umstellung von dem Pavo SlobberMash auf das Pavo GrainFreeMash. SlobberMash ist zucker- und stärkehaltiger und schmeckt daher süßer als das getreide- und melassefreie GrainFreeMash. Daher müssen sich viele Pferde erst an den weniger süßen Geschmack vom Pavo GrainFreeMash gewöhnen. Unser Tipp: Verringere allmählich die Menge an SlobberMash und erhöhe die Menge an GrainFreeMash, bis du vollständig auf das zucker- und stärkereduzierte Mash umgestellt hast. Wenn dein Pferd das neue Heu eher mit spitzen Zähnen frisst, kann das mehrere Ursachen haben: Vielleicht ist es etwas feiner oder gröber als das bisherige oder die Gräserzusammensetzung ist anders. Gib deinem Pferd auch hier Zeit, sich an das neue Heu zu gewöhnen. Falls du das Gefühl hast, dass dein Pferd nicht genügend Raufutter frisst, kannst du in der Übergangszeit auch auf Heuersatzprodukte wie Heucobs zurückgreifen. Dass Pferde ihr Heu komplett verweigern, ist sehr selten und hat dann meist mit Stress, Schmerzen oder hygienischen Problemen beim Heu zu tun. Nervöse Pferde unterstützen: Dein Pferd hat ein schwaches Nervenkostüm? Dann gönne ihm doch etwas mehr innere Ruhe mit unserem Pavo NervControl, so dass dein Pferd gelassener mit dem Umzug in einen neuen Stall und neuen Situationen umgehen kann. Dieses Zusatzfutter enthält organisch gebundenes Magnesium, L-Tryptophan sowie Threonin und hilft, Spannungen im Pferdekörper schneller abzubauen. Das Immunsystem deines Pferdes stärken: Nicht nur ungewohnte Umgebungen, Abläufe und Situationen warten im neuen Stall auf dein Pferd, sondern auch neue mikrobielle Belastungen. Dies alles fordert das Immunsystem deines Pferdes heraus, so dass es eine extra Portion Immunstärkung sicherlich gut gebrauchen kann. Wie lange dauert eine Futterumstellung? Die Länge einer Futterumstellung kann variieren und hängt von der Art der Futterumstellung und dem individuellen Zustand deines Pferdes ab. Grundsätzlich ist es sinnvoll, für eine Futterumstellung einige Wochen Zeit einzuplanen. Folgende Richtwerte können dir dabei helfen: Anweiden Lass dein Pferd am ersten Tag des Anweidens max. 10-15 Minuten frisches Gras fressen und steigere diese Zeit dann jeden zweiten Tag um weitere 5 Minuten. So kann sich die Darmflora langsam umstellen und die „richtigen“ Darmbakterien aufbauen. Sobald dein Pferd 30 Minuten grast, können die Fresszeiten um 15 bis 30 Minuten alle 2-3 Tage gesteigert werden, bis die gewünschte Weidezeit erreicht ist. Gut zu wissen: Schon das kurze Anweiden sollte auf geeigneten Grünflächen erfolgen. Aus hygienischen Gründen ist das Grasen auf Randstreifen von z.B. Straßen nicht empfehlenswert. Auch zu kurzes Gras ist besonders für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen nicht geeignet. Kraftfutterwechsel Beginne am besten mit ¼ der Menge des neuen Futters und ¾ der Menge des alten Futters. Nach und nach reduzierst du dann die Menge des alten Kraftfutters und erhöhst die Menge des neuen. Für diesen Vorgang kannst du ca. 2 Wochen Zeit einplanen. Wechsel der Raufuttersorte Wechselst du von Heu auf Heulage oder anders herum, ist es wichtig, die Umstellung sehr langsam und in kleinen Schritten durchzuführen. Nimm dir dafür 2 Wochen Zeit und mische nach und nach die Heulage mit dem Heu. Öl zufüttern Benötigt dein Pferd zusätzliche Energie oder extra Unterstützung z.B. im Fellwechsel oder bei der Regeneration, eignet sich die Zufütterung spezieller Öle. Beginne mit der Fütterung einer kleineren Menge Öl pro Tag (ca. 20 ml) und erhöhe diese täglich um 20 ml bis die vom Hersteller empfohlene Dosis erreicht ist. Bei Ölen, die den Fellwechsel, die Atemwege oder die Regeneration unterstützen, reichen meist schon 40-60 ml pro Tag für ein Großpferd aus. Soll dein Pferd Öl als Energielieferant erhalten, benötigst du mindestens 100 ml pro Tag für ein Großpferd. Beachte dabei jedoch, dass die Verdauungskapazität von Ölen bei Pferden begrenzt ist. Füttere daher nie mehr als 200-250 ml Öl pro Tag. Andernfalls kann der Verdauungstrakt deines Pferdes überlastet werden und die Darmsonden verkleben. Hafer zufüttern Fehlt es deinem Pferd an schnell verfügbarer Energie, kann die Futterration um energiereichen Hafer ergänzt werden. Starte auch hier mit geringen Mengen (ca. 100 g pro Tag) und steigere die Hafermenge täglich um kleine Portionen bis zur empfohlenen Menge. Hafer kann in Kombination mit Kraftfutter eine gute Ergänzung sein, um die „Power“ deines Pferdes zu regulieren. Halte die Kraftfuttermenge konstant und ergänze bei Bedarf den Hafer. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Zu viel stärkehaltiges Getreide kann den Verdauungstrakt deines Pferdes negativ beeinflussen. Reitest du ein Sportpferd mit sehr hohem Energiebedarf, eignet sich eine Kombination aus Stärke und Ölen als optimal verfügbare Energiequelle. Für empfindliche Pferde und Pferde mit niedrigem Energiebedarf ist eher eine getreidereduzierte bis getreidefreie Fütterung geeignet. Wie kannst du dein Pferd bei einer Futterumstellung unterstützen? Bestimmte Futtermittel können deinem Pferd bei einer Futterumstellung helfen. Beispielsweise kannst du deinem Pferd prä- und probiotische Futterergänzungen füttern, welche dazu beitragen, die Darmbakterien wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Außerdem geeignet sind zuckerreduzierte Rübenschnitzel mit präbiotischem Effekt zur Unterstützung einer gesunden Darmfunktion. Hier kannst du mit einer kleinen Menge Rübenschnitzel (z.B. 100 g Trockenprodukt pro Tag) beginnen und die Ration nach und nach erhöhen bis die gewünschte Fütterungsmenge erreicht ist. Für Pferde, die eher zu Untergewicht tendieren, eignet sich ein eiweißreicher Rohfasermix aus Rübenschnitzeln und Luzerne oder Reiskleie und Luzerne. Auch diese haben durch ihren Rohfasergehalt eine präbiotische Wirkung. Du kannst die eingeweichten Rübenschnitzel auch unter die übrige Futterration mischen, um dein Pferd schrittweise an die Fütterung von Rübenschnitzeln heranzuführen.   
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Fütterung und Gesundheit
Eignung von Streuobstwiesen für Pferde
Unter Pferdehaltern wird immer wieder darüber diskutiert, ob und in welcher Form Streuobstwiesen als Pferdeweide genutzt werden können. Einiges spricht für die Nutzung. Es gibt aber einige spezielle Punkte, die du beachten solltest. „Pro“ Streuobstwiesen für Pferde Obstbäume spenden im Sommer Schatten und sorgen so für eine artgerechte Weidehaltung. Gräser- und Kräuterangebot ist auf Obstwiesen artenreicher als auf baumlosen Wiesen. Obstbäume sind nicht giftig, weder die Früchte, noch die Rinde oder die Blätter. Selektives Fressverhalten von Pferden und ihre Ausscheidungen sorgen für einen vielfältigen Pflanzenwuchs. Hochstämmige und ausreichend hoch gewachsene Obstbäume sind robust. Bei dieser Form der Beweidung werden dem Boden weniger Nährstoffe entzogen. Natürliche Möglichkeit der Landschaftspflege. „Contra“ Streuobstwiesen für Pferde Verzehr von übermäßigen Obstmengen führt zu Stoffwechselstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen. Steinobst (z.B. Kirschen und Pflaumen) sind aufgrund der Blausäure im Stein für Pferde schädlich. Durch Anknabbern der Rinde, Blätter und Zweige kann junger oder niedriger Obstbaumbestand durch Pferde nachhaltig geschädigt werden. Meist werden zu viele Pferde je Hektar Streuobstwiese gehalten, da Bäume beim Flächenbedarf nicht ausreichend berücksichtigt werden. Gefahren beim Weiden auf Streuobstwiesen Zu viel Obst kann zum echten Gesundheitsrisiko für dein Pferd werden. Obst hat generell einen hohen Fruchtzuckergehalt. Im Fallobst entstehen zudem schnell Gärstoffe und auch Pilz- und Schimmelbefall, die z.B. Verdauungsstörungen oder Koliken hervorrufen können. Eine Schlundverstopfung droht, wenn Pferde sehr hastig große Mengen an Äpfeln und Birnen fressen. Steinobst wie Pflaumen, Kirschen oder Pfirsiche sind nicht nur wegen der Kerne gefährlich. Diese Obstsorten gären sehr stark und können so zu Koliken führen. Außerdem besteht bei den Kernen die Gefahr, dass die Pferde diese aufbrechen und Blausäure freigesetzt wird oder dass sich ganze Kerne im Verdauungstrakt festsetzen. Wegen der vielen Risiken kurz vor und während der Erntezeit solltest du in jedem Fall darauf achten, dass dein Pferd nicht zu viel Fallobst frisst. Die Obstbäume abzuzäunen reicht oft nicht aus, da die Pferde meist dennoch an die Früchte kommen bzw. die Früchte auch weit fallen. Eine Möglichkeit ist, das reife und überreife Obst regelmäßig aufzusammeln. Besser ist es jedoch, vom Hochsommer bis Herbst die Pferde nur zeitweise auf eine Streuobstwiese weiden zu lassen oder das Weidemanagement so zu gestalten, dass die Pferde in der Erntezeit auf einer anderen Wiese weiden. Tipp: Überlege auch, ob ggf. die Fütterung beim (Obst-)Weidegang angepasst werden muss.  Vorsicht vor Wespenstichen! Auch Wespen und Bienen lieben Fallobst und sitzen deshalb an den reifen Früchten. Werden die Pferde im Maulbereich oder in den Hals gestochen, kann es schnell zu schmerzhaften Schwellungen bis hin zu allergischen Reaktionen kommen. In diesem Fall ist schnelle Hilfe gefragt. Leider ist man nicht immer vor Ort, weshalb es gegebenenfalls lebensbedrohlich für das Pferd werden kann. Zur Risikominimierung ist es deshalb essentiell, reifes Fallobst täglich abzusammeln, wenn dein Pferd über die Erntezeit auf einer Streuobstwiese weiden soll. Wichtig: Wenn du Fallobst verfüttern möchtest, solltest du deinem Pferd lediglich kleine Mengen anbieten. Entferne matschige und faule Stellen und sorge dafür, dass die Hauptfütterung aus Raufutter besteht und Obst ein Leckerbissen für Zwischendurch bleibt. So kannst du deinem Pferd eine leckere Abwechslung bieten, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Fazit: Streuobstwiesen sind dann als Weide zu empfehlen, wenn Fallobst zügig und regelmäßig abgesammelt wird.
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Fütterung und Gesundheit
Der Nährstoffbedarf von Pferden
Im Laufe seines Lebens durchläuft dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Die erste Entwicklungsphase startet bereits als ungeborenes Fohlen im Bauch der tragenden Stute.  Weiter geht es vom frischgeborenen Fohlen, über den Absetzer, zum Jungpferd, zum ausgewachsenen Pferd, bis schließlich hin zum Senior. Mit dem Übergang in die nächste Entwicklungsphase verändert sich gleichzeitig auch der Nährstoffbedarf deines Pferdes. Um dein Pferd in jeder Lebensphase gesund und fit zu halten, ist es dann nötig, die Fütterung auf seine aktuellen Bedürfnisse anzupassen. Zum Bedarf eines Pferdes an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in den verschiedenen Lebensphasen hat die GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie) Nährwert- und Bedarfstabellen veröffentlicht. Bei der Bewertung werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel: Die Bewertung der Zusammensetzung und Qualität von Raufutter und Kraftfutter Die Bewertung des Energiebedarfs: Erhaltungsbedarf und Leistungsbedarf an Energie Die Empfehlung zur Nährstoffversorgung von Pferden in den verschiedenen Lebens- und Leistungsphasen Wichtig: Bei Veröffentlichungen, Berechnungen und Empfehlungen zum Nährstoffbedarf von Pferden wird sich in der Regel immer auf gesunde Durchschnittspferde bezogen. Sie gelten also als Richtwert und sind nicht allgemein für jedes Pferd gültig. Die Fütterung sollte daher immer individuell und bedarfsgerecht auf die konkreten Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt werden. Hierdurch kannst du sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung an Nährstoffen vermeiden. Aber was und wie viel sollte dein Pferd eigentlich fressen, um seinen Bedarf an Nährstoffen optimal zu decken? Ungeachtet der jeweiligen Entwicklungsphase bildet hochwertiges Raufutter immer die Grundlage jeder gesunden Pferdefütterung. Stelle also sicher, dass deinem Pferd mindestens 1,5% seines Körpergewichts an Raufutter pro Tag zur Verfügung steht. So unterstützt du sein Wohlbefinden, eine gesunde Verdauung und förderst ein natürliches Fressverhalten. Bei Heu und Heulage kann die Nährstoffzusammensetzung je nach Sorte und Schnitt stark schwanken. Daher ist eine regelmäßige Analyse deines Raufutters empfehlenswert, um den tatsächlichen Nährstoffgehalt deines Heus zu bestimmen. Pferde in freier Wildbahn mit ausreichend vielfältigem Bewuchs können ihren Nährstoffbedarf normalerweise durch das selektive Fressen von verschiedenen Gräsern und Kräutern decken. Durch den Freilauf haben Wildpferde viel mehr und unterschiedliche Flächen zur Verfügung, um selektiver fressen zu können. Mit unseren heimischen, begrenzten Wiesen und dem daraus erzeugten Heu ist dies kaum mehr möglich. Hinzu kommen eine oft mangelnde Düngung, fehlende Nachsaat und ein unzureichendes Weidemanagement, wodurch der Bewuchs eher einseitig und wenig nährstoffreich ist. Hierdurch kann dein Pferd seinen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nicht mehr ausreichend mit Gras und Heu allein decken. Da diese Nährstoffe aber lebensnotwendig für dein Pferd sind, sollten diese entweder über ein vollwertiges Mineralfutter oder ein mineralisiertes Kraftfutter ergänzt werden. Einige Vitamine, wie z.B. Vitamin C, können gesunde Pferde selbst herstellen. Mineralstoffe und Spurenelemente müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Eine bedarfsgerechte Fütterung ist die Grundvoraussetzung, damit dein Pferd seinen täglichen Nährstoffbedarf optimal decken kann. Der Nährstoffbedarf deines Pferdes setzt sich wie folgt zusammen: Aus dem Erhaltungsbedarf: Dieser entspricht der Menge aller Nährstoffe, die zur Erhaltung der körperlichen Grundfunktionen deines Pferdes benötigt werden. Aus dem Leistungsbedarf / Mehrbedarf: Dieser entspricht der Menge an zusätzlich benötigten Nährstoffen, die sich aus dem Leistungsanspruch sowie der Lebensphase und weiteren Faktoren ergeben. Diese sind z.B. Trainingszustand, Haltungsform, Jahreszeit, Rasse und Alter. Neben dem Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemente lohnt sich auch ein genauer Blick auf den Bedarf an Energie und Eiweiß. Seit 2014 hat die Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) für die Pferdefütterung Neuerungen in der Energie- und Proteinbewertung veröffentlicht. Diese werden aber bislang in der gelebten Praxis noch nicht wirklich genutzt und sind daher eher unbekannt. Auch die Futtermitteldeklaration schreibt eine weiterführende und detaillierte Nährstoffkennzeichnung nicht vor. Die Energiebewertung: Die Energiebewertung wird mithilfe eines Pyramidenmodells dargestellt. Die Basis bildet hierbei der Energiewert des Futtermittels, welcher als Bruttoenergie bezeichnet wird. Diese Bruttoenergie des Futtermittels kann von deinem Pferd aber nur teilweise als Energie für seinen Erhaltungs- und Leistungsbedarf genutzt werden. Wird nur der Energieverlust berücksichtigt, der durch den Kotabgang entsteht, spricht man von der verbleibenden Energie (Digestible Energy = DE). Aber auch durch den Harnabgang sowie die Fermentationsaktivität der Bakterien vor allem im Dickdarm geht Energie verloren, die von der Bruttoenergie abgezogen werden muss. Werden diese Energieverluste berücksichtigt, spricht man von der umsetzbaren Energie (Metabolizable Energy = ME), die deinem Pferd tatsächlich für seinen Erhaltungs- und Leistungsbedarf zur Verfügung stehen. Die Proteinbewertung: Bei der Proteinbewertung wird das verdauliche Rohprotein (vRP) berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um die Eiweißmenge im Futtermittel, die das Pferd während des Verdauungsprozesses tatsächlich aufschließen und verwerten kann. Die Proteinqualität im Pferdefutter bestimmt den Anteil des vRP. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass nur das Rohprotein mit seinen essentiellen Aminosäuren vom Pferd genutzt werden kann, welches im Dünndarm durch die körpereigenen Enzyme aufgeschlossen wird. Es wird weitgehend ausgeschlossen, dass die Aminosäuren, die durch die im Dickdarm vorkommenden Bakterien aufgeschlossen werden, vom Pferd verwertet werden können. Hieraus ergibt sich, dass bei der Proteinbewertung vor allem die Dünndarmverdaulichkeit wichtig ist. Dein Pferd kann ausschließlich Aminosäuren für seinen Energie- und Leistungsbedarf nutzen, die vor dem Dickdarm verdaut und aufgenommen werden. Dünndarmverdauliches Eiweiß wird daher auch als praecaecal verdauliches Protein (pcv XP) bezeichnet. Gut zu wissen: Dein Pferd benötigt ca. 6 g verdauliches Protein pro Megajoule (MJ) verdaulicher Energie. Der Nährstoffbedarf deines Pferdes in den verschiedenen Lebensphasen Die Empfehlungen zur täglichen Versorgung mit Nährstoffen in den unterschiedlichen Lebensphasen bei einem 500 kg Warmblutpferd (ausgewachsen) gemäß GfE 2014 und Meyer & Coenen 2013 lauten:   Saugfohlen Absetzer Jährling Zweijähriger Erhaltung Sportpferd 1 (mittlere Arbeit) Zuchtpferd 8. Monat Zuchtpferd 11. Monat Laktierende Stute 30. Tag Laktierende Stute 120. Tag Energie (MJ ME)                     Eiweiß (pcvXP)                     Calcium (g)                     Phophor (g)                     Magnesium (g)                     Natrium (g)                     Kalium (g)                     Chlor (g)                     Eisen (mg)                     Kupfer (mg)                     Zink (mg)                     Mangan (mg)                     Selen (mg)                     Jod (mg)                     Vitamin A (IE)                     Vitamin D (IE)                     Vitamin E (mg)                     Vitamin B1 (mg)                     Vitamin B2 (mg)                               In jeder Lebens- und Entwicklungsphase benötigt dein Pferd eine Vielzahl an unterschiedlichen Nährstoffen für seine Gesunderhaltung. Der Nährstoffbedarf deines Pferdes ändert sich also im Laufe seines Lebens. Hinterfrage daher gut, in welcher Phase sich dein Pferd aktuell befindet, sodass du die Fütterung und Haltung optimal an seinen jeweiligen Bedarf anpassen kannst.   Der Nährstoffbedarf von Fohlen und Absetzern Ungeborenes Fohlen Für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bändern benötigt ein ungeborenes Fohlen vor allem ausreichend Zink, Selen und Kupfer. Jedoch sind auch Calcium, Phosphor und Magnesium im richtigen Verhältnis von 5:3:1 entscheidend für eine gute Knochenentwicklung. Da die Nährstoffversorgung des ungeborenen Fohlens über die tragende Stute erfolgt, ist ein spezielles Zuchtstutenfutter nötig, um es mit genau diesen Nährstoffen zu versorgen. Der Energie- und Eiweißgehalt im Stutenfutter bestimmen auch das Geburtsgewicht und die Geburtsgröße des Fohlens. Daher ist eine bedarfsgerechte Fütterung deiner Zuchtstute sehr wichtig. Vor allem ab dem 8. Trächtigkeitsmonat sind die Nährstoffe für das ungeborene Fohlen essentiell. Beginne daher bereits im 7. Monat langsam mit der Futterumstellung. Neugeborenes Fohlen Direkt nach der Geburt besitzt ein Fohlen keine Antikörper. Diese erhält es erst durch das Trinken der ersten Stutenmilch (Biestmilch oder auch Colostrum genannt). Daher ist es für einen guten Start ins Leben sehr wichtig, dass dein Fohlen diese Erstmilch so schnell wie möglich, spätestens aber innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Geburt, aufnimmt. Die Biestmilch hat eine ganz individuelle Zusammensetzung, gerade was die Antiköper betrifft. Sie enthält aber auch Eiweiße, Mineralien und Vitamine. Neugeborene Fohlen benötigen viel Eiweiß für den Aufbau der eigenen Immunabwehr. Immunglobuline bestehen aus Eiweißen, so dass der Körper viel Protein benötigt, um sie aufzubauen. Aber auch für das Wachstum und die Aufrechterhaltung aller Lebensfunktionen ist Eiweiß und die darin enthaltene Aminosäureaufnahme essentiell wichtig. Unmittelbar nach der Geburt und zu Beginn der Laktation liegt der Eiweißgehalt der Stutenmilch noch bei ca. 15%. Bereits nach den ersten Stunden sinkt dieser auf ca. 5%. In den ersten Wochen ernährt sich das Fohlen ausschließlich von der Milch der Mutter – vorausgesetzt die Stute ist gesund und produziert ausreichend Milch. Zusätzlich nimmt das Fohlen den frischen Kot der Stute auf, wodurch es mit wichtigen B-Vitaminen versorgt wird und sich der Magen-Darm-Trakt entwickeln kann. Achtung! Bis zum 6. Lebensmonat darf der Salzleckstein für dein Fohlen nicht zugänglich sein, da ihm ein Salzüberangebot schaden kann. Das Beste für junge Fohlen ist die Muttermilch, denn hier sind in der Regel alle wichtigen Nährstoffe enthalten, solange die Stute bedarfsgerecht ernährt wird. Für eine gute Knochenentwicklung ist außerdem eine ausreichende Versorgung an Calcium, Phosphor, Magnesium, Kupfer, Zink und Mangan entscheidend. Oft ist der Bedarf höher, als dein Fohlen über die Muttermilch aufnehmen kann. Unterstütze daher sein gesundes Knochenwachstum mit der Mineralpaste PodoCare Liquid. Sobald dein Fohlen beginnt, sich für das Kraftfutter der Mutterstute zu interessieren, kannst du es zusätzlich mit einem Fohlenfutter unterstützen. Achte bei der Wahl des Fohlenfutters darauf, dass es genügend Eiweiß enthält. Außerdem sollten die enthaltenen Spurenelemente organisch gebunden sein, sodass sie optimal von deinem Fohlen verstoffwechselt werden können.  Gut zu wissen: Bereits nach den ersten zwei Monaten kann die Stutenmilch den Nährstoffansprüchen deines Fohlens weder qualitativ noch quantitativ gerecht werden. Daher wird es ab der 4. bis 6. Woche Zeit, dein Fohlen an hochwertiges Fohlenfutter zu gewöhnen. Am Anfang fressen die Fohlen nur sehr geringe Mengen, die ernährungsphysiologisch nicht relevant sind, sie aber an feste Nahrung gewöhnt. Mit ca. 8 - 10 Wochen sind die Mengen dann so groß, dass sie eine wertvolle Ergänzung zur Stutenmilch sind. Absetzer und Jungpferd Absetzer und Jungpferde haben einen veränderten Nährstoffbedarf im Vergleich zu einem neugeborenen Fohlen. Zum Beispiel sinkt der Bedarf an Eiweiß, aber der Energiebedarf steigt. Auch der Bedarf an essentiellen Aminosäuren wird kontinuierlich weniger. Der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen hängt vom jeweiligen Element ab. Ein optimales Calcium-Phosphor-Magnesium-Verhältnis von 5:3:1 in der Gesamtration ist wichtig, um eine gute Knochenentwicklung zu gewährleisten. Hierdurch wird besonders in jungen Jahren der Grundstein für ein gesundes Knochengerüst gelegt. Die Basis der Futterration bildet nicht nur für erwachsene Pferde, sondern bereits für Jährlinge, Absetzer und Fohlen immer ausreichend hochwertiges Raufutter. Ein zusätzliches Kraftfutter speziell für junge Pferde versorgt es mit allen Nährstoffen in genau abgestimmten Mengen, die es für seine weitere gesunde und gleichmäßige Entwicklung benötigt. Dein Fohlen ist eher leichtfuttrig und kann seinen Energiebedarf bereits durch ausreichend Raufutter decken? Dann füttere zusätzlich zum Raufutter dennoch ein Mineralfutter speziell für Absetzer und Jährlinge. Hierdurch wird dein Junior ausreichend mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt. Auch interessant: Durch eine optimale Nährstoffversorgung lässt sich sogar das Risiko auf ernste Erkrankungen, wie z.B. OC/OCD reduzieren. Auch viel Bewegung kann die Entwicklung deines jungen Pferdes positiv beeinflussen.   Der Nährstoffbedarf von Zuchtstuten und Deckhengsten Zuchtstute Eine Zuchtstute kann bis zur Hochträchtigkeit ihrem Grundbedarf gerecht normal gefüttert werden. Erst ab der Hochträchtigkeit, also ab dem 8. Monat, steigt der Nährstoffbedarf der tragenden Stute. In dieser Phase erhöht sich der Energiebedarf der Stute kontinuierlich auf das 1,4-fache und der Eiweißbedarf auf das 1,5-fache des Erhaltungsbedarfs bis zum 11. Monat. Eiweiß und Energie benötigt deine Stute zum einen für die Entwicklung und das Wachstum des Fohlens, das im letzten Drittel der Trächtigkeit schnell zulegt. Zum anderen benötigt die Stute Energie und Eiweiß für die komplexen hormonellen Abläufe, die Bildung von Kolostrum und der Milch und für die Vorbereitung des Körpers auf die Geburt. Deine Zuchtstute benötigt demnach vor allem essentielle Aminosäuren und hochwertige Energie. Jedoch sollten gerade am Ende der Trächtigkeit die Futtermengen nicht zu hoch sein. Da im Bauchraum viel Platz vom Fohlen eingenommen wird, sind hochwertige Futtermittel, die in geringen Mengen gefüttert werden können, optimal für eine gesunde Verdauung. Eine ausreichende Versorgung an Magnesium und Selen schützt die Stute zudem vor frühzeitigen Wehen. Achte dabei auch auf eine ausreichende Vitamin A und Vitamin E Versorgung deiner Zuchtstute. Diese Vitamine werden nämlich auch von deinem Fohlen benötigt und nach der Geburt über das Colostrum aufgenommen. Deckhengst Die Fütterung eines Deckhengstes basiert in erster Linie auf seinen Energiebedarf. Wird dein Deckhengst z.B. noch im Sport geritten, benötigt er ein hochwertiges Sportfutter mit ausreichend Proteinen. Wird dein Deckhengst nicht oder nur freizeitmäßig geritten, benötigt er kaum zusätzliche Energie, jedoch ausreichend hochwertige Aminosäuren. Während der Decksaison kann sich der Eiweißbedarf auf das 3- bis 4-fache zu seinem normalen Erhaltungsbedarf erhöhen. Um diesen zu decken, kannst du zum Kraftfutter eine hochwertige Proteinquelle hinzufügen, wie z.B Pavo ProteinPlus. Essentielle Fettsäuren, wie z.B. Leinöl, fördern zudem die Samenbildung. Eine ausreichende Versorgung an Vitamin E unterstützt zusätzlich die Fruchtbarkeit deines Deckhengstes und sollte vor allem während der Decksaison sichergestellt werden.   Der Nährstoffbedarf von ausgewachsenen Pferden Viele Pferde wachsen noch bis zu ihrem 6. Lebensjahr. Ein Pferd gilt als ausgewachsen, wenn die Wachstumsfugen, die sogenannten Epiphysenfugen, geschlossen sind. Hierbei geht es um das Längen-Wachstum der Knochen, welches in diesen Fugen stattfindet. Beim erwachsenen Pferd ist der gesamte Bereich verknöchert. Bei Jungpferden und Fohlen ist noch der knorpelige Anteil höher. Ist dein Pferd ausgewachsen, kann mit dem Einreiten gestartet werden. Zu Beginn dieser Phase benötigt dein Pferd keine zusätzliche Energie. Ganz im Gegenteil: Ein Energieüberschuss könnte dein Pferd beim Einreiten unnötig hitzig werden lassen und das Training erschweren. Für den Muskelaufbau ist jedoch eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren notwendig. Füttere daher das eiweißreiche Aufzuchtfutter zunächst weiter, um die Eiweißversorgung sicherzustellen ohne zu viel Energie zuzuführen. Ist die erste Arbeitsphase – das Einreiten – geschafft, hängt der Nährstoffbedarf deines Pferdes sehr stark von der weiteren Trainingsintensität und Trainingshäufigkeit ab. Eine grobe Unterscheidung ist hier die Einteilung zwischen Freizeitpferd, Sportpferd und Zuchtpferd. Freizeitpferd Freizeitpferde benötigen für ihre Gesunderhaltung in erster Linie eine optimale Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie können ihren Nährstoffbedarf bereits durch qualitativ hochwertiges Raufutter in ausreichender Menge in Kombination mit einem guten Mineralfutter decken. Besonders eine ausreichende Zufuhr von Zink und Selen ist sehr wichtig, da beide Mineralstoffe in unseren hiesigen Gräsern nicht ausreichend vorhanden sind. Um dein Pferd bestmöglich mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, eignet sich ein Mineralfutter. Ein hochwertiges Mineralfutter erkennst du daran, dass es über eine gut verwertbare Mineralstoffquelle verfügt. Dies ist zum Beispiel bei Mineralfuttern mit organisch gebundenen Spurenelementen der Fall. Hat dein Freizeitpferd jedoch einen erhöhten Energiebedarf, z.B. weil du es mehrmals pro Woche leicht arbeitest, kannst du ein Kraftfutter mit niedrigem Energiewert füttern. Fütterst du deinem Pferd mindestens 1,5 kg einer mineralisierten Kraftfuttersorte pro Tag, ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht mehr erforderlich. Das Kraftfutter versorgt dein Pferd dann mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Gut zu wissen: Alle Pavo Kraftfuttersorten sind vollmineralisiert. Bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung ist die Zugabe eines Mineralfutters nicht notwendig. Sportpferd Sportpferde haben, je nach Leistungsniveau, einen deutlich höheren Energiebedarf. Dieser kann bis zu doppelt so hoch sein wie ihr Erhaltungsbedarf. Um diesen zu decken, benötigen sie, neben ausreichend Raufutter, ein energiereiches Kraftfutter. Damit dein Sportpferd seine Aufgaben problemlos meistern kann, ist besonders die richtige Energiequelle im Futter entscheidend. Die Wahl der passenden Quelle ist in erster Linie von eurer Disziplin abhängig: Leistet dein Pferd eher ausdauernde Aufgaben, wie z.B. im Distanzreiten? Dann eignet sich eine langsam freiwerdende Energiequelle, wie z.B. Öl oder Gerste. Oder benötigt dein Pferd schnell verfügbare Energie für explosionsartige Leistungen, wie z.B. im Rennsport oder beim Springen? Dann ist Hafer als Energielieferant eher empfehlenswert. Anders als Freizeitpferde beanspruchen Sportpferde ihre Muskulatur nahezu täglich besonders stark. Um ihre Muskeln leistungsfähig zu erhalten, benötigen sie eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe. Am wichtigsten sind hier essentielle Aminosäuren, die für den Muskelstoffwechsel unerlässlich sind. Sie bauen Muskulatur auf, halten sie locker und sorgen für eine langanhaltende Muskelleistung. Genauso sind eine ausreichende Versorgung mit natürlichem Vitamin E, Magnesium und Selen entscheidend für die Versorgung der Muskulatur. Die Kombination sorgt unter anderem dafür, dass die Muskulatur nicht zu schnell übersäuert, sich schneller erholt und die Muskeln genügend Kraft entwickeln können. Ein Kraftfutter für dein Sportpferd sollte also die richtige Energiequelle für eure Disziplin enthalten sowie ausreichend Vitamin E, Selen, Magnesium und hochwertiges Eiweiß.  Die Zugabe eines Mineralfutters ist für Sportpferde meist nicht erforderlich, da sie in der Regel mehr als 1,5 kg Kraftfutter pro Tag erhalten. Merkst du jedoch, dass dein Pferd unter Muskelverspannungen leidet oder nach dem Training schnell übersäuert? Dann können spezielle Ergänzungsfuttermittel helfen, den Abtransport von Abfallstoffen aus den Muskeln zu beschleunigen. Da Sportpferde beim Training oft schwitzen, ist es wichtig, die lebenswichtigen Körpersalze wieder aufzufüllen. Hierfür eignen sich Elektrolyte in Pellet- oder in Flüssigform.   Der Nährstoffbedarf von alten Pferden Alte Pferde haben oft Probleme mit abgenutzten Zähnen, wodurch das Futter nicht mehr richtig gekaut und zerkleinert werden kann. Zudem nimmt durch das umständliche Kauen die Fressgeschwindigkeit ab. Auch der Magen-Darm-Trakt arbeitet nicht mehr so effektiv. Dies liegt zum einen an dem unzureichenden Zerkleinern der Nahrung. Zum anderen gehört der Effizienzverlust aber auch zum natürlichen Alterungsprozess dazu. Pferdesenioren können ihr Futter demnach nicht mehr so gut verwerten. Daher erhöht sich in der Regel der Nährstoffbedarf bei alten Pferden wieder. Zusätzlichen Einfluss auf den Bedarf können altersbedingte Krankheiten nehmen. Auch bei deinem Senior entscheidet der Energiebedarf über die genaue Gesamtfutterration. Wenn du deinen Senior noch regelmäßig trainierst oder sein Bedarf grundsätzlich erhöht ist, benötigt er neben ausreichend Raufutter eventuell auch ein Spezialfutter für alte Pferde, um optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt zu werden. Wusstest du, dass der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen bei alten Pferden auch steigt, wenn sie sich bereits im Ruhestand befinden? Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels benötigen sie beispielsweise größere Mengen der Spurenelemente Zink, Mangan und Selen für ihre Gesunderhaltung. Auch Calcium, Phosphor und Magnesium werden vermehrt für den Knochenstoffwechsel benötigt. Zudem haben alte Pferde einen höheren Bedarf an Energie und Eiweißen für den Konditionserhalt, sowie an Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren. Ein Futter speziell für alte Pferde berücksichtigt genau diese Bedürfnisse deines Seniors und versorgt ihn mit den Nährstoffen, die er für einen zufriedenen Ruhestand benötigt.  Achte bei der Fütterung deines alten Pferdes außerdem besonders darauf, dass es genügend Rohfasern aufnimmt. Diese sind für seine gesunde Verdauung und Versorgung essentiell wichtig. Hat dein Senior z.B. Gebiss- oder Zahnprobleme, ist es möglich, dass er nicht mehr genügend Raufutter aufnehmen, bzw. dieses unzureichend für den weiteren Verdauungsprozess vorbereiten kann. In diesem Fall eignen sich Raufutterersatzprodukte zum Einweichen, um die Versorgung mit den wichtigen Rohfasern sicherzustellen.   Der Nährstoffbedarf von Pferden mit besonderen Bedürfnissen Der Nährstoffbedarf eines Pferdes ist nicht nur von seiner Lebensphase, sondern auch von seinen Lebensumständen oder seinem Ursprung abhängig. Rassebedingter Nährstoffbedarf: Mit einer Rasse verbinden wir typische Merkmale wie robust und genügsam oder vollblütig und temperamentvoll. Diese Eigenschaften haben auch Einfluss auf den Erhaltungs- und Mehrbedarf des Pferdes. Robustpferde stammen ursprünglich aus kargen Gebieten, so dass sie eher einen niedrigen Energiebedarf bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf an bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen haben. Hinzu kommt, dass die meisten Robustpferde viel Fell haben, die ebenfalls einen erhöhten Bedarf verursachen. Typisches Beispiel ist das Islandpferd. Aber auch andere Pony- und Kaltblutrassen können hier aufgezählt werden. Im Gegensatz dazu steht das Vollblut oder Warmblutpferd, die einen höheren Energiebedarf haben. Vollblüter haben sogar noch einen ca. 20% höheren Energiebedarf als Warmblüter. Aufgrund der ausgeprägten Bemuskelung haben die typischen Westernpferderassen wie z.B. Quarter Horses, einen erhöhten Bedarf an Eiweiß sowie den Muskelnährstoffen Magnesium, Mangan, Selen und Vitamin E. Haltungsbedingter Nährstoffbedarf: Auch die Haltungsform sowie die Jahreszeiten (Witterungen) können Einfluss darauf nehmen, ob der Bedarf an bestimmten Nährstoffen bei deinem Pferd erhöht ist oder nicht. Steht dein Pferd überwiegend im Offenstall oder in der Box? Wie ist es den Witterungen wie Hitze, Kälte oder Regen ausgesetzt? Beispiele für einen veränderten Energiebedarf: Kälte oder Hitze: +10% Extremes Wetter oder fehlende Adaptation: +20% Offenstall, bzw. Gruppenauslauf: +10% Weidehaltung in der Herde auf großer Weide: +50% Krankheitsbedingter Nährstoffbedarf: Krankheiten des Magen-Darm-Trakts (Kolik, Magengeschwüre), Stoffwechselkrankheiten (Cushing, PSSM, Diabetes) sowie Zahnprobleme können die Futterverwertung stark einschränken und großen Einfluss auf den Nährstoffbedarf deines Pferdes nehmen. Im Fall eines veränderten Nährstoffbedarfs deines Pferdes durch Krankheit ist es sehr wichtig, dass du die Fütterung mit deinem Tierarzt abstimmst. Behalte das Gewicht deines Pferdes gut im Blick, damit du rechtzeitig, in enger Absprache mit deinem Tierarzt, Anpassungen bei Veränderungen vornehmen kannst. Du hast weitere Fragen zur Fütterung deines Pferdes in verschiedenen Lebens- und Entwicklungsphasen oder eine andere, persönliche Fütterungsfrage? Dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten helfen dir gerne weiter.    
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Fütterung und Gesundheit
Mein Seniorpferd und seine Futter Geschichte
Mein Seelenpferd Noble wurde im März 1996 geboren und ist ein Traber. Bereits als Einjähriger wurde er auf der Trabrennbahn „eingebrochen“ – so nennt man umgangssprachlich das Einfahren der sehr jungen Fohlen. Schon als Zweijähriger musste Noble hochdatierte Rennen laufen, denn der Anspruch an ihn mit seinem berühmten Vater war hoch. Es blieb als logische Konsequenz des viel zu frühen und sehr harten Trainings nicht aus, dass Noble bereits mit 4 Jahren große Probleme mit dem Bewegungsapparat hatte. Es wurden bei ihm mehrere Chips sowie beginnende arthrotische Veränderungen diagnostiziert. Mit dieser Diagnose hatte Noble im Jahr 2000 genau 2 Optionen: Die Fahrt zum Abdecker oder die Fahrt zu mir. Was soll ich sagen? Gegen jeden Verstand war es Liebe auf dem ersten Blick. Und diese Entscheidung habe ich trotz aller Herausforderungen und gesundheitlichen Probleme bis heute mit keinem einzigen Tag bereut! Diesen Artikel habe ich im Juli 2023 geschrieben. Somit kennen wir beide uns schon seit 23 wunderbaren Jahren. Jahre, die mir Noble geschenkt hat und in denen ich so unglaublich viel von ihm lernen durfte. Er ist und bleibt mein absolutes Seelenpferd! Vor allem in den ersten Jahren hatte Noble aber immer wieder große Probleme mit seinem Bewegungsapparat bis hin zu schweren Ataxien. Aus Sicherheitsgründen wurde er von allen Seiten als „unreitbar“ abgestempelt. Was für ein Glück für Noble und mich, als ich meinen ersten Reitlehrer kennengelernt habe. Er hat immer an uns geglaubt, sich über jeden kleinen Fortschritt gefreut und aus uns ein wirklich gutes Dressurteam gemacht. Seit 2020 haben wir dann dank pro ride unsere große Leidenschaft für das Horsemanship entdeckt – die perfekten Schuhe für Noble und mich. Wie sich die Fütterung meines Seniorpferdes verändert hat Noble war den Großteil seines Lebens ein eher leichtfuttriges Pferd. Er wurde mal mehr und mal weniger trainiert. Aber alles überwiegend auf gutem Freizeitniveau mit leichter bis mittlerer Arbeit. Heu ad libitum und Gras über die meiste Zeit des Jahres, kombiniert mit einem guten Mineralfutter, reichten völlig aus, um ihn in einem guten Konditionszustand zu halten. Bis zu diesem einen Tag, an dem er „auf einmal alt“ war. Mit seiner immer größer werdenden Erfahrung, Weisheit und Gelassenheit, wuchs auch sein Anspruch an seine Fütterung. Wenn ich mich zurückerinnere, würde ich behaupten, erst 2019 – da war Noble bereits 23 Jahre alt – hat sich sein Grundbedarf im Futter verändert. Eigentlich recht spät. Vielleicht war es aber auch ein schleichender Prozess und es ist mir einfach „zu spät“ aufgefallen, dass er körperlich schon abgebaut hatte? Manchmal sieht man ja vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Heute bin ich aufmerksamer und reagiere bei meiner 20-jährigen Rheinländerstute Fräulein Firlefanz schon deutlich früher mit der Futterumstellung. Denn eins habe ich gelernt: Vorbeugen ist besser als Nachsorgen. Dies gilt besonders in der Pferdefütterung und Pferdehaltung. Hat das alte Pferd erst einmal an Gewicht verloren, benötigt es deutlich mehr Zeit, wieder in einen guten Gewichts- und Konditionszustand zu kommen. Seit 2019 bekommt Noble daher zusätzlich zum Raufutter noch Pavo 18Plus. In den Wintermonaten benötigt er mehr, in den Weide- und Sommermonaten weniger Seniorenfutter. Die Menge an Mineralfutter passe ich entsprechend der Fütterungsempfehlung von Pavo dann immer mit an. Fütterung, Bewegung und Haltung meines alten Pferdes Mit steigendem Alter wurden nicht nur die grauen Härchen mehr, sondern hier und da auch seine Wehwehchen. Allem voran die fortschreitende Arthrose, die ihm vor allem im Fesselgelenk vorne rechts zu schaffen macht. Aber: Keine Bewegung? Das ist keine Option! Das war es für Noble noch nie. Wie oft er schon in „Rente“ gegangen ist. Und genauso oft habe ich ihn wieder „zurückgeholt“. Denn immer, wenn Noble die Bewegung an der Hand oder unterm Sattel fehlte, wurde nicht nur sein Gemüt trauriger, sondern vor allem sein Bewegungsapparat schlechter. Und natürlich gibt es für Noble nur eine gute Haltungsform: der Offenstall mit ausreichend geschützter Liegefläche, einem großen Auslauf sowie angrenzenden Weiden. Bis heute bewege ich Noble sehr regelmäßig. Hierbei bestimmt aber ausschließlich er unser Arbeitsprogramm. Das bedeutet auch, dass es manchmal eben kein Trab-Tag ist. Dann steht nur Gymnastik im Schritt auf dem Senioren-Programm. Demnach gestalte ich unsere Trainingseinheiten immer sehr abwechslungsreich. Dabei sind den Ideen keine Grenzen gesetzt: Ausreiten, Konditionstraining, Dressurreiten, Freiarbeit, Liberty Reiten und Bodenarbeit, Denksportaufgaben und vieles mehr. Er ist sogar nach wie vor mein wichtigster Coach bei allen Workshops zum Pferdegestützten Coaching für Teams und Führungskräfte. Nur bergauf und bergab sowie harte und unebene Böden vermeiden wir inzwischen. Seinen Bewegungsapparat unterstütze ich auch seit vielen Jahren mit Pavo Mobility, was ihm offensichtlich sehr guttut. In der trockenen Zeit darf auch eine BiotinForte Kur nicht fehlen. Anpassung seiner Fütterung mit EOTRH Ende des Jahres 2022 gab es dann vor allem im Fütterungsmanagement für uns noch mal eine gravierende Veränderung dazu. Bei Noble wurde EOTRH diagnostiziert. Trotz jährlicher Kontrolle durch einen Pferdezahnarzt, ist diese chronische Zahnerkrankung erst bei einem bereits sehr fortgeschrittenen Stadium festgestellt worden. Daher mussten Noble unmittelbar nach der Diagnose oben und unten alle Schneidezähne entfernt werden. Und was soll ich sagen? Die beste Entscheidung, denn Noble geht es seitdem wieder richtig gut. Er kann loses Heu ganz normal und gut fressen. Und hat sogar gelernt, relativ kurzes Gras zu fressen. Dabei sein wunderbares und unverwechselbares Merkmal? Die immer herausgestreckte Zunge! Für mich ein Symbol, das Leben mit all seinen Facetten anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Außerdem zaubert Noble damit nicht nur mir, sondern einfach jedem ein Lächeln ins Gesicht. Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt allerdings: Schlundverstopfung ist seitdem ein neues Thema für uns. Daher war es überlebenswichtig, darauf seine Fütterung erneut anzupassen.  Mithilfe der Pavo Futterberatung haben wir somit für Noble das Futter so angepasst, dass es ausreichend auf seine Bedürfnisse im Alter abgestimmt ist und es eingeweicht gefüttert werden kann. Ich füttere Noble daher jetzt neben den Ergänzungsfuttersorten Mobility und BiotinForte als eingeweichtes Kraftfutter einen eiweißreichen Mix aus 18Plus, FibreBeet und FibreNuggets. In den Sommermonaten, bzw. zur Weidezeit benötigt er etwas geringere Mengen. In dieser Zeit ergänze ich seine Futterration noch mit dem Mineralfutter Vital. Mit diesem Fütterungskonzept und dem regelmäßigen Training kommt Noble mit seinen aktuell 27 Jahren derzeit sehr gut zurecht. Trotzdem freu ich mich über die ständige Sortimentserweiterung von Pavo – auch für ältere Pferde. Da stehen uns dann noch einige Möglichkeiten offen, sollte sich der Bedarf von meinem Senior-, Herzens- und Seelenpferd Noble wieder verändern. Denn unser Ziel ist es, dass wir seinen 30sten Geburtstag ganz groß und gesund feiern…und das werden wir auf jeden Fall schaffen!
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Wie viel Heu für dein Pferd?
Raufutter, wie z.B. Gras, Heu und Heulage, ist die wichtigste Mahlzeit für dein Pferd. Das Kauen von Raufutter sorgt für eine gesunde Darmfunktion und unterstützt zahlreiche Körperprozesse deines Pferdes. Unsere Fütterungsberater zeigen dir in diesem Video, welche Punkte bei der Fütterung von Raufutter besonders zu beachten sind. Nachdem du das Video angeschaut hast, weißt du: Warum dein Pferd Heu benötigt Wie viel Heu dein Pferd täglich benötigt Wo der Unterschied zwischen Heu, Heulage und Silage liegt  Erfahre mehr über die Fütterung von Raufutter auf unserer Themenseite.
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Robustpferde Fütterung
Welche Bedürfnisse haben Robustpferde, wie z.B. Islandpferde, in der Fütterung? Wie viel Raufutter benötigen sie? Wie hoch ist ihr Vitamin- und Mineralstoffbedarf? Braucht ein Robustpferd zusätzlich ein Kraftfutter? Erfahre in diesem Video, wie du die Fütterungsbedürfnisse deines Robustpferdes decken kannst. Nachdem du das Video angeschaut hast, weißt du: Was Robustpferde, wie Islandpferde, so besonders macht Wie der Nährstoffbedarf eines Robustpferdes aussieht Welche Fütterung für Robustpferde geeignet ist Erfahre mehr über die Fütterung von Islandpferden in unserem Ratgeber.